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das Biber - November 2013

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62 KARRIERE<br />

GESUNDE<br />

GASTRO<br />

DIE GASTRONOMIE VON HEUTE IST GESUND, FETT-<br />

ARM, FREI VON UNBEKANNTEN INHALTSSTOFFEN UND<br />

WAHNSINNIG LECKER. DAS GASTHAUS „KLEEBLATT“ IN<br />

KLAGENFURT KOMMT AUCH OHNE FERTIGSCHNITZEL<br />

UND ERDÄPFELSALAT AUS DER PLASTIKBOX AUS.<br />

Von Melanie Suette<br />

„GESUNDE KÜCHE IST DIE ZUKUNFT DER GAS-<br />

TRONOMIE!“, <strong>das</strong> meint Karin Isapp, Pächterin des Restaurants<br />

„Kleeblatt“ in Klagenfurt, <strong>das</strong> ausschließlich auf<br />

Bio- und Vollwertprodukte setzt. Die Zustände in vielen<br />

österreichischen Restaurants sind ihrer Meinung nach bedenklich:<br />

tagealtes Fett, geschälte Fertigkartoffeln aus dem<br />

Supermarkt und fast keine frischen Kräuter oder Gewürze.<br />

Viele junge Köche lernen nicht einmal mehr die Herstellung<br />

von traditionellen Gerichten, wie Kärntner Kasnudeln<br />

oder Wiener Schnitzel, weil es alles schon fertig abgepackt<br />

zu kaufen gibt. Was ist, wenn die jungen Leute dadurch den<br />

Bezug zum Essen und <strong>das</strong> Gefühl für den Umgang mit Lebensmitteln<br />

verlieren?<br />

MAN SOLLTE KOCHEN VON GRUND AUF LERNEN!<br />

Vom Salat bis zum Schnitzel – Karin Isapp ist sich sicher,<br />

<strong>das</strong>s angehende Köche und Köchinnen eine solide Grundausbildung<br />

brauchen und eine Lehre nicht mit dem Zubereiten<br />

von Fertiggerichten abgetan werden sollte. Davon<br />

profitiert auch Lehrling Hannes: „Ich finde es voll gut,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Restaurant gesund kocht. Mir gefällt es wirklich,<br />

<strong>das</strong>s ich hier alles von Grund auf lerne.“ Auch <strong>das</strong> Arbei-<br />

ten mit frischen und vor allem saisongerechten Zutaten ist der<br />

Restaurantleiterin wichtig. Sie verwendet in ihrem Restaurant<br />

ausschließlich selbstgemahlenes Roggenmehl und Produkte von<br />

heimischen Bauern, damit sie sich sicher sein kann, woher ihre<br />

Lebensmittel kommen und <strong>das</strong>s sie eine gute Qualität haben.<br />

„DIE ERNÄHRUNG IST DER SCHLÜSSEL ZUR GESUNDHEIT.“<br />

So lautet ihr Motto und sie ist der Meinung, <strong>das</strong>s viel mehr Restaurants<br />

nach diesem Vorsatz kochen sollten. Nicht nur weil es<br />

einfach gut für den Körper ist, sondern auch weil diese Küche<br />

für empfindliche Menschen, Allergiker, Vegetarier oder Veganer<br />

besser verträglich ist. Trotzdem handeln noch nicht viele<br />

Restaurants so – ihrer Meinung nach wegen des enormen Arbeitsaufwandes.<br />

Klar, wenn man frisch kocht, fallen automatisch<br />

mehr Arbeitsgänge an, als wenn man Fertigprodukte im<br />

Supermarkt kauft, zum Beispiel <strong>das</strong> Putzen des Gemüses oder<br />

Vorbereiten der Zutaten. Trotzdem ist sie davon überzeugt, <strong>das</strong>s<br />

es <strong>das</strong> wert ist.<br />

„ES SOLLTEN MEHR MENSCHEN SO LEBEN!“<br />

Auch wenn <strong>das</strong> gesunde Kochen mehr Aufwand erfordert und<br />

die Speisekarte ein wenig schmälert, ist <strong>das</strong> doch den Erhalt unserer<br />

Gesundheit wert! Dessen werden sich auch immer mehr<br />

Restaurants bewusst, denn Österreich steht an der Spitze der EU<br />

in Sachen „Bio“. Auch in der Gastronomie sollen Bio-Lebensmittel<br />

zunehmen und sind deshalb auch ein großes Thema für<br />

angehende Köche und Köchinnen. Und ich hoffe, <strong>das</strong>s sich die<br />

Vermutung, <strong>das</strong>s die gesunde Küche in Österreich zunehmen<br />

wird, auch bewahrheitet, denn wer wünscht es sich nicht zu wissen,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Essen in den heimischen Restaurants gesund ist?<br />

Zur Autorin:<br />

Melanie Suette ist 14 Jahre alt und<br />

kommt aus Griffen in Kärnten.<br />

Die Schülerin hat am Projekt<br />

„JobreporterInnen“ des AMS<br />

teilgenommen. Jugendliche zwischen<br />

13 und 19 Jahren aus ganz<br />

Österreich waren dazu aufgerufen,<br />

Geschichten und Reportagen<br />

zum Thema „Berufsinformation“<br />

einzureichen. Die 13 besten,<br />

darunter auch Melanie, haben<br />

sich im September in Wien getroffen<br />

und einen Workshop mit<br />

Standard-Redakteur Sebastian<br />

Pumberger absolviert.<br />

Doris.H / Westend61 / picturedesk.com, bereitgestellt

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