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Technische Universität Berlin - kd-visions

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Fazit<br />

Die Ergebnisse in Drachten zeigen, dass das Gestaltungsprinzip Shared Space die an das Konzept<br />

gestellten Erwartungen erfüllt. Jedoch ist anzumerken, dass es noch keine abschließenden,<br />

wissenschaftlich fundierten Ergebnisse über die Sicherheit in Shared Space Räumen gibt<br />

und sich sowohl rückläufige, ansteigend als auch gleichbleibende Unfallzahlen aus anderen<br />

Modellprojekten finden lassen. Bisher kann man aber davon ausgehen, dass Shared Space<br />

zumindest nicht zu einer Verschlechterung der Sicherheitssituation führt, bei gleichzeitiger<br />

spürbarer Aufwertung der Räume in ihrer Bewegungs- und Aufenthaltsqualität.<br />

Die Einschränkungen, die Shared Space in Hinsicht auf die besagten schwächeren Nutzergruppen<br />

hat, bildet weiterhin Arbeitsgrundlage für aktuelle Studien.<br />

Für den Kreisverkehrsraum bedeutet Shared Space eine Möglichkeit, die bislang überregulierten,<br />

durch den Kraftverkehr dominierten und optisch verarmten Räume für andere Funktionen<br />

und Nutzungen zu öffnen.<br />

Eine Erweiterung des Nutzungsangebots zieht neue Nutzergruppen an, diese Nutzergruppen<br />

benutzen den Raum, durch die Benutzung verorten sie Normen, verortete Normen sind Zeichen<br />

von Leben an einem Ort, Zeichen von Benutzung und verorteten Normen kennzeichnen<br />

den gelebten Raum, und dieser gesamte Vorgang bezeichnet den Umwandlungsprozess des<br />

Unorts Kreisverkehr zum Ort Kreisverkehr.<br />

Abschließend steht fest, dass trotz der Vorteile, die Shared Space für das neuartige Erleben<br />

des Verkehrsraums für die Mehrheit der Individuen bietet, das Thema sehr wohl polarisiert.<br />

Der Mechanismus der geplanten Unsicherheit stößt bei einigen Interessenverbänden auf<br />

Widerspruch gerade in Hinblick auf die besonders gefährdeten Nutzergruppen.<br />

4.2.8 Pocket Parks, Doorstep Greens und Guerilla Gardening – Eine neue Perspektive<br />

Alle drei Konzepte basieren auf einer Aktivierung zuvor leerer ungenutzter Flächen, um den<br />

Raum und seine unmittelbar angrenzenden Räume aufzuwerten.<br />

Nachfolgend sollen die drei Gestaltungskonzepte kurz dargestellt werden.<br />

Pocket Parks<br />

Die Idee hinter den “Taschen-Par s“ wurde um 1980 durch Alan TEULON, Vorsitzender des<br />

Countryside Services (UK), begründet. Das Konzept sollte die ferne, für viele Stadtbewohner<br />

nicht erlebbare Ländlichkeit in die dicht besiedelten Städte bringen.<br />

Das Verständnis zu den Pocket Parks hat sich im Laufe der Zeit etwas verändert. Im neuen<br />

Verständnis sind diese Miniparks ein interessanter Aspekt in der Stadtraumgestaltung auf<br />

sehr kleinem Maßstab, maximal ein paar brachliegende Parzellen. Sie übernehmen in reduzierten<br />

Umfang die Funktion der großen, städtischen Parks und versuchen trotzdem, eine<br />

Vielzahl an Bedürfnissen zu erfüllen. Aus diesem Grund stellen die Pocket Parks hohe Anforderungen<br />

an einen entsprechend hochwertigen Entwurf.<br />

Pocket Parks bieten einen fußläufig zu erreichenden Rückzugsraum, der zum Entspannen<br />

und Ausruhen einlädt und dabei den Lärm und die Hektik der Stadt auf Abstand hält.<br />

Sogar ökologisch sind Pocket Parks in der Lage, einen Beitrag zu leisten, wenn auch nur geringfügig,<br />

beispielsweise als Rastplätze und für Futterpflanzen für Vögel oder Kleintiere.<br />

Bedürfnisse, die im Nahbereich befriedigt werden können, ersparen die Benutzung des eigenen<br />

Kraftfahrzeugs oder des ÖPNV, um weiter entfernte größere Parks zu erreichen. Des<br />

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