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Freiräume für HR-Neuausrichtung - Midrange Magazin

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04<br />

2012<br />

IT-Konzepte und Wissen <strong>für</strong> POWER-Systeme im Unternehmensnetzwerk<br />

305819I98E · ISSN 0946-2880 · B 30465 · Ausgabe 254 · € 13,– · CHF 25,–<br />

<strong>Freiräume</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>HR</strong>-<strong>Neuausrichtung</strong><br />

Datenzugriffsanwendung<br />

Framework <strong>für</strong> die<br />

Ausnahmen behandlung<br />

Zusätzliche Funktionen<br />

Plug-ins <strong>für</strong><br />

Eclipse und Notes<br />

Markus Eischet, Key-Account Manager und Projektleiter bei VEDA, erklärt im Interview<br />

auf Seite 16, wie integrierte <strong>HR</strong>-IT die strategische Personalarbeit unterstützt.


München,<br />

IT-POWER<br />

9./10. Mai 2012<br />

Konferenz & Expo <strong>für</strong> Anwendungen und Technologie im Mittelstand<br />

Veranstaltungsüberblick<br />

Die zweitägige Konferenz informiert in Technologie- und Produktvorträgen<br />

sehr praxisnah darüber, was zukunftsfähige Anwendungen<br />

<strong>für</strong> den Businesseinsatz heute leisten sollten. Die Referenten geben<br />

Antwort und Entscheidungshilfe zu allen wichtigen und aktuellen<br />

IT-Fragen (Cloud, Virtualisierung, Flexibilisierung, Kosten, Architekturen,<br />

Plattformen etc.). IBM informiert über aktuelle Produkte und<br />

erlaubt einen zuverlässigen Ausblick in die Zukunft. Marktführende<br />

Partner <strong>für</strong> horizontale Anwendungen und Branchensoftware, BPM,<br />

Systemintegration, Entwicklungs-/Modernisierungs-/Changemanagement-Werkzeuge,<br />

Security, Hochverfügbarkeit und Dokumentenmanagement<br />

erläutern was heute Stand der Technik ist und wo<br />

die Reise hin gehen könnte. Sie stehen im Rahmen der Ausstellung<br />

dem Auditorium auch in Einzelgesprächen zur Verfügung. Während<br />

der Abendveranstaltung und in den Vortragspausen gibt es reichlich<br />

Gelegenheit zum intensiven Erfahrungsaustausch.<br />

Mit großer Ausstellung und Erfahrungsaustausch!<br />

Themenschwerpunkte<br />

Themen der Veranstaltung sind Business- und lösungsorientiert:<br />

– Business Lösungen (ERP, Warenwirtschaft, Produktionsplanung,<br />

CRM, SCM – unternehmensübergreifende Lösungen, Finance &<br />

Controlling, Zahlungsverkehr, Business Performance-Lösungen,<br />

Risk Management)<br />

– Personalabrechnung und -Management<br />

– Business Prozess Management<br />

– Dokumentenmanagement (Output, Archiv, Contentmanagement)<br />

– Cloud Computing (Voraussetzung, Anwendungen)<br />

– Change Management, Anwendungsmodernisierung<br />

und -Entwicklung, Oberflächenkonzepte<br />

– Social Networking, Unternehmens-Portale<br />

– Virtualisierung, Green IT, Rechenzentrum,<br />

Systemintegration<br />

– IBM Keynote(s)<br />

Sie sollten an der Veranstaltung teilnehmen, weil Sie …<br />

… hautnah die Produktstrategie von IBM erfahren werden<br />

… nach Strategien suchen, die Ihre IT kostengünstiger machen<br />

… erleben, wie moderne und zukunftsfähige Anwendungssoftware<br />

heute aussieht und funktioniert<br />

… mehr Transparenz und Entscheidungsgrundlagen aus Ihren<br />

Daten benötigen<br />

… internationale Ambitionen haben<br />

… Trends beurteilen müssen (Cloud Computing, SaaS,<br />

Virtualisierung)<br />

… nach Strategien und Produkten suchen, die Ihre bewährten<br />

Anwendungen zukunftsfit machen<br />

… ahnen, dass Ihre Daten sicherer und Ihre IT verfügbarer sein<br />

sollten<br />

… Ihre Daten rechtssicher archivieren und Ihre Drucksachen<br />

perfekt layouten möchten<br />

Zielgruppe<br />

„IT-POWER – Die Konferenz <strong>für</strong> Anwendungen und Technologie im<br />

Mittelstand“ richtet sich an mittelständische Unternehmen, die vorzugsweise<br />

in IBM ihren strategischen Hardwarepartner sehen. Die<br />

Themen der Konferenz sind stark businessorientiert. Deshalb sprechen<br />

wir EDV-Leiter und IT-Verantwortliche, Unternehmensführer<br />

und Abteilungsleiter an. Aber auch ambitionierte Fachleute bekommen<br />

wertvolle Anregungen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.midrange-events.de<br />

Bestellung per Fax +49 8191 70661<br />

im Web: www.midrange-events.de<br />

Firma<br />

Name<br />

Straße<br />

E-Mail-Adresse<br />

1. Teilnehmer Name<br />

E-Mail-Adresse<br />

2. Teilnehmer Name<br />

Hiermit melde ich verbindlich folgende Personen zur<br />

Teilnahme am MIDRANGE EVENT IT-POWER am 9. und<br />

10. Mai 2012 in München an. Sollte jemand der links<br />

genannten am Event nicht teilnehmen können und später<br />

als 2 Wochen vor Beginn der Veranstaltung absagen,<br />

erhalte ich eine No-Show-Rechnung in Höhe von<br />

100 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.<br />

Die Teilnahme beinhaltet Kaffeepausen, Lunchbuffet,<br />

Tagungsgetränke, Veranstaltungsunterlagen und die<br />

Möglichkeit, sämtliche Vorträge per Download aus<br />

dem Eventportal zu beziehen. Themen und Agenda<br />

nicht verbindlich! Infos und Kontakt zur Hotelbuchung:<br />

www.midrange-event.de<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Datum<br />

1. Unterschrift<br />

Fax<br />

E-Mail-Adresse<br />

3. Teilnehmer Name<br />

E-Mail-Adresse<br />

ITP VERLAG GmbH ı Kolpingstraße 26 ı 86916 Kaufering ı Tel. +49 8191 9649-0 ı Fax +49 8191 70661<br />

ı www.midrange.de ı service@midrange.de


EDITORIAL<br />

Rainer Huttenloher<br />

Chefredakteur<br />

rainer.huttenloher@<br />

michael.wirt @<br />

midrange.de<br />

Brianajackson, iStockphoto.com<br />

Social-Techniken machen<br />

Unternehmen „platt“<br />

Der Einsatz von Social-Techniken wird eine enorme Auswirkung auf<br />

die künftige Unternehmensarchitekturen haben. Galt bisher die<br />

Regel, dass eine Führungskraft zwischen 10 bis 30 Mitarbeiter „gut“<br />

führen kann, so resultiert daraus der streng hierarchische Ansatz. Das<br />

bringt viele Probleme mit sich – der Informationsfluss von unten nach<br />

oben muss über viele Zwischenebenen gehen und verliert damit an<br />

Geschwindigkeit und in vielen Fällen auch an Qualität.<br />

Der Grund <strong>für</strong> diese Organisationsform kommt streng betrachtet<br />

aus der Militär-Historie: Wenn der Zenturio laut genug schreien konnte,<br />

bekamen die Untergebenen – das Fußvolk – auch die Befehle mit,<br />

solange sie eng genug zusammen standen. Im Unternehmen gelten<br />

heute dagegen Meeting-Runden mit mehr als 30 Teilnehmern schon<br />

als zu groß.<br />

Doch die Social-Techniken lassen die „Spannweite“ eines CEO<br />

förmlich explodieren. Nicht mehr 30 Leute kann er über diese Kanäle<br />

instruieren und von ihnen direktes und ungefiltertes Feedback einholen.<br />

Es gibt schon erste Konzepte, die viele Zwischenebenen im Unternehmen<br />

ausrangieren und mit weitaus flacheren Führungsstrukturen<br />

die Mitarbeiter nicht nur führen, sondern sie auch in die Unternehmensentwicklung<br />

und -Ausrichtung besser einbinden. Somit führt der<br />

„flache Ansatz“ zu einer höheren Agilität im Unternehmen – und das<br />

ist nicht von Modewörtern wie Cloud Computing abhängig. Sie sehen:<br />

der Erfolg hat viele Väter.<br />

Rechnungswesen<br />

<strong>für</strong> Fertiger<br />

„Wir sind sehr zufrieden<br />

mit fimox. Arbeitsabläufe<br />

wurden deutlich optimiert.<br />

Die Zeitersparnis wird nun<br />

sinnvoller <strong>für</strong> umfangreiche<br />

Analyse- und Planungstätigkeiten<br />

genutzt, die<br />

dank der einfachen Berichtsdefinition<br />

sehr flexibel<br />

gestaltet werden können.“<br />

Markus Sell<br />

Leiter Finanzbuchhaltung<br />

LIBA Maschinenfabrik GmbH<br />

Herzlichst, Ihr Rainer Huttenloher<br />

www.fimox.de<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

3


inhalt<br />

MIDRANGE AKTUELL<br />

Freiraum <strong>für</strong> <strong>HR</strong>-<strong>Neuausrichtung</strong><br />

<strong>HR</strong> als Business Partner agiert strategisch, gemeinsam<br />

mit dem Management. In dieser neuen Rolle benötigen<br />

<strong>HR</strong>-Verantwortliche <strong>Freiräume</strong> <strong>für</strong> die wertschöpfenden<br />

Tätigkeiten. <strong>HR</strong>-IT hilft effiziente Prozesse aufzubauen.<br />

Û Seite 16<br />

Neue Datenschutzvorschriften EU-weit geplant 6<br />

Reporting- und Compliance-Strategien anpassen<br />

News & Ticker 7<br />

SAP aktuell 8<br />

Freiraum <strong>für</strong> <strong>HR</strong>-<strong>Neuausrichtung</strong> 16<br />

Integrierte <strong>HR</strong>-IT unterstützt strategische Personalarbeit<br />

Immer noch bremsen die Sicherheitsbedenken 18<br />

Kommentar zur Frage des Monats<br />

MIDRANGE SPEZIAL<br />

Viele Gründe sprechen <strong>für</strong> IBM i 10<br />

Aussterbende Plattform oder robuste Basis<br />

Zeitlose Anforderungen 14<br />

Die Welt wird smarter – und wir mit ihr<br />

Ausfallsicherheit und Integration 15<br />

Nach wie vor gefragt: die AS/400-Nachfolger<br />

Rz-betrieb und Systemmanagement<br />

RZ-Betrieb<br />

und Systemmanagement<br />

Enge Packungsdichte der Server in einem Container:<br />

So arbeitet man bei Microsoft im Chicagoer RZ. Bei der<br />

Dimensionierung der Energiezuführung darf man nie von<br />

den Daten blattwerten der Server ausgehen.<br />

Û Seite 20<br />

Treffende Vorhersagen gelten als die große Kunst 20<br />

Experten diskutieren über RZ-Dimensionierung<br />

Innovationen im Rechenzentrum 22<br />

Future Thinking 2012: Fachvorträge und Preisvergabe<br />

Rechenzentrum gut geplant 24<br />

Fehler bei Planung, Bau und Betrieb vermeiden<br />

Energie in der Wolke 25<br />

IT-Betriebsmodelle erfordern moderne Stromkonzepte<br />

New Data Center mit Kraft- Wärme-Kälte-Kopplung 26<br />

RZ-Neubau der Universität Siegen setzt neue Standards<br />

Löschprozesse <strong>für</strong> sicheren Umgang mit Daten 28<br />

Professionelle Datenlöschung im Data Centre<br />

Von A nach B an zwei Tagen 30<br />

EMI Music zieht RZ an einem Wochenende um<br />

Höchste Datenschutzgarantie 32<br />

Server-Überwachung im Bunker<br />

Trends bei ERP<br />

Trends bei ERP<br />

Naturkatastrophen wird es immer geben. Nicht nur Menschen<br />

sind davon betroffen, sondern auch die Produktionsstätten<br />

entlang einer Lieferkette. Mit den entsprechenden<br />

Methoden und Werkzeugen aus dem Supply-Chain-<br />

Management können Unternehmen vorbeugen und den<br />

Schaden begrenzen. Û Seite 34<br />

Vom Projekt zum Erfolg 34<br />

Zehn wichtige Punkte <strong>für</strong> projektbasiertes ERP<br />

Gläserne Fertigung 36<br />

Integriertes ERP/MES-System verbessert Marktchancen<br />

Wasserdichtes ERP 37<br />

ERP-Einsatz bei der Prozesswasseraufbereitung<br />

Komplexe Supply-Chain-Netzwerke 38<br />

Unbeherrschbares vermeiden<br />

ERP <strong>für</strong> Einzelfertiger 40<br />

Besondere Anforderungen<br />

4<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


April 2012<br />

TECHNIK & INTEGRATION<br />

Die Datenzugriffsanwendung 42<br />

Framework <strong>für</strong> eine intelligente Ausnahmenbehandlung<br />

Zusätzliche Funktionen bauen 44<br />

Plug-ins <strong>für</strong> Eclipse und Notes, Teil 2<br />

Storage- und Backup-Systeme<br />

Universitätsallianz schafft einheitliche IT-Strukturen 46<br />

Archiv <strong>für</strong> Universitätsallianz Metropole Ruhr<br />

Anbieterübersicht 47<br />

AS/400 mit Virtual Tape Library-Backup 48<br />

Was lange währt …<br />

SERVICE<br />

Glosse, Vorschau, Inserenten, Impressum 50<br />

Anbieter von Storage- und<br />

Backup-Systemen<br />

Die UAMR strukturiert die IT neu und gewinnt durch<br />

die gute Zusammenarbeit der beteiligten Universitäten.<br />

Jeder einzelne Standort profitiert von der Kostenreduzierung.<br />

Û Seite 46<br />

MIDRANGE ONLINE<br />

<strong>Midrange</strong> Jobbörse<br />

ist die Stellenbörse <strong>für</strong> Unternehmen und IT-Professionals,<br />

die personelle Verstärkung suchen.<br />

Û<br />

www.midrange-jobs.de<br />

<strong>Midrange</strong>Event<br />

Auf <strong>Midrange</strong>Event finden Sie Schulungsangebote,<br />

Firmenveranstaltungen, Messen u. v. m.<br />

Û<br />

www.midrange-event.de<br />

Frage des Monats<br />

In der Frage des Monats erfassen wir aktuelle<br />

Trends und Strömungen des IT-Marktes.<br />

Û<br />

www.midrange.de<br />

Insgesamt über • 450 Aussteller<br />

• 240 Vorträge • 6 Keynotes und<br />

• mehr als 7.500 Fachbesucher<br />

Lyon<br />

München<br />

Stuttgart<br />

Lyon<br />

München<br />

Stuttgart<br />

PERSONAL2012<br />

FACHMESSEN FÜR PERSONALMANAGEMENT<br />

Twitter Stuttgart:<br />

#Psued12<br />

www.personal-messe.de<br />

Twitter Hamburg:<br />

#Pnord12<br />

24.-25. April<br />

Stuttgart<br />

09.-10. Mai<br />

Hamburg<br />

® Ampelmann GmbH<br />

In Stuttgart<br />

zeitgleich mit:<br />

3. Europäische Fachmesse <strong>für</strong> betriebliche<br />

Gesundheitsförderung und Demografie<br />

40% bei Online-Registrierung sparen!<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

5


MIDRANGE AKTUELL<br />

Reporting- und Compliance-Strategien anpassen<br />

Neue Datenschutzvorschriften<br />

werden EU-weit geplant<br />

EU-Justizkommissarin Viviane Reding hat neue Datenschutzregelungen in Aussicht gestellt.<br />

Diese werden Auswirkungen auf alle Unternehmen und Organisationen haben, sowohl in der<br />

Europäischen Union als auch weltweit.<br />

Joseph Souren, General Manager von<br />

Wave Systems EMEA, erklärt zum<br />

EU-Vorhaben: „Wenn diese Vorschriften<br />

in Kraft treten, müssen Unternehmen<br />

erstmals Compliance-Nachweise<br />

vorlegen. Was bedeutet, dass es einen<br />

Berichtsprozess geben muss, der detailliert<br />

zeigt, welche Maßnahmen <strong>für</strong><br />

Netzwerksicherheit und Datenschutz<br />

angewandt werden. Dieser Schritt hin<br />

zu einer Berichterstattungspflicht und<br />

voller Compliance bringt mit sich, dass<br />

Unternehmen bei Datenmissbrauch<br />

oder -verlusten mit erheblichen Geldbußen<br />

und anderen Sanktionen rechnen<br />

müssen und nur 24 Stunden Zeit zum<br />

Handeln haben.“<br />

Ziel der Neuregelung ist es, die Datenschutzbestimmungen<br />

in den Ländern<br />

der EU zu vereinheitlichen. Der<br />

Fokus liegt dabei auf den Rechten und<br />

dem Schutz der Online-Nutzer. Für Unternehmen<br />

bedeuten die vorgeschlagenen<br />

Änderungen allerdings, dass sie alle<br />

Datensicherheitsverletzungen innerhalb<br />

von 24 Stunden zwingend melden<br />

müssen. Andernfalls drohen ihnen hohe<br />

Geldbußen und andere Sanktionen.<br />

Außerdem werden Unternehmen<br />

nach einer Datenschutzverletzung<br />

Compliance-Nachweise vorlegen müssen.<br />

Deshalb ist es <strong>für</strong> Unternehmen<br />

unabdingbar, einen effektiven Berichtsprozess<br />

einzuführen, mit dem<br />

sie nachweisen können, dass zum Zeitpunkt<br />

der Sicherheitsverletzung Maßnahmen<br />

<strong>für</strong> Netzwerksicherheit und<br />

Datenschutz angewandt wurden. Bis<br />

zur Verabschiedung der neuen EU-Datenschutzgesetzgebung<br />

können bis zu<br />

zwei Jahre vergehen und bis zu ihrem<br />

Inkrafttreten noch ein paar weitere.<br />

Doch die Vermehrung der Datenschutzvorschriften<br />

in Europa und anderswo<br />

macht den Schutz von Konsumentendaten<br />

auf Endgeräten und Servern schon<br />

jetzt zu einer strategischen Priorität.<br />

Das Problem dabei ist, dass die<br />

meisten Unternehmen im UK und auf<br />

dem Kontinent noch immer Datenschutzrichtlinien<br />

und -technologien<br />

anwenden, die genauso überholt sind<br />

wie die 16 Jahre alten EU-Bestimmungen.<br />

Mit der Neuregelung beginnt <strong>für</strong><br />

Unternehmen offiziell der Countdown,<br />

um ihre Sicherheits‐, Compliance- und<br />

Reporting-Prozesse zu überprüfen und<br />

zu aktualisieren. Andernfalls laufen sie<br />

Gefahr, sich in dieser neuen, schärferen<br />

Gesetzgebung zu verfangen.<br />

Erst vor kurzem musste in Großbritannien<br />

ein Hospital Trust erfahren,<br />

dass ihm voraussichtlich eine hohe<br />

Geldstrafe ins Haus steht, nachdem<br />

Festplatten mit Patientendaten gestohlen<br />

und verkauft worden waren.<br />

Der interessanteste Punkt bei dieser<br />

Geschichte ist, dass der Trust die 232<br />

Festplatten aus PCs entfernt und eigentlich<br />

zur Entsorgung gegeben hatte,<br />

als sie gestohlen wurden und vier von<br />

ihnen schließlich auf der Auktions-<br />

Website landeten. Durch Verwendung<br />

besonders sicherer Speichermedien,<br />

z. B. selbstverschlüsselnder Laufwerke,<br />

kann jedes Unternehmen da<strong>für</strong> sorgen,<br />

dass zu keinem Zeitpunkt auf irgendwelche<br />

Daten zugegriffen werden kann.<br />

Die Entsorgung ist dann denkbar einfach<br />

und günstig.<br />

Um in dieser neuen Bedrohungslandschaft<br />

bestehen zu können, tun<br />

Unternehmen gut daran, die Implementierung<br />

von auf den Standards der<br />

Trusted Computing Group basierenden<br />

Hardware-Sicherheitsbausteinen – wie<br />

das Trusted Platform Modul (TPM) und<br />

Self Encrypting Drives (SED) – in Erwägung<br />

zu ziehen. Dieses Framework<br />

bietet überlegene Verteidigungsmöglichkeiten<br />

und trägt wesentlich dazu<br />

bei, dass ein Unternehmen die Compliance-Anforderungen<br />

erfüllen, optimale<br />

Berichterstattung gewährleisten und<br />

sich in dem schärferen regulatorischen<br />

Umfeld der kommenden Jahre selbst<br />

schützen kann.“ <br />

ó<br />

www.wave.com<br />

6<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


TICKER<br />

Wiederverwenden<br />

statt wegwerfen<br />

Big Blue eröffnet ein neues Server-<br />

Wiederaufbereitungszentrum in<br />

China. Bis 2014 sollen dort jährlich etwa<br />

100.000 Altgeräte wie Server und<br />

PC aufbereitet werden – vor allem <strong>Midrange</strong>-Modelle.<br />

So entstünden „interessante<br />

Angebote gebrauchter Systeme<br />

<strong>für</strong> kleine IT-Budgets“.<br />

Das neue Zentrum mit Sitz in<br />

Shenzhen könne dazu beitragen, die<br />

negativen Auswirkungen von Elektronikabfall<br />

auf die Umwelt zu reduzieren,<br />

Auf Herz und Nieren geprüft sollen alte<br />

IBM <strong>Midrange</strong>-Server in China aufbereitet<br />

und dann wieder verwendet werden.<br />

erklärte IBM bei der Ankündigung der<br />

Wiederaufbereitungsanlage. Die Lebensdauer<br />

älterer IT-Geräte, die sonst<br />

auf der Mülldeponie gelandet wären,<br />

werde durch die Wiederaufbereitung<br />

verlängert. IBM plane zudem, bestimmte<br />

ältere IBM Power Systeme von Kunden<br />

zurückzukaufen, wenn sie auf neue<br />

IBM Systeme umsteigen.<br />

Die Shenzhen-Anlage soll zunächst<br />

<strong>Midrange</strong>-Server (IBM Power Systems)<br />

aufbereiten. Sie würden generalüberholt,<br />

geprüft und unter Einsatz „rigoroser<br />

Qualitätsprozesse“ und originaler<br />

Herstellungsstandards zertifiziert und<br />

Instand gesetzt, um Kundennachfragen<br />

erfüllen zu können. Die Anlage soll<br />

rasch erweitert werden und voraussichtlich<br />

bis 2014 jährlich bis zu 100.000<br />

Geräte (Low-End- sowie <strong>Midrange</strong>-IBMund<br />

Nicht-IBM-Server sowie PCs) wiederaufbereiten.<br />

„Die Nachfrage nach<br />

IT-Produkten in den Schwellenländern<br />

wächst, aber nicht alle Unternehmen<br />

wollen neue Produkte kaufen“, sagte<br />

Richard Dicks, General Manager, IBM<br />

Global Asset Recovery Services. „Als<br />

erster IT-Dienstleister, der <strong>für</strong> die Wiederaufbereitung<br />

von Servern in China<br />

zugelassen wurde, kann IBM lokalen<br />

Kunden dabei helfen, IBM-zertifizierte<br />

Gebrauchtmaschinen kostengünstig zu<br />

erwerben, um so ihren IT-Betrieb zu<br />

unterstützen und gleichzeitig umweltfreundlich<br />

zu handeln.“ IBM betreibt<br />

bereits Wiederaufarbeitungsstätten in<br />

Australien, Singapur, Japan, Brasilien,<br />

Kanada, Frankreich, Deutschland und<br />

den Vereinigten Staaten.<br />

China stelle einen viel versprechenden<br />

Markt <strong>für</strong> zertifizierte Gebrauchtmaschinen<br />

dar, insbesondere <strong>für</strong> die<br />

Zielgruppe kleinerer und mittelständischer<br />

Unternehmen, die ihre IT-Kosten<br />

senken oder gering halten wollen.<br />

Aber auch <strong>für</strong> Kunden, die kurzfristige<br />

IT-Projekt-Anforderungen erfüllen<br />

müssen oder einen Notfall-Ersatz oder<br />

eine Erweiterung der bestehenden<br />

IBM-Infrastruktur benötigen, wenn<br />

ein bestimmtes Modell nicht mehr<br />

produziert wird, biete sich eine solche<br />

Lösung an.<br />

ó<br />

www.ibm.com/de<br />

Û Neue App <strong>für</strong> Geschäftsdatenaustausch.<br />

Sind Mitarbeiter mobil<br />

unterwegs, stellt dies oft eine Sicherheitslücke<br />

im Unternehmens<br />

dar, denn auf interne Daten wird<br />

außerhalb der Unternehmensfirewall<br />

zugegriffen. Damit sensible Dateien<br />

mobil und dennoch Compliancegerecht<br />

verschickt werden können,<br />

bringt Seeburger die SEE FX Mobile<br />

App auf den Markt. Sie wurde<br />

speziell <strong>für</strong> das Geschäftsumfeld<br />

entwickelt und hat zentrale Kontrollfunktionen<br />

<strong>für</strong> Compliance, Auditund<br />

Sicherheitszwecke. Mitarbeiter<br />

können von ihrem iPhone aus auf<br />

unternehmensinterne Daten zugreifen.<br />

Diese Daten können hochgeladen,<br />

zentral auf dem SEE FX-Server<br />

abgespeichert und ausgetauscht<br />

werden – da<strong>für</strong> werden die entsprechenden<br />

Download-Genehmigungen<br />

erteilt. Ein Protokoll erfasst in diesem<br />

Zusammenhang alle Uploads,<br />

Downloads, Genehmigungen und<br />

Benachrichtigungen und ermöglicht<br />

die Verwaltung und Nachverfolgung<br />

aller Aktivitäten. www.seeburger.de<br />

Û IBM Beacon Award <strong>für</strong> die<br />

PROFI AG. Auf der weltweiten Partnerveranstaltung<br />

„PartnerWorld<br />

Leadership Conference“ hat das<br />

Darmstädter IT-Systemhaus den renommierten<br />

Beacon Award <strong>für</strong> eine<br />

digitale Archivlösung erhalten. Der<br />

umsatzstärkste IBM Partner Deutschlands<br />

hatte das maßgeschneiderte<br />

System <strong>für</strong> das Informations-Verarbeitungs-Zentrum<br />

(IVZ) entwickelt.<br />

Mit der Gesamtlösung wurde die<br />

Summe der einzelnen IT-Systeme<br />

bei dem PROFI-Kunden komplett ablöst.<br />

Das IVZ ist der IT-Dienstleister<br />

<strong>für</strong> die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten<br />

in Deutschland. Er<br />

könne die Fernseh- und Hörfunkarchive<br />

nun wesentlich schneller und<br />

wirtschaftlicher verwalten als zuvor.<br />

www.profi-ag.de<br />

www.midrange.de<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

7


SAP AKTUELL<br />

<br />

Authority Checker prüft SAP Eigenentwicklungen.<br />

Mit der Freigabe<br />

des „Authority-Checkers“, der<br />

ABAP-Eigenentwicklungen auf Lücken<br />

in der Berechtigungsprüfung<br />

untersucht, erweitert die GORBIT<br />

GmbH ihr Portfolio im Bereich des<br />

SAP-Berechtigungsmanagements.<br />

In nahezu allen Unternehmen, in<br />

denen SAP zum Einsatz kommt,<br />

werde eine Vielzahl von Programmen<br />

genutzt, die in der SAP-Sprache<br />

ABAP geschrieben sind. Oft<br />

erlauben diese Zugriff auf kritische<br />

Daten – die Programmaufrufe<br />

sind häufig über viele Ebenen verschachtelt,<br />

Programme rufen also<br />

andere Programme über Funktionen<br />

wie CALL FUNKTION etc.<br />

auf. Der „Authority Checker“ baut<br />

da<strong>für</strong> zunächst einen Baum dieser<br />

Verschachtelungen auf, der dann<br />

auf das Vorhandensein der erforderlichen<br />

Berechtigungsprüfungen<br />

hin untersucht wird. So entsteht<br />

ein vollständiger Überblick über<br />

vorhandene oder fehlende Prüfungen.<br />

Û www.gorbit.de<br />

ORBIS erwirbt Mehrheitsbeteiligung<br />

an SAP-Partner OSCO. Zum<br />

1. Januar hat die ORBIS AG das auf<br />

Fertigungs- und Prozessindustrie<br />

spezialisierte Mannheimer Beratungs-<br />

und Softwarehaus OSCO im<br />

Rahmen eines Asset Deals mehrheitlich<br />

übernommen. Mit diesem<br />

Schritt will das international tätige<br />

Consulting-Unternehmen Kunden<br />

aus der Fertigungsbranche zusätzlichen<br />

Mehrwert durch gebündelte<br />

Leistungen bei der Beratung und<br />

der Entwicklung funktionaler Erweiterungen<br />

von SAP-Lösungen<br />

sowie von Add-On-Produkten anbieten.<br />

Beide Unternehmen wollen<br />

die aus der Übernahme entstehenden<br />

Synergien zur Durchführung<br />

gemeinsamer Vertriebsaktivitäten<br />

nutzen.<br />

Û www.osco.de www.orbis.de<br />

Branchentypisches<br />

Können braucht Kenner<br />

Schnelle Auswertungen – im Handel das<br />

A und O <strong>für</strong> Entscheidungen.<br />

Der Handel hat dringenden Nachholbedarf<br />

in Sachen Prozessoptimierung<br />

und branchenspezifischer<br />

IT-Unterstützung. Das ist ein Ergebnis<br />

des„Business Performance Index Handel<br />

Mittelstand 2012“. Die Studie wurde<br />

von techconsult herausgegeben und<br />

unter anderem von SAP Deutschland<br />

unterstützt.<br />

Der Business Performance Index<br />

(BPI) ist eine langfristig angelegte Studienreihe,<br />

in der Prozess-Leistungsfähigkeit,<br />

IT-Unterstützung und der<br />

Reifegrad innovativer IT-Lösungen<br />

in mittelständischen Unternehmen<br />

in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz untersucht werden. Rund 350<br />

