Separator's Digest - GEA Tuchenhagen
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Separator’s <strong>Digest</strong><br />
2 | 2006<br />
Das Magazin der Westfalia Separator AG<br />
Zukunftschance<br />
Bioethanol ist stark im Kommen<br />
Erfolgsstory<br />
Biodiesel boomt wie nie zuvor<br />
Erst testen,<br />
dann entscheiden<br />
Zentrale Verfahrenstechnik
Inhalt<br />
Stark im Kommen | 16 Heiß frittiert und separiert | 23<br />
Vorwort<br />
3 Innovation ist unsere Tradition<br />
Separator´s News<br />
4 Aktuelles<br />
Food Tec<br />
8 Biodiesel – ernsthafte,<br />
alternative Energiequelle<br />
10 Westfalia Separator Membraflow<br />
ergänzt Produktportfolio optimal<br />
Zentrale Verfahrenstechnik<br />
14 Erst testen, dann entscheiden<br />
Industry<br />
16 Stark im Kommen<br />
20 Westfalia Separator CareTechnology –<br />
Maßstab für Produktsicherheit in<br />
der Pharmaindustrie<br />
23 Heiß frittiert und separiert<br />
Engineering<br />
26 GMP-konforme CIP-Anlagen<br />
Service<br />
26 Eine neue Servicewelt entdecken<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Westfalia Separator AG<br />
Projektleitung: Peter Arens<br />
Redaktion:<br />
Peter Arens, Dr. Jörg Bückle,<br />
Manfred Kaiser<br />
Fotografie:<br />
Michael Dannemann, Tim Luhmann,<br />
Heinz-Günter Spasic,<br />
Archiv Westfalia Separator AG<br />
Die in dieser Broschüre enthaltenen Angaben dienen lediglich der unverbindlichen<br />
Beschreibung unserer Produkte und erfolgen ohne Gewähr. Verbindliche Angaben, insbesondere<br />
zu Leistungsdaten und Eignungen zu bestimmten Einsatzzwecken, können<br />
nur im Rahmen konkreter Anfragen gemacht werden.<br />
2<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
Inhalt
Vorwort<br />
Innovation ist unsere Tradition<br />
Auch 2005 war für Westfalia Separator ein überaus erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr. Zum wiederholten Male konnten<br />
wir Auftragseingang und Umsatz steigern. Wir wachsen<br />
stärker als der Gesamtmarkt.<br />
Die technische Kompetenz, das Prozesswissen und die<br />
internationale Präsenz des Unternehmens werden von immer<br />
mehr Kunden in der ganzen Welt gefragt und geschätzt.<br />
Querbeet durch alle der über 2.500 spezifischen Anwendungsfälle,<br />
die das Unternehmen mittlerweile beherrscht.<br />
Erfolg hat immer Ursachen. Den wichtigsten Grund für die<br />
hohe Marktakzeptanz unserer Produkte sehen wir in einer<br />
Tradition, die unser Unternehmen von Anfang an begleitet<br />
Der größte selbstentleerende Separator der Welt,<br />
die Type GSE 550 zur Bierklärung;<br />
Der „Pressurized Dekanter“ zur<br />
Abtrennung von Biomassen;<br />
Der neue Düsen-Separator DC 130 zur<br />
Katalysatorenrückgewinnung in der chemischen<br />
Industrie, ausgelegt auf bis zu 10 bar;<br />
Der „Energy-Optimizer“ für Dekanter zur automatischen<br />
Regelung der optimalen Trommeldrehzahl.<br />
Ein Beitrag zur Energieeinsparung.<br />
Innovation bedeutet für uns auch in Systemen denken, verbunden<br />
mit der Vernetzung von Technologien und Dienstleistungen.<br />
Das führt zu Lösungen, die zukunftsweisend für<br />
unsere Kunden sind. Ein aktuelles Beispiel ist die Übernahme<br />
der Membraflow-Gruppe. Damit haben wir das Lieferprogramm<br />
von Westfalia Separator um die Filtrationstechnologie<br />
mit Keramikmembranen erweitert. Ergänzt durch dieses<br />
Leistungsspektrum – Entwicklung und Bau von Keramikmembranen<br />
– sind wir nun in der Lage, die Produktklärung<br />
innerhalb einer Prozesskette zu erweitern. Durch die intelligente,<br />
aufeinander abgestimmte Auslegung der Technologien<br />
Zentrifugation und Membranfiltration wird die Wirtschaftlichkeit<br />
der Prozesskette in erheblichem Maße verbessert.<br />
Stefan Rehnert (rechts)<br />
und Werner Kohlstette<br />
hat. Indem wir nicht müde werden, den Forderungen und<br />
Wünschen unserer Kunden eine optimale Lösung zu bieten,<br />
handeln wir innovativ. Unterstützt durch eine eigene<br />
Forschung & Entwicklung und ein Zentrales Verfahrenstechnisches<br />
Labor sind wir in der Lage, unsere Technologien<br />
auf neue Anwendungsfelder zu übertragen. Die<br />
ungebrochene Innovationskraft von Westfalia Separator ist<br />
nicht zuletzt auch ein Erfolgsmodell für unsere Kunden.<br />
Die Nutzensteigerung für unsere Anwender spiegelt sich<br />
sowohl in unseren Maschinen- aber auch Prozessanwendungen<br />
wider.<br />
Einige aktuelle Beispiele sind:<br />
Das PROCOOL-System; ein neuer Separator zur<br />
Kaltmilchentrahmung;<br />
Hybridlösungen, eine Kombination aus Separator<br />
und Crossflow-Microfiltration für Getränketechnik;<br />
Die Entwicklung des Direktantriebs für Separatoren<br />
in der Speiseölindustrie;<br />
Eine Kombination von Dekanter und Teller-<br />
Separator zum DiscDekanter in der Stärketechnik;<br />
Dass Westfalia Separator sehr früh in der Lage war, die<br />
Richtlinien von Good Manufacturing Practice (GMP) umzusetzen<br />
und damit den Kunden aus Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
eine hohe Entlastung bei der Qualitätsdokumentation<br />
zu bieten, ist ein weiteres Merkmal unserer<br />
Innovationskraft.<br />
Service vom Hersteller! Mit unserem Dienstleistungspaket<br />
CapitalCare bieten wir unseren Kunden maximale Verfügbarkeit,<br />
absolute Budgetsicherheit und damit eine dauerhaft<br />
hohe Prozess-Effizienz. CapitalCare umfasst die Module<br />
Beratung, Service, Wartung und Training. Darüber hinaus<br />
versetzt das Modul Condition Monitoring unsere Spezialisten<br />
in die Lage, Maschinenzustände und Prozessdaten<br />
online zu überwachen.<br />
Mit unseren Innovationen bieten wir einen echten<br />
Mehrwert. Das zeigen wir Ihnen gerne auf der Anuga<br />
FoodTec in Köln und auf der ACHEMA in Frankfurt:<br />
Westfalia Separator – Innovation ist unsere Tradition.<br />
Stefan Rehnert<br />
Werner Kohlstette<br />
Chief Executive Officer Chief Operating Officer<br />
Vorwort<br />
3<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Separator’s News<br />
Westfalia Separator CareTechnology –<br />
wachsen und wachsen lassen<br />
Westfalia Separator auf der ACHEMA 2006<br />
einen Leistungsbereich von 50 bis zu 10.000 l/h ab und kann<br />
den Kunden von den ersten Labortests über die Pilotanlagen<br />
bis hin zur Großanlage maschinentechnisch perfekt<br />
ausstatten und technologisch begleiten. Ganz im Sinne von<br />
Westfalia Separator CareTechnology sorgt die CFD-gestützte<br />
Konstruktion dafür, dass das Scale-Up sicher durchgeführt<br />
und die Maschinen problemlos in die Produktion integriert<br />
werden können. Kunden profitieren bei Investitionen in<br />
Anlagen zur Herstellung industrieller Mengen von einem<br />
Maximum an technischer Perfektion und Sicherheit und<br />
damit von gesundem Wachstum ihrer Produktion.<br />
Alle dampfsterilisierbaren Separatoren arbeiten mit ihrem<br />
hydrohermetischen Zulauf extrem produktschonend und<br />
sind durchgängig im GMP-Design ausgeführt. Bei dieser<br />
Systemlösung setzt Westfalia Separator grundsätzlich das<br />
Vollsterilisationskonzept um, das die gesamte Anlage<br />
inklusive des Separators sterilisiert. Im Gegensatz zu<br />
anderen Verfahren, die nur Teilbereiche wie die Trommel<br />
berücksichtigen, wird damit die Gefahr einer Rückkontamination<br />
zuverlässig ausgeschlossen.<br />
Als Exponat zeigt Westfalia Separator den Düsen-Separator<br />
HFC 15 in dampfsterilisierbarer Ausführung. Dieses<br />
Modell ist mit einer Leistung von 800 bis 2.000 l/h der<br />
kleinste Separator von Westfalia Separator mit VISCON ® -<br />
Technologie. Die Westfalia Separator VISCON ® -Düsen sorgen<br />
dabei automatisch für eine gleich bleibende Ablaufkonzentration,<br />
selbst bei schwankenden Zulaufbedingungen.<br />
Unter diesem Motto präsentiert die Westfalia Separator,<br />
Oelde, auf der ACHEMA 2006 vom 15. bis 19. Mai 2006 in<br />
Frankfurt am Main ihr umfassendes Know-how für zentrifugale<br />
Trenntechnik in der gesamten Prozessindustrie.<br />
Produktsicherheit in der<br />
Pharmazie und Biotechnologie<br />
Auf der ACHEMA wird die weiterentwickelte Produktpalette<br />
an dampfsterilisierbaren Separatoren vorgestellt.<br />
Vom kleinsten Düsen-Separator bis zum weltweit größten<br />
dampfsteriliserbaren Separator deckt Westfalia Separator<br />
Produktionssicherheit in der<br />
chemischen Industrie<br />
Für die chemische Industrie hat Westfalia Separator neue<br />
Separatoren und Dekanter sowohl für gasdichte als<br />
auch für Hochdruck-Anwendungen entwickelt. So ist der<br />
Dekanter CC 458 mit einem Trommeldurchmesser von<br />
450 mm – bisher weit über 2.200 Mal verkauft – jetzt auch<br />
in einer bis 0,05 bar gasdichten Version verfügbar, um neue<br />
Wachstumsfelder für Kunden zu erschließen. Alle elektrischen<br />
Bauteile sind natürlich für den Betrieb in<br />
ex-geschützten Zonen ausgelegt, die geltenden ATEX-<br />
Vorschriften wurden bei der Konstruktion berücksichtigt.<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
4<br />
Separator’s News
Separator’s News<br />
Mit dem neuen Düsen-Separator DC 130 präsentiert<br />
Westfalia Separator außerdem eine neue Separatoren-<br />
Generation, die speziell für Hochdruckprozesse in der chemischen<br />
Industrie entwickelt worden ist. So lässt sich der<br />
Separator problemlos bei einem Überdruck von 10 bar und<br />
einer Temperatur von 160 °C einsetzen. Die intelligente<br />
Konstruktion mit Direktantrieb und speziellem Zugang für<br />
einen schnellen Austausch der Düsen sorgt darüber hinaus<br />
für geringsten Serviceaufwand. Wachsende Leistung bei<br />
gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten gehört zu den<br />
Merkmalen von Westfalia Separator CareTechnology.<br />
Westfalia Separator<br />
CareTechnology für mehr<br />
Verfügbarkeit<br />
Sowohl Separator als auch Dekanter lassen sich mit<br />
den von Westfalia Separator entwickelten Systemen<br />
WEWATCH ® zur vorbeugenden Instandhaltung ausstatten.<br />
Der Vorteil: optimale Verfügbarkeit durch prozessorientierten,<br />
vorbeugenden Service. Vorgestellt wird ebenfalls die<br />
neue Servicewelt CapitalCare, deren Module Beratung,<br />
Service, Wartung und Training individuell auf den<br />
Anwender zugeschnitten werden.<br />
Effizienz bei der Energiegewinnung<br />
aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen<br />
Für die Biodieselproduktion bietet Westfalia Separator<br />
