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zeitschrift des fsr wiwi an der tu dresden nr. 2 / 2. jahrgang - apr.´05

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Eigentlich sollte <strong>an</strong> dieser<br />

Stelle ein Artikel zum Thema<br />

Urteil <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verfassungsgerichts<br />

in Sachen S<strong>tu</strong>diengebühren<br />

stehen. Die<br />

Anfrage beim Ministerium<br />

bezüglich einer Stellungnahme<br />

erbrachte uns eine Einladung<br />

zum Pressegespräch.<br />

Das ließen wir uns natürlich<br />

nicht zweimal sagen und f<strong>an</strong>den<br />

uns am 05.04.2005 zusammen<br />

mit Vertretern <strong>an</strong><strong>der</strong>er<br />

Zeitschriften im Sächsischen<br />

Staatsministerium für<br />

Wissenschaft und Kunst ein.<br />

Nach kurzer Vorstellung aller<br />

Teilnehmer gingen<br />

wir über<br />

zum ersten Thema:<br />

S<strong>tu</strong>diengebühren.<br />

Frau<br />

Ludwig begründete<br />

ihre Hal<strong>tu</strong>ng<br />

damit, dass<br />

S<strong>tu</strong>dieren kein<br />

Privileg, son<strong>der</strong>n<br />

eine Investition<br />

in die Zukunft<br />

<strong>des</strong> L<strong>an</strong><strong>des</strong><br />

sei. S<strong>tu</strong>diengebühren –<br />

auch durch Kredite abgefe<strong>der</strong>t<br />

– seien kein guter Start<br />

in die Zukunft und schrecke<br />

viele Abi<strong>tu</strong>rienten ab, mit<br />

einem Hochschuls<strong>tu</strong>dium zu<br />

beginnen. Sie kenne <strong>der</strong>zeit<br />

kein überzeugen<strong>des</strong> Modell,<br />

wie ein kreditfin<strong>an</strong>ziertes<br />

und gleichzeitig sozialverträgliches<br />

S<strong>tu</strong>dium aussehen<br />

solle. Insofern sprächen vorr<strong>an</strong>gig<br />

soziale Gründe gegen<br />

die Einführung von S<strong>tu</strong>diengebühren.<br />

Sie wünsche sich<br />

noch mehr S<strong>tu</strong>dierende als<br />

8<br />

bisher und dies werde m<strong>an</strong> mit einer zusätzlichen<br />

fin<strong>an</strong>ziellen Belas<strong>tu</strong>ng durch <strong>der</strong>artige Gebühren<br />

nicht erreichen.<br />

Wir sind erst mal beruhigt. Keine Anzeichen eines<br />

Kurswechsels nach <strong>der</strong> Karlsruher Entscheidung.<br />

Auf Nachfragen, welche Auswirkungen es haben<br />

werde, wenn die ersten Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong> S<strong>tu</strong>diengebühren<br />

einführen, reagiert Frau Ludwig eher ausweichend.<br />

Es gäbe keine Prognosen, ob und inwiefern es<br />

zu „W<strong>an</strong><strong>der</strong>ungen“ kommen werde und welche Konsequenzen<br />

dies für Sachsens Hochschulen habe. Weiterhin<br />

sei ja frühestens 2006 in den ersten Län<strong>der</strong>n zu<br />

zahlen. Insofern müsse m<strong>an</strong> sich jetzt noch nicht mit<br />

Dingen beschäftigen, die <strong>der</strong>zeit noch keine Relev<strong>an</strong>z<br />

haben. Sie selbst hoffe<br />

allerdings, dass es nicht<br />

zu Belas<strong>tu</strong>ngen <strong>der</strong><br />

Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong> kommt,<br />

die (noch) keine S<strong>tu</strong>diengebühren<br />

einführen.<br />

Sie verweist auf<br />

die im März eingerichtete<br />

Ministerarbeitsgruppe,<br />

die das „Nebenein<strong>an</strong><strong>der</strong>“<br />

von Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>n<br />

mit und<br />

ohne S<strong>tu</strong>diengebühren<br />

org<strong>an</strong>isieren soll. Ziel ist, im Fall <strong>der</strong> Einführung von<br />

S<strong>tu</strong>diengebühren zu gewährleisten, dass gleiche Bildungsch<strong>an</strong>cen<br />

gewahrt und Mobilitätshin<strong>der</strong>nisse<br />

vermieden werden.<br />

Kaum zu glauben, dass es noch keine genauen Prognosen<br />

zu dieser Problematik gibt. Auch eine weitere<br />

Rückfrage bringt kein detaillierteres Ergebnis.<br />

G<strong>an</strong>z konkret bedeutet das für uns:<br />

Abwarten, was passiert.<br />

Sobald die ersten Län<strong>der</strong> mit Gebühren für das Ersts<strong>tu</strong>dium<br />

aufwarten, werden sich mit Sicherheit einige<br />

junge Menschen, denen 500 Euro pro Semester<br />

durchaus eine Last sein könnten, für einen <strong>an</strong><strong>der</strong>en,<br />

(noch) gebührenfreien Hochschulst<strong>an</strong>dort entscheiden.<br />

Dies könnte durchaus zu einem Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong><br />

Hochschulpolitik<br />

S<strong>tu</strong>dieren ist

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