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Zeichen setzen!<br />

Verantwortung übernehmen!<br />

Fisch & <strong>Seafood</strong> aus nachhaltigen Ressourcen<br />

„Fischgenuss ohne Reue!“<br />

Zertifizierte Produkte<br />

Regionalität<br />

Schutz der Meere /<br />

Ressourcenschutz Discardverbot Fanggebietskennzeichnung<br />

Nachhaltige Kreisläufe


VOrwOrt<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„Zeichen setzen!“ heißt unsere 3. Ausgabe zum Thema Fisch & Nachhaltigkeit.<br />

Wir sind uns unserer Verantwortung auch für künftige Generationen bewusst<br />

und handeln nachhaltig. Geboren und aufgewachsen auf der Nordseeinsel Norderney,<br />

bin ich als Insulaner mit dem Meer und seinen Meeresbewohnern seit<br />

jeher eng verbunden. Die Entwicklung der Fischbestände in der Nordsee bereitet<br />

mir Sorgen und es gilt Trendwenden in der Fischpolitik und im Fischereimanagement<br />

einzuleiten. Nachhaltigkeit & Fisch sind mir eine Herzenssache<br />

und darum sehr wichtig.<br />

"Das Richtige<br />

richtig und<br />

aufrichtig<br />

tun!“<br />

„Um das Bestreben nach Nachhaltigkeit<br />

weiter glaubhaft zu forcieren,<br />

arbeiten wir in der Zukunft noch<br />

enger mit Umweltorganisationen,<br />

Bio fischzüchtern, Fischereiexperten,<br />

Wissenschaftlern und der Politik<br />

zusammen.<br />

Als Mitglied im Bundesverband Fisch<br />

werden wir uns intensiv in die<br />

Diskussion einbringen, um auch in der<br />

Zukunft Fisch & <strong>Seafood</strong> mit guten<br />

Gewissen genießen zu können.<br />

Hier stehen wir eindeutig in der<br />

Ver antwortung für spätere Generationen.“ Gemeinsam mit der IHK Bremerhaven<br />

und den ansässigen Fischbetrieben werden wir den Standort Bremerhaven,<br />

Fischwirtschaft & Nachhaltigkeit noch enger miteinender verknüpfen und auch<br />

dort Zeichen setzen.<br />

Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute oft als modisches, inhaltsleeres<br />

Schlagwort benutzt. Viele reden davon, vergessen aber auch entsprechend<br />

zu handeln. Für uns als Transgourmet <strong>Seafood</strong> ist echte Nachhaltigkeit eine<br />

Verpflichtung und ein Bedürfnis. Dabei gilt es sich auch kritisch mit<br />

Äußerungen von NGOs und der Presse auseinander zu setzen und klare<br />

Standpunkte zu vertreten.<br />

Wir haben unsere Unternehmens-Leitsätze zum Thema Nachhaltigkeit für Fisch<br />

& <strong>Seafood</strong> entsprechend gestaltet und definiert. Dabei orientieren wir uns an<br />

den wissenschaftlichen Empfehlungen der entsprechenden Institute.<br />

Mit unserer 3. Ausgabe zum Thema Fisch & Nachhaltigkeit wollen wir Sie<br />

für das Thema sensibilisieren und auch zum Nach- und Umdenken motivieren.<br />

Dabei haben wir diverse Fischexperten zu Wort kommen lassen.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam Verantwortung übernehmen!<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

Geschäftsführer<br />

Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

2


Nachhaltigkeit<br />

Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ gilt<br />

als Synonym Natur und Umwelt für die<br />

nachfolgenden Generationen zu erhalten.<br />

Dazu zählen der Erhalt der Artenvielfalt,<br />

der Klimaschutz, die Pflege<br />

von Kultur- und Landschaftsräumen in<br />

ihrer ursprünglichen Gestalt sowie ein<br />

generell schonender Umgang mit der<br />

natürlichen Umgebung. In ökologischer<br />

Hinsicht muss die Nutzung der wirtschaftlichen<br />

Ressourcen so angelegt<br />

sein, dass sie dauerhaft eine tragfähige<br />

Grundlage für jetzige und nachfolgende<br />

Generationen bietet.<br />

Die Transgourmet <strong>Seafood</strong> GmbH ist<br />

sich ihrer Verantwortung gegenüber<br />

seinen Kunden und der Umwelt bewusst!<br />

Das Unternehmen bekennt sich<br />

zu einer nachhaltigen Fischeinkaufspolitik.<br />

Die Mitarbeiter und Kunden<br />

unseres Unternehmens werden dabei<br />

über die Inhalte des nachhaltigen<br />

Fischeinkaufs und dessen entsprechende<br />

Zeit- und Aktionspläne sowie<br />

der Unternehmensstrategie vertraut<br />

gemacht und kontinuierlich durch<br />

Workshops, Seminare, Coachings und<br />

Infos über die Fortschritte informiert.<br />

In der firmeneigenen <strong>Seafood</strong> Akademie<br />

in Bremerhaven finden dazu regelmäßig<br />

Kunden- und Mitarbeiterveranstaltungen<br />

statt.<br />

Zukunft heute gestalten!<br />

Unsere Leitsätze<br />

Schutz der Meereswelt:<br />

Wir setzen uns für den Schutz der<br />

Meereswelt ein. Als Basis dient ein an<br />

den Erfordernissen des Ökosystems<br />

orientiertes Fischereimanagement.<br />

Wir befürworten eine Reduzierung der<br />

Fangquote auf Basis wissenschaftlicher<br />

Empfehlungen. Von der Wissenschaft<br />

nachgewiesene bedrohte Fischarten<br />

aus den entsprechend betroffenen<br />

Fanggebieten nehmen wir aus dem<br />

Sortiment.<br />

Schonende Fangmethoden<br />

Wir setzen uns für eine Beschränkung<br />

bei Fangschiffen und Fanggeräten ein<br />

und unterstützen die Initiativen des<br />

Deutschen Fischereiverbandes.<br />

Wir fördern die Entwicklung von<br />

schonenden Fanggeräten und sind für<br />

den Einsatz umweltschonender Fischereitechniken<br />

(abgerundete Haken bei<br />

der Langleinenfischerei, Einsatz von<br />

kleinen Magneten zur Haiabschreckung,<br />

Reduzierung der Schleppnetzfischerei<br />

mit zerstörerischen Bodenschleppnetzen<br />

(Verbot der Schleppnetzfischerei in<br />

Korallenriffen).<br />

Wir verurteilen jegliche Art der<br />

Dyna mitfischerei.<br />

IUU - Fischerei<br />

Wir verurteilen die IUU-Fischerei (illegale,<br />

unregulierte und undokumentierte<br />

Fischerei) strengstens, fordern<br />

harte Strafen für die sog. Piratenfischerei<br />

und verlangen von unseren<br />

Lieferanten einen 100 %igen Nachweis<br />

der Bezugsquellen (Verkaufsnachweise,<br />

Fangbescheinigungen, Fangdokumente).<br />

Discard Verbot (Rückwurf-Verbot)<br />

Wir unterstützen und befürworten das<br />

Discard-Verbot. Jeglicher Beifang muss<br />

auf die festgelegte Quote angerechnet<br />

und angelandet bzw. weiterverarbeitet<br />

werden. Verschwenderische Rückwürfe<br />

sind durch selektive, gezielte<br />

Fischerei zu minimieren.<br />

Einrichtung von Schutzgebieten<br />

Wir befürworten die Einrichtung von<br />

temporären, großflächigen Schutzgebieten<br />

mit fischereifreien Zonen als<br />

Maßnahme eines nachhaltigen Fischereimanagements,<br />

so dass sich erschöpfte<br />

Fischbestände erholen können.<br />

Kennzeichnung der Fanggebiete<br />

Wir unterstützen die Initiative des<br />

Bundesverbandes Fisch und setzen uns<br />

für eine genaue Kennzeichnung der<br />

Fanggebiete der von uns gehandelten<br />

Fische ein.<br />

Transparenz und Siegel<br />

Wir sind für Aufklärung und Transparenz<br />

beim Fischeinkauf, z.B. MSC-LOGO:<br />

„Dieses Produkt stammt aus einer<br />

Fische rei, die unabhängig nach den<br />

Richtlinien des MSC für eine beispielhafte<br />

und nachhaltige Fischerei zertifiziert<br />

wurde. www.msc.org.“<br />

Wir fördern Zuchtfisch aus biologisch<br />

betriebener und kontrollierter Aquakultur<br />

und schließen entsprechende<br />

Einkaufsvereinbarungen mit Lieferanten<br />

ab.<br />

3


Nachhaltige<br />

Fischerei<br />

Quelle: Wikipedia,<br />

der freien Enzyklopädie<br />

Nachhaltiger Fischfang bedeutet,<br />

dass die eingesetzten Fischereimethoden<br />

und ihre Anwendungsweisen<br />

bestandserhaltend sind<br />

und die Reproduktionsfähigkeit<br />

der Zierfischarten nicht herabsetzen<br />

(keine Überfischung), dass das<br />

Ökosystem (z.B. der Meeresboden)<br />

nicht geschädigt und der Anteil<br />

ungewollter Beifänge weitgehend<br />

minimiert wird. Nachhaltige<br />

Fischprodukte können aus der Seefischerei,<br />

der Binnenfischerei, der<br />

Anglerfischerei und aus der Aquakultur<br />

stammen.<br />

Um die Kunden am POS bzw. in der Außer-Haus-Verpflegung im Hinblick auf nachhaltige<br />

Produkte auch kompetent beraten zu können, sind bestimmte Kenntnisse<br />

für einen erfolgreichen Verkauf unentbehrlich. Eine Grundkenntnis z. B. lautet, dass<br />

nicht jede Fischart aus MSC-zertifizierter Fischerei sowie aus nachhaltiger Aquakultur<br />

erhältlich ist. Auch Hintergrundwissen über die beiden in ihrem Kern sehr unterschiedlichen<br />

Nachhaltigkeitsstrategien (nachhaltige Fischerei aus Wildfang versus<br />

nachhaltige Aquakultur in Aufzucht) ist erforderlich.<br />

Unternehmensgrundsatz<br />

der Transgourmet <strong>Seafood</strong>:<br />

„Wir sind uns unserer<br />

Verantwortung auch für<br />

künftige Generationen<br />

bewusst und handeln<br />

nachhaltig!“<br />

Fischgenuß ohne Reue ist<br />

unser Leitziel!<br />

Meer!<br />

mehr<br />

Rund drei Viertel der Erdoberfläche sind<br />

mit Wasser bedeckt. Wir nutzen es als Nahrungs-<br />

und Rohstoffquelle, zur Energiegewinnung,<br />

als Transportweg für den Güterverkehr<br />

und zur Erholung. All das beeinflusst die<br />

maritimen Ökosysteme und damit die Entwicklung<br />

der Fischbestände: Vermüllung, auslaufendes<br />

Öl und Industrieabwässer belasten<br />

die Tierwelt; Überdüngung führt zu riesigen<br />

Algenteppichen. Auch der Lärm durch den<br />

weltweiten Schiffsverkehr, militärische Sonare<br />

und Off-Shore-Windanlagen setzt den Fischen<br />

zu. Wenn es sie veranlasst, ihre Wanderrouten<br />

zu verändern, verringern sich ihre Überlebenschancen.<br />

4<br />

Wir nutzen<br />

Wir brauchen<br />

Meer!<br />

mehr<br />

Der weltweite Bedarf an Produkten aus Fischerei<br />

und Aquakulturen wird in Zukunft zunehmen.<br />

Das liegt vor allem an der wachsenden<br />

Weltbevölkerung. Bereits jetzt leben mehr als<br />

6,8 Milliarden Menschen auf der Welt.<br />

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen<br />

werden es bis zum Jahr 2025 über 8 Milliarden<br />

Menschen sein, davon rund 86% in den<br />

Entwicklungsländern. Doch insbesondere in<br />

den Küstengebieten der Entwicklungsländer<br />

und Asiens sind die Menschen auf Fisch als primäre<br />

Proteinquelle angewiesen.<br />

Auch in der modernen Küche westlicher Industrienationen<br />

werden Fisch und Meeresfrüchte<br />

immer beliebter. Der EU-Markt für Fischerei-<br />

Ein weiterer, noch unberechenbarer Faktor<br />

ist der Klimawandel. Nach bisherigem<br />

Erkenntnisstand führt ein Anstieg der Wassertemperatur<br />

zu einer Verschiebung der<br />

Lebensräume. Die Erholungsgebiete für kälteliebende<br />

Arten gehen zurück. Eine fortschreitende<br />

Versauerung der Meere beeinflusst<br />

vor allem Planktonarten, die am Anfang der<br />

Nahrungskette stehen. Bereits strapazierte<br />

Quelle: Zeitbild Wissen<br />

FIZ Januar 2011<br />

produkte wächst um 1,5% pro Jahr.<br />

Während in traditionellen „Fischnationen“ wie<br />

Portugal und Spanien bereits jetzt jährlich rund<br />

60 kg Fisch je Einwohner gegessen werden,<br />

steigt die Nachfrage längst auch in EU-Staaten<br />

mit bislang geringem Pro-Kopf-Verbrauch. Im<br />

Jahr 2009 verspeisten die Menschen in<br />

Deutschland 1,284 Millionen Tonnen<br />

Fisch und Meeresfrüchte, also durchschnittlich<br />

15,7 kg Fisch je Einwohner; Tendenz steigend!<br />

Das bedeutet, eine bestandserhaltende<br />

Nutzung der globalen Fischbestände ist heute<br />

wichtiger als je zuvor, um die Versorgung mit<br />

dem Lebensmittel Fisch bei steigender Nachfrage<br />

sicherzustellen.<br />

Fischbestände verfügen über eine geringere<br />

Anpassungsfähigkeit und können klimatische<br />

Änderungen weniger gut ausgleichen.<br />

Damit die vielfältigen Ökosysteme erhalten<br />

bleiben, ist eine umweltverträgliche<br />

Nutzung der Meere und Ozeane wichtig. Dies<br />

gilt insbesondere für die Fischerei, die unmittelbar<br />

auf die Fischbestände einwirkt.


Ein Ausweis für den Fisch<br />

Überfischung ist in erster Linie ein Bewirtschaftungsproblem, das gelöst werden<br />

kann, wenn Industrie und Handel an einem Strang ziehen. Ihre Einkaufs politik<br />

bestimmt, ob nachhaltig produzierter Fisch in den Regalen landet - oder nicht.<br />

Verbraucher können sich zwar informieren und gezielt einkaufen, doch ihre<br />

Einflussmöglichkeiten sind begrenzt. Die tatsächliche Verantwortung liegt bei<br />

der gesamten Produktionskette: vom Fischer über Verarbeitungsindustrie und<br />

Großhandel bis hin zum Einzelhandel.<br />

Die Kettenverantwortung<br />

Voraussetzungen für verantwortungsvolles<br />

Handeln auf allen Ebenen sind Transparenz<br />

und Rückverfolgbarkeit: Woher stammt der<br />

Fisch? Wie wurde er gefangen? An jeder Stufe<br />

des Produktionsprozesses, müssen die Beteiligten<br />

garantieren können, dass die gehandelten<br />

Fische oder Meeresfrüchte aus einer<br />

bestandserhaltenden und umweltschonenden<br />

Produktion stammen. Hier setzte bereits 1996<br />

die freiwillige „Initiative zur Förderung einer<br />

Quelle: Zeitbild Wissen, FIZ Januar 2011<br />

bestandserhaltenden Fischerei“ ein:<br />

Alle Unternehmen der deutschen Fischwirtschaft<br />

sollten wichtige Grundsätze der Bestandserhaltung<br />

von Meeresfischen in ihre Einkaufsverträge<br />

aufnehmen und von ihren Lieferanten<br />

Garantien einfordern, in denen Fanggebiet<br />

und Fangmethode offengelegt werden. Heute<br />

regeln EU-Vorschriften die Informationsweitergabe<br />

entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Bestandsaufnahme -<br />

ein Blick unter den Meeresspiegel<br />

Was ist dran an all den Unkenrufen? Droht uns wirklich eine Zukunft ohne Fisch?<br />

Zwar mussten wir längst erkennen, dass die Weltmeere kein unerschöpfliches Füllhorn<br />

sind, doch die mediale Schwarzmalerei erweckt einen falschen Eindruck.<br />

Begriffe werden sorglos durcheinander gewirbelt und Sachverhalte aufgebauscht.<br />

Frank Gettkandt. Einkäufer Frischfisch TGS<br />

„Als Einkäufer für<br />

Frischfisch bei der<br />

Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

GmbH achte ich im<br />

Besonderen darauf, dass<br />

möglichst nachhaltig<br />

gemanagter Fisch und<br />

Fischbestände eingelistet<br />

und gehandelt<br />

werden. So kaufen wir<br />

Schollen aus MSC-Fang, keinen Kabeljau aus<br />

der Nordsee, nur Rotbarsch aus ausgesuchten<br />

Beständen (Sebastus marinus) und besonders<br />

MSC Seelachs in Zusammenarbeit mit unseren<br />

dänischen Lieferanten und der Kutterfischzentrale<br />

in Cuxhaven.<br />

Mir ist es persönlich wichtig, dass auch meine<br />

Kinder und Enkelkinder noch in der Zukunft<br />

Fisch genießen können. Deshalb berate ich<br />

meine Kunden gerne in Bezug auf die Thematik<br />

Nachhaltigkeit und Fisch.“<br />

Das muss man wissen<br />

Ob Kabeljau, Seelachs oder Rotbarsch, jede<br />

Fischart kommt in verschiedenen Beständen<br />

vor. Ein Fischbestand ist die Einheit, innerhalb<br />

derer sich die Fische fortpflanzen. Im<br />

Fachjargon wird das Reproduktionseinheit<br />

genannt. Alleine im Nordostatlantik gibt es<br />

beispielsweise 13 verschiedene Kabeljau-<br />

Bestände. Sie sind unterschiedlich groß und<br />

entwickeln sich unterschiedlich.<br />

Durch Überfischung können einzelne<br />

Bestände gefährdet werden, aber nie die<br />

ganze Art! Der Begriff bezeichnet nicht – wie<br />

viele glauben – das Aussterben von Fischarten,<br />

sondern meint die wirtschaftliche<br />

Erschöpfung einzelner Bestände. Ein Fischbestand<br />

gilt als zusammengebrochen, wenn<br />

sich gezielte Fischerei nicht mehr lohnt. Dass<br />

ist dann der Fall, wenn lange mehr entnommen<br />

wurde als nachwächst.<br />

Kein Anlass für<br />

Katastrophenstimmung<br />

Laut Welternährungsorganisation (FAO, 2008)<br />

werden 52% der Bestände voll genutzt, so<br />

dass keine Steigerung mehr möglich ist, 28%<br />

sind tatsächlich überfischt, erschöpft oder erholen<br />

sich gerade. Bei 20% wären theoretisch<br />

Produktionssteigerungen möglich.<br />

„Allerdings liefert die von der Welternährungsorganisation<br />

ermittelte Tatsache, dass<br />

72% der weltweiten Fischbestände in Ordnung<br />

sind, keine Schlagzeilen“, kommentiert<br />

Dr. Christopher Zimmermann, stellvertretender<br />

Leiter des Instituts für Ostseefischerei<br />

am bundeseigenen Johann Heinrich von<br />

Thünen-Institut, den Befund.<br />

Im Gegenteil: Oft werden die voll genutzten<br />

und die tatsächlich überfischten Bestände<br />

fälschlicherweise zusammengezählt und so<br />

Horrorszenarien vom Kollaps der Meere generiert.<br />

In Wirklichkeit können die voll genutzten<br />

Bestände jahrelang weiter befischt<br />

werden – wenn jetzt nichts falsch gemacht<br />

wird! „Aus fischereibiologischer Sicht ist das<br />

ein Zustand, den wir uns wünschen. Es geht<br />

beim Fisch um eine Ressource, die wir gerne<br />

nutzen wollen.“ Zimmermann betont, was<br />

Tierschützer manchmal vergessen.<br />

Mit Verstand und<br />

Verantwortung<br />

Auch Prof. Dr. Gerd Hubold, Generalsekretär<br />

des Internationalen Rats für Meeresforschung<br />

(ICES), hält die Fischwelt nicht für ernstlich<br />

bedroht. Er bedauert jedoch „noch sehr viel<br />

Unvernunft bei der Nutzung der Meeresressourcen,<br />

vor allem was die Nachhaltigkeit<br />

und Langfristigkeit angeht“ (FischMagazin,<br />

2008).<br />

Noch werden weltweit zu viele Bestände<br />

übernutzt. Mittelfristig heißt das, sie liefern<br />

weniger Fisch, als sie bei einer nachhal-<br />

tigeren Bewirtschaftung eigentlich könnten.<br />

Dabei wäre nachhaltiges Handeln im Interesse<br />

aller – insbesondere der Fischwirtschaft<br />

selbst. Momentan schrumpfen nicht nur zu<br />

viele Fischbestände, sondern auch die Einkommen<br />

der Fischer. Laut Schätzungen der<br />

Weltbank könnten durch eine nachhaltige<br />

Fischerei über 50% höhere Einnahmen erzielt<br />

werden (Quelle: iwd Nr. 27, Juli 2009)! Doch<br />

noch steigt nur der internationale Konkurrenzdruck.<br />

Gesunde Fischbestände sind die ökologische<br />

Grundlage für Wertschöpfung und Arbeitsplätze<br />

– kurz gesagt die Voraussetzung für<br />

die Lebensfähigkeit des gesamten Fischereisektors.<br />

Den Kurs in eine gesicherte Zukunft<br />

müssen deshalb die Erfordernisse der Nachhaltigkeit<br />

bestimmen: Umweltverträglichkeit<br />

und bestandserhaltende Fischerei – auch<br />

wenn dies kurzfristige Einschränkungen bedeutet.<br />

5


MSC-zertifizierte<br />

Fischerei<br />

kleines<br />

Der Marine Stewardship Council (MSC) ist eine unabhängige und<br />

gemeinnützige Organisation, die ein Umweltsiegel für nachhaltige<br />

Fischerei vergibt. Ziel ist es, durch nachhaltige Entwicklung im Fischereisektor<br />

die weltweite Überfischung der Meere zu verringern.<br />

Der MSC hat dafür einen Umweltstandard für nachhaltige Fischerei geschaffen,<br />

die ausschließlich aus Wildfang stammt. Das blaue MSC-Siegel kennzeichnet<br />

Produkte, die aus zertifizierten Fischereien stammen. Es stellt sicher, dass das<br />

Produkt aus einer Fischerei stammt, die nachhaltig nach MSC-Standard arbeitet,<br />

was jedoch nicht mit einem Qualitätssiegel gleichzusetzen ist.<br />

Nicht<br />

abgepacktes<br />

Produkt<br />

(könnte manipuliert<br />

werden)<br />

Zertifizierter<br />

Einzelhändler,<br />

Großhändler oder<br />

Restaurant<br />

Zertifizierungs<br />

der Lieferkette<br />

Der MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard<br />

Zertifizierte<br />

Fischerei<br />

Zertifizierter<br />

Importeur<br />

Zertifizierter<br />

Verarbeiter<br />

Lückenlose Rückverfolgbarkeit von der<br />

Fischerei bis zum gebrauchsfertigen<br />

Produkt, oder alternativ bis zum Teller.<br />

Abgepacktes<br />

Produkt<br />

(kann nicht<br />

manipuliert<br />

werden)<br />

Nicht<br />

zertifizierter<br />

Einzelhändler<br />

Der MSC stellt<br />

sich vor<br />

Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

weltweit arbeiten daran,<br />

das MSC-Programm bekannt zu machen<br />

und kontinuierlich zu verbessern.<br />

Unser Hauptbüro ist in London und<br />

wir haben Niederlassungen in anderen<br />

Ländern rund um den Globus. Im<br />

deutschsprachigen Raum sind wir über<br />

ein Büro in Berlin vertreten.<br />

Der MSC ist eine gemeinnützige<br />

Organisation, die sich vorrangig über<br />

Zuwendungen von Stiftungen und<br />

Lizenzgebühren für die Nutzung des<br />

MSC-Logos durch kommerzielle<br />

Unternehmen finanziert.<br />

Unser Zertifizierungsprogramm gilt<br />

ausschließlich für Fischereien des<br />

Wildfangs, so dass man unser Siegel<br />

nicht auf Produkten aus Zucht findet.<br />

Der MSC legt die Kriterien fest, mit<br />

denen Fischereien auf Nachhaltigkeit<br />

geprüft werden. Die Bewertung der<br />

Fischereien wird von unabhängigen<br />

Experten durchgeführt. Dies macht<br />

Bewertungen nach MSC-Standard objektiv.<br />

Der Standard des MSC stimmt<br />

mit dem Verhaltenskodex der FAO<br />

(Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />

der Vereinten Nationen)<br />

für verantwortungsbewusste Fischereien<br />

überein und basiert damit auf<br />

international anerkannten Richtlinien.<br />

Der MSC ist in hohem Maße transparent<br />

und verfolgt einem partizipativen<br />

Ansatz. Wir arbeiten mit vielen<br />

externen Gruppen, um unser Programm<br />

kontinuierlich zu verbessern und sie<br />

dazu anzuregen, sich an Fischereibewertungen<br />

zu beteiligen. Alle Bewertungen<br />

können auf der MSC-Webseite<br />

öffentlich eingesehen werden.<br />

Fisch und Meeresfrüchte mit MSC-<br />

Siegel können bis zu der Fischerei<br />

aus der sie stammen zurückverfolgt<br />

werden, denn alle Unternehmen der<br />

Lieferkette müssen ebenfalls zertifiziert<br />

sein. So haben auch Sie einen<br />

lückenlosen Nachweis darüber, dass<br />

der Fisch, den Sie als MSC-zertifiziert<br />

kaufen auch aus MSC-zertifizierten<br />

Fischereien stammt. Unsere Bemühungen<br />

haben unser Siegel zu einem<br />

Zeichen für nachhaltigen Fischfang<br />

gemacht, das weltweit anerkannt ist.<br />

6


Der MSC-Standard<br />

Unter dem Kriterium „Managementbasiert<br />

auf drei Hauptkriterien:<br />

Der Zustand der Fischbestände:<br />

Anhand von Mengen, Alter, genetischer<br />

Struktur und Geschlechterverhältnis<br />

der Bestände wird untersucht<br />

ob der Bestand nachhaltig befischt<br />

werden kann.<br />

Darüber hinaus werden die Auswirkungen<br />

der Fischerei auf die maritime<br />

Umwelt ermittelt – inwieweit die<br />

Fischerei auf das maritime Ökosystem,<br />

andere Fischarten, Meeressäugetiere<br />

und Seevögel Auswirkungen hat.<br />

systeme“ wird die Organsationsstruktur<br />

der Fischerei untersucht. z.B. ob<br />

Managementinstrumente vorhanden<br />

sind, die eine nachhaltige Nutzung<br />

der Ressource gewährleisten und ob<br />

die Fischerei flexibel auf veränderte<br />

Rahmenbedingungen reagieren kann.<br />

Die Einhaltung der Kriterien wird durch<br />

unabhängige Zertifizierungsorganisationen<br />

kontrolliert. Sollten sich dabei<br />

Schwächen zeigen, müssen entsprechende<br />

Gegenmaßnahmen eingeleitet<br />

werden, um das MSC-Zertifikat weiter<br />

tragen zu dürfen.<br />

Fischereien im MSC-Programm:<br />

- 156 Fischereien MSC-zertifiziert<br />

- 126 Fischereien in Bewertung<br />

- 40 bis 50* Fischereien in Vorbewertung<br />

*Vorbewertungsberichte sind vertraulich<br />

Fisch und Meeresfrüchte im MSC-Programm:<br />

Zusammen fangen die Fischereibetriebe im MSC-Programm rund neun Millionen<br />

Tonnen Fisch und Meeresfrüchte. Dies entspricht ca. zehn Prozent der gemeldeten<br />