komplette Prozesslinien und Einzelzentrifugen an,<br />
wobei die klassischen RSE-Selbstentschlammer und RTC-<br />
Maschinen zur Abtrennung des Glycerins und zur zweimaligen<br />
Gegenstrom-Waschung des Biodiesels zum Einsatz<br />
kommen. Hierfür werden explosionsgeschützte Maschinen<br />
gemäß ATEX-Richtlinie eingesetzt, die aus Sicherheitsgründen<br />
zusätzlich mit Stickstoff überlagert werden.<br />
Die Separatoren der RSE- und RTC-Baureihe sind sehr<br />
leistungsstark, auch Verarbeitungskapazitäten von 1.000 t<br />
Biodiesel pro Tag stellen kein Problem dar.<br />
Bei der Herstellung von „Bioethanol“ setzt Westfalia<br />
Separator im Nassvermahlungsprozess auf die ganze<br />
Prozesskette. So trennt der von Westfalia Separator entwickelte<br />
3-Phasen-Dekanter für die Weizenstärkegewinnung<br />
den Weizen in A-Stärke, B-Stärke und Pentosane sowie in<br />
hochwertigen Weizengluten. Während sich A-Stärke und<br />
Gluten zu hochwertigen Produkten weiterverarbeiten lassen,<br />
werden B-Stärke und Pentosane zur Alkoholgärung genutzt.<br />
Mit Westfalia Separator CareTechnology erschließen Kunden<br />
das Potenzial aller weltweit verfügbaren, nachwachsenden<br />
Rohstoffe für die Energiegewinnung. Auch das heißt<br />
„Wachsen und wachsen lassen“ in unserem Verständnis.<br />
Effizienz bei der<br />
Abwasseraufbereitung<br />
Präzise auf die Anforderungen der Industrie zugeschnitten<br />
werden Lösungen für die Aufbereitung industrieller<br />
Abwässer vorgestellt.<br />
So wurde der Dekanter Typ UCD 205, die Einstiegsmaschine<br />
mit einer Leistung bis 4 m 3 /h, speziell für den Einsatz<br />
in kleineren industriellen Kläranlagen entwickelt und<br />
bietet ausgezeichnete Leistungsmerkmale.<br />
Bei größeren Industriekläranlagen kommt der UCD 345 mit<br />
einem Trommeldurchmesser von 340 mm und einer Entwässerungsleistung<br />
von bis zu 15 m 3 /h zum Einsatz. Mit dieser<br />
Entwicklung weitet Westfalia Separator gleichzeitig die<br />
Westfalia Separator CDforce ® Dekanter-Familie auf jetzt<br />
fünf Maschinen aus, die sechste Maschine ist bereits in der<br />
Pipeline.<br />
Westfalia Separator<br />
CareTechnology für sichere<br />
Integration in die Prozesstechnik<br />
Das Know-how von Westfalia Separator endet jedoch nicht<br />
an den Anschlüssen der Zentrifugen. In der Zusammenarbeit<br />
profitieren die Kunden der Westfalia Separator von<br />
kurzen Entscheidungswegen und Mitarbeitern, die zu den<br />
besten Spezialisten ihres Fachs gehören. Sie bringen<br />
aktuelles Fachwissen, Leistungsbereitschaft und persönliche<br />
Verantwortung für ihre Arbeitsergebnisse in die<br />
Partnerschaft mit ein. So sorgen Spezialisten sowohl für<br />
die Maschinen- als auch Verfahrenstechnik nicht nur dafür,<br />
dass die Zentrifuge optimal auf die Anforderungen des<br />
Produktes ausgelegt ist, sondern auch, dass sie optimal in<br />
den Prozess eingebunden wird. Umfassende Verantwortung<br />
für Menschen, Umwelt und profitable Produktion –<br />
das ist Westfalia Separator CareTechnology!<br />
Separator’s News 5<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Separator’s News<br />
„Preferred Supplier“<br />
bei Papiermaschinenhersteller<br />
Die Business Unit Industrie der Westfalia Separator<br />
Mineraloil Systems und Metso Paper haben einen Kooperationsvertrag<br />
über die Lieferung von Separatoren zur<br />
Pflege von Schmieröl in der Papierindustrie abgeschlossen.<br />
Metso will künftig Separatoren der Westfalia Separator<br />
Mineraloil Systems beziehen, die die Aufbereitung von<br />
Schmieröl an neu und bereits installierten Papiermaschinen<br />
übernehmen sollen.<br />
Dieser Liefervertrag räumt Westfalia Separator Mineraloil<br />
Systems eine besondere Stellung als „Preferred Supplier“<br />
bei einem der bedeutendsten Papiermaschinenhersteller<br />
der Welt ein, unterstreicht damit das Vertrauen in Systeme<br />
und Technologie von Westfalia Separator.<br />
Metso Paper ist führender Lieferant von Prozesslinien,<br />
Maschinenmaterial und Dienstleistungen für die Zellstoffund<br />
Papierindustrie. Zu den Kunden zählen Zellstoff-,<br />
Papier-, Papp- und Zellstoffgewebehersteller weltweit. Das<br />
Unternehmen entwickelt und liefert komplette Fertigungsanlagen<br />
sowie entsprechende Renovierungs- und Modernisierungssysteme,<br />
ferner den zugehörigen Service einschließlich<br />
Know-how-Unterstützung, Beratung und Wartung.<br />
Metso Paper beschäftigt zurzeit etwa 8.600 Mitarbeiter.<br />
Der Marktanteil im Bereich Zellstoffchemie beläuft<br />
sich weltweit auf ca. 30 Prozent.<br />
Jubiläums-Dekanter ausgeliefert<br />
2.222 Maschinen gleichen Typs produziert<br />
Am 25. Oktober 2005 war es soweit: Westfalia Separator<br />
lieferte den insgesamt 2.222sten Dekanter des Typs 45 mit<br />
einem Trommeldurchmesser von 450 mm aus. Zukünftigen<br />
Einsatz findet die mit patentiertem 2-Getriebe-Antrieb<br />
ausgerüstete Jubiläumsmaschine beim schottischen Abwasserverband<br />
in der Kläranlage Nairn in Schottland für<br />
die Entwässerung von 17.000 l/h Klärschlamm.<br />
1986 kam der erste CA 45-Dekanter auf den<br />
Markt. Jetzt konnte Westfalia Separator<br />
die insgesamt 2.222ste Maschine ausliefern.<br />
Das Bild zeigt v. l. n. r. Wolfgang Meyer,<br />
Leiter technisches Produktmanagement, Roger<br />
Hülsmann, Konstrukteur der Maschine,<br />
Paul Scheike, Prüfstand Werk Niederahr.<br />
Die erste Maschine dieser Dekanter-Baureihe war 1986<br />
gebaut worden. Seither verließen jährlich zwischen 100<br />
und 120 Dekanter das Werk Niederahr. Verantwortlich für<br />
den großen und lang anhaltenden Erfolg sind in erster<br />
Linie die überaus robuste und wartungsfreundliche<br />
Konstruktion sowie die Vielseitigkeit des Dekanters. Die<br />
Einsatzgebiete reichen von der Olivenöl-Gewinnung – für<br />
die der Dekanter ursprünglich entwickelt wurde – über<br />
mikrobiologisch hochsensible Anwendungen in der<br />
Molkerei oder der Fruchtsaftherstellung. Mit der<br />
Anwendungsvielfalt wuchs auch das Modellspektrum, das<br />
gleichzeitig kontinuierlich weiterentwickelt wurde: Aus CA<br />
wurde CB und schließlich CC.<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
6<br />
Separator’s News
Separator’s News<br />
Gärreste-Aufbereitung aus Biogas-Anlagen<br />
Dank<br />
moderner<br />
Dekanter-<br />
Technologie<br />
verringert<br />
sich das<br />
Gärreste-<br />
Volumen<br />
um ca.<br />
90 Prozent.<br />
In Lastrup bei Vechta betreibt der Landwirt Walter Grever<br />
eine Biogasanlage. Aus der Vergärung von nachwachsenden<br />
Rohstoffen gewinnt er eine elektrische Leistung von<br />
836 kW/h und eine thermische Leistung von ca. 900 kW/h.<br />
Jährlich führt der Landwirt ca. 30.000 Tonnen Maissilage,<br />
Getreide und Gülle der Biogasanlage zu. Als Reststoff entsteht<br />
der so genannte Gärrest. Sofern ein Landwirt über<br />
genügend Lagerkapazität und landwirtschaftliche Ausbringungsfläche<br />
verfügt, können die Gärreste ausgebracht<br />
werden. Doch nicht jeder Biogas-Anlagenbetreiber verfügt<br />
über diese Kapazitäten. Das führt dazu, dass in manchen<br />
Gebieten keine neuen Biogas-Anlagen genehmigt werden.<br />
Daher gewinnt die Aufbereitung der Gärreste immer mehr<br />
an Bedeutung.<br />
Dekanter-Zentrifugen zur<br />
Volumenreduktion<br />
Typs UCD 305 von der Westfalia Separator Umwelttechnik<br />
entschieden. Zitat Walter Grever: „Es gibt nichts Besseres.“<br />
Bei einer täglichen Laufzeit von 20 Stunden bereitet der<br />
Dekanter 7 m 3 Gärreste pro Stunde auf und reduziert das<br />
Volumen um etwa 20 Prozent. Der entwässerte Feststoff<br />
besitzt einen TS-Gehalt von > 30 Prozent und wird mittels<br />
der vom Blockheizkraftwerk erzeugten Energie getrocknet.<br />
So entsteht ein weiterer Rohstoff, welcher thermisch verwertet<br />
bzw. in Form von Pellets verfeuert werden kann.<br />
Das Zentrat aus der Dekanter-Entwässerung wird durch<br />
eine mehrstufige Membrananlage weitergehend aufbereitet<br />
und kann anschließend direkt in ein Gewässer eingeleitet<br />
werden. Die durch das Verfahrenskonzept erzielte<br />
Gärreste-Volumenreduktion beträgt ca. 90 Prozent.<br />
Nach mehreren Versuchen mit verschiedenen Verfahrenstechniken<br />
wie beispielsweise Pressschnecken-Separatoren<br />
hat sich Walter Grever schließlich für einen Dekanter des<br />
Separator’s News 7<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Food Tec<br />
Rund zwei Millionen<br />
Tonnen Biodiesel wurden<br />
2005 in Deutschland<br />
bereits abgesetzt. Und das<br />
ist nur die Spitze des<br />
Eisbergs.<br />
Biodiesel – ernsthafte,<br />
alternative Energiequelle<br />
Wer immer Biodiesel in der Vergangenheit<br />
als versponnene „grüne“ Idee, als „Umweltromantik“<br />
belächelt hat, dem ist heute<br />
das Lachen vergangen. Biodiesel boomt wie<br />
nie zuvor – und zwar nicht nur in<br />
Deutschland, sondern in Europa und der<br />
ganzen Welt. Der Markt explodiert und in<br />
seinem Sog reüssiert auch das traditionelle<br />
Speiseölgeschäft. Da die Nachfrage wächst,<br />
werden auch die Anlagen größer. Aber<br />
Westfalia Separator Food Tec ist auf alles<br />
vorbereitet: Seit 1991 ist Westfalia Separator<br />
mit der Entwicklung von Anlagen für<br />
Biodiesel beschäftigt, seit 1996 aktiv am<br />
Markt. Diese frühe, intensive und ernsthafte<br />
Beschäftigung mit Biodiesel kommt Westfalia<br />
Separator Food Tec heute zu Gute. Auch<br />
Größenordnungen von 600 t/Tag stellen<br />
kein Problem dar für die speziell hierfür eingesetzten<br />
Separatoren der RSE- und RTC-<br />
Baureihe.<br />
Erfolgsstory ohne Ende<br />
Erneuerbare Energien sind in Deutschland<br />
eine Erfolgsstory. Der Anteil der erneuerbaren<br />
Energien am Stromverbrauch ist beispielsweise<br />
2005 erstmals auf über 10 Prozent<br />
gestiegen. Äußerst erfolgreich hat sich<br />
auch die Nutzung von Biokraftstoff, sprich<br />
Biodiesel entwickelt: Mit rund 2 Millionen<br />
Tonnen 2005 hat sich der Absatz gegenüber<br />
dem Vorjahr fast verdoppelt und steht schon<br />
für 3,4 Prozent des gesamten Kraftstoffbedarfs<br />
im deutschen Straßenverkehr (BMK).<br />
In Deutschland wird Biodiesel auf zwei<br />
Arten genutzt. Zum einen als maximal<br />
5 %-ige Beimischung zum normalen Diesel,<br />
eine Möglichkeit, die vor allem auf Grund der<br />
Nichtversteuerung von Biodiesel von immer<br />
mehr Mineralölkonzernen und -händlern<br />
genutzt wird.
