Technische Universität Berlin - kd-visions

Riechen
Die olfaktorische Wahrnehmung ist die komplexeste
Form der Wahrnehmung, da sie zusätzlich mit dem
Geschmackssinn interagiert. Auch hier nur für das
Thema wichtige Eigenschaften der olfaktorischen
Wahrnehmung. Wie bei der haptischen, geht man
auch bei der olfaktorischen Wahrnehmung davon
aus, dass sie dem Gehirn bei der visuellen Wahrnehmung
als Merkmalsspeicher dient. Zum Beispiel werden
überfüllte Müllkörbe automatisch mit unangenehmen
Gerüchen verknüpft.
3.2.2 Informationsverarbeitung
Als nachgeschalteten Vorgang zur perzeptiven (unbewussten)
Informationsaufnahme wird die apperzetive
(bewusste) Informationsverarbeitung verstanden.
Der Grund für sicheres Bewegen im bekannten Umfeld
liegt in der Tatsache, dass die vorhandenen Sinneseindrücke
bekannt sind. Dementsprechend muss
nach der Informationsaufnahme ein Verarbeiten und
Speichern der Informationen stattfinden, ein Lernprozess. Ein Lernprozess ist nichts anderes
als ein Verstehen von Zusammenhängen.
3.2.3 Zusammenfassende Wahrnehmung
Abbildung 44: Visuelle Eindrücke verknüpft
mit Geruchserinnerungen 48
Das Ergebnis von Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung kann als zusammenfassende
oder ganzheitliche Wahrnehmung bezeichnet werden.
Durch die Gestaltpsychologie wurden zehn Gestaltgesetze der Organisation geschaffen: Prägnanz,
Nähe, Ähnlichkeit, Kontinuität, Geschlossenheit, gemeinsame Bewegung, fortgesetzt
durchgehende Linie, gemeinsame Region, Gleichzeitigkeit und verbundene Elemente.
Diese sollen helfen zu verstehen, weshalb wir von den unendlich vielen Sinneseindrücken,
die sich bei der Betrachtung eines Bildes bieten, nur wenige als logisch und die meisten als
unlogisch interpretieren. Die Gestaltpsychologie beschreibt in diesen zehn Gesetzen deskriptiv,
wie bestimmte Sinneseindrücke verstanden werden.
48 Müllkorb, Abbildung unter: www.spitzohr.de/wp-content/uploads/2007/06/stadtlauf-muenchen-2007-
muell.jpg (geprüft: 09.08.10).
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