Vor dem Brand ist nach dem Brand. Aspekte zur Einflussnahme auf ...
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<strong>Vor</strong> <strong>dem</strong> <strong>Brand</strong><br />
<strong>ist</strong><br />
<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Brand</strong>.<br />
<strong>Aspekte</strong> <strong>zur</strong> <strong>Einflussnahme</strong> <strong>auf</strong><br />
<strong>Brand</strong>folgeerscheinungen an Exponaten
Einbau der Architektur für die Ausstellung<br />
„Arno Schmidt – Allerdings“ im Literaturmuseum in Marbach
Wie wirken sich <strong>Brand</strong>begleitprodukte<br />
(<strong>Brand</strong>gase bzw. deren Niederschläge)<br />
<strong>auf</strong> die Exponate aus?
Freigesetzte Verbindungen <strong>Brand</strong>gut Wirkung / sonstige Bemerkungen<br />
Halogenwasserstoffe<br />
Chlorwasserstoff (HCl) Fluorwasserstoff<br />
Bromwasserstoff (HBr) Schwefel(-dioxid)<br />
Isocyanide<br />
Cyanwasserstoff (Blausäure) HCN<br />
Aromatische Verbindungen<br />
Benzol<br />
Toluol<br />
Aliphatische Verbindungen<br />
Ethanol<br />
Aceton<br />
Acetylen<br />
Ethan/Ethen<br />
Methan<br />
Sonstiges<br />
Ammoniak (NH 3<br />
)<br />
(Form-)Aldehyd<br />
Polyvinylchlorid (PVC) in Fußbodenbeläge,<br />
Kabelisolationen, Fenster usw.,<br />
Polytetrafluorethylen, Chlorkautschuk<br />
Flammschutzmittel<br />
Naturstoffe wie Haare, Federn, Wolle, Leder und<br />
andere Eiweißverbindungen<br />
Polymer mit N bzw.<br />
CN, AMMA, Melamin-Formaldehydharze, Epoxide<br />
(Harzlaminate mit Aminhärtern)<br />
Nylon, Styrol, Synthesekautschuk usw.<br />
Gehäuse aus Hart-PVC<br />
PVC, Holz, Papier, Zellstoff, Hart-PVC, Weich-PVC<br />
Spanplatten o.Ä. mit Ammoniumsulfat<br />
Wolle, Haare, Federn, Polymer mit N,<br />
Harnstoffharze<br />
Holz, Papier, Zellstoff, Kohle,<br />
Cellulosenitrat (CN), Polyvinylacetat (PVA),<br />
Polyvinylbutyral, Celluloseacetat<br />
bilden stark korrosive Säuren<br />
sehr toxisch, schwache Säure<br />
Lösungsmittel für Fette, Öle, Wachse, Harze,<br />
wirkt löslich <strong>auf</strong> Harze und dehydrierend<br />
Ammoniak <strong>ist</strong> basisch und wirkt daher<br />
insbesondere beeinflussend <strong>auf</strong> säurehaltige<br />
Materialien (z.B. h<strong>ist</strong>. Papierdokumente)<br />
Wirkt sauer,<br />
Härtungsmittel bei Gelantineschichten von<br />
Fotografien<br />
Acrolein (Acrylaldehyd) Fette, Baumwolle, Lackharze sehr giftig, instabil, neigt zu Polymerisation<br />
und Additionsreaktionen<br />
Phosgen (Kohlenoxidchlorid) chlorhaltige Kunststoffe sehr toxisch, polares nicht wässriges<br />
Lösungsmittel<br />
n-Hexan Klebstoffe wirkt löslich <strong>auf</strong> Fette und Polymere<br />
Isocyanate PU-Kunststoffe Polyisocyanate sind sehr reaktionsfähig<br />
Stickstoffdioxid Cellulosenitrat (Zelluloid) NO 2<br />
+ H 2<br />
O Salpetersäure<br />
Tabelle mit Auswahl von freigesetzten Stoffen bei Bränden
Wie wirken sich Löschmittel<br />
aus Handfeuerlöschern<br />
<strong>auf</strong> die Exponate aus?
<strong>Brand</strong>gut <strong>Brand</strong>klasse Löschmittel (üblicher Handfeuerlöscher)<br />
Brände fester Stoffe,<br />
hauptsächlich organischer<br />
Natur, die normalerweise unter<br />
Glutbildung brennen<br />
Wasser Schaum ABC -<br />
Pulver<br />
Brände von flüssigen oder<br />
CO<br />
flüssig werdenden Stoffen 2<br />
-<br />
Gas<br />
BC -<br />
Pulver<br />
Brände von Gasen<br />
Brände von Metallen<br />
D - Pulver<br />
Tabelle mit <strong>Brand</strong>klassen <strong>nach</strong> DIN EN 2
Tafel mit Materialproben
Schaumlöscher im „Einsatz“
Probetafel <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> „Sprühangriff“
Rückstände des getrockneten Schaums <strong>auf</strong> der h<strong>ist</strong>orischen Fotografie
Verfärbte Watte als Indikator für die Reinigungswirkung der Schaummittel
Stahlblech <strong>nach</strong> zehn Tagen Einwirkung des Schaums
Pulverlöscher im Einsatz
Pulverwolke <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> „Einsatz“
Erste Korrosionserscheinungen am Stahlblech <strong>nach</strong> zwei Stunden
Abnahme der Pulverrückstände
Löschmittel Inhaltsstoffe Bemerkung<br />
ABC-Pulver<br />
BC-Pulver<br />
„Standardlöschpulver“:<br />
„Hochle<strong>ist</strong>ungslöschpulver“:<br />
D-Löschpulver/M-Pulver<br />
Ammoniumphosphat, Ammoniumsulfat<br />
<strong>zur</strong> Hydrophobierung: Alkali- und Erdalkal<strong>ist</strong>earate (Metallseifen),<br />
(heute:) Zuschlagstoffe <strong>auf</strong><br />
Silikonbasis<br />
Natriumhydrogencarbonat,<br />
Kaliumsulfat<br />
Kaliumhydrogencarbonat<br />
feinst vermahlene Alkalichloride z.B. Natriumchlorid<br />
kann bei hohen<br />
Zersetzungstemperaturen zu<br />
Ammoniak führen<br />
wasserlöslich, schwach alkalisch<br />
Schaum<br />
Mehrbereichsschaummittel<br />
(AFFF)<br />
Class-A-Foam<br />
(ClAFSM)<br />
Proteinschaummittel (Fluorproteinschaummittel<br />
(FPS) und Filmbildende Fluorproteinschaummittel<br />
(FFFP))<br />
Schaumbildner:<br />
n-Alkyl(C10-C14)benzolsulfonate, sek. n-Alkan(C12-C18)sulfonate, a-Olefin(C14-C18)sulfonate,<br />
Di-iso-octyl-sulfobernsteinsäure, (1.) , Natriumsalz, a-Sulfofettsäure(C12-C18)methylester,<br />
Alkohol(C8-C18)ethoxylate mit >2 EO, Fettalkohol(C8-C18)-EO/PO-Ether, n-Alkyl(C8-<br />
C16)polyglycoside (mit 1-2 Glucoseeinheiten), n-Alkyl(C8-C20)sulfate Natriumsalz (oder NH4-<br />
Laurylsulfate oder TEA-Laurylsulfate), Imidazoliniumsalz<br />
Stabilisatoren:<br />
Fettalkohole, gesättigt, mit geradzahliger C-Kette, C-Zahl >14 und endständiger OH-Gruppe<br />
Frostschutzmittel:<br />
Ethylengylkol (2.),1,2-Propylenglykol (3.),Glycerin, n-Propanol, Isopropanol, Harnstoff<br />
Konservierungsmittel:<br />
Formaldehyd (4.), Natriumpropionat, Salicylsäure<br />
Lösungsvermittler:<br />
Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykolmono-n-butylether,<br />
2-Methyl-2,4-pentandiol<br />
Schaumbildner:<br />
Proteinhydrolysat (5.), Ligninsulfonsäure( 6.) + Natrium-Salz (oder Ammonium- bzw.<br />
Magnesiumsalz)<br />
Stabilisatoren (Komplexbildner):<br />
Eisen(II)-sulfat, Zinkchlorid (7.)<br />
Frostschutzmittel:<br />
Ethylenglykol (8.), 1,2-Propylenglykol (9.), Glycerin, n-Propanol, Isopropanol, Harnstoff,<br />
Magnesiumchlorid, Calciumchlorid<br />
Konservierungsmittel:<br />
4-Chlor-3-methylphenol<br />
Lösungsvermittler:<br />
Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykolmono-n-butylether,<br />
2-Methyl-2,4-pentandiol, Polyethylenglykol,<br />
Butoxypolyethylen-/propylenglykol<br />
1. anionische Tenside mit<br />
grenzflächenaktiven Eigenschaften<br />
2. Lösungsmittel für Cellulosenitrat<br />
und Druckfarbstoffe<br />
3. Lösungsmittel für Fette, Öle,<br />
Harze, Wachse, Farbstoffe usw.,<br />
Weichmacher bei Vinylharzen<br />
4. Härtungsmittel bei<br />
Gelantineschichten,<br />
5. Eiweiß-Tenside aus Kollagen;<br />
nicht oberflächenaktiv, aber<br />
dispergierend,<br />
6. starkes Haftvermögen, nahezu<br />
Klebstoffeigenschaften<br />
7. reagieren sauer mit Wasser<br />
8. Lösungsmittel für Cellulosenitrat<br />
und Druckfarbstoffe,<br />
9. Lösungsmittel für Fette, Öle,<br />
Harze, Wachse, Farbstoffe usw.,<br />
Weichmacher bei Vinylharzen<br />
Wasser + Zusätze<br />
Gaslöscher<br />
Kohlendioxid (CO 2<br />
)<br />
Netzmittel/ Tenside,<br />
Frostschutz,<br />
Inhibitoren: Magnesium-, Calcium- und Natriumchlorid,<br />
Pottasche (Kaliumcarbonat),<br />
Alkohol<br />
CO 2<br />
ähnliche Tenside wie bei den<br />
Schaummitteln nur in anderer<br />
Konzentration<br />
Salze wirken stark<br />
korrosionsfördernd<br />
Tabelle Löschmittelbestandteile