Food Tec<br />
Zum anderen als klassischer 100 Prozent<br />
Biodiesel. Beide Verwendungsarten sind<br />
derzeit mengenmäßig etwa gleich groß.<br />
Doch es geht noch weiter. Ende 2006<br />
dürften Kapazitäten bereitstehen, die dann<br />
3,5 Mio. Tonnen Biodiesel liefern können.<br />
Damit wäre dann auch schon die maximale,<br />
5 %-ige Beimischung flächendeckend erreicht.<br />
Für Deutschland ist jedoch bereits<br />
eine Umwandlung von einer freiwilligen in<br />
eine Zwangsbeimischung und eine stufenweise<br />
Anhebung auf 5,75 Prozent bis 2010<br />
in der Diskussion.<br />
„Ökologischer Flächenbrand“<br />
Doch Biodiesel ist längst kein deutsches,<br />
österreichisches oder französisches Phänomen<br />
mehr, wo er schon immer einen festen<br />
Markt hatte. Biodiesel hat quasi einen ökologischen<br />
Flächenbrand entfacht. Inzwischen<br />
sprießen Projekte in Holland, Spanien<br />
und Portugal, aber auch in Griechenland,<br />
Polen und den baltischen Ländern. Nicht nur<br />
das, Korea wird aktiv, China plant große<br />
Biodieselanlagen, der Umschwung der<br />
Energiedoktrin in den USA lässt auch hier<br />
Biodieselanlagen entstehen.<br />
Energiequelle. Nicht nur in Deutschland,<br />
nicht nur in Europa, sondern in der ganzen<br />
Welt.<br />
Anlagengrößen wachsen mit<br />
Der Boom hat zur Folge, dass sich die<br />
Anlagengrößen ebenfalls fast jährlich verdoppeln.<br />
Waren Anfang des Jahrzehnts<br />
noch Anlagen mit 100 t/Tag das Maß aller<br />
Dinge, so lag die gängige Größenordnung<br />
schon vor zwei Jahren bei 300 t/Tag. Heute<br />
sind 600 t/Tag-Anlagen (und mehr) im<br />
Gespräch. Besonders in solchen Größenordnungen<br />
stoßen Verfahren mit Absetzbecken<br />
an ihre natürlichen Grenzen. Der<br />
Separator nicht. Westfalia Separator kann<br />
für den Biodieselprozess die klassischen RSE-<br />
Selbstentschlammer und RTC-Maschinen zur<br />
Abtrennung des Glycerin und zur zweimaligen<br />
Gegenstrom-Waschung des Biodiesels<br />
anbieten. Da beim Umesterungsverfahren<br />
mit Methanol gearbeitet wird, werden hierfür<br />
explosionsgeschützte Maschinen gemäß<br />
ATEX-Richtlinie eingesetzt, die aus Sicherheitsgründen<br />
zusätzlich mit Stickstoff überlagert<br />
werden. Eine Technik, die Westfalia<br />
Separator schon Jahrzehnte beherrscht.<br />
Brasilien möchte mit seinen riesigen Anbauflächen<br />
für Soja und andere Ölsaaten Biodiesel<br />
genauso stark fördern, wie es das<br />
Land als Benzinalternative mit Ethanol getan<br />
hat. Auch das klassische Sonnenblumenund<br />
Rapsanbaugebiet Ukraine will sich mit<br />
Biodiesel energieautarker machen.<br />
In Afrika und Indien soll aus ethischen<br />
Gründen nicht auf Speiseöle zur Biodieselherstellung<br />
zurückgegriffen werden. Als<br />
Alternative bietet sich hier der Jatropha-<br />
Strauch, die Brechnuss, an, der in der Wüste<br />
lebt und sich mit minimalen Wassermengen<br />
versorgt; ihm genügt bereits die Luftfeuchtigkeit.<br />
Inzwischen wird er schon in<br />
Wüstenplantagen angebaut. Die Idee des<br />
Biodiesels, des Kraftstoffs aus erneuerbaren<br />
Ressourcen wird sich etablieren als alternative<br />
Am Rande kommt der Biodiesel-Boom auch<br />
der klassischen Speiseölindustrie zu Gute,<br />
denn bei ihr wächst die Nachfrage nach vorbehandeltem,<br />
neutralisiertem Öl. Die Tatsache,<br />
dass sich Westfalia Separator jederzeit<br />
ernsthaft um diesen Markt gekümmert<br />
und dabei sehr viel Erfahrung aufgebaut<br />
hat, erwächst ihr heute zum Vorteil: Etwa<br />
neunzig Prozent aller im europäischen<br />
Biodiesel-Markt eingesetzten Separatoren<br />
stammen aus Oelde.<br />
Klaus-Peter Eickhoff<br />
Leiter Öl- und Fettverarbeitung<br />
Westfalia Separator<br />
Food Tec, Oelde<br />
Tel. +49 2522 77-2384<br />
eickhoff.klaus-peter@gea-westfalia.de<br />
Food Tec 9<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Westfalia Separator Membraflow<br />
ergänzt Produktportfolio optimal<br />
Keramikmembranfilter für<br />
Problemlösungen aus einer Hand<br />
Mit der Übernahme von Membraflow und der<br />
Integration in die Unternehmensstruktur als<br />
Westfalia Separator Membraflow ist es<br />
Westfalia Separator gelungen, dem Anspruch<br />
der „Absolute Separation“ in noch stärkerem<br />
Maße gerecht zu werden. Dank der Membranfiltration<br />
mit Keramikelementen kann<br />
Westfalia Separator für viele Anwendungsgebiete,<br />
bei denen ein paralleler Einsatz von<br />
Separatoren, Dekantern und Membranfiltration<br />
gefordert ist, eine Problemlösung<br />
aus einer Hand anbieten. Für Westfalia<br />
Separator eine optimale Erweiterung des<br />
Produktportfolios.