Unternehmen nahmen teil.<br />

Als Ergebnis fördert der BPI Handel<br />

Mittelstand zutage, dass die Unternehmen<br />

der Branche im Durchschnitt<br />

ihre Kerngeschäftsprozesse Verkauf,<br />

Einkauf, Marketing und Mehrwertdienstleistungen<br />

weniger gut beherrschen<br />

wie die unterstützenden Bereiche<br />

Finanzen, Controlling, Personal<br />

und Logistik. Die Ursache könnte darin<br />

begründet liegen, dass diese Prozesse<br />

besser von betriebswirtschaftlicher<br />

Standardsoftware unterstützt werden<br />

als die handelsspezifischen Abläufe in<br />

den Bereichen Einkauf, Verkauf und<br />

Marketing. Der Bericht legt nahe, dass<br />

es den befragten Unternehmen an einer<br />

branchenspezifischen Software mangle,<br />

die vor allem die Kerngeschäftsprozesse<br />

des Handels in Tiefe abdecke. Details<br />

zur Studie gibt es bei techconsult<br />

als Kurzbericht unter www.businessperformance-index.de<br />

(PDF-Download).<br />

Der SAP-Channel-Partner cormeta<br />

hat den BPI-Bericht Handel Mittelstand<br />

2012 unterstützt, um eigene Markterfahrungen<br />

und -beobachtungen abzugleichen.<br />

„Integrierte, aufeinander abgestimmte<br />

Geschäftsprozesse auf einer<br />

einheitlichen Datengrundlage verschaffen<br />

Handelsunternehmen Transparenz<br />

und Effizienz. Und beides sind grundlegende<br />

Elemente <strong>für</strong> Erfolg auf dem hart<br />

umkämpften Markt im Handel“, sagt<br />

Holger Behrens, Vorstand der cormeta<br />

ag. Gerade die IT könne hier einen<br />

wichtigen Beitrag leisten, da sie durch<br />

Automatisierung viele Arbeitsschritte<br />

vorwegnehme und damit schneller und<br />

fehlerfrei umsetze. Standardsoftware<br />

habe vor allem bei SAP einen sehr hohen<br />

Reifegrad entwickelt und umfasse<br />

alle wesentlichen Geschäftsvorfälle.<br />

Aber <strong>für</strong> die speziellen Herausforderungen<br />

einzelner Branchen wie dem<br />

Handel bedürfe es einer hoch spezialisierten<br />

Lösung.<br />

„Wir entwickeln unsere Lösung<br />

<strong>für</strong> und mit Unternehmen der Branche<br />

weiter. So können wir jederzeit neueste<br />

Trends und Richtlinien umsetzen“, sagt<br />

Behrens und verweist auf das Beispiel<br />

EU-Reifenlabeling <strong>für</strong> Händler im Kfz-<br />

Teile und Reifenhandel, das bereits in<br />

die Anwendung integriert sei, bevor es<br />

ab dem kommenden November Pflicht<br />

wird.<br />

ó<br />

www.cormeta.de<br />

8 MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


SAP-Hosting: Detaillierte Checkliste<br />

erweitert die Providerauswahl<br />

Dienstleistungen rund um SAP-Software<br />

machen mehr als 20 Prozent<br />

des gesamten deutschen IT-Services-<br />

Marktes aus. Mehr als ein Viertel davon<br />

entfällt auf SAP-Hosting. Kunden aller<br />

Größenklassen und Branchen finden<br />

in Deutschland den passenden Dienstleister<br />

– aber nicht jeder Provider passt<br />

zum potenziellen Kunden…<br />

Im deutschen Markt konkurrieren<br />

unzählige Anbieter von SAP-Hosting.<br />

Offerten, Service, Kundenfokus und<br />

geografische Präsenz unterscheiden<br />

sich deutlich. Bleibt die Frage: Wer<br />

erfüllt die jeweiligen Bedürfnisse nun<br />

am besten? Hilfe bei der Auswahl verspricht<br />

der aktuelle PAC RADAR „Führende<br />

Anbieter von SAP-Hosting in<br />

Deutschland 2011/2012“. Anhand von<br />

rund 70 Kriterien wurden die Kompetenzen<br />

führender Dienstleister geprüft<br />

und gegenübergestellt. 11 Anbieter,<br />

auf die fast 70 Prozent des gesamten<br />

SAP-Hosting-Umsatzes mit deutschen<br />

Kunden entfallen, wurden von den<br />

Analysten bewertet: All for One, Atos,<br />

CSC, Fujitsu/TDS, HP, IBM, Info AG,<br />

itelligence, Pironet NDH, T-Systems<br />

und Xerox/sds.<br />

Karsten Leclerque, Principal Consultant<br />

Outsourcing & Cloud bei PAC<br />

und Lead Analyst des RADARS, empfiehlt,<br />

mit einem in Frage kommenden<br />

Anbieter im Vorfeld vor allem zu klären,<br />

ob er über ausreichende Kenntnisse, Erfahrung<br />

und Ressourcen – sowohl bezogen<br />

auf das Infrastruktur- als auch auf<br />

das SAP-System-Management und den<br />

Support – verfügt. Wichtig sei auch, ob<br />

das Portfolio alle relevanten Services<br />

abdecke oder Partner hinzugezogen<br />

werden müssten. Sind die grundlegenden<br />

Zertifizierungen, etwa zu Serviceund<br />

Qualitäts-Management, Sicherheit<br />

und Compliancestandards vorhanden?<br />

Ist der Anbieter durch SAP selbst zertifiziert?<br />

Sind die notwendigen Ressourcen<br />

und Skills <strong>für</strong> Projekte oder Application<br />

Management vorhanden – <strong>für</strong> den Fall,<br />

dass zu einem späteren Zeitpunkt, neben<br />

dem reinen Hosting, weitere Teile<br />

der SAP-Betreuung ausgelagert werden<br />

sollen? Zu prüfen sei auch, ob der Provider<br />

die notwendigen Branchen- und<br />

Prozesskenntnisse besitze und ähnliche<br />

Referenzen aufweisen könne, etwa in<br />

Bezug auf Branche oder Unternehmensgröße.<br />

Und: Wie steht es um die Nachhaltigkeit<br />

dieser Kundenbeziehungen?<br />

Auch eine andere Frage stehe bei einer<br />

Partnerwahl immer im Raum: „Können<br />

Sie sich darauf verlassen, dass der Anbieter<br />

sich auf Sie einstellt und Ihnen<br />

den Service, die Qualität, aber auch die<br />

Flexibilität bietet, die Sie erwarten?“ Die<br />

berühmte „Augenhöhe“ zwischen Kunde<br />

und Provider sei ein entscheidender<br />

Faktor, ebenso wie seine Strukturen:<br />

Kann der Dienstleister die jeweilige<br />

geografische, gegebenenfalls internationale<br />

Präsenz in seinen Delivery-Strukturen<br />

und seinem Support (inklusive<br />

Sprachen) abbilden?<br />

Checkliste gehört abgearbeitet<br />

Die PAC-Checkliste umfasst zudem die<br />

folgenden Fragen:<br />

ó Wie spezifisch sind Ihre Anforderun-<br />

gen – sind Sie bereit, Standardarchitekturen<br />

zu akzeptieren um Kosten<br />

zu sparen oder benötigen Sie eine individuelle<br />

Lösung? Bietet der Provider<br />

diese Option?<br />

ó Falls relevant: ist der Provider bereit,<br />

Mitarbeiter zu übernehmen und zu<br />

integrieren?<br />

ó Verfügt er über kosteneffiziente Pro-<br />

duktionsstrukturen wie Shared Services,<br />

eine standardisierte „Hosting-<br />

Plattform”, gegebenenfalls Servicemitarbeiter<br />

in günstigen Regionen,<br />

wie beispielsweise in Osteuropa?<br />

ó Bietet der Provider flexible Preis- und<br />

Abrechnungsmodelle sowie Skalierbarkeit<br />

der Ressourcen <strong>für</strong> den<br />

Fall kurzfristiger Nachfragespitzen<br />

(„Cloud”)?<br />

ó Verfügt er generell über die notwendi-<br />

ge Innovationskraft, um auch zukünftigen<br />

Anforderungen zu genügen?<br />

ó Können Sie sich auf Beständigkeit<br />

während der Vertragslaufzeit verlassen?<br />

Wie ist die finanzielle Situation<br />

des Providers? Ist er abhängig von<br />

wenigen Großkunden? Ist eine Übernahme<br />

wahrscheinlich?<br />

ó Wie strategisch ist das Geschäftsfeld<br />

„SAP-Hosting“ <strong>für</strong> den Anbieter, wie<br />

wichtig der deutsche Markt?<br />

ó Müssen Sie angesichts hoher Perso-<br />

nalfluktuation beim Provider mit häufig<br />

wechselnden Ansprechpartnern<br />

rechnen?<br />

Antworten auf diese und weitere<br />

Fragen sind in dem aktuellen PAC<br />

RADAR zusammengefasst. „Mit Hilfe<br />

eines dynamischen Excel-Tools, das<br />

wir exklusiv <strong>für</strong> Anwenderunternehmen<br />

konzipiert haben, können ITK-<br />

Entscheider alle bewerteten Kriterien<br />

nach ihren spezifischen Präferenzen<br />

und Anforderungen gewichten.<br />

Damit erhalten sie einen ersten<br />

Anhaltspunkt, welcher SAP-Hosting-<br />

Anbieter am besten zu Ihnen passt“, erklärt<br />

Karsten Leclerque. „Die abschließende<br />

Entscheidung sollte allerdings<br />

durch die Individualisierung der Kriterien<br />

und eine begleitende Beratung<br />

gestützt werden.“<br />

ó<br />

www.pac-online.de<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

9


<strong>Midrange</strong> Spezial Warum power i ?<br />

Aussterbende Plattform oder Basis <strong>für</strong> robuste Infrastruktur<br />

Viele Gründe sprechen <strong>für</strong> IBM i<br />

Kritiker fahren starke Aussagen auf, wenn es um die Zukunft vom IBM i geht. Viele sehen<br />

die frühere AS 400 als eine Architektur, die <strong>für</strong> künftige Herausforderungen weniger gut<br />

geeignet ist. Doch im Gespräch mit dem MIDRANGE MAGAZIN erklärt Ian Jarman, Manager<br />

Category Marketing <strong>für</strong> IBM Power Systems, die künftige Entwicklung von IBM i im Kontext<br />

der heutigen Anforderungen an die IT in Unternehmen.<br />

Bereits im Jahr 2008 wurde die Zusammenführung<br />

der Hardware-Architektur<br />

<strong>für</strong> IBMs System p und System<br />

i verkündet. Damit hat der Branchenprimus<br />

eine effizientere Entwicklung<br />

seiner <strong>Midrange</strong>-Systeme erzielt:<br />

Die Prozessorarchitektur Power<br />

bildet die Basis und auf<br />

dieser Hardware können die<br />

Betriebssysteme System i,<br />

IBMs Unix-Derivat AIX und<br />

auch Linux zum Einsatz<br />

kommen. In der aktuellen<br />

Hardware-Generation ist<br />

nach Power 6 nun die Generation<br />

Power 7 im Einsatz –<br />

und darauf die Betriebssystemversion<br />

7.1 bei System i.<br />

„Aus dieser Verbreiterung<br />

der Einsatzbasis resultiert <strong>für</strong> uns ein<br />

großer Vorteil“, so Ian Jarman: „Die Investitionen<br />

in die Plattform kommen<br />

allen drei Schienen zugute – und IBM<br />

steckt viel Geld in Forschung und Entwicklung,<br />

um die angekündigten Roadmap<br />

der Power-Architektur zu erfüllen<br />

und sie weiter zu treiben.“<br />

Dabei erfreut sich das Geschäft mit<br />

IBM i einer positiven Entwicklung: Die<br />

wirtschaftliche Erholung in vielen Regionen<br />

im Jahr 2011 hat auch zu einem guten<br />

Geschäftsverlauf <strong>für</strong> IBM i geführt.<br />

Vor allem in den USA aber auch in den<br />

typischen wirtschaftlichen Wachstumsregionen<br />

stößt IBM i auf großes Interesse.<br />

Bei den bestehenden Anwendern geniest<br />

das System i einen guten Ruf: Die<br />

Stabilität des Systems und die Relevanz<br />

<strong>für</strong> den Geschäftsbetrieb führen dazu,<br />

dass sie noch auf älteren Betriebssystemversionen<br />

verharren, solange der<br />

komplette Software-Stack – also auch<br />

die Applikationen – darauf laufen und<br />

Bild 1. Ian Jarman<br />

sagt dem System<br />

i eine lange und<br />

erfolgreiche Zukunft<br />

voraus. Quelle: IBM<br />

die Anforderungen abdecken. Doch<br />

<strong>für</strong> System i 5.4 hat IBM nun das Ende<br />

des Supports <strong>für</strong> September 2013<br />

angekündigt. Wer darüber hinaus <strong>für</strong><br />

diese Version noch Support bekommen<br />

will, der muss ein erweitertes Support-<br />

Programm – mit zusätzlichen Kosten –<br />

abschließen.<br />

„Viele Anwender scheuen den Aufwand<br />

und vor allem das Risiko, ein neues<br />

Release einzuspielen“, stimmt Jarman<br />

zu. „Daher wollen wir mit dem sogenannten<br />

Technology Refresh-Ansatz<br />

neue Funktionalitäten der Plattform<br />

– wie etwa im Microcode, der Firmware<br />

oder der Virtualisierungstechnologie<br />

– den Anwendern schneller zur Verfügung<br />

stellen und nicht mehr warten, bis<br />

ein komplettes Release fertig ist.“ Das<br />

soll eine Reduzierung des Risikos mit<br />

sich bringen, das bei jeder Änderung<br />

eines Systems bestehe. Ein perfektes<br />

Beispiel <strong>für</strong> diesen Ansatz ist die „Live<br />

Partition Mobility“. Dabei handelt es<br />

sich um eine Schlüsselfunktion<br />

der Virtualisierungstechnik<br />

PowerVM. Sie soll<br />

noch in diesem Jahr im Form<br />

eines Technology Refresh <strong>für</strong><br />

IBM i verfügbar werden.<br />

Mit der Ankündigung<br />

des Ende <strong>für</strong> den normalen<br />

Support von i5/OS V5R4 will<br />

IBM auch ein Zeichen setzen.<br />

Aus Gesprächen mit Anwendern,<br />

Software-Anbietern<br />

und Systemhäusern leitet<br />

Jarman eine wichtige Aussage ab: „Alle<br />

wollen eine klare Nachricht bekommen,<br />

dass der 5.4-Support in absehbarer Zeit<br />

zu Ende geht. Denn nur eine klare Ansage<br />

führt dazu, dass die Umstellung<br />

auch bei den Anwendern eingeplant<br />

wird. Wichtig ist aber immer die Vorgabe<br />

eines verlässlichen und nicht zu<br />

knappen Planungshorizonts – hier sind<br />

1,5 Jahre ein passender Zeitraum.“<br />

Generell bedeutet der Umstieg aber<br />

auch, dass mehr Funktionalität ins<br />

Spiel kommt. Doch die zusätzlichen<br />

Möglichkeiten der Plattform allein<br />

gelten <strong>für</strong> viele Anwender nicht als<br />

der ausschlaggebende Grund <strong>für</strong> die<br />

Migration. Jarman sieht vor allem in<br />

den Funktionalitäten der Applikation<br />

10<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


die Schlüsselrolle: „Richtig motiviert<br />

werden die Leute erst durch die Applikationen<br />

– wie etwa SAP, wenn sie<br />

die neuen Eigenschaften der aktuellen<br />

Plattform auch verwenden. Erst damit<br />

ergibt sich der volle Nutzen <strong>für</strong> den Anwender.<br />

Und viele Software-Hersteller<br />

haben ihre neuesten Entwicklungen<br />

auf den aktuelleren Power-Plattformen<br />

verfügbar.“<br />

Mit der Vereinheitlichung der Hardware-Plattform<br />

besteht auch die theoretische<br />

Möglichkeit, eine Migration von<br />

System i auf zum Beispiel AIX anzugehen.<br />

Das allerdings stoße in der Realität,<br />

so Jarman, kaum auf Gegenliebe. „Wer<br />

eine Migration angeht, der braucht immer<br />

einen guten Grund, vor allem wenn<br />

ein Unternehmen auf eine andere Plattform<br />

wechselt. Bei der Migration auf<br />

Power-Systeme kommen die Anwender<br />

von Sun oder HPs Unix-Umgebungen<br />

oder auch von x86-Maschinen. Die üblichen<br />

Unix-Anwender – mit Solaris oder<br />

HP-UX – bleiben dann aber meistens<br />

auf der AIX-Schiene. Die Gründe sind<br />

zum einen die Performance und damit<br />

verbunden auch die ökonomischen<br />

Vorteile aufgrund der besseren Konsolidierungsmöglichkeiten<br />

auf der Power-<br />

Architektur.“<br />

Jarman attestiert der Power-Plattform<br />

hat eine hohe Glaubwürdigkeit,<br />

was die Zukunft angeht. Itanium dagegen<br />

sei schon seit langem eine einsame<br />

Welt. „Früher kamen 60 Prozent<br />

der auf Power migrierenden Anwender<br />

von Sun und etwa 40 Prozent von HP,<br />

doch das hat sich in den letzten sechs<br />

Monaten gedreht: 60 Prozent kommen<br />

nun aus der HP-Welt.“<br />

Dagegen sieht Jarman kaum Sinn<br />

<strong>für</strong> eine Migration von IBM i auf AIX.<br />

„Anwender schauen in erster Linie auf<br />

die Applikationen: Welche Anwendung<br />

läuft auf welcher Plattform am besten –<br />

das ist die entscheidende Frage.“ Sinn<br />

mache dagegen recht häufig eine Migration<br />

aus einer x86-Umgebung auf<br />

IBM i: „Viele Anwender wollen ihre Anwendungen,<br />

wie etwa SAP oder die von<br />

Oracle auf einer stabileren, ausfallsichereren<br />

und skalierbareren Plattform<br />

betreiben. Zudem sprechen die Konsolidierungsvorteile<br />

auf IBM i eine klare<br />

Sprache.“<br />

Wer dann die Power-Architektur<br />

wählt, der kann alles auf einer HW-<br />

Plattform betreiben, so Jarman: „AIX,<br />

Linux und System i laufen auf einem<br />

System. Dazu muss der Anwender nicht<br />

zwingend auf eine Blade-Umgebung<br />

setzen. Viele Anwender haben hier eine<br />

„Box“ mit mehreren Partitionen im Einsatz:<br />

zum Beispiel eine VM mit System<br />

i, eine mit AIX, etc.“.<br />

Cloud Computing im Umfeld<br />

von IBM i<br />

Virtualisierungstechnik und das Cloud<br />

Computing versprechen Unternehmen<br />

eine schnelle Anpassbarkeit der IT an<br />

die Unternehmensbelange. Daher stellt<br />

sich die Frage, wie die Forderung nach<br />

ANZEIGE<br />

Agilität im Umfeld von System i mit der<br />

x86-Architektur konkurrieren kann.<br />

Hier sieht Jarman zwar, dass die meisten<br />

Cloud-Anwender aus der x86-Welt<br />

kommen. Doch die Cloud sei nicht nur<br />

<strong>für</strong> x86-Anwender interessant. „IBM ist<br />

der Pionier in Sachen Virtualisierung.<br />

Bereits 1999 wurden die Logical Partitions<br />

eingeführt – sprich die Basistechnologie<br />

ist bei IBM auf alle Fälle<br />

vorhanden.“<br />

Vor allem die PowerVM übernimmt<br />

hier eine sehr wichtige Rolle. Diese<br />

Technik hat eine massive Änderung<br />

des Einsatzszenarios mit sich gebracht,<br />

bringt sie doch dem Anwender sehr<br />

viel Flexibilität. Bei den großen Power-<br />

Systemen liegt die Einsatzrate von PowerVM<br />

bei fast 100 Prozent – sprich alle<br />

nutzen diese Technik, das gilt <strong>für</strong> Power<br />

AIX und System i. Bei der Migration von<br />

Sun oder HP auf Power wird nahezu immer<br />

auf PowerVM zurückgegriffen. Die<br />

Unsere Themen im April:<br />

- IBM i und Windows basiertes<br />

Single Signon<br />

- Drucken auf System i<br />

- Grundlagen der IBM i DB2 UDB<br />

- Die Programmiersprache SQL<br />

Weitere Themen und Lernvideos<br />

auf unserer Homepage!<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

11


<strong>Midrange</strong> Spezial Warum power i ?<br />

Bild 2. Die Roadmap <strong>für</strong> Power und System i. Quelle: IBM<br />

Vorteile im Bereich der Ökonomie sind<br />

einfach zu groß, als dass man sich dem<br />

PowerVM verschließen kann. Denn die<br />

Performance und die Ökonomie sind<br />

die beiden wichtigsten Faktoren, um<br />

die Anwender von der Power-Schiene<br />

zu überzeugen.<br />

Derzeit sieht Jarman drei relevante<br />

Strömungen im Cloud-Umfeld: „Es geht<br />

zum einen um die Private Cloud. Die<br />

meisten der großen IBM i Anwender<br />

verwenden private Cloud-Technologien<br />

um zu konsolidieren. Europäische Banken<br />

sind da<strong>für</strong> ein Beispiel. Sie hatten<br />

früher in jeder Hauptniederlassung in<br />

Europa zum Beispiel eine AS 400 am<br />

Laufen. Das wird nun zentralisiert:<br />

Über Cloud-Technologien kommt nun<br />

europaweit nur mehr ein entsprechend<br />

großes IBM System mit System i zum<br />

Einsatz. Es bietet dann <strong>für</strong> den gesamten<br />

europäischen Bereich die betreffenden<br />

Dienste an – in Form einer private<br />

Cloud.“<br />

Aus der Sicht der unabhängigen<br />

Software-Hersteller kommt noch der<br />

Ansatz Software as a Service (SaaS) ins<br />

Spiel. Hier biete IBM die Subsystemund<br />

die Partition-Technik. Zusammen<br />

ergebe das eine ideale Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> einen unabhängigen Softwareanbieter<br />

(ISV), um SaaS anzubieten. IBM hat<br />

mehr als 90 ISVs, die ihre Software „as<br />

a Service“ anbieten. Damit verfügen sie<br />

über ein passendes Vertriebsmodell,<br />

um auch kleinere Kunden anzugehen,<br />

die dann diese Software einsetzen. Sie<br />

ersparen sich dann den Kauf, können<br />

aber die Applikation verwenden.<br />

Als dritte Gruppe sieht Jarman das<br />

Konzept, IBM i zusammen mit einer<br />

Cloud-Infrastruktur anzubieten. Das<br />

entspricht dem Outsourcing in eine Art<br />

Public Cloud. Derartige Systempartner<br />

der IBM bieten dann mehr die Infrastructure<br />

as a Service (IaaS) an, nicht<br />

Software as a Service.<br />

All diese Trends zeichnen sich<br />

nicht nur heutzutage im Bereich<br />

IBM i Markt ab, mehr noch: Sie<br />

finden statt. Dazu führt Jarman<br />

einen Cloud Provider in den USA<br />

an: „Er bietet seine Services über<br />

eine Cloud <strong>für</strong> 1500 Autoverkäufer<br />

an und hat alles auf zwei IBM 770<br />

konsolidiert. Alle Dienste stellt er<br />

von diesen beiden Systemen aus<br />

zur Verfügung. Doch dazu muss<br />

allerdings die Applikation entsprechend<br />

geschrieben worden<br />

sein.“ Den schnellen Einstieg in<br />

die Cloud-Technologie gibt es bei<br />

IBM ja bereits <strong>für</strong> AIX und Linux,<br />

im Verlauf des Jahres soll ein entsprechendes<br />

Konzept <strong>für</strong> IBM i folgen.<br />

„Die Schlüsselrolle übernimmt dabei<br />

die Live Partition Mobility“, gibt Jarman<br />

zu Protokoll. „Wichtige Techniken<br />

halten bereits Einzug – PowerVM Suspend<br />

und Resume kamen bereits in einem<br />

Technology Refresh. Nun folgt die<br />

Live Partition Mobility in einem weiteren.<br />

Somit ist die notwendige Technologie<br />

mit IBM i 7.1 und den folgenden<br />

Technology Refresh verfügbar.“ Wer<br />

heute mit System i in die Cloud-Thematik<br />

einsteigen will, der hat bereits alles<br />

vorliegen, er muss nicht auf ein Cloud-<br />

Starterkit warten.<br />

Generell kommt beim System i der<br />

hochintegrierte Ansatz ins Spiel. Es geht<br />

dabei nicht nur um das Betriebssystem,<br />

sondern auch um die Datenbank, das<br />

Application Serving. Daraus resultiert<br />

ein anderes Implementierungsmodell<br />

als bei Linux oder Unix. Denn Leute<br />

kaufen im Linux-Umfeld üblicherweise<br />

anders: Soll eine neue Applikation<br />

dazu kommen, wird ein neuer Server<br />

aufgesetzt – also ein Scale-Out-Modell.<br />

Bei IBM i dagegen wurde der Scale-Up-<br />

Weg eingeschlagen. Es ist immer viel<br />

mehr zu integrieren – doch das bringt<br />

<strong>für</strong> die Anwender auch viele Vorteile.<br />

Denn wer zum Beispiel SAP auf System<br />

i betreibt, der hat viel mehr Benutzer<br />

auf dem System und eine weitaus skalierbarere<br />

Datenbank auf dem System<br />

– verglichen mit Unix und Linux.<br />

Die Marktforscher haben <strong>für</strong> 2012<br />

das Thema „Big Data“ als eine wichtige<br />

Herausforderung <strong>für</strong> die IT herausgearbeitet.<br />

Daher stellt sich die Frage,<br />

wie IBM hier mit der Power-Architektur<br />

aufgestellt ist. „Bei diesem Trend in der<br />

Industrie geht es nicht nur um neue Datenquellen“,<br />

erklärt Jarman. „Vielmehr<br />

steht der Nutzen im Vordergrund, den<br />

man aus den vorhandenen Daten ziehen<br />

kann. Doch dazu sind spezielle<br />

Tools nötig, die es bisher so noch nicht<br />

gab.“ Generell sieht er Analytics und<br />

Business Intelligence (BI) mit hohen<br />

Zuwachsraten, wobei die Datenanalyse<br />

als der wichtige Faktor gilt. „Auf den<br />

Systemen mit der Power-Architektur<br />

aber auch auf dem Mainframe liegen<br />

die meisten Daten in den großen Datenbanken<br />

mit den wichtigen Geschäftsinformationen.<br />

Daher gibt es bei IBM<br />

auch verschiedene Wege, um die Daten<br />

besser zu nutzen und um die Analyse<br />

abzuwickeln.“<br />

Bei den Systemen im mittleren Bereich,<br />

wie IBMi auf Power, kommen eine<br />

integrierte Datenbank (DB2) und die<br />

zugehörigen Tools zum Einsatz. Ganz<br />

wichtig, so Jarman, sei dabei DB2 Web<br />

Query: „Man kann sicher darüber streiten,<br />

ob DB2 Web Query schon an sich<br />

als eine Analyse-Applikation durchgeht.<br />

Doch <strong>für</strong> die meisten Anwender<br />

in mittleren Unternehmen ist das der<br />

beste Startpunkt. Damit können sie<br />

Geschäftsinformationen aus den Produktivdaten<br />

sehr schnell herausfiltern,<br />

12<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


und zwar ohne dass sie über Umwege<br />

gehen – wie etwa einen x86-Server<br />

mit Microsoft SQL und dem Export von<br />

Live-Daten in die BI-Umgebung.“ Das<br />

Verschieben von Daten auf ein anderes<br />

System und das Herausfinden von<br />

wichtigen Informationen aus diesem<br />

Offline-Datenbestand sei eine aufwändige<br />

Angelegenheit. Das gehe anders<br />

schneller und mit weniger Aufwand.<br />

„Bei DB2 Web Query sehen wir ein<br />

Anwachsen – und das wird so weiter<br />

gehen. Anwender erkennen, dass dieser<br />

Weg gut zu verfolgen ist“, erwartet Jarman.<br />

Bei AIX liegen die Dinge anders.<br />

„DB2- und Oracle-Anwender setzen im<br />

Bereich BI auf Applikationen wie Cognos<br />

und SPSS. Hier eröffnen diese Applikationen<br />

viele Vorteile, wenn sie auf<br />

dem Power-7-Stack laufen. Denn dabei<br />

werden alle Schichten durchgängig optimiert<br />

– das haben Cognos-Benchmarks<br />

gezeigt: Die Applikation läuft auf Power<br />

7 weitaus besser als auf x86.“<br />

Einen interessanten Aspekt sieht<br />

Jarman mit der Watson-Technologie<br />

aufziehen. „Hier geht es um die textbasierte<br />

Analyse von Daten. Zudem ist das<br />

die Form, in der die meisten Informationen<br />

vorliegen: textbasiert und nicht in<br />

Datenbanken.“ Viele Marktforscher im<br />

IT-Bereich sind überzeugt, dass Technologien<br />

wie Apache Hadoop und Watson<br />

die Art und Weise ändern werden, wie<br />

Anwendungen im Bereich von BI und<br />

Analysesoftware geschrieben werden.<br />

Dieser Meinung schließt sich auch<br />

Jarman an. „Watson wurde nach dem<br />

spektakulären Fernsehauftritt bei Jeopardy!<br />

kommerzialisiert. Erste Systeme<br />

auf dieser Technologiebasis arbeiten<br />

bereits in der Verbesserung von Diagnosen<br />

bei Ärzten.“ Jarman sieht diese<br />

Technologie auch in andere Analyse-<br />

Applikationen einfließen: „Wir bauen<br />

diese Technik in Produkte Infosphere<br />

BigInsights und Infosphere Streams<br />

ein. Damit lassen sich Textdaten analysieren<br />

– und das sei auf Power-Linux<br />

bereits einsatzbereit.<br />

Bild 3. Für diese Hardwarekonfiguration eignet sich die Live Partition Mobility.<br />

