Technische Universität Berlin - kd-visions

Status einer Siedlung wohl definiert, ist der sozial-räumliche Begriff sehr schwammig zu erklären
und erneut stets vom Blickwinkel abhängig.
Trotzdem ein Versuch. Orte sind Räume, die durch eine Ordnung geprägt sind, in denen Leben
stattfindet und die wiederum erlebbar sind, in denen sich auch bei physischer Abwesenheit
von Individuen Spuren von Benutzung finden lassen und die im räumlichen Kontext
eine mehr oder weniger ausgeprägte Ankerpunktfunktion ausüben, sie stiften Identität.
Abbildung 49: Pariser Platz, Berlin am Tag Abbildung 50: Pariser Platz, Berlin bei Nacht 53
Dementsprechend müsste für Unorte gelten, dass sie Räume sind, die keine Ordnung besitzen
(also leer sind), in denen kein Leben stattfindet, es sich keine Spuren von Benutzung
durch Individuen finden lassen (ein Transitraum), und sie für den räumlichen Kontext keine
Ankerpunktfunktion ausüben.
Die Komplexität einer Definition zeigt sich in der genaueren Betrachtung. Was ist Ordnung?
Ist Ordnung nur eine Zuordnung von Eigenschaften zueinander? Ist Chaos nicht auch eine
Ordnung? Paul SCHOEMAKER hat diese Komplexität soweit vereinfacht, dass sie nachvollziehbar
und vor allem anwendbar ist, „ denn ... wenn es soweit kommt, dass man sich schon
extrem anstrengen muss um auch nur irgendwo den Ansatz einer Ordnung zu finden, kann
man sicher sein, dass man sich an einem Unort befindet“ 54
53 Pariser Platz, Abbildung unter: www.osram.de/_global/img/Misc/News/090511Pariser_Platz_2.jpg (geprüft:
07.08.10).
54 SCHOEMAKER, P.: Orte und Unorte – Der Versuch einer anschaulichen Analyse. Im Internet unter:
http://issuu.com/Maschienengeist/docs/orte_und_unorte. S. 23 (geprüft am: 26.04.2010).
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