Food Tec<br />
Mechanische Barriere liefert<br />
permanent Klärgrad und<br />
Leistung wie spezifiziert<br />
Keramikmembranen haben einen besonderen<br />
Charme: Sie glänzen mit Eigenschaften,<br />
die sie für viele Prozesse wertvoll machen.<br />
Und zwar in zahllosen Anwendungsgebieten<br />
wie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie,<br />
der Molkereiindustrie, in Pharmazie,<br />
Biotechnologie und Chemie ebenso wie<br />
zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung<br />
oder in Spezialgebieten wie der<br />
Standzeitverlängerung von Entfettungsbädern.<br />
Eine Keramikmembrananlage liefert<br />
permanent ein klares Filtrat, mit einem Klärgrad<br />
und einer Leistung, für die sie ausgelegt<br />
ist. Denn die Membran bildet eine<br />
mechanische Barriere: Genauso wenig wie<br />
ein Kamel durch ein Nadelöhr passt, entgehen<br />
der Keramikmembran Partikel, die größer<br />
sind als die eingesetzte Porengröße.<br />
Das lässt z. B. auch eine sichere Abtrennung<br />
von Viren zu, die sich im Größenbereich<br />
von 50 Nanometer bewegen. Die kleinste<br />
derzeit hergestellte Porengröße liegt bei<br />
ca. 1 Nanometer. Damit ergänzt die Keramikmembran<br />
in idealer Weise Separatorund<br />
Dekanter-Technologie.<br />
Nahezu endlose Lebensdauer<br />
Der riesige Vorteil gegenüber einer Polymermembran<br />
ist die schier unendliche<br />
Lebensdauer einer Keramikmembran. Wer<br />
zu Hause seine Keramik-Kaffeetasse nicht<br />
fallen lässt, hat eben auch ein Leben lang<br />
Freude daran.<br />
Membraflow wurde 1988 gegründet. Im<br />
Jahr 1998 wurde die Keramikfertigung in<br />
Essingen aufgebaut, in der seit Anfang 1999<br />
produziert wird. Die ersten Anlagen, die<br />
1988 in den Markt gingen, haben nach<br />
18 Jahren noch die gleiche Performance.<br />
Über 1.000 Anlagen von Membraflow sind<br />
seitdem im Praxiseinsatz.<br />
Höchste Temperaturbeständigkeit<br />
Die Keramikmembran ist wesentlich temperaturbeständiger<br />
als andere Membranen.<br />
Die Keramik an sich hält Temperaturen von<br />
weit über 300 °C spielend aus, auch unter<br />
Druck. Der limitierende Faktor ist hier nicht<br />
mehr die Membran, wie es bei den<br />
Polymermembranen mit Beständigkeiten bis<br />
deutlich unter 100 °C der Fall ist. Limitierend<br />
ist dann vielmehr die Peripherie mit<br />
Dichtungen, Gehäuse etc. Durch die hohe<br />
Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit<br />
ist Keramik auch leichter zu reinigen, jedes<br />
höhere Grad Reinigungstemperatur verkürzt<br />
die Reinigungsdauer und verbessert<br />
die Wirkung.<br />
Eine Keramikmembrananlage liefert permanent<br />
ein klares Filtrat, mit einem Klärgrad und<br />
einer Leistung, für die sie ausgelegt ist. Denn die<br />
Membran bildet eine mechanische Barriere.<br />
Food Tec 11<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Food Tec<br />
Vielfältige Einsatzgebiete<br />
Die besonderen Eigenschaften keramischer Membranfilter<br />
bieten in verschiedenen Industriezweigen<br />
wirtschaftliche Vorteile gegenüber bestehenden<br />
Filtrationssystemen, z. B. in der<br />
Lebensmittelindustrie<br />
Herstellung und Verarbeitung<br />
von Milchprodukten<br />
Klärung und Sterilisierung von<br />
Fruchtsäften, Wein und Bier<br />
Wasseraufbereitung<br />
Biotechnologie<br />
Kontinuierliche, kontaminationsfreie<br />
Abtrennung von biotechnologisch<br />
gewonnenen Produkten aus Fermentern<br />
Chemischen Industrie<br />
Katalysatorrückgewinnung<br />
Reinigung und Gewinnung von Rohstoffen<br />
Recycling von Lösungsmitteln<br />
Recycling-Technologie<br />
Wasseraufbereitung<br />
Recycling von Reinigungsbädern<br />
Öl-Wasser-Emulsionstrennung<br />
Fußbälle – aneinander gefügt<br />
Der Aufbau einer Keramikmembran entsteht<br />
durch das Zusammenfügen von<br />
Partikeln – in der Regel – aus Aluminiumoxid.<br />
Ob diese Partikel im übertragenen<br />
Sinn so groß wie Medizinbälle, wie Fußbälle,<br />
wie Golfbälle oder nur wie Stecknadelköpfe<br />
sind, entscheidet darüber, wie groß die<br />
Zwischenräume, die Poren, sind. Für eine<br />
1-Nanometer-Membran werden beispielsweise<br />
Partikel in der Größenordnung von<br />
2,5 Nanometer benötigt, was nur einigen<br />
Atomlagen entspricht. Hierzu muss Titanoxid<br />
verwendet werden, mit dem Westfalia<br />
Separator Membraflow in den vergangenen<br />
Jahren auch im Rahmen eines EU-Forschungsprojekts<br />
vielfältige Erfahrungen<br />
machen konnte.<br />
Keramikmembranen von Westfalia Separator<br />
Membraflow sind unbeschränkt chemisch<br />
beständig, mit Ausnahme von Flusssäure.<br />
Die Keramikqualität entspricht der, wie<br />
sie etwa für künstliche Hüftgelenke eingesetzt<br />
wird.<br />
Von 1 bis 1.400 Nanometern –<br />
ein sehr breites Spektrum<br />
Wo viele Wettbewerber eingeschränkt sind,<br />
kann Westfalia Separator Membraflow ein<br />
sehr breites Spektrum an Membranen in der<br />
Größenordnung von 1 bis 1.400 Nanometern<br />
bieten. Westfalia Separator Membraflow<br />
nutzt eine Kanalform, die strömungstechnisch<br />
die optimale ist, nämlich die runde.<br />
Aufbau eines Modulgehäuses<br />
Die kleinste Einheit zur Aufnahme der<br />
Membran ist ein Gehäuse. Erst nach Einbau<br />
in ein solches Gehäuse kann die Membran<br />
technisch genutzt werden. Ein Modul besteht<br />
somit mindestens aus einem Membranelement<br />
sowie den dazugehörigen Dichtungen<br />
und Anschlüssen. Die Hauptaufgaben<br />
eines Moduls sind:<br />
Aufnahme des Betriebsdrucks<br />
Gewährleistung der Strömungsführung<br />
von Rohlösung, Permeat<br />
und Retentat<br />
Ermöglichen einer kontrollierbaren<br />
Überströmung der Membran<br />
Bei der Konstruktion eines Membranmoduls<br />
gilt es, einen Kompromiss zwischen hoher<br />
spezifischer Membranfläche (hohe Packungsdichte)<br />
und geringem Druckverlust zu finden.<br />
Die Auswahl der Geometrien erfolgt demzufolge<br />
immer anwendungsspezifisch. So entscheiden<br />
u. a. Viskosität und Feststoffgehalt<br />
der Rohlösung über retentatseitige Kanaldurchmesser.<br />
Es stehen keramische Multikanalelemente<br />
mit Kanaldurchmessern im<br />
Bereich zwischen 2 bis 8 mm zur Verfügung.<br />
Neben der Modulgeometrie müssen auch<br />
die Werkstoffe der Eindichtung und des Modulgehäuses<br />
entsprechend der Anwendung<br />
gewählt werden. So werden je nach Anforderung<br />
Einzelformdichtungen aus FPM oder<br />
EPDM eingesetzt. Die Modulgehäuse werden<br />
standardmäßig aus Edelstahl 1.4571 gefertigt.<br />
Westfalia Separator<br />
Membraflow kann ein sehr<br />
breites Spektrum an<br />
Membranen in der Größenordnung<br />
von 1 bis 1.400<br />
Nanometern bieten, noch<br />
dazu mit unterschiedlichen<br />
Materialien in der Membran.<br />
12<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
Food Tec
Food Tec<br />
Aber auch Gehäusewerkstoffe aus<br />
Titan, Hastelloy oder PTFE-beschichtetem<br />
Materialien sind realisierbar.<br />
Sehr kundenindividuelle<br />
Anlagenauslegung<br />
Die Elemente werden einer aufwendigen<br />
Qualitätskontrolle unterzogen,<br />
um auch den höchsten Ansprüchen der<br />
pharmazeutischen oder chemischen<br />
Industrie zu genügen. Sie sind im<br />
Wesentlichen standardisiert mit den<br />
variablen Kanaldurchmessern, Elementlängen<br />
und Porengrößen.<br />
Diese Standardisierung auf der einen<br />
Seite führt aber in der individuellen<br />
Anlagenplanung und -auslegung andererseits<br />
zu sehr spezifischen, für<br />
jeden Kunden gezielt entwickelte<br />
Gesamtanlagen, eine besondere Stärke<br />
von Westfalia Separator Membraflow,<br />
die sie mit der Mutter Westfalia<br />
Separator teilt. Die Philosophie der<br />
beiden Firmen passte gut zusammen:<br />
im Wesentlichen Einzelfertigung, individuelle<br />
High-Tech-Lösungen für Problemstellung<br />
des Kunden.<br />
Keramikmembranen sind ein Markt<br />
mit Zukunft. Richtig – und darauf liegt<br />
die Betonung – abgestimmt mit einer<br />
Zentrifuge. Durch die Lieferung aus<br />
einer Hand können sich die beiden<br />
Verfahren optimal ergänzen.<br />
Hans-Peter Feuerpeil<br />
Geschäftsführer<br />
Westfalia Separator<br />
Membraflow, Essingen<br />
Tel. +49 7365 9614-20<br />
feuerpeil.hans-peter@<br />
gea-westfalia.de<br />
Dr. Jochen Hamatschek<br />
Geschäftsführer<br />
Westfalia Separator<br />
Food Tec, Oelde und<br />
Westfalia Separator<br />
Membraflow, Essingen<br />
Tel. +49 2522 77-2250<br />
hamatschek.jochen@<br />
gea-westfalia.de<br />
Food Tec 13<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Zentrale Verfahrenstechnik<br />
Erst testen,<br />
dann entscheiden<br />
Zentrale Verfahrenstechnik bietet Kunden<br />
einzigartige Entscheidungsgrundlage<br />
Damit Kunden bei Westfalia Separator nicht<br />
„die Katze im Sack“ kaufen müssen, hat<br />
der Oelder Zentrifugenspezialist schon seit<br />
vielen Jahren einen ganz speziellen Service<br />
eingerichtet: Die Abteilung Zentrale Verfahrenstechnik<br />
(ZVT) ist bei neuen und modifizierten<br />
Produkten erster Ansprechpartner.<br />
Sie erteilt nach einer Analyse des Original-<br />
Kundenprodukts, das später im großen<br />
Maßstab behandelt werden soll, eine Empfehlung,<br />
welche Maschine von Westfalia<br />
Separator sich für diesen Zweck am besten<br />
eignet. Wer möchte, kann dann sogar noch<br />
im Technikum der Zentralen Verfahrenstechnik<br />
einen Testversuch mit eigenem<br />
Produkt fahren lassen, bzw. im Zweifelsfall<br />
eine Testmaschine ausleihen. Damit geht der<br />
Kunde dann wirklich auf Nummer sicher,<br />
dass die empfohlene Zentrifuge zu seinem<br />
Produkt passt.<br />
Die Zentrale Verfahrenstechnik fungiert als<br />
Dienstleister für die Tochtergesellschaften<br />
und Business Units von Westfalia Separator.<br />
In deren Auftrag unterstützt sie zum einen<br />
die Kunden bei der Auswahl der richtigen<br />
Zentrifuge. Zum anderen ist es ihre Aufgabe,<br />
den Business Units bei verfahrenstechnischen<br />
Entwicklungen sowie bei Inbetriebnahmen,<br />
bei der Durchführung von Leistungsversuchen<br />
auf Produktionsmaschinen und auch<br />