Quelle: IBM<br />

Eine smarte und sichere IT-Infrastruktur<br />

sind wichtige Themen. Hier hat<br />

sich IBM i das Image erarbeitet, dass es<br />

noch nie von Hackern „geknackt“ wurde.<br />

Somit gilt die Sicherheit als ein wichtiges<br />

Argument <strong>für</strong> das System i. „In<br />

diesem Kontext genießen wir eine hohe<br />

Anerkennung: Kernapplikationen eines<br />

Unternehmen, dies auf Mainframes oder<br />

IBM i laufen, sind sicher. Der Grund ist<br />

vor allem im durchgängigen Sicherheitsmodell<br />

zu suchen. Bei IBM i bringt<br />

vor allem die Integration des Stacks –<br />

bis zur Datenbank – mehr Sicherheit<br />

auf der Serverseite“, gibt sich Jarman<br />

überzeugt. Doch im Zeitalter von mobi-<br />

len Applikationen kristallisiert sich ein<br />

Knackpunkt heraus: der Zugriff des mobilen<br />

Clients. Aber auch hier könne das<br />

integrierte Sicherheitsmodell helfen, so<br />

Jarman: „Wichtig ist hier vor allem, dass<br />

die „mobile Applikation“ sich an einem<br />

sicheren Punkt einhängen kann.“ Ein<br />

Beispiel da<strong>für</strong> sei die Verschlüsselung.<br />

Eine App auf einem Mobilgerät kann<br />

diese Funktionen nutzen, doch der Zugriff<br />

auf diese Fähigkeiten müsse recht<br />

einfach erfolgen. Dazu müsse man die<br />

ISVs mitnehmen: „Sie bekommen den<br />

Zugriff auf die Fähigkeiten einfach zur<br />

Verfügung gestellt und brauchen diese<br />

Funktionen nicht selbst nachbauen. Sie<br />

können dagegen auf bestehende Bibliotheken<br />

zurückgreifen.“<br />

Ein weiterer Kritikpunkt beim System<br />

i betrifft die Benutzerschnittstelle:<br />

„Grüner Text“ ist in der heutigen Zeit<br />

<strong>für</strong> die Vielzahl der Anwendungsfälle<br />

nicht mehr die erste Wahl. Aber auch<br />

hier gibt es Modernisierungs-Möglichkeiten,<br />

wie Jarman zu berichten weiß.<br />

„Wir bieten mittlerweile viele Optionen<br />

<strong>für</strong> Softwarehersteller. Dabei lassen<br />

sich die Interfaces aktualisieren, da<br />

auch Umgebungen wie Java und andere<br />

moderne Sprachen sich einbinden<br />

lassen. Eine sehr wichtige Rolle spielt<br />

dabei RPG Open Access. Damit können<br />

Entwickler bestehende RPG-Applikationen<br />

über die neuen Interfaces ansprechen.“<br />

Dieser Ansatz wurde schon<br />

vor zwei Jahren vorgestellt. Doch IBMs<br />

Softwaresparte, Rational, hat das in den<br />

neuesten RGP-Compilern eingebaut.<br />

In manchen Fällen empfiehlt sich<br />

auch ein kompletter Umbau der Software-Architektur.<br />

Das komme in Betracht,<br />

wenn zum Beispiel der Zugriff<br />

auf Daten erfolgen soll, die über mehrere<br />

Server verteilt sind. Generell erachtet<br />

Jarman RPG als eine gute Wahl beim<br />

Zugriff auf Daten. Den Nachteil des<br />

„grünen, zeichenbasierten Interface“<br />

heben die Schnittstellen in andere Welten<br />

auf. Damit lassen sich auch moderne<br />

Benutzerumgebungen erstellen.<br />

<br />

Rainer Huttenloher ó<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

13


<strong>Midrange</strong> Spezial Warum power i ?<br />

Die Welt wird smarter – und wir mit ihr<br />

Zeitlose Anforderungen<br />

Entscheidungsträger im geschäftlichen und technologischen Bereich sind stets auf der<br />

Suche nach Lösungen, die ihre zentralen Ansprüche an Hard- und Software erfüllen müssen:<br />

Kosten senken, Risiken minimieren, Service und Leistung erhöhen. Das sind die zeitlosen<br />

Anforderungen zahlreicher Unternehmen und sie werden es wohl auch weiterhin bleiben.<br />

System i ist eine einfach verwaltbare,<br />

einfach zu sichernde und<br />

hochzuverlässige Alternative zu Windows-basierten<br />

Servern. Die optimale<br />

Kombination aus Einfachheit, offenen<br />

Standards und einem ausgedehnten<br />

Angebot an Geschäftsanwendungen ermöglicht<br />

es Unternehmen,<br />

ihren „Power“ und ihren<br />

Fokus ganz und gar auf das<br />

eigene Kerngeschäft auszurichten<br />

– ein bedeutender<br />

Mehrwert, der nicht zu unterschätzen<br />

ist.<br />

Es ist zwingend erforderlich,<br />

dass eingesetzte<br />

IT-Systeme den höchsten<br />

Serviceansprüchen des jeweiligen<br />

Geschäftsbereichs<br />

gerecht werden und sich an<br />

neue Gegebenheiten anpassen<br />

lassen. IBM i bietet auf IBM Power<br />

Systems Servern eine skalierbare und<br />

virenresistente Architektur, die sich<br />

aufgrund ihrer außergewöhnlichen<br />

Ausfallsicherheit über Jahre hinweg bewährt<br />

(hat). Unternehmen, die Anwendungen<br />

auf IBM i ausführen, vertrauen<br />

schon seit vielen Jahren auf die erstklassige<br />

Leistung und die unverzichtbare<br />

Flexibilität dieser Plattform. Unternehmen<br />

können sich nicht nur schnell und<br />

flexibel weiterentwickeln, sie senken<br />

gleichzeitig auch die monatlichen Betriebskosten<br />

<strong>für</strong> ihre IT-Infrastruktur.<br />

Softwarelösungen müssen sich (immer<br />

wieder) den Arbeitsgewohnheiten und<br />

Bedürfnissen des Anwenders anpassen<br />

und nicht umgekehrt. Um dieses Ziel<br />

zu erreichen, bedarf es der richtigen<br />

Ausgangsposition und einer bewährten<br />

Grundlage. IBM i ist ein integriertes<br />

Betriebssystem, das über eine relationale<br />

Datenbank, Sicherheit, Webservices,<br />

Netzwerkbetrieb und Speicherverwaltung<br />

verfügt. Die umfassende<br />

und äußerst robuste Datenbank- und<br />

Middleware-Basis sorgt <strong>für</strong> den effizienten<br />

Einsatz von geschäftskritischen<br />

Anwendungen. Mit den integrierten<br />

Virtualisierungs- und Workloadmanagement-Funktionen<br />

können mehrere<br />

Anwendungen parallel auf dem<br />

gleichen System ausgeführt werden.<br />

Damit werden Systemauslastung und<br />

die Investitionsrendite des IT-Systems<br />

deutlich erhöht.<br />

Die ständige Weiterentwicklung des<br />

Systems i von IBM ist mit ein Argument<br />

<strong>für</strong> die Wertschätzung des soliden Systems.<br />

Neben Verlässlichkeit und Performance<br />

ist aktuell das grundlegende<br />

Konzept von OAR (Open Access RPG)<br />

der Beweis da<strong>für</strong>, dass man mit diesem<br />

System stets up to date ist. OAR ist das<br />

Application Programming Interface<br />

(API) von IBM, über das die Dialogschnittstelle<br />

von ILE-RPG-Programmen<br />

an Handler von Drittanbietern angebunden<br />

werden kann. Diese<br />

Technik ermöglicht, die bewährten<br />

System i-Vorzüge<br />

über Geräte zu nutzen, die<br />

von RPG bisher nicht direkt<br />

unterstützt wurden, wie etwa<br />

Webbrowser und damit<br />

auch mobile Endgeräte mit<br />

entsprechendem Browser.<br />

OAR ist außerdem ideal <strong>für</strong><br />

Benutzer, die anstelle der<br />

typischen schwarz-grünen<br />

Eingabemasken eine PCartige<br />

Benutzeroberfläche<br />

bevorzugen. Sämtliche WMR-Produkte<br />

können bereits über die API „bedient“<br />

werden. Es sind nur minimale Änderungen<br />

erforderlich.<br />

IBM Power i Lösungen sind eine<br />

zuverlässige und äußerst sichere Möglichkeit,<br />

IT-Strukturen zu vereinfachen<br />

und Kosten zu senken, damit Unternehmen<br />

in ihr Wachstum und ihren Erfolg<br />

investieren können. Große, mittelständische<br />

und kleinere Firmen blicken mit<br />

IBM Power i in eine smarte und „rosige“<br />

Zukunft – und damit natürlich auch<br />

jeder Einzelne von uns.<br />

<br />

Wolfgang M. Roser ó<br />

www.wmr.at<br />

14<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


Nach wie vor gefragt: die AS/400-Nachfolger<br />

Ausfallsicherheit und Integration<br />

„Etwa 80 Prozent unserer Kunden arbeiten auf einer AS/400 von IBM. Da<strong>für</strong> gibt es natürlich<br />

Gründe. Die häufigsten, die wir von unseren Kunden hören, sind die hohe Ausfall sicherheit<br />

der AS/400, ihre massendatenkompatible Performance und die integrierte Datenbank.“,<br />

erläutert Arne Claßen, Geschäftsführer der K+H Software KG.<br />

istorisch gesehen kommt die K+H<br />

„ Software H KG auch aus der RPG-<br />

Welt mit dem klassischen Green Screen.<br />

Heute entwickelt das Unternehmen die<br />

Java-Rechnungswesenlösung fimox. Die<br />

browserbasierte Anwendung hat einige<br />

Vorteile gegenüber den reinen AS/400-<br />

Lösungen, mit denen 1985 begonnen<br />

wurde. Beispielsweise überlassen wir<br />

heute dem Kunden die Wahl der Plattform.<br />

Die Mehrzahl unserer Kunden<br />

setzen aber dennoch auf die AS/400. So<br />

genießt ein IT-Leiter Investitionsschutz,<br />

weil er keine neue Hardware benötigt<br />

und der Kunde kann sogar selbst in der<br />

bekannten RPG-Sprache seine Schnittstellen<br />

zu integrierten Vorsystemen programmieren.“,<br />

so Arne Claßen weiter.<br />

Die Kombination der Systemsicherheit<br />

einer iSeries zusammen mit einer<br />

Lösung, die in modernster Java-Technologie<br />

programmiert ist, bringt zusätzliche<br />

Vorteile. Zum Beispiel können User<br />

mit jedem browserfähigen Client standortunabhängig<br />

über definierte Zugriffsrechte<br />

Leistungen und Daten aus dem<br />

Finance-Bereich abgesichert aufrufen.<br />

Diese Flexibilität ist insbesondere <strong>für</strong><br />

Unternehmen mit mehreren Standorten<br />

im In- und Ausland elementar und<br />

wird durch die Plattformneutralität und<br />

Mehrsprachenfähigkeit der Software<br />

unterstützt. Zudem ist den meisten<br />

Nutzern der browserbasierte Umgang<br />

mit der Anwendung vertraut. Daher<br />

werden in der Praxis deutlich geringere<br />

Zeit- und Kostenaufwendungen <strong>für</strong><br />

Mitarbeiterschulungen benötigt. Eine<br />

durchgängig zentrale Datenhaltung<br />

sichert auf diese Weise eine schnelle<br />

Ermittlung und Auswertung wichtiger<br />

Kennzahlen.<br />

Anwender berichten<br />

Der Versandhändler <strong>für</strong> Schuhe und<br />

Mode, gebrüder götz, entschied sich<br />

aufgrund der Möglichkeit fimox auf<br />

einer DB2/400 der IBM System i installieren<br />

zu können sowie wegen den<br />

buchhalterischen Anforderungen in<br />

Verbindung mit dem B2C- aber auch<br />

B2B-Endkundengeschäft <strong>für</strong> das Java-<br />

Rechnungswesen der K+H.<br />

„Die neue Anwendung musste ebenso<br />

wie unsere AS/400 massendatenperformant<br />

sein. Wir benötigten außerdem<br />

eine Dokumentensteuerung, die uns<br />

die regelmäßige Korrespondenz mit unseren<br />

Kunden in der Software ermöglicht.“,<br />

so Alexander Krug, Bilanzbuchhalter<br />

der gebrüder götz GmbH & Co.<br />

KG: „Mit fimox haben wir ein System,<br />

in dem wir neben den B2B-Debitorenstammdaten<br />

nun auch Privatadressen<br />

geeignet vorliegen haben. Integriert in<br />

unser AS/400-basiertes ERP-System<br />

werden wichtige Informationen zur Bonität,<br />

offene Posten oder Liefersperren<br />

zwischen den Systemen ausgetauscht<br />

und ein Update ist komfortabel über<br />

das Internet durchführbar.“<br />

Der Traditionsfertiger Giesswein,<br />

Marktführer im Bereich Textilien, übernimmt<br />

von der österreichischen Zentrale<br />

in Tirol auch die Buchhaltung <strong>für</strong><br />

die Standorte in Italien, Spanien und<br />

Frankreich. Dabei stellt der Umgang<br />

mit Massendaten, wie Bestellungen,<br />

Eingangszahlungen und Mahnungen,<br />

einen besonderen Anspruch an das<br />

Rechnungswesen. Nachdem die bisherige<br />

AS/400-basierte Lösung nicht<br />

mehr weiterentwickelt wurde, ging<br />

Mag. (FH) Günter Fauster, Finanzleiter<br />

der Giesswein Walkwaren AG, Mitte<br />

2009 auf die Suche nach einer modernen,<br />

international einsetzbaren Finanzlösung.<br />

„Die K+H Software KG war mir<br />

als AS/400 Rechnungswesenspezialist<br />

bereits bekannt – positiv bekannt.“, so<br />

Günter Fauster. „Aufgesetzt auf unsere<br />

bewährte AS/400 können Mahnungen<br />

nun komfortabel aus der Anwendung<br />

heraus per E‐Mail versandt werden<br />

und Währungskurse können über die<br />

LZB automatisch online aktualisiert<br />

werden.“ Sabrina Rammelt ó<br />

www.kh-software.de<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

15


MIDRANGE AKTUELL<br />

Integrierte <strong>HR</strong>-IT unterstützt strategische Personalarbeit<br />

Freiraum <strong>für</strong> <strong>HR</strong>-<strong>Neuausrichtung</strong><br />

<strong>HR</strong> als Business Partner agiert strategisch, gemeinsam mit dem Management. In dieser<br />

neuen Rolle benötigen <strong>HR</strong>-Verantwortliche <strong>Freiräume</strong> <strong>für</strong> die wertschöpfenden Tätigkeiten.<br />

<strong>HR</strong>-IT hilft effiziente Prozesse aufzubauen. Diese Meinung vertritt Markus Eischet, Key-<br />

Account Manager und Projektleiter bei VEDA, im Interview mit dem <strong>Midrange</strong> <strong>Magazin</strong> (MM).<br />

MM: Die Arbeitskräfteplanung in Unternehmen<br />

lässt sich heutzutage als sehr<br />

dynamisch charakterisieren. Wie kann<br />

IT-Unterstützung im <strong>HR</strong>-Bereich generell<br />

helfen?<br />

Markus Eischet: IT ist wesentlicher<br />

Wegbereiter <strong>für</strong> die <strong>Neuausrichtung</strong> der<br />

Personalarbeit im Unternehmen. Die<br />

Aufgaben von <strong>HR</strong> sind im Wandel, lang<br />

vorbei die Zeiten, in denen Personaler<br />

ihre Daseinsberechtigung nur aus der<br />

ordnungsgemäßen Durchführung der<br />

Gehaltsabrechnung und der passiven<br />

Betreuung von Mitarbeitern zogen. Demografie,<br />

Fachkräftemangel, veränderte<br />

Werte und Ansprüche der – potenziellen<br />

– Mitarbeiter verlangen von den Unternehmen<br />

eine Reorganisation der <strong>HR</strong>-<br />

Funktion. Die <strong>HR</strong>-Strategie – im Schulterschluss<br />

mit der Unternehmensstrategie<br />

– wird zentrales Element, der administrative<br />

Prozess – allen voran Lohn<br />

und Gehalt – bleibt als Kernaufgabe bestehen<br />

und wird sicher nicht einfacher.<br />

<strong>HR</strong>-IT schafft in diesem Änderungsprozess<br />

<strong>Freiräume</strong> <strong>für</strong> die wertschöpfenden<br />

Tätigkeiten und hilft effiziente Prozesse<br />

aufzubauen. <strong>HR</strong>-Software kann entlasten,<br />

unterstützen und Struktur geben<br />

und erhöht so die Zufriedenheit der<br />

Mitarbeiter in den Personalabteilungen.<br />

Durch die Unterteilung der <strong>HR</strong>-Aufgaben<br />

in administrative und strategische<br />

Arbeitspakete lassen sich die unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten einer IT-<br />

