05.11.2013 Aufrufe

Technische Universität Berlin - kd-visions

Technische Universität Berlin - kd-visions

Technische Universität Berlin - kd-visions

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 3: Soziologische Aspekte<br />

Bis hierher wurde sich in dieser Arbeit - mit Ausnahme der Betrachtung begehbarer Kreisinseln<br />

- mit dem Kreisverkehr als lediglich gebautes, verkehrsplanerisches Instrument auseinandergesetzt;<br />

die Art und Weise der Benutzung durch Individuen wurde nicht untersucht.<br />

Die soziologischen Aspekte als zweiten Teil der Arbeit setzen sich nun direkt mit dem Nutzer<br />

der Kreiselflächen auseinander. Es soll untersucht werden, wie der Kreisverkehr als Raum<br />

wahrzunehmen ist und andersrum wie er wahrgenommen wird.<br />

Grundsätzliches Ziel ist es, über die soziologischen Aspekte zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen,<br />

auf welche Merkmale und Elemente zukünftig eine erhöhte Aufmerksamkeit gelegt<br />

werden sollte.<br />

Gegliedert wird das Kapitel in Untersuchungen zur Bewegung im Raum, der Wahrnehmung<br />

durch Individuen. Abschließend soll als Ergebnis, eine Antwort auf die Frage gegeben werden,<br />

weshalb Individuen bestimmte Räume nutzen und andere meiden.<br />

3.1 Bewegung im Raum<br />

Als Erstes nun eine Untersuchung, welchem Raum der Kreisverkehrsplatz überhaupt zuzuordnen<br />

ist und wie sich Individuen in diesem Raum bewegen.<br />

3.1.1 Welcher Raum ist gemeint?<br />

Dem Begriff Raum können vielerlei Definitionen zugestanden werden. Ein Zimmer wird<br />

ebenso als Raum bezeichnet wie in der Mathematik eine mit einer Struktur versehene Menge.<br />

Es gibt soziale Räume, virtuelle Räume, Rechtsräume, und auch die vierundsechzig Felder<br />

eines Schachspiels werden als Raum bezeichnet.<br />

Da stets der Blickwinkel entscheidend ist, soll zuerst eine Definition für den hier verwendeten<br />

Begriff Raum entwickelt werden.<br />

An die Stelle des Raumes oberster Ordnung, dem alle Elemente des Kreisverkehrs untergeordnet<br />

sind, tritt in dieser Betrachtung der öffentliche Freiraum. Zusammen mit dem kommunalen<br />

und dem privaten Freiraum, bildet der öffentliche Freiraum die Gesamtheit aller<br />

nicht durch Gebäude bebauten Flächen und umfasst sowohl Gärten, Straßen, Plätze, Parkanlagen<br />

und Friedhöfe als auch Gewässer, Wälder und Felder.<br />

3.1.2 Was ist öffentlicher Freiraum?<br />

Grundvoraussetzung für einen öffentlichen Freiraum ist, dass er für jedes Individuum uneingeschränkt<br />

zugänglich ist. In der Regel unter öffentlicher Verwaltung sind Straßen, Plätze,<br />

Parkanlagen sowie Wälder Teilflächen des öffentlichen Freiraums.<br />

Diese Definition ist praktisch und leicht anwendbar, aber bei genauerer Untersuchung allerdings<br />

eher unbefriedigend, zu wenig differenziert fällt die Betrachtung der Freiräume aus.<br />

Martin KLAMT hat in seinem Beitrag Raum und Norm 42 versucht eine Einteilung zu schaffen<br />

anhand sich der “Grad“ der Öffentlichkeit eines Freiraumes ablesen lässt.<br />

42 WIEGANDT, C.-C., Hrsg. (2006): Öffentliche Räume, öffentliche Träume – zur Kontroverse über die Stadt und<br />

die Gesellschaft. Stadtzukünfte 2, LIT Verlag <strong>Berlin</strong>, Münster, S. 29.<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!