bei Prozessoptimierungen hilfreich zur Seite<br />
zu stehen.<br />
Ausführlicher<br />
Untersuchungsbericht<br />
Kein zu separierendes Produkt gleicht dem<br />
anderen. In vielen Fällen muss die Lösung<br />
des Kundenproblems mit dem Kunden<br />
zusammen erarbeitet werden, da es sich um<br />
neue oder modifizierte Produkte handelt.<br />
Zusätzlich sind Kundenprodukte, für die ein<br />
14<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
Zentrale Verfahrenstechnik
Zentrale Verfahrenstechnik<br />
Neuauftrag ansteht, durch eine entsprechende<br />
„Handprobenuntersuchung“ zu<br />
spezifizieren. Diese Werte dienen später oft<br />
auch als Vertragsgrundlage. Über 1.300<br />
Proben erhält die Zentrale Verfahrenstechnik<br />
jährlich und untersucht sie auf alle<br />
zentrifugenrelevanten Parameter. Das Spektrum<br />
dieser Proben reicht von Abwasser,<br />
Biodiesel, chemischen Produkten, Fermentationsbrühen,<br />
Gelatinelösung, Pigmentsuspensionen,<br />
Roh- und Altöle, Speiseöl,<br />
Sojamilch bis hin zu Quark, um einige wenige<br />
zu nennen. Die Spezifikation des Kunden<br />
mit Arbeitstemperatur, Durchsatzleistung,<br />
Klär- oder Trenngrad etc. sind dann wesentliche<br />
Zusatzinformationen, um einen Untersuchungsbericht<br />
mit Dokumentation erstellen<br />
zu können. Dessen Kernaussage ist, welcher<br />
Maschinentyp, welches Modell das Richtige<br />
für das Produkt ist und mit welcher<br />
Größenordnung von Investitionsvolumen<br />
der Kunde rechnen muss, wenn er sein<br />
Produkt zentrifugal aufbereiten will. Eine<br />
ganz wesentliche Basis für eine Investitionsentscheidung.<br />
Leihmaschinen<br />
In manchen Fällen ist dies nur durch Langzeitversuche<br />
auf geeigneten Maschinen<br />
möglich. Dann vor allem, wenn es sich um<br />
schon sehr ausgereifte Verfahren wie z. B.<br />
der Milch- oder Bierseparierung handelt,<br />
oder wenn bestimmte Prozessschritte aufeinander<br />
abzustimmen sind und es beispielsweise<br />
darum geht, die Austragsfähigkeit der<br />
Feststoffe zu überprüfen.<br />
Dann muss vor Ort beim Kunden unter<br />
Produktionsbedingungen gearbeitet werden.<br />
Aufgrund dieser Forderungen werden im<br />
Jahr ca. 70 Versuche beim Kunden durchgeführt.<br />
Es besteht die Möglichkeit, eine entsprechende<br />
Maschine über einen bestimmten<br />
Zeitraum auszuleihen. Dazu<br />
stehen über 40 Leihanlagen zur Verfügung.<br />
Insgesamt ein wirklich überzeugendes<br />
Vorab-Angebot für alle Kunden, um sich bei<br />
der Wahl ihrer Zentrifuge absolut sicher zu<br />
sein und die Investitionsentscheidung auf<br />
ein festes Fundament zu stellen.<br />
Technikum: Einmaliges<br />
Trainingsfeld für Leistungstests<br />
Optimierung von<br />
Prozessen und Anlagen<br />
Die Abteilung Zentrale<br />
Verfahrenstechnik erteilt<br />
nach einer Analyse des<br />
Original-Kundenprodukts<br />
eine Empfehlung, welche<br />
Maschine sich für diesen<br />
Zweck am besten eignet.<br />
Bereits mit diesen Voruntersuchungen soll<br />
herausgefunden werden, wo eventuell<br />
Schwierigkeiten zu erwarten sind, beispielsweise<br />
durch ein sehr scherempfindliches<br />
oder sehr abrasives Produkt. Fortsetzend<br />
dazu kann die Zentrale Verfahrenstechnik<br />
nun auf direkten Wunsch des Kunden Testversuche<br />
mit 20 bis 2.000 l Originalprodukt<br />
in Anwesenheit des Kunden im eigenen Technikum<br />
fahren. In diesem Technikum stehen<br />
dazu geeignete Separatoren und Dekanter<br />
verschiedener Bauarten zur Verfügung. Im<br />
Jahr werden so bis zu 120 Versuche mit Originalmaschinen<br />
durchgeführt. Ein einmaliges<br />
Trainingsfeld für Leistungstests. Ex-Bedingungen<br />
sind problemlos zu bewältigen.<br />
Aufgabenstellung ist es, dem Kunden eine<br />
wirklich maßgeschneiderte Lösung zu bieten.<br />
Zweiter großer Wirkungskreis der 16<br />
Mitarbeiter der Zentralen Verfahrenstechnik<br />
ist die Optimierung von Anlagen sowie auch<br />
das schnelle Eingreifen bei akuten Problemen<br />
und die Verfahrensentwicklung. Im<br />
Hause dient die Zentrale Verfahrenstechnik<br />
außerdem allen Business Units als verfahrenstechnisches<br />
Labor für die Weiterentwicklungen<br />
neuer Prozesse und Verfahren.<br />
Ein weites Aufgabengebiet im Sinne der<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
Detlef Ullmann<br />
Leiter Zentrale Verfahrenstechnik<br />
Westfalia Separator, Oelde<br />
Tel. +49 2522 77-2625<br />
ullmann.detlef@gea-westfalia.de<br />
Zentrale Verfahrenstechnik 15<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Industry<br />
Stark im Kommen<br />
Bioethanol aus Pflanzenstärke<br />
Bis alle Fahrzeuge mit Wasserstoff fahren,<br />
dauert es wohl noch ein Weilchen. In der<br />
Zwischenzeit könnte Bioethanol dabei helfen,<br />
den Kohlenmonoxid-Ausstoß zu mindern.<br />
Mit Hilfe der Beimischung von Bioethanol<br />
zum Treibstoff können auch die Partikel und<br />
Rußemissionen drastisch reduziert werden.<br />
Der Autohersteller Ford beispielsweise hält<br />
den Alkohol für den geeignetsten Treibstoff<br />
für die nächsten Jahrzehnte. „Bioethanol ist<br />
eine kurzfristig verfügbare und sinnvolle<br />
Lösung für einige Probleme, die durch den<br />
Straßenverkehr entstehen“, sagt auch der<br />
schwedische Autohersteller Saab. Es ist nicht<br />
überraschend, dass eine solche Aussage aus<br />
Schweden kommt, denn dort kann der<br />
Treibstoff E85 – ein Mix aus 85 Prozent<br />
Bioethanol und 15 Prozent Benzin – günstig<br />
hergestellt werden. Aus den Abfällen der<br />
holzverarbeitenden Industrie destillieren<br />
Spezialfirmen die hochprozentige Flüssigkeit.<br />
In Schweden kostet E85 rund ein Viertel<br />
weniger als Benzin. Zwar ist Bioethanol<br />
auch nicht die Lösung aller Umweltprobleme,<br />
aber es ist ein viel versprechender<br />
Ansatz. In Brasilien macht seit 30 Jahren aus<br />
Zuckerrohr hergestelltes E100 einen wesentlichen<br />
Teil der Kraftstoffversorgung aus.<br />
Allen voran bietet VW dort Autos an, die<br />
problemlos mit Alkohol fahren.<br />
Bei der Herstellung<br />
von Bioethanol setzt<br />
Westfalia Separator<br />
beim Nassvermahlungsprozess<br />
auf die<br />
gesamte Prozesskette.<br />
16<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
Industry
Industry<br />
Industry 17<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Industry<br />
Die Tür zum Kraftstoffmarkt<br />
ist geöffnet<br />
Schnaps in den Tank und weiter geht die<br />
Fahrt. Was bis jetzt nur in billigen Film-<br />
Komödien zu sehen war, könnte auch in<br />
Deutschland bald Standard sein: Benzin und<br />
Diesel werden in den kommenden Jahren<br />
zunehmend durch Alkohol zugesetzt. Dieser<br />
„Bioethanol“ kann in großem Stil aus<br />
Getreide – vornehmlich Weizen, Zuckerrüben<br />
oder Kartoffeln gewonnen werden.<br />
Knapp neun Volumenprozent Ethanol können<br />
Otto-Kraftstoffen beigemengt werden,<br />
ohne dass der Motor beschädigt wird.<br />
Was aber in Frankreich, Schweden oder in<br />
den USA bereits seit den 90er Jahren als<br />
Hoffnungsträger gilt, konnte sich in<br />
Deutschland bisher noch nicht erfolgreich<br />
am Markt etablieren. Die Voraussetzungen<br />
für eine motorische Nutzung von Ethanol<br />
aus Biomasse haben sich erst dank der<br />
Änderung des Mineralölsteuergesetzes hierzulande<br />
deutlich verbessert. Mit der<br />
Steuerbefreiung für biogene Anteile in<br />
Mischkraftstoffen bis 2009 öffnete sich<br />
auch für Bioethanol die Tür zum Kraftstoffmarkt.<br />
Während jedoch in den USA aufgrund<br />
der Anbausituation vornehmlich<br />
Mais zur Fermentation genutzt wird, ist<br />
es in Europa eher der Weizen, der als<br />
Rohstoff eingesetzt wird.<br />
Die Westfalia Separator<br />
CareTechnology erschließt dem<br />
Kunden das Potenzial aller weltweit<br />
verfügbaren Bioethanol-<br />
Rohstoffe.<br />
18<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
Industry
Industry<br />
Gluten-Extraktion<br />
Und hier gilt: Je höher die Ausbeute und<br />
Qualität der aus dem Weizen extrahierten<br />
Nebenprodukte wie z. B. Gluten ist, umso<br />
effizienter stellt sich der nachfolgende<br />
Gärungsprozess und die Alkoholgewinnung<br />
dar. Die Stärke- und Nebenproduktgewinnung<br />
ist also der bestimmende Faktor<br />
für alle nachfolgenden Prozesse. Genau<br />
hier setzt das Know-how von Westfalia<br />
Separator und seine traditionelle Erfahrung<br />
mit zuverlässigen, umweltfreundlichen und<br />
rentablen Verfahren ein. Im Verarbeitungsprozess<br />
wird Weizenmehl mit Warmwasser<br />
intensiv zu einer Slurry vermischt. Diese breiartige<br />
Suspension wird einer Agglomerationsstufe<br />
zugeführt, in der mechanische<br />
Kräfte die Aggregation der Gluten-Partikel<br />
bewirken. Ein ganz wesentlicher Schritt, um<br />
hohe Mengen und gute Qualitäten am<br />
Endprodukt bei gleichzeitig geringem<br />
Wasserverbrauch zu erzielen. Erst jetzt wird<br />
die so präparierte Weizen-Slurry dem<br />
entscheidenden Prozessschritt zugeführt.<br />
Dekanter mit der 3-Phasen-Technologie<br />
übernehmen in einem kontinuierlichen<br />
Prozess die effiziente und wirtschaftliche<br />
Trennung in die verschiedenen Fraktionen.<br />
Zusätzliche Wertschöpfung<br />
Diese Technologie wurde ursprünglich<br />
bereits in den 80er Jahren von Westfalia<br />
Separator entwickelt und in die Praxis<br />
umgesetzt. Sie erlaubt die Trennung in<br />
Stärke und andere Mehlinhaltsstoffe direkt<br />
und in der ersten Prozessstufe. In folgenden<br />
Prozessstufen ermöglicht der Einsatz der<br />
patentierten 3-Phasen-Separatoren von<br />
Westfalia Separtor die Trennung von A- und<br />
B-Stärke. Mit dem Verfahren von Westfalia<br />
Separator wird gleichzeitig der hochwertige<br />
Weizengluten extrahiert und separat getrocknet,<br />
welches eine zusätzliche Wertschöpfung<br />
darstellt. Die Kombination der<br />
Maßnahmen ermöglicht einen besonders<br />
effizienten Prozess.<br />
Hohe Ausbeute und<br />
bester Qualitätsstandard<br />
Westfalia Separator hat seine Weltmarktführerschaft<br />
mit dieser Technologie behauptet<br />