Unterstützung am besten klar machen.<br />

Für die administrativen Routinen ist der<br />

langfristige Trend klar – Auslagern, also<br />

Outsourcing, schafft Platz <strong>für</strong> die Aufgaben<br />

von <strong>HR</strong> als Business Partner des<br />

Managements. Auch die Betreuung von<br />

Mitarbeitern und die Durchführung wertschöpfender<br />

Personalprozesse wie Recruiting,<br />

Personaleinsatzplanung, Kompetenzmanagement<br />

und Weiterbildung<br />

lassen sich auf Prozessebene standardisieren<br />

und mittels moderner Software<br />

prozessorientiert automatisieren.<br />

Eine runde Sache – integrierte Lösungen<br />

unterstützen <strong>HR</strong> als Business Partner<br />

MM: <strong>HR</strong>-Strategie muss Unternehmensstrategie<br />

umsetzen helfen. Welche Auswirkungen<br />

hat das <strong>für</strong> die Aufgaben in<br />

der <strong>HR</strong>-Abteilung?<br />

Markus Eischet: Ohne Integration des<br />

<strong>HR</strong>-Managements in die Unternehmensstrategie<br />

und die nötige Akzeptanz werden<br />

Unternehmen den zukünftigen Anforderungen<br />

nicht erfolgreich begegnen<br />

können. Ich würde daher in der Beantwortung<br />

der Frage noch weiter gehen:<br />

<strong>HR</strong> muss Unternehmensstrategie nicht<br />

nur verstehen und umsetzen helfen, sondern<br />

von Anfang an in den Prozess einbezogen<br />

werden. Was hilft mir die beste<br />

Produktstrategie, wenn mir hinterher<br />

die Mitarbeiter fehlen, die die Produkte<br />

entwickeln, produzieren, verkaufen oder<br />

warten? Ein neuer Markt kann noch so<br />

interessant sein, wenn das Personal<br />

entweder von der Kapazität oder vom<br />

Wissen und Können nicht vorhanden ist,<br />

werde ich ihn nicht erfolgreich erschließen<br />

können. Nur wenn ich <strong>HR</strong> mit ins<br />

Boot hole, stelle ich sicher, dass meine<br />

Strategie aufgeht. Daher ist Kompetenzmanagement<br />

die Basis jeder Unternehmensstrategie.<br />

Wo will ich hin, welches<br />

Wissen benötige ich <strong>für</strong> diesen Weg? Mit<br />

einer Kombination aus Kompetenz- und<br />

Bildungsmanagement schaffen es die<br />

Top-Player, Wissen zielgerichtet und damit<br />

wertschöpfend einzusetzen.<br />

Unser aktuelles Problem, nicht nur<br />

im Mittelstand: Diese wichtige Einsicht<br />

ist noch nicht in den Unternehmen angekommen.<br />

Zahlreiche <strong>HR</strong>-Business Partner<br />

werden in ihren Unternehmen nicht<br />

in jener Rolle wahrgenommen, in der sie<br />

selbst agieren wollen: als strategischer<br />

und wertschöpfender Partner des Managements.<br />

Es fehlt die Einstellung zur<br />

Umstellung, und zwar nicht nur auf Seiten<br />

der Manager. Alte Rollenbilder aber<br />

auch das fehlende Verständnis der Personaler<br />

<strong>für</strong> die Themen der Linienmanager<br />

verhindern eine Kommunikation auf<br />

Augenhöhe. Wir als <strong>HR</strong>-Lösungspartner<br />

sehen uns daher verstärkt in der Rolle<br />

des Beraters, der Strukturen und Pro-<br />

16<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


zesse in den Unternehmen aufbrechen<br />

muss, um <strong>für</strong> die neuen Aufgaben von<br />

<strong>HR</strong> Platz zu schaffen.<br />

MM: Wie können externe Dienstleister<br />

oder Service-Anbieter hier die <strong>HR</strong>-Abteilung<br />

im Unternehmen unterstützen?<br />

Markus Eischet: Gleiches Stichwort –<br />

Platz schaffen. Wir haben jetzt viel von<br />

den wertschöpfenden, strategischen<br />

Aufgaben von <strong>HR</strong> gesprochen. Nichtsdestotrotz<br />

bleiben die Kernaufgaben,<br />

die administrativen Routinen bestehen.<br />

Diese Aufgaben gehören nicht zu den<br />

Kompetenzen, die das Unternehmen<br />

vom Wettbewerb differenzieren. Trotzdem<br />

fressen sie viel Zeit und erfordern<br />

das permanente Vorhalten von aktuellstem<br />

Fachwissens in Gesetzgebung und<br />

Meldewesen. Outsourcing leistet einen<br />

wertvollen Beitrag, indem es Personaler<br />

entlastet und <strong>Freiräume</strong> schafft. Oberste<br />

Prämisse sind hier Vertrauen in den<br />

Dienstleister und auf die Geschäftsprozesse<br />

passende Abläufe.<br />

Für Personaler ist die Auslagerung<br />

von sensiblen Daten und Kernaufgaben<br />

keine einfache Entscheidung. „Ich bin<br />

seit mehr als zehn Jahren <strong>für</strong> das Personalwesen<br />

in unserem Unternehmen<br />

verantwortlich und kenne alle Besonderheiten<br />

des Unternehmens und die jedes<br />

Mitarbeiters – wie kann ein Dienstleister<br />

das übernehmen, der uns gar nicht<br />

kennt?“ hat eine Kundin mich neulich gefragt.<br />

Wir konnten sie in der Zusammenarbeit<br />

überzeugen. Manchmal muss das<br />

häppchenweise passieren – wir erleben<br />

es oft, das ASP-Kunden, die zunächst<br />

nur ihre Entgelt- oder Zeitlösungen in<br />

unserem Rechenzentrum hosten, im<br />

nächsten Stepp Business Prozess Outsourcing<br />

(BPO) in Betracht ziehen oder<br />

im Entgeltbereich sogar in den Full-Service<br />

wechseln. Wesentlich ist, dass sich<br />

die Dienstleistung den Prozessen und<br />

Anforderungen des Kunden anpasst,<br />

nicht umgekehrt.<br />

MM: Welche Arbeiten lassen sich am<br />

besten outsourcen?<br />

Markus Eischet: Der Geschäftsbereich<br />

Outsourcing wuchs bei VEDA im<br />

Jahr 2011 erneut um 26 Prozent – dies<br />

zeigt die Entwicklung und Dynamik in<br />

diesem Bereich. Aber: <strong>HR</strong>-BPO ist nicht<br />

„l’art pour l’art“. Es geht immer um die<br />

Betrachtung der Gesamtprozesse eines<br />

Unternehmens, um entscheiden zu können,<br />

welche Bestandteile sich qualitätsgesichert<br />

oder gar qualitätssteigernd<br />

auslagern lassen. Eine Binsenweisheit<br />

stimmt immer: Wenn ich es selber besser<br />

oder preiswerter machen kann, sollte<br />

ich es auch selber machen.<br />

„<strong>HR</strong>-Software muss rund laufen“,<br />

so Markus Eischet.<br />

MM: Dazu noch die Nachfrage: Braucht<br />

<strong>HR</strong>-Software noch weitere Schnittstellen<br />

zur restlichen EDV im Unternehmen?<br />

Markus Eischet: Eine integrierte Lösung<br />

schafft immer Synergien, sie wird immer<br />

mehr können als solitäre Anwendungen.<br />

Die <strong>HR</strong>-Lösungen von VEDA bilden<br />

ein integriertes Lösungspaket, das von<br />

Entgelt über Zeitwirtschaft und Zutrittskontrolle,<br />

Kompetenz‐, Bildungs- und Bewerbermanagement<br />

alle wesentlichen<br />

Funktionen einbindet und auch Finance<br />

& Accounting in den Datenkreislauf einschließt.<br />

Das ist sinnvoll, denn die Wechselwirkungen<br />

sind immens. Kompetenz<br />

entsteht aus Wissen, und dieses Wissen<br />

beziehen die Unternehmen aus einem<br />

integrierten Datenfluss, der die richtige<br />

Information zum richtigen Zeitpunkt an<br />

der richtigen Stelle ohne Medienbrüche<br />

bereitstellt. Des Weiteren kann die Verzahnung<br />

von <strong>HR</strong> mit der Produktionsplanung<br />

oder mit ERP-Systemen gar nicht<br />

eng genug sein, wie wir in vielen Partnerprojekten<br />

mit ERP-Anbietern bewiesen<br />

haben.<br />

MM: Bestimmen der Mitarbeiter-Kompetenzen<br />

gemäß deren Job-Profil – wie<br />

kann hier Software die <strong>HR</strong>-Abteilung<br />

entlasten?<br />

Markus Eischet: Je dynamischer ein<br />

Unternehmen arbeitet, desto transparenter<br />

müssen die Kompetenzprofile<br />

der Mitarbeiter sein. Immer mehr Branchen<br />

verlassen eingesessene Matrixorganisationen<br />

und setzen auf flexible<br />

Projektstrukturen, um sich den hohen<br />

Anforderungen globaler Märkte anzupassen.<br />

Bei der bedarfsorientierten<br />

Bildung von Projektteams unterstützt<br />

Kompetenzmanagement, indem es benötigte<br />

Qualifikationen aufzeigt und mit<br />

vorhandenem Wissen „matcht“ bzw. erforderlichen<br />

Trainingsbedarf aufzeigt. In<br />

dem weiter oben angesprochenen Umfeld<br />

Unternehmensstrategie bringt softwaregestütztes<br />

Kompetenzmanagement<br />

große Vorteile, wenn es Expertenwissen<br />

aufzeigt und damit vielleicht Marktchancen<br />

eröffnet.<br />

Aber Kompetenz- und Bildungsmanagement<br />

nutzt ja nicht nur dem<br />

Unternehmen, im Gegenteil. Da die<br />

Möglichkeiten, die ihnen ein Unternehmen<br />

hinsichtlich ihrer persönlichen und<br />

fachlichen Weiterentwicklung bietet, <strong>für</strong><br />

Arbeitskräfte immer wichtiger werden,<br />

kann die strategische Wissensplanung<br />

im Unternehmen Mitarbeitern neue Perspektiven<br />

bieten und sie damit an das<br />

Unternehmen binden.<br />

Denn: Letztlich geht es bei <strong>HR</strong> – also<br />

auch bei <strong>HR</strong>-IT – um den Mitarbeiter,<br />

als kostbarstes Gut der Unternehmen.<br />

Wenn <strong>HR</strong>-Software nur den Unternehmenszielen<br />

dient, aber nicht den Mitarbeitern,<br />

dann wird sie langfristig nichts<br />

bringen. Es gibt unzählige Software-<br />

Projekte, in denen aufwändige Self-<br />

Services oder Auswertungen integriert<br />

werden, die aber keiner anwendet, weil<br />

die Mitarbeiter den Nutzen nicht sehen.<br />

Dieser muss von Anfang an deutlich<br />

werden, zum Beispiel durch eine deutliche<br />

Steigerung der Usability oder durch<br />

frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter in<br />

IT-Projekte.<br />

ó<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

17


MIDRANGE AKTUELL<br />

FRAGE DES MONATS<br />

Sicherheitsbedenken im Umfeld<br />

des Cloud Computings erschweren<br />

die Akzeptanz dieser<br />

Bezugsform von IT-Diensten.<br />

?<br />

DIE frage<br />

Sind <strong>für</strong> Sie die Sicherheitsbedenken<br />

im Umfeld des<br />

Cloud Computings größtenteils<br />

geklärt?<br />

DAS ergebnis<br />

7 %<br />

ja<br />

93 % nein<br />

98 Teilnehmer<br />

haben abgestimmt<br />

Immer noch bremsen<br />

die Sicherheitsbedenken<br />

Die Experten sind sich einig: Für<br />

Unternehmen ist derzeit eine die<br />

Kombination aus interner (Private) und<br />

Public Cloud sinnvoll. Diese „Public Private<br />

Cloud“ (auch als „Hybrid Cloud“<br />

tituliert) reduziert die Sicherheitsproblematik.<br />

In einem derartigen Ansatz<br />

erbringt die IT im Unternehmen einige<br />

Services selbst (allerdings in Cloud-<br />

Manier).<br />

Andere Dienste – wie zum Beispiel<br />

ein traditioneller Mail-Service – werden<br />

von einem öffentlichen Provider, wie<br />

etwa Google oder Microsoft, erbracht.<br />

Um die Anforderungen eines Unternehmens<br />

in Bezug auf die Sicherheit, den<br />

Datenschutz und die Compliance-Vorgaben<br />

(also regulatorische Vorgaben<br />

seitens der Gesetzgebung oder aber<br />

auch durch die Finanzbehörden) zu<br />

erfüllen, sind dabei zusätzliche Mechanismen<br />

nötig.<br />

Vor allem vor dem Hintergrund der<br />

in Deutschland verschärften Gesetzgebung<br />

beim Datenschutz (dabei möchte<br />

die zuständige EU-Kommissarin Viviane<br />

Reding entsprechend des deutschen<br />

Vorbilds europaweit nachziehen) wird<br />

es besonders kritisch, wenn die sogenannten<br />

personenbezogenen Daten betroffen<br />

sind.<br />

Personenbezogene Daten<br />

erfordern Sonderbehandlung<br />

Darunter rangieren zum Beispiel auch<br />

die Kundendaten in einem CRM-System<br />

ebenso wie die Mitarbeiterdaten<br />

einer <strong>HR</strong>-Software. Den Begriff der personenbezogenen<br />

Daten fasst das Bundesdatenschutzgesetz<br />

(BDSG) in seinen<br />

vielen Paragrafen sehr weit. Es reicht<br />

zum Beispiel schon, wenn bei den Daten<br />

der betroffene Anbieter oder auch<br />

ein Dritter einen Personenbezug herstellen<br />

könnte.<br />

Daher erscheint der Kontext aus<br />

Sicherheitsbedenken und Datenschutz<br />

noch nicht so geklärt zu sein, wie viele<br />

Anbieter von Cloud-Diensten das gerne<br />

sehen würden. Denn nur so lässt<br />

sich erklären, dass die Abstimmung<br />

unter unseren Lesern ein derart klares<br />

Bild zeichnet: Knapp 93 Prozent<br />

der Teilnehmer an unserer Umfrage<br />

sehen allein die Sicherheitsfrage als<br />

nicht beantwortet an.<br />

<br />

Rainer Huttenloher ó<br />

18<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


+ Neu +++ Neu +++ Neu +++ Neu +++ Neu +++ Neu<br />

Fortgeschrittene<br />

SQL-Techniken<br />

So überlassen Sie der Datenbank viel Schreibarbeit<br />

und sparen Zeit<br />

Die DB2 in Ihrem System i ist prädestiniert <strong>für</strong> SQL. Dieser Workshop<br />

zeigt Ihnen, wie Sie durch den Einsatz fortschrittlicher Techniken die<br />

Performance Ihrer Abfragen erhöhen und, gerade bei komplexeren<br />

Aufgabenstellungen, richtig viel Ihrer wertvollen Zeit sparen können.<br />

Sie sollten diesen Workshop besuchen, weil Sie…<br />

• durch SQL-Programmierung Zeit sparen werden<br />

• die Performance Ihrer Abfragen erhöhen möchten<br />

• die Intelligenz der DB2 ausschöpfen möchten<br />

• solches Wissen auch übergreifend einsetzen können<br />

• der Erfahrungsaustausch mit Kollegen und dem<br />

Referenten interessiert<br />

Fulda 16. April 2012 _ Nr. 5901215<br />

Stuttgart 17. April 2012 _ Nr. 5901203<br />

Wien 18. September 2012 _ Nr. 5902207<br />

München 6. November 2012 _ Nr. 5902204<br />

Köln 7. November 2012 _ Nr. 5902202<br />

Zürich 4. Dezember 2012 _ Nr. 5902213<br />

Referent: Klaus-Peter Luttkus<br />

Aus dem Inhalt:<br />

• Gruppenbildung und Super Groups<br />

– Group by<br />

– Rollup<br />

– Cube<br />

– Grouping Sets<br />

• Common Table Expressions (CTE)<br />

• Anwendung von Built-in Function<br />

– Datumsfunktionen<br />

– Numerische Funktionen<br />

– Zeichenfolge-Funktionen<br />

– Typkonvertierungen<br />

• Anwendung von User Defined Function<br />

– Scalare Funktionen<br />

– Tabellen-Funktionen<br />

• Vertikale und horizontale Verknüpfungen<br />

– Inner Joins<br />

– Outer Joins<br />

– Unions, Excepts, Intersects etc.<br />

• Unterabfragen<br />

– korrelierende / scalare Subselects<br />

– Subselects in der Where-Klausel<br />

– Subselects in der From-Klausel<br />

• Rekursionen<br />

Bestellung per Fax +49 8191 70661<br />

im Web: www.midrange-academy.com<br />

Firma<br />

Name<br />

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PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Datum<br />

1. Unterschrift<br />

E-Mail-Adresse<br />

Fax<br />

1. Teilnehmer Name Workshop-Nummer<br />

E-Mail-Adresse<br />

2. Teilnehmer Name Workshop-Nummer<br />

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3. Teilnehmer Name Workshop-Nummer<br />

E-Mail-Adresse<br />

Teilnahmegebühren<br />

– pro Teilnehmer: 599,– €<br />

– zwei Teilnehmer: je 549,– €<br />

– drei und mehr Teilnehmer: je 499,– €<br />

Frühbucherrabatt bei Anmeldung<br />

bis zu vier Wochen vor der Veranstaltung: 50,– €<br />

Abonnentenrabatt (MIDRANGE MAGAZIN<br />

oder TechKnowLetter): 5 %<br />

Den Preisen ist die gesetzliche Mehrwertsteuer hinzuzurechnen. Die Teilnahmegebühr<br />

enthält die Verpflegung tagsüber inkl. Mittagsessen und Pausenerfrischungen.<br />

Sie erhalten nach Eingang Ihrer Buchung die Anmeldebestätigung/Rechnung<br />

mit Angaben über Termine und Veranstaltungsort. Ausgabe<br />

der Unterlagen ab 8.30 Uhr, Veranstaltungsbeginn um 9.30 Uhr. Änderungen<br />

vorbehalten.<br />

ITP VERLAG GmbH ı Kolpingstraße 26 ı 86916 Kaufering ı Tel. +49 8191 9649-0 ı Fax +49 8191 70661<br />

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SCHWERPUNKT<br />

RZ-Betrieb und Systemmanagement<br />

Bild: Microsoft<br />

SUMMARY<br />

Enge Packungsdichte der Server in einem<br />

Container: So arbeitet man bei Microsoft<br />

im Chicagoer RZ. Bei der Dimensionierung<br />

der Energiezuführung darf man nie von den<br />

Daten blattwerten der Server ausgehen.<br />

Experten diskutieren über Dimensionierung von Rechenzentren<br />

Treffende Vorhersagen gelten<br />

als die große Kunst<br />

Wenn es um die perfekte Dimensionierung von Rechenzentren (RZ) geht, müssen die<br />

Verantwortlichen vom Status Quo aus gehen und in möglichst passenden Annahmen den<br />

künftigen „IT-Verbrauch“ abschätzen. Beim Wetterdaten-Satelliten-Betreiber Eumetsat<br />

haben RZ-Spezialisten diskutiert und mögliche Ansätze besprochen. Die Modularisierung<br />

der RZ-Konzeption verspricht die höchste Flexibilität.<br />

Obwohl Unternehmen sehr stark auf<br />

die Server-Virtualisierung steigt<br />

die Anzahl der eingesetzten physischen<br />

Systeme enorm: Im Jahr 2020 sollen es<br />

zehnmal so viele sein wie 2010. Mit diesem<br />

Zitat aus den Untersuchungen des<br />

Borderstep-Instituts leitete Béla Waldhauser<br />

von Rechenzentrumsbetreiber<br />

Global Switch die Diskussion der RZ-<br />

Expertenrunde ein. In den Räumen der<br />

Eumetsat in Darmstadt diskutierten<br />

Spezialisten – Rechenzentrumsbetreiber<br />

und IT-Hersteller – über die künftigen<br />

Trends.<br />

Dabei lag der Schwerpunkt der<br />

Diskussion auf der Konzeption von<br />

zukunftssicheren Lösungen <strong>für</strong> die IT-<br />

Infrastruktur bei einem möglichst ressourcenschonenden<br />

Betrieb.<br />

Servern <strong>für</strong> das Video-Streaming<br />

– so die Erfahrung von Florian Sippel,<br />

Noris Networks, – fällt die Rolle der<br />

Energiefresser zu. Denn diese Systeme<br />

müssen einen hohen Datendurchsatz<br />

20<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


garantieren. Typische Applikationen,<br />

wie sie bei mittelständischen Unternehmen<br />

gefragt sind – wie etwa Mail-<br />

Server – kommen mit weniger Stromverbrauch<br />

aus. Doch die Bestimmung<br />

des Ist-Werts, so Waldhause, sei nicht<br />

das Problem: „Mittlerweile kann man<br />

den Energieverbrauch der Server und<br />

Netzwerkgeräte gut messen, doch es<br />

geht ja um die Frage, was wird morgen<br />

benötigt.“<br />

Verfügbarkeits-Level entscheiden<br />

über die Dimensionierung<br />

Dabei gilt es auch zunehmend strategische<br />

Fragen zu beantworten: Welche<br />

Verfügbarkeits-Level sind nötig? Wie<br />

viele Anwender müssen künftig Zugriff<br />

auf die Unternehmens-Software<br />

haben? Welche IT-Dienste sind künftig<br />

nötig? All das kann der IT-Leiter allein<br />

gar nicht absehen – hier muss er Unterstützung<br />

bei der Geschäftsführung einholen.<br />

Erst wenn diese Kenngrößen definiert<br />

sind, kann die IT-Abteilung sich<br />

dann der Aufgabe widmen, mit möglichst<br />

energieeffizienten IT-Strukturen<br />

die Anforderungen zu bedienen.<br />

Doch in diesem Kontext ergibt sich<br />

auch die Problematik, die Auswirkungen<br />

neuer Technologien einzurechnen.<br />

Interessant wird es bei Technologiesprüngen<br />

– denn dann ist keine lineare<br />

Extrapolation mehr machbar. Ein<br />

Beispiel da<strong>für</strong> ist der Einsatz von Bladeserver-Konzepten:<br />

Hier ergibt sich<br />

eine weitaus höhere Energiedichte pro<br />

Rack, wenn ein Rack mit Blades vollgestopft<br />

ist.<br />

Für Microsofts Infrastructure Architect,<br />

Frank Koch, liegt die Zukunft<br />

des RZ-Baus in erster Linie in einer weitgehenden<br />

Modularisierung der Einheiten.<br />

Dabei sieht man bei Microsoft nicht<br />

unbedingt mehr den Container als das<br />

Basiselement – wie das in den letzten<br />

RZ bei Microsoft zum Einsatz gekommen<br />

ist. Es geht vielmehr um einzelne<br />

Funktionsmodule – wie Server-Unit,<br />

Kühlungs-Einheiten, etc. Dabei rangieren<br />

Microsofts heutige RZ schon in<br />

einer enormen Größenordnung: bis zu<br />

30.000 Server in einer Halle.<br />

Eine wesentliche Rolle schreibt<br />

Koch der Software-Architektur zu.<br />

Bisher waren die hochverfügbaren<br />

Hardware-Architekturen entsprechend<br />

teuer. Doch wenn die Applikations-<br />

Software selbst bereits ausfallsicher<br />

konzipiert ist, dann können auf dieser<br />

Ebene recht günstig ein Ausfall von darunterliegenden<br />

Komponenten verkraftet<br />

werden. Entsprechende Konzepte<br />

seien ansatzweise bereits heute schon<br />

verfügbar so Koch und verweist auf<br />

das DNS (Domain Name Service). Dann<br />

muss sich die Software die verfügbaren<br />

hardware-Einheiten aus dem Verbund<br />

selbstständig aussuchen.<br />

Für die Hardware im RZ hätte das<br />

eine elegante Konsequenz: Ausgefallene<br />

Systeme oder Komponenten verbleiben<br />

im entsprechenden IT-Modul. Erst<br />

wenn der Ausfallgrad dieses Modul<br />

über einer tolerierbaren Schwelle liegt,<br />

wird das komplette Modul – wie etwa<br />

ein Container mit 3000 Servern – auf<br />

einmal ausgetauscht. Damit wären teure<br />

Hochverfügbarkeits-Verbunde – wie<br />

heutige Cluster-Konfigurationen – obsolet.<br />

Doch der Zeithorizont <strong>für</strong> derartige<br />

Software liegt sicher über fünf Jahren.<br />

Energieeinspeisung direkt<br />

vom Kraftwerk<br />

Ein weiterer Trend bei der Konzeption<br />

von RZ betrifft die örtliche Nähe zu einem<br />

Energieversorgungsunternehmen<br />

(EVUs). Dieses „Heranrücken“ der RZ<br />

hat einen einfachen Grund: Die Stromverkabelung<br />

kommt wesentlich teurer<br />

als die Netzwerk-Verkabelung. Mittlerweile<br />

machen zum Beispiel EVUs aus<br />

den skandinavischen Regionen günstige<br />

Angebote in Sachen Energiepreise,<br />

um so RZ mit „europäischen Zuschnitt“<br />

in die Nähe ihrer Kraftwerke zu bekommen.<br />

Zusätzlich ergibt sich daraus<br />

noch ein Vorteil: Im Norden kann man<br />

fast das gesamte Jahr über die Kühlung<br />

mit Hilfe von Außenluft abwickeln.<br />

<br />

Rainer Huttenloher ó<br />

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21


SCHWERPUNKT<br />

RZ-Betrieb und Systemmanagement<br />

Future Thinking 2012: Fachvorträge und Preisvergabe<br />

Innovationen im Rechenzentrum<br />

Innovative und zukunftsweisende Ideen rund um das Thema Rechenzentrum verbreiten –<br />

unter diesem Motto tritt die Konferenz „Future Thinking“ auch 2012 wieder an.<br />

Effizienzsteigerungen und neue Ideen sollen in der Branche schneller bekannt gemacht<br />

und genutzt werden. Der Veranstaltungstag am 29. März 2012 im Auto & Technik<br />

Museum Sinsheim mit der Fachausstellung und der Vergabe des Deutschen Rechenzentrumspreises<br />

(DRZP) gilt als der krönende Abschluss des ganzjährigen Prozesses.<br />

Das Projekt „Future Thinking“ versteht<br />

sich als eine Plattform, die<br />

Effizienzsteigerungen im Rechenzentrum<br />

(RZ) schnell bekannt macht. Entscheider<br />

und Experten treffen in der<br />

Eintagesveranstaltung am 29. 3. 2012<br />

in Sinsheim aufeinander, um sich auszutauschen,<br />

aktuelle Entwicklungen<br />

vorzustellen und zu diskutieren. Hochkarätige<br />

Fachvorträge zeigen den neuesten<br />

Stand der Technik und weisen<br />

den Weg <strong>für</strong> das zukünftige Rechenzentrum.<br />

Vision umsetzen und<br />

Schwerpunkte setzen<br />

Die Veranstalter möchten branchenübergreifend,<br />

herstellerneutral und<br />

zukunftsorientiert die Entwicklungen<br />

im Rechenzentrumsmarkt aufzeigen,<br />

den Einsatz moderner Lösungen vorantreiben<br />

und die Branche in letzter Kon-<br />

Überblick<br />

Die Kategorien <strong>für</strong> den DRZP<br />

1. Visionäre Rechenzentrumsarchitektur<br />

2. Energie- und ressourceneffiziente<br />

Rechenzentren<br />

3. RZ-Software<br />

4. RZ-Energietechnik<br />

5. RZ-Klimatisierung und Kühlung<br />

6. RZ-Sicherheit<br />

7. RZ-IT sowie Netzwerk-Infrastrukturen<br />

8. Ideen und Forschungen rund um das<br />

Rechen zentrum<br />

Das Technikmuseum Sinsheim bietet <strong>für</strong> die Veranstaltung „Future Thinking“ wie bereits im<br />

Vorjahr das ideale Ambiente.<br />

Quelle: Future Thinking<br />

sequenz zu einem bewussteren und<br />

nachhaltigerem Umgehen mit unseren<br />

Ressourcen anhalten.<br />

Vergabe deutscher<br />

Rechenzentrumspreis<br />

Vor diesem Hintergrund wird der deutsche<br />

Rechenzentrumspreis (DRZP)<br />

nach 2011 nun zum zweiten Mal vergeben.<br />

Das vielstimmige Echo der letztjährigen<br />

Preisverleihung belegt, wie<br />

wichtig ein solcher Preis <strong>für</strong> die Branche<br />

ist. In diesem Jahr wird der Award<br />

daher nicht wie bisher in vier, sondern<br />

in acht Kategorien vergeben. Insgesamt<br />

14 Jurymitglieder aus Forschung, Politik<br />

und der Industrie bewerten die eingereichten<br />

Konzepte.<br />

Der DRZP soll Rechenzentrumsplaner,<br />

Architekten, IT-Anbieter, Rechenzentrumsbetreiber<br />

sowie Studierende<br />

und Forschende dazu motivieren, ihre<br />

innovativen Konzepte und neuen Denkansätze<br />

zu präsentieren. Zudem soll<br />

mit dieser Auszeichnung das „grüne“<br />

Gewissen der Branche angesprochen<br />

werden. Die Galaveranstaltung und die<br />

Preisverleihung werden ab 19 Uhr am<br />

29. 3. 2012 in der Rhein-Neckar-Arena<br />

stattfinden. Rainer Huttenloher ó<br />

22<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


SCHWERPUNKT<br />

RZ-Betrieb und Systemmanagement<br />

Die häufigsten Fehler bei Planung, Bau und Betrieb vermeiden<br />

Rechenzentrum gut geplant<br />

Bei Konzeption, Bau und Betrieb von Rechenzentren kann man viele Fehler machen,<br />

die am Ende schlimmstenfalls Sicherheit und Verfügbarkeit gefährden. Zu hohe Betriebskosten<br />

entstehen vor allem dann, wenn die Energieeffizienz vernachlässigt wird.<br />

Rechenzentren werden mehr und<br />

mehr zum Rückgrat der Wirtschaft<br />

und jedes einzelnen Unternehmens.<br />

Kaum ein Geschäftsprozess lässt sich<br />

heute noch reibungslos ohne den Einsatz<br />

von IT-Services abwickeln, oft geht<br />

ohne EDV gar nichts. Ein optimales Rechenzentrum<br />

fängt mit der Planung an.<br />

Besonders fatal wirkt es sich aus, wenn<br />

an den späteren Leistungs- und Verfügbarkeitsansprüchen<br />

vorbei geplant<br />

wird. Die Definition der gewünschten<br />

Leistungsparameter des Rechenzentrums<br />

sollte nicht nur Verarbeitungskapazität<br />

der Rechner, Speicher und<br />

übrigen Systeme umfassen, sondern<br />

auch Aspekte wie Klimatisierung, Sicherheit<br />

oder komplexe IT-Prozesse.<br />

Maßgeblich sind hinsichtlich Leistung<br />

und Verfügbarkeit die Ansprüche der<br />

zukünftigen Anwender. Die <strong>für</strong> die<br />

angestrebte Verfügbarkeitsklasse nötige<br />

RZ-Architektur lässt sich anhand<br />

der Definitionen des Uptime-Instituts<br />

detaillieren. Es klassifiziert Rechenzentren<br />

je nach Verfügbarkeit in Tier<br />

I (geringe Verfügbarkeitsanforderungen)<br />

bis Tier IV (Hochverfügbarkeit).<br />

Für jeden Tier sind eindeutige Anforderungen<br />

beispielsweise hinsichtlich<br />

der Redundanz der Stromversorgungen<br />

festgelegt, die bei der Planung berücksichtigt<br />

werden sollten.<br />

Es empfiehlt sich daher schon weit<br />

im Vorfeld des eigentlichen Bauprozesses<br />

eine detaillierte Planung, die<br />

alle Erwartungen an Leistung, Effizienz<br />

und Sicherheit des Rechenzentrums<br />

umfassen sollte. Zu Letzterem gehören<br />

sorgfältige Überlegungen hinsichtlich<br />

des Zugriffs auf die Infrastruktur, die<br />

Schutzmaßnahmen und eine Berechtigungsstruktur<br />

berücksichtigen sollten.<br />

Am Planungsprozess sollten alle betroffenen<br />

Bereiche einschließlich der<br />

Anwender beteiligt werden. Als Resultat<br />

entsteht ein Pflichtenheft, das als<br />

Grundlage <strong>für</strong> sämtliche späteren Prozesse<br />

dient.<br />

Elektrischer Strom ist im Rechenzentrum<br />

eine rund um die Uhr unterbrechungsfrei<br />

notwendige Basisressource.<br />

In die Konzeption und Realisierung<br />

der Stromversorgung sollte man daher<br />

die größtmögliche Sorgfalt investieren.<br />

Schon mancher Rechenzentrumsbau<br />

hat sich verzögert, weil die nötigen Versorgungsleitungen<br />

nicht schnell genug<br />

in der gewünschten Kapazität bereitgestellt<br />

werden konnten. Die günstige und<br />

ausreichende Verfügbarkeit von Strom<br />

ist daher ein wichtiger Faktor bei der<br />

Standortsuche, der im Zuge des Umstiegs<br />

auf erneuerbare Energien noch<br />

weit wichtiger werden dürfte.<br />

Generalunternehmer verantwortet<br />

den Neubau<br />

Am eigentlichen Bau des Rechenzentrums<br />

sind viele Gewerke beteiligt.<br />

Dadurch entsteht hoher Abstimmungsaufwand.<br />

Zudem sind oft genug die<br />

Verantwortlichkeiten nicht klar genug<br />

gegeneinander abgegrenzt. Die Folge:<br />

Planungs- oder Abwicklungsfehler,<br />

die sich später in höheren Material‐,<br />

Arbeits- oder Betriebskosten niederschlagen.<br />

Werden etwa die vorgesehenen<br />

Bodenraster des Lochbodens nicht<br />

eingehalten, erschwert das später Wartungsarbeiten,<br />

weil der Boden sich da,<br />

wo es nötig wäre, nicht öffnen lässt.<br />

Selten gibt es unternehmensintern<br />

einen Mitarbeiter, der so erfahren ist,<br />

dass er die Tücken der unterschiedlichen<br />

Gewerke und ihres Zusammenspiels<br />

im Detail kennt. Schließlich<br />

gehören Fachwissen zu Brandschutz,<br />

Klimatisierung oder Elektroinstallation<br />

nicht direkt zur Kernkompetenz eines<br />

RZ-Verantwortlichen. Den Bau eines<br />

neuen Datenzentrums „nebenbei“ zu<br />

verantworten, dürfte nur den wenigsten<br />

optimal gelingen. Oft ist es daher<br />

besser, einen erfahrenen Planer schon<br />

im Vorstadium zu Rate zu ziehen und<br />

später einen Generalunternehmer zu<br />

beauftragen, der die Umsetzung der<br />

Pläne bis zur Übergabe an den Kunden<br />

verantwortet.<br />

Auch an die notwendigen Zertifizierungen<br />

wird oft nicht gedacht. Wer sich<br />

erst nach dem Bau damit befasst, muss<br />

mit einem längeren Zertifizierungsprozess<br />

rechnen und im schlimmsten Fall<br />

nachbessern. Es gilt: Wer zertifizierte<br />

Lösungen <strong>für</strong> Teilbereiche vorschreibt,<br />

hat es auch bei der Zertifizierung des<br />

gesamten RZ einfacher.<br />

<br />

Bernd Hanstein ó<br />

www.rittal.com<br />

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Der vollständige Artikel steht Abonnenten<br />

online zur Verfügung.<br />

24<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


Neue IT-Betriebsmodelle erfordern moderne Stromkonzepte<br />

Energie in der Wolke<br />

Trends wie Cloud-Computing und Virtualisierung bringen neue Chancen <strong>für</strong> die Unternehmens-IT<br />

