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das Biber - November 2013

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50 KARRIERE<br />

Mein Job & ich<br />

WELCHER JOB GLÜCKLICH MACHT, IST TYPSACHE. JOURNALISTIN, SCHLOSSER UND<br />

KARATE-TRAINER ÜBER IHRE EINSTELLUNG ZUM GELDVERDIENEN UND DIE PERFEKTE<br />

BALANCE ZWISCHEN BÜROSTUHL UND FERNSEHSESSEL.<br />

Von Delna Antia und Susanne Einzenberger (Fotos)<br />

„‚Passt schon‘<br />

gibt’s bei mir<br />

nicht!“<br />

MAGGIE CHILDS, 27, STELLVERTRETENDE CHEFREDAKTEURIN<br />

UND MANAGING EDITOR DER „VIENNA REVIEW“<br />

„Ich wollte Ballerina werden, doch dafür wurde ich zu groß. Also<br />

fragte ich mich: Worin bin ich noch gut? Geschichten erzählen,<br />

<strong>das</strong> konnte ich schon immer!“ Die Amerikanerin, die mit 11<br />

Jahren von New York nach Wien umsiedelte, arbeitet seit zwei<br />

Jahren als Journalistin bei der „Vienna Review“, einer englischsprachigen<br />

Monatszeitung in Wien.<br />

Ihr Publizistik-Studium hielt Maggie trotzdem nur genau<br />

eine Woche durch. „Super langweilig.“ Sie wechselte zur Philosophie<br />

und machte ihren Magister. Nebenbei begann Maggie<br />

ihre Journalistin-Karriere. Schon mit 19 schrieb sie für die<br />

amerikanische „Associated Press“ und landete gleich mit ihrem<br />

ersten Pressekonferenztermin eine Knüllerstory: Natascha Kampusch.<br />

Später sammelte sie Fernseherfahrungen – mit Kopftuch.<br />

Für den iranischen Sender „Press TV“ sprach sie die Nachrichten<br />

wohl verhüllt. Doch im Zuge der Proteste 2009 wurde ihr der<br />

Job zu „heiß“.<br />

Maggie ist ehrgeizig. Das spürt man, wenn man mit ihr im<br />

Archivraum sitzt, sie an ihrer Zigarette zieht und dabei einer Redakteurin<br />

am Handy den Storyaufbau erklärt. „Wir Amerikaner<br />

haben eine andere Arbeitseinstellung als Österreicher. Die ‚Passt<br />

schon‘-Mentalität gibt es bei mir nicht.“ Kein Wunder, <strong>das</strong>s sie<br />

in ihrem Job schnell aufstieg. 2001 fing sie als Redakteurin für<br />

<strong>das</strong> Stadtleben an, heute ist sie stellvertretende Chefredakteurin.<br />

Maggie arbeitet 50-60 Stunden die Woche. Sie liebt investigative<br />

Geschichten und mag <strong>das</strong> Gefühl, eine Nacht für eine Story aufzubleiben,<br />

damit die am Ende perfekt ist. „Wenn es mir im Job<br />

gut geht, geht es mir auch im Leben besser.“ Die Zukunftsziele<br />

sind klar: zurück zum Fernsehen, vielleicht auch New York-Korrespondentin.<br />

Was ist mit Geld? „Ich möchte reich genug sein,<br />

so<strong>das</strong>s Geld kein Thema ist.“ Dann lächelt sie: „Und in New York<br />

kann man nur gut leben, wenn man reich ist.“

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