– und mit der Weiterentwicklung des<br />
Produktprogramms sogar noch weiter ausbauen<br />
können. Separatoren und Dekanter<br />
von Westfalia Separator zeichnen sich u. a.<br />
durch lange Inspektions- und Wartungsintervalle<br />
aus. Alle Maschinen sind so konstruiert,<br />
dass sie den Marktanforderungen an<br />
kundenorientierte und individuelle Lösungen<br />
für die Prozesstechnik entsprechen.<br />
Ganz im Sinne des Life Cycle Benefit ® -<br />
Konzeptes von Westfalia Separator.<br />
Mittlerweile ist aber auch die Leistung<br />
gewachsen. Der Dekanter vom Typ CE 755<br />
erreicht bisher nicht bekannte Dimensionen<br />
mit einer Verarbeitungskapazität von<br />
rund 25 Tonnen Weizenmehl pro Stunde.<br />
Bei durchschnittlich 8.000 Betriebsstunden<br />
pro Jahr ist er also in der Lage, etwa<br />
200.000 t/Jahr zu verarbeiten.<br />
Der Westfalia Separator-Weizenstärkeprozess<br />
arbeitet nach dem Prinzip: Hohe<br />
Ausbeute an Stärke und Gluten bei gleichzeitig<br />
besten Qualitätsstandards. Nur dann<br />
ist der Hersteller in der Lage, mit den weiterführenden<br />
Fermentationsprodukten, wie<br />
etwa dem Ethylalkohol, im Wettbewerb zu<br />
bestehen. Bioalkohol oder Power-Ethanol ist<br />
für die Stärkeindustrie eine Zukunftschance<br />
sondergleichen.<br />
Dr. Willi Witt<br />
Leiter Stärketechnik<br />
Westfalia Separator<br />
Industry, Oelde<br />
Tel. +49 2522 77-2843<br />
witt.willi@gea-westfalia.de<br />
Industry 19<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Industry<br />
Westfalia Separator CareTechnology –<br />
Maßstab für Produktsicherheit in der<br />
Pharmaindustrie<br />
Separatoren mit Package Units im Hygienic Design<br />
Immer zahlreicher werden die Produktionsprozesse,<br />
die unter hygienischen oder gar<br />
aseptischen Bedingungen stattfinden müssen.<br />
Nur so verhindert der Betreiber, dass<br />
Keime die sensiblen Endprodukte kontaminieren<br />
oder etwa die Gesundheit seiner<br />
Mitarbeiter gefährden. Im Bereich der<br />
mechanischen Trenntechnik steht Westfalia<br />
Separator CareTechnology mit eigens für die<br />
Biotechnologie entwickelten Separatoren<br />
für die zuverlässige Einhaltung derartiger<br />
Anforderungen.<br />
Die Feststoffe werden automatisch durch<br />
Öffnen der Trommel ausgetragen. Westfalia<br />
Separator setzt bei der automatischen<br />
Entleerung der Trommel auf das selbst<br />
entwickelte und patentierte Westfalia<br />
Separator HydroStop-System. Damit kann<br />
das auszutragende Volumen reproduzierbar<br />
eingestellt werden, der Entleerungsvorgang<br />
selbst ist auf die kürzest mögliche Zeit optimiert<br />
(< 1/10 Sekunde), so dass die<br />
Flüssigkeitsphase in der Trommel verbleibt<br />
und höchstmögliche Feststoffkonzentrationen<br />
erreicht werden.<br />
Westfalia Separator HydroStop<br />
und Hydrohermetik<br />
Dafür kommen selbstentleerende Teller-<br />
Separatoren mit hydrohermetischem Zulauf<br />
in spezieller dampfsterilisierbarer Ausführung<br />
zum Einsatz. Diese Separatoren ermöglichen<br />
ein geschlossenes Produkthandling. Sichergestellt<br />
wird dies durch eine doppelt wirkende<br />
Gleitringdichtung, die den produktberührten<br />
Raum des Separators sicher vom<br />
Antriebsraum trennt. Gemäß den hohen Ansprüchen<br />
von Westfalia Separator Care-<br />
Technology ist das gesamte System so<br />
vor dem Eindringen von Fremdkörpern geschützt.<br />
Auch können keine Bakterien oder<br />
Lebendkeimimpfstoffe nach außen gelangen<br />
und Menschen gefährden.<br />
Dampfsterilisationstest inklusive<br />
Die kundenspezifisch konfigurierte Funktionseinheit<br />
aus Separator, Steuerung und Peripherie<br />
wird vor ihrer Auslieferung auf einem gemeinsamen<br />
Grundrahmen zusammengefasst, automatisiert<br />
sowie im Werk getestet. Diese Funktionsprüfung<br />
schließt einen Dampfsterilisationstest<br />
jeder Package Unit mit ein. Dabei wird an bis zu<br />
sechs Messpunkten geprüft, ob innerhalb der<br />
Anlage die spezifizierte Temperatur vorliegt.<br />
Beim Anwender selbst sind zur Einbindung der<br />
Separationseinheit in den Produktionsablauf<br />
nur noch die Leitungswege für Produkt und<br />
Betriebsmedien anzuschließen, danach laufen<br />
Separation, CIP-Reinigung und die SIP-Sterilisation<br />
verlässlich ab.<br />
20<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
Industry
Industry<br />
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des<br />
Konzepts ist das patentierte hydrohermetische<br />
Zulaufsystem von Westfalia Separator.<br />
Damit wird der Produktstrom schonend in<br />
die gefüllte Trommel eingespeist und beschleunigt.<br />
Scherkräfte, die das Produkt<br />
(z. B. Zellen) beschädigen könnten, werden<br />
somit beim Produkteintritt in die Trommel<br />
vermieden. Zudem werden in diesem System<br />
im Gegensatz zu vollhermetischen Maschinen<br />
keine verschleißenden Dichtungen<br />
im produktberührten Raum eingesetzt,<br />
deren Abrieb das Produkt verunreinigen<br />
kann.<br />
Jede Komponente zählt<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vermeidung<br />
von Toträumen in der Zentrifuge.<br />
Dazu hat Westfalia Separator extra ein<br />
neues Verfahren zum Verschweißen der<br />
Laschen auf die Teller entwickelt und patentiert.<br />
Diese können nun spaltfrei verschweißt<br />
werden. Toträume, in denen sich<br />
Keime ansammeln und die Reinheit des<br />
Produktes gefährden, werden damit zuverlässig<br />
vermieden. Zu einer hygienisch konstruierten<br />
Zentrifuge gehört überdies die<br />
totraumarme Gestaltung der Dichtungen<br />
und Dichtungsnuten, um diese während der<br />
CIP-Reinigung bestmöglich spülen zu können.<br />
Das hygienische Design der Separatoren<br />
wurde hierbei mit Hilfe ausgiebiger<br />
Riboflavintests optimiert. Darüber hinaus<br />
sorgen die verbauten Edelstähle mit ihren<br />
polierten Oberflächen für optimale Reinigbarkeit.<br />
Je nach Kundenwunsch sind dabei<br />
Oberflächengüten von bis zu RA ≤ 0,5 µm<br />
lieferbar.<br />
CIP und SIP und GMP<br />
Westfalia Separator CareTechnology steht<br />
für ein Hygienic Design, das nicht an den<br />
Anschlüssen des Separators endet. Die<br />
Aufgabe besteht darin, alle Anlagen- und<br />
Steuerungskomponenten in die Betrachtung<br />
mit einzubeziehen. Auch bei der<br />
Auswahl geeigneter Anlagenkomponenten<br />
und deren Anordnung müssen Toträume<br />
sicher vermieden und die Entleerbarkeit<br />
sichergestellt werden. Das gesamte System<br />
erfordert außerdem eine automatische und<br />
vor allem reproduzierbare Reinigung und<br />
Sterilisation. Erst hierdurch wird eine Kreuzkontamination<br />
verschiedener Produkte<br />
sicher vermieden.<br />
Für eine gute CIP-Reinigung ist es notwendig,<br />
dass die CIP-Flüssigkeit sämtliche produktberührten<br />
Bereiche erreichen kann. Um<br />
dies zu gewährleisten, wird die Flüssigkeit<br />
über mehrere Sprühdüsen auf die Trommel<br />
gegeben. Außerdem muss für eine ausreichend<br />
hohe Strömungsturbulenz der<br />
Reinigungsflüssigkeit gesorgt werden, um<br />
die Feststoffe sicher aus Separator und<br />
Anlage zu entfernen.
Industry<br />
Diese ist durch eine Totalentleerung der<br />
Trommel zu erreichen. Für die Sterilisation<br />
mittels Dampf muss an allen Stellen der<br />
Gesamtanlage eine Temperatur von mindestens<br />
121 °C erzielt und während der gesamten<br />
Sterilisationsdauer gehalten werden.<br />
Dazu wird der Separator als Druckbehälter<br />
(bis zu 2,5 bar Überdruck) nach Druckgeräte-Richtlinie<br />
bzw. ASME ausgelegt. Bei<br />
der Gestaltung der Package Unit muss darauf<br />
geachtet werden, das anfallende Kondensat<br />
an den entsprechenden Tiefpunkten abzuziehen.<br />
Nach erfolgter Sterilisation wird die<br />
Package Unit mit Sterilluft überlagert, um<br />
das Eindringen von Keimen von außen zu<br />
vermeiden. Dadurch können Separator und<br />
Anlage bis zur nächsten Produktion problemlos<br />
steril gehalten werden.<br />
Westfalia Separator CareTechnology setzt<br />
bei der Sterilisation ausschließlich auf das<br />
Vollsterilisationskonzept, bei dem die gesamte<br />
Anlage inklusive dem Separator sterilisiert<br />
wird. Im Gegensatz zu anderen Verfahren,<br />
bei denen nur Teilbereiche berükksichtigt<br />
werden, wird damit die Gefahr<br />
einer Rückkontamination zuverlässig ausgeschlossen.<br />
Dieses Konzept wurde von der<br />
GBF gemäß FDA-Vorgaben validiert.<br />
Der Lieferumfang beinhaltet ferner eine<br />
vollständige Dokumentation gemäß aktuellen<br />
GMP-Vorgaben.<br />
Andreas Biewald<br />
Chemie, Pharmazie<br />
Produktmanagement<br />
Westfalia Separator<br />
Industry, Oelde<br />
Tel. +49 2522 77-2658<br />
biewald.andreas@gea-westfalia.de<br />
Die kundenspezifisch konfigurierte<br />
Funktionseinheit aus Separator, Steuerung und<br />
Peripherie – die Package Unit – wird vor ihrer<br />
Auslieferung auf einem gemeinsamen<br />
Grundrahmen zusammengefasst, automatisiert<br />
und im Werk getestet.<br />
22<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
Industry
Heiß frittiert und separiert<br />
Westfalia Separator CareTechnology für mehr<br />
Profitabilität in der Nahrungsmittelindustrie<br />
Frittiertes ist bekanntlich nur so gut wie das<br />
verwendete Öl. Da die zu frittierenden Erdnüsse,<br />
panierten Fleischsnacks oder Kartoffeln<br />
ständig Partikel ins Öl einbringen, muss<br />
es regelmäßig gewechselt werden. Was<br />
für die Hausfrau zumindest ein Problem<br />
des „Wohin damit?“ ist, das ist für die<br />
Lebensmittelindustrie eine echte Herausforderung.<br />
Schließlich wollen dann auf<br />
einen Schwung 1.000 oder 2.000 Liter Öl<br />
fachgerecht und damit oft teuer entsorgt<br />
sein. Gemäß Westfalia Separator Care-<br />
Technology muss die Lösung alle sicherheitsrelevanten,<br />
betriebswirtschaftlichen und<br />
ökologischen Parameter der Prozessführung<br />
erfüllen. Sie heißt: Kontinuierliche Ölreinigung<br />
mit Separatoren, die mit dem<br />
patentierten Westfalia Separator HydroStop-<br />
System speziell für diesen Einsatzbereich<br />
optimiert werden.