– sowie Arbeit <strong>für</strong> die Rechenzentrumsplaner: Etablierte Kühl- und Stromversorgungskonzepte<br />

aus der Client-Server-Zeit müssen spätestens jetzt auf den Prüfstand.<br />

Private Clouds, Public Clouds, Virtualisierung<br />

– das alles sind fortschrittliche<br />

Technologien zur Konsolidierung<br />

und Zentralisierung der IT-<br />

Umgebung – und sie versprechen teils<br />

massive Einsparungen in den Rechenzentren.<br />

Dabei müssen existierende Berechnungsmodelle<br />

<strong>für</strong> Energieeffizienz<br />

und Klimatisierungskonzepte an die<br />

Anforderungen der Systemumgebung<br />

angepasst werden. Zwei wichtige Faktoren<br />

hierbei sind: die physikalische<br />

Infrastruktur sowie die aktuellen Gegebenheiten<br />

mit virtuellen Maschinen und<br />

deren Lastverteilung. Die Gründe da<strong>für</strong><br />

liegen auf der Hand: Das Grundprinzip<br />

der Virtualisierung, nämlich eine effizientere<br />

Verteilung von Anwendungen<br />

und Prozessen über die physikalisch<br />

vorhandenen IT-Geräte zu ermöglichen,<br />

führt dazu, dass auch die Leistungsaufnahme<br />

der Server neuen Prinzipien<br />

weichen muss. Denn während im klassischen<br />

Client-Server-Umfeld Aspekte<br />

wie elektrische Leistungsaufnahme<br />

und Wärmeentwicklung mehr oder<br />

weniger klar definiert, gemessen und<br />

gesteuert werden konnten, schwanken<br />

diese Werte bei virtualisierten IT-Strukturen<br />

enorm: Schließlich ist es dort aus<br />

Effizienzgründen gewollt, Lasten und<br />

Lastspitzen über das gesamte Rechenzentrum<br />

hinweg möglichst optimal und<br />

je nach Anforderung zu verteilen.<br />

Diese Verhältnisse führen allerdings<br />

auch dazu, dass IT-Verantwortliche<br />

das Energie- und Klimatisierungskonzept<br />

<strong>für</strong> die Zukunft entsprechend<br />

abbilden müssen. Klassische Klimatisierungsmodelle<br />

mit Doppelbodenkonstruktionen<br />

sind fehleranfällig und den<br />

aktuellen Gegebenheiten nicht mehr<br />

gewachsen: Wusste das IT-Management<br />

bis dato noch relativ genau, welche Applikation<br />

wie lange auf welchem Server<br />

läuft und welche Auslastung und Wärmeentwicklung<br />

sich deshalb ergibt, so<br />

lassen sich solche Prognosen künftig<br />

nur schwer treffen.<br />

Effizienzmessungen erfolgen dabei<br />

häufig anhand der PUE (Power Usage<br />

Effectiveness). Der PUE-Wert setzt<br />

die insgesamt im Rechenzentrum verbrauchte<br />

Energie ins Verhältnis mit der<br />

Energieaufnahme der IT-Geräte. Eine<br />

Stromverbrauchsmessung als Momentaufnahme<br />

ist in ihrem Aussagewert<br />

allerdings auch hier ausgesprochen<br />

begrenzt. Als Benchmark taugt sie nur<br />

dann, wenn klar definierte Messkriterien<br />

gelten und Randbedingungen – wie<br />

Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit und<br />

natürlich IT-Auslastung – klar spezifiziert<br />

worden sind. Dass solche einzelnen<br />

Messungen keine statistisch nutzbaren<br />

Informationen liefern, liegt nicht<br />

zuletzt daran, dass in den Rechenzentren<br />

viele zyklische Prozesse ablaufen.<br />

Luftbefeuchter, Kondensatpumpen,<br />

Lüfter und andere Komponenten fahren<br />

kurzfristig hoch, um anschließend<br />

wieder zu ruhen. Um zu aussagekräftigen<br />

Werten zu kommen, muss also<br />

mehrfach gemessen und dann der<br />

Durchschnitt gebildet werden. Dabei<br />

ist ein Zeitraum von einer Stunde der<br />

Minimalwert. Wirklich optimal ist nur<br />

der Jahresdurchschnitt. Diese Methode<br />

– die Messung per EUE (Energy Usage<br />

Effectiveness) – enthält schließlich die<br />

teils erheblichen Schwankungen der<br />

Außentemperatur und der Luftfeuchtigkeit.<br />

Damit sichergestellt ist, dass<br />

die häufig propagierten Vorteile mit<br />

Virtualisierungs- und Cloud-Computing-Technologien<br />

in punkto Effizienz<br />

nicht durch falsche Planungen bei den<br />

Anforderungen an Energie und Kühlung<br />

auf der Strecke bleiben, muss also<br />

ein möglichst realistisches Abbild des<br />

Rechenzentrums erstellt werden. Ihre<br />

Ausgangsdaten beziehen diese Systeme<br />

aus zahlreichen Sensoren, die an<br />

neuralgischen Punkten kontinuierlich<br />

die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und<br />

andere Messwerte aufzeichnen. Aus<br />

derartig vielen Werten wiederum lässt<br />

sich ein Effizienzmodell entwickeln,<br />

das ziemlich realistische Vorhersagen<br />

<strong>für</strong> Änderungen aller Art ermöglicht.<br />

Dabei kann es sich nicht zuletzt auch<br />

um externe Faktoren handeln.<br />

Michael Schumacher ó<br />

www.apc.com<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

25


SCHWERPUNKT<br />

RZ-Betrieb und Systemmanagement<br />

RZ-Neubau der Universität Siegen setzt neue Standards<br />

New Data Center mit<br />

Kraft- Wärme-Kälte-Kopplung<br />

Beim Neubau ihres Rechenzentrums setzt die Universität Siegen auf „Green IT“. Als eines<br />

der ersten Hochschulrechenzentren in Deutschland verfügt das Siegener „New Data Center“<br />

über ein Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung – und zeigt damit Wege zu<br />

Kosteneinsparungen auf, die auch <strong>für</strong> privatwirtschaftliche Anwender höchst attraktiv sind.<br />

Der Gebäudekomplex der Universität<br />

Siegen auf dem Campus<br />

Hölderlinstraße wurde 1974 errichtet.<br />

Auch das Rechenzentrum der Hochschule<br />

stammt aus dieser Zeit. Seither<br />

ist die Rechenleistung so sehr gewachsen,<br />

dass Stromversorgung, Klimatechnik<br />

und Brandschutzsysteme ihre<br />

Leistungsgrenze erreicht haben und in<br />

den letzten Jahren immer wieder mit<br />

Zusatzinstallationen erweitert werden<br />

mussten.<br />

Um eine zentrale Bündelung der<br />

aktuell benötigten Rechenkapazitäten<br />

und Erweiterungsspielräume <strong>für</strong> die<br />

Zukunft zu ermöglichen, wurde daher<br />

ein Neubau unumgänglich. So begann<br />

die Universität Siegen im Sommer<br />

2010 mit dem Neubau eines „New Data<br />

Center“ an der Hölderlinstraße mit<br />

komplett neuer Infrastruktur inklusive<br />

Blockheizkraftwerk.<br />

Blockheizkraftwerke (BHKW) ermöglichen<br />

eine effiziente Nutzung<br />

der aufgewendeten Energie durch das<br />

Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung:<br />

Ein Verbrennungsmotor erzeugt Strom,<br />

gleichzeitig wird seine Abwärme zum<br />

Im Inneren des<br />

Rechenzentrums<br />

wechseln sich<br />

die Glastüren<br />

der SP-Serverracks<br />

mit den<br />

schmaleren<br />

LOOPUS-Seitenkühlern<br />

ab.<br />

Bild: Schäfer IT-Systems<br />

Heizen genutzt. „Das Besondere am<br />

Konzept des Rechenzentrums der Uni<br />

Siegen ist die weiter gehende Kraft-<br />

Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK)“, betont<br />

Bernd Schade, Abteilungsleiter<br />

Betriebstechnik. „Hier wird die Abwärme<br />

des Verbrennungsmotors zusätzlich<br />

zur Erzeugung von Kälte in einer<br />

Absorptionskältemaschine genutzt,<br />

die zur Kühlung der Serverschränke<br />

und des Serverraums dient. Dies stellt<br />

den Idealfall der Nutzung eines BHKW<br />

dar: Nutzung der Stromerzeugung zur<br />

elektrischen Energieerzeugung und<br />

Nutzung der Abwärme zur Kühlung im<br />

Sommer und zur Heizung im Winter.<br />

Sollte das Rechenzentrum im Winter<br />

oder in der Übergangszeit gekühlt werden<br />

müssen, geschieht dies über ‚freie<br />

Kühlung’“, also die Rückkühlung der<br />

Wärme über Außenluftkühler“, führt<br />

Schade weiter aus.<br />

Herausforderung<br />

Im Rahmen des vom Planungsbüro<br />

RSG in Betzdorf entwickelten Konzepts<br />

könnte das BHKW fast die gesamte<br />

Energie <strong>für</strong> den Campus Hölderlinstraße<br />

erzeugen, sobald wie geplant alle<br />

Fachbereiche und sonstigen Einrichtungen<br />

der Uni ihre Server im neuen<br />

Datacenter betreiben. Die Hochschule<br />

kann dann mit Kosteneinsparungen<br />

von rund 300.000 Euro pro Jahr<br />

rechnen.<br />

26<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


Bild 3: Von links nach rechts: Peter Wäsch,<br />

Vertriebsleiter Schäfer IT-Systems, Lothar<br />

Hofmann, Zentrum <strong>für</strong> Informations- und<br />

Medientechnik (ZIMT) der Universität<br />

Siegen, Dirk Doormann und Tilo Püschel<br />

(beide Schäfer IT-Systems). Bild: Schäfer IT-Systems<br />

Um das volle Einsparpotenzial von<br />

freier Kühlung und KWKK zu realisieren,<br />

kommt jedoch der Führung der<br />

Luftströme innerhalb des Rechenzentrums<br />

eine entscheidende Bedeutung<br />

zu. „Wenn man nicht auf eine präzise<br />

Trennung von kalter und warmer Luft<br />

achtet, kann sich der Wirkungsgrad<br />

der gesamten Klima-Infrastruktur auf<br />

den letzten Metern deutlich verschlechtern.<br />

Extra heruntergekühlte Luft, die<br />

sich dann ungewollt wieder erwärmt<br />

und nicht als Kaltluft, sondern bestenfalls<br />

lauwarm auf die heißen Server losgelassen<br />

wird, macht klimatechnisch<br />

überhaupt keinen Sinn“, verdeutlicht<br />

Peter Wäsch, Vertriebsleiter Schäfer IT-<br />

Systems, die Folgen eines „thermischen<br />

Kurzschlusses“.<br />

Klimatisierungskonzept<br />

Um diesen Effekt zu vermeiden, wird im<br />

New Data Center eine wassergekühlte<br />

Serverschranklösung mit Seitenkühler<br />

eingesetzt. Diese bildet ein sogenanntes<br />

Closed-Loop-System, mit dem auch<br />

ohne Kalt-/Warmgang-Einhausung eine<br />

strikte Trennung kalter und warmer<br />

Luftströme im Rechenzentrum erzielt<br />

wird. Der Seitenkühler wird direkt neben<br />

dem Rack platziert und führt durch<br />

Öffnungen in dessen Seitenwand die<br />

Kaltluft vor die Server. An der Rückseite<br />

des Racks saugt der Seitenkühler die<br />

von den Servern produzierte Warmluft<br />

ab, kühlt diese mittels eines Kaltwasser-<br />

Wärmetauschers herunter und bläst sie<br />

mithilfe von fünf EC-Ventilatoren wieder<br />

ins Rack ein. Die nur 30 Zentimeter<br />

breiten LOOPUS-Seitenkühler ermöglichen<br />

mit wenig Stellfläche eine sehr<br />

hohe Wärmelastabfuhr von bis zu 30<br />

Kilowatt pro Rack. Sie sind redundant<br />

ausgelegt und können modular erweitert<br />

werden.<br />

Als Bauherr fungierte der Bau- und<br />

Liegenschaftsbetrieb NRW, der das Projekt<br />

zusammen mit Mitarbeitern der<br />

Betriebstechnik der Universität Siegen<br />

(als Betreiber der Versorgungseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> das neue Rechenzentrum)<br />

und des ZIMT (als Betreiber und Nutzer<br />

des neuen Rechenzentrums) plante.<br />

Auch die Auftraggeber messen der Klimainfrastruktur<br />

entscheidende Bedeutung<br />

<strong>für</strong> das energetische Gesamtkonzept<br />

zu. Um mögliche Schwachstellen<br />

zu identifizieren, baten sie Schäfer IT-<br />

Systems vor der endgültigen Beauftragung<br />

um einen Lasttest der Seitenkühler.<br />

Das Experiment in den Labors der<br />

Firma Stulz bewies, dass LOOPUS-Geräte<br />

tatsächlich die versprochene Kühlleistung<br />

von 30 Kilowatt erbringen.<br />

Nachdem die Klimageräte diesen<br />

Test bestanden hatten, konnten Mitte<br />

Oktober 2011 die Schäfer-Racks geliefert<br />

und installiert werden. Direkt im<br />

Anschluss wurden die Geräte <strong>für</strong> die<br />

Netzinfrastruktur in die Racks eingebaut<br />

und in Betrieb genommen. Im<br />

Frühjahr 2012 kann Lothar Hofmann<br />

bereits auf mehrere Monate reibungslosen<br />

Betriebs im Rechenzentrum zurückblicken<br />

und ein Fazit ziehen. „Die Zusammenarbeit<br />

mit Schäfer IT-Systems<br />

war hervorragend“, erinnert er sich.<br />

„Sie war gekennzeichnet durch eine<br />

zügige, konzentrierte Abwicklung der<br />

Installation und Inbetriebnahme, eine<br />

sehr hohe Flexibilität bei notwendigen<br />

Anpassungen an nicht vorhersehbare<br />

Gegebenheiten sowie bei auftretenden<br />

Problemen und eine sehr konstruktive<br />

Zusammenarbeit.“<br />

Das „grüne Rechenzentrum“ ist<br />

deutschlandweit eines der ersten seiner<br />

Art im Uni-Bereich. Schon jetzt<br />

zeichnet sich ab, dass das innovative<br />

Siegener Datacenter eine Vorbildfunktion<br />

übernimmt – nicht nur <strong>für</strong> den<br />

Hochschulbereich, sondern auch <strong>für</strong> die<br />

private IT-Wirtschaft. So liegen bereits<br />

mehrere Anfragen von Cluster-Herstellern<br />

vor, die sich den Siegerländer<br />

Datacenter-Spezialisten als Partner <strong>für</strong><br />

den Ausbau von Hochleistungsrechenzentren<br />

nach Vorbild der Anlage an der<br />

Hölderlinstraße wünschen.<br />

<br />

Gerald Fiebig ó<br />

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www.schaefer-it-systems.de<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

27


SCHWERPUNKT<br />

RZ-Betrieb und Systemmanagement<br />

Professionelle Datenlöschung im Data Center<br />

Löschprozesse <strong>für</strong> sicheren<br />

umgang mit Daten<br />

Nicht nur der Umgang mit persönlichen Daten sollte sensibel erfolgen, auch wenn Daten<br />

nicht mehr gebraucht werden, muss ihre Entfernung sicher und professionell geschehen.<br />

Das gilt nicht nur im Kleinen – wie etwa bei Smartphones –, sondern auch im Großen –<br />

das heißt, in großen Rechenzentren.<br />

Unsere Welt wird zunehmend digitaler:<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt<br />

existiert weltweit bereits gut ein Zettabyte<br />

(eine Billion Gigabyte) an digitalen<br />

Daten. In den nächsten 15 Jahren werden<br />

es – aktuellen Schätzungen zufolge<br />

– ganze 40 Zettabyte sein. Das sind<br />

gigantische Mengen an Personen- oder<br />

Unternehmensdaten, die auf einzelnen<br />

Festplatten von PCs, auf mobilen Geräten<br />

– wie Smartphones und Tablets –<br />

oder aber in virtuellen Clouds und komplexen<br />

Storagesystemen lagern. Dass<br />

diese Daten einen sensiblen Umgang<br />

erfordern, liegt auf der Hand – und<br />

wird von vielen großen und kleinen Unternehmen<br />

in der Regel auch durch eine<br />

entsprechende Policy sichergestellt.<br />

Weit weniger im Fokus der Aufmerksamkeit<br />

steht jedoch die Tatsache, dass<br />

gespeicherte Daten von Endgeräten<br />

und Servern auch wieder entfernt werden<br />

müssen. Das ist zumeist der Fall,<br />

wenn die verwendete Hardware ihre<br />

Lebenshöchstdauer erreicht hat. Aber<br />

auch eine permanente Löschung bei<br />

laufendem Betrieb wird – je nach Branchenrichtlinien<br />

– zunehmend gefragter.<br />

Insbesondere in Rechenzentren,<br />

die tausende von Festplatten nutzen,<br />

ist der Löschprozess in beiden Fällen<br />

äußerst komplex. Dennoch erfordern<br />

die gesetzlichen Richtlinien auch hier,<br />

dass die Datenlöschung sauber und<br />

protokollarisch nachweisbar durchgeführt<br />

wird – eine Tatsache, über die<br />

sich viele IT-Leiter und Security Officer<br />

nicht bewusst sind. Dabei liegt hier ein<br />

wichtiger Schlüssel zum Vertrauen der<br />

Kunden in die digitale Unternehmenswelt:<br />

Wer in Branchen mit hohem Datenaufkommen<br />

als verlässlicher Akteur<br />

wahrgenommen werden will, sollte ein<br />

professionelles Datenlöschmanagement<br />

betreiben.<br />

Gerade in komplexen Hardware-<br />

Umgebungen, wie sie in großen Rechenzentren<br />

vorhanden sind, muss eine<br />

zertifizierte Datenlöschung gewährleistet<br />

werden. Schließlich lagert hier<br />

bereits jetzt ein Großteil der weltweiten<br />

digitalen Daten – und der Trend geht<br />

immer stärker in Richtung Datenexternalisierung:<br />

Auf dem Vormarsch ist<br />

insbesondere das Cloud Computing<br />

– also das Auslagern von Rechenleistung,<br />

Programmen und Dokumenten<br />

in virtuelle Speicher, die auf Servern in<br />

unternehmensinternen Rechenzentren<br />

oder aber bei externen Dienstleistern<br />

stehen. Virtuelle Clouds stellen privaten<br />

und geschäftlichen Nutzern nahezu<br />

unbegrenzten Speicherplatz zur Verfügung<br />

und verwahren sensible Daten in<br />

der Regel inzwischen sicher und verlässlich.<br />

Das ist heute <strong>für</strong> fast alle Wirtschaftszweige,<br />

die durch das Handling<br />

von sensiblen Daten auf sichere Cloud-<br />

Lösungen angewiesen sind, wichtig. Sie<br />

Gprentice, iStockphoto.com<br />

28<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


unterliegen engmaschigen Standards –<br />

wie beispielsweise dem Payment Card<br />

Industry Data Security Standard (kurz:<br />

PCI DSS). Umso wichtiger ist es hier,<br />

dass die hauseigenen Rechenzentren<br />

oder Server externer Dienstleister ihre<br />

Daten nicht nur sicher speichern, sondern<br />

genauso zuverlässig da<strong>für</strong> sorgen,<br />

dass die Daten wieder von Festplatten<br />

und Storage-Systemen entfernt werden,<br />

wenn das nötig wird.<br />

Sauberes Löschen der Daten von<br />

Altsystemen gehört zum Alltag<br />

Das ist in erster Linie dann der Fall,<br />

wenn die Hardware eines Rechenzentrums<br />

seine Lebenshöchstdauer erreicht<br />

hat – in der Regel nach etwa vier<br />

oder fünf Jahren. Dann sollte ein Data<br />

Centre mit neuer Technik ausgestattet<br />

werden, so dass die alten Festplatten<br />

entweder entsorgt oder aufbereitet werden<br />

müssen. In beiden Fällen ist es notwendig,<br />

dass die auf den Datenträgern<br />

gespeicherten Datensätze sauber entfernt<br />

– also nach offiziellen Standards<br />

und Verfahren überschrieben werden.<br />

Erst nach einer korrekten Löschung,<br />

die anhand von detaillierten Reports<br />

nachgewiesen werden kann, dürfen die<br />

Geräte das Haus verlassen und können<br />

weiterverwendet oder zerstört werden.<br />

Eine Nichtbeachtung der entsprechenden<br />

gesetzlichen Vorgaben kann <strong>für</strong> ein<br />

Unternehmen im Falle eines Prüfaudits<br />

teuer und aufwendig werden – ganz zu<br />

schweigen von der Vorstellung, dass<br />

sensible Daten auf ausgemusterten<br />

Festplatten in falsche Hände geraten.<br />

Ein sicheres End-of-Lifecycle-Management<br />

im Data-Centre-Umfeld ist<br />

deshalb unerlässlich, kann aber bislang<br />

nur von wenigen Soft- und Hardware-<br />

Lösungen gewährleistet werden. Pionier<br />

in diesem Bereich ist Blancco, ein weltweit<br />

agierendes Datenlöschungsunternehmen<br />

mit Hauptsitz in Finnland. Der<br />

Marktführer hat mit der Data Centre<br />

Edition eine Lösung entwickelt, die auf<br />

den speziellen Bedarf in Rechenzentren<br />

zugeschnitten ist: Sie kann je nach<br />

Vorgaben und unternehmensinterner<br />

Policy an 18 verschiedene internationale<br />

Löschstandards angepasst werden<br />

und mehrere Hundert HDD-Laufwerke<br />

simultan löschen.<br />

Aber wie professionell es auch<br />

durchgeführt wird, nicht immer ist ein<br />

End-of-Lifecycle-Management ausreichend,<br />

um die gesetzlichen Richtlinien<br />

<strong>für</strong> Rechenzentren zu erfüllen. Denn<br />

oftmals dürfen Kunden- oder Unternehmensdaten<br />

nur <strong>für</strong> einen einzelnen<br />

Abschnitt des Produktionsprozesses<br />

gespeichert werden – beispielsweise<br />

bei der Herstellung von Chipkarten im<br />

Bankenumfeld oder im Gesundheitswesen.<br />

Hersteller, die die entsprechenden<br />

Karten mit einem personalisierten Chip<br />

versehen, beziehen die dazu nötigen<br />

Angaben in der Regel direkt von ihrem<br />

Kunden – also vom Kreditinstitut oder<br />

der Krankenkasse. Nach der Chiperstellung<br />

dürfen sie die entsprechenden Daten<br />

allerdings nicht länger bei sich speichern.<br />

Eine permanente Löschlösung<br />

ist gefragt, um die Daten auf Servern zu<br />

löschen, ohne den laufenden Betrieb zu<br />

stören. Sogenannte LUN Eraser gelten<br />

als effiziente und wirtschaftliche Lösung,<br />

die gerade in Cloud-Umgebungen<br />

erfolgreich eingesetzt wird.<br />

Doch genauso wie beim End-of-Lifecycle-Management<br />

ist auch hier die Auswahl<br />

des richtigen Tools entscheidend.<br />

Neben Auswahlkriterien – wie der einfachen<br />

und übersichtlichen Bedienung<br />

und der Einhaltung gesetzlicher Sicherheitsrichtlinien<br />

bei der Datenüberschreibung<br />

– sollte v. a. die Qualität des<br />

Berichtswesens zählen: Nur wenn umfassende<br />

Löschprotokolle sicherstellen,<br />

dass der Datenlöschprozess erfolgreich<br />

war, können Unternehmen in eventuellen<br />

Prüfaudits bestehen.<br />

Die Wahl sollte deshalb in jedem<br />

Fall auf einen zertifizierten Anbieter<br />

fallen, dessen Produktsicherheit sichergestellt<br />

ist. Das ist zum Beispiel<br />

der Fall <strong>für</strong> den Blancco LUN Eraser,<br />

der durch ein in allen Einzelheiten definierbares<br />

Reporting gesetzliche Standards<br />

ebenso wie behördliche oder firmeninterne<br />

Vorschriften nachweislich<br />

erfüllt.<br />

Während das End-of-Lifecycle-<br />

Management insbesondere <strong>für</strong> Unternehmen<br />

mit eigenen Rechenzentren<br />

sowie <strong>für</strong> Storage-Dienstleister von<br />

Bedeutung ist, hat das permanente Datenlöschmanagement<br />

auch <strong>für</strong> Unternehmen<br />

eine gewisse Brisanz, die nicht<br />

über eigene Großserver verfügen, sofern<br />

sie Kunden- oder Betriebsdaten in<br />

virtuelle Clouds und damit auf externe<br />

Server auslagern. Schließlich legt § 11<br />

des Bundesdatenschutzgesetzes eindeutig<br />

fest, dass die Verantwortung <strong>für</strong><br />

die Einhaltung des Datenschutzes beim<br />

Auftraggeber selbst liegt und nicht etwa<br />

beim Dienstleister, der den Speicher<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Sensible Infos müssen nachweisbar<br />

überschrieben werden<br />

Bislang wird die korrekte Datenlöschung<br />

im Data-Center-Umfeld allerdings<br />

wenig kontrolliert, weshalb viele<br />

Unternehmen zu Unrecht davon ausgehen,<br />

dass es sich hier um einen zu vernachlässigenden<br />

Prozess handelt. Das<br />

Gegenteil ist der Fall: Es reicht eben<br />

nicht aus, dass die Daten „irgendwie“<br />

vom Server verschwinden. Nur wenn<br />

sie unwiderruflich gelöscht, also nachweisbar<br />

überschrieben werden, kann<br />

der IT-Verantwortliche sicherstellen,<br />

dass sie nicht von Unbefugten ausgelesen<br />

werden.<br />

Für Unternehmen, die sensible<br />

Daten speichern oder verarbeiten, ist<br />

das ein wesentlicher Punkt, um das<br />

Vertrauen ihrer Kunden nicht zu verspielen.<br />

Letztlich gilt also: Allein wer<br />

eine transparente Unternehmenspolicy<br />

verfolgt und die gesetzlichen Richtlinien<br />

bei der Datenlöschung klar einhält<br />

oder gar übertrifft, wird sich in einer<br />

zunehmend digitalisierten Welt als verlässlicher<br />

und vertrauensvoller Akteur<br />

positionieren. Thomas Wirth ó<br />

www.blancco.com<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

29


SCHWERPUNKT<br />

RZ-Betrieb und Systemmanagement<br />

Rechenzentrum von EMI Music zieht an einem Wochenende um<br />

Von A nach B an zwei Tagen<br />

Nach einer Restrukturierung war das alte Firmengebäude im MediaPark Köln zu groß<br />

geworden und EMI Music entschied sich, in die rund drei Kilometer entfernte Alte Wagenfabrik<br />

umzuziehen. Die größte Herausforderung dabei war der Umzug des Rechenzentrums.<br />