Fischfangmenge weltweit.<br />

Die bereits zertifizierten Fischereien fangen über sechs Millionen Tonnen<br />

Fisch und Meeresfrüchte - also fast sieben Prozent der weltweiten Fangmenge<br />

an Fisch und Meeresfrüchten aus Wildfang.<br />

Produkte mit MSC-Siegel:<br />

Weltweit gibt es bereits über 13.000 MSC-gekennzeichnete Fisch- und<br />

<strong>Seafood</strong>erzeugnisse.<br />

- 4030 MSC-gekennzeichnete Produkte in Deutschland<br />

- 620 MSC-gekennzeichnete Produkte in der Schweiz<br />

- 633 MSC-gekennzeichnete Produkte in Österreich<br />

(Zahlen aus April 2012)<br />

Doch nicht nur die Fischereien selbst, auch alle nachfolgenden Unternehmen,<br />

die mit dem MSC-Siegel* werben, müssen zertifiziert sein. Darunter der<br />

Großhändler, die Fisch-Bedientheke im Handel - und auch das (Betriebs-)<br />

Restaurant, das MSC-Fisch auf dem Speiseplan hat. Der im LEH in versiegelten<br />

SB-Verpackungen offerierte MSC-Fisch bedarf keiner zusätzlichen Zertifizierung.<br />

MSC-Zertifizierungen bietet u. a. der TÜV-Nord sowie diverse andere<br />

Unternehmen an.<br />

Stand 2012: 13.000 MSC Produkte<br />

weltweit. 156 zertifizierte Fischereibetriebe.<br />

126 Betriebe in Bewertung.<br />

Quelle: www.msc.org<br />

Zertifizierende Unternehmen Deutschland (Z. B.:)<br />

Agrizert Zertifizierungsgesellschaft mbH (AGZ)<br />

Vorgebirgsstr. 80, 53119 Bonn, Germany<br />

Tel: +49 (0) 228 971496 0<br />

Fax: +49 (0) 228 971496 19<br />

Kontakt: Frau Donka Dimitrova<br />

info@agrizert.de<br />

www.agrizert.de<br />

ARS PROBATA GmbH<br />

Moellendorffstr. 49 , 10367 Berlin, Germany<br />

Tel: +49 (0) 30 47 00 46 34<br />

Fax: +49 (0) 30 47 00 46 33<br />

Kontakt: Christiane Jenkins<br />

zertifizierung@ars-probata.de<br />

www.ars-probata.de<br />

Institute for Marketecology (IMO)<br />

Weststr. 51, 8570 Weinfelden, Schweiz<br />

Tel Durchwahl: +41 71 626 0 624<br />

Fax: +41 71 626 0 623 (fax)<br />

Tel: +41 71 626 0 626<br />

Kontakt: Michèle Stark<br />

mis@imo.ch www.imo.ch<br />

Moody Marine<br />

Kontakt: Stephan Rademacher<br />

Phone: +49 2166 6007-47<br />

Fax: +49 2166 6007-44<br />

Email: s.rademacher@moodyint.com<br />

q.inspecta GmbH / bio.inspecta AG<br />

Kontakt: Heike Renner<br />

Tel+ +41 62 865 63 32<br />

Fax +41 62 653 63 01<br />

www.bio-inspecta.ch<br />

Email: heike.renner@bio-inspecta.ch<br />

SGS Germany<br />

Europa-Allee 12, Emstek, 49685, Germany<br />

Tel: +49 (4473) 943923<br />

Fax: +49 (4473) 943948<br />

Kontakt: Alexander Flath<br />

alexander.flath@sgs.com<br />

http://www.sgs.com<br />

Ekofish Group North Sea plaice fishery press trip,<br />

Thyborøn, Denmark 20-21 April 2010<br />

Pictures taken by: Nathalie Steins, Marine Stewardship Council<br />

Picture rights: free to use, credit Nathalie Steins/MSC<br />

*sowie die Buchstaben „MSC“ und den Namen<br />

„Marine Stewardship Council“<br />

„Das MSC-Siegel ist<br />

ein wichtiger Teil<br />

der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

von Transgourmet.<br />

Entsprechend<br />

eng arbeiten<br />

Transgourmet und<br />

MSC bereits seit<br />

mehreren Jahren<br />

partnerschaftlich<br />

zusammen. Die<br />

<strong>Seafood</strong> Akademie Katja Willeke<br />

von Transgourmet,<br />

die der MSC nutzen kann, bietet uns eine wertvolle<br />

und interessante Plattform, über die wir<br />

weitere potenzielle Partner erreichen und zum<br />

MSC-Programm informieren können“<br />

KATJA WILLEKE. MSC Commercial Manager<br />

Germany, Switzerland, Austria<br />

Tüv Nord Cert GmbH<br />

Tüv Nord Cert GmbH website<br />

Böttcherstraße 11, 33609 Bielefeld, Germany<br />

Tel: +49 (521) 786 346<br />

Fax: +49 (521) 786 157<br />

Kontakt: Christine Flöter, Gruppe Lebensmittel / Group<br />

Food-Safety cfloeter@tuev-nord.de<br />

www.tuev-nord.de<br />

De Norske Veritas - DNV GERMANY<br />

Schnieringshof 14, 45329 Essen, Germany<br />

Kontakt: Andrea Niemann-Haberhausen<br />

Tel: +49 201 7296393<br />

Fax: +49 201 7296 102<br />

Peterson Control Union Deutschland GmbH<br />

Dorotheastrasse 30, D-10318 Berlin<br />

Kontakt: Ms. Britta Ungruh<br />

Tel: +49 30 5478 2353 Fax: +49 30 5478 2309<br />

bungruh@controlunion.com<br />

http://www.pcu-deutschland.de<br />

Kiwa International Cert GmbH<br />

Frau Arzu Saydam<br />

Schlossmühlendamm 30, D 21073 Hamburg<br />

Tel.: +49 (0)40 - 30 39 49 840<br />

Fax: +49 (0)40 - 30 39 49 869<br />

Email: Arzu.Saydam@kiwa.de<br />

7


Einige Gedanken zum Thema<br />

Nachhaltigkeit<br />

Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger<br />

im <strong>Seafood</strong>-Sektor<br />

Fisch und andere <strong>Seafood</strong>-Produkte<br />

erfreuen sich nach wie vor wachsender<br />

Beliebtheit. Damit aber diese von weiten<br />

Verbraucherkreisen nachgefragten Erzeugnisse<br />

auch für die künftigen Generationen von<br />

Verbrauchern noch zur Verfügung stehen, ist<br />

nachhaltiges Bewirtschaften der natürlichen<br />

Fischbestände einerseits und der in der Aquakultur<br />

erzeugten Fische andererseits erforderlich.<br />

Fisch und andere Meeresfrüchte bieten eine<br />

Vielfalt an Auswahl und Genuss und entsprechen<br />

dem Wusch der Verbraucher nach einer<br />

leichten, gesunden Ernährung in idealer Weise.<br />

Viele Vitamine wie A, D, E und solche aus der<br />

B-Gruppe und wichtige Mineralstoffe wie die<br />

essentiellen Spurenelemente Jod und Selen<br />

finden sich im Fisch. Das Fischeiweiß ist leicht<br />

verdaulich und besitzt eine hohe biologische<br />

Wertigkeit. Besonders Fettfische wie Makrele,<br />

Hering oder Lachs enthalten die wertvollen<br />

essentiellen langkettigen hochungesättigten<br />

Fettsäuren der n-3 Reihe (Docosahexaensäure<br />

(20:5) und Eicosahexaensäure (22:6)), auch unter<br />

EPA und DHA bekannt, die nur in fettreichen<br />

Meeresfischen in hoher Konzentration (2-4<br />

Gramm/100 g Fisch) vorkommen. Diese besonderen<br />

Fettsäuren, die im Körper eine Vielzahl<br />

von positiven Wirkungen haben, können vom<br />

menschlichen Stoffwechsel nicht in ausreichender<br />

Menge synthetisiert werden, sondern<br />

müssen über die Nahrung aufgenommen werden.<br />

Dies sind nur einige der ernährungsphysiologisch<br />

so wichtigen Vorzüge von Fisch und<br />

Fischereierzeugnissen.<br />

Wichtig ist auch darauf hinzuweisen, dass<br />

diese ernährungsphysiologisch so wichtigen<br />

Bestandteile nicht nur in frischem Fisch, sondern<br />

auch in allen Produkten wie Räucherfisch,<br />

Dauerkonserven usw. vorhanden sind. Darüber<br />

hinaus sind Magerfische wie Schellfisch, Kabeljau<br />

oder Seelachs mit einem Fettgehalt unter<br />

1% die magersten tierischen Lebensmittel<br />

überhaupt.<br />

Der Spagat besteht nun darin, dass dem Verbraucher<br />

von den Ernährungsexperten einerseits<br />

geraten wird, zweimal pro Woche Fisch<br />

auf dem Speiseplan zu haben, einmal Magerfisch,<br />

einmal Fettfisch, dass aber andererseits<br />

die Fischerei auf natürliche Ressourcen und die<br />

bestehende Aquakulturproduktion diese Menge<br />

nicht decken können. Eine einfache Rechnung<br />

zeigt, dass der pro-Kopf-Verbrauch auf<br />

42,4 kg (etwa das Dreifache des bestehenden<br />

Verbrauchs in Deutschland!) ansteigen würde,<br />

wenn jeder dieser ernährungsphysiologisch<br />

richtigen Forderung nachkommen würde.<br />

Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger, Jahrgang<br />

1944, war von 1977 bis 2009 an der Bundesforschungsanstalt<br />

für Fischerei (BFAFi) in Hamburg,<br />

zuletzt am Max Rubner Institut als Wissenschaftlicher<br />

Direktor tätig. Heute ist er freiberuflich tätig<br />

als Berater und Gutachter für Fischindustrie, Behörden<br />

und Gerichte. Bereits kurz nach Abschluss seines<br />

Studiums der Chemie in Hamburg (1973) setzte<br />

er den beruflichen Schwerpunkt seiner Tätigkeit in<br />

den Bereich Fisch. An der BFAFi bearbeitete er zahlreiche<br />

Themen wie Frische- und Verderbsparameter<br />

von Fisch, Haltbarkeit, erwünschte ernährungsphysiologische<br />

Bestandteile und unerwünschte<br />

Rückstande. Prof. Oehlenschläger liest seit 1995 an<br />

der Universität Hohenheim Fischtechnologie<br />

und seit 2004 an der CAU Kiel über dasselbe Thema<br />

bei den Ökotrophologen. Ein besonderes Anliegen<br />

war ihm immer, komplizierte Sachverhalte allgemeinverständlich zu machen ohne unzulässig<br />

zu vereinfachen oder zu beschönigen. Im Jahre 2012 wurde ihm dafür und für seine<br />

Lebensleistung der <strong>Seafood</strong> Star 2012 verliehen.<br />

Die in manchen Regionen der Welt zu intensiv<br />

betriebene Fischerei hat in einigen Gewässern<br />

zu teilweise drastischen Rückgängen der Fischbestände<br />

geführt. Wenn diese stark befischten<br />

oder überfischten Bestände eine kritische<br />

Größe unterschritten haben, rechnet sich eine<br />

ökonomische Fischerei nicht mehr mit der Folge,<br />

dass sie eingestellt wird (Beispiel: Kabeljau<br />

Kanada Westküste). Initiativen der Politik aber<br />

auch der verschiedenen Bereiche der Fischwirtschaft<br />

(Fang, Verarbeitung, Handel) sollten<br />

die langfristige Sicherung der Fischbestände<br />

zum Ziel haben, um die Fischversorgung auch<br />

morgen sicherzustellen. Bei der Verwirklichung<br />

dieses Ziels werden sicherlich Engpässe oder<br />

gar Rückschläge bei der Versorgung der Bevölkerung<br />

mit bestimmten Fischarten und beim<br />

Umsatz in Teilen der Branche unvermeidlich sein.<br />

Weite Bereiche der Fischbranche sind sich<br />

dieser Problematik bewusst und suchen nach<br />

Wegen, ihrem auf steigende Überfischung<br />

zwangsläufig folgendem wirtschaftlichen Niedergang<br />

oder gar Ende entgegenzuwirken. Bei<br />

der Betrachtung dieser Problematiken taucht<br />

immer wieder der Begriff „nachhaltige Fischerei“<br />

auf.<br />

„Nachhaltiger Fischfang“ bedeutet in meiner<br />

Definition, dass die eingesetzten Fischereitechniken<br />

und ihre Anwendungen derart eingesetzt<br />

werden, dass die Bestände erhalten<br />

werden und die Zielfischarten ihre Reproduktionsfähigkeit<br />

in einem Maße behalten, dass<br />

eine stabile Bestandsgröße sichergestellt ist,<br />

dass außerdem das gesamte Ökosystem nicht<br />

mehr als unvermeidlich geschädigt wird und<br />

der Anteil an ungewollten Beifängen minimiert<br />

sowie Rückwürfe von nicht gezielt befischten<br />

Arten oder untermassigen Tieren also „discard“<br />

grundsätzlich vermieden wird.<br />

Diese Definition ist leicht verständlich für die<br />

Fischerei, sie gilt aber auch für die anderen Bereich<br />

im <strong>Seafood</strong>-Sektor, die Binnenfischerei,<br />

die Angelfischerei, die Aquakultur, die Fischverarbeitung<br />

und den Handel.<br />

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ im Kontext mit<br />

einem verantwortungsvollen schonendem<br />

Umgang mit der Ressource Fisch muss aber<br />

auch dahingehend erweitert werden, dass die<br />

gefangenen Fische optimal (d.h. vollständige<br />

Nutzung der Ressource) verarbeitet werden,<br />

um den Fang weitestgehend der menschlichen<br />

Ernährung zuzuführen: Optimierung der<br />

Ausbeute durch bessere Filetiermethoden,<br />

verstärkte Verarbeitung und Nutzung von<br />

zerkleinertem Fischfleisch zu Lebensmitteln<br />

(kann zu 25% zusätzlich zum Filet anfallen<br />

durch Gewinnung aus Karkasse, Kopf u.ä.) für<br />

die menschliche Ernährung, Einbeziehung von<br />

Beifang und „discard“ in die Produktion von<br />

Lebensmitteln. Außerdem ist vermehrt ein Augenmerk<br />

auf eine Reduzierung der hohen Verderbsquote<br />

durch unsachgemäße Lagerung<br />

und Behandlung an Bord und an Land sowie<br />

beim Transport und nicht zuletzt beim Handel<br />

zu achten (pre and post harvest losses). Auch<br />

hier liegt ungeahntes Potential brach! Ggf. ist<br />

hier auch vermehrt Forschung erforderlich, um<br />

aus den bisher nicht genutzten Ressourcen<br />

ansprechende, gesunde und schmackhafte Lebensmittel<br />

zu produzieren.<br />

Zu erweiterten Nachhaltigkeitsbegriff gehört<br />

auch das ethisch korrekte tierschutzgerechte<br />

8


Betäuben und Schlachten der Fische, das nach<br />

Jahren der Nichtbeachtung heute einen hohen<br />

Stellenwert erlangt hat.<br />

Die Bereiche Fischverarbeitung und Handel<br />

können beispielsweise durch Einkaufsvereinbarungen<br />

mit Lieferanten, die wichtige Grundsätze<br />

der Bestandserhaltung enthalten, um damit<br />

der Übernutzung von Fischbeständen Einhalt<br />

zu gebieten, aktiv werden. Zur Nachhaltigkeit<br />

gehört auch eine Selbstbeschränkung derart,<br />

nicht direkt oder indirekt an der Verarbeitung<br />

oder dem Handel von überfischten Beständen<br />

oder unter Artenschutz stehenden Fischarten<br />

beteiligt zu sein.<br />

Weiterhin sollte sichergestellt sein, dass der gelieferte<br />

Fisch nur aus solchen Gebieten stammt,<br />

für die internationale Fangregulierungen, sowie<br />

zulässige wissenschaftlich abgesicherte<br />

Fangmengen festgelegt sind. Dabei könnten<br />

Länder mit einem funktionierenden Nachhaltigkeits-<br />

bzw. Fischereimanagementsystem<br />

(Alaska, Norwegen, Island) bevorzugt werden.<br />

Es sollte auch dokumentiert werden, dass beim<br />

Fang selbst die gesetzlichen Anforderungen<br />

beispielsweise hinsichtlich Maschengröße von<br />

Netzen und Mindestgrößen von Zielfischarten<br />

weitgehend eingehalten wurden.<br />

Idealerweise sollte auf der Stufe der Abgabe an<br />

den Endverbraucher das jeweilige Fanggebiet<br />

und die verwendete Fangmethode so genau<br />

angegeben werden, so dass dieser – wenn er<br />

will - sich über die Herkunft des Fisches und<br />

über die Bedingungen unter denen er gefangen<br />

wurde, hinreichend informieren kann. Dies<br />

schafft Transparenz und erhöht das Vertrauen<br />

der Verbraucher in die Branche. Einkaufsvereinbarungen<br />

enthalten schon heute häufig eine<br />

generelle Formulierung wie „Einhaltung der<br />

relevanten gesetzlichen Bestimmungen“. Hierbei<br />

geht es um Gesetze und Verordnungen, die<br />

technische Maßnahmen zu Erhaltungs- und<br />

Bewirtschaftungsmaßnahmen betreffen, die<br />

dazu dienen, die Jungfische zu schonen und<br />

den Beifang unerwünschter Arten zu reduzieren.<br />

Ein ethisches und verantwortungsvolles Engagement<br />

sowie die Verknüpfung von Ökonomie<br />

mit Ökologie ist ein Erfordernis der heutigen<br />

Zeit und ist heute in weiten Teilen der Fischbranche<br />

anerkannt und teilweise schon umgesetzt.<br />

Die Fischbranche ist sich ihrer Verantwortung<br />

für die Erhaltung der Fischbestände und<br />

für eine ausreichende Versorgung mit Fischereierzeugnissen<br />

überwiegend bewusst, denn<br />

sie hat erkannt, dass parallel zur Verwirklichung<br />

der Nachhaltigkeit in der Fischerei auch der Ast<br />

auf dem sie sitzt stärker wird.<br />

Fisch<br />

macht fit & vital<br />

1Um fit zu werden und zu bleiben, müssen wir also besonders bewusst auf<br />

vitaminreiche Kost achten. Seefisch und Meeresfrüchte spielen in ihr<br />

eine Schlüsselrolle. Als beste Garantie für Fitsein ohne die Einnahme<br />

von synthetischen Vitaminpräparaten empfiehlt die Deutsche Gesellschaft<br />

für Ernährung (DGE) eine ausgeglichene, natürliche Kost aus Obst,<br />

Gemüse, Milch und Milchprodukten, Fleisch und vor allem Fisch oder<br />

Fischerzeugnissen. Zwei Fischmahlzeiten pro Woche sollten laut DGE<br />

immer auf dem Speiseplan stehen.<br />

2<br />

Denn Fisch ist ein Vitaminspender sondergleichen. Er enthält eine Fülle verschiedener<br />

wichtiger Vitamine wie kein anderes Nahrungsmittel. Zweitens enthält<br />

er viele Vitamine in so reichlichem Maß, dass bereits eine Portion Seefisch<br />

den Tagesbedarf eines Menschen deckt (vgl. Tabelle). Schließlich ist das Fleisch<br />

des Fisches so leicht verdaulich, dass seine lebenswichtigen Inhaltstoffe vom<br />

menschlichen Körper aufgenommen und für die Stoffwechselsteuerung verarbeitet<br />

werden können.<br />

Entwicklung des Privatkonsums:<br />

Mehr Fisch, weniger Fleisch<br />

Die Konsumgewohnheiten privater Haushalte in Deutschland haben sich in den<br />

letzten 20 Jahren in einigen Bereichen stark verändert. Auffällig sind beispielsweise<br />

die Veränderungen bei Konsumausgaben für Nahrungsmittel, wie<br />

das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltverbrauchertages am<br />

15. März 2012 mitteilt. So ist beispielsweise die Nachfrage nach Fleischprodukten<br />

zwischen 1991 und 2011 preisbereinigt um 17,8% gesunken, während die<br />

Nachfrage nach Gemüse (+ 35,1%) sowie Fisch (+ 15,3%) im selben Zeitraum spürbar<br />

gestiegen ist.<br />

Veränderung der privaten<br />

Konsumausgaben 1991 bis 2011 1)<br />

Nachfrage nach<br />

Veränderung<br />

1991 zu 2011<br />

Fleischprodukten -17,8%<br />

Fisch +15,3%<br />

Gemüse +35,1%<br />

alkoholischen Getränken -17,1%<br />

Bier -13,8%<br />

Spirituosen -38,8%<br />

Wein +4,7%<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, 14.03.2012- 1) preisbereinigt<br />

Aus Fischmagazin 04/2012<br />

Diese Angaben basieren auf Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Insgesamt sind<br />

die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland in den letzten 20 Jahren preisbereinigt<br />

um 20,0% gewachsen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Veränderungsrate von 0,9%<br />

pro Jahr. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist von 1991 bis 2011 um 30,2% (Jahresdurchschnitt:<br />

+1,3%) gestiegen. Weitere Informationen bietet das Beiheft zur Fachserie 18 „Private Konsumausgaben<br />

und Verfügbares Einkommen‘; das als Download unter www.destatis.de. Suchwort:<br />

„Beiheft“ erhältlich ist.<br />

9


Aus Fischmagazin 04/2012<br />

Studie: Zuchtlachs gut für Schwangere und ihre Babies<br />

Zwei Portionen Lachs pro Woche fördern die Gesundheit schwangerer<br />

Frauen und ihrer ungeborenen Kinder. Das ist das Fazit einer wissenschaftlichen<br />

Studie, die jüngst vier Forscher an der spanischen Universität<br />

von Granada vorgestellt haben, meldet Fish Information & Services<br />

(FIS). Aufgrund der Inhaltsstoffe Selen und Retinol (= Vitamin A), die<br />

Zuchtlachs enthält, könne der Anteil von Omega 3-Fettsäuren steigen<br />

und damit die antioxidative Abwehr von Mutter und Kind stärken. Die<br />

Autoren der Studie betonten, dass der Lachs aus der Aquakultur stammen<br />

müsse, da dieser einen höheren Nährwert besitze und eine geringere<br />

Belastung durch Umweltschadstoffe. Die Wissenschaftler wählten<br />

eine Gruppe von Schwangeren, die wenig Fisch essen, und teilten sie<br />

in eine Kontrollgruppe, die ihr gewohntes Ernährungsverhalten beibehielt,<br />

und eine Gruppe, die von der 20. Schwangerschaftswoche bis zur<br />

Niederkunft zwei Fischmahlzeiten wöchentlich erhielt. Finanzielle Unterstützung<br />

erhielt das Projekt aus dem VI EU-Rahmenprogramm unter<br />

dem Namen „Studie zu Lachs in der Schwangerschaft“ (The Salmon in<br />

Pregnancy Study - SiPS).<br />

3<br />

Ernährungs- und Medizinwissenschaftler<br />

können die belebenden Wirkungen von<br />

Fisch heute detailliert nachweisen und<br />

erklären. Aber auch schon früher müssen<br />

die Menschen von der Kraft, die im Fisch<br />

steckt, gewusst haben, wenn sie über besonders<br />

Vitale sagten: er sei „munter wie<br />

ein Fisch im Wasser“.<br />

Vitaminquelle Fisch<br />

Tagesbedarf<br />

eines Menschen<br />

(75 Kg)<br />

davon vorhanden in 200 g<br />

Filet von<br />

Fettfisch Magerfisch<br />

Vitamin A 0,8 bis 1 mg 0,06 bis 0,16 mg<br />

0,02 bis 0,06<br />

mg<br />

Vitamin B1 1,7 mg 0,15-0,20 mg 0,20-0,30 mg<br />

Vitamin B2 1,8 mg 0,15-0,30 mg 0,20-0,0 mg<br />

Vitamin C -75 mg bis 6,0 mg bis 6,0 mg<br />

Vitamin D 5- 10 µg 10 bis 60 µg 1 bis 3,75 µg<br />

4Öl für den Motor des Körpers<br />

Die Omega-3-Fettsäuren sind sozusagen das Öl für den<br />

Motor unseres Körpers. Sie lassen viele Körperfunktionen<br />

optimal arbeiten und schützen das Herz. Selbst bereits eingetretene<br />

Funktionsstörungen des Körpers können durch<br />

Omega-3-Fettsäuren gebessert werden, so zum Beispiel<br />

hoher Blutdruck. Professor Kasper sagt dazu: „Auch bei der<br />

sehr vielschichtigen Blutdruckregulation kommt den Omega-3-Fettsäuren<br />

und den hieraus im Körper synthetisierten<br />

Wirksubstanzen eine wesentliche Bedeutung zu. Bereits vor<br />

Jahren konnte gezeigt werden, dass der<br />

regelmäßige Verzehr von Hering bzw.<br />

Makrele ohne zusätzliche medikamentöse<br />

Therapie blutdrucknormalisierend<br />

wirken.“ Aber Omega-3 kann noch mehr:<br />

Es wirkt entzündungshemmend und so<br />

gar in der Krebsmedizin sind die mehrfach<br />

ungesättigten Fettsäuren mittlerweile<br />

als ein Stoff erkannt, der Risiken<br />

senkt und Körperfunktionen optimiert.<br />

Fischgenuss<br />

&<br />

10<br />

Nachhaltigkeit<br />

Dr. Matthias Keller<br />

Fisch-lecker & gesund<br />

Fisch und Meeresfrüchte passen ausgezeichnet zum aktuellen Trend einer gesunden und abwechslungsreichen<br />

Ernährung. Dieser Trend wird von Aussagen der Deutschen Gesellschaft für<br />

Ernährung gestützt, die empfiehlt, dass sich der Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten im Vergleich<br />

zu heute verdoppeln sollte. Die stetig zunehmende Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten<br />

ist aber sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass das Angebot an Fisch und Meeresfrüchten<br />

in den letzten Jahren deutlich vielfältiger und „exotischer“ geworden ist. Zum einen gibt<br />

es auf dem deutschen Markt viele neue bzw. „neu entdeckte“ Arten. Zum anderen entsprechen<br />

die Angebotsformen den verschiedenen Wünschen und Verzehrsanlässen der Verbraucher.<br />

Negativschlagzeilen in den Medien machen Fischfreunden Sorgen, ob sie auch morgen noch in<br />

den Genuss von Fisch und Meeresfrüchten kommen werden.


2012 - Die Chance zum Kurswechsel.<br />

Fisch-<br />

für Generationen<br />

Einige Nichtregierungsorganisationen beschwören<br />

immer wieder die weltweite Überfischung<br />

und behaupten, dass 80 % der Weltfischbestände<br />

überfischt seien. Laut Angaben<br />

der Welternährungsorganisation FAO sind<br />

jedoch 72 % der weltweiten Fischbestände in<br />

einem guten Zustand und widerlegen damit<br />

diese Aussagen!<br />

Allen Beteiligten der Fischwirtschaft ist bewusst,<br />

dass die Weltmeere kein unerschöpfliches<br />

Füllhorn sind, und so zog der Begriff der<br />

„Nachhaltigkeit“ bereits früh in die Fischerei ein,<br />

um den steigenden Bedarf der wachsenden<br />

Weltbevölkerung an Fisch und Meeresfrüchten<br />

auch in Zukunft zu sichern.<br />

Nachhaltiger Fischfang und steigende Nachfrage<br />

sind somit kein Widerspruch. Nur wenn<br />

die Fischerei ihre Fangaktivitäten auf eine bestandserhaltende<br />

Fischerei ausrichtet, ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung dafür erfüllt, dass<br />

in der Zukunft noch ausreichend Seefische für<br />

den menschlichen Verzehr zur Verfügung stehen.<br />

Allerdings gehen Experten der Welternährungsorganisation<br />

FAO auch davon aus, dass<br />

die wachsende Nachfrage nach Fisch und<br />

Meeresfrüchten nicht allein aus Erzeugnissen<br />

des „Wildfangs“ befriedigt werden kann. Die<br />

zusätzlich benötigten Mengen an Fisch und<br />

Meeresfrüchten werden daher in der Zukunft<br />

aus Aquakultur stammen. Auch bei dieser kontrollierten<br />

Produktion von Fisch, Krebs- und<br />

Weichtieren gilt es, eine umwelt- und tiergerechte<br />

Erzeugung zu fördern.<br />

Kette<br />

Dr. Matthias Keller<br />

Dr. Matthias Keller ist als promovierter Diplom-Agrar -<br />

ingen ieur seit Juli 1988 im Bundesverband der deutschen<br />

Fischindustrie und des Fischgroßhandels e. V. tätig.<br />

Der gebürtige Hesse arbeitet ebenfalls seit Juli 1988 im Bundesmarktverband<br />

der Fischwirtschaft e. V. in der Geschäftsführung.<br />

Seit Juli 2000 ist Dr. Keller Hauptgeschäftsführer für beide Verbände.<br />

Dr. Keller ist ferner seit Juli 1997 Geschäftsführer des Fisch-Informationszentrums<br />

e. V, dessen Gründung er vorbereitete.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit bildet der Dialog mit<br />

Vertretern europäischer Institutionen in Brüssel, wo er als Vizepräsident<br />

des europäischen Fischindustrieverbandes die Interessen<br />

der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels vertritt. Bis<br />

März 2013 ist er darüber hinaus Vorsitzender des Vorstandes des Beratenden Ausschusses<br />

für Fischerei und Aquakultur (BAFA) sowie Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Märkte und<br />

internationale Handelsbeziehungen“ des BAFA. Dr. Keller ist Herausgeber und Autor der<br />

Loseblattsammlung „Handbuch Fisch, Krebs- und Weichtiere“ (Behr’s Verlag).<br />

Was unternimmt die deutsche Fischwirtschaft zur<br />

Förderung der nachhaltigen Fischerei?<br />

Eine bestandserhaltende Fischerei achtet darauf,<br />

dass aus dem jeweiligen Fischbestand<br />

nicht mehr entnommen wird als nachwachsen<br />

kann bzw. nur so viel gefischt wird, dass<br />

sich ein Bestand immer wieder erneuern<br />

kann. Überfischung ist daher in erster Linie<br />

ein Bewirtschaftungsproblem, das gelöst<br />

werden kann, wenn Fischwirtschaft und<br />

Handel an einem Strang ziehen. Besonders<br />

der Verantwortung<br />

Voraussetzungen für verantwortungsvolles Handeln auf allen Ebenen sind Transparenz und<br />

Rückverfolgbarkeit: Woher stammt der Fisch? Wie wurde er gefangen? Auf jeder Stufe des Produktionsprozesses<br />

müssen die Beteiligten garantieren können, dass die gehandelten Fische oder<br />

Meeresfrüchte aus einer bestandserhaltenden und umweltschonenden Produktion stammen, sei<br />

es aus Wildfang oder Aquakultur.<br />

Hier setzte die z. B. deutsche Fischwirtschaft bereits im Jahr 1996 an und gab mit ihrer freiwilligen<br />

„Initiative zur Förderung einer bestandserhaltenden Fischerei“ den Anstoß. Alle Unternehmen<br />

sollten wichtige Grundsätze der Bestandserhaltung von Meeresfischen in ihre Einkaufsverträge<br />

aufnehmen und von ihren Lieferanten Garantien einfordern, in denen Fanggebiet und Fangmethode<br />

offengelegt werden. Heute regeln EU-Vorschriften verbindlich die Informationsweitergabe<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Quelle: Kutter 01/2010, Kutterfischzentrale Cuxhaven<br />

Bereits 1970 gab es erste Bestrebungen, das Fischereiwesen in der Europäischen Union länderübergreifend zu regeln. Doch erst 1083<br />

einigten sich die EU-Staaten - nach sechsjährigen Verhandlungen - auf die Gemeinsamte Fischereipolitik (GFP). Ein Schwerpunkt dieses<br />

Abkommens war der Erhalt der Fischbestände, der durch die Quotierung der Fänge gewährleistet werden sollte.<br />

Grundlegend reformiert wurde die GFP im Jahr 2002. Das Ziel: Die EU-Fischerei sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich an Nachhaltigkeits-Kritierien<br />

zu orientieren. So sah die reformierte GFP unter anderem vor, Wiederauffüllungs- und Bewirtschaftungspläne einzuführen,<br />

Umweltbelange in das Fischereimanagement einzubeziehen, regionale Beiräte einzurichten, die Kapazitäten der Fangflotten an die Fangmöglichkeiten<br />

anzupassen, Subventionen abzubauen und Fischereiabkommen mit Drittländern zu vereinbaren.<br />

Viele dieser Ziele wurden jedoch nicht oder nur teilweise erreicht. Im Jahr 2012 will die EU-Kommission daher eine umfassende Reform<br />

der GFP verabschieden. Die EU-Kommissarin für Fischerei, Maria Damanaki, spricht sich für eine stärkere Verankerung der Nachhaltigkeit<br />

in der neuen GFP aus und will sicherstellen, dass die EU-Richtilinien strikt eingehalten werden. Zudem befürwortet sie eine stärkere wissenschaftliche<br />

Basierung der Fischereipolitik und die Einführung von Langzeit-Managementplänen zur Bestandsbewirtschaftung. Konkrete<br />

Vorschläge der EU-Kommisarin werden bis zum Sommer 2011 erwartet.<br />

die Einkaufspolitik des Handels bestimmt,<br />

ob nachhaltig gefangener und gezüchteter<br />

Fisch in den Regalen landet – oder nicht.<br />

Verbraucher können sich zudem informieren<br />

und gezielt einkaufen. Jedoch liegt die<br />

primäre Verantwortung bei der gesamten<br />

Produktionskette: vom Fischer über die Verarbeitungsindustrie<br />

und den Fischgroßhandel<br />

bis hin zum Einzelhandel.<br />

11


Initiative<br />

„Genauere Fanggebietskennzeichnung“<br />

Als konsequente Folge der „Initiative zur Förderung einer bestandserhaltenden<br />

Fischerei“ haben die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes<br />

der deutschen Fischwirtschaft und des Fischgroßhandels im<br />

Jahr 2008 die „Initiative für eine genauere Fanggebietskennzeichnung<br />

für Seefische“ gestartet. Diese Initiative erleichtert es den Verbrauchern,<br />

sich über die Herkunft ihres eingekauften Fisches zu informieren.<br />

Seit Januar 2002 war der Einzelhandel bereits verpflichtet, frische, geräucherte<br />

und tiefgekühlte, unverarbeitete Fischprodukte mit einer offiziellen<br />

Handelsbezeichnung sowie den Angaben zu Fanggebiet (z. B. „Ostsee“<br />

oder „Nordostatlantik“) und Produktionsmethode (z. B. „gefangen<br />

in …“, „aus Binnenfischerei in …“, „gezüchtet in …“) zu versehen. Die freiwillige<br />

Initiative hat diese Angaben auch auf verarbeitete Fischerzeugnisse<br />

wie Marinaden, Fischdauerkonserven, Fischsalate, Fischstäbchen<br />

und Schlemmerfilets ausgedehnt.<br />

Interaktiv & informativ:<br />

die Datenbank<br />

„Fischbestände online“<br />

Unabhängige, wissenschaftsbasierte und transparente Informationen<br />

sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Fischer<br />

bis zum Verbraucher wichtig, damit jeder selbst auf der Grundlage<br />

neutraler Informationen beurteilen kann, ob ein Produkt aus einem<br />

„gesunden“ Bestand bzw. einer nachhaltigen Fischerei stammt.<br />

Auf Initiative der deutschen Fischwirtschaft und des Lebensmittelhandels<br />

wurde mit Unterstützung des BMELV eine weltweit<br />

einmalige Informationsplattform für jedermann geschaffen:<br />

Unter http://fischbestaende.portal-fischerei.de ist<br />

das Johann Heinrich von Thünen-Institut/Institut für Ostseefischerei<br />

seit Beginn des Jahres 2010 für den Aufbau einer Online-Bestandsdatenbank<br />

zu den wichtigsten Speisefischbeständen zuständig. Diese<br />

Bestandsdatenbank wird für über 130 Seefischbestände Daten über<br />

deren Zustand enthalten. In Verbindung mit der genaueren Fanggebietskennzeichnung<br />

der Fischwirtschaft kann so gezielt aus nachhaltig<br />

befischten Beständen eingekauft werden. Die Datenbank ist auch<br />

mit der interaktiven Fanggebietskarte unter www.fischinfo.de<br />

verknüpft.<br />

Fische mit<br />

Brief und Siegel<br />

Zahlreiche Siegel auf Fischprodukten werben mittlerweile um das Vertrauen<br />

der Verbraucher. Solche „Zertifikate“ geben den Einkäufern<br />

und Konsumenten zusätzliche Garantien für den Einkauf nachhaltig gefangener<br />

Fisch- bzw. umweltgerecht produzierter Aquakulturprodukte.<br />

Bei den vielen unterschiedlichen Siegeln bzw. Zertifikaten am Markt wird<br />

es jedoch auch hier immer schwieriger, die Spreu vom Weizen zu trennen,<br />

so dass man sich genau über die „Auslobung“ der einzelnen<br />

Zertifikate informieren muss.<br />

Fischerzeugnisse ohne Zertifikat dürfen aber nicht per se als „nicht nachhaltige“<br />

Erzeugnisse beurteilt werden. Entscheidend ist die Entwicklung<br />

des entsprechenden Bestandes und der Grad der fischereilichen Aktivität.<br />

Die Datenbank „Fischbestände online“ hilft dabei, dies zu<br />

erkennen.<br />

School of Fish<br />

Warum hilft Fisch beim Lernen? Wozu braucht man Bauernhöfe im Wasser?<br />

Und was sind eigentlich schlaue Netze? Um diese und andere Fragen geht es<br />

in der Schulaktion „School of Fish“. Die bundesweite Aktion wird gemeinsam<br />

vom Fisch-Informationszentrum e. V. (FIZ) und vom Zeitbild Verlag durch geführt.<br />

Zentrales Element der Kampagne ist ein bundesweiter Schulwett bewerb.<br />

Unter dem Motto „Macht eure Schule zur School of Fish“ können Schulen<br />

kreative Ideen rund um Fisch, Ernährung und Nachhaltigkeit entwickeln.<br />

Die Fischwirtschaft unterstützt dieses Bildungsprojekt, um Kinder und<br />

Jugendliche für die Erfordernisse an eine nachhaltige Bewirtschaftung der<br />

Ressource Fisch zu sensibilisieren.<br />

12


Wissenschaft:<br />

Nachhaltige Fischerei ist nötig und möglich<br />

interview mit Dr. Christopher Zimmermann<br />

Dr. Christopher Zimmermann<br />

EINE GUTE WAHL!<br />

FISCH AUS NORWEGEN<br />

Ideale Voraussetzungen für Aquakultur und Fischerei<br />

Frage: Der Themenkomplex „nachhaltiges<br />

Wirtschaften“ rückt weltweit<br />

immer mehr in den Fokus von Politik,<br />

Wissenschaft, Industrie, Handel und Konsumenten.<br />

Und das im Hinblick auf die unterschiedlichsten<br />

Ressourcen. Auch in der<br />

Fischerei der EU?<br />

C. Zimmermann: Ja, das Thema Nachhaltigkeit<br />

wird auf den verschiedensten<br />

politischen und wissenschaftlichen<br />

EU-Ebenen ausgiebig behandelt.<br />

Meeresfisch ist so etwas wie ein<br />

„Leuchtturm“ für nachhaltige Bewirtschaftung.<br />

Politik und Handel haben<br />

begriffen: Wenn es uns hier gelingt,<br />

ökonomische und ökologische Interessen<br />

in Einklang zu bringen, dann hat<br />

dies Auswirkungen auf den gesamten<br />

Lebensmittelmarkt - und vielleicht sogar<br />

darüber hinaus.<br />

Frage: Bestimmte Beschränkungen, um<br />

die EU-Fischbestände in den Meeren zu<br />

schützen, gibt es schon recht lange.<br />

Haben die sich bewährt?<br />

ist stellvertretender Leiter des Thünen-<br />

Instituts für Ostseefischerei in Rostock, eines<br />

Bundesforschungsinstituts im Geschäftsbereich<br />

des Bundes-Ernährungsministeriums<br />

(BMELV). Er ist außerdem deutscher Vertreter<br />

im ACOM (Advisory Committee, Beratungskomitee)<br />

des Internationalen Rates für<br />

Meeresforschung (ICES), dem Gremium, das<br />

jedes Jahr die Fang- und Managementempfehlungen<br />

für die genutzten Fischbestände des<br />

Nordostatlantiks verantwortet, und leitet<br />

das technische Beratungsgremium des Marine<br />

Stewardship Councils.<br />

Studium der Meeresbiologie, Zoologie, Limnologie<br />

und physikalischen Ozeanografie in Kiel,<br />

Diplom und Doktorarbeit am dortigen Institut<br />

für Polarökologie, ab 1997 angewandte<br />

Fischereibiologie am Hamburger Institut für<br />

Seefischerei (vor allem an kleinen Schwarmfischen).<br />

Teilnahme an vielen Reisen mit<br />

Forschungsschiffen in die Antarktis, Arktis,<br />

die Tropen und Nord- und Ostsee. Mitglied<br />

und/oder Leitung zahlreicher Arbeitsgruppen<br />

des ICES und der EU. Berater des deutschen<br />

Fischereiministeriums und der EU-Kommission<br />

in Fragen des Managements genutzter<br />

mariner Fischereiressourcen, zunehmend auch<br />

der Industrie und der Umweltverbände.<br />

C. Zimmermann: Für das Jahr 2013<br />

steht turnusmäßig eine Reform der gemeinsamen<br />

europäischen Fischereipolitik<br />

an. Zur Vorbereitung hat die EU-<br />

Kommission ein „Grünbuch“ vorgelegt,<br />

das den Zustand des Fischereimanagements<br />

analysiert. Und diese Analyse<br />

belegt: Das EU-Fischereimanagement<br />

hat weitgehend versagt. Ein wesentliches<br />

Problem ist, dass die bisherige<br />

Fangmengenbeschränkung gar nicht die<br />

Entnahme aus dem Meer, sondern nur<br />

die Anlandungen beschränkt. Hat ein<br />

13


Fischer seine Fangquote ausgeschöpft,<br />

kann er trotzdem weiterfischen, er<br />

muss die Art, für die er keine Quote<br />

mehr hat, nur wieder über Bord werfen.<br />

Dem Bestand gehen diese Fische<br />

in der Regel verloren. Weitere Probleme<br />

sind die in vielen Fällen unklaren<br />

Ziele des Managements und das<br />

jährliche Geschachere um die Höhe<br />

der Fangmengen. Zusätzlich wurde das<br />

Regelwerk dauernd verkompliziert, so<br />

dass wir in eine Mikro-Managementspirale<br />

geraten sind, in der jedes Jahr<br />

neue und teilweise widersprüchliche<br />

oder kaum kontrollierbare Regeln erlassen<br />

werden. Heute ist jedes Detail<br />

des Fanggerätes und die Anzahl der<br />

Tage, die ein Fischer auf See verbringen<br />

darf, spezifiziert, aber die Entnahme<br />

aus vielen Beständen ist noch<br />

immer zu hoch.<br />

Frage: Was muss also passieren?<br />

C. Zimmermann: Der Reformvorschlag<br />

sieht endlich ein Anlandegebot vor,<br />

was das Rückwurfproblem lösen soll.<br />

Außerdem soll der Managementansatz<br />

des „maximalen nachhaltigen Dauerertrages“<br />

(maximum sustainable yield,<br />

MSY) gesetzlich verankert werden,<br />

und möglichst viele Bestände durch<br />

langfristige Managementpläne bewirtschaftet<br />

werden. Wichtig erscheint<br />

mir auch die vorgesehene Regionalisierung:<br />

Endlich können regional angepasste<br />

Lösungen entwickelt werden<br />

- bislang haben wir oft gehört, dass<br />

eine Regel, die das Rückwurfproblem<br />

in der Ostsee gelöst hätte, um die iberische<br />

Halbinsel nicht anwendbar sei<br />

und daher nicht implementiert werden<br />

könne, um einen einheitlichen<br />

Rechtsraum zu behalten. Wir hoffen<br />

nun nur, dass der Reformvorschlag das<br />

Parlament und den Rat passiert, ohne<br />

14<br />

bis zur Unkenntlichkeit abgeschwächt<br />

worden zu sein.<br />

Frage: Wie werden sich die Fischbestände<br />

und die Fischerei entwickeln, wenn die<br />

Reform erfolgreich ist?<br />

C. Zimmermann: Heute sind noch immer<br />

zu viele europäische Bestände<br />

überfischt. Sie sind zwar nicht vom<br />

Aussterben bedroht, wie man immer<br />

wieder fälschlich und dramatisierend<br />

liest, aber sie liefern viel weniger Ertrag,<br />

als wenn sie in gutem Zustand<br />

wären. Wenn die Reform funktioniert,<br />

wird der Fischereidruck für die überfischten<br />

Bestände zunächst deutlich<br />

gesenkt. Die Fischereien müssen dafür<br />

in aller Regel nicht geschlossen werden,<br />

denn dies brächte neue Probleme<br />

mit sich: Fischereien kann man nicht<br />

einfach ab- und wieder anschalten,<br />

insbesondere die kleine Küstenfischerei<br />

würde dies nicht überstehen. Es gibt<br />

inzwischen viele Beispiele dafür, dass<br />

selbst totgesagte Bestände sich innerhalb<br />

kurzer Zeit erholen können, wenn<br />

man sie nur lässt - wie den Dorsch der<br />

östlichen Ostsee. Dann können auch die<br />

Fangmengen wieder angehoben werden,<br />

und zwar oft auf ein vielfaches<br />

des jetzigen Ertrags. Beispiel Nordsee-<br />

Kabeljau: Der ist in so schlechtem Zustand,<br />

dass kaum ein Fischer mehr gezielt<br />

danach fischt. Der Bestand liefert heute<br />

ungefähr 40‘000 t legalen Ertrag - aus<br />

einem erholten Bestand könnte leicht<br />

die dreifache Menge geerntet werden!<br />

Wenn die Reform erfolgreich ist, dann<br />

wird es - nach einer Durststrecke für<br />

die Fischerei - der Vielzahl der Bestände<br />

schnell besser gehen, und es<br />

steht für Fischer und Verbraucher<br />

viel mehr wertvoller Speisefisch zur<br />

Verfügung. Die Wahrnehmung, dass der<br />

„<br />

Ich wünsche mir ein Anlandegebot,<br />

die starke Entschlackung<br />

des bestehenden EU-Regelwerks,<br />

und eine sinnvolle Reduzierung der<br />

Fangmengen für Bestände, die sich<br />

in schlechtem Zustand befinden.<br />

Beides sollte schnell geschehen,<br />

denn wir verzichten durch die fortgesetzte<br />

Überfischung jedes Jahr auf<br />

viel wertvollen Ertrag.<br />


Fisch einfach nicht für alle reicht,<br />

stimmt nur dann, wenn man eine Überfischung<br />

weiter zulässt.<br />

Allerdings bleibt fraglich, wie all die<br />

schönen neuen Regeln effektiv kontrolliert<br />

werden können, und die positive<br />

Entwicklung könnte durch einen<br />

fundamentaleren Managementwechsel<br />

noch beschleunigt werden...<br />

Frage: ...der wie aussähe?<br />

C. Zimmermann: Wir wünschen uns,<br />

dass die Fischer generell enger in<br />

den Nachhaltigkeits-Diskurs einbezogen<br />

werden - jedoch gleichzeitig auch<br />

mehr Verantwortung über die von<br />

ihnen genutzte Ressource bekommen.<br />

Die wissen es einfach besser, wie man<br />

beispielsweise unerwünschte Beifänge<br />

minimieren kann. Wir müssen weg von<br />

der Detailregulierung der Eingangsparameter<br />

und hin zu einer Beschränkung<br />

der Fangergebnisse - dies heißt dann<br />

„ergebnisorientiertes Management“.<br />

Das kann nur funktionieren, wenn wir<br />

die Beweislast umkehren, also der Fischer<br />

nachweisen muss, dass er sich an<br />

die möglichst einfachen, transparenten<br />

Regeln hält. Dafür kann er unseren<br />

Fisch (denn Meeresfisch ist ein Allgemeingut)<br />

weiter kostenlos nutzen. Wir<br />

würden dann nur noch darüber wachen,<br />

dass sich die Bestände in gutem<br />

Zustand befinden und ökologische Qualitätskriterien<br />

nicht verletzt werden.<br />

Moderne Technologie liefert hier inzwischen<br />

ausgesprochen kostengünstige<br />

Möglichkeiten für den Fischer, regelkonformes<br />

Verhalten zu belegen. Der<br />

Fischer könnte seine Kreativität dann<br />

wieder für sinnvolle Ziele einsetzen,<br />

nämlich die möglichst nachhaltige<br />

Nutzung der Ressource, von der er und<br />

möglichst auch seine Nachkommen leben.<br />

Frage: Können auch Handel und Konsumenten<br />

zur nachhaltigen Nutzung der<br />

Meeresfische beitragen?<br />

C. Zimmermann: Natürlich. Ich empfehle<br />

immer, den Fischhändler meines<br />

Vertrauens möglichst genau zur Herkunft<br />

des Fisches zu befragen. Denn<br />

von fast jeder Fischart gibt es Bestände<br />

in gutem und in schlechtem<br />

Zustand, und durch eine informierte<br />

Wahl kann der Verbraucher schon Einfluss<br />

nehmen. Viel leichter ist dies<br />

natürlich für Handel und Industrie,<br />

denn die Einkäufer haben eine viel<br />

größere Auswahl. Um die Entwicklung<br />

einer nachhaltigen Einkaufspolitik zu<br />

erleichtern, haben wir im Rahmen des<br />

„Runden Tischs Fischerei“ des BMELV<br />

ein öffentliches Informationsangebot<br />

entwickelt: „Fischbestände online“ liefert<br />

kurz, aktuell und wissenschaftlich<br />

korrekt alle Informationen, die zur<br />

Beurteilung der nachhaltigen Nutzung<br />

eines Bestandes erforderlich sind.<br />

Eine Bewertung durch uns erfolgt<br />

aber ausdrücklich nicht, denn diese<br />

hängt maßgeblich vom Maßstab des<br />

Einkäufers ab. „Fischbestände online“<br />

ist natürlich auch vom interessierten<br />

Konsumenten nutzbar, für diesen aber<br />

in der Regel noch zu technisch. Jede<br />

Vereinfachung würde uns aber näher<br />

an die Fischführer der Umweltverbände<br />

bringen, bei denen für meinen Geschmack<br />

oft zu viel Information auf<br />

der Strecke bleibt.<br />

Frage: Wenn der Begriff Nachhaltigkeit<br />

fällt, wird nicht selten im gleichen Atemzug<br />

das Kürzel MSC (Marine Stewardship<br />

Council) genannt. Sind Ökolabel wie dieses<br />

Ihrer Arbeit zuträglich?<br />

C. Zimmermann: Absolut - wenn die<br />

Standards so rigoros sind, dass sie<br />

auch halten, was sie versprechen, wie<br />

dies beim MSC der Fall ist. Der Kernpunkt<br />

ist die Freiwilligkeit. Dadurch<br />

lassen sich positive Veränderungen<br />

viel schneller bewirken als durch den<br />

nicht selten endlosen Instanzenweg in<br />

der Politik. Ökolabel schaffen Sicherheit<br />

beim Handel und Verbraucher,<br />

ohne dass diese zu Fischereimanagementfachleuten<br />

werden müssten, und<br />

schaffen Anreize für die Fischerei. Immer<br />

mehr Betriebe lassen sich zertifizieren<br />

und dokumentieren damit ihren<br />

Willen zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung.<br />

Und immer mehr Anbieter<br />

nehmen MSC-zertifizierte Produkte im<br />

Programm auf und zeigen damit, dass<br />

sie an einer Lösung der Probleme interessiert<br />

sind. Das kann ich nur unterstützen.<br />

In letzter Zeit gibt es grade<br />

am Marktführer MSC erhebliche Kritik,<br />

die jedoch einer genaueren Überprüfung<br />

aus meiner Sicht nicht Stand<br />

hält. Ansatz und Ausführung sind nach<br />

wie vor dafür geeignet, den Umweltzustand<br />

der Meere sehr positiv zu beeinflussen.<br />

Frage: Kann eine verstärkte Aquakultur<br />

helfen, die Probleme in der Wildfischerei<br />

zu lösen?<br />

C. Zimmermann: Die Aquakultur kann<br />

dafür sorgen, dass der Druck auf bestimmte<br />

sehr wertvolle Bestände reduziert<br />

wird. Fisch aus Aquakultur<br />

kann aber das „wilde“ Produkt Fisch<br />

letztendlich nicht ersetzen, denn auch<br />

diese Fische sind bislang überwiegend<br />

auf tierische Nahrung aus dem Meer<br />

angewiesen. Und Fisch aus Wildfängen<br />

ist per se schon „Bio“, während<br />

in der Aquakultur erhebliche Anstrengungen<br />

unternommen werden müssen,<br />

um Futter und Haltungsbedingungen<br />

zu kontrollieren. Werden die „wilden“<br />

Fischbestände nun noch nachhaltig bewirtschaftet,<br />

steht verantwortungsvollem<br />

Fischgenuss in Zukunft nichts<br />

mehr im Weg.<br />

Frage: Was würden sie am liebsten sofort<br />

geändert wissen?<br />

C. Zimmermann: Ich wünsche mir ein<br />

Anlandegebot, die starke Entschlackung<br />

des bestehenden EU-Regelwerks,<br />

und eine sinnvolle Reduzierung der<br />

Fangmengen für Bestände, die sich in<br />

schlechtem Zustand befinden. Beides<br />

sollte schnell geschehen, denn wir<br />

verzichten durch die fortgesetzte<br />

Überfischung jedes Jahr auf viel wertvollen<br />

Ertrag.<br />

15


Zertifizierungen TG<br />

Nachhaltigkeit wird zur Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg<br />

Tiefgreifender Wandel der Fischerei und Aquakultur<br />

Dr. Manfred Klinkhardt<br />

Zur Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, die nicht<br />

nur uns, sondern auch allen nachfolgenden<br />

Generationen gleiche Chancen zur Nutzung<br />

der Ressourcen lässt, gibt es keine Alternative.<br />

Das gilt insbesondere für die Fischerei, die<br />

letzte große internationale Industrie, die noch<br />

auf dem archaischen Prinzip des Jagens und<br />

Sammelns beruht. Trotzdem ist die Fischerei<br />

aber keineswegs primitiv, sondern leistet auch<br />

heute einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung<br />

der Menschheit mit Lebensmitteln. Nach<br />

Berechnungen der Weltbank werden weltweit<br />

rund 275 Mrd. USD jährlich mit Fisch und<br />

<strong>Seafood</strong> erwirtschaftet. Es könnten sogar noch<br />

50 Mrd. Dollar mehr sein, wenn wir alle fischereilich<br />

relevanten Fischbestände bestmöglich<br />

managen würden. Doch bis dahin ist es noch<br />

ein weiter Weg. Die FAO stuft derzeit fast ein<br />

Drittel der Fischbestände als überfischt ein,<br />

diese Ressourcen werden also nicht nachhaltig<br />

genutzt. Damit ist klar, dass „Business as usual“<br />

für die Fischerei keine akzeptable Option mehr<br />

sein kann, sie muss unbedingt nachhaltiger<br />

werden.<br />

Das gilt auch für die Aquakultur, die zweite gewichtige<br />

Quelle für Fische und <strong>Seafood</strong>. Ihre<br />

Bedeutung erkennt man schon daran, dass die<br />

Produktionsmenge zwischen 1970 und 2010 um<br />

mehr als das 20fache gestiegen ist. Wie die<br />

Fischerei liefert auch die globale Aquakultur<br />

hochwertige proteinreiche Nahrung, sie sorgt<br />

für Arbeit und Einkommen und spielt vor allem<br />

in den ärmeren Ländern eine außerordentlich<br />

wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Armut.<br />

Die FAO befürwortet die Aquakultur zwar<br />

grundsätzlich, fordert gleichzeitig jedoch, dass<br />

die Produktionsmethoden in Zukunft sicherer<br />

und nachhaltiger sein müssen. Ökosysteme<br />

dürfen nicht beeinträchtigt und die menschliche<br />

Gesundheit nicht gefährdet werden.<br />

Auch in der Aquakultur sind also noch sehr<br />

viele Probleme zu lösen, um die Produktion<br />

überall wirklich nachhaltig zu machen.<br />

Dr. rer. nat. M. Klinkhardt<br />

Dr. rer. nat. Manfred Klinkhardt,<br />

geboren 1953, ist Meeres- und Fischereibiologe.<br />

In seiner Diplomarbeit<br />

und Promotion beschäftigte<br />

er sich mit Heringsthemen. Daraus<br />

resultierten zahlreiche wissenschaftliche<br />

Artikel zur Ökologie,<br />

Embryologie und Zytogenetik der<br />

Fische. Seit 1998 ist Klinkhardt<br />

als freier Journalist für die<br />

Fach- und Publikumspresse tätig.<br />

Für Berichte über die <strong>Seafood</strong>industrien<br />

anderer Länder bereiste<br />

er unter anderem Norwegen,<br />

Island, Chile, Costa Rica, USA<br />

(Alaska), Kanada und Thailand.<br />

Er ist Autor mehrerer Bücher zu<br />

Fischthemen, schreibt regelmäßig<br />

Fachartikel im Fisch Magazin und<br />

hat unter anderem eine Serie von<br />

Broschüren zur Warenkunde wichtiger<br />

Fischarten veröffentlicht.<br />

Die Grundsätze und Standards einer nachhaltigen<br />

Fischerei und Aquakultur sind im Code of<br />

Conduct der FAO aus dem Jahr 1995 formuliert.<br />

Dieser Verhaltenskodex, der mittlerweile von<br />

mehr als 50 Staaten auf freiwilliger Basis anerkannt<br />

und umgesetzt wird, verpflichtet alle<br />

Beteiligten aus Fischerei und Aquakultur zum<br />

nachhaltigen Wirtschaften, zur vorsorgenden<br />

Erhaltung oder zum Wiederaufbau der Fischressourcen<br />

sowie zum Schutz der Umwelt. Der<br />

FAO-Code berücksichtigt zudem die kulturellen,<br />

sozialen und ökonomischen Unterschiede<br />

in den einzelnen Regionen der Welt. Nachhaltigkeit<br />

bedeutet nämlich nicht nur die Belange<br />

der Umwelt, sondern auch die berechtigten Interessen<br />

der Ökonomie sowie soziale Aspekte<br />

zu beachten. Gemeint ist damit, dass eine intakte<br />

Umwelt kein erstrebenswertes Ziel sein<br />

kann, wenn dafür Menschen hungern müssen.<br />

Ebenso unakzeptabel ist eine florierende Fischerei,<br />

wenn sie die Kapazitäten der Fischbestände<br />

überfordert oder den Lebensraum der<br />

Fische auf unzumutbare Weise schädigt. Wirkliche<br />

Nachhaltigkeit ist nur in einem ausbalancierten<br />

Miteinander von Natur, Mensch und<br />

Wirtschaft möglich.<br />

Auch wenn vermutlich jeder in diesem „Dreiklang“<br />

die Akzente ein klein wenig anders setzt,<br />

erkennen immer mehr Menschen die Bedeutung<br />

des Nachhaltigkeitsprinzips und fordern,<br />

es zur Grundlage unseres Handelns und Wirtschaftens<br />

zu machen. Dabei geht der Druck<br />

nicht allein von den Konsumenten aus, auch<br />

viele Beteiligte aus der Fischerei und Aquakultur,<br />

der verarbeitenden Industrie und dem<br />

Handel engagieren sich stark und treiben den<br />

notwenigen Wandel in allen Bereichen der<br />

Fischwirtschaft voran. An die Stelle der alten<br />

Fischereipolitik, die schlecht funktionierte und<br />

die Überfischung zahlreicher Bestände nicht<br />

verhindern konnte, soll jetzt ein neuer, marktbasierter<br />

Ansatz treten, der die Verbraucher<br />

stärker als bisher in die Lösung der Probleme<br />

mit einbezieht. Dahinter steckt die ebenso<br />

einfache wie bestechende Idee, dass die Verbraucher<br />

die Entwicklung der nachhaltigen<br />

Fischerei unterstützen können, indem sie sich<br />

beim Einkauf ganz bewusst für deren Produkte<br />

entscheiden.<br />

Immer mehr Fischereien werden nach MSC-Standards<br />

zertifiziert. Mittlerweile tragen nahezu 10% der globalen<br />

Wildfischfänge das markante blaue Logo.<br />

„Einkaufsführer“ oder Zertifizierung?<br />

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Verbraucher<br />

genau wissen, in welchem<br />

Zustand sich der jeweilige Fischbestand befindet,<br />

wie wirksam das Fischereimanagement<br />

ist und welche Auswirkungen die betreffende<br />

Fischerei oder Aquakultur auf die Umwelt hat.<br />

Je vollständiger und korrekter der Verbraucher<br />

darüber informiert ist, desto gezielter kann er<br />

16


durch seine Kaufentscheidung dazu beitragen,<br />

mehr Nachhaltigkeit zu fördern. Vereinzelte<br />

Berichte in der Tagespresse oder TV reichen als<br />

Informationsquelle für die Verbraucher nicht<br />

aus, zumal manche davon recht oberflächlich<br />

sind und die Situation teilweise unvollständig<br />

oder sogar verzerrt widerspiegeln. Wesentlich<br />

besser und zielführender erscheinen da schon<br />

Empfehlungslisten („Einkaufsführer“), die den<br />

Verbraucher beim Fischeinkauf beraten und<br />

anleiten, sowie Zertifikate, die den Status einer<br />

Fischerei oder Aquakultur fundiert bewerten<br />

und die Kunden, wenn alle Bedingungen erfüllt<br />

sind, durch ein Nachhaltigkeitssiegel auf den<br />

Produkten informieren. Obwohl diese beiden<br />

Bewertungsschemen nicht nur Vorteile haben,<br />

sondern auch gewisse Schwächen aufweisen,<br />

lässt sich mit ihnen das angestrebte Ziel einer<br />

nachhaltigeren Fischerzeugung wohl am<br />

ehesten erreichen.<br />

Empfehlungslisten („Einkaufsführer“)<br />

Diese Listen, in denen die einzelnen Fischarten<br />

häufig mit einer Ampel ausgestattet sind,<br />

sollen die Verbraucher beim Fischeinkauf<br />

anleiten und Empfehlungen geben.<br />

Bei Rot sollte man besser auf den Einkauf verzichten,<br />

bei Grün gekennzeichneten Arten<br />

gibt es hingegen keine Bedenken, sie sind zu<br />

empfehlen. Üblicherweise werden solche Einkaufsführer<br />

von NGOs, vor allem Umwelt- und<br />

Tierschutzorganisationen herausgegeben, zum<br />

Beispiel der MCS (Marine Conservation Society),<br />

Greenpeace, dem WWF oder der<br />

SFP (Sustainable Fisheries Partnership). Auch<br />

NOAA, die Wetter- und Ozeanografiebehörde<br />

der USA, gibt eine Empfehlungsliste heraus. Die<br />

Vorteile der Listen sind offensichtlich: Sie lassen<br />

sich schnell und mit überschaubarem Aufwand<br />

zusammenstellen. Da Entscheidungen über<br />

den Status einer Fischart nach Kriterien des Herausgebers<br />

der Liste gefällt wird, können viele<br />

Arten in relativ kurzer Zeit berücksichtigt werden.<br />

Das ist praktisch und entspricht durchaus<br />

dem Wunsch vieler Verbraucher nach kurzer<br />

und knapper Orientierung. Als der WWF 1997<br />

seinen ersten Einkaufsführer Fisch herausgab,<br />

wurden rund 10 000 Kopien gedruckt. Zehn<br />

Jahre später war die Zahl auf 1,5 Millionen angewachsen.<br />

Allerdings gibt es auch Kritik an den Listen,<br />

weil sie oft nicht konkret genug sind und somit<br />

keine ausreichende Steuerungswirkung entfalten.<br />

Bei Arten mit weitem Verbreitungsgebiet,<br />

die in einzelnen Regionen unterschiedlich gut<br />

gemanagt werden, können sie sogar Schäden<br />

anrichten, wenn die betreffende Fischart pauschal<br />

auf „Rot“ gesetzt wird. Denn dadurch werden<br />

auch jene Fischereien bestraft, die diese<br />

Ressource vorbildlich bewirtschaften. So wie es<br />

keine Verurteilung als Gruppe geben sollte, hat<br />

auch jede Fischerei das Recht, für sich bewertet<br />

zu werden. Fragwürdig ist auch, dass bestimmte<br />

Kriterien der Listen nicht nachvollzieh-<br />

Norwegens Fischerei gilt weltweit<br />

als Vorbild, weil sie auf sehr<br />

nachhaltige Weise betrieben wird.<br />

Der starke Kabeljaubestand in der<br />

Barentssee ist Basis einer<br />

lohnenden Fischerei.<br />

17


Die technischen und finanziellen Möglichkeiten der europäischen Fischerei und Aquakultur<br />

unterscheiden sich oft sehr deutlich von denen einiger asiatischer oder afrikanischer Staaten.<br />

bar und einzelne Entscheidungen nicht immer<br />

streng wissenschaftsbasiert und zudem kaum<br />

einklagbar sind. Wenn der Herausgeber eines<br />

Einkaufsführers zum Beispiel gerade eine Kampagne<br />

gegen die Grundschleppnetzfischerei<br />

durchführt, kann es durchaus vorkommen,<br />

dass alle Arten, die dabei typischerweise ins<br />

Netz gehen, ein „Rot“ erhalten, obwohl deren<br />

Bestände vielleicht völlig gesund sind. Wünschenswert<br />

wäre daher, dass die Prozeduren<br />

bei der Aufstellung der Listen klarer, transparenter,<br />

wissenschaftsbasierter und nachvollziehbarer<br />

sind. Die Einkaufsführer sollten vor<br />

ihrer Veröffentlichung unbedingt von unabhängigen<br />

Gutachtern geprüft und regelmäßig<br />

in viel kürzeren Abständen überarbeitet werden<br />

(Verkürzung der „Update“-Fristen).<br />

Zertifizierungen<br />

Eine andere wichtige Methode, um den Zustand<br />

einer Fischerei oder Aquakulturaktivität<br />

zu bewerten, sind Zertifizierungen. Dabei wird<br />

der Ist-Zustand der Fischerei mit definierten<br />

Soll-Kriterien, sogenannten Standards,<br />

verglichen, die sich gewöhnlich an der Nachhaltigkeit<br />

und Umweltfreundlichkeit der fischereilichen<br />

Verfahren, der Effizienz des<br />

Fischereimanagements, möglichen Beeinträchtigungen<br />

der Ökosysteme sowie sozialen<br />

Aspekten orientieren. In der Regel sind die<br />

Schöpfer der Standards nicht identisch mit den<br />

Organisationen, die später die Zertifizierungen<br />

vornehmen. Dieses Prinzip, auch „Third-<br />

Party-Certification“ genannt, sorgt<br />

für mehr Objektivität, Unabhängigkeit und<br />

Glaubwürdigkeit der Bewertung. Zertifizierungen<br />

sind zwar grundsätzlich freiwillig, der<br />

wachsende Druck von Seiten der Märkte veranlasst<br />

aber immer mehr Unternehmen dazu,<br />

sich zertifizieren zu lassen. Ohne ein Nachhaltigkeits-Zertifikat<br />

setzen sie sich nicht nur der<br />

Gefahr aus, alte Kunden zu verlieren, in vielen<br />

Fällen es ist es ihnen auch kaum noch möglich,<br />

neue Abnehmer zu finden. Besonders wichtig<br />

sind derzeit vor allem die auch international<br />

anerkannten Siegel des Marine Stewardship<br />

Council (MSC) und Friend<br />

of the Sea. Andere Standards wie GlobalGAP<br />

spielen zwar in der Industrie eine<br />

bedeutsame Rolle, den meisten Verbrauchern<br />

sind sie jedoch nahezu unbekannt. Auch manche<br />

Siegel im Aquakulturbereich, zum Beispiel<br />

GAP von der Global Aquaculture Alliance oder<br />

das thailändische TQS-Siegel für Qualitätsshrimps<br />

kennen hierzulande nur wenige.<br />

Zertifizierungen haben den Vorteil, dass sie<br />

sich zumeist nur auf eine einzige Fischerei<br />

oder Aquakulturaktivität beziehen. Diese individuelle<br />

Ausrichtung macht sie besonders<br />

verlässlich, zumal die Standards sich fast immer<br />

nach streng wissenschaftlichen Kriterien<br />

richten. Schon der Prozess der Zertifizierung<br />

selbst ist oft hilfreich für Antragsteller, weil er<br />

Schwachstellen aufdeckt und sie dadurch bei<br />

den notwendigen Korrekturen ihres Marktauftritts<br />

unterstützt. Gute Standards wie der<br />

MSC ermöglichen es durch die „Chain of<br />

Custody“-Zertifizierungen auch, komplette<br />

Produkt- und Kontrollketten vom Ursprung<br />

der Ware über die Aufkäufer und Exporteure,<br />

Großhändler und Verarbeitungsbetriebe bis<br />

zum Einzelhändler zu bewerten. Da jeder dieser<br />

Akteure innerhalb der Lieferkette einen Teil<br />

der Verantwortung für die Produkte trägt, bietet<br />

diese Art der Zertifizierung den Endkunden<br />

noch größere Sicherheit. Siegel wie das des<br />

MSC sind glaubwürdig, weil sie auf anerkannt<br />

hohen fachlichen Standards basieren, die in<br />

einheitlichen, voll transparenten und nachvollziehbaren<br />

Verfahren von unabhängigen Institutionen<br />

überprüft und vergeben werden. Das<br />

erklärt den Erfolg des MSC, der erst 1999 mit<br />

den Zertifizierungen begann, wohl am besten.<br />

Inzwischen sind nahezu 10% der globalen Wildfischfänge<br />

zertifiziert, bei hochwertigen Grundfischarten<br />

wie Kabeljau, Hoki, Schellfisch oder<br />

Seelachs beläuft sich der Anteil sogar auf 40%<br />

des Weltfanges.<br />

Zu den Nachteilen der Zertifizierungen gehört,<br />

dass sie sehr zeitaufwändig und teuer sind.<br />

Die hohen Kosten schrecken manchmal kleine<br />

handwerkliche Fischereien davon ab, sich<br />

zertifizieren zu lassen. Gerade diese werden<br />

aber häufig auf sehr fischschonende Weise<br />

betrieben. Auch Produkte, die ohne Siegel im<br />

Handel angeboten werden, können also aus<br />

nachhaltiger Fischerei stammen. Da ein Siegel<br />

den Verbrauchern diesbezüglich aber mehr<br />

Sicherheit bietet, unterstützen viele Handelspartner<br />

und Unternehmen in sogenannten<br />

FIP-Projekten (Fisheries Improvement Projects)<br />

die Zertifizierung von nachhaltigen Fischereien<br />

in ärmeren Ländern. Teils durch Geld, teils auf<br />

andere Weise, denn oft fehlen dort selbst elementare<br />

Voraussetzungen, die für eine Zertifizierung<br />

notwendig wären, etwa Kontrollen der<br />

Fischerei oder eine geordnete Überwachung<br />

der Bestände. Weil manchen Staaten in der dritten<br />

Welt nicht nur kein Geld, sondern auch kein<br />

wirksames Fischermanagement haben, wird<br />

Zertifikaten mitunter vorgeworfen, sie berücksichtigten<br />

hauptsächlich die Bedürfnisse der<br />

industrialisierten Staaten und seien eine „Handelsbarriere“<br />

für die ärmeren Länder.<br />

Tatsächlich scheint es manchmal angebracht,<br />

mehr Realitätsbezug bei der Formulierung von<br />

Standards anzumahnen. So wünschenswert<br />

die weltweite Einführung von „Best available<br />

Techniques“ (BAT), „Best Environmental Practices“<br />

(BEP) und „Best Aquaculture Practices“<br />

(BAP) auch wäre, sollten bestehende regionale<br />

Unterschiede nicht völlig unbeachtet bleiben.<br />

Die technischen und finanziellen Spielräume<br />

der europäischen Fischerei und Aquakultur<br />

sind nun mal ungleich größer als die einiger<br />

asiatischer oder afrikanischer Staaten. Beim Einsatz<br />

verbotener Medikamente oder Rückständen<br />

von Chemikalien darf es keinerlei Kompromisse<br />

geben, doch in anderen Bereichen<br />

18


sollten „Überregulierungen“ möglichst vermieden<br />

werden. Wer zum Beispiel für sein Zertifikat<br />

den Verzicht auf die mechanische Belüftung in<br />

tropischen Teichen fordert, macht sich selbst<br />

unglaubwürdig.<br />

MSC für die Fischerei,<br />

ASC in der Aquakultur?<br />

Unabhängig davon, wie aufwändig ein Standard<br />

gefasst ist, sollte jedem klar sein, dass Zertifizierungen<br />

den Fisch verteuern, sobald die<br />

Mehrkosten auf den Produktpreis umgelegt<br />

werden. Auf den ersten Blick macht das zwar<br />

Siegel wie „Responsible Fisheries“<br />

aus Island oder „Global Trust“ für Fisch<br />

aus Alaska äußerst attraktiv, weil sie genauso<br />

glaubwürdig und verlässlich sind wie das des<br />

MSC, jedoch kaum zusätzliche Kosten verursachen<br />

oder sogar gratis verwendet werden<br />

dürfen. Doch am Ende könnten die Kosten viel<br />

höher sein als beim blauen Logo des MSC, weil<br />

das den meisten Verbrauchern mittlerweile<br />

vertraut ist. Was man an Lizenzen für die Nutzung<br />

der neuen Siegel spart, muss vielleicht für<br />

zusätzliche Werbung ausgegeben werden, um<br />

den Kunden zu erklären, wofür diese Label eigentlich<br />

stehen.<br />

Inhaltlich unterscheiden sich die Zertifizierungen<br />

von MSC, Island Responsible Fisheries<br />

und Alaskas Global Trust nur geringfügig, weil<br />

die Standards dieser Label auf den gleichen<br />

FAO- und ISO-Richtlinien basieren. Alle drei<br />

sorgen somit gleichermaßen dafür, dass die Fischerei<br />

nachhaltiger und umweltverträglicher<br />

wird. Das Problem liegt eher in ihrer Wahrnehmung<br />

auf Seiten der Verbraucher. Die Vielzahl<br />

der Nachhaltigkeitssiegel und -zertifikate, die<br />

eigentlich alle für den gleichen Inhalt stehen,<br />

sorgt für Verwirrung, irritiert die Verbraucher<br />

und könnte sogar dazu führen, dass die Zertifikate<br />

an Bedeutung und Glaubwürdigkeit verlieren.<br />

Darum wäre es besser, wenn sich alle Beteiligten<br />

auf ein einziges Siegel einigen<br />

könnten und es für ihren Marktauftritt nutzen.<br />

Trotz gewisser Absetztendenzen ist das blaue<br />

Logo des MSC in der Fischerei aber weiterhin<br />

dominierend, weil es am häufigsten genutzt<br />

wird und inzwischen sehr vielen Konsumenten<br />

bekannt ist. Das Gleiche soll jetzt mit dem Aquaculture<br />

Stewardship Council (ASC) genauso in<br />

der Aquakultur erreicht werden. Auch dort gibt<br />

es mit Friend of the Sea oder BAP bereits anerkannte<br />

Zertifikate, doch viele Unternehmen<br />

setzen ungleich größere Hoffnungen in die<br />

ASC-Standards, weil sie eine solide Grundlage<br />

für die nachhaltige, umweltgerechte Aufzucht<br />

von Fischen und Meeresfrüchten darstellen.<br />

Obwohl sich die ASC-Standards an der besten<br />

fachlichen Praxis orientieren, wird die Messlatte<br />

nicht so hoch gelegt, dass das Ziel nur für wenige<br />

erreichbar ist. Stattdessen wird versucht,<br />

möglichst viele Produzenten mitzunehmen,<br />

um den Wandel zu einer nachhaltigen Aquakultur<br />

in der Breite voranzutreiben. Über 2.000<br />

Vertreter verschiedenster Interessengruppen –<br />

darunter Farmer, NGOs, Wissenschaftler, Futterhersteller<br />

und Händler – haben die Standards<br />

jahrelang gemeinsam entwickelt. Damit steigen<br />

die Chancen, dass der entstandene Katalog<br />

von Aufzuchtkriterien breite Akzeptanz in<br />

der Praxis findet. Schon jetzt zeichnet sich ab,<br />

dass sich sehr viele Aquakulturproduzenten<br />

für den ASC entscheiden werden. In Analogie<br />

zum MSC könnte man mit dem ASC vielleicht<br />

ein glaubhaftes, einheitliches Siegel am Markt<br />

platzieren, ohne die Verbraucher durch eine<br />

Flut von Labeln, Logos und Siegeln zu verunsichern.<br />

Der ASC hat sicher das Potenzial, auf<br />

dem deutschen Markt zum gängigen Standard<br />

für Aquakulturprodukte zu werden. Falls alles<br />

klappt, könnten die ersten Produkte im Herbst<br />

2012 in den Handel kommen.<br />

Der ASC ist jedoch kein direkter Konkurrent zu<br />

Bio-Standards, denn beide Zertifizierungen gehen<br />

von unterschiedlichen Voraussetzungen<br />

aus und decken andere Ansprüche ab. „Bio“<br />

setzt eher auf extensive Produktion und naturnahe<br />

Aufzuchtbedingungen. Der ASC versucht<br />

hingegen, auch intensivere Produktionsmethoden<br />

mit den Erfordernissen von Nachhaltigkeit,<br />

Umweltverträglichkeit und sozialer Verantwortung<br />

in Einklang zu bringen. Beide Ansätze<br />

weisen zwar gewisse Überschneidungen auf,<br />

verfolgen jedoch unterschiedliche Ziele.<br />

Vielleicht ist es noch zu früh, schon jetzt den<br />

Wandel zu einer neuen „Nachhaltigkeitskultur“<br />

in der Fischerei und Aquakultur zu konstatieren.<br />

Das wachsende Interesse am MSC, ASC<br />

und anderen Siegeln beweist jedoch, dass die<br />

Entwicklung eindeutig in diese Richtung geht.<br />

Die Betreiber dieser thailändischen<br />

Süßwassergarnelen-<br />

Farm weisen mit dem blauen<br />

Schild darauf hin, dass ihr<br />

Betrieb nach GAP-Standards<br />

zertifiziert ist.<br />

Aus Fischmagazin 04/2012<br />

Verderb: Bundesweite Aufklärung<br />

zum Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

Jeder Bundesbürger wirft jährlich im<br />

Schnitt knapp 82 Kilogramm<br />

Lebensmittel weg, von denen 53 Kilo,<br />

das heißt fast zwei Drittel noch genießbar<br />

wären. Auf dieses Ergebnis<br />

einer Studie des Bundesverbraucherministeriums<br />

reagiert Ministerin Ilse<br />

Aigner (CSU) jetzt mit einer bundesweiten<br />

Aufklärungskampagne, meldet<br />

das Hamburger Abendblatt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

(MHD) sei „kein<br />

Wegwerfdatum, sondern eine Orientierungshilfe‘;<br />

betont die Bundesverbraucherministerin.<br />

In der Regel sei<br />

ein Produkt auch nach Ablauf des aufgedruckten<br />

Datums noch mehrere Tage<br />

bestens genießbar. Damit dies bekannter<br />

wird, sollen rund vier Millionen<br />

Flugblätter und Info-Karten in 21.000<br />

deutschen Supermärkten verteilt werden.<br />

Das MHD sei allerdings nicht mit<br />

dem Verbrauchsdatum für leicht verderbliche<br />

Ware zu verwechseln, zu der<br />

auch frischer, geräucherter oder vakuumverpackter<br />

Fisch zählt: nach Ablauf<br />

dieses Datums sollte ein Produkt<br />

möglichst nicht mehr verspeist werden.<br />

Hier lautet die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Angabe „zu verbrauchen<br />