Industry<br />
Mit diesen Separatoren hat Westfalia<br />
Separator im wahrsten Sinne des Wortes<br />
eine heiße Aufgabe gelöst. Denn in der<br />
Lebensmittelindustrie muss nicht nur bei<br />
rund 160 °C frittiert, sondern auch separiert<br />
werden. Aus einem einfachen Grund: Der<br />
Lebensmittelproduzent arbeitet in einem<br />
kontinuierlichen Prozess, folglich möchte er<br />
das Öl genauso aufbereiten. Müsste er es<br />
zum Separieren abkühlen, würde das Öl in<br />
der Friteuse durch den Bypass ebenfalls kälter.<br />
Es wäre also ein hoher energetischer<br />
Aufwand notwendig, um die optimale<br />
Frittiertemperatur zu halten.<br />
jedem zu frittierenden Produkt oder jeder<br />
neuen Rezeptur der Ölgehalt im ausgetragenen<br />
Feststoff minimal ist. Und das ist<br />
äußerst wichtig, da in der Praxis der Feststoffanteil<br />
im Zulauf variiert.<br />
Diese Flexibilität bei gleichzeitig hoher<br />
Effizienz und kontinuierlicher Arbeitsweise<br />
bietet nur ein HydroStop-Separator. Separatoren<br />
mit älteren Entleersystemen verlieren<br />
beim Entleeren wesentlich mehr Frittieröl.<br />
Ein Filter arbeitet diskontinuierlich, er muss<br />
gereinigt oder komplett ersetzt werden.<br />
Heiße Aufgabe: 160 °C<br />
Separationstemperatur<br />
Exakt das ist bei den neuen Separatoren<br />
nicht notwendig. Sie sind unter anderem mit<br />
speziellen Dichtungen und besonderem<br />
Trommelmaterial auf Temperaturen von 160 °C<br />
ausgelegt. Selbst höhere Temperaturen sind<br />
möglich. Allerdings muss dann gegebenenfalls<br />
die maximale Trommeldrehzahl etwas<br />
abgesenkt werden, weil das Trommelmaterial<br />
bei hoher thermischer Belastung<br />
seine mechanischen Eigenschaften ändert.<br />
Ausgestattet sind die Separatoren mit<br />
dem patentierten Westfalia Separator<br />
HydroStop-Entleersystem. Das Besondere an<br />
Westfalia Separator HydroStop ist, dass die<br />
Trommelhydraulik selbst bei diesen hohen<br />
Temperaturen noch mit Wasser arbeitet und<br />
dass das Volumen der Teilentleerung exakt<br />
einstellbar ist. Das garantiert zusammen mit<br />
der extrem kurzen Entleerzeit, dass bei<br />
24<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
Industry
Industry<br />
Schlüsselfertiges<br />
Reinigungs-System<br />
Entwickelt wurde aber nicht nur ein<br />
Separator, sondern ein schlüsselfertiges<br />
Reinigungs-System sowohl für die Lebensmittelindustrie<br />
als auch Anbieter von<br />
Frittieranlagen. Das erste System bewährt<br />
sich bei der Frittierung von Erdnüssen seit<br />
rund einem Jahr im industriellen Einsatz.<br />
Das Öl wird in einem geschlossenen Kreislauf<br />
– was aus Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes<br />
und der Reinigung günstig ist –<br />
kontinuierlich im Nebenstrom über den<br />
Separator gefahren. Dieser reinigt mit<br />
seiner Leistung von 4.000 bis 5.000 l/h das<br />
gesamte Ölvolumen mehrmals pro Stunde.<br />
Das Separatoren-Programm von Westfalia<br />
Separator deckt aber genauso gut sowohl<br />
kleinere als auch größere Leistungen ab.<br />
Konstante Produktqualität<br />
mit weniger Öl<br />
Durch diese Bypass-Lösung von Westfalia<br />
Separator bleibt die Qualität des Öls und<br />
damit die der frittierten Produkte immer<br />
gleich hoch.<br />
Der Separator sichert also die in der modernen<br />
Lebensmittelproduktion so wichtige<br />
Qualitätskonstanz und realisiert signifikante<br />
Kosteneinsparungen: Es werden geringere<br />
Mengen Frittieröl benötigt. Demzufolge<br />
muss später auch weniger entsorgt werden.<br />
Seit der Installation des Separators ist im<br />
Wesentlichen nur noch das Öl zu ersetzen,<br />
das mit den frittierten Erdnüssen ausgetragen<br />
wird. Vorher musste spätestens alle zwei<br />
Wochen das komplette Ölbad entleert, entsorgt<br />
und neu befüllt werden.<br />
Aufgrund der hohen thermischen Belastung<br />
altert irgendwann aber auch gereinigtes Öl.<br />
Ist dann beim Bypass-System ein Ölwechsel<br />
notwendig, spielt der Separator die nächste<br />
Trumpfkarte aus: Er ist in der Lage, das Öl<br />
vor dessen Entsorgung problemlos zusätzlich<br />
aufzureinigen. Dazu ist lediglich ein<br />
Ablaufventil am Separator umzuschalten,<br />
das gereinigte Öl fließt so in einen Tank<br />
anstatt zurück in die Anlage. Das separierte<br />
Öl kann jetzt für die Stromerzeugung als<br />
Treibstoff oder zur Dampferzeugung in<br />
Dampfkesseln verwendet werden. Auch für<br />
den Einsatz in Biodiesel-Prozessen ist ein so<br />
vorgereinigtes Öl viel besser geeignet.<br />
Wer also konstant hohe Produktqualität<br />
ohne ständigen Ölwechsel will – der kommt<br />
an der „heißen“ Separation nicht vorbei.<br />
Das Besondere an Westfalia<br />
Separator HydroStop ist,<br />
dass die Trommelhydraulik<br />
selbst bei diesen hohen<br />
Temperaturen noch mit<br />
Wasser arbeitet und dass das<br />
Volumen der Teilentleerung<br />
exakt einstellbar ist.<br />
Dirk Sindermann<br />
Produktmanager, Öl- und Fettgewinnung<br />
Westfalia Separator<br />
Industry, Oelde<br />
Tel. +49 2522 77-2565<br />
sindermann.dirk@gea-westfalia.de<br />
Industry 25<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Engineering<br />
GMP-konforme CIP-Anlagen<br />
Automatisierte Reinigung von Reaktoren zur<br />
Antikrebsmittelerzeugung bei Metalor Technologies<br />
CIP-Anlagen sind bei den meisten Produktionsanlagen<br />
der heutigen Zeit unerlässlich,<br />
egal in welcher Branche. Viel zu (kosten-)<br />
aufwendig wäre das Auseinanderlegen<br />
einer Maschine oder einer Anlage zu Reinigungszwecken.<br />
Cleaning-in-Place hat sich<br />
durchgesetzt und gilt als Standard in vielen<br />
Industrien. Deshalb bieten auch sehr viele<br />
Firmen, kleine und große, CIP-Anlagen an.<br />
Bei GMP-konformen CIP-Anlagen beschränkt<br />
sich die Auswahl dann gleich sehr deutlich:<br />
Nicht viele Unternehmen in Europa sind in<br />
der Lage, GMP-konforme CIP zu installieren<br />
und durch den gesamten Prozess der Good<br />
Manufacturing Practice zu begleiten. Eine<br />
davon ist Westfalia Separator Engineering.<br />
Anwender einer GMP-konformen CIP-Anlage<br />
von Westfalia Separator ist die Metalor<br />
Technologies S.A. mit Sitz in Neuchâtel,<br />
Schweiz. Metalor konzentriert sich auf die<br />
hochreine Aufbereitung und Verfeinerung<br />
von Edelmetallen u. a. als Ausgangsstoff für<br />
Antikrebsmittel. Ihr Business Development<br />
Manager Daniel Crot war verantwortlich<br />
für die Installation der erforderlichen CIP-<br />
Anlage.
Engineering<br />
CIP-Anlagen als Package-Unit<br />
Da GMP derzeit noch überwiegend in der<br />
Pharmazie und Biotechnologie gefordert ist,<br />
gilt das vorerst auch für GMP-CIP. Die Frage<br />
ist, wie lange noch. GMP hält jetzt schon<br />
zunehmend Einzug in andere Bereiche, wie<br />
die der Lebensmittelindustrie. Das bedeutet,<br />
dass immer mehr Unternehmen die Einhaltung<br />
der entsprechenden Vorgaben fordern.<br />
CIP-Anlagen selbst baut Westfalia Separator<br />
seit Jahrzehnten, für die unterschiedlichsten<br />
Anwendungsgebiete und mit Leistungen<br />
von etwa 2.000 bis 140.000 Liter pro Stunde.<br />
Die Erfahrungswerte sind also sehr hoch<br />
und wertvoll, was die Auslegung einer Anlage<br />
mit den Faktoren Temperatur, Volumenstrom,<br />
Druck, Zeit und Konzentration<br />
anbelangt. Die Freigabe für die Produktionsaufnahme<br />
nach erfolgter Reinigung geschieht<br />
automatisch und in Abhängigkeit<br />
der im Rücklauf ermittelten Messwerte. CIP-<br />
Anlagen werden von Westfalia Separator<br />
idealerweise als Package Unit mit sehr<br />
kurzen Realisierungszeiten komplett im<br />
Werk vorgefertigt, vorgetestet, druck- und<br />
funktionsgeprüft – inklusive der gesamten<br />
Dokumentation.<br />
GMP für pharmazeutischen<br />
Bereich<br />
Und hier schließt sich der Faktor GMP an.<br />
Eigens zur Erfüllung der umfangreichen<br />
Anforderungen – die Dokumentation kann<br />
durchaus mehrere Ordner umfassen – hat<br />
Westfalia Separator ein GMP-Team ins Leben<br />
gerufen. Dies soll einerseits dem<br />
Kunden den Qualifizierungsaufwand erleichtern<br />
bzw. abnehmen und andererseits<br />
seine Spezifikationen möglichst effektiv in<br />
der Projektabwicklung umsetzen. Gerade<br />
wenn Anlagen direkt an einen Endanwender<br />
ohne zwischengeschaltetes Engineering-<br />
Unternehmen geliefert werden, ist es für<br />
diesen äußerst wichtig, dass er einen<br />
leistungsstarken Partner an seiner Seite hat.<br />
Die Grundidee für den Bau von CIP-Anlagen<br />
bei Westfalia Separator Engineering entstand<br />
sicher aus der Kundenüberlegung<br />
„wer kann besser eine CIP-Anlage für<br />
einen Separator bauen als der Separatoren-<br />
Hersteller?“. Stimmt. Doch inzwischen<br />
wurde das Aufgabengebiet auch auf nicht<br />
zentrifugale Prozesse ausgedehnt.