EMI Music zählt zu den größten<br />

Musiklabels weltweit und repräsentiert<br />

rund 14.000 Künstler. EMI<br />

Global Infrastructure Services betreibt<br />

Rechenzentren in Köln, London und<br />

New York. Am Kölner RZ hängen die<br />

Systeme von 13 europäischen Niederlassungen.<br />

Mit dem RZ-Umzug beauftragte<br />

EMI die K&P Computer Serviceund<br />

Vertriebs-GmbH, einen großen IT-<br />

Service-Dienstleister, der seit 2007 die<br />

Hardware von EMI wartet. „Da wir von<br />

unserem Dienstleister absolut überzeugt<br />

sind, sollten sie den RZ-Umzug<br />

durchführen“, begründet Klaus Giesenow,<br />

Director Information Technology<br />

bei EMI und Hauptverantwortlicher <strong>für</strong><br />

den Umzug, die Entscheidung. „Außerdem<br />

ist es unkomplizierter, wenn der<br />

Wartungspartner den Umzug macht,<br />

den sachgemäßen Einbau der Systeme<br />

hätte er sowieso prüfen und abnehmen<br />

Projektgeschäft mit Dienstleistungen rund um das Thema Service im Bereich Rechenzentrumsbetrieb<br />

gehören zum Leistungsumfang von K&C Computer<br />

Quelle: K&C Computer<br />

müssen.“ EMI stellte hohe Ansprüche:<br />

Die Servicetechniker standen vor der<br />

Herausforderung, sämtliche Hardware<br />

im alten Rechenzentrum aus- und abzubauen,<br />

zu verpacken, zu verladen,<br />

zu transportieren, im neuen Rechenzentrum<br />

wieder auf- bzw. einzubauen,<br />

zu verkabeln, zu konfigurieren und<br />

den funktionalen Betrieb sicherzustellen<br />

– und das innerhalb von nur zwei<br />

Tagen. Das Umzugsgut umfasste fünf<br />

Racks mit iSeries- und pSeries-Systemen,<br />

mehrere Storage-Systeme, eine<br />

Tape Library mit vier Frames und rund<br />

50 Intel-Server. Für den Transport des<br />

Equipments mussten drei 7,5t Lkw je<br />

zweimal be- und entladen werden. Eine<br />

weitere Herausforderung bestand<br />

darin, eine neue Telefonanlage in das<br />

Netzwerk zu integrieren und 160 Anschlüsse<br />

einzurichten. Daneben musste<br />

EMI im Zuge des Umzugs mehrere<br />

Carrier <strong>für</strong> die redundanten Wide Area<br />

Networks-Verbindungen (WAN) des<br />

weltweiten Unternehmensnetzwerks<br />

koordinieren - eine weitere Stolperfalle.<br />

Außerdem wollte das Label weitere<br />

Campus-Infrastrukturräume in Betrieb<br />

nehmen, darunter zwei Systeme zur<br />

unterbrechungsfreien Stromversorgung,<br />

die zeitgleich mit allen RZ-Komponenten<br />

hochgefahren und getestet<br />

werden mussten. Und nicht zuletzt<br />

musste am Montagmorgen alles wieder<br />

funktionieren.<br />

Die Umzugsvorbereitung dauerte<br />

rund zehn Wochen. In der Nacht vor<br />

dem Umzug hat EMI alle Daten gesichert<br />

und sämliche Systeme herunter-<br />

30<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


gefahren. Am Freitagmorgen um fünf<br />

Uhr ging es los. Drei Teams à zwei Personen<br />

des IT-Dienstleisters und sechs<br />

professionelle Umzugshelfer waren<br />

nötig, um Abbau, Verpackung, Verladung,<br />

Transport und Wiederaufbau des<br />

Equipments zu bewerkstelligen. Seitens<br />

EMI waren 20 Mitarbeiter, darunter<br />

zehn RZ-Experten aus London und<br />

New York, beteiligt.<br />

Beim Server-Abbau und -Wiederaufbau<br />

war es besonders wichtig, jeweils<br />

mit den Core-Komponenten zu beginnen,<br />

da K&P <strong>für</strong> EMI umfangreiche<br />

Hardwareänderungen vorgenommen<br />

hatte: Im alten Rechenzentrum waren<br />

die Komponenten in einer Lampertz-<br />

Zelle verbaut gewesen. Für das neue<br />

Rechenzentrum hatte EMI eine Raumin-Raum-Lösung<br />

von ProRZ vorgesehen.<br />

„Das neue Rechenzentrum ist mit<br />

55 m² relativ klein. Darum haben wir<br />

im Vorfeld des Umzugs eine Bereinigung<br />

unserer Hardware vorgenommen<br />

und Komponenten virtualisiert und<br />

konsolidiert“, so IT Director Giesenow.<br />

Roger Lämmer, der als K&P Projektleiter<br />

<strong>für</strong> die technische Umsetzung des<br />

Umzugs verantwortlich war, ergänzt:<br />

„Wir mussten alle Core-Komponenten<br />

zur externen Kommunikation mit allen<br />

Niederlassungen im neuen Rechenzentrum<br />

physikalisch umbauen, neu konfigurieren,<br />

patchen und teilweise auch<br />

neue Netzwerkkarten <strong>für</strong> Switches und<br />

Router einbauen.“ Die Arbeit in Teams<br />

ersparte viel Zeit, erlaubte ein besseres<br />

Timing und senkte etwaige Risiken: redundante<br />

Teile wurden mit separaten<br />

Lkw transportiert. Während das erste<br />

Team die Server aus den Racks ausbaute,<br />

an die Spedition übergab und im<br />

neuen Rechenzentrum wieder aufbaute,<br />

kümmerte sich das zweite Team um<br />

die Deinstallation und Neuinstallation<br />

des Enterprise Storage-Systems. Das<br />

dritte Team erledigte den Aus- und Einbau<br />

der übrigen Netzwerkkomponenten.<br />

Mögliche Fehler hätte das Team<br />

aufgrund einer mehrfach validierten<br />

Patchliste sofort beheben können.<br />

Freitagmittag um 13 Uhr war alles<br />

Equipment im neuen Rechenzentrum<br />

angekommen. „Die Herausforderungen<br />

bei einem solchen RZ-Umzug sind weniger<br />

Abbau und Transport, sondern<br />

der Wiederaufbau der Serverracks und<br />

die Verkabelung. Schließlich muss am<br />

Ende alles wieder funktionieren“, so<br />

Lämmer. Bis spät abends waren die<br />

Umzugshelfer mit dem Wiederaufbau<br />

der Server beschäftigt. Um 22 Uhr<br />

liefen alle Serverkomponenten auf<br />

Stand-by. Am Samstagmorgen ging es<br />

weiter: zunächst hatten die Experten<br />

die Tape Library aufgebaut und sich<br />

im Anschluss daran um die SAN- und<br />

Ethernet-Verkabelung gekümmert –<br />

insgesamt wurden 18 Kilometer Kabel<br />

<strong>für</strong> das Campus-Netzwerk und die neue<br />

Telefonanlage verlegt. Um 22.30 Uhr<br />

waren alle Systeme wieder online und<br />

voll einsatzbereit. „Wir haben unseren<br />

eigenen Zeitplan gut eingehalten und<br />

hatten immer einen ausreichenden<br />

Zeitkorridor, um auf mögliche Schwierigkeiten<br />

reagieren zu können. Doch da<br />

wir strukturiert arbeiten, sind uns keine<br />

Fehler unterlaufen, die die Serverfunktionalitäten<br />

eingeschränkt hätten“,<br />

freut sich Lämmer über den reibungslosen<br />

Aufbau.<br />

Gegen etwaige Probleme beim<br />

Wiederaufbau oder Ausfälle der Komponenten<br />

hatte sich EMI bereits im<br />

Vorfeld abgesichert. „Wäre ein Lkw<br />

verunglückt oder Hardware beschädigt<br />

worden, hätten wir solange auf unser<br />

Disaster-Recovery-Zentrum im Hamburg<br />

umschalten können, bis der Schaden<br />

behoben ist“, erklärt Otmar Suessbauer,<br />

Head of IT Systems Services bei<br />

EMI und Leiter des Rechenzentrums.<br />

IT Director Giesenow ergänzt: „Zudem<br />

hatte K&P wichtige Ersatzteile wie Plattenserver<br />

bevorratet – <strong>für</strong> den Fall, dass<br />

sie sich nach dem Umzug nicht mehr<br />

hätten einschalten lassen.“ Umfassende<br />

Tests bzgl. Funktionalität und User<br />

Acceptance hat EMI mit Vertretern der<br />

14 Dependancen im EMI-WAN sonntags<br />

durchgeführt. Das Ergebnis: Alle Niederlassungen<br />

hatten vollen Zugriff auf<br />

Daten und Systeme. Damit war gewährleistet,<br />

dass sämtliche EMI-Mitarbeiter<br />

vor Ort und alle Kollegen der europäischen<br />

Dependancen am Montag arbeiten<br />

konnten. Entsprechend zufrieden<br />

ist Giesenow: „Bereits bei der Planung<br />

und Vorbereitung, aber auch während<br />

des Umzugs haben wir bestens zusammengearbeitet.<br />

Unser Zeitrahmen war<br />

sehr eng, aber K&P hat den Umzug professionell<br />

gemeistert.“<br />

<br />

Sebastian Ziegler ó<br />

www.kpc.de<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

31


SCHWERPUNKT<br />

RZ-Betrieb und Systemmanagement<br />

Server-Überwachung im Bunker<br />

Höchste Datenschutzgarantie<br />

Ein alter Atomschutzbunker wurde zu einem Rechenzentrum umgerüstet, in dem<br />

die Server vor möglichen Gefahren geschützt sind. Das Ganze musste plattformübergreifend<br />

sein und selbst entwickelte Lösungen beinhalten können.<br />

Das Rechenzentrum Kreuznach<br />

(RZKH) ist ein auf die IBM Power-<br />

Server spezialisiertes Beratungs- und<br />

Dienstleistungsunternehmen. Seit den<br />

Anfängen der AS/400 bietet RZKH<br />

seinen Kunden neben technischer Beratung<br />

auch Unterstützung in Fragen<br />

der sicheren Datenverarbeitung. Dazu<br />

betreibt RZKH viele kleine und mittlere<br />

Server, von Arbeitsumgebungen <strong>für</strong><br />

Entwickler über Testumgebungen internationaler<br />

Kunden bis hin zur Archivierung<br />

von abgelösten Umgebungen.<br />

Seit Mitte 2011 ist RZKH auch physikalisch<br />

bestens <strong>für</strong> den Schutz von<br />

Kundendaten vorbereitet. Ein alter<br />

Atomschutzbunker wurde als Backup-<br />

Rechenzentrum umgerüstet und bietet<br />

Datenschutz auf höchstem Niveau<br />

– aber unter der Erde. Das Relikt aus<br />

dem kalten Krieg eignet sich ideal zur<br />

Bewahrung wichtiger Daten auch bei<br />

Katastrophen wie Brand, Überschwemmung<br />

oder Flugzeugabsturz.<br />

Bei der Lösungssuche war neben<br />

plattformübergreifender Abdeckung<br />

ein wichtiger Punkt der Anforderungen<br />

eine grafische Administrationsoberfläche,<br />

um schnell und zeiteffizient<br />

neue Metriken und Anpassungen von<br />

zentraler Stelle aus vornehmen zu können.<br />

Darüber hinaus sollten bereits in<br />

der Vergangenheit selbst entwickelte<br />

Skripte der existierenden Lösung eine<br />

Weiterverwendung in der neuen System-Monitoring-Umgebung<br />

finden.<br />

Fast jedes zu überwachende System<br />

verfügt über eine individuelle Konfiguration<br />

sowie besondere Anforderungen<br />

an die Verfügbarkeit einzelner Dienste.<br />

Gerade bei Archivsystemen kann<br />

das baldige Auftreten eines Problems<br />

nur durch spezielle Systemmeldungen<br />

erkannt werden, da im Gegensatz zu<br />

Produktionssystemen nicht ständig<br />

aktiv damit gearbeitet wird. Aber im<br />

Notfall kann der Nutzer nicht auf eine<br />

Problembehebung warten, der Systemverantwortliche<br />

erwartet proaktiv<br />

eine Meldung über das Auftreten einer<br />

Service-Ausnahme. Neben der Anzeige<br />

in einer grafischen Oberfläche war eine<br />

weitere Anforderung, die Fehlermeldungen<br />

abhängig von Zeitbereich, System<br />

und/oder Priorität an verschiedene<br />

Personen weiterzuleiten.<br />

Die Wahl fiel schließlich auf boom,<br />

den business open operations Manager<br />

von netage-solutions. Die Vielzahl<br />

der bereits im Standard vorhandenen<br />

Templates zum Managen verschiedener<br />

Ereignisse, Parameter und Systemwerte<br />

sowie die flexible Anpassung des<br />

Monitoring-Agenten an die besondere,<br />

heterogene Kundenumgebung überzeugten<br />

schnell. Neben den vorgefertigten<br />

Konfigurationen ermöglichte das<br />

System, spezifische OS-Kommandos<br />

sowie die Ausgabe bereits existierender<br />

Skripte zu verwenden. Dadurch<br />

konnte der Implementierungsaufwand<br />

minimiert werden. Boom unterstützt<br />

neben agent-less Monitoring (SNMP,<br />

WMI) auch die agent-based-Variante.<br />

Unterstützt werden eine Vielzahl an<br />

Betriebssystemen, ein installiertes<br />

Java-Runtime-Environment der Version<br />

1.5 oder höher, vorausgesetzt, Gleiches<br />

gilt <strong>für</strong> den boom-Server. Bereits<br />

beim Umzug von der „normalen“ RZ-<br />

Umgebung in den Bunker wurden die<br />

ersten Systeme in die Überwachung<br />

übernommen. Es wurden neben performancerelevanten<br />

OS-nahen Daten auch<br />

die wichtigen Informationen über eingesetzte<br />

Hardwarekomponenten sowie<br />

die Auslastung der WAN-Anbindung<br />

gesammelt. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

lag bei der Überwachung eingesetzter<br />

Applikationen.<br />

Jedem überwachten Element liegt<br />

eine Policy mit integrierter Versionsverwaltung<br />

zugrunde. Dadurch war es<br />

jederzeit möglich, z. B. aktuelle Schwellenwerte<br />

oder Alarmierungstexte mit<br />

zeitlich zurückliegenden Konfiguration<br />

zu vergleichen bzw. abzugleichen. Die<br />

gesammelten Messergebnisse wurden<br />

DB-unterstützt archiviert und lassen<br />

sich <strong>für</strong> Langzeitanalysen und Trendprognosen<br />

weiter verwenden.<br />

Im RZ-Betrieb unterstützt boom prozessorientiert<br />

den alltäglichen Ablauf.<br />

Bei Service-Ausnahmen stehen dem<br />

Operator im Boom-GUI Verlinkungen<br />

in ein Doku-WIKI mit Dokumentationen<br />

und Handlungsanweisungen Verfügung.<br />

Bei entsprechender Konfiguration<br />

hat er die Möglichkeit, statische<br />

Programme auf dem überwachten Serversystem<br />

mit einem Mausklick auszuführen,<br />

z. B. Starten eines Webservice<br />

falls dieser ausgefallen ist – ohne Einloggen,<br />

Tippfehler usw.<br />

Holger Scherer, Markus Thiel ó<br />

www.netage-solutions.com<br />

32<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


POWER i-Workshops<br />

Wien, 19. 9. 2012 (Nr. 5972207) | München, 9. 10. 2012 (Nr. 5972204)<br />

Köln, 10. 10. 2012 (Nr. 5972202) | Zürich, 5. 12. 2012 (Nr. 5972213)<br />

Was ist eigentlich<br />

IBM WebQuery?<br />

Query/400 abgekündigt: Was leistet der Nachfolger<br />

und wie funktioniert er<br />

Aus dem Inhalt:<br />

• Einleitung: Übersicht über das Produkt Web Query<br />

• Installation und Administration auf Power i<br />

• Einstieg in die Bedienung<br />

• Der Report Assistant<br />

• Der Diagramm Assistant<br />

• Neu! Info Assist<br />

• Allgemein<br />

Wien, 17. 9. 2012 (Nr. 5352207) | Stuttgart, 23. 10. 2012 (Nr. 5352203)<br />

Fulda, 24. 10. 2012 (Nr. 5352215) | Zürich, 3. 12. 2012 (Nr. 5352213)<br />

Power VM: Erstellung und<br />

Nutzung virtueller i-Systeme<br />

Wie Sie Ihre IBM Power System i noch wirtschaftlicher<br />

nutzen können<br />

Aus dem Inhalt:<br />

• Konfiguration des Host unter IBM i<br />

• Partitionskonfiguration <strong>für</strong> den i – Client<br />

• Erstellung des virtueller Ressourcen<br />

• Installation des i – Clients<br />

• Backup und Restore<br />

• Administration der i – Clients<br />

Fulda, 16. 4. 2012 (Nr. 5901215) | Stuttgart, 17. 4. 2012 (Nr. 5901203)<br />

Fortgeschrittene<br />

SQL-Techniken<br />

So überlassen Sie der Datenbank viel Schreibarbeit<br />

und sparen Zeit<br />

Aus dem Inhalt:<br />

• Gruppenbildung und Super Groups<br />

• Common Table Expressions (CTE)<br />

• Anwendung von Built-in Function<br />

• Anwendung von User Defined Function<br />

• Vertikale und horizontale Verknüpfungen<br />

• Unterabfragen<br />

• Rekursionen<br />

Köln, 12. 6. 2012 (Nr. 5921202) | Stuttgart, 13. 6. 2012 (Nr. 5921203)<br />

RPG Programme <strong>für</strong> grafische<br />

Clients entwickeln<br />

So erweitern Sie Ihr Wissen <strong>für</strong> zeitgemäße<br />

Anwendungsoberflächen<br />

Aus dem Inhalt:<br />

• Ereignissteuerung vs. prozedurale Programme<br />

• Stateless und StatefulConversations<br />

• Transaktionssteuerung<br />

– Parameterübergaben und Error-Handling<br />

• RPG-Programme als SOAP-Service<br />

• RPG-Programme als HTTP-Service<br />

• RPG-Programme als CGI-Programme<br />

– Die HTTP-API vs. Anwendung von CGIDEV2<br />

Referent: Klaus-Peter Luttkus<br />

Bestellung per Fax +49 8191 70661<br />

im Web: www.midrange-academy.com<br />

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Teilnahmegebühren<br />

– pro Teilnehmer: 599,– €<br />

– zwei Teilnehmer: je 549,– €<br />

– drei und mehr Teilnehmer: je 499,– €<br />

Frühbucherrabatt bei Anmeldung<br />

bis zu vier Wochen vor der Veranstaltung: 50,– €<br />

Abonnentenrabatt (MIDRANGE MAGAZIN<br />

oder TechKnowLetter): 5 %<br />

Den Preisen ist die gesetzliche Mehrwertsteuer hinzuzurechnen. Die Teilnahmegebühr<br />

enthält die Verpflegung tagsüber inkl. Mittagsessen und Pausenerfrischungen.<br />

Sie erhalten nach Eingang Ihrer Buchung die Anmeldebestätigung/Rechnung<br />

mit Angaben über Termine und Veranstaltungsort. Ausgabe<br />

der Unterlagen ab 8.30 Uhr, Veranstaltungsbeginn um 9.30 Uhr. Änderungen<br />

vorbehalten.<br />

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SCHWERPUNKT<br />

Trends bei ERP<br />

Zehn wichtige Punkte <strong>für</strong> projektbasiertes ERP<br />

Vom Projekt zum Erfolg<br />

Projektbasierte Geschäftsmodelle sind die Zukunft. Diese Entwicklung erkennen immer<br />

mehr Unternehmen. Die Gründe hier<strong>für</strong> reichen von einem stetig steigenden Kostendruck<br />

über kürzere Produktzyklen bis hin zu verschärften gesetzlichen Regelungen.<br />

Um ein solches Geschäftsmodell<br />

sinnvoll im ganzen Unternehmen<br />

einzusetzen, muss besonders das ERP-<br />

System flexibel und anpassungsfähig<br />

sein. Zehn wichtige Merkmale, die im<br />

Folgenden genannt werden, sind <strong>für</strong> die<br />

Eignung einer projektbasierten ERP-<br />

Lösung ausschlaggebend. Insbesondere<br />

international agierende Unternehmen –<br />

die Mehrzahl im gehobenen deutschen<br />

Mittelstand – sehen sich schon seit<br />

Längerem mit großen Herausforderungen<br />

konfrontiert. Nicht nur die Auswirkungen<br />

der Wirtschaftskrise, sondern<br />

auch die Notwendigkeit, Produkte immer<br />

schneller marktreif zu bekommen,<br />

oder immer strengere Umweltauflagen<br />

veranlassen Unternehmenslenker, ihr<br />

Geschäftsmodell zu überdenken. Eine<br />

weltweite Studie der International Project<br />

Management Association (IPMA)<br />

und IFS unter Geschäftsführern und<br />

Projektmanagern hat ergeben, dass 72<br />

Prozent der Befragten die Fähigkeit,<br />

Projekte zu stemmen, als kritisch oder<br />

sogar unabdingbar <strong>für</strong> den zukünftigen<br />

Geschäftserfolg ansehen. Gleichzeitig<br />

trauen sich aber nur knapp über zehn<br />

Prozent zu, wichtige Projekte schon<br />

heute mit größtmöglicher Effizienz abzuwickeln.<br />

Projektfokussierung vergrößert<br />

die Komplexität<br />

Da immer mehr Unternehmen projektbasiert<br />

arbeiten werden, vergrößert<br />

sich die Komplexität der Projekte an<br />

sich. Dies bringt neue Schwierigkeiten<br />

mit sich – wie beispielsweise eine umfassende,<br />

gut zu bedienende Software<br />

<strong>für</strong> das Projekt-Management zu finden,<br />

um diese dann mit dem vorhandenen<br />

ERP- (Enterprise Resource Planning-)<br />

System zu verzahnen. Wie die Umfrage<br />

belegt, hat bisher erst ein Viertel<br />

der Befragten eine solche Koppelung<br />

aus Projekt-Management und ERP<br />

geschaffen.<br />

Projektbasierte Lösungen müssen<br />

daher in Zukunft darauf fokussiert<br />

sein, Funktionen zum Abwickeln von<br />

Projekten direkt in das ERP-System<br />

zu integrieren. Die klassischen, <strong>für</strong><br />

das Manufacturing Resource Planning<br />

(MRP) konzipierten ERP-Lösungen sind<br />

zwar zumeist sehr ausgereift – hinsichtlich<br />

ihrer Planungswerkzeuge <strong>für</strong> Bestandsführung<br />

und Produktion –, aber<br />

es fehlen oft spezielle Fähigkeiten zum<br />

Projekt-Management. In der Praxis be-<br />

Der IFS-Projektnavigator bildet ein Projekt in einer übersichtlichen Gantt-<br />

Darstellung ab. Die grafische Projektstruktur kann per Mausklick an<br />

Veränderungen angepasst werden. Wie in IFS Applications üblich, können<br />

projektbezogene Dokumente auch hier kontextsensitiv verknüpft werden.<br />

Das neue IFS Dashboard <strong>für</strong> den Projektmanager bietet umfangreiche<br />

Informationen über den Projektverlauf und erweist sich damit als ein<br />

wirksames Kontrollinstrument – wie zum Beispiel <strong>für</strong> die Analyse der<br />

Projektkosten.<br />

Quelle: IFS<br />

34<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


deutet dies, dass diese Systeme entweder<br />

durch maßgefertigte Komponenten<br />

erweitert werden müssen. Oder aber,<br />

dass kostspielige, manuelle Prozesse<br />

das Projektmanagement abbilden.<br />

Anhand von zehn Punkten lässt<br />

sich die Eignung einer projektbasierten<br />

ERP-Lösung veranschaulichen:<br />

Die Lösung muss integriert sein<br />

und Einsichten in die komplette Wertschöpfungskette<br />

bieten, um Unternehmen<br />

wirksam zu unterstützen. Denn<br />

projektbasierte ERP-Systeme müssen<br />

mehr abdecken als nur die Abläufe und<br />

das Planen von Entwicklungen. Eine<br />

ERP-Lösung muss auch alle projektrelevanten<br />

Abläufe erfassen und damit<br />

die notwendige Transparenz schaffen<br />

können.<br />

Projekte sollten sich mit der ERP-<br />

Lösung in Echtzeit überwachen und<br />

kontrollieren lassen, damit die Verantwortlichen<br />

nicht erst reagieren können,<br />

wenn Dinge schon schief gelaufen sind.<br />

Dazu gehört auch die Kontrolle über<br />

Kosten, Umsätze und Fortschritte.<br />

Veränderungsprozesse müssen<br />

abbildbar sein. Diese sind insbesondere<br />

beim projektbasierten Herstellen<br />

von Waren unabdingbar und somit<br />

Grundlage <strong>für</strong> Wettbewerbsvorteile:<br />

Ohne Veränderung keine Innovation<br />

und ohne Reaktionsfähigkeit keine Anpassung<br />

an die sich wandelnden Marktanforderungen.<br />

Die Softwareunterstützung ist essentiell,<br />

um beim projektzentrischen<br />

Ansatz Cash-Flow-Probleme zu verhindern.<br />

Denn wenn ein wichtiger<br />

Meilenstein eines Projekts spät oder<br />

gar nicht erreicht wird, kann er auch<br />

nur spät oder gar nicht in Rechnung<br />

gestellt werden. Schwierig wird die<br />

Situation auch, wenn die bislang pro<br />

Meilenstein angefallenen Kosten nicht<br />

präzise ersichtlich sind. Umgekehrt<br />

hingegen steigen Gewinne und optimieren<br />

sich Geldflüsse, wenn Meilensteine<br />

planmäßig erreicht werden. Ermöglicht<br />

die ERP-Software den Blick in die Zukunft<br />

und auf den Ist-Zustand, müssen<br />

Unternehmen keine größeren Mengen<br />

an Bargeld zurückstellen, um halbwegs<br />

sicher mit dem projektbasierten Ansatz<br />

zu arbeiten.<br />

Auch beim Anfertigen von Angeboten<br />

sollte die ERP-Lösung wichtige<br />

Dienste leisten. Beim projektbasierten<br />

Herstellen von Produkten oder dem<br />

Anbieten von Dienstleistungen ist die<br />

schnelle und akkurate Angebotserstellung<br />

ein sehr wichtiger Faktor <strong>für</strong> den<br />

geschäftlichen Erfolg. Mit manuellen<br />

Prozessen sind weder Geschwindigkeit<br />

noch Präzision zu erreichen. Außerdem<br />

sind diese nicht automatisierten Abläufe<br />

sehr fehleranfällig. Mit Hilfe der<br />

geeigneten Software können Angebotsersteller<br />

rasch auf bestehende Offerten,<br />

Kostenkalkulationen und erfolgreich<br />

abgewickelte Projekte zurückgreifen<br />

und sich so eine solide Basis <strong>für</strong> das aktuelle<br />

Angebot schaffen.<br />

Ein ausführliches Reporting durch<br />

die Software ist ebenfalls entscheidend.<br />

Der jeweilige Status von Ausgaben und<br />

Einnahmen <strong>für</strong> das Gesamtprojekt<br />

muss rasch überblickt werden können.<br />

Produzierende Unternehmen sollten<br />

Wert auf ein integriertes PLM (Product<br />

Lifecycle Management) legen.<br />

Ist diese Funktion Bestandteil der ERP-<br />

Lösung können Entwicklungs- und Produktionsprojekte<br />

deutlich effizienter<br />

abgewickelt werden.<br />

Klassische Manufacturing Resource<br />

Planning- (MRP-) Funktionen dürfen<br />

– unabhängig von allen projektspezifischen<br />

Funktionen – nicht vergessen<br />

werden. Denn auch Unternehmen, die<br />

ihr Geschäft projektzentrisch betreiben,<br />

müssen ihre Materialbedarfsplanung<br />

und Materialbestände vom Einkauf<br />

über die Fertigung bis zum Vertrieb<br />

ständig steuern und überwachen<br />

können.<br />

Verschiedene Nutzergruppen verlangen<br />

unterschiedliche Funktionen<br />

auf ihrer Bedienoberfläche: Ein Projektmanager<br />

braucht in der Praxis andere<br />

Einblicke als ein Entwickler oder<br />

ein Finanzexperte. Dashboards und frei<br />

konfigurierbare Bildschirmansichten<br />

haben sich hier bewährt.<br />

Die Anwenderfreundlichkeit, mit<br />

der die Bedienoberflächen der Projekt-<br />

Management-Funktionen in der ERP-<br />

Software gestaltet sind, muss hoch<br />

sein. Nur wenn der Anwender alle relevanten<br />

Funktionen schnell findet und<br />

versteht, kann er mit der Software auch<br />

große und komplexe Projekte einwandfrei<br />

betreuen.<br />

Schnelle Inbetriebnahme bleibt<br />

eine Kernanforderung<br />

Keinesfalls übersehen werden darf natürlich<br />

die Tatsache, wie schnell das<br />

(neue) ERP-System in Betrieb zu nehmen<br />

ist, denn es hilft, den geschäftlichen<br />

Erfolg sicherzustellen. Hilfreich<br />

ist hierbei unter anderem eine Komponentenarchitektur,<br />

mit der die Einführung<br />

schrittweise erfolgen kann.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass<br />

die Software bereits im Standard branchenspezifische<br />

Anforderungen – ohne<br />

umfangreiche Individualentwicklungen<br />

– abdeckt. Und damit sind die Kriterien<br />

vervollständigt, an denen sich jede echt<br />

projektorientierte Unternehmenslösung<br />

messen lässt. Helmut Schug ó<br />

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04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

35


SCHWERPUNKT<br />

Trends bei ERP<br />

Integriertes ERP/MES-System verbessert Marktchancen<br />

Gläserne Fertigung<br />

Eine integrierte und auf dem neuesten Stand befindliche ERP-Unterstützung in der<br />

Fertigung ist heute auch <strong>für</strong> Kleinunternehmen ein wichtiges Wettbewerbsmerkmal, wie<br />

das Beispiel des Medizintechnik- und Maschinenbauzulieferers 3-Tech in Emmingen zeigt.<br />

