FIAT 500 KARABAG: REICHWE o 20
FIAT 500 KARABAG: REICHWE o 20
FIAT 500 KARABAG: REICHWE o 20
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Der Smart-Besitzer freut sich und<br />
plant zu Weihnachten übermütig eine<br />
Fahrt zur 100 Kilometer entfernten Verwandtschaft.<br />
Dort will er wieder nachladen,<br />
doch bei Kilometer 84 versiegt<br />
der Elektronenfluss plötzlich. So viel<br />
schafft der E-Smart nämlich gerade<br />
noch bei minus sieben Grad Celsius<br />
nach dem TÜV Süd-Zyklus. Damit<br />
bricht die Reichweite um fast die Hälfte<br />
im Vergleich zum Prüfstandswert bei<br />
23 Grad Außentemperatur und um über<br />
ein Drittel zur Werksangabe ein. Die ist<br />
damit im Winter schlicht wertlos.<br />
Immerhin heizt der Smart - wie der<br />
um 43 Prozent verlierende Mitsubishi<br />
i-MiEV (nur noch 64 km) - den Innenraum<br />
rein elektrisch auf wohlige Grade<br />
auf. Beim im Prototypenstadiurn zum<br />
Test angetretenen Elektro-Dreisitzer<br />
Mia schaltet sich die elektrische Heizung<br />
dagegen einfach ab: So bleiben die<br />
Verluste bei Kälte im TUV Süd-Zyklus<br />
zwar mit minus sieben Prozent sehr<br />
gering, aber die kleine Bude auch kalt.<br />
Die Serienversion soll jedoch heizen<br />
wie alle anderen. Dann müssen nochmals<br />
zirka <strong>20</strong> Prozent Reichweitenverlust<br />
zusätzlich einkalkuliert werden.<br />
Auch wenn der Mia sich (absolut gesehen)<br />
für seine kleine Batterie sehr wacker<br />
und für die Stadt völlig ausreichend<br />
schlägt, ist seine Werksangabe<br />
im Winter ebenfalls unbrauchbar.<br />
Die Entwickler des Fiat <strong>500</strong> Karabag ließen<br />
sich daher erst gar nicht auf eine elektrische<br />
Heizung ein, sondern spendierten<br />
ihrem umgebauten Kleinwagen<br />
eine Benzinzusatzheizung. So verliert<br />
dieser zwar auch <strong>20</strong> Prozent aufgrund<br />
der kalten Batterie, bietet aber mit 105<br />
Kilometer die mit Abstand größte<br />
Reichweiten-Sicherheit bei Kälte. Der<br />
Malus sind die zusätzlichen Kosten<br />
und die 0,5 Liter Benzinverbrauch pro<br />
Stunde. Zumindest im Winter verliert<br />
er dann seine Emissionsreinheit (keine<br />
Schadstofffilterung). Verschmerzbar,<br />
denn der Karabag würde bei einem Stau<br />
bis zu 15 Stunden heizen, ohne dass<br />
die Restreichweite leiden müsste.<br />
Text: Alexander Bloch. Fotos: Karl-Heinz<br />
Augustin, Beate Jeske (1), Bildstelle (1)<br />
fordert, ist Reichweiten-Sicherheit.<br />
Es kann nicht sein, dass im<br />
Prospekt 144 Kilometer stehen<br />
und es im Winter nur 64 werden.<br />
Bei einem neuen Akku,<br />
wohlgemerkt. Wer damit auf<br />
einer Stadtautobahn im winterlichen<br />
Megastau landet, kommt<br />
nicht nur nicht nach Hause,<br />
sondern dem wird es ohne<br />
Strom für die Heizung bald richtig<br />
kalt. Daher muss zusätzlich<br />
zur Reichweiten-Werksangabe<br />
bei optimalen Bedingungen<br />
auch eine verlässliche Angabe<br />
für den SChwierigsten Fall her.<br />
Wie man diesen misst, hat auto<br />
motor und sport zusammen mit<br />
dem TÜV Süd gezeigt. Jetzt<br />
liegt es am Gesetzgeber, im<br />
Sinne der klaren Kundeninformation<br />
eine solche Kennzeichnung<br />
zwingend einzufordern.<br />
Wir werden sie Überprüfen.<br />
Nein, Sie werden jetzt von mir<br />
kein populistisches "Elektroautos<br />
bieten zu wenig Reichweite"<br />
lesen. Im Gegenteil: Die<br />
kleinen Stromer besitzen zum<br />
Teil eine größere, als für einen<br />
Zweitwagen in der Stadt gebraucht<br />
wird. Und Batteriekapazität<br />
ist teuer. Da ist weniger<br />
mehr, wie der günstige Mia<br />
Electric beweist. Was auto motor<br />
und sport aber vehement