Engineering<br />
Herstellung Metall basierender<br />
pharmazeutischer Wirkstoff<br />
in hoher Dosis zytotoxisch wirken und<br />
deshalb auf keinen Fall mit den Mitarbeitern<br />
in Kontakt treten dürften.<br />
So geschehen bei Metalor Technologies. Die<br />
weltweit tätige Metalor-Gruppe mit Sitz in<br />
Neuchâtel verarbeitet Edelmetalle und<br />
hochwertige Materialien wie zum Beispiel<br />
Silber, Gold, Platin, Palladium, Rhodium und<br />
Ruthenium. Metalor wertet diese Ausgangsmaterialien<br />
chemisch und metallurgisch auf<br />
und beliefert so sehr unterschiedliche<br />
Märkte wie beispielsweise die Luxusuhrenund<br />
Schmuck-Industrie, die Dental-Industrie,<br />
Banken, Elektronik-/ Elektrotechnik-Unternehmen<br />
und eben auch die pharmazeutische<br />
Industrie.<br />
In den fünf Kammern des Isolators findet<br />
nach dem Verwiegen die eigentliche chemikalische<br />
Reaktion in zwei Reaktoren mit einer<br />
Kapazität von jeweils 100 l statt. In einer<br />
vierten Kammer wird das fertige, pulverförmige<br />
Produkt getrocknet und schließlich in<br />
der letzten Kammer verpackt. Es ist nun ein<br />
API (Active Pharmazeutical Ingredient), das<br />
an den Pharmahersteller geliefert wird.<br />
Individuell angepasste<br />
CIP-Reinigungsanlage<br />
Für den Geschäftsbereich Pharmazeutika<br />
errichtete Metalor 2005 eine neue Produktionslinie.<br />
Hier stellt Metalor hochwertige,<br />
Metall basierende pharmazeutische<br />
Wirkstoffe, wie zum Beispiel die hochwirksamen<br />
Anti-Krebsmittel Cisplatin und Carpoplatin<br />
her.<br />
Isolator mit Reaktoren<br />
im Reinraum<br />
Das Ausgangsmaterial dazu aus hochverfeinertem<br />
Platin erhält Metalor aus dem Werk<br />
in Marin. In Neuchâtel findet die Endverarbeitung<br />
statt. Metalor installierte dazu<br />
einen explosionsgeschützten Fünf-Kammer-<br />
Isolator in einem Reinraum Klasse C. Luftschleusen<br />
zum Reinraum und zum Isolator<br />
stellen die benötigte Luftreinheit her. Nötig<br />
war die Isolierung der Arbeitskammern vor<br />
allem auch, weil die beiden Antikrebsmittel<br />
Um die Gefahr einer Kreuzkontamination zu<br />
vermeiden, entschied sich Metalor, eine CIP-<br />
Anlage zu installieren, welche die Reaktoren<br />
zum einen und den Isolator zum anderen<br />
automatisch reinigt. Als Hersteller von<br />
Pharmaprodukten, der durchgängig nach<br />
GMP-Richtlinien qualifiziert ist, kam für<br />
Metalor natürlich auch nur eine CIP-Anlage<br />
in Frage, die GMP-konform produziert<br />
wurde und arbeitet. „Dass wir mit Westfalia<br />
Separator zusammenarbeiten konnten,<br />
stellte sich letztendlich als beste Lösung heraus“,<br />
ist Daniel Crot, Business Development<br />
Manager bei Metalor, im Nachhinein überzeugt.<br />
„Westfalia Separator hat einige<br />
Standardlösungen im Programm, aus denen<br />
wir eine Variante auswählten und nur noch<br />
geringfügig unseren Bedingungen anpassen<br />
mussten.“<br />
28<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006<br />
Engineering
Engineering<br />
Die Anlagenteile dieser Produktionslinie<br />
reinigen nun automatisch eine kundenspezifisch<br />
angepasste Reinigungsanlage<br />
„PharmaCIP PCA 2-5“. Neben kundenspezifischen<br />
Reinigungsprogrammen wurden<br />
eine Rücklaufpumpe, ein spezieller Elektroerhitzer<br />
und eine Protokollierung der Messwerte<br />
integriert.<br />
„Wir sind sehr zufrieden mit der CIP-<br />
Anlage“, stellt Daniel Crot fest. „Besonders<br />
auch der Service und die Qualität der<br />
Dokumentation war sehr überzeugend. Wir<br />
hatten den Eindruck, dass bei Westfalia<br />
Separator sehr professionell gearbeitet wird.<br />
Die Westfalia Separator CIP-Anlage ist bei<br />
uns GMP-qualifiziert.“<br />
„Sehr professionell gearbeitet“<br />
„Der zeitliche Ablauf der Planung, Fertigung<br />
und Installation entsprach voll unseren<br />
Erwartungen“, erklärt Daniel Crot. „Die<br />
gesamte Produktionslinie einschließlich CIP-<br />
Anlage ging planmäßig im Sommer 2005 in<br />
Betrieb.“<br />
Ralph Desel<br />
Vertrieb<br />
Westfalia Separator<br />
Engineering, Oelde<br />
Tel. +49 2522 77-2806<br />
desel.ralph@gea-westfalia.de<br />
Metalor Technologies entschied<br />
sich für eine kundenspezifisch<br />
optimierte PharmaCIP PCA 2-5.<br />
Engineering 29<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Eine neue Servicewelt entdecken<br />
CapitalCare – damit die Produktion sicher verfügbar ist<br />
Zentrifugen von Westfalia Separator sind<br />
die Basis für Qualität und Ökonomie. Dass<br />
das über die gesamte Laufzeit der Maschine<br />
so bleibt, dafür hat Westfalia Separator jetzt<br />
das Service-Programm CapitalCare entwickelt.<br />
CapitalCare steht für maximale Verfügbarkeit,<br />
absolute Budgetsicherheit durch verbindliche<br />
Festpreise sowie dauerhaft hohe<br />
Prozess-Effizienz. Mit dieser neuen Servicewelt<br />
sorgt Westfalia Separator aktiv dafür,<br />
dass die Produktion sicher verfügbar ist. Und<br />
Verfügbarkeit ist in der heutigen Zeit pures<br />
Geld. Denn wenn eine Schlüsselmaschine<br />
ungeplant ausfällt, entstehen nicht nur<br />
Kosten. Stillstand bedeutet immer auch Produktionsausfall<br />
und damit weniger Umsatz<br />
und weniger Ergebnis.<br />
Beratung, Service,<br />
Wartung und Training<br />
CapitalCare umfasst die Module Beratung,<br />
Service, Wartung und Training. Jedes dieser<br />
Segmente ist wiederum individuell gestaltbar,<br />
um die Dienstleistung optimal an die<br />
Bedürfnisse des Kunden anpassen zu können.<br />
Der Bereich Service reicht beispielsweise von<br />
der periodischen Grundwartung bis zur<br />
präventiven Komplett-Betreuung zum „Flatrate“-Preis<br />
(siehe Kasten). Ein interessantes<br />
Angebot ist sicherlich auch, dass Schlüsselersatzteile<br />
beim Kunden gelagert oder<br />
durch ein Mietprodukt beziehungsweise<br />
generalüberholtes Bauteil ersetzt werden<br />
können.
Service<br />
Schäden vermeiden<br />
und Optimierungspotenziale<br />
realisieren<br />
CapitalCare bietet dazu noch die Chance,<br />
sich das umfassende technische und technologische<br />
Know-how von Westfalia Separator<br />
zunutze zu machen. So versetzt das Modul<br />
Condition Monitoring die Spezialisten von<br />
Westfalia Separator in die Lage, die Maschinen<br />
online zu überwachen. Hier werden<br />
zum einen die mechanischen Eigenschaften<br />
der Zentrifuge bis hin zum einzelnen<br />
Kugellager, zum anderen die Prozessparameter<br />
wie Zulaufdruck, Ablaufdruck oder<br />
Restfett in der Magermilch permanent beobachtet.<br />
Schäden können bereits im Vorfeld<br />
vermieden und Optimierungspotenziale im<br />
Prozess erkannt werden. Noch einen Schritt<br />
weiter geht das Angebot des CapitalCare<br />
Consulting. Die Beratung beginnt mit einer<br />
detaillierten Analyse der installierten Basis<br />
im Betrieb. Welche Rohstoffe werden eingesetzt,<br />
wie wird die Maschine bedient, wie ist<br />
sie in den Prozess eingebunden und vor<br />
allem: Welche Optimierungsmöglichkeiten<br />
und potenzielle Störgrößen gibt es – alles<br />
wird durchleuchtet. Auf Basis dieser Analyse<br />
werden individuelle Programme zur Wartung,<br />
zum Training der Mitarbeiter oder der<br />
Modernisierung einzelner Komponenten<br />
ausgearbeitet und von Westfalia Separator<br />
anschließend umgesetzt.<br />
Mit weniger sollte man sich<br />
nicht zufrieden geben<br />
Kurz: CapitalCare ist das kundenorientierte<br />
Instrument, um ungeplante Ausfallzeiten zu<br />
minimieren sowie die Effizienz des Gesamtprozesses<br />
zu maximieren. Zu genau planbaren<br />
Kosten und immer auf den jeweiligen<br />
Kunden zugeschnitten. Die präventive Betreuung<br />
kleiner und mittlerer Einzelmaschinen<br />
ist daher genauso Bestandteil von<br />
CapitalCare wie ein Rund-um-Sorglos-Paket,<br />
bei dem Westfalia Separator die Sicherung<br />
der Verfügbarkeit und Prozesseffizienz als<br />
Dienstleistung übernimmt. Zudem arbeitet<br />
bei der Komplettlösung aus Maschine und<br />
CapitalCare die Zentrifuge immer auf<br />
dem neuesten technischen Stand und entspricht<br />
immer den sicherheitstechnischen<br />
Vorschriften.<br />
Und das alles aus einer Hand: Mit weniger<br />
sollte man sich nicht zufrieden geben. Denn<br />
je zuverlässiger die Anlage arbeitet, desto<br />
effektiver wird produziert – und das bedeutet<br />
mehr Profit und zufriedene Kunden.<br />
Die vier Module<br />
BasicCare – präventiver Grundschutz.<br />
Vorausschauender Service, Rund-um-die-Uhr-<br />
Betreuung durch qualifizierte Spezialisten,<br />
planmäßige Service-Intervalle.<br />
StandardCare – präventiver Grundschutz<br />
mit Kostenkontrolle.<br />
Identische Leistungen wie BasicCare. Im Festpreis<br />
enthalten sind die Arbeitskosten.<br />
ClassicCare – proaktive Wartung zum Festpreis.<br />
Die Anlage wird zusätzlich geschützt durch:<br />
Jährliche Service-Beratung, Fernüberwachung<br />
durch Condition Monitoring, Operator-Training<br />
sowie Ersatzteil-Logistik. Im Festpreis enthalten<br />
sind Arbeitskosten und Verschleißteile.<br />
PremiumCare – die Wartungs-„Flatrate“.<br />
Proaktive Wartung inklusive Arbeitskosten,<br />
Verschleißteile, Ersatzteile und Reparaturen<br />
zum Festpreis.<br />
Steffen Bersch<br />
Leiter After-Sales-Service International<br />
Westfalia Separator<br />
Food Tec, Oelde<br />
Tel. +49 2522 77-2888<br />
bersch.steffen@gea-westfalia.de<br />
Service 31<br />
Separator’s <strong>Digest</strong> 2 | 2006
Bakterien haben es in<br />
sich. Wir sorgen dafür,<br />
dass es so bleibt.<br />
Probiotische Starterkulturen, Impfstoffe, Hormone, Enzyme<br />
– ohne industriell gezüchtete Bakterien wäre<br />
die umfassende Versorgung der Weltbevölkerung mit<br />
diesen wertvollen Stoffen nicht gewährleistet.<br />
Damit die kleinen Helfer eine gleichbleibend hohe Aktivität<br />
an den Tag legen, gehen unsere neuen Reinraum-<br />
Separatoren beim Trennvorgang besonders schonend mit<br />
ihnen um und sorgen so für eine hohe Ausbeute und<br />
Konzentration. Effizienz, optimale Trennschärfe und<br />
Wirtschaftlichkeit sind weitere Faktoren, mit denen Sie<br />
rechnen können.<br />
Take the Best – Separate the Rest<br />
Westfalia Separator<br />
Industry<br />
www.kabutz.de<br />
3100.24<br />
Werner-Habig-Straße 1<br />
59302 Oelde<br />
Tel. +49 2522 77-0<br />
Fax +49 2522 77-2828<br />
industry@gea-westfalia.de<br />
www.westfalia-separator.com<br />
9997-1251-000/0406 DE Gedruckt in Deutschland Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier