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Technische Universität Berlin - kd-visions

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Vor- und Nachteile<br />

Vorteile<br />

Nutzung bestehender Flächen<br />

selten zusätzliche Pflegekosten<br />

Nachteile<br />

keine Möglichkeiten zur Partizipation der<br />

Anwohner<br />

mögliches Stören der Aufmerksamkeit von<br />

Verkehrsteilnehmern<br />

zusätzliche Einnahmen<br />

Werbung ist eine relativ neue Form der Nutzung, die bisher erst an wenigen Kreisverkehrsflächen<br />

angewandt wird. Bisweilen wird Werbung dementsprechend noch kontrovers diskutiert.<br />

Befürworter sehen in der Vermietung von Werbeflächen auf exponierten Flächen wie der<br />

Kreisinsel zusätzliche Einnahmequellen in Zeiten chronisch leerer Haushaltskassen. Kritiker<br />

hingegen sind gegen Werbung im Bewegungsraum von Kraftfahrern. Es bestehe die Gefahr,<br />

dass die Kraftfahrer zu stark abgelenkt und somit Unfälle provoziert werden.<br />

Frau Dr. Franziska LEHMANN, Raumplanerin aus Bremen, hat in einem Beitrag zu Werbung in<br />

der Stadt den Konflikt wie folgt definiert: „Die öffentliche Hand steht hier in dem Konflikt,<br />

zum einen die öffentliche Nutzung der öffentlichen Räume und die Stadtidentität insgesamt<br />

zu stärken und vor übermächtiger privater Nutzung zu schützen, zum anderen von dem<br />

Geld, das sich mit Werbung im öffentlichen Raum verdienen lässt, einen Teil in die öffentlichen<br />

Kassen zu lenken.“ 89<br />

Aus diesem Anlass wurde nach vorheriger Anfrage an alle zwölf Bezirksverwaltungen <strong>Berlin</strong>s<br />

ein kurzer Fragebogen 90 verschickt. Es gab leider lediglich eine Antwort zu der Frage nach<br />

Werbung auf der Kreisinsel. Für Peter LEXEN, Leiter des Tiefbauamts Pankow, gehört „Werbung<br />

(...) grundsätzlich nicht in den Stadtraum und so auch nicht auf Kreisverkehrsplätze“. 91<br />

Dass diese Meinung nicht gemeinsamer Konsens der Bezirksverwaltungen ist, zeigt das Beispiel<br />

Strausberger Platz in <strong>Berlin</strong> Friedrichshain-Kreuzberg.<br />

2007 für Hugo Boss und 2008 für NIKE hatte die Potsdamer Werbeagentur AF-FIX mithilfe<br />

einer eigens dafür aufgebauten Stahlrohrkonstruktion eine 170 Meter lange, 12,50 Meter<br />

hohe und einmal um die Kreisinsel herumführende Werbung angebracht. Diese Werbung<br />

wurde bei Dunkelheit, zusätzlich zu der vorhandenen Beleuchtung, von 60 Hochleistungsstrahlen<br />

beleuchtet.<br />

Fazit<br />

Sowohl für Kraftfahrer als auch für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer stellt Werbung am<br />

Kreisverkehrsplatz, besonders bei Dunkelheit, etwas Neues dar. Die Beispiele am Strausberger<br />

Platz konnten zumindest vom eigenen Standpunkt aus überzeugen und als durchaus gelungen<br />

bezeichnet werden.<br />

Gesicherte Aussagen über die Entwicklung von Werbung an Kreisverkehrsplätzen sind kaum<br />

zu treffen, jedoch werden Gelder durch die Vermietung von Kreiselflächen für Werbezwecke<br />

89 LEHMANN, F. (2003): Großformatige Werbung in der Stadt. Im Internet unter: https://ifrev.de/upload/pdf/rp135/135-05-lehmann.pdf.<br />

S. 259 (geprüft am: 29.03.10).<br />

90 siehe Anhang A<br />

91 LEXEN, P. (07.01.2010): Re: Anfrage zum Kreisverkehr. E-Mail: (peter.lexen@ba-pankow.verwalt-berlin.de).<br />

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