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Technische Universität Berlin - kd-visions

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Das Musterbeispiel Columbus Circle<br />

Möchte man für ein stärkeres Engagement der Landschaftsarchitektur bei der Kreiselgestaltung<br />

werben, so führt kein Weg am Columbus Circle in New York, USA vorbei. Dieser Kreisverkehr<br />

bildet ein wirklich herausragendes Beispiel für die Qualität und das Ergebnis, welches<br />

durch landschaftsarchitektonische Mittel erzielt werden kann. Aus diesem Grund eine<br />

ausführliche Präsentation, wie Kreisverkehre aussehen könnten.<br />

Ohne Bedenken kann dieser Kreisverkehr als Leuchtturm der modernen landschaftsarchitektonischen<br />

Kreisverkehrsgestaltung bezeichnet werden.<br />

Über den historischen Kontext des Columbus Circle in der Entwicklung der Kreisverkehre<br />

wurde einleitend schon hingewiesen, folglich soll nun die aktuelle Gestaltung vorgestellt und<br />

erläutert werden, was diesen Kreisverkehr so besonders macht.<br />

Der am südwestlichen Ende des Central Parks in Midtown, New York gelegene Kreisverkehr<br />

wurde 1997 durch die Stadt für eine Neugestaltung freigegeben. Das Planungsbüro um den<br />

bekannten Landschaftsarchitekten Laurie OLIN 118 gewann den Wettbewerb 119 für die Neugestaltung<br />

und begann 2001 mit der Planung und dem Bau.<br />

Nach den 2005 abgeschlossenen Bauarbeiten erstrahlte der Kreisverkehr in kraftvollem,<br />

neuen Glanz. Das erstrangige Ziel der Planer war es, die Statue von Christopher Columbus<br />

wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, nachdem die Kreisinsel lange Zeit nicht für<br />

Besucher erreichbar war. Die Gestaltung sollte räumlich dem besonders exponierten Standort<br />

des Kreisels am Eingang zum Central Park sowie als Knotenpunkt für drei der wichtigsten<br />

Straßen New Yorks, Broadway, Eight Avenue und 59th Street, gerecht werden.<br />

Der grundlegende Entwurf besteht aus einer Reihe von konzentrischen Ringen, deren Zentrum<br />

die Columbus Statue bildet. Ein schmaler äußerer Ring aus nicht zu überfahrendem<br />

Kopfsteinpflaster soll verhindern, dass grober Schmutz und Unrat durch den Straßenverkehr<br />

auf die bepflanzten Flächen gelangen. Die darauffolgenden bepflanzten Ringe steigen leicht<br />

an, um Lärm, Wind sowie den negativen optischen Einfluss des Verkehrs auf die Zentrumsfläche<br />

zu minimieren. Dem folgt ein Ring aus Wasser, der auch die Fontänenanlage beinhaltet.<br />

Diese ebenfalls bei Dunkelheit beleuchtete Anlage trägt besonders zur einzigartigen Atmosphäre<br />

auf dem Platz bei. Im Winter können die Stufen der Fontänenanlage ebenfalls<br />

zum Sitzen genutzt werden. Der letzte Ring ist baulich nicht von der Bewegungsfläche der<br />

Fußgänger getrennt und nimmt die lehnenlosen, von beiden Seiten benutzbaren Sitzelemente<br />

auf.<br />

Die folgenden Fotos sollen einen Eindruck vermitteln und die Stärke des Entwurfs hervorheben.<br />

118 OLIN entwarf unter anderem zusammen mit Peter Eisenman das Mahnmal für die ermordeten Juden in<br />

Europa in <strong>Berlin</strong>.<br />

119 Es waren auch andere namhafte Architekten wie Rafael VIÑOLY am Wettbewerb beteiligt, seines Zeichens für<br />

das Aquatics Center für die Olympischen Spiele in Peking verantwortlich.<br />

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