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Technische Universität Berlin - kd-visions

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Guerilla Gardening<br />

Das Guerilla Gardening ist an dieser Stelle nicht direkt als eine konkrete Gestaltungsvorschrift<br />

oder Empfehlung zu verstehen, sondern vielmehr als Standpunkt für eine neue Betrachtung<br />

der Stadträume.<br />

Guerilla Gardening hat seine Ursprünge in Großbritannien und stellte ursprünglich eine neue<br />

Form des politischen Protests dar 143 . Mittlerweile gibt es Guerillagärtner nahezu überall auf<br />

der Welt und der politische Protest ist vielerorts der Verschönerung des eigenen Lebensumfelds<br />

gewichen.<br />

Was bedeutet Guerilla Gardening nun genau? Ähnlich den Ansätzen der Pocket Parks und<br />

Doorstep Greens ist es das Ziel, ungenutzte oder unattraktive urbane Räume zu verschönern.<br />

Es wird hier mit Absicht der Begriff verschönern gebraucht, da sich die Gestaltung<br />

größtenteils auf das Pflanzen von einfacher blühender Vegetation beschränkt.<br />

Es muss angemerkt werden, dass Guerillagärtner größtenteils ohne rechtliche Legitimation<br />

handeln. Aus diesem Grund finden die Aktionen zum Teil bei Dunkelheit oder in sehr kurzen<br />

Zeiträumen 144 statt. Aus einer Vielzahl von Artikeln kann man entnehmen, dass diese Aktionen<br />

dennoch von einem Großteil der Bevölkerung sowie den Medien unterstützt werden 145 .<br />

Eine neuere Ausprägung ist das Bepflanzen von freien Flächen mit Nutzpflanzen, diese ideologisch<br />

geprägte Form hat das Ziel der urbanen Selbstversorgung.<br />

Bedeutung für den Kreisverkehr<br />

Guerilla Gardening stellt im Vergleich zu den anderen Gestaltungskonzepten keine für sich<br />

zu empfehlende Lösung dar, da sie keine längerfristigen Planungen für Pflege und Unterhalt<br />

beinhalten und sich gerade die Pflege und der Unterhalt von Pflanzungen auf Kreisverkehren<br />

schwierig darstellt. Vor allem die Größenverhältnisse stellen sich als limitierende Faktoren<br />

heraus. Man kann sich vorstellen, dass ein fünfhundert Quadratmeter großer Kreisel kaum in<br />

den üblichen, kurzen Zeiträumen bepflanzt werden kann.<br />

Ein weiterer, jedoch nicht belegbarer Nachteil ist, dass sobald die Pflege durch die Initiatoren<br />

aufgrund bestimmter Gründe nicht weiter stattfindet oder stattfinden kann, die Flächen<br />

unter Umständen wieder verwildern.<br />

Der Grund, aus welchem dieses Konzept hier dennoch aufgeführt wird, liegt darin, dass es zu<br />

begrüßen ist, wenn Anwohner ihr eigenes Umfeld nach ihren eigenen Ansprüchen selbst<br />

verschönern.<br />

Somit bilden nur sehr kleine Kreisverkehre ein lohnendes Ziel für diese Form der Gestaltung.<br />

Das Kreisverkehre trotzdem Ziel von Guerillagärtnern sind, zeigen die nachfolgenden Bilder<br />

einer Gruppe aus Seattle (USA), die 2009 einen kleinen Kreisel neu gestaltet hat.<br />

143 Siehe auch die Aktion am 1. Mai 2000 auf dem Parliament Square durch Guerillagärtner. Im Internet unter:<br />

http://london.indymedia.org/articles/4806 (geprüft: 09.08.10).<br />

144 Richard Reynolds, Vorreiter des Guerilla Gardening, gibt eine optimale Zeit von 15 bis maximal 90 Minuten<br />

für die Neugestaltung an.<br />

145 Sammlung von Pressestimmen und Zeitungsartikeln über das Guerilla Gardening. Im Internet unter:<br />

www.guerrillagardening.org/ogg_press.html (geprüft: 09.08.10).<br />

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