Vor einigen Jahren übernahm Dieter<br />

Herrmann, der jetzige geschäftsführende<br />

Gesellschafter, die Produktionsstätte<br />

eines namhaften Herstellers<br />

von Handgriffen in der Medizintechnik<br />

sowie von Bauteilen <strong>für</strong> Maschinenbau<br />

und Automobilindustrie. Herrmann<br />

äußert sich dazu wie folgt: „Es ist uns<br />

gelungen, in kurzer Zeit eine breite<br />

Marktaufstellung zu erreichen –<br />

und die starke Abhängigkeit vom<br />

Nutzfahrzeugbereich zu relativieren.“<br />

Dazu beigetragen hat auch<br />

die vergangene Wirtschaftskrise,<br />

in der die 3-Tech gezwungenermaßen<br />

die Medizintechnik weiter ausbaute<br />

und sich im Maschinenbau<br />

neue Produktbereiche erschloss.<br />

„Die hohe Qualität der Produkte<br />

ist <strong>für</strong> unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />

ein entscheidendes Moment<br />

und muss unter allen Umständen<br />

nachvollziehbar gesichert sein“,<br />

fügt Jürgen Nied hinzu. Er ist Mitarbeiter<br />

der ersten Stunde und<br />

heute als Prokurist verantwortlich<br />

<strong>für</strong> den Vertriebsinnendienst,<br />

die EDV-Organisation und Qualitätssicherung.<br />

Eine weitere Stärke des Zuliefererunternehmens<br />

ist die gesamte Organisation<br />

der Produktion, die in drei<br />

Schichten gefahren wird. „Wir haben<br />

unser Unternehmen noch gläserner gemacht.<br />

Die EDV-Unterstützung unserer<br />

Fertigung auf Basis einer ERP-Systemlösung<br />

von Gewatec (Wehingen), die<br />

alle Bereiche umfasst, ist so strukturiert,<br />

dass wir ohne Probleme im Zuge<br />

Gewatec hat neben dem ERP-System GPPS auch eine<br />

Reihe von Industrie-PCs und -Terminals auf Ethernet-<br />

Basis entwickelt, um eine optimale Rückmeldung der<br />

Betriebs- und Maschinenzustandsdaten zu gewährleisten.<br />

Sie sind dementsprechend robust ausgestattet – z. B. mit<br />

Touchscreen und standardmäßigen Schnitt stellen.<br />

<br />

Quelle: Gewatec GmbH<br />

der jetzt anziehenden Konjunktur auf<br />

eine Unternehmensgröße von 100 bis<br />

150 Mitarbeitern anwachsen können“,<br />

betont Herrmann.<br />

Die grundlegende Zielrichtung dabei<br />

war es, eine integrierte Komplettlösung<br />

aus einer Hand einzuführen, so<br />

dass alle Bereichsmodule ohne Schnittstellen<br />

auf einer gemeinsamen Datenbasis<br />

kommunizieren können. Damit<br />

wollte Dieter Herrmann Kosten <strong>für</strong><br />

unterschiedliche Datenbasen und aufwendige<br />

Schnittstellenentwicklungen<br />

sowie Probleme bei späteren Releasewechseln<br />

vermeiden.<br />

Installiert wurde die Komplettlösung<br />

<strong>für</strong> die Medizintechnik mit den<br />

Modulen PPS, CAQ, BDE, MDE, Kap-<br />

Plan (Kapazitätsplanung) und KALK<br />

(Angebotskalkulation). In dieser Branchenlösung<br />

werden speziell auch die<br />

Abläufe unterstützt, die aufgrund der<br />

verschärften Richtlinien der FDA (Food<br />

and Drug Administration) – der USamerikanischen<br />

Zulassungs- und Überwachungsbehörde<br />

im Medizinbereich<br />

– notwendig sind. Zum Beispiel müssen<br />

die Materialien der medizinischen<br />

Handgriffe hohen, nachprüfbaren<br />

Qualitätsansprüchen genügen<br />

und u. a. säure‐, laugen- und sterilisationsbeständig<br />

sein. 3-Tech<br />

verwendet deshalb überwiegend<br />

hochtemperaturbeständige, thermoplastische<br />

Kunststoffe wie<br />

PEEK oder den neuen Werkstoff<br />

Propylux.<br />

Jürgen Nied zeigt sich sehr<br />

zufrieden: „Ein Blick auf den Pro-<br />

Vis-Rechner vermittelt uns sofort<br />

den aktuellen Fertigungsstand<br />

der Aufträge. Diese Übersicht<br />

über die Fertigung ist ein großer<br />

Vorteil. Wenn z. B. ein Kunde von<br />

einem Just-in-Time-Teil am Telefon<br />

ist, kann ich ihm genau sagen,<br />

wann er wie viele Teile auf<br />

seinem Hof erwarten kann.“ Das<br />

integrierte Gesamtsystem GPPS bietet<br />

Dieter Hermann – nach eigenen Worten<br />

– als Geschäftsführer heute rund<br />

um die Uhr einen aktuellen Überblick<br />

über die wichtigen Kennzahlen des<br />

Unternehmens: Er könne somit sofort<br />

eingreifen, wenn etwas aus dem Ruder<br />

läuft.<br />

Eduard Rüsing ó<br />

www.gewatec.com<br />

36<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


ERP-Einsatz beim Spezialisten <strong>für</strong> Prozesswasseraufbereitung<br />

Wasserdichtes ERP<br />

Die Firma H2O wächst seit Jahren. Mit dem Erfolg wuchs allerdings auch die<br />

Notwendigkeit, ein neues ERP-System anzuschaffen, um die Prozesse zu optimieren<br />

und um das Unternehmen langfristig <strong>für</strong> das internationale Geschäft zu rüsten.<br />

Die Aufgabenstellung bei H2O erforderte<br />

die Auswahl eines neuen<br />

ERP-Systems. Der Geschäftsführer<br />

Frank Schlegel erläutert die Komplexität:<br />

„Unser Verkaufsprozess war aufwendig.<br />

Es gab Abstimmungsschleifen<br />

und Rückfragen, die ihn unterbrachen,<br />

was Projekte verzögerte“. Infolgedessen<br />

wurde das Lager größer und die Kosten<br />

stiegen. Dem sollte nun rechtzeitig entgegengewirkt<br />

werden.<br />

„Grundsätzlich wollen wir schnell<br />

sein und unsere Ideen zielstrebig umsetzen“,<br />

sagt Schlegel. „Dennoch wollen<br />

wir gleichzeitig unsere Kunden<br />

umfassend betreuen. Das beginnt bei<br />

der Analyse der Prozesswasser, geht<br />

weiter über die Verfahrensauswahl, die<br />

Planung und den Bau der Anlagen bis<br />

zur Inbetriebnahme – gefolgt von dem<br />

anschließenden Wartungsvertrag. Wir<br />

haben gemerkt, dass dieser Weg mit einer<br />

integrierten Softwareunterstützung<br />

effizienter zu erreichen ist.“ Das war<br />

bereits 2007. Daraufhin entschied das<br />

Unternehmen, die eingesetzten Insellösungen<br />

durch die ERP-Komplettlösung<br />

proAlpha zu ersetzen.<br />

Der Spezialist <strong>für</strong> Geschäftsprozessoptimierung<br />

und ERP-Einführung,<br />

Alpha Business Solutions, führte diese<br />

Lösung im Jahr darauf ein. Ab diesem<br />

Zeitpunkt – seit Juli 2011 in Form der<br />

neuesten Version 5.2 – nutzt H2O die<br />

Software: vom Vertriebsinformationssystem<br />

inklusive eines Produkt- und<br />

Variantenkonfigurators, über Materialwirtschaft,<br />

Einkauf, Produktion, Projekt-<br />

und Servicemanagement, Finanzwesen,<br />

Controlling bis hin zu geeigneten<br />

Analysetools.<br />

Erheblich reduzierter Aufwand<br />

„Seit der Einführung hat sich unser<br />

Projektaufwand erheblich reduziert“,<br />

äußert sich Schlegel zufrieden. Die<br />

Projektabwicklung – vor allem die Angebotserstellung<br />

– gehe heute deutlich<br />

schneller. Dem Kunden liegt sein Angebot<br />

heute oft schon innerhalb weniger<br />

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Stunden vor. Wenn die Mitarbeiter ein<br />

Angebot erstellen, werden ihnen aufgrund<br />

der ausgefüllten Pflichtfelder<br />

automatisch die <strong>für</strong> die Anlage benötigten<br />

Bauteile und Materialvarianten<br />

angezeigt, was eine sinnvolle Prozessführung<br />

ist. Im Anschluss müssen<br />

die Vertriebsingenieure die Angebote<br />

im Regelfall nur noch prüfen und<br />

„absegnen“.<br />

Aufgrund dieser Prozessführung ist<br />

die Angebotserstellung sehr zielgerichtet.<br />

Die Mitarbeiter wissen frühzeitig,<br />

ob und welche Spezifika bei den Komponenten<br />

einer Anlage zu berücksichtigen<br />

sind. Der gesamte Vertriebsprozess<br />

wurde optimiert, wodurch auch die Kosten<br />

gesunken sind.<br />

Verbessertes Servicemanagement<br />

Neben der Produktkonfiguration legte<br />

H2O ein Augenmerk auf das After-Sales-Geschäft.<br />

Auch dort konnten Prozesse<br />

optimiert werden. Hier<strong>für</strong> installierte<br />

das Unternehmen zusätzlich zu<br />

proAlpha die Anwendung ServicePro<br />

von Alpha Business Solutions. Über<br />

die normale Auftragsmaske lässt sich<br />

so die Stückliste eines jeden Auftrags<br />

permanent pflegen, ändern und nachvollziehen.<br />

Für einen Variantenfertiger,<br />

bei dem sich – trotz Standardisierung<br />

– fast alle Anlagen voneinander unterscheiden,<br />

ist das überaus wichtig. Zumal<br />

sich mit jeder geänderten Stückliste<br />

meist auch die Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> das Projektmanagement ändern<br />

– das heißt, die Dokumentation muss<br />

jederzeit aktualisiert werden.<br />

Weiteres Wachstum angestrebt<br />

H2O will zukünftig weiter durchstarten.<br />

Dazu tragen unter anderem auch<br />

das intensiv genutzte Analysetool sowie<br />

das Kennzahlen-Cockpit bei. Dies<br />

ermöglicht den Verantwortlichen, die<br />

Unternehmensleistung entscheidungsrelevant<br />

und grafisch aufbereitet darzustellen.<br />

Michael Treffeisen ó<br />

www.abs-ag.de<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

37


SCHWERPUNKT<br />

Trends bei ERP<br />

Unbeherrschbares vermeiden – Unvermeidbares beherrschen<br />

Wie komplexe Supply-Chain-<br />

Netzwerke in der Spur bleiben<br />

Naturkatastrophen wird es immer geben. Nicht nur Menschen sind davon betroffen,<br />

sondern auch die Produktionsstätten entlang einer Lieferkette. Mit den entsprechenden<br />

Methoden und Werkzeugen aus dem Supply-Chain-Management können Unternehmen<br />

vorbeugen und den Schaden begrenzen.<br />

Die Auswirkungen des Erdbebens<br />

in Japan im vergangenen Jahr<br />

sind überall zu spüren. Insbesondere<br />

die Halbleiterindustrie mit Produktion<br />

vor Ort ist schwer getroffen. Ein weiteres<br />

Zeugnis des Wirkungsbereichs von<br />

Naturkatastrophen ist Sony. Das Unternehmen<br />

meldete im vergangenen<br />

Geschäftsjahr<br />

Verluste. Ein Grund: die<br />

Flutkatastrophe in Thailand.<br />

Weltweit stellen<br />

Unternehmen fest, dass<br />

ihre Lieferketten empfindlich<br />

auf wachsende<br />

Risiken reagieren. Mit<br />

welchen Konzepten und<br />

Werkzeugen können sie<br />

unkontrollierbare Ereignisse<br />

wie Naturkatastrophen<br />

entlang der Supply-Chain-Netzwerke<br />

in<br />

den Griff bekommen?<br />

Doch nicht nur in fernen Ländern<br />

geschieht Unvorhergesehenes. Die gefährliche<br />

Kombination aus starkem<br />

Wind und heftigen Niederschlägen<br />

brachte vor einigen Wochen die Binnenschifffahrt<br />

in den Niederlanden<br />

zum Erliegen. Einige Kanäle in der Gegend<br />

um Enschede mussten erst kürzlich<br />

geschlossen werden, da die Deiche<br />

zu brechen drohten. Viele Unternehmen<br />

konnten ihre Containertransporte<br />

zwischen den deutschen Nordseehäfen<br />

Wakila, iStockphoto.com<br />

und Rotterdam nicht über die gewohnten,<br />

kostengünstigen Wasserwege<br />

durchführen. Sie mussten den Landweg<br />

nutzen, was die Transportkosten um einige<br />

hunderttausend Euro in die Höhe<br />

getrieben hat. Will man den Einfluss<br />

von Naturkatastrophen auf weltweite<br />

Lieferketten minimieren, muss man<br />

den Faden ganz am Anfang aufnehmen,<br />

bei ihrem ‚wetterfesten‘ Design.<br />

Unternehmen betrachten bei ihrer<br />

Planung zwar Kostentreiber wie<br />

Produktionsmittel, Lagerbestände und<br />

Transportwege über die gesamte Lieferkette<br />

hinweg. Tritt jedoch eine Störung,<br />

beispielsweise eine Überschwemmung<br />

auf, dann fehlt diesen Unternehmen<br />

ein Notfallplan, mit dem sie das Risiko<br />

minimieren und die Situation in den<br />

Griff bekommen können. Es gibt einen<br />

Industriezweig, der vormacht, wie es<br />

richtig geht: „In der pharmazeutischen<br />

Industrie, wo sowohl die Verfügbarkeit<br />

der Produkte als auch zertifizierte Herstellungsverfahren<br />

<strong>für</strong> Unternehmen<br />

eine absolut kritische Rolle spielen,<br />

ist die alternativlose<br />

Abstimmung der Supply<br />

Chain nicht akzeptabel“,<br />

erläutert Pieter<br />

Leijten, Vice President<br />

Supply Chain EMEA<br />

bei Infor. Für die Zulassung<br />

pharmazeutischer<br />

Produkte auf den weltweiten<br />

Märkten müssen<br />

die Hersteller Bestimmungen<br />

wie die der<br />

FDA (Food and Drug Administration)<br />

erfüllen.<br />

Jeder Hersteller muss<br />

jedes Werk und jeden<br />

einzelnen Herstellungsschritt <strong>für</strong> das<br />

jeweilige Arzneimittel kontrollieren<br />

und zertifizieren lassen. Das bedeutet<br />

zusätzliche Kosten. Es wäre sicher der<br />

kostengünstigste Weg, jeweils nur eine<br />

Produktionsanlage pro Wirkstoff zu<br />

zertifizieren. Doch was tun, wenn ausgerechnet<br />

dieses Werk dann durch eine<br />

Naturkatastrophe vom Rest der Welt abgeschnitten<br />

ist? Die damit verbundenen<br />

Risiken – schließlich hat der Hersteller<br />

einen Ruf zu verlieren – und Kosten<br />

38<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


wären ungleich höher. „Damit die Lieferkette<br />

so stabil wie möglich gegen<br />

ungeplante Vorkommnisse aufgestellt<br />

ist, empfiehlt es sich, strategisch vorzugehen<br />

und mindestens zwei Produktionsanlagen<br />

pro Arzneimittel zu zertifizieren.<br />

Denn das Risiko“, so Pieter Leijten<br />

weiter, „aufgrund einer optimalen,<br />

aber eben auch labilen Lieferkette die<br />

Produktion einstellen zu müssen und<br />

somit weder Mediziner noch Patienten<br />

mit den eigenen Produkten versorgen<br />

zu können, ist <strong>für</strong> unsere Kunden in der<br />

Pharmaindustrie nicht tragbar.“<br />

Gegen alle Eventualitäten geimpft<br />

Pharmaunternehmen sind Pioniere<br />

im strategischen und sicheren Design<br />

ihrer Lieferketten. Supply-Chain-Management-Lösungen<br />

helfen ihnen dabei,<br />

die Planung ihrer Lieferketten zu<br />

optimieren, alternative Wege mit ihren<br />

finanziellen Konsequenzen im Blick<br />

zu behalten und diese Notfallpläne im<br />

Bedarfsfall schnell und ohne Reibungsverluste<br />

umzusetzen.<br />

Die jüngsten Ereignisse in Japan<br />

zeigen, dass nicht alle Industrien diese<br />

Risiken beim Design ihrer Lieferketten<br />

im Blick haben. Einige Automobilhersteller<br />

zum Beispiel setzen auf japanische<br />

Lieferanten, die nirgendwo sonst<br />

auf der Welt zu finden sind. Die Bereitstellung<br />

spezifischer Teile dieser Lieferanten<br />

wurde schwerstens von den<br />

Folgen des Erdbebens betroffen.<br />

Moderne Supply-Chain-Netzwerke<br />

sind komplex. Häufig dreht es sich<br />

darum, eine Vielzahl von Möglichkeiten<br />

in Betracht zu ziehen. „Dabei geht<br />

es in den meisten Fällen nicht um die<br />

ganz großen Naturkatastrophen“, fährt<br />

Pieter Leijten fort. Einflussgrößen können<br />

auch eine schwankende Nachfrage<br />

und die zum Ausgleich benötigten<br />

Liefermengen sein – etwa bei einer<br />

Promotion-Aktion, die erfolgreicher<br />

läuft als erwartet. Der Trend geht hin<br />

zu abteilungsübergreifenden Supply-<br />

Chain-Planungen. Unternehmen erstellen<br />

eine Vielzahl von ‚Was-wärewenn‘-Szenarien.<br />

Sie können diese ggf.<br />

gegenüberstellen, so eine bestimmte<br />

Situation analysieren und schnell entscheiden,<br />

wie zu reagieren ist.<br />

Immer in Bewegung bleiben<br />

Die Ungewissheit über zukünftige Ereignisse<br />

und der Mangel an gesicherten<br />

Informationen machen es in der<br />

Praxis nicht leicht, flexibel zu bleiben.<br />

Das übliche Design eines Supply-Chain-<br />

Netzwerks baut auf strategischen Entscheidungen<br />

auf, die in Stein gemeißelt<br />

scheinen. Ist erst einmal über Lieferanten,<br />

Produktionsstandorte oder Transportwege<br />

entschieden, wirkt sich das<br />

Supply-Chain-Design auf die gesamte<br />

Kostenstruktur des Unternehmens aus.<br />

Unternehmen, die diese Eck- und Angelpunkte<br />

fortlaufend anhand von Beobachtungen<br />

und Signalen simulieren<br />

und optimieren, bleiben handlungsfähig<br />

und können Kosteneinsparungen<br />

erzielen, indem sie lediglich kleine<br />

Änderungen an ihren Prozessen vornehmen.<br />

Es reicht dabei nicht aus, eine effiziente<br />

Supply Chain zu planen; Unternehmen<br />

müssen heutzutage gleichsam<br />

schnell und dynamisch sein. Leistungsfähige<br />

Supply-Chain-Lösungen unterstützen<br />

die Anwender mit Szenarien,<br />

die ihnen helfen, Risiken zu identifizieren<br />

und ihre Entscheidungen anhand<br />

von zuverlässigen Prognosen ständig<br />

zu optimieren.<br />

Risiken wie Naturkatastrophen lassen<br />

sich nicht beherrschen. Aber die<br />

richtigen Methoden und Werkzeuge<br />

im Supply-Chain-Management helfen<br />

Unternehmen dabei, flexibel zu bleiben<br />

und aus einer Vielzahl von Alternativen<br />

den richtigen Weg zu finden. Hat<br />

ein Unternehmen schnell genug Notfallpläne<br />

parat und kennt es deren Konsequenzen,<br />

dann lässt es sich auch von<br />

einer Naturkatastrophe nicht so leicht<br />

aus der Bahn werfen.<br />

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Stefanie Philipp ó<br />

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SCHWERPUNKT<br />

Trends bei ERP<br />

Besondere Anforderungen<br />

ERP <strong>für</strong> Einzelfertiger<br />

Kaum ein anderes Unternehmen muss so komplexen Anforderungen gerecht werden wie<br />

ein Einzelfertiger. Jedes Produkt ist ein Unikat, kein Projekt ist mit einem anderen identisch.<br />

Ohne geeignete Unternehmenssoftware ist eine wettbewerbsfähige Produktion undenkbar.<br />

Ein geeignetes Enterprise-Resource-<br />

Planning (ERP)-System wiederum<br />

muss ein ganzes Bündel an Funktionen<br />

mitbringen, um die vielschichtigen<br />

Prozesse abbilden zu können. Moderne<br />

Technologien wie mobile Anwendungen<br />

oder Webservices sind dabei <strong>für</strong><br />

Einzelfertiger keine Heilsbringer. Sie<br />

können Abläufe lediglich unterstützen.<br />

Gefragt ist vielmehr ein großes<br />

Paket an Kernfunktionalitäten, das auf<br />

Grund verschiedener Trends immer anspruchsvoller<br />

wird.<br />

Steigerung der Fertigungstiefe<br />

Um die Komplexität der eigenen Prozesse<br />

zu verringern, haben Einzelfertiger<br />

in der Vergangenheit ihre Vorleistungsquote<br />

drastisch erhöht und<br />

waren, ähnlich wie Automobilbauer,<br />

fast ausschließlich <strong>für</strong> die Endmontage<br />

verantwortlich. In den letzten Jahren<br />

ist jedoch zu beobachten, dass die Fertigungstiefe<br />

wieder schrittweise erhöht<br />

wird. Einzelfertiger wollen sich aus der<br />

Abhängigkeit von Lieferanten und deren<br />

zum Teil langen oder ungewissen<br />

Lieferzeiten lösen, flexibler auf Aufträge<br />

reagieren und gestiegenen eigenen<br />

Qualitätsansprüchen genügen.<br />

Für ein ERP-System bedeutet das,<br />

ausgereifte Funktionen der „klassischen“<br />

Produktionsplanung und -steuerung<br />

abbilden zu müssen. Dazu zählt<br />

bspw. das Unterstützen einer projektbzw.<br />

auftragsneutralen (oder anonymen)<br />

Vorproduktion von Komponenten<br />

mit automatischer Ermittlung von Losgrößen<br />

und Bestellpunkten. Aus Disponentensicht<br />

sollte die Software zudem<br />

eine rückstandsfreie Planung und automatisierte<br />

Prioritätenvergabe als Steuerungsinstrument<br />

ermöglichen. Die grafische<br />

Visualisierung der Auslastung<br />

von Ressourcen sowie deren Umplanungsmöglichkeiten<br />

unter Beachtung<br />

begrenzter Ressourcen ist <strong>für</strong> Einzelfertiger<br />

eine zentrale Anforderung an<br />

eine Unternehmenssoftware.<br />

Ein weiteres, typisches Phänomen<br />

in der Einzelfertigung ist das Mehrprodukt-<br />

bzw. Mehrlösungsangebot. Gemeint<br />

sind Unternehmen, die z. B. auf<br />

selbst hergestellten Anlagen als zusätzliches<br />

Standbein eine Serienfertigung<br />

betreiben, bzw. Firmen, die verschiedene<br />

Produktsparten bedienen. Für die<br />

ERP-Lösung bedeutet das vor allem,<br />

auch Prozesse anderer Fertigungstypologien<br />

wie die der Serien- oder Variantenfertigung<br />

zu unterstützen. Eine<br />

reine Spezialisierung auf Funktionalitäten<br />

der Unikatfertigung ist also nur<br />

selten ausreichend.<br />

Die fortschreitende Internationalisierung<br />

erfordert zudem die Möglichkeit<br />

der Abbildung einer komplexeren<br />

Unternehmensstruktur mit Produktionswerken,<br />

Vertriebs- oder Servicestandorten<br />

durch eine ausgereifte Mehrwerkesteuerung.<br />

Ein mögliches Szenario<br />

ist die Abbildung eines zentralen<br />

Einkaufs <strong>für</strong> alle Sparten mit einer<br />

flexiblen übergreifenden Ressourcenplanung<br />

sowie die Möglichkeit einer<br />

Gesamtsicht über alle Bereiche des Unternehmens<br />

hinweg.<br />

Kurzfristige Auftragserteilungen<br />

der Kunden sind <strong>für</strong> viele Unternehmen<br />

problematisch. Einzelfertiger werden<br />

hierdurch vor allem mit Ressourcenproblemen<br />

konfrontiert. Das betrifft<br />

sowohl die fehlende Variabilität im Bezug<br />

auf die eigenen Ressourcen, vor allem<br />

aber auch den hohen Zukaufanteil<br />

und damit verbundene Lieferengpässe<br />

der externen Lieferanten. Diese Problematik<br />

wird oftmals durch das Fehlen<br />

geeigneter Alternativlieferanten noch<br />

verschärft.<br />

Ein ERP-System kann hier durch<br />

eine Grobplanung von Ressourcen (Material<br />

und Kapazität) enorme Vorteile<br />

bringen. Wegen des hohen Konstruktionsanteils<br />

in der Einzelfertigung sollten<br />

in die Planung auch Rumpfinformationen<br />

fließen. Damit im Zusammenhang<br />

40<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


steht die Unterstützung einer Langläuferdisposition,<br />

ggf. schon vor der Auftragserteilung.<br />

Im Projektfortschritt<br />

muss die Grobplanung kontinuierlich<br />

mit angepassten Konstruktionsdaten<br />

und der Fertigungsfeinplanung abgeglichen<br />

und stufenweise abgelöst werden.<br />

Das Abbilden sogenannter wachsender<br />

Stücklisten ist ein „Klassiker“ der ERP-<br />

Funktionalitäten <strong>für</strong> Einzelfertiger.<br />

Transparenz in der<br />

Projektabwicklung<br />

Projekte im Anlagenbau oder anderen<br />

Industriezweigen sind in der Regel dadurch<br />

gekennzeichnet, dass sie sehr<br />

komplex sind und oft ein hohes Risiko<br />

<strong>für</strong> das Unternehmen darstellen.<br />

Projekte haben genaue Zielvorgaben<br />

hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs und<br />

den bei der Abwicklung der Projekte<br />

anfallenden Kosten und Erlöse. Die bedarfsgerechte<br />

Planung der Ressourcen<br />

orientiert sich an den erforderlichen<br />

Terminen und Kostenvorgaben.<br />

Der Schwerpunkt in der Projektabwicklung<br />

liegt daher auf der Abbildung<br />

der Kosten- und Erlösstruktur, der Terminüberwachung<br />

und dem Projektcontrolling.<br />

Projekte werden vielfach in zwei Dimensionen<br />

geplant: entsprechend dem<br />

Aufbau eines Projektes (funktions- oder<br />

objektorientiert) und gemäß dem zeitlichen<br />

Ablauf (ablauforientiert).<br />

Das ERP-System sollte mehrstufige<br />

Projektstrukturen als Planungselemente<br />

bzw. zur Kosten-Aggregation<br />

und durchgängigen Identifizierung von<br />

Fertigungsaufträgen, Materialbedarfen<br />

oder Beschaffungsvorgängen abbilden<br />

können. Wichtig ist dabei sowohl eine<br />

externe, also Kundensicht als auch eine<br />

interne, bzw. technische Sicht darzustellen.<br />

Dabei wird in der internen Sicht<br />

nicht nur nach technischen Baugruppen,<br />

sondern z. B. nach Funktionsbereichen<br />

oder Anlagenteilen strukturiert.<br />

Die langfristige Kundenbindung<br />

durch einen verlässlichen Service sichert<br />

Unikatfertigern ein zweites, konjunkturstabiles<br />

Standbein. Denn im<br />

Service sind gerade <strong>für</strong> Einzelfertiger<br />

hohe Deckungsbeiträge zu erzielen.<br />

Folglich sollte die Unternehmenssoftware<br />

ein Servicemanagement (Reparatur,<br />

Kundendiensteinsatz, geplante<br />

Serviceeinsätze) unterstützen. Der Vorteil<br />

einer integrierten Lösung liegt darin,<br />

dass direkt auf die im ERP-System<br />

angelegten Projektdaten bzw. Ressourceninformationen<br />

zugegriffen werden<br />

kann und eine doppelte Datenpflege<br />

vermieden wird.<br />

Das Service-Modul generiert eine<br />

Anlagen- bzw. Projektakte aus dem<br />

Auftragsmanagement und dient als<br />

Grundlage <strong>für</strong> die weitere Serviceabwicklung.<br />

Flexibles Angebotswesen<br />

Auf Grund des „Einmaligkeitscharakters“<br />

der Produkte benötigen Einzelfertiger<br />

ein äußerst flexibles Angebotswesen,<br />

das an die individuellen Kundenanforderungen<br />

anpassbar ist. Zusätzlich<br />

greifen sie auf komplexe Logiken<br />

in Individual-Programmen zurück, mit<br />

denen technische Berechnungen bzw.<br />

Auslegungen des Produktes vorgenommen<br />

werden.<br />

Ein ERP-System sollte daher ein<br />

strukturiertes Suchen nach vergleichbaren<br />

Angeboten bieten. Die Möglichkeit<br />

flexibler Kopierfunktionen <strong>für</strong><br />

Angebotsstrukturen, -vorlagen oder<br />

Kalkulationsgrundlagen sorgt <strong>für</strong> enorme<br />

Aufwandseinsparungen. Äußerst<br />

komplexe und individuelle Berechnungsprogramme<br />

zur Definition der<br />

technischen Parameter von Baugruppen<br />

und Zukaufteilen können durch<br />

ein ERP-System nur selten abgelöst<br />

werden. Umso wichtiger ist jedoch die<br />

Integrationsfähigkeit dieser Lösungen,<br />

um Daten aus dem ERP-System, z. B.<br />

aktuelle Artikelpreise <strong>für</strong> Zukaufteile<br />

oder Stundensätze von internen Ressourcen<br />

bereitstellen zu können.<br />

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41


TECHNIK & INTEGRATION<br />

Framework <strong>für</strong> eine intelligente Ausnahmenbehandlung<br />

Die Datenzugriffsanwendung<br />

Im Beitrag zu EGL-Datenbankzugriffen wurden Grundlagen und Strategien einer EGL-<br />

Ausnahmenbehandlung im Kontext von Zugriffen auf eine relationale Datenbank behandelt.<br />

Dieser Beitrag führt dieses Thema zu einem konstruktiven Abschluss: Das vom Rational<br />

Business Developer mit der Datenzugriffsanwendung generierte Framework zur Ausnahmenbehandlung<br />

wird hinsichtlich Erweiterbarkeit und Anpassbarkeit analysiert und es werden<br />

Vorschläge zur Arbeit mit diesem Framework unterbreitet.<br />

Das letzte Code-Beispiel im vorangegangenen<br />

Artikel war die Grundlage<br />

<strong>für</strong> konzeptionelle Betrachtungen<br />

einer EGL-Ausnahmenbehandlung <strong>für</strong><br />

Datenbankzugriffe. Heute werden weitere<br />

Analysen und Vergleiche aufgezeigt,<br />

so dass die Daten in Bild 1 dem<br />

folgenden Artikel vorangestellt werden.<br />

Die Anforderungen an die Anwendungen,<br />

die auf die Datenbank zugreifen,<br />

sind so unterschiedlich, dass es eigentlich<br />

keine Standards <strong>für</strong> eine Ausnahmenbehandlung<br />

gibt. Hinderlich sind<br />

zudem die notwendigen, aber zähen<br />

Angaben <strong>für</strong> Tabellen- und Feldnamen.<br />

Der Rational Business Developer<br />

bietet mit der Generierung einer Datenzugriffsanwendung<br />

einen guten<br />

Lösungsvorschlag, der aber leider mit<br />

einigen formalen Mängeln behaftet ist.<br />

Da es sich hierbei um einen Prototyp<br />

handelt, der zu erweitern und zu vervollständigen<br />

ist, hat man die Möglichkeit,<br />

es besser zu machen. Die Datenzugriffsanwendung<br />

wird einmalig – nach<br />

Festlegung der Datenbanktabellen – generiert.<br />

In diesem Beispiel soll die Datenbank<br />

nur aus den Tabellen Department<br />

und Employee bestehen. Nach der<br />

Generierung soll die Anpassung des<br />

generierten Prototyps <strong>für</strong> ein Framework<br />

an die konkreten Bedürfnisse der<br />

Anwendung erfolgen. Bei den folgenden<br />

Erweiterungen einer Anwendung<br />

wird mit Sicherheit die Datenbasis erneut<br />

generiert, allerdings sollte dies<br />

innerhalb anderer, temporärer Pakete<br />

erfolgen. Von diesen Paketen werden<br />

die Erweiterungen in den bestehenden<br />

und angepassten Prototyp kopiert und<br />

ebenfalls angepasst. Somit gehen die<br />

einmal durchgeführten Anpassungen<br />

nicht verloren. Die Datenzugriffsanwendung<br />

kann als Service oder als<br />

Library generiert werden. Services bieten<br />

mehr Flexibilität, insbesondere in<br />

einer serviceorientierten Architektur,<br />

während die Library einfacher zu handhaben<br />

ist. Aus Gründen der Einfachheit<br />

werden hier die Libraries betrachtet. Im<br />

vorangegangenen Beitrag „EGL Datenzugriffsanwendung<br />

und Feldreferenzdatei“<br />

wurde die Generierung der Datenzugriffsanwendung<br />

durchgeführt,<br />

allerdings wurden hier die generierten<br />

Datendefinitionen betrachtet. Im Folgenden<br />

geht es um die generierte Funktionalität.<br />

Bild 2 zeigt eine generierte<br />

EGL-Paketstruktur <strong>für</strong> die generierte<br />

Datenzugriffsanwendung.<br />

Beginnen wir mit der Infrastruktur<br />

<strong>für</strong> Verarbeitungsfunktionen, deren<br />

zentraler Teil die Ausnahmenbehandlung<br />

ist. So enthält ConditionHandling-<br />

Lib.egl – neben der Quelle <strong>für</strong> die Library<br />

– den Record StatusRec (Bild 3), der<br />

als Container <strong>für</strong> Statusinformationen<br />

nach einer gerade ausgeführten SQL-<br />

Anweisung dient. Dies zeigt auch schon<br />

das Beispiel von Bild 1. Dieser Record<br />

ist mit der Dateiinformationsdatenstuktur<br />

in RPG vergleichbar. Er ist aber<br />

im Gegensatz dazu frei definier- bzw.<br />

erweiterbar und muss von der Anwendung<br />

gepflegt werden.<br />

Dass der StatusRec in einer Library-<br />

Quelle deklariert wird, stört etwas. Die<br />

Deklaration ist quasi untauglich, auch<br />

deshalb, weil man sie entsprechend der<br />

globalen Record-Bedeutung dort kaum<br />

vermutet. Besser wäre eine Deklaration<br />

in einer extra Quelle oder ein weiterer<br />

Record in der Quelle von ControlStructures.<br />

Auch der etwas verstümmelte Record-Name<br />

passt nicht mehr in die heutige<br />

Zeit. StatusRecord – wie in Bild 1 –<br />

wäre sinnvoller. Dort wurde der Record<br />

<strong>für</strong> die Statusinformationen auch noch<br />

um die Felder sqlStatus, sqlCode und<br />

sqlMessage mit den originalen Werten<br />

vom Datenbankserver erweitert. Die<br />

generierten Felder im Status-Record<br />

StatusRec können als Anfangsausstattung<br />

mit Informationen betrachtet<br />

werden. Die Statusinformationen sind<br />

in der Anwendung nützlich – z. B. <strong>für</strong><br />

Protokollfunktionen –, aber auch in der<br />

Testphase und dort besonders beim Debugging.<br />

In ConditionhandlingLib.egl sind folgende<br />

Funktionen enthalten, wie sie in<br />

Bild 4 gezeigt werden.<br />

<br />

Günther Hartung ó<br />

CLICK to<br />

www.midrange.de<br />

Der vollständige Artikel steht Abonnenten<br />

online zur Verfügung.<br />

42<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


1<br />

Beispiel <strong>für</strong> eine Ausnahmenbehandlung<br />

3<br />

Container StatusRec<br />

function updateDepartment(deptUpdate Department, status StatusRecord)<br />

department Department;<br />

try<br />

department.DEPTNO = deptUpdate.DEPTNO;<br />

get department;<br />

department = deptUpdate;<br />

replace department noCursor;<br />

handleSuccess("update", department, status);<br />

onException(exception SQLException)<br />

handleDBException(exception, status);<br />

onException(exception AnyException)<br />

handleGeneralException(exception, status);<br />

end<br />

end<br />

function handleDBException(exception SQLException, status StatusRecord)<br />

case (exception.sqlState)<br />

when (23505)<br />

status.succeeded = false;<br />

status.statusCode = 5;<br />

status.message = "Doppelter Schlüssel bei der Eingabe.";<br />

when (42704)<br />

status.succeeded = false;<br />

status.statusCode = 8;<br />

status.message = "Tabelle nicht vorhanden.";<br />

when (42703)<br />

status.succeeded = false;<br />

status.statusCode = 59;<br />

status.message = "Spalte in Tabelle nicht vorhanden.";<br />

// weitere<br />

end<br />

status.sqlMessage = exception.message;<br />

status.sqlCode = exception.sqlCode;<br />

status.sqlStatus = exception.sqlState;<br />

end<br />

function handleGeneralException(exception AnyException, status StatusRecord)<br />

// ...<br />

end<br />

private function handleSuccess(operation string, dept Department,<br />

status StatusRecord)<br />

// ...<br />

end<br />

2<br />

Artefakte der Datenzugriffsanwendung<br />

// Datensatz, der zur Übertragung des Ergebnisses eines Datenbankzugriffs<br />

verwendet wird.<br />

// @generated – Generierten Tag zur Beibehaltung des geänderten Codes<br />

löschen<br />

Record StatusRec<br />

// Der Wert 'true' gibt den SQLCode 0 an.<br />

succeeded boolean;<br />

// Der an die aufrufende Routine zurückgegebene Statuscode<br />

statusCode int?;<br />

// Eine angepasste Erfolgs-/Fehlernachricht <strong>für</strong> die aufrufende<br />

Routine<br />

message string?;<br />

end<br />

4<br />

Funktionen in ConditionHandlingLib.egl<br />

// @generated – Generierten Tag zur Beibehaltung des geänderten Codes<br />

löschen<br />

Function HandleSuccess(status StatusRec)<br />

status.succeeded = true;<br />

status.statusCode = 0;<br />

status.message = "SQL-Aufruf erfolgreich";<br />

end<br />

// Schreibt eine generische Nachricht in die WAS-Konsole, die eine<br />

Beschreibung der DBMS-Fehlerbedingung enthält<br />

// @generated – Generierten Tag zur Beibehaltung des geänderten Codes<br />

löschen<br />

Function HandleException(status StatusRec, exception SQLException)<br />

status.succeeded = false;<br />

status.statusCode = DataAccessException;<br />

status.message = exception.message;<br />

// Entfernen Sie die Kommentarzeichen dieser Zeilen, damit die<br />

Fehlernachricht in der WAS-Konsole ausgegeben wird.<br />

// Sie können die Nachricht während des Tests in der Konsolsicht lesen.<br />

// SysLib.writeStdout("Exception occurred: " + exception.sqlCode);<br />

// SysLib.writeStdout("Message: " + exception.message);<br />

end<br />

//Anwendungsbedingungen, die keine Systemausnahmen sind<br />

//BEGIN HandleInvalidDBRecord<br />

// @generated – Generierten Tag zur Beibehaltung des geänderten Codes<br />

löschen<br />

Function HandleInvalidDBRecord(status StatusRec)<br />

status.succeeded = false;<br />

status.statusCode = InvalidDBRecord;<br />

status.message = InvalidDBRecordMessage;<br />

end<br />

// Diese Routine wird <strong>für</strong> einen Rückkehrcode +100 verwendet bei einer<br />

einleitenden CURSOR OPEN-Anweisung, einer SELECT-Anweisung einer Single-<br />

Row-Funktion oder bei UPDATE oder DELETE.<br />

// @generated – Generierten Tag zur Beibehaltung des geänderten Codes<br />

löschen<br />

Function HandleDBRecordNotFound(status StatusRec, tableName string)<br />

inserts String[0];<br />

inserts.appendElement(tableName);<br />

status.succeeded = false;<br />

status.statusCode = DBRecordNotFound;<br />

status.message = bindMessage(DBRecordNotFoundMessage, inserts);<br />

end<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

43


TECHNIK & INTEGRATION<br />

Plug-ins <strong>für</strong> Eclipse und Notes, Teil 2<br />

Zusätzliche Funktionen bauen<br />

In der vorhergehenden Ausgabe haben wir die Grundsätze der Plug-ins in Bezug auf Notes<br />

und deren allgemeine Erstellung mit einem der IBM-Entwicklerwerkzeuge behandelt.<br />

Mit dieser Ausgabe setzen wir die begonnenen Arbeiten fort, die <strong>für</strong> das Erstellen von<br />

Plug‐ins noch benötigt werden.<br />

Erweiterungen haben wir bereits<br />

behandelt. Neben den Erweiterungen<br />

benötigen wir noch den bzw. die<br />

Erweiterungspunkte. Dabei handelt es<br />

sich um neue Funktionen <strong>für</strong> die Zielplattform.<br />

Die Erweiterungspunkte werden in<br />

Eclipse ebenfalls wieder in der bereits<br />

bekannten MANIFEST.MF-Beschreibung<br />

definiert. Selektieren Sie dort<br />

den Tab-Bereich Erweiterungspunkte<br />

(Bild 1). Fügen Sie nun dem Projekt<br />

den folgenden Erweiterungspunkt „org.<br />

eclipse.ui.views“ mit einem Klick auf<br />

Hinzufügen zu (Bild 2). Geben Sie als<br />

Namen <strong>für</strong> den Erweiterungspunkt<br />

„Side Note“ ein und übernehmen Sie<br />

die übrigen Angaben, wie von dem<br />

Assistenten voreingestellt. Schließen<br />

Sie die Angaben mit einem Klick auf<br />

Fertig stellen ab. Speichern Sie nun die<br />

Änderungen – beispielsweise über die<br />

Menüoption Datei p Speichern. Damit<br />

haben wir die erforderlichen Konfigurationsschritte<br />

<strong>für</strong> die neue Funktion<br />

von Lotus Notes abgeschlossen. Wie Sie<br />

gesehen haben, bildet die MANIFEST-<br />

Definition eine wesentliche Säule bei<br />

der Arbeit mit Plug-ins. In diesem Bereich<br />

definieren wir eine Vielzahl der<br />

Eigenschaften des Plug-ins.<br />

Mit dem Verwaltungsassistenten<br />

haben wir die Einstellungen auch in der<br />

Plugin.XML-Datei definiert. Diese dient<br />

als Basis <strong>für</strong> die weiteren Arbeiten und<br />

auch das spätere Verteilen bzw. Installieren<br />

des Plug-ins. Die Datei Plugin.<br />

XML kann mit entsprechender Kenntnis<br />

auch nativ bearbeitet werden. Die<br />

Datei kann wahlweise in dem linken<br />

Navigationsbereich unterhalb des Projektes<br />

geöffnet oder über den Tabellenbereich<br />

„plugin.xml“ editiert werden<br />

(Bild 3). Damit sind die Vorbereitungen<br />

<strong>für</strong> das Erstellen eines Plug-ins jedoch<br />

noch nicht abgeschlossen.<br />

Das Feature-Projekt bündelt<br />

mehrere Plug-ins<br />

Als nächstes müssen wir ein Plug-in-<br />

Feature generieren. Dieses dient als<br />

Grundlage <strong>für</strong> die spätere Installation<br />

des Plug-ins. Ein Feature-Projekt kann<br />

wahlweise ein oder auch mehrere Plugins<br />

aufnehmen, welche dann mit einem<br />

Installationsprozess auf dem Zielsystem<br />

(also in Notes) installiert werden<br />

können. Die dazu erforderlichen Schritte<br />

werden in Eclipse wieder mit Hilfe<br />

eines Assistenten durchgeführt. Diesen<br />

starten wir, indem wir in dem linken<br />

Navigationsbereich mit der rechten<br />

Maustaste klicken und anschließend<br />

die Option Neu p Projekt wählen. Damit<br />

gelangen wir in den nun bereits<br />

bekannten Auswahlbereich <strong>für</strong> die<br />

Selektion des Assistenten. Nach dem<br />

Erweitern des Eintrags „Plug-In-Entwicklung“<br />

wählen Sie Featureprojekt<br />

zur weiteren Verarbeitung aus (Bild 4).<br />

Nach einem Klick auf Weiter geben wir<br />

einen Projektnamen <strong>für</strong> dieses Teilprojekt<br />

an (Bild 5).<br />

Der Name kann beliebig gewählt<br />

werden. Ich habe zur besseren Zuordnung<br />

den Namen des eigentlichen Plug-<br />

In-Projektes verwendet und diesen mit<br />

der Erweiterung „.Feature“ versehen.<br />

Dies ist jedoch keine vorgeschriebene<br />

Namenskonvention – der Name kann<br />

auch gänzlich ohne eine Zuordnung zu<br />

dem einzubindenden Plug-In verwendet<br />

werden.<br />

Neben der Namensvergabe können<br />

wir optional auch noch die Version des<br />

Plug-ins festlegen. Damit lassen sich<br />

beispielsweise auch Upgrade-Installationen<br />

durchführen. Dies ist dann nützlich,<br />

wenn von dem Plug-In bereits eine<br />

Version installiert wurde und Neuerungen<br />

in Form einer neuen Version des<br />

Plug-ins als Update installiert werden<br />

sollen.<br />

Da wir in unserem Beispiel die erste<br />

Version des Plug-ins <strong>für</strong> Lotus Notes<br />

erstellen, übernehmen wir die Voreinstellungen<br />

– somit auch die Plug-In-<br />

Version 1.0.0 und bestätigen diese mit<br />

einem Klick auf Weiter.<br />

In der nächsten Anzeige werden<br />

alle verfügbaren Plug-ins zur Auswahl<br />

aufgelistet. Neben den Standard Plugins<br />

von IBM finden wir dort auch das<br />

zuvor erstellte Plug-In. Blättern Sie in<br />

der Anzeige, bis Sie den Eintrag „Notes.<br />

Notizen“ finden und wählen Sie dieses<br />

Plug-in <strong>für</strong> die Zuordnung zu dem Feature<br />

aus (Bild 6). Jörg Zeig ó<br />

CLICK to<br />

www.midrange.de<br />

Der vollständige Artikel steht Abonnenten<br />

online zur Verfügung.<br />

44<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


1<br />

Erweiterungspunkte<br />

4<br />

Featureprojekt<br />

5<br />

Projektnamen vergeben<br />

2<br />

Details des Erweiterungspunkts<br />

6<br />

Plug-In auswählen<br />

3<br />

Plugin.xml<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

45


marktübersicht<br />

Storage- und Backup-Systeme<br />

Kjekol, iStockphoto.com<br />

SUMMARY<br />

Die UAMR strukturiert die IT neu und gewinnt<br />

durch die gute Zusammenarbeit der beteiligten<br />

Universitäten. Jeder einzelne Standort<br />

profitiert von der Kostenreduzierung.<br />

Archiv <strong>für</strong> Standorte der Universitätsallianz Metropole Ruhr<br />

Universitätsallianz schafft<br />

einheitliche IT-Strukturen<br />

Eine neue Backup- und Archivumgebung <strong>für</strong> die Universitäten in Bochum, Dortmund<br />

und Duisburg-Essen sorgt <strong>für</strong> eine gute Kooperation und erzielt zugleich Einsparungen.<br />

Die Universitätsallianz Metropole<br />

Ruhr (UAMR) ist der im März<br />

2007 gegründete Verbund der drei großen<br />

Ruhrgebietsuniversitäten Bochum,<br />

Dortmund und Duisburg-Essen, die<br />

eine stärkere Zusammenarbeit in den<br />

Bereichen Forschung, Lehre und Administration<br />

vereinbart haben.<br />

Insbesondere im Bereich der IT-<br />

Infrastruktur konnte bereits ein hohes<br />

Maß an Kooperation erreicht werden.<br />

Mithilfe der Profi Engineering Systems<br />

AG ist es gelungen, an der Universität<br />

Duisburg-Essen ein zentrales System<br />

mit einer neuen einheitlichen Umgebung<br />

und einem Backup/Archiv <strong>für</strong> alle<br />

Standorte in der UAMR zu installieren.<br />

Die neue Struktur und das übergreifende<br />

Backup/Archiv sorgen <strong>für</strong><br />

hohe Verfügbarkeit und Datensicherheit<br />

sowie <strong>für</strong> höhere Kapazitäten. Zum<br />

Einsatz kommt dabei die sogenannte<br />

Incremental-Forever-Strategie, die Fähigkeit<br />

eines Netzwerksicherungssystems,<br />

den letzten Stand des kompletten<br />

Dateisystems nur noch aus fortlaufenden<br />

inkrementellen Backups wiederherzustellen.<br />

Mit Gründung der Universitätsallianz<br />

Metropole Ruhr haben die Universitäten<br />

Bochum, Dortmund und<br />

Duisburg-Essen eine strategische Kooperation<br />

geschlossen, um ihre Kräfte<br />

46<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


Anbieterübersicht<br />

zu bündeln und das große Potenzial<br />

der Partneruniversitäten noch besser<br />

ausschöpfen zu können. Die drei<br />

Kooperationspartner teilen sich auch<br />

wichtige Aufgaben in der IT: In Duisburg-Essen<br />

will die UAMR zukünftig<br />

das Backup/Archiv bündeln und als<br />

Dienst den anderen beiden Universitäten<br />

zur Verfügung stellen. In Bochum<br />

liegt die Verantwortung <strong>für</strong> alle<br />

Virtualisierungsmaßnahmen und in<br />

Dortmund fokussieren die Mitarbeiter<br />

sich auf den Bereich High Performance<br />

Computing (HPC).<br />

Dezentrales Backup-Konzept<br />

muss bestehen bleiben<br />

Es lagen dabei sehr unterschiedliche<br />

Anforderungen vor. Das dezentrale<br />

Backup bei der Universität Duisburg-<br />

Essen soll erhalten bleiben, dazu soll in<br />

Bochum das Backup <strong>für</strong> Server mit wenigen<br />

Klienten laufen und das gesamte<br />

System mit einer einheitlichen Struktur<br />

als Fileservice funktionieren. Die Vergabe<br />

des Projekts fand Mitte September<br />

2009 statt, die Lieferungen erfolgten<br />

bis Ende Oktober 2009 und die UAMR<br />

nahm bereits Mitte Dezember alle neuen<br />

Systeme in Betrieb. Die UAMR entschied<br />

sich in enger Abstimmung mit<br />

der Profi AG <strong>für</strong> die Installation eines<br />

neuen Tape-Library-Systems.<br />

Die im Backup- und Archivdienst<br />

verwalteten Dateien sollen in einer Library<br />

abgelegt werden. Die Bibliothek<br />

verfügt über eine Speicherkapazität<br />

von einem Petabyte, unter Verwendung<br />

von acht Laufwerken. Vorgesehen ist<br />

ein Ausbau der Speicherkapazität auf<br />

zehn Petabyte und insgesamt 20 Laufwerke.<br />

Tapes können im laufenden Betrieb<br />

be- und entladen werden.<br />

Auch die Wartung des Systems<br />

stellt Profi sicher. Alle Laufwerke arbeiten<br />

mit dem linearen Aufzeichnungsverfahren<br />

und einer Datentransferrate<br />

ohne Kompression mit mindestens<br />

150 MB pro Sekunde.<br />

Die Integration in bereits vorhandene<br />

Systeme verlief ohne Probleme:<br />

Eingebunden wurden die Neuinstallationen<br />

in sieben logische Server unter<br />

VMware TSM, ca. 1.500 Nutzer werden<br />

darüber gesichert.<br />

Das Hochschul-Informations-System,<br />

Verwaltungsdaten, das Mail-Exchange-System,<br />

die eLearning-Plattform<br />

MOODLE <strong>für</strong> Forschung und Lehre und<br />

weitere Anwendungen laufen reibungslos<br />

und lassen sich problemlos archivieren.<br />

Über 80.000 Nutzer werden auf<br />

das System zugreifen.<br />

Beim Backup geht es um den Schutz<br />

vor Datenverlust. Besonders wichtig ist<br />

das Wiederherstellen oder Wieder-zur-<br />

Verfügung-Stellen von Daten. Ebenso<br />

entscheidend wie diese Sicherung, sind<br />

die Vergrößerung der gesamten Kapazität<br />

und die TSM-Eigenschaften mit<br />

der sogenannten Incremental-Forever-<br />

Strategie.<br />

Die redundante Datenhaltung führt<br />

zur gewünschten Sicherheit. Dabei<br />

wird der Komplettzustand berechnet<br />

und eine vollständige Sicherung muss<br />

nur einmal zu Beginn des Verfahrens<br />

stattfinden. Fortlaufend finden nur<br />

noch inkrementelle Sicherungen statt,<br />

die mit Hilfe der mitlaufenden Metadaten-Datenbank<br />

im Backup-Server den<br />

unmittelbar letzten Zustand des Dateisystems<br />

wiederherstellen.<br />

Kosteneinsparungen ergeben sich<br />

durch die zentrale Verwaltung<br />

Nach der Übernahme des zentralen<br />

Backups durch die Universität Duisburg-Essen,<br />

liegt die wesentliche Einsparung<br />

in der zentralen und einheitlichen<br />

Administration. André Walsleben,<br />

von der Profi AG: „Die Anschaffungskosten<br />

einer solchen Tape-Library sind<br />

zu Beginn hoch, Erweiterungen hingegen<br />

sehr günstig. Da nur ein Standort<br />

die Initialkosten trägt und die Basisinstallation<br />

<strong>für</strong> die anderen Standorte<br />

erweitert, werden bei der gesamten<br />

UAMR Kosten eingespart.“<br />

<br />

Ulrich Schilling ó<br />

www.profi-ag.de<br />

Huawei Technologies Co., Ltd.<br />

www.huawei.com/de<br />

abateq it.solutions. gmbh<br />

www.abateq.de<br />

actidata GmbH<br />

www.actidata.com<br />

Arkeia Europe<br />

www.arkeia.com<br />

AS-MIKA GmbH<br />

www.asmika.de<br />

baramundi software AG<br />

www.baramundi.de<br />

Byteplant GmbH<br />

www.byteplant.com<br />

Crossroads Europe GmbH<br />

www.crossroads.com<br />

D-Link (Deutschland) GmbH<br />

www.dlink.de<br />

DataSoft GmbH<br />

www.datasoft.de<br />

DELTA BARTH Systemhaus GmbH<br />

www.debas.de<br />

EDP Vertriebs GmbH<br />

www.edp-germany.de<br />

GÖRING iSeries Solutions<br />

www.goering.de<br />

Grau Data AG<br />

www.graudata.com<br />

GSE Gräbert<br />

www.graebert-gse.de<br />

Helmut Knappe - HiT Software<br />

www.hitsw.de<br />

HelpSystems<br />

www.helpsystems.com<br />

HETEC Datensysteme GmbH<br />

www.hetec.de<br />

independIT Integrative Technologies<br />

www.independit.de<br />

JAM Software GmbH<br />

www.jam-software.com<br />

K&P Computer<br />

www.kpc.de<br />

Klaus Hammer & Partner GmbH<br />

www.khup.de<br />

Langmeier Software GmbH<br />

www.langmeier-software.com<br />

CLICK to<br />

Über unsere Online-Datenbank<br />

www.midrange-solution-finder.de<br />

finden Sie alle Kontaktdaten zu den Unternehmen.<br />

Die Produktübersicht enthält<br />

umfassende Details zu den Lösungen.<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

47


marktübersicht<br />

Storage- und Backup-Systeme<br />

Anbieterübersicht<br />

Libelle AG<br />

www.libelle.com<br />

MATERNA GmbH<br />

www.materna.de<br />

Matrix42 AG<br />

www.matrix42.de<br />

Meinikat Informationssysteme GmbH<br />

www.meinikat.de<br />

Michael Thummerer Software Design<br />

www.mtsd.de<br />

MP Orga<br />

www.mporga.com<br />

N-TEC GmbH<br />

www.n-tec.eu<br />

NCT GmbH<br />

www.nctgmbh.de<br />

NetApp Deutschland GmbH<br />

www.netapp.de<br />

Paessler AG<br />

www.de.paessler.com<br />

Quantum GmbH<br />

www.quantum.com<br />

Quest Software GmbH<br />

www.questsoftware.de<br />

Rausch Netzwerktechnik GmbH<br />

www.rnt.de<br />

Raz-Lee Security GmbH<br />

www.razlee.de<br />

RES Software Deutschland GmbH<br />

www.ressoftware.de<br />

Schindler Technik AG<br />

www.st-ag.de<br />

SuS Group GmbH<br />

www.sus-group.de<br />

Synology GmbH<br />

www