bis ...“.<br />

19


BiO-Qualität<br />

bei Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

Durch den Bio-Boom der vergangenen Jahre hat die Nachfrage auch<br />

nach zertifiziertem Bio-Fisch enorm zugenommen. Das liegt zum<br />

einen daran, dass immer mehr Verbraucher verantwortungsbewusst<br />

konsumieren möchten. Zudem versprechen sich die Konsumenten<br />

von Bio-Fisch einen besseren Geschmack und eine hohe Qualität.<br />

Doch es gibt noch einen weiteren Grund, denn der generell gestiegene<br />

Bedarf an Fisch & <strong>Seafood</strong> ist allein aus Wildfang nicht mehr zu<br />

bestreiten.<br />

Bio-Fische und -Meeresfrüchte werden in nachhaltigen Aquakulturen,<br />

in angelegten Teichanlagen und offenen Netzgehegen im Meer, aufgezogen<br />

– denn nur so sind Zertifizierungen überhaupt machbar. Bei<br />

Wildfängen indes ist das nicht möglich, da die Aufenthaltsorte und<br />

das Futterverhalten wild gefangener Fische nicht nachzuvollziehen,<br />

und damit kontrollierbar sind.<br />

Ähnlich wie bei der MSC-Zertifizierung sind auch für die Zertifizierung<br />

von Bio-Fisch und –Meeresfrüchten bestimmte grundsätzliche<br />

Kriterien zu erfüllen: Sei es die eindeutige Herkunft der Tiere, die<br />

besonders schonende Aufzucht, niedrige Besatzdichten oder Futtermittel<br />

aus ökologischer Erzeugung, denen keine chemischen bzw.<br />

synthetischen Zusatzstoffe beigemengt sind.<br />

Als Grundlage dient die EU-Öko-Verordnung, die Anfang 2009 neu<br />

überarbeitet wurde.<br />

Die bildet den gesetzlichen Rahmen und legt alle Stufen der Herstellung,<br />

des Vertriebs, der Kontrolle und der Kennzeichnung fest.<br />

In den Durchführungsbestimmungen sind die Bereiche, wie etwa<br />

Art und Ort der Aufzuchtanlage, Besatzdichte, Futtermittel, Einsatz<br />

von Medikamenten und Transportzeiten bestimmten Parametern<br />

unterworfen.<br />

• artgerechte Lebensbedingungen, die ein<br />

natürliches Verhalten ermöglichen<br />

• artgerechte Nahrungsaufnahme<br />

• geringe Besatzdichte<br />

• Anpassung der Wasserqualität an die natürlichen Bedürfnisse<br />

der einzelnen Fisch- und <strong>Seafood</strong>arten<br />

20<br />

„Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit Lieferanten<br />

an einem Naturland Wildfisch-Projekt mit Fisch<br />

aus der Ostsee“ Arnd Huber, Einkaufsleiter TGS<br />

Zu den Kriterien einer ökologischen<br />

Aquakultur zählen unter anderem:<br />

Neu Neu Neu Neu Neu Neu Neu<br />

Art.-Nr. 604<br />

Art.-Nr. 304641<br />

Art.-Nr. 304658<br />

Art.-Nr. 681964<br />

Art.-Nr. 117012<br />

Art.-Nr. 117050<br />

Art.-Nr. 543<br />

Art.-Nr. 581<br />

Art.-Nr. 567<br />

Art.-Nr. 117005<br />

Art.-Nr. 190466<br />

Art.-Nr. 345941<br />

Art.-Nr. 345934<br />

Art.-Nr. 416177<br />

Ein Höchstmaß<br />

an Qualität und Frische<br />

„Die Anforderungen unserer Kunden befinden sich<br />

in einer ständigen Entwicklung. Dabei ist es wichtig,<br />

diesen Kundenbedürfnissen immer ein Stück voraus<br />

zu sein. Frische ist auch hier wieder der Gradmesser!“<br />

Arnd Huber, Einkaufsleiter TGS<br />

Bio-frischfisch<br />

Bio-Lachsfilet<br />

Trim D, mit Haut, lose<br />

Bio-Lachsfilet<br />

Trim D, mit Haut, lose<br />

Bio-Lachsfilet<br />

Trim D, mit Haut, lose<br />

Bio Lachs<br />

mit Kopf, ausgenommen<br />

Bio Lachs<br />

mit Kopf, ausgenommen<br />

Bio Lachs<br />

mit Kopf, ausgenommen<br />

Bio Dorade Royal<br />

mit Kopf, ausgenommen<br />

Bio Wolfsbarsch<br />

mit Kopf, ausgenommen<br />

Bio Wolfsbarschfilet<br />

mit Haut<br />

Bio Wolfsbarschfilet<br />

mit Haut<br />

Bio Regenbogenforelle<br />

mit Kopf, ausgenommen<br />

Bio Forellenfilet<br />

mit Haut<br />

Bio Forellenfilet<br />

mit Haut<br />

Heringsfilet<br />

mit Haut, ohne Kopf, ohne<br />

Schwanz und ohne<br />

Mittelgräte, gefangen im<br />

Nordostatlantik<br />

1-1,4 kg, Styro-Box à 2,5 kg<br />

1-1,4 kg, Styro-Box à 5 kg<br />

1-1,4 kg, Styro-Box à 10 kg<br />

3-4 kg, Styro-Box à 1 Stück<br />

3-4 kg, Styro-Box à 10 kg<br />

4-5 kg, Styro-Box à 15 kg<br />

300-400 g, Styro-Box à 3 kg<br />

300-400 g, Styro-Box à 3 kg<br />

80-150 g, Styro-Box à 2,5 kg<br />

80-150 g, Styro-Box à 5 kg<br />

250-350 g, Styro-Box à 3 kg<br />

100-200 g, Styro-Box à 2,5 kg<br />

200-400 g, Doppelfilet<br />

ohne Kopf, zwei am Rücken<br />

zusammenhängende Filets,<br />

Styro-Box à 2,5 kg<br />

8-12 Stück per kg,<br />

Styro-Box à 2,5 kg<br />

Bio Regenbogenforelle<br />

„<br />

Art.-Nr. 190466<br />

mit Kopf, ausgenommen<br />

Bio Dorade Filet<br />

Art.-Nr. 550<br />

mit Haut<br />

Bio Dorade Filet<br />

Art.-Nr. 116978<br />

80-150 g, Styro-Box à 5 kg<br />

mit Haut<br />

Heringe<br />

Art.-Nr. 416320<br />

ohne Kopf, ausgenommen<br />

Heute!<br />

Wir setzen bewusst immer stärker auf Bio-Aquakultur. Dabei geht es um geringere<br />

Besatzdichten, den Verzicht auf Chemikalien und Antibiotika, schonende, natürliche<br />

Nachzuchtverfahren sowie Biofutter, das so wenig Fischmehl und Fischöl wie nur<br />

möglich enthält. Die Fischhaltung und der Betrieb selbst dürfen keine schädigende<br />

Wirkung auf die Umwelt bzw. Tiere, Pflanzen, Futter haben. Die natürlichen Lebensbedingungen<br />

müssen das natürliche Verhalten der Tiere und die artgerechte Nahrungsaufnahme<br />

ermöglichen. Sei es bei Bio-Lachs, Bio-Dorade oder Bio-Wolfsbarsch<br />

bzw. anderen trendigen Bio-Fischen.<br />

Zukunft beginnt<br />

250-350 g, Styro-Box à 3 kg<br />

80-150 g, Styro-Box à 2,5 kg<br />

100-200 g, Styro-Box à 3 kg<br />

“<br />

Arnd Huber, Einkaufsleiter und Category Manager Fisch & <strong>Seafood</strong>, Transgourmet <strong>Seafood</strong>


ÖkOlOgische Aquakultur<br />

Bio-Frischfisch aus ökologischer Aquakultur wächst nach den strengen<br />

Richtlinien des „Naturland e. V.“ auf. Als renommierter Lieferant konnte<br />

„Die kleine Fischzucht“ bzw. die „Edelfischräucherei“ Dirk Becker, die inmitten<br />

des Naturschutzgebietes „Senne“ beheimatet ist, als Partner der Transgourmet<br />

<strong>Seafood</strong> in den vergangenen 3 Jahren gewonnen werden.<br />

• sorgfältige Auswahl der Standorte für die<br />

Anlagen zum Schutz<br />

der umliegenden Ökosysteme<br />

• Vermeidung von Konflikten mit anderen<br />

Ressourcennutzern (z. B. Fischern)<br />

• tiergerechte Besatzdichte<br />

• kein Einsatz von Chemie, z. B. beim Schutz<br />

der Netzgehege vor Algenbewuchs<br />

• Einsatz natürlicher Heilmittel und Behandlungsmethoden<br />

• pflanzliche Futtermittel aus der Ökolandwirtschaft<br />

• Fischmehl und -öl im Futter aus der Verarbeitung<br />

von Speisefischen, um marine<br />

Ressourcen zu schonen (keine Fischerei<br />

eigens zu Futterzwecken)<br />

• kein Einsatz von gentechnisch veränderten<br />

Organismen, weder beim Futter<br />

noch beim Besatz<br />

• Weiterverarbeitung nach ökologischen<br />

Richtlinien<br />

Das Naturland zertifizierte<br />

Unternehmen bewirtschaftet<br />

seine eigene Teichzucht nach<br />

den Prinzipien der ökologischen<br />

Aquakultur. Für TGS werden<br />

dort Bachforellen und Saiblinge<br />

in begrenzter<br />

Stückzahl gezüchtet.<br />

Naturland e. V.<br />

bei Transgourmet<br />

Internationale Öko-Verbände, wie etwa der deutsche „Naturland<br />

e. V.“ haben hingegen eigene, z. T. noch strengere Richtlinien<br />

und Kontrollmaßnahmen entwickelt, denen sich seine Zertifizierungspartner<br />

stringent unterordnen müssen. Dazu gehören:<br />

• Sorgfältige Standortwahl<br />

• Schutz von Gewässern und umliegenden Ökosystemen<br />

• Niedrige Besatzdichten und artgerechte Haltung<br />

• Zertifiziertes Öko-Futter<br />

• Verzicht auf Gentechnik und chemische Zusätze<br />

• Keine Wachstumsförderer oder Hormone<br />

• Hohe Sozialstandards<br />

• Lückenlose Kontrolle der Verarbeitungskette<br />

• Ausschließlich Verwendung von zertifizierten Öko-Zutaten<br />

• Verzicht auf Phosphat, Sulfit und Zusatzstoffe<br />

Bio-räucherfisch<br />

Art.-Nr.<br />

367400<br />

Art.-Nr.<br />

367394<br />

Art.-Nr.<br />

367417<br />

Art.-Nr.<br />

181761<br />

Art.-Nr.<br />

181778<br />

Art.-Nr.<br />

181754<br />

Bio SB-Forellenfilet<br />

Regenbogenforellen-Doppelfilet, mit Haut,<br />

Karton 6 Stück<br />

heißgeräuchert, praktisch grätenfrei, vakuumverpackt, à 100-120 g<br />

im Kartonschuber, Naturland zertifiziert<br />

Bio SB-Forellenfilet<br />

Regenbogenforellen-Doppelfilet, ohne Haut,<br />

Karton 6 Stück<br />

heißgeräuchert, praktisch grätenfrei, vakuumverpackt, à 100-120 g<br />

im Kartonschuber, Naturland zertifiziert<br />

Bio Forelle<br />

ganze Regenbogenforelle, geräuchert, Naturland<br />

zertifiziert<br />

MAP 1 kg (= 4-5 Stück<br />

à 200-250 g)<br />

Bio SB-Graved Lachs<br />

Karton 10 Packungen à<br />

Gebeizt, in Scheiben geschnitten, ohne Haut, praktisch<br />

100 g<br />

grätenfrei, vakuumverpackt<br />

Bio SB-Räucherlachs<br />

heißgeräuchert, in Scheiben geschnitten, ohne Haut,<br />

praktisch grätenfrei, vakuumverpackt<br />

Bio SB-Fingerfood Pralinen<br />

heißgeräucherte Lachspralinen mit verschiedenen<br />

Gewürzen bestreut, ohne Haut, praktisch grätenfrei<br />

Karton 10 Packungen à<br />

100 g<br />

Karton 6 Schalen à 135 g<br />

In Partnerschaft mit<br />

viktoriaseebarschfilet<br />

Art.-Nr. 667470<br />

Art.-Nr. 122313<br />

Art.-Nr. 670197<br />

Art.-Nr. 670203<br />

Viktoriaseebarschfilet<br />

400-700 g, ohne Haut,<br />

praktisch grätenfrei<br />

Viktoriaseebarschfilet-Loin<br />

300-400 g, ohne Haut,<br />

praktisch grätenfrei<br />

Naturland<br />

Viktoriaseebarschfilet<br />

TK, roh, 140-160 g, Naturfilet,<br />

ohne Haut, mit 10 % Glasur,<br />

praktisch grätenfrei, einzeln<br />

entnehmbar, aus Tansania<br />

Naturland<br />

Viktoriaseebarschfilet<br />

TK, roh, 170-190 g, Naturfilet,<br />

ohne Haut, mit 10 % Glasur,<br />

praktisch grätenfrei, einzeln<br />

entnehmbar, aus Tansania<br />

Frischfisch<br />

Frischfisch<br />

TK-Fisch<br />

TK-Fisch<br />

ca. 6 kg Styrobox<br />

ca. 3 kg Styrobox<br />

1 kg Beutel<br />

5 Beutel / Karton<br />

1 kg Beutel<br />

5 Beutel / Karton<br />

Bio-Fisch und Bio-Meeresfrüchte von Transgourmet<br />

<strong>Seafood</strong> stammen aus weltweiten nachhaltigen<br />

Aquakulturen. Während Süßwasserfische,<br />

wie etwa Forelle und Saibling, aus<br />

Naturland-Aquakultur in Deutschland<br />

stammen, werden beispielsweise Lachs<br />

in norwegischen Fjorden oder in Irland<br />

nachhaltig kultiviert. Exotische Fische<br />

wiederum stammen unter anderem aus<br />

asiatischen Ländern mit<br />

hohen nachhaltigen<br />

Aquakultur-Standards.<br />

Dieser Fisch erfüllt garantiert die strengen Richtlinien für<br />

ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit - und<br />

zwar vom Fang über die Verarbeitung bis hin zum Export.<br />

Das Naturland Wildfisch Zeichen gibt Ihnen als Kunde eine<br />

Orientierungshilfe, welche Fische Sie mit bestem Gewissen<br />

kaufen und genießen können. Wie in anderen Bereichen<br />

auch hat Naturland hier Pionierarbeit geleistet und<br />

Richtlinien für die nachhaltige Fischerei aufgestellt.<br />

Naturland - Verband<br />

für ökologischen<br />

Landbau e.V.<br />

Kleinhaderner Weg 1<br />

82166 Gräfelfing<br />

Tel 089 - 89 80 82 - 0<br />

Fax 089 - 89 80 82 - 90<br />

Naturland@naturland.de<br />

www.naturland.de<br />

21


EurOpäischer Aal:<br />

Bestandschutz durch Besatz<br />

Wir sind Mitglied in der Initiative<br />

zur Förderung des Europäischen<br />

Aals e.V.<br />

Die Zukunft des Europäischen<br />

Aalbestandes liegt im Besatz!<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen<br />

zeigen, dass der Besatz geeigneter Gewässer<br />

mit Jungaalen die wirksamste<br />

Maßnahme ist, um den Fortbestand<br />

der Aalbestände in Europa nachhaltig<br />

zu sichern. Die EU-Aalverordnung<br />

sieht vor, jährlich steigende Anteile<br />

der an den Europäischen Küsten<br />

gefangenen Glasaale (Jungaale) für<br />

Besatzmaßnahmen innerhalb Europas<br />

zu reservieren. Nachhaltige Aalwirtschaft<br />

beinhaltet die Gewährleistung<br />

einer kontrollierten Bewirtschaftung<br />

der Europäischen Aalbestände im<br />

Einklang von fischereilicher Nutzung,<br />

Vermarktung und Bestandserhaltung.<br />

Bestandsentwicklung des Europäischen<br />

Aals<br />

Professor Hilge; Johann Heinrich von<br />

Thünen Institut:<br />

Geht man der Frage nach, welches die<br />

Ursachen für den Rückgang des Aalbestandes<br />

sind, kommen verschiedene<br />

Ursachen in Betracht. Zu nennen sind<br />

Umweltverschmutzung, Habitatsverlust,<br />

Querverbauung der Flüsse und<br />

Wasserkraftnutzung, Parasiten oder<br />

Raubtiere (Kormorane), Besatzrückgang,<br />

Glasaalentnahme aus dem natürlichen<br />

Kreislauf, Exporte nach Asien<br />

sowie die vermutlichen Auswirkungen<br />

des Klimawandels. Aufgrund der Vielzahl<br />

an Einflüssen scheint es umso<br />

notwendiger, einen ausreichend großen<br />

Teil der in Europa ankommenden<br />

Glasaale für Besatzprogramme in den<br />

Binnengewässern zur Bestandserhöhung<br />

zu nutzen. (Prof. Hilge)<br />

IFEA - Die Initiative zur Förderung des<br />

Europäischen Aals e.V.<br />

Eine Lobby für den Europäischen Aal:<br />

Fischer, Verarbeiter und Händler<br />

haben im März 2009 in Hamburg die<br />

Initiative zur Förderung des Europäischen<br />

Aals e.V. gegründet. Ziel dieses<br />

gemeinnützigen Vereins ist der Erhalt<br />

des Aals sowie die Wiederauffüllung<br />

des europäischen Aalbestandes. Die<br />

Initiative führt in Zusammenarbeit<br />

mit dem Handel, mit Verarbeitern<br />

und Fischern umfangreiche Besatzmaßnahmen<br />

durch.)<br />

Für jeden Artikel,<br />

auf dem das 3 für 1-Siegel<br />

zu sehen ist, gilt:<br />

Für jeden Aal, der für dieses Produkt<br />

verarbeitet wurde, werden 3 Glasaale<br />

wieder ausgesetzt.<br />

Die Initiative zur Förderung des<br />

Europäischen Aals IFEA sorgt für<br />

die Einhaltung der Besatzquote und<br />

für die einwandfreie Durchführung<br />

der Besatzmaßnahmen in geeigneten<br />

Flusseinzugsgebieten. Auf der<br />

Internet-Seite www.aal-initiative.org<br />

erfahren Sie, wo und in welchem Umfang<br />

die nächsten Besatzmaßnahmen<br />

durchgeführt werden.<br />

Ronald Menzel<br />

geb. 01.07.1959. Diplom-Fischerei-Ingenieur.<br />

Vorstandsvorsitzender der Fischereischutzgenossenschaft<br />

„Havel“ Brandenburg<br />

eG seit 1990. Vizepräsident und<br />

Spartenleiter Seen- und Flussfischerei im<br />

VDBi seit 2010. Vorsitzender der Initiative<br />

zur Förderung des europäischen Aals e. V.<br />

seit 2009.<br />

Projekte der Zukunft<br />

1. weitere Unterstützung von Besatzmaßnahmen<br />

2. Aussetzung laichreifer Aalweibchen größer 1 kg<br />

Stückmasse in barrierefreie küstennahe Gewässer<br />

im Herbst 2012<br />

3. Abstimmung der Maßnahmen mit Wissenschaftlern<br />

4. Förderung wissenschaftlicher Unter suchungen<br />

zum europäischen Aal<br />

5. Kontaktierung von Praktikern (Fischer und Angler)<br />

zur Einschätzung des Erfolgs durchgeführter<br />

Maßnahmen<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit<br />

AalbesatzmaSSnahme in Bremerhaven<br />

Mitte April hat in Bremerhaven eine der größten<br />

Aalbesatzmaßnahmen in Deutschland stattgefunden.<br />

Etwa 200.000 vorgestreckte Aale aus der Albe<br />

22<br />

2012<br />

Aalbesatz in reiner Natur<br />

200.000 vorgestreckte<br />

Aale mit einem Stückgewicht<br />

von etwa fünf<br />

Gramm wurden im April<br />

2012 in das Flusssystem<br />

der Lune entlassen.<br />

Fischfarm wurden nach einem Besatzplan an 25<br />

verschiedenen Stellen in den Flusssystem der Lune<br />

entlassen, um eine nachhaltige Bestandssicherung<br />

für die weitere Zukunft des Aals zu gewährleisten.<br />

Das Gewässer wurde gewählt, weil es ohne Querverbauungen<br />

in die Weser mündet. Finanziert<br />

wurde die insgesamt 45.000 Euro teure Maßnahme<br />

gemeinsam von den Mitgliedern des Angelsportvereins<br />

Bremerhaven-Wesermünde, durch nationale und<br />

europäische Fördergelder sowie den Firmen Hans<br />

Fiedler Söhne Lachs- und Aalräucherei, H.-J. Fiedler<br />

Meeresdelikatessen, Transgourmet <strong>Seafood</strong> sowie<br />

Ternäben Aalräucherei, die zusammen mit weiteren<br />

Betrieben Mitglieder der „Initiative zur Förderung<br />

des Europäischen Aals“ sind. Ziel dieses gemeinnützigen<br />

Vereins ist der Erhalt des Aals sowie die<br />

Wiederauffüllung des europäischen Aalbestandes.<br />

Dafür werden für jeden verkauften Speiseaal drei<br />

Jungaale in geeigneten Flusseinzugsgebieten<br />

zusätzlich zu den bisherigen Besatzleistungen<br />

der Binnenfischerei und Angler ausgesetzt. Die<br />

Spenden der Mitglieder ermöglichten bislang das<br />

Aussetzen von einigen Millionen Jungaalen in den<br />

Flusseinzugsgebieten von Elbe, Schlei und Weser.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass<br />

der Besatz geeigneter Gewässer mit Jungaalen die<br />

wirksamste Methode ist, um den Fortbestand der<br />

Aalbestände in Europa zu sichern. Die EU-Aalverordnung<br />

sieht vor, jährlich steigende Anteile des<br />

Glasaalaufkommens für Besatzmaßnahmen innerhalb<br />

Europas zu reservieren. Bis zum Jahr 2013 sind<br />

mindestens 60% der an den europäischen Küsten<br />

angelandeten Glasaale für den Besatz in europäischen<br />

Binnengewässern zu verwenden.


