zeitschrift des fsr wiwi an der tu dresden nr. 2 / 2. jahrgang - apr.´05
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ewusst Subventionen<br />
ausschlägt. Über 50%<br />
<strong>der</strong> Stammaktien liegen<br />
daher auch noch in den<br />
Händen <strong>der</strong> Porsche- und<br />
Piëch-Familien. Klingt<br />
nach einer Erfolg versprechenden<br />
Firmenphilosophie.<br />
Ein Unternehmen,<br />
das sich nicht einordnen lassen<br />
will, k<strong>an</strong>n also auch heute<br />
noch in Deutschl<strong>an</strong>d erfolgreich<br />
sein. Zu einem solchen Konzern<br />
gehören natürlichTöchter. Zum Beispiel<br />
die Porsche Leipzig GmbH.<br />
Ab 1999 auf dem Reißbrett gepl<strong>an</strong>t und im August<br />
2002 bereits eröffnet: Das neue Produktionswerk mit<br />
Kundenzentrum und <strong>an</strong>grenzen<strong>der</strong> 3,7 km l<strong>an</strong>ger<br />
Einfahr- und Teststrecke, sowie einer 6 km l<strong>an</strong>gen Offroad-Strecke.<br />
Seit Eröffnung <strong>des</strong> Werkes wird in Leipzig<br />
<strong>der</strong> Cayenne produziert, ein geländegängiger<br />
Sportwagen mit maximal 450 PS, sowie seit August<br />
2003 <strong>der</strong> Carrera GT - ein Traum mit 612 PS und 330<br />
km/h Höchstgeschwindigkeit. Letzterer ist limitiert<br />
auf 1500 Stück, <strong>der</strong> Preis liegt um die 450.000 Euro.<br />
Warum gerade in Leipzig? Das Stammwerk in Zuffenhausen<br />
war ausgelastet, daher musste eine neue Produktionsstätte<br />
her. Eine Porsche ohne das Qualitätsmerkmal<br />
„Made in Germ<strong>an</strong>y“ war indiskutabel. Leipzig<br />
bot eine große und preisgünstige Fläche mit perfekter<br />
Infrastruk<strong>tu</strong>r, sehr guten Facharbeitern und<br />
einer guten logistischen Position. Die Stadt profitiert<br />
selbstverständlich ebenfalls von<br />
dieser Ansiedelung. Nicht nur<br />
Arbeitsplätze wurden geschaffen;<br />
so unterstützte<br />
Porsche zum Beispiel die<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Orgel in<br />
<strong>der</strong> Nikolaikirche.<br />
Die Fabrik selbst ist ein zukunftsweisen<strong>der</strong><br />
Bau mit mo<strong>der</strong>nsterTechnik.<br />
Konsequent<br />
hat m<strong>an</strong> sich auf die Kernkompetenzen<br />
Montage, Qualitätssicherung<br />
und Prozesssteuerung<br />
beschränkt und<br />
alle weiteren Funktionen<br />
ausgelagert. Daraus resultiert<br />
die niedrige Fertigungstiefe<br />
mit hohem Zulieferer<strong>an</strong>teil,<br />
<strong>der</strong> sekundengenau<br />
gem<strong>an</strong>agt werden muss. Die<br />
Karosserien für den Cayenne<br />
kommen, in <strong>der</strong> Produktionsreihenfolge<br />
geordnet, mit<br />
dem Zug aus Bratislava und<br />
werden vollautomatisch entladen.<br />
Alle weiteren Teile<br />
erreichen das Werk per LKW.<br />
Die wesentlichen Fertigungsschritte<br />
sind die Motorenvormontage,<br />
die Hochzeit – also<br />
die Verbindung von Karosserie<br />
und Fahrwerk, die Rä<strong>der</strong>montage<br />
und die Befüllung<br />
bis hin zum Fahrzeugtest auf<br />
Prüffeld und Teststrecke. Abschließend<br />
erfolgt eine Endund<br />
Qualitätskontrolle. Bei<br />
jedem einzelnen Arbeits-<br />
Unternehmensportrait 5