Wir tun was<br />

und setzen Zeichen!<br />

Gemeinsam mit dem Angelsportverein Bremerhaven e.V.<br />

und Mitgliedsfirmen der Aal-Initiative aus Bremerhaven<br />

wurden im April 2012 mehr als 200.000 Farmaale nach<br />

einem ökologischen Besatzplan durch die Gewässerwarte<br />

des Angelsportvereins in das Lune-Flusssystem, die Rohr,<br />

etc. ausgesetzt, um eine nachhaltige Bestandssicherung für<br />

die weitere Zukunft des Aales zu gewährleisten. Bereits<br />

im Jahre 2010 war die Transgourmet <strong>Seafood</strong> einer der<br />

Hauptinitiatoren für eine der größten Aalbesetzungsmaßnahmen<br />

in Deutschland in Schleswig-Holstein. Dort<br />

wurden mehr als 400.000 Jungaale durch Transgourmet<br />

<strong>Seafood</strong> eingesetzt.<br />

In der Zukunft sollen in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft<br />

und der Aalinitiative große Aal-Muttertiere an<br />

den Flussoberflächen gefangen werden und in den barrierefreien<br />

Flussmündungen wieder eingesetzt werden und<br />

mit Peilsendern versehen werden. So erhofft man sich<br />

weitere Erkenntnisse der Aalwanderungen und Aalfortpflanzung<br />

zu gewinnen.<br />

Happach-Kasan:<br />

Verzicht auf Aal als Speisefisch<br />

schützt die Bestände nicht<br />

200 000 Jungaale wurden von den Gewässerwarten<br />

des ASV Bremerhaven am 25 verschiedenen Stellen<br />

ausgesetzt.<br />

Ein ganzer LKW voller junger Besatzaale!<br />

Berlin, 20. April 2012: Zu den Aussagen im Einkaufsratgeber<br />

Fisch 2012 von Greenpeace, der<br />

in seinem Bestand bedrohte Europäische Aal<br />

sei nicht als Speisefisch zu empfehlen, erklärt<br />

die Fischereiexpertin der FDP-Bundestagsfraktion,<br />

Christel HAPPACH-KASAN:<br />

Es ist unbestritten: Der europäische Aal ist in<br />

seinem Bestand gefährdet. Deswegen müssen<br />

geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um<br />

die Bestände zu sichern . Der Verzicht auf Aal als<br />

Speisefisch ist keine erfolgversprechende Maßnahme.<br />

Die Empfehlung von Greenpeace geht<br />

an den eigentlichen Ursachen des Aalschwundes<br />

vorbei. Der Schutz des Europäischen Aals<br />

muss dort ansetzen, wo die Gefährdung am<br />

größten ist: Das ist vor allem der Verbau der<br />

Flüsse und das Häckseln der Aale in Wasserkraftanlagen.<br />

Eine weitere Rolle spielt immer noch der Export<br />

der Glasaale nach China und ihr Verzehr als Delikatesse<br />

in Spanien und Frankreich. Oberste<br />

Priorität zum Schutz des Aals muss deshalb<br />

eine Umrüstung von Wasserkraftwerken und<br />

ein Umdenken bei der Förderung von wenig<br />

effizienten, für den Aal aber tödlichen Kleinwasserkraftanlagen<br />

haben. Auch muss das Aalmanagement<br />

konsequent durchgeführt werden.<br />

Auf europäischer Ebene wurde deshalb vor fast<br />

fünf Jahren die „Verordnung mit Maßnahmen<br />

zur Wiederauffüllung des Bestands des Europäischen<br />

Aals“, (EG Nr. 1100/2007) verabschiedet.<br />

Die Bundesländer haben mittlerweile dementsprechend<br />

Managementpläne erarbeitet, um<br />

die Abwanderung der laichreifen Blankaale so<br />

zu verbessern, dass mindestens 40% Nordsee<br />

und Atlantik erreichen. Weiter sollen mindestens<br />

60% des Glasaalaufkommens für den Gewässerbesatz<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Wer den Aalfang verbieten oder Binnenfischer<br />

und Angler durch einen Aalboykott treffen will,<br />

hat die wirklichen Probleme nicht erkannt.<br />

Angler, Binnen- und Sportfischer schützen<br />

durch Gewässerpflege und Aalbesatz die Aal-<br />

Bestände und müssen bei ihrer Arbeit unterstützt<br />

statt behindert werden. Ihnen das Angeln<br />

von Aalen zu verbieten oder sie durch<br />

unsinnigen Kaufboykott zu ruinieren, wird den<br />

dringend notwendigen Aalbesatz und die Renaturierung<br />

von Gewässern zum Erliegen bringen.<br />

Im Übrigen erbeutet auch der Kormoran<br />

in etwa die gleiche Menge an Fisch wie Hobbyangler<br />

und Berufsfischer gemeinsam den<br />

Gewässern entnehmen.<br />

Ich unterstütze die Forderungen der Fischereiverbände,<br />

das Energieeinspeisungsgesetz<br />

(EEG) hinsichtlich der Förderung von Strom aus<br />

Wasserkraftanlagen zu novellieren. Angesichts<br />

des extrem geringen Beitrags dieser Anlagen<br />

zur Energieversorgung und den hohen ökologischen<br />

Schäden , die der Gewässerverbau verursacht,<br />

darf kein weiterer Anreiz zum Aus- und<br />

Neubau dieser kleinen Wasserkraftanlagen geschaffen<br />

werden. Die Minderung der Mortalität<br />

der Blankaale hat im Interesse des Artenschutzes<br />

Vorrang vor der Stromproduktion in kleinen<br />

Wasserkraftanlagen. Es ist unglaubwürdig, den<br />

Artenrückgang zu beklagen und gleichzeitig<br />

Maßnahmen über das EEG zu fördern, die den<br />

Artenschwund verstärken, den Lebensraum für<br />

wandernde Tierarten einschränken. Von den<br />

Wasserkraftanlagen sind in ähnlicher Weise<br />

wie der Aal andere wandernde Fischarten wie<br />

Lachs, Stör, Flussneunauge und andere Wasserlebewesen<br />

betroffen.<br />

Büro Dr. Christel Happach-Kasan, MdB<br />

Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft<br />

der FDP-Bundestagsfraktion<br />

Dr. rer. nat. Sven Hartmann<br />

Diplom-Biochemiker<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

Tel. 030 - 227-70208<br />

Fax: 030 - 227-76113<br />

Web: www.happach-kasan.de<br />

Der Oberbürgermeister der Seestadt Bremerhaven,<br />

Herr Melf Granz, läßt sich bei strömenden<br />

Regen nicht von seiner Besatzmaßnahme<br />

abbringen!<br />

Roland Menzel vor Ort im Bremerhaven<br />

Ralf Forner<br />

„Gemeinsam mit unseren Lieferpartnern K. J. Fiedler, Meeres-<br />

Delikatessen (Fiedlers Fischmarkt Anno 1906) & Hans Fiedlers<br />

Söhne, Lachs- & Aalräucherei am Lunedeich, der Firma<br />

Ternäben sowie der Aal-Initiative setzen wir uns aktiv<br />

für den Fortbestand des europäischen Aals ein und begleiten<br />

diverse Forschungsprojekte. Wir unterstützen die<br />

Forschungsarbeit des VTI (Prof. Dr. Hanel) bei der Wesensanalyse<br />

und Erforschung der Geheimnisse des Aals.“<br />

Ralf Forner, Geschäftsführer Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

23


Vorbildliches & nachhaltiges<br />

Fischerei-Management in<br />

Alaska:<br />

Alaskas Verfassung verpflichtet die Regierung sowie jeden Einwohner<br />

gleichermaSSen zum nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen.<br />

Der Nachhaltigkeits-Ansatz von Alaskas Weißfisch-Industrie<br />

basiert auf vorbeugendem<br />

Management und verantwortlichem<br />

Haushalten. Für Alaska sind die Zukunft der<br />

<strong>Seafood</strong>-Bestände und der Umwelt wichtiger<br />

als unmittelbare Möglichkeiten der Berufsfischerei.<br />

Staatliche, nationale und internationale<br />

Maßnahmen stellen dies durch die<br />

Trennung der Schutzmaßnahmen und<br />

Quoten-Zuteilungen sicher. Die Management-<br />

Behörden sind so strukturiert, dass Wissenschaftler<br />

über die Fangmengen entscheiden<br />

und gesetzlich zugeteilte Fangquoten niemals<br />

über den wissenschaftlichen Vorschlägen<br />

liegen dürfen.<br />

Das Leitprinzip von Alaskas Fischereimanagement<br />

ist die solide wissenschaftliche<br />

Basis. Manager müssen einen vorbeugend<br />

konservativen Ansatz wählen, anstatt eine<br />

Schädigung der Ressource zu riskieren.<br />

Mehrere Behörden der Staats- und Landesregierung<br />

managen Alaskas Fischerei (Lachs,<br />

Bodenfische, Heilbutt und Krebse), doch die<br />

Grundprinzipien und Vorgehensweisen sind<br />

durchweg einheitlich – der Schutz basiert<br />

auf solider Wissenschaft und ist vorbeugend.<br />

Beim Weißfisch ist das Management in zwei<br />

Kategorien unterteilt: Bodenfisch und Heilbutt.<br />

Bodenfische werden national gemanagt.<br />

Der National Marine Fisheries Service (NMFS)<br />

erfüllt die Schutz- und Management-Pflichten,<br />

während der North Pacific Fishery Management<br />

Council (NPFMC) die Strategien und<br />

Quotenzuteilung bestimmt. Die Heilbuttfischerei<br />

wird durch eine Kooperations-Vereinbarung<br />

der Regierungen der USA und Kana-<br />

das international gemanagt. Die International<br />

Pacific Halibut Commission, eine Organisation<br />

mit Mitgliedern aus den USA und Kanada,<br />

arbeitet eng mit dem NPFMC zusammen.<br />

Durch Vorschriften für Alaskas Weißfisch-Fischerei haben (NPFMC)<br />

und Wirtschaft große Fortschritte bei der Verringerung von<br />

Umwelteinflüssen durch Fangoperationen gemacht. Sie umfassen:<br />

• Verbot der Schleppnetzfischerei auf dem Boden in weiten Meeresgebieten:<br />

98.000 nautische Quadratmeilen sind das ganze Jahr über dafür geschlossen, andere saisonal<br />

• Fangverbot in weiten Bereichen um Lebensräume von Meeressäugetieren zu schützen<br />

• Minimierung von Beifängen verbotener Arten (z.B. Lachs, Krebse)<br />

• Vorschreiben von Ausrüstungen, die den Kontakt gefährdeter Seevögel mit dem Fanggerät<br />

verhindern<br />

• Ein Schiffsbeobachtungs-System ist für Schiffe vorgeschrieben, die in bestimmten sensiblen<br />

Lebensräumen fischen<br />

Durchsetzung<br />

Bestimmungen<br />

Jede Fischerei wird zudem durch eine<br />

für sie eingerichtete Vollzugsbehörde<br />

geschützt, wie das NMFS-Büro für<br />

Gesetzesvollstreckung. Das staatlich<br />

verfügte At-Sea Observer Programm<br />

bringt vom NMFS beglaubigte zivile<br />

wissenschaftliche Überwacher auf die<br />

Fischerboote, um Daten zu sammeln<br />

und vermutete Regelverstöße an die<br />

Behörde zu melden.<br />

Dieses Programm hilft dabei, Fischfänge<br />

in Echtzeit zu überwachen und<br />

zu verrechnen. Es befasst sich auch<br />

mit Beifang und dessen Zurückwerfen<br />

(Discards) und verfolgt die Fänge in<br />

24<br />

fortschreitender Saison, so dass die<br />

Quoten nicht überschritten werden.<br />

Schutz<br />

Lebensräume<br />

der<br />

Schauen Sie sich auf<br />

unserer Website<br />

www.tg-seefood.de<br />

den Alaska-Film an!<br />

Zusätzlich zum traditionellen Fischereimanagement<br />

wurden über 40 Meeresschutzgebiete<br />

(MPAs) eingerichtet,<br />

um die ökologische Struktur und<br />

Funktion zu schützen, Forschung zu<br />

betreiben, den Lebensraum Meeresboden<br />

zu bewahren, empfindliche<br />

Bestände zu schützen und kulturelle<br />

Ressourcen zu erhalten. Von diesen<br />

40 Meeresschutzgebieten verbieten 31<br />

jegliche Berufsfischerei oder jeglichen<br />

Bodenkontakt von Fanggeräten wie<br />

Schleppnetzen. Tausende von Quadratmeilen<br />

stehen in Alaska unter<br />

MPA-Schutz. Beweis für den Erfolg<br />

dieser Vorgehensweise ist, dass bei<br />

Alaskas Weißfischen keine Art und<br />

kein Bestand überfischt ist oder sich<br />

der Überfischung nähert. Tatsache<br />

ist, dass nie eine Alaska <strong>Seafood</strong>-Art<br />

im Artenschutzgesetz als bedroht<br />

gelistet wurde.


Wild lachs aus Alaska<br />

Staatliches Fischereimanagement<br />

nachhaltige<br />

garantiert Fischerei<br />

• Die Festlegung der Lachsfangmengen erfolgt erst in der Saison<br />

• Der Lachsaufstieg wird permanent überwacht<br />

• Erst wenn genügend Lachse die Laichplätze erreicht haben<br />

wird die Fischerei wieder für einige Tage geöffnet<br />

• Die Anzahl der aufsteigenden Lachse wird genau erfasst (Luftbild, Testfischerei,<br />

Sonaruntersuchungen, Befragungen) und an Zählstationen aufgenommen<br />

• Klar definierte Lizenzen regulieren den Zugang zum Fischfang<br />

• Brutanstalten unterstützen die Lachsbestände. Man schätzt, dass ca. 20 % der<br />

kommerziell gefischten Lachse Alaskas aus Brutanstalten eingesetzt wurden<br />

• Schleppnetzfischerei ist verboten<br />

Transgourmet<br />

<strong>Seafood</strong><br />

ist Partner des<br />

Alaska <strong>Seafood</strong><br />

Marketing<br />

Instituts<br />

(ASMI)<br />

Nelly Masson<br />

Marketing Representative<br />

for Western Europe, (ASMI)<br />

Nelly Masson:<br />

„Seit der Staatsgründung<br />

Alaskas im Jahre 1959<br />

obliegt die Verantwortung<br />

für den Schutz<br />

der Wildlachse und<br />

die Sicherung seiner<br />

Wanderwege staatlichen<br />

Behörden.<br />

Klare gesetzliche<br />

Vorgaben und Regelungen<br />

dienen dabei<br />

dem Schutz des<br />

Wildlachses.<br />

“<br />

Geprüfte<br />

Fischerei!<br />

25


WiLD ALAsKAn<br />

Transparenz sorgt für Glaubwürdigkeit<br />

Wild<br />

sALMOn<br />

Alaskan Salmon<br />

Verfolgen Sie von Mai bis September die Lachsfänge tagesaktuell mit auf der Website von «Fish and Game» :<br />

website Verfolgen : http://www.adfg.alaska.gov/index.cfm?adfg=commercialbyfisherysalmon.bluesheet<br />

Sie von Mai bis September die Lachsfänge tagesaktuell mit auf der Website von «Fish and Game» :<br />

website : http://www.adfg.alaska.gov/index.cfm?adfg=commercialbyfisherysalmon.bluesheet<br />

Die Fischereistatistik Vorschau 2012 und Fänge 2011<br />

Die Fischereistatistik Vorschau 2012 und Fänge 2011<br />

(000 Fische)<br />

KiNG SOcKEyE cOhO PiNK chuM TOTAL<br />

2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012<br />

FiShErEiZONE Fang Vorschau Fang Vorschau Fang Vorschau Fang Vorschau Fang Vorschau Fang Vorschau<br />

Arctic-yukon-<br />

Kusko<br />

18 17 77 80 256 345 7 125 1 123 2 003 1 481 2 570<br />

Westward region<br />

- Kodiak 18 19 2 267 2 722 188 282 16 642 13 200 823 831 19 963 17 054<br />

- Chignik 6 5 2490 1 371 77 116 905 1 443 269 279 3 747 3 214<br />

- South Peninsula 7 6 1 904 1 927 153 189 5 004 2 901 973 992 8 041 6 015<br />

- North Peninsula 3 3 942 2 184 20 69 742 26 300 204 2 007 2 486<br />

central region<br />

- Prince<br />

19 27 3 500 2 616 347 707 32 750 34 844 1 901 2 436 38 517 40 630<br />

William Sound<br />

- Cook Inlet 10 13 5 496 4 666 87 162 413 652 158 163 6 164 5 656<br />

- Bristol Bay 38 30 21 880 21 760 14 70 1 1 739 1 554 22 672 23 415<br />

Southeast region* 326 0 1 242 1 045 2 268 2 386 59 207 17 000 10 517 10 583 73 560 31 014<br />

Total Alaska 445 120 39 799 38 371 3 409 4 327 115 671 70 191 16 803 19 044 176 125 132 054<br />

% des Fanges 2011 30 %* 96 % 126 % 61 % 113 % 75 %<br />

Quelle ADF & G<br />

KÖNiGSLAchS rOTLAchS SiLBErLAchS BucKELLAchS KETALAchS<br />

* = Pacific Salmon Commission has not published a treaty quota for 2012 King Salmon.<br />

ALASKA ROTLACHS (OnCORHynCHuS neRKA – SOCKeye / Red)<br />

Wilder rotlACHs<br />

AUS DEM NORDPAZIFIK<br />

Bering Sea<br />

St-Lawrence<br />

Island<br />

Pribilof Island<br />

Nome<br />

Yukon River<br />

Kuskokwin<br />

River<br />

Anchorage<br />

Gulf of Alaska<br />

ROTLACHS-<br />

VERBREITUNG<br />

IN ALASKA, USA<br />

NORDPAZIFIK - FAO 67<br />

Rotlachse gehören zur Familie der Salmoniden<br />

und leben anadrom.<br />

Das heißt, sie leben im Meer und kehren in<br />

ihren Geburtsfluss zurück, um zu laichen und<br />

dann zu sterben. Als Jungfische wandern sie<br />

ins Meer, wo sie 1 bis 4 Jahre verbringen und<br />

sehr schnell wachsen. Sie ernähren sich von Zooplankton, Larven und kleinen Fischen.<br />

Sie werden 63 bis 90 Zentimeter lang und wiegen 3 bis 4 Kilogramm. Ihre schlanke<br />

Form und lebhafte Färbung machen Sockeye-Lachse zu den Ausgewachsene Rotlachse<br />

wandern von ihren Nahrungsgebieten im Ozean tausende von Kilometern in<br />

ihre Geburtsflüsse, um zu laichen.<br />

ein Produktblatt steht auf der AsMi website www.alaskaseafood.de in der Sektion Alaska Fische<br />

26<br />

Alaska <strong>Seafood</strong> News n


Alaska<br />

Quelle: Alaska <strong>Seafood</strong> News. April 2012<br />

läßt sich neu zertifizieren<br />

Die FAO-basierte Zertifizierung<br />

– Ein Modell, das besten Verfahren entspricht<br />

ASMI hat das FAO-basierte Modell für Nachhaltigkeit gewählt, weil es<br />

die höchsten Maßstäbe an glaubwürdige Zertifizierung erfüllt. Die Beurteilung<br />

wird direkt anhand der bekanntesten international vereinbarten<br />

Grundsätze für nachhaltiges Fischerei-Management vollzogen, dem<br />

Kodex und den Leitlinien der FAO. Andere Zertizierungsmodelle, zum<br />

Beispiel die Ökolabel-Produkte von Nichtregierungsorganisationen, verwenden<br />

häufig den FAO-Kodex und die Leitlinien. Island bemüht sich<br />

ebenfalls um ein FAO-basiertes Modell, und dieses Modell wird auch für<br />

eine Verwendung in ganz Nordamerika erwogen.<br />

Dieser Ansatz ist belastbar, allgemeinverständlich, praktisch und kostengünstig<br />

und ermöglicht es Alaskas Fischereien, die FAO-Kriterien für eine<br />

glaubwürdige Zertifizierung zu erfüllen. Dieses Programm nutzt zudem<br />

einen Zertifizierer, der durch ein internationales Akkreditierungs-Gremium<br />

zur International Organization for Standardization (ISO) akkreditiert<br />

wurde. Das Ergebnis ist ein Modell, das praktikabel, überprüfbar und<br />

transparent ist und die Kriterien und Verfahren beinhaltet, die in Kodex<br />

und Leitlinien der FAO umrissen werden.<br />

Der FAO Kodex und die Leitlinien wurden<br />

direkt in die folgenden sechs Hauptkategorien<br />

für Konformitäts-Kriterien übersetzt:<br />

• Das Fischereimanagement-System<br />

• Wissenschaft und Bestandswertungs-Maßnahmen<br />

• Den Vorsorgeansatz<br />

• Management-Maßnahmen<br />

• Umsetzung, Überwachung und Kontrolle<br />

• Ernstliche Einflüsse der Fischerei<br />

auf das Ökosystem<br />

Global Trust Certification, Ltd.<br />

führt die Zertifizierung durch<br />

Global Trust Certification, Ltd., eine nach ISO<br />

65 akkreditierte Zertifizierungs-Gesellschaft,<br />

wird die Beurteilung und Zertifizierung von<br />

Alaskas Fischereien durchführen. Global Trust<br />

unterstützt Standardisierungs-Organisationen<br />

durch die Bereitstellung eines akkreditierten<br />

Zertifizierungs-Rahmens für Standards wie<br />

FAO Kodex und Leitlinien und agiert zudem<br />

als Zertifizierungs-Manager für eine Reihe von<br />

nationalen und internationalen Programmen.<br />

Bei der Zertifizierung von Alaskas Fischereien<br />

ist Global Trust dafür verantwortlich, die<br />

Kompetenz und Konformität der Beurteilungs-<br />

Praktiken zu sichern. Global Trust ist NICHT<br />

Inhaber der Standards, noch wendet sich ihr<br />

Logo an Endverbraucher. Sie haben keine Verbindung<br />

zu den Fischereien.<br />

• ISO ist die weltweit führende Organisation für die Schaffung<br />

und Verwaltung von Standards für Konformitätsbewertung<br />

und Zertifizierung. Global Trusts ISO-Akkreditierung<br />

wird erreicht und erhalten durch eine detaillierte<br />

jährliche Beurteilung seiner Leistung und Kompetenz,<br />

einschließlich der Verwaltungs-Abläufe, Mitarbeiter- und<br />

Prüfer-Kompetenz sowie Prüf- und Berichtspraktiken<br />

durch ein Mitglied des Internationalen Akkreditierungs-<br />

Forums (IAF).<br />

27


Zertifizierungen<br />

Wir orientieren uns an<br />

folgenden, aus unserer Sicht<br />

anerkannten und international<br />

akzeptierten Siegeln:<br />

1. MSC: Marine Steward Chip Council<br />

2. Global G. A. P. => ASC<br />

3. Friend of the Sea<br />

4. Naturland<br />

5. Bio Siegel<br />

6. ASMI<br />

7. IRF<br />

8. ASC<br />

Global G.A.P.<br />

2.<br />

Global G.A.P. ist eine privatwirtschaftliche<br />

Organisation, die weltweit freiwillige<br />

Standards zur Zertifizierung<br />

von landwirtschaftlichen Produkten<br />

setzt. Der Global G.A.P.-Standard wurde<br />

in erster Linie entwickelt, um das<br />

Vertrauen der Verbraucher in die<br />

landwirtschaftliche Erzeugung von<br />

Nahrungsmitteln zu erhalten.<br />

- aktuelle Vorstufe für ASC (Pendant<br />

zu MSC Aquakultur)<br />

- Global G.A.P. wird auf der Verpackung<br />

nicht aufgeklebt<br />

3.<br />

4.<br />

Nachhaltigkeitssiegel<br />

„ Wir haben<br />

die Erde unseres<br />

Planeten nicht von<br />

unseren Vorfahren<br />

geerbt sondern von<br />

unseren Kindern<br />

geliehen.<br />

„<br />

1.<br />

Friend<br />

Sea<br />

of the<br />

Naturland<br />

MSC<br />

Der MSC ist eine unabhängige<br />

gemeinnützige Organisation,<br />

die sich das Ziel<br />

gesetzt hat, die Zukunft der<br />

Fischbestände und eine gesunde<br />

Meeresumwelt langfristig<br />

zu sichern. Das Siegel<br />

wird an Fischereien<br />

verliehen, die den strengen<br />

Nachhaltigkeitsstandards<br />

des MSC gerechnet werden.<br />

Das MSC-Siegel ist das in<br />

Deutschland bekannteste<br />

und anerkannteste Siegel.<br />

Wurde 1982 von David Brower, einem<br />

anerkannten US-Umweltschützer, gegründet<br />

(1978, 1979, 1998 für Friedensnobelpreis<br />

nominiert).<br />

Friend of the Sea ist das mengenmäßig<br />

weltweit führende Fisch-Label. Es<br />

gibt klare FOS-Kriterien und Standards<br />

zur Anerkennung und Zertifizierung.<br />

Dabei wird die nachhaltige Fischerei<br />

sowie die nachhaltige Aquakultur zertifiziert.<br />

Naturland ist das aus unserer Sicht<br />

anerkannteste Bio-Siegel für Fisch.<br />

Hauptanliegen für Naturland ist die<br />

nachhaltige Nutzung von Ressourcen<br />

in ökologischer, sozialer und ökonomischer<br />

Hinsicht. Dabei steht die Zertifizierung<br />

nach spezifischen Richtlinien<br />

im Mittelpunkt.<br />

&<br />

5.<br />

Das offizielle Bio-Siegel aus Brüssel<br />

hat klar definierte Regeln.<br />

6. ASMI:<br />

<strong>Seafood</strong> aus Alaska<br />

Alaskas Verfassung verpflichtet die<br />

Regierung sowie jeden Einwohner<br />

gleichermaßen zum nachhaltigen Umgang<br />

mit den natürlichen Ressourcen.<br />

Das Fischereimanagement Alaskas ist<br />

vorbildlich in der Welt. Zertifizierer:<br />

Global Trust.<br />

7.<br />

Europäisches<br />

Bio-Siegel<br />

IRF<br />

Nachhaltigkeitsiegel basierend auf<br />

FAO- und ISO Richtlinien. Zusammen<br />

mit „Island Responsible Fisheries<br />

(IRF)“ wurde ein eigenes, natürliches<br />

Zertifizierungsprogramm entwickelt.<br />

Das IRF-Programm entspricht allen<br />

international gültigen Standards,<br />

Richtlinien und Übereinkommen für<br />

die Zertifizierung ist eine unabhängige<br />

Zertifizierungsbehörde (Global Trust<br />

Certification).<br />

28<br />

8.<br />

ASC<br />

Nachhaltigkeitssiegel für Aquakulturprodukte<br />

(Markteinführung 2012)<br />

Höchststandards für Aquakulturbetriebe.<br />

Erste Zertifizierungen sind<br />

für Tilapia und Pangasius noch in 2012<br />

geplant.


Glossar<br />

Quelle: Kutter 01/2010, Kutterfischzentrale<br />

Cuxhaven<br />

Greenpeace und WWF geben als Orientierungshilfe<br />

eigene Ratgeber heraus:<br />

MSY - Das Konzept des Maximum Sustainable<br />

Yield (höchstmöglicher, nachhaltiger Dauerertrag)<br />

definiert, wie viel Fisch jährlich aus einem<br />

Bestand entnommen werden kann, ohne dass<br />

sein Fortbestand gefährdet ist. Die EU hat<br />

sich 2002 verpflichtet, ihre Fischbestände auf<br />

MSY-Basis zu befischen.<br />

FAO - Ziel der Food and Agriculture Organization<br />

of the United Nations (Ernährungs- und<br />

Landwirtschaftsorganisation der UN) mit Sitz in<br />

Rom ist es Produktion und Verteilung von Landwirtschaftserzeugnissen<br />

und Nahrungsmitteln<br />

zu verbessern. Hierzu zählen auch die Fischerei-<br />

Produkte.<br />

ICES - Der 1902 gegründete International<br />

Council for the Exploration of the Sea<br />

(Internationaler Rat für Meeresforschung) hat<br />

20 Mitgliedsländer und bietet als Wissenschaftler-Netzwerk<br />

1.6oo Forschern aus über 200<br />

Einrichtungen eine Plattform für den Informationsaustausch.<br />

Die EU stützt sich bei den<br />

Fischerei-Quoten auf die Empfehlung des ICES.<br />

Wir stehen mit den Organisationen im kritischen Dialog.<br />

Wir befürworten Einkaufsratgeber, die die Verbraucher beim Fischeinkauf<br />

beraten und anleiten. Wir fordern aber, dass die Prozeduren bei der<br />

Aufstellung der Listen, klarer, transparenter, wissenschaftsbasierter und<br />

nachvollziehbarer werden. Wir sitzen alle im selben Boot!<br />

Nachgefragt bei unseren<br />

Experten der Branche<br />

Dr. Christoph<br />

Zimmermann<br />

Stellvertretender<br />

Leiter des Instituts<br />

für Ostseefischerei<br />

(VTi)<br />

Dr. Matthias<br />

Keller<br />

Geschäftsführer<br />

des Fisch-<br />

Informationszentrums<br />

e. V.<br />

Quelle: Zeitbild Wissen<br />

FIZ Januar 2011<br />

(K)Ein guter Rat?<br />

„Ich esse gern Fisch, möchte aber auch<br />

die Meere schützen. Soll ich mich beim<br />

Einkauf strikt an Fischampeln und Einkaufsführer<br />

halten?“<br />

Nein. Die Fischführer der Umweltverbände<br />

geben gute Hinweise darauf, bei<br />

welchen Fischarten, Beständen und Fischereien<br />

Probleme bestehen. Sie müssen<br />

aber in der Regel sehr pauschalisieren,<br />

um überhaupt verwendbar zu sein. So rät<br />

z. B. Greenpeace von Fisch aus Grundschleppnetzfischereien<br />

dringend ab,<br />

obwohl diese Fangmethode in einigen<br />

Gebieten durchaus die ökologisch verträglichste<br />

Fischerei darstellen kann.<br />

Tatsächlich sind Pauschalaussagen nicht<br />

sinnvoll, egal ob sie eine ganze Fischart<br />

oder eine bestimmte Fangmethode<br />

betreffen. Die Fischampeln sind daher<br />

eher für die Bewusstseinsbildung bei<br />

Verbraucher (und Handel!) geeignet, weniger<br />

dagegen als echte Einkaufshilfe.<br />

Garantiert nachhaltig?<br />

„Woran erkenne ich im Supermarkt<br />

Fischprodukte, die aus einer nachhaltigen<br />

Fischerei stammen? Sind Zertifikate und<br />

Siegel verlässlich?“<br />

Umweltsiegel können Verbrauchern<br />

helfen, sich ganz bewusst für nachhaltig<br />

gewonnene Fischprodukte zu<br />

entscheiden. Am bekanntesten ist das<br />

blaue Siegel des Rats zur Bewahrung<br />

der Meere (Marine Stewardship Council,<br />

MSC; www.msc.org). Hersteller mit<br />

diesem Siegel garantieren, dass der<br />

verwendete Fisch aus einer nachhaltigen,<br />

überprüften Fischerei stammt.<br />

Vergleichbare Zertifikate für Aquakulturen<br />

werden derzeit entwickelt<br />

und sollen zukünftig vergeben werden.<br />

Ein besonderer Fall sind Bio-Siegel.<br />

Mit ihnen werden nur Aquakultur-<br />

Produkte gekennzeichnet, die gemäß<br />

speziellen Richtlinien erzeugt und<br />

kontrolliert wurden. Für den Verbrau-<br />

cher eher verwirrend: Wildfische, die<br />

in ihrer natürlichen Umgebung aufwachsen,<br />

werden nicht als Bio-Fisch<br />

deklariert.<br />

Die Vergabe von Zertifikaten ist ein<br />

guter Anreiz für die Fischerei, die<br />

Nachhaltigkeit ihrer Arbeit unter<br />

Beweis zu stellen. Allerdings müssen<br />

Fischer und Händler an Zertifizierungsprogrammen<br />

teilnehmen, um Erzeugnisse<br />

mit dem Siegel verkaufen<br />

zu dürfen. In Deutschland steht die<br />

Zertifizierung von Fischereien noch am<br />

Anfang. Deutschland ist aber im weltweiten<br />

Vergleich das Land, in dem am<br />

meisten Fischereierzeugnisse mit dem<br />

Siegel des MSC verkauft werden.<br />

29


neues<br />

aus unserem<br />

Labor Cuxhaven<br />

Was bedeutet der Begriff ‚Genießen mit Verantwortung –<br />

Fisch aus nachhaltigen Ressourcen‘ für Sie als Sachverständigen<br />

der Transgourmet <strong>Seafood</strong>?<br />

Genießen bedeutet für uns:<br />

Produkte aus einwandfreien Produktionsabläufen (u.a Kühlketteneinhaltung,<br />

Vermeidung von Cross-Kontaminationen)<br />

Einhaltung von Hygienevorschriften (HACCP), Sicherstellung<br />

spezifizierter Qualitätsmanagement-Maßnahmen (IFS),......<br />

Unter nachhaltigem Management verstehen wir u.a, dass<br />

die Reproduktionsfähigkeit einer Fischart erhalten bleibt<br />

und das die Umwelt nicht (-über Gebühr) geschädigt wird.<br />

Dieses will Transgourmet <strong>Seafood</strong> durch den Einsatz<br />

„zertifizierter“ Waren, z.B. durch „MSC“, „GlobalGap“, „Bio“,<br />

„Naturland“ sowie Kontrollen der Produzenten und deren<br />

TGS-Produkte im eigenen Auftrag durch externe sachverständige<br />

Stellen (z.B. Auditierungen durch Labor-Cuxhaven)<br />

erreichen.<br />

Erklären Sie uns doch bitte einmal –<br />

aus Ihrer Sicht des QS-Experten – den<br />

Begriff der Nachhaltigkeit<br />

Bis 1997 waren die Begriffe sustainable<br />

und sustainability noch nicht fest<br />

in der englischen Sprache verankert.<br />

Die Rückbesinnung auf die forstwirtschaftlichen<br />

Wurzeln der Nachhaltigkeit<br />

erfolgte erst, als der Begriff der<br />

Nachhaltigkeit in Deutschland bei der<br />

Suche nach einer geeigneten Übersetzung<br />

für sustainable und sustainability<br />

gesucht wurde. Da es aber nachhaltige<br />

Schädigungen ebenso wie nachhaltige<br />

Förderungen gibt, ist der Begriff der<br />

Nachhaltigkeit stets mit einem Eindeutigkeit<br />

schaffenden Bezug zu versehen,<br />

so dass etwa von nachhaltiger<br />

Entwicklung gesprochen wird, bzw. im<br />

Fall des LC-Siegels: ,,Nachhaltigkeit<br />

& Qualität - nachhaltig • ökologisch<br />

• hygienisch • sicher • hochwertig“<br />

lm allgemeinen Verständnis setzt sich<br />

der Begriff der Nachhaltigkeit aus<br />

drei Komponenten zusammen, die auch<br />

als Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit<br />

bezeichnet werden: soziale-,<br />

ökonomische- und ökologische Nachhaltigkeit.<br />

• Die ökologische Nachhaltigkeit umschreibt<br />

die Zieldimension, Natur und<br />

Umwelt für die nachfolgenden Generationen<br />

zu erhalten. Dies umfasst<br />

den Erhalt der Artenvielfalt, den Kli-<br />

30<br />

maschutz, die Pflege von Kultur- und<br />

Landschaftsräumen in ihrer ursprünglichen<br />

Gestalt sowie generell einen<br />

schonenden Umgang mit der natürlichen<br />

Umgebung.<br />

Somit betrifft Nachhaltigkeit verschiedene<br />

Betrachtungsebenen, kann<br />

also lokal, regional, national oder global<br />

verwirklicht werden.<br />

Mit einem wachsenden Umweltbewusstsein<br />

in der zweiten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts entwickelte sich der<br />

Begriff Ökologie weit über den engen<br />

naturwissenschaftlichen Rahmen<br />

der Biologie hinaus und wird seitdem<br />

häufig synonym mit Begriffen wie Umweltschutz<br />

bzw. Umwelt verwendet.<br />

Der Begriff hat dadurch eine Bedeutungserweiterung<br />

oder -verschiebung<br />

erfahren und bezeichnet heute häufig<br />

auch die Handlungsweisen, die dem<br />

Umweltschutz oder einem nachhaltigen<br />

Wirtschaften dienen.<br />

Was ist eine nachhaltige<br />

Fischerei?<br />

Das MSC-Siegel steht für den Einsatz<br />

umweltverträglicher Fangmethoden<br />

und für eine verantwortungsvolle<br />

Nutzung von Beständen, Dabei<br />

geht es uns nicht darum, verschiedene<br />

Fischerei typen komplett zu verbieten,<br />

sondern Fischereibetriebe einzeln zu<br />

betrachten und festzustellen, ob ihre<br />

Tätigkeiten negative Folgen haben, die<br />

nicht wieder gutzumachen sind. Die<br />

Bewertung nach MSC-Standard ist also<br />

nicht nur eine Status Quo-Beurteilung,<br />

sondern betrachtet die Fischerei auf<br />

langfristige Sicht. Fischereien müssen<br />

kontinuierlich an sich arbeiten,<br />

um auch nach erfolgter Zertifizierung<br />

weiterhin als nachhaltig zu gelten.<br />

Alle Fischereien, die heute mit dem<br />

MSC-Siegel ausgezeichnet sind, haben<br />

Aktionspläne mit auf den Weg bekommen,<br />

die weitere Verbesserungen von<br />

ihnen erfordern.<br />

Das MSC-Logo findet man ausschließlich<br />

auf Produkten des Wildfangs.<br />

Fischzuchten spielen jedoch eine immer<br />

wichtigere Rolle und müssen ebenfalls<br />

auf nachhaltige Weise durchgeführt<br />

werden. ln Ergänzung zum MSC hat die<br />

Umweltorganisation den ASC gegründet.<br />

Das Kürzel steht für „Aquaculture<br />

Stewardship Council“ und sein Siegel<br />

soll ab 2012 nachhaltige Fischzuchten<br />

auszeichnen. Ähnlich wie der MSC soll<br />

der ASC eine Organisation werden, die<br />

auf Unabhängigkeit, Transparenz und<br />

Objektivitat setzt. Da dies derzeit so<br />

ist, wurde in Zusammenarbeit mit norwegischen<br />

Lachsfarmern der Status zur<br />

Anerkennung des Signets „Lachs aus<br />

nachhaltiger Norwegischer Aquakultur<br />

entwickelt. Auch dieser fußt (wie MSC)<br />

in keinster Weise in der,,Bio-Produktion“.


Die MSC-Kriterien wurden von über<br />

200 Wissenschaftlern, Umweltschützern<br />

und anderen lnteressengruppen<br />

während eines zweijährigen Prozesses<br />

definiert und stellen einen breiten<br />

wissenschaftlichen Konsens dar. Die<br />

Bewertungen nach diesen Kriterien<br />

werden von unabhängigen Prüfern und<br />

wissenschaftlichen Experten durchgeführt<br />

und die Öffenflichkeit kann sich<br />

in diesen Prozess einbringen. So wird<br />

sichergestellt, dass alle wichtigen lnformationen<br />

zu einer Fischerei in die<br />

Untersuchung einfließen. Alle Bewertungen<br />

sind transparent und können auf<br />

unserer Website mit- und nachverfolgt<br />

werden. Alle zertifizierten Fischereien<br />

erfüllen unsere Mindestanforderungen<br />

und müssen kontinuierlich an sich arbeiten,<br />

um zertifiziert zu bleiben. Dies<br />

ist ein einzigartiges Merkmal des MSC-<br />

Programms und verleiht ihm einen<br />

wichtigen Hebel, um wirkliche und<br />

messbare Verbesserungen in und auf<br />

den Meeren herbeizuführen.<br />

GLOBALG.A.P ist eine privatwirtschaftliche<br />

Organisation, die weltweit<br />

freiwillige Standards zur Zertifizierung<br />

von landwirtschaftlichen (inklusive<br />

Aquakulturen) Produkten setzt.<br />

Der GLOBALG.A.P Standard wurde in<br />

erster Linie entwickelt, um das Vertrauen<br />

der Verbraucher in die landwirtschaftliche<br />

Erzeugung von Nahrungsmitteln<br />

zu erhalten. Erreicht<br />

werden soll dieses durch die Verminderung<br />

umweltschädlicher Einflüsse<br />

durch die Landwirtschaft, die Reduzierung<br />

des Einsatzes von Medikamenten<br />

und chemischen Pflanzenschutzmitteln<br />

und die Umsetzung von Maßnahmen<br />

für die Sicherheit und Gesundheit von<br />

Mensch und Tier. GLOBALG.A.P ist ein<br />

so genannter,,pre-farm-gate standard“,<br />

d.h. das Zertifikat deckt den Produktprozess<br />

von der Aussaat oder Fütterung<br />

über alle folgenden landwirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten bis zum Zeitpunkt<br />

der Auslieferung ab. GLOBALG.A.P ist<br />

eine „Business-to-Business“-Marke, und<br />

daher für Verbraucher nicht direkt<br />

sichtbar.<br />

Die GLOBALG.A.P Standards für Aquakultur<br />

beinhalten nicht nur die gute<br />

fachliche Praxis in Aquakulturbetrieben;<br />

der Produzent kann dadurch auch<br />

nachweisen, dass die im Betrieb eingesetzten<br />

Futtermittel und Sämlinge<br />

ebenfalls GLOBALG.A.P zertifiziert<br />

sind. Durch die Zertifizierung der Produktkette<br />

(Chain of Custody) innerhalb<br />

des Systems, wird eine saubere Trennung<br />

und Rückverfolgbarkeit von zertifizierten<br />

Produkten sichergestellt.<br />

Andree Osterloh<br />

im Kurzportrait<br />

• 1981: „Lebensmittel-Ausbildung“ mit einer Lehre<br />

zum Fischwerker (industrielle Fischverarbeitung),<br />

• 2 Jahre Bundeswehrkoch<br />

• bis 1988: Technikerausbildung<br />

• 1989 Gründung seiner Firma mit den Tätigkeitsschwerpunkten<br />

„ Beratung der Fisch-, Feinkost- und<br />

Lebensmittelindustrie (Unternehmensberatung).<br />

• 1990 bis 99 „tätigkeitsbegleitendes“ Studium<br />

Lebensmitteltechnologie der Hochschule Bremerhaven<br />

• ab 1996 der „Einstieg“ als unabhängiger & neutraler Sachverständiger in der<br />

Fischindustrie, Wurzel des heutigen Labor-Cuxhaven / ftb osterloh<br />

Rückwurf-Praxis stoppen<br />

Quelle: Kutter 01/2010, Kutterfischzentrale Cuxhaven<br />

Wenn die Fischer ihre Netze hieven, findet sich darin meistens auch unerwünschter Beifang:<br />

Untermaßige Exemplare der Zielfischart oder Fische, für die ein Fischer keine Fangquoten<br />

besitzt. Diese Fische dürfen nicht vermarktet werden und müssen nach geltendem EU-<br />

Recht ins Meer zurückgeworfen werden, obwohl die meisten Tiere verenden. Umweltverbände,<br />

Wissenschaft und die deutsche Fischerei lehnen diese Discard-Praxis einhellig ab,<br />

verfolgen aber unterschiedliche Lösungsansätze.<br />

Der World Wide Fund for Nature fordert neben einem Discard-Verbot den Einsatz moderner,<br />

nachhaltiger Fanggeräte, deren Entwicklung der WWF durch Projekte wie“Smart Gear“<br />

fördert. Das Ziel: Unerwünschter Beifang soll gar nicht erst in großen Mengen ins Netz gelangen.<br />

Wie der WWF spricht sich auch Dr. Christopher Zimmermann, einer der führenden<br />

deutschen Fischforscher, für eine Beweislastumkehr aus: Der Fischer muss nachweisen, was<br />

er aus dem Meer holt. Damit verbunden müsse die Quote umgestellt werden. Sie dürfe<br />

künftig nicht mehr die Anlandungsmengen festlegen, sondern die Fangmenge.<br />

Im Gegenzug fordert Zimmermann eine weitgehende Deregulierung. Wie der Fischer seinen<br />

Nachhaltigkeits-Nachweis erbringe und welche Netze er einsetze, solle er selbst entscheiden.<br />

Kutterfisch dagegen setzt auf pragmatische, leichter umzusetzende Maßnahmen.<br />

Als erste Schritte fordert die Cuxhavener Fischerei: Discard in der EU generell verbieten und<br />

die vorgeschriebenen Maschenweiten heraufsetzen.<br />

Discard-Daten auf einen Blick<br />

Laut einer Studie der UN-Welternährungsorganisation FAO werden weltweit pro Jahr etwa<br />

7,3 Millionen Tonnen Fisch und Meerestiere ins Meer zurückgeworfen (Stand 2004). Die FAO<br />

schätzt die globale Discard-Quote auf 8 Prozent des Gesamtfangs. In einzelnen Fischereien<br />

beträgt die Rückwurf-Quote je nach Zielfischart und Fangmethode aber bis zu 90 Prozent.<br />

Für die Fanggebiete der Nordsee werden die jährlichen Rückwürfe auf 500.000 bis 800.000<br />

Tonnen geschätzt, das ist etwa ein Drittel der Gesamt-Fangmenge.<br />

Von Garnelen und Strandkrabben überleben den Rückwurf etwa 60 bis 90 Prozent. Bei<br />

Fischen dagegen gilt eine Überlebensrate von 10 bis 20 Prozent, wie sie die widerstandsfähige<br />

Scholle erreicht, schon als hoch. Die Seelachsfischerei in der nördlichen Nordsee gilt<br />

als sehr ‚reine‘ Fischerei, bei der die Discard-Quote unter 1 Prozent liegt.<br />

Fischforschung<br />

Quelle: Kutter 01/2010, Kutterfischzentrale Cuxhaven<br />

Um die Bestandszahlen von Dorsch, Kabeljau, Hering oder Flunder zu ermitteln, führen<br />

die VTI-Mitarbeiter so genannte Fangbeprobungen durch. Dafür begleiten sie Fischer<br />

auf ihren Fangfahrten oder kaufen Stichproben aus deren Anlandungen.<br />

Die Bestände an Jungfischen untersuchen die Wissenschaftler dagegen auf regelmäßigen<br />

Forschungsfahrten, den Surveys. Dabei werden die Fischvorkommen mit<br />

Netzfängen, Unterwasserkameras und hydroakustischen Messgeräten wie Echoloten<br />

untersucht. Aus den Daten dieser Zeitreihen lassen sich die Umfänge und die künftigen<br />

Entwicklungen von Beständen hochrechnen. Die Datenerhebung auf See hat<br />

jedoch Grenzen. Die Zahl junger Seelachse zum Beispiel wird nicht ermittelt, weil die<br />

Jungfische in den Fjorden Norwegens bleiben und flächendeckende Surveys in den<br />

verzweigten Meeresarmen zu aufwändig wären. Durch ein Bestandsmanagement,<br />

das diese Un sicherheit von vornherein berücksichtigt, lässt sich die Gesundheit des<br />

Bestands dennoch verlässlich sicherstellen.<br />

31


Zeichen setzen!<br />

Umsetzungsmaßnahmen von Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

1<br />

TK-Eigenmarken und Fisch-Ettiketierung,<br />

Produktbezeichnung/<br />

Endverbraucherverpackung<br />

Wir kennzeichnen zukünftig unsere Fischprodukte<br />

über die heute übliche Kennzeichnung<br />

hinaus:<br />

• Fischart<br />

• Wissenschaftlicher Name<br />

• Produktionsmethode<br />

• Fanggebiet (FAO)<br />

• Fanggebiets-Nummer (Code)<br />

• Fangmethode<br />

2<br />

Wir bekennen uns eindeutig zu einer nachhaltigen<br />

Fischeinkaufspolitik und haben uns<br />

klare Untenehmensleitsätze zum Thema Fisch<br />

& Nachhaltigkeit auferlegt.<br />

Woher stammt<br />

derFisch?<br />

Interaktive Spurensuche im Netz<br />

Quelle: Zeitbild Wissen, FIZ Januar 2011<br />

Die interaktive Fanggebietskarte liefert Informationen<br />

über die kommerziell wichtigsten<br />

Seefische für den deutschen Markt. Nutzer<br />

können sich mit einem Klick über die Verbreitungsgebiete<br />

einer Fischart, den Zustand der<br />

Fischbestände in den unterschiedlichen Fangregionen<br />

und die typischen Fangmethoden<br />

informieren.<br />

Die dahinter stehende Online-Datenbank wird<br />

durch das Johann Heinrich von Thünen-Institut<br />

betreut und weiterentwickelt. Ihr Ziel ist es, mit<br />

der Datenbank eine transparente Grundlage<br />

für die Einkaufspolitik von Fischindustrie und<br />

Handel zu schaffen. Zudem soll sie interessierten<br />

Verbrauchern als wissenschaftliche, aber<br />

dennoch allgemeinverständliche Informationsquelle<br />

dienen.<br />

Der unter www.fischinfo.de oder<br />

www.portal-fischerei.de abrufbare<br />

Service wird von den Bundesverbänden des<br />

Lebensmittelhandels, der Fischindustrie und<br />

des Fischgroßhandels finanziert und durch das<br />

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (BMELV) unterstützt.<br />

3Wir befürworten eine Reduzierung<br />

der Fangquoten auf Basis wissenschaftlicher<br />

Empfehlungen. Von der<br />

Wissenschaft nachgewiesene bedrohte<br />

Fischarten aus den entsprechend<br />

betroffenen Fanggebieten<br />

nehmen wir aus dem Sortiment wie<br />

z.B. Drachenköpfe, Haie, Rochen,<br />

Roter Thunfisch oder Kabeljau aus<br />

der Nordsee. Bei Rotbarsch handeln<br />

wir nur den „Sebastes Marinus“ und<br />

nicht den gefährdeten „Sebastes<br />

Mentella“. Mit Hilfe der vierteljährlichen<br />

DNA-Analyse überprüfen wir<br />

dabei unsere Lieferanten.<br />

FAO-<br />

Fanggebiet Nr.<br />

FAO-<br />

Bezeichnung<br />

Fischerei-Organisation<br />

Fanggeb.-Nr.<br />

Hering (Clupea harengus)<br />

Spezifische Bezeichnung<br />

des Fanggebietes<br />

Öko-Region (ICES)<br />

oder Alternative<br />

Empfehlung für eine genauere<br />

Fanggebietskennzeichung<br />

27 Nordostatlantik<br />

ICES I Barentssee Nordost-Arktis ..gefangen im Nordostatlantik<br />

(Nordost-Arktis und Norwegische See)<br />

ICES II Norwegische See Norwegische See<br />

ICES III a Skagerak/Kattegat Skagerak/Kattegat ..gefangen im Nordostatlantik (Skagerak/Kattegat)<br />

ICES IV Nordsee Nordsee ..gefangen im Nordostatlantik (Nordsee)<br />

ICES VII d Östl. Ärmelkanal Nordsee<br />

ICES Va Island Island ..gefangen im Nordostatlantik (Island)<br />

ICES Vb Färöer Färöer ..gefangen im Nordostatlantik (Faröer)<br />

ICES VI aN West.Schottland Keltische Meere ..gefangen im Nordostatlantik (Westlich<br />

Schottlands)<br />

ICES VII aN Irische See Keltische Meere ..gefangen im Nordostatlantik (Keltische Meere)<br />

ICES VII bc VlaS Westl. Irland; P. B. Keltische Meere<br />

ICES VII ghjk VllaS Kelltische See Keltische Meere<br />

ICES III b (22) Westl. Ostsee-Beltsee Ostsee ...gefangen in der westlichen Ostsee<br />

ICES III c (23) Westl. Ostsee-Öresund Ostsee<br />

ICES III d (24) Westl. Ostsee- Arkomasee Ostsee<br />

ICES III d (25-28.1, Zentrale Ostsee Ostsee ..gefangen in der zentralen Ostsee<br />

29)<br />

ICES III d (32) Finnischer Meerbusen Ostsee<br />

ICES III d (28.2) Rigaer Meerbusen Ostsee ..gefangen in der nördlichen Ostsee<br />

ICES III d (30) Südl. Bottn. Meerbusen Ostsee<br />

ICES III d (31) Nördl.Bottn. Meerbusen Ostsee<br />

21 Nordwestatlantik<br />

NAFO 3KLNOP Neufundland Ost/<br />

Neufundland- ..gefangen im Nordwestatlanik (Kanada)<br />

Südwest<br />

Labradorschelf<br />

NAFO 4R Neufundland West Neufundland- ..gefangen im Nordwestatlanik (Kanada)<br />

Labradorschelf<br />

NAFO 4STVn Golf von St. Lorenz Scotian Schelf ..gefangen im Nordwestatlanik (Kanada)<br />

NAFO 4VsWX Scotia-Fundy Scotian Schelf ..gefangen im Nordwestatlanik (Kanada)<br />

NAFO 5Y Golf von Maine Scotian Schelf ..gefangen im Nordwestatlanik (USA)<br />

NAFO 5Z Georges Bank Scotian Schelf ..gefangen im Nordwestatlanik (USA oder Kanada)<br />

Seelachs (Pollachius spp.)<br />

Nordostatlantik<br />

ICES I Barentssee Nordost-Arktis ..gefangen im Nordostatlantik<br />

(Nordost-Arktis und Norwegische See)<br />

ICES II Norwegische See Norwegische See<br />

ICES Va Island Island ..gefangen im Nordostatlantik (Island)<br />

ICES V b Färöer Färöer ..gefangen im Nordostatlantik (Faröer)<br />

ICES VI, III a Nordsee, Katt./Skagerrak Nordsee ..gefangen im Nordostatlantik (Nordsee)<br />

ICES VII d-g Ärmelkanal Ärmelkanal<br />

ICES VI West. Schottland Keltische Seen ..gefangen im Nordostatlantik (westl. Schottland)<br />

ICES VII a Irische See Keltische Seen ..gefangen im Nordostatlantik (Keltische Seen)<br />

ICES VII e-k Keltische See Keltische Seen<br />

ICES XIV Südöstl. Grönland Ostgrönland ..gefangen im Nordostatlantik (Ostgrönland)<br />

Internationale Wirkung<br />

Quelle: Zeitbild Wissen, FIZ Januar 2011<br />

Deutschland importiert mehr als<br />

80 % der Fische und Meeresfrüchte<br />

zur Weiterverarbeitung. Indem die<br />

deutsche Fischwirtschaft in ihren<br />

Lieferverträgen die Einhaltung der<br />

Grundsätze nachhaltiger Fischerei<br />

einfordert, kann sie einen Beitrag<br />

zur Erhaltung der Fischbestände<br />

weltweit leisten. Diese Grundsätze<br />

entsprechen den Forderungen des<br />

FAO „Verhaltenskodex für verantwortungsvolle<br />

Fischerei“:<br />

www.fao.org<br />

„Wir unterstützen die<br />

nachhaltige Bewirtschaftung<br />

der Meere<br />

und Umwelt.<br />

Organisationen wie das<br />

MSC (Marine Stewardship<br />

Council), unterstützen<br />

wir indem wir<br />

weitestgehend alle Produkte<br />

umgestellt haben.<br />

Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur<br />

setzt voraus, dass wir bereits jetzt anfangen, sie zu<br />

schützen und zu respektieren, so dass auch unsere<br />

Kinder die „Früchte“ des Meeres noch kennenlernen<br />

dürfen.“<br />

Yvonne Prüsch. Einkäuferin für Räucherfisch,<br />

32<br />

Matjes & Marinaden der TGS


Aus: Fischbestände.portal-fischerei.de<br />

4Nachhaltiges Handeln<br />

bedeutet für uns:<br />

Glaubwürdig und dauerhaft Verantwortung<br />

für Gesellschaft und Umwelt zu<br />

übernehmen. „Das Richtige richtig und<br />

dauerhaft tun!“ Nachhaltiges Handeln ist<br />

für uns ein Eckpfeiler der Unternehmensstrategie.<br />

Die Welternährungsorganisation FAO teilt die Weltmeere in 19 Fanggebiete<br />

auf, die einen spezifischen Namen haben. Für hervorgehobene Fanggebiete<br />

liegen weitere Informationen, wie artspezifische Fanggebiete, Ökoregionen<br />

und kommerziell bedeutende Fischarten und -bestände in „Fischbestände<br />

online“ vor.<br />

Fischartenübersicht<br />

Beispiele<br />

Kabeljau / Dorsch<br />

• Anzahl Bestände: 13<br />

• davon Bestandsdatenblätter: 6<br />

• Summe aller Fänge ohne Anlandungen (in 1.000 t): 944,7<br />

• Laicherbiomasse aller Bestände (in 1.000 t): 2.116,8<br />

5<br />

Wir sind zum wiederholten Male<br />

MSC zertifiziert worden! Wir sind Bio<br />

und Naturland zertifiziert. Wir haben<br />

eine IFS-Zertifizierung.<br />

6Das Prinzip der ursprünglich aus den<br />

USA stammenden Idee ist denkbar<br />

einfach: Unternehmen stellen ihre<br />

Mitarbeiter für einen Tag frei, damit<br />

diese in gemeinnützigen Einrichtungen<br />

für einen guten Zweck tätig werden.<br />

In diesem Jahr waren auch erstmalig<br />

Mitarbeiter der Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

bei der Sache. Im Mai 2012 bauten<br />

sie für eine Bremerhavener Kinderkrippe<br />

ein Kinderspielhaus zusammen<br />

und renovierten es fachmännisch!<br />

„Social Responsibility“<br />

Day of Caring<br />

Hering<br />

• Anzahl Bestände: 10<br />

• davon Bestandsdatenblätter: 4<br />

• Summe aller Fänge ohne Anlandungen (in 1.000 t): 1.941,1<br />

• Laicherbiomasse aller Bestände (in 1.000 t): 10.317,7<br />

7Unsere Unternehmensphilosophie gründet sich auf 4 Säulen der Nachhaltigkeit:<br />

Proaktive nachhaltige Sortimentsgestaltung<br />

und Förderung des<br />

Konsums nachhaltiger Produkte<br />

Aktiver Beitrag zum<br />

Ressourcen- und Klimaschutz<br />

Zufriedene, engagierte und<br />

produktive Mitarbeiter und<br />

begeisterte Kunden<br />

Übernahme gesellschaftlicher<br />

Verantwortung<br />

„socialresponsibility“<br />

„Nachhaltiger Fischeinkauf gehört zu unserem Selbstverständnis und ist Kernelement<br />

unserer Einkaufspolitik. Bei Sortimentsentscheidungen gehört Nachhaltigkeit<br />

zu den KO-Kriterien. Wir förden und fordern von unseren Lieferanten<br />

Fisch aus nachhaltiger Fischerei und ressourcenschonender Aquakultur.<br />

Für mich und meine Kollegen gilt: Heute verantwortungsvoll handeln, um auch<br />

Morgen noch Fisch geniessen zu können!<br />

Robert Müller, Category Manager TK-Fisch & Meeresfrüchte, TGS.<br />

33


8<br />

Transgourmet <strong>Seafood</strong> hat einen eigenen<br />

Nachhaltigkeitsbeauftraten im Einkauf.<br />

Eine vierköpfige Gruppe bildet<br />

unser Nachhaltigkeitsteam. Als Experten<br />

werden wir für die Warengruppe<br />

Fisch & <strong>Seafood</strong> als Berater<br />

für die REWE-Foodservice Mainz, die<br />

Fegro Selgros und Rewe Group Köln<br />

herangezogen.<br />

Unser neuer Firmeneigner die „coop<br />

Schweiz“ gilt als das nachhaltigste<br />

Unternehmen der Foodbranche in Europa<br />

und in der Welt! Das ist unser<br />

Anspruch, an dem wir uns orientieren!<br />

Schweiz<br />

ist uns wichtig<br />

10Kommunikation<br />

Als Transgourmet <strong>Seafood</strong> sind<br />

wir Mitglied im Bundesverband Fisch,<br />

pflegen intensiven Kontakt zum MSC<br />

und TÜV Nord und sprechen intensiv<br />

mit der Wissenschaft und den zuständigen<br />

NGO´s. Wir halten regen Kontakt<br />

zu NORGE, IRF, ASMI oder dem VTI und<br />

sprechen mit den Experten der Branche.<br />

„<br />

9Für den Lebensmitteleinzelhandel wurde<br />

ein nachhaltiges SB-Fisch Konzept mit<br />

einem Qualitätssiegel für geplante<br />

Nachhaltigkeit und Qualität entwickelt.<br />

Wir müssen die Gefährdung des Meere und die<br />

Notwendigkeit zum Aufbau einer nachhaltigen<br />

Fischerei noch mehr ins Bewusstsein des Verbrauchers<br />

rücken. Dabei stehen wir unseren Kunden<br />

gerne mit Rat und Tat zur Seite und helfen<br />

ihnen bei ihrer Entscheidungsfindung. Wir sind<br />

uns unserer Verantwortung für die Erhaltung der<br />

natürlichen Fischbestände bewusst!<br />

Klaus Hoffmann, PROKURIST– Vertriebsleiter Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

“<br />

34


2<br />

Art.-Nr. 670197<br />

Viktoriasee-Barschfilet Leckerfisch Naturland<br />

roh, Naturfi let aus dem Viktoriasee Tansania,<br />

ohne Haut, praktisch grätenfrei, mit 10 %<br />

Glasur, einzeln entnehmbar<br />

Stück 140-160 g<br />

Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 663403<br />

Vom WWF<br />

empfohlen!<br />

Claressefilet Leckerfisch<br />

ohne Haut, ohne Bauchlappen, praktisch<br />

grätenfrei, mit 20 % Glasur, eine natürliche<br />

Kreuzung zweier Fischarten der Catfi sh-Familie,<br />

Zucht Niederlande, einzeln entnehmbar<br />

Stück 140-180 g<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 695534<br />

Nordsee-Seelachsfilet Natur,<br />

MSC zertifiziert<br />

roh, aus nachhaltiger Fischerei, ohne Haut,<br />

grätenarm, mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />

Filet 140-160 g<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 695527<br />

Ostsee-Dorschfilet Natur<br />

roh, aus nachhaltiger Fischerei, ohne Haut,<br />

grätenarm, mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar,<br />

gefangen in der östlichen Ostsee<br />

Filet 160-180 g<br />

Befindet<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg sich aktuell in der<br />

MSC-Zertifizierung<br />

Art.-Nr. 695473<br />

Alaska pazifisches Kabeljaufilet Natur,<br />

MSC zertifiziert<br />

roh, aus nachhaltiger Fischerei Alaska,<br />

ohne Haut, grätenarm, mit 10 % Glasur,<br />

einzeln entnehmbar<br />

Filet 160-180 g<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg<br />

TNC-COC-44297071751<br />

Transparenz und Siegel<br />

Ein Teil unseres Sortiments ist MSCzertifi<br />

ziert. Bitte achten Sie auf das Transparenz beim Fischeinkauf,<br />

Wir sind für Aufklärung und<br />

blaue Ökosiegel. Mehr Information z.B. MSC, GLOBALG.A.P.,<br />

unter: www.msc.org/de<br />

Naturland.<br />

Viktoriaseebarschfi let<br />

Art.-Nr. 670203<br />

Viktoriasee-Barschfilet Leckerfisch Naturland<br />

roh, Naturfi let, aus dem Viktoriasee Tansania,<br />

ohne Haut, praktisch grätenfrei,<br />

mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />

Stück 170-190 g<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 668040<br />

Kap Seehechtfilet Natur, Leckerfisch,<br />

MSC zertifiziert<br />

roh, mit Haut, praktisch grätenfrei,<br />

mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />

Filet 170-230 g<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 668057<br />

Kap Seehechtfilet Natur Leckerfisch,<br />

MSC zertifiziert<br />

roh, mit Haut, praktisch grätenfrei,<br />

mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />

Filet 150-170 g<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 695541<br />

Atlantik-Kabeljaufilet Natur,<br />

MSC zertifiziert<br />

roh, aus nachhaltiger Fischerei,<br />

ohne Haut, grätenarm, mit 10 % Glasur,<br />

einzeln entnehmbar<br />

Filet 160-180 g<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 695480<br />

Alaska-Seelachsfilet Natur,<br />

MSC zertifiziert<br />

roh, aus nachhaltiger Fischerei Alaska,<br />

ohne Haut, grätenarm, mit 10 % Glasur,<br />

einzeln entnehmbar<br />

Filet 140-160 g<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg<br />

Produktvielfalt aus nachhaltiger Fischerei<br />

oder ressourcenschonender Aquakultur<br />

einheitlicher Produktauftritt, klar strukturiert<br />

attraktives Truhenbild<br />

Topp-Qualität der Marke Leckerfisch<br />

Art.-Nr. 695503<br />

Nordsee-Scholle, MSC zertifiziert<br />

küchenfertig, ausgenommen, ohne Kopf,<br />

mit Haut, mit Gräten, mit 10 % Glasur,<br />

4 Stück im Beutel<br />

Filet 225-275 g<br />

Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 695558<br />

Wildlachsfilet-Portionen Natur,<br />

MSC zertifiziert<br />

roh, aus nachhaltiger Fischerei Alaska, ohne<br />

Haut, tiefenthäutet, praktisch grätenfrei, Farbe<br />

13 +, mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />

Filet ca. 150 g, 6 Stück im Beutel<br />

Karton 5 Beutel à 900 g<br />

Art.-Nr. 695565<br />

Sockeye-Lachsfilet Portionen Natur,<br />

MSC zertifiziert<br />

roh, aus nachhaltiger Fischerei Alaska,<br />

mit Haut, Farbe 17 +, praktisch grätenfrei,<br />

mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />

Filet ca. 150 g, 6 Stück im Beutel<br />

Karton 5 Beutel à 900 g<br />

Art.-Nr. 661164<br />

Pangasiusfilet Natur Leckerfisch<br />

ohne Zusatzstoffe, roh, ohne Haut,<br />

praktisch grätenfrei, mit 10 % Glasur,<br />

einzeln entnehmbar<br />

Filet 170-230g<br />

Karton 10 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 695596<br />

Ab Herbst<br />

2011<br />

Riesengarnelenspieße Natur<br />

41/50, roh, geschält, entdarmt, mit<br />

20 % Glasur, einzeln entnehmbar,<br />

Spieß 100 g (9-11 Garnelen pro Spieß)<br />

10 Stück im Beutel,<br />

Karton 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 695619<br />

Ab Herbst<br />

2011<br />

Riesengarnelenschwänze Easy Peel<br />

13/15 lbs, roh, Black Tiger, ohne Kopf, mit<br />

Schale, geschlitzt, die Schale ist einfach zu<br />

entfernen, mit 20 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />

Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 117869<br />

Ab Herbst<br />

2011<br />

Kaltwassergarnelen, MSC zertifiziert<br />

gekocht, geschält, küchenfertig, einzeln<br />

entnehmbar, mit 10 % Glasur, gefangen<br />

im Nordwestatlantik<br />

Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />

kleine Kartoninhalte<br />

speziell entwickelte<br />

Premium Gastro-Range<br />

gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />

Art.-Nr. 695510<br />

Nordsee-Scholle Natur, MSC zertifiziert<br />

mit weißer Haut, ohne schwarze Haut,<br />

praktisch grätenfrei, mit 10 % Glasur,<br />

einzeln entnehmbar<br />

Filet 140-160 g<br />

Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 695497<br />

Pazifische Schollenfilets Natur,<br />

MSC zertifiziert<br />

roh, ohne schwarze Haut, mit weißer Haut,<br />

praktisch grätenfrei, mit 10 % Glasur,<br />

einzeln entnehmbar<br />

Filet 140-160 g<br />

Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 695572<br />

Norweger Lachsfilet Portionen<br />

ohne Haut, tiefenthäutet, praktisch grätenfrei,<br />

einzeln vakuumverpackt<br />

Filet ca. 150 g, 6 Stück im Beutel<br />

Karton à 5 Beutel à 900 g<br />

Art.-Nr. 695589<br />

Tilapiafilet Natur<br />

roh, ohne Zusatzstoffe, tiefenenthäutet,<br />

10 % Glasur, praktisch grätenfrei,<br />

einzeln entnehmbar<br />

Filet 140-160 g<br />

Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />

Art.-Nr. 698245<br />

Holländisches Matjes-Doppelfilet,<br />

MSC zertifiziert<br />

ohne Haut, ausgenommen, natürlich gereift<br />

und leicht gesalzen, einzeln vakuumverpackt<br />

Filet ca. 80 g, 10 Stück pro Beutel<br />

Karton à 5 Beutel à 800 g<br />

Art.-Nr. 695626<br />

Ab Herbst<br />

2011<br />

Riesengarnelenschwänze gekocht<br />

61/80 lbs, gekocht, geschält, entdärmt, Black<br />

Tiger, ohne Schwanzsegment, mit 20 % Glasur,<br />

einzeln entnehmbar<br />

Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />

3<br />

<strong>TransGourmet</strong> <strong>Seafood</strong> fühlt sich als Unternehmen der Umwelt, der Gesellschaft und seinen<br />

Mitarbeitern gegenüber verpfl ichtet. In unseren Richtlinien und Leitlinien haben wir uns zu<br />

einer nachhaltigen Fischeinkaufspolitik nachdrücklich bekannt. Unsere Ziele sind klar defi niert:<br />

Fisch aus gemanagten Beständen werden bevorzugt gelistet<br />

Gefährdete Fische werden nicht gehandelt (roter Thunfisch, Dornhai, Hai, Rochen, Drachenkopf, Kabeljau<br />

aus der Nordsee, Dorsch aus der westlichen Ostsee etc.)<br />

Das BIO Fisch Sortiment soll kontinuierlich ausgebaut werden<br />

Wir konzentrieren uns mehr und mehr auf anerkannt zertifizierte Fischarten (MSC, ASC, GLOBALG.A.P., FOS, etc.)<br />

Unsere Sortimente werden kontinuierlich im Hinblick auf Ressourcen- und Artenschutz überprüft<br />

Wir lehnen Fisch aus IUU-Fischerei strickt ab<br />

Wir setzen uns für ein Discard-Verbot in EU-Gewässern ein<br />

Wir fordern großmaschige Fischnetze zur Reduzierung unerwünschten Beifangs und plädieren<br />

für eine gezielte Fischerei auf die jeweiligen Zielfischarten<br />

Wir sprechen uns für die Einrichtung von großflächigen Schutzgebieten und fischereifreien Zonen aus<br />

Wir sind für größtmögliche Transparenz und setzen uns für eine genaue Kennzeichnung<br />

der Fanggebiete, der von uns gehandelten Fische ein<br />

Schonende Fangmethoden und der Einsatz umweltschonender Fischereitechniken ist für uns unabdingbar<br />

Leckerfisch Buffet Räucherlachs<br />

geschnitten, aus norwegischer Rohware, DLG<br />

Gold prämiert, handgesalzen, ohne Haut,<br />

kaltgeräuchert<br />

Art.-Nr.<br />

319959 Karton ca. 10 kg<br />

(= 10 Seiten à ca. 800-1200 g)<br />

Der<br />

meistverkaufte<br />

TK-Lachs!<br />

Leckerfisch Norwegischer<br />

Räucherlachs<br />

tiefgefroren, kaltgeräuchert, trocken gesalzen,<br />

geschnitten, vakuumverpackt<br />

Art.-Nr.<br />

433952 Seite 500 g<br />

Wir sind in der Lage, Ihnen alle C & C-/ Großhandelsbeutel auch in<br />

attraktiven Einzelhandelsverpackungen anzubieten. Beispiele unserer<br />

Einzelhandelsrange ‚Leckerfisch‘ fi nden Sie hier abgebildet. Gerne<br />

besprechen wir mit Ihnen die Details und notwendigen Losgrößen.<br />

TK-Fisch<br />

Leckerfisch Norwegischer Büffet<br />

Gravedlachs<br />

tiefgefroren, geschnitten, gebeiztes Lachsfilet,<br />

ohne Silberhaut, mit Dillspitzen abgestreut<br />

Art.-Nr.<br />

433686 Karton ca. 10 kg<br />

(= 10 Seiten à ca. 800-1200 g)<br />

Wir arbeiten mit diversen Produzenten international zusammen. Der Betrieb ist IFS, BIO und MSC zertifi ziert. Unsere Qualitätssicherung<br />

ist bei unseren Produktionen präsent und jährliche<br />

Garnelenprodukte importieren wir in der Regel aus Thailand<br />

und Vietnam. Kaltwassergarnelen bekommen wir aus Grönland, Audits garantieren ein Höchstmaß an Sicherheit. Unsere Einzelhandels-Produktrange<br />

reicht von Faltschachteln über abgepackte<br />

Kanada oder Neufundland. In Bremerhaven sind wir eine enge<br />

Kooperation mit einem Tiefkühlhersteller eingegangen. Damit sind Beutelware bis hin zu transparenten Fischfi letketten-Verpackungen.<br />

wir in der Lage, sehr kundenindividuell und kreativ zu arbeiten.<br />

Panierte Fischprodukte (Kibbeling, Portionsfilets etc.)<br />

Convenience Produkte mit Rezepturleistung (Fischrouladen, gefüllte Fischtaschen, Fischfilets mit Auflagen)<br />

Vorgebackene Produkte, ‚ready to eat‘<br />

Naturfischfilets im Beutel oder in der Faltschachtel<br />

Schalen- oder Krustentiere (BIO Garnelen, Jakobsmuscheln, Garnelen)<br />

Fischsuppen<br />

Unsere Stärken liegen in der Flexibilität, kleiner Losgrößenproduktionen, Sortimentsvielfalt und Sortiments-Bündelung.<br />

4<br />

11Sortimentspoltik<br />

Unsere Muttergesellschaft die OHG Rewe-Foodservice GmbH<br />

& Co. hat sich das Ziel gesetzt, das nachhaltigste Foodserviceunternehmen<br />

Deutschlands zu werden. Wir als Tochtergesellschaft<br />

werden alles tun, um dieses Ziel im Bereich Fisch & <strong>Seafood</strong><br />

tatkräftig zu unterstützen. Seit dem Start des Unternehmens im Oktober<br />

2008 steht das Thema „Nachhaltigkeit“ bei uns im absoluten Sortimentsfokus.<br />

• Im Sortimentsbereich Matjes und Marinaden wurde die fast komplette<br />

Rohware auf MSC Ware umgestellt. Aktuell führen wir dort mehr<br />

als 100 Produkte, die zertifiziert sind.<br />

• Im Sortimentsbereich Räucherfisch waren wir die ersten, die alle<br />

Herings- und Makrelenprodukte auf MSC Ware umgestellt haben.<br />

Zudem führen wir MSC zertifizierten geräucherten Wildlachs, ASC<br />

zertifizierte geräucherte Tilapialoins und Naturland zertifizierten Räucherlachs,<br />

Forellen und heißgeräucherte Lachpralinen. Schillerlocken<br />

handeln wir nur aus nachweislich nachhaltigen Beständen, die kurz vor<br />

einer MSC Zertifizierung stehen.<br />

• Im Sortimentsbereich Frischfisch handeln wir ein breites Bio-Fischsortiment<br />

mit Bio-Lachs, Bio-Forellen, Bio-Doraden und Bio-Wolfsbarsch.<br />

Zudem handeln wir bei Frischfisch alles was MSC zertifiziert ist.<br />

- Schollen und Schollenfilets MSC<br />

- Seelachsfilets MSC<br />

- Wildlachsfilets (Sokeye) MSC<br />

- Albacore Thunfisch MSC<br />

- Heringe MSC<br />

- Kabeljaufilets MSC<br />

- Ostseedorschfilets MSC<br />

- Schellfischfilets MSC<br />

- Thunfischloins Friend of the sea<br />

- Viktoriaseebarschfilets Naturland Wildfisch<br />

- Lachs/Lachsfilets GlobalG.A.P.<br />

- Pangasiusfilets GlobalG.A.P.<br />

- Tilapiafilets GlobalG.A.P./ ASC<br />

Mit der MSC-zertifizierten deutschen<br />

Kutterfischgenossenschaft aus Cuxhaven<br />

NACHHALTIG, VERANTWORTLICH<br />

UND TRANSPARENT!<br />

sind wir eine enge Partnerschaft eingegangen<br />

und haben einen Infofolder<br />

Rückverfolgbarkeit: Sicherheit, die Sie verdienen!<br />

herausgegeben. Das Sortiment umfasst<br />

derzeit 10 Produkte. MSC Nordsee-Seelachsfilets<br />

und MSC-Ostsee-Dorschfilets<br />

werden mit Tracking Codes versehen und<br />

NACHVOLLZIEHBARE HERKUNFT<br />

können so lückenlos über das Internet<br />

verfolgt werden.<br />

• Im Sortimentsbereich TK-Fisch stellen wir kurzfristig ganze Sortimente<br />

auf MSC um. Im neuen TK-Fisch Folder präsentieren wir<br />

mehr als 250 MSC-zertifizierte Produkte. Damit handeln wir eines<br />

der größten Fisch-Nachhaltigkeitssortimente in Deutschland.<br />

Gemeinsam mit dem Alaska Marketing Institute erarbeiten wir derzeit<br />

eine Nachhaltigkeitskampagne mit nachhaltigem Fisch aus Alaska. Alle<br />

Fische werden im Beringmeer und im Golf von Alaska nachhaltig befischt.<br />

Folgende Fische gibt es bei uns im Sortiment:<br />

- Pazifischer Kabeljau<br />

- Kohlenfisch<br />

- Weißer Heilbutt<br />

- Pazifische Plattfische (Limande, amerikanische<br />

Scholle, Heilbuttscholle, paz. Scholle, paz. Kliesche, etc.)<br />

- Alaska Seelachs<br />

- Alaska Wildlachs (Sockeye, Keta, King und Coho) => alle<br />

MSC zertifiziert (neu: Global Trust)<br />

Für den Cash & Carry- und Foodservice-Markt haben wir ein TK-Fischbeutelsortiment<br />

ausschließlich aus nachhaltiger Rohware (MSC, Global<br />

G.A.P., Naturland) entwickelt mit ca. 25 verschiedenen Produkten wie<br />

z.B. Naturland Viktoriaseebarschfilet, Pangasiusfilet Global G.A.P., Nordseeseelachsfilet<br />

MSC, Ostseedorschfilet MSC, Kapseehechtfilet MSC, Bio<br />

Garnelen, etc.<br />

Innovativ, attraktiv<br />

und einfach lecker!<br />

Cash & Carry/ Großhandel<br />

Unser Sortiment<br />

Die Vorteile unserer TK-Fisch Beutelrange:<br />

Genuss mit Verantwortung<br />

Cash & Carry<br />

Großhandel<br />

TK<br />

Lebensmittel-Einzelhandel:<br />

Lebensmittel-Einzelhandel<br />

Unsere Produktrange im Überblick:<br />

TK<br />

TK<br />

12<br />

Was tun wir noch?<br />

- Im Transgourmet <strong>Seafood</strong> Umschlagszentrum in Bremerhaven<br />

setzen wir als Energiequelle nur Biostrom ein.<br />

- Im Bereich der Lagerhaltung und der Büros optimieren<br />

wir die Lichtsteuerung zur Energieeinsparung<br />

- Bei Transgourmet <strong>Seafood</strong> in Bremerhaven wurde das<br />

Papier von Frischfaserpapier auf umweltfreundliches<br />

Recyclingpapier umgestellt.<br />

- Die Monatswerbungen werden verstärkt mit nachhaltigen<br />

Produkten ausgefüllt.<br />

- Wir setzen bei der Warenbeschaffung verstärkt auf regionale<br />

Produkte (Räucherfisch aus deutschen Räuchereien,<br />

Nordsee-Matjesfilets, Forellen aus dem Königssee, Frischfisch<br />

aus Bremerhaven und Cuxhaven, Nordseekrabben aus<br />

Greetsiel, Naturland Wildfisch aus der Ostsee, etc.)<br />

- Wir unterstützen aktiv die Gesellschaft zur Rettung<br />

Schiffsbrüchiger.<br />

- Wir prüfen fortlaufend die Möglichkeiten eines verstärkten<br />

Bezugs von Fischen aus der Aquakultur.<br />

- Unsere Lieferanten und Produkte werden nach<br />

Maßgabe eines QM-Handbuches speziellen Risikobewertungen<br />

unterzogen.<br />

- Das Thema „Fisch & Nachhaltigkeit“ ist eines unserer<br />

Kernthemen in den Seminaren unserer <strong>Seafood</strong>-<br />

Akademie.<br />

35


„<br />

Als Einkäufer der Transgourmet <strong>Seafood</strong> sind wir<br />

immer bestrebt eine nachhaltige Einkaufspolitik zu<br />

betreiben. Unser Ziel ist es stets, gut gemanagte<br />

Fischbestände bevorzugt zu listen und für gefährdete<br />

Fischarten Alternativen zu suchen. Kontinuierlich<br />

bauen wir deshalb den Anteil von Fisch mit<br />

MSC-Herkunft oder Bio-Fisch aus ökologischer<br />

Aquakultur im Sortiment aus. Unsere Sortimente<br />

werden ständig im Hinblick auf Ressourcen,<br />

“<br />

Daten und Tierschutz überprüft.<br />

Dennis Friedel, Einkäufer Frischfisch der Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

Der Einkaufsexperte:<br />

Der Qualitätsexperte:<br />

Sven Schöfer, Leiter der Qualitätssicherung der Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

Unter nachhaltigem Management verstehen wir u.a., dass die Reproduktionsfähigkeit<br />

einer Fischart erhalten bleibt und die Umwelt nicht<br />

(über Gebühr) geschädigt wird.<br />

Nachhaltige Fischerei und Ökologische Aquakultur ermöglichen es,<br />

erlesenen Fisch-& <strong>Seafood</strong>-Genuss zu erschwinglichen Preisen für<br />

kommende Generationen zu sichern. Aus diesem Grund arbeiten wir<br />

intensiv mit ökologischen Aquakulturen und internationalen Zertifizierungsorganisationen<br />

zusammen! Wir forcieren europäische MSC-Fischerei<br />

und kombinieren somit ökologische Aspekte mit Nachhaltigkeit, da<br />

wir lange Transportwege vermeiden!“<br />

Gerade auch im Bereich von TK-Fisch haben wir viele neue Fischprodukte<br />

aus nachhaltiger Fischerei und ressourcenschonender Aquakultur<br />

eingeführt, die mit einem speziellen zusätzlichen Siegel versehen werden.<br />

Gemeinsam mit einem vereidigten Sachverständigen überprüfen<br />

wir hier alle Aspekte der Nachhaltigkeit.<br />

Leitsatz Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />

„Wir unterstützen und befürworten das Discard-Verbot. Jeglicher<br />

Beifang muß auf die festgelegte Quote angerechnet und angelandet<br />

bzw. weiterverarbeitet werden. Verschwenderische Rückwürfe sind<br />

durch selektive, gezielte Fischerei zu minimieren.“<br />

Designed by Werbeagentur Hiller, Düsseldorf, www.werbeagentur-hiller.de<br />

seafood<br />

An der Packhalle IX, Nr. 11 | 27572 Bremerhaven<br />

Tel. 0471 - 14 29 1 - 190<br />

Fax 0471 - 14 29 1 - 199<br />

info@tg-seafood.de | www.tg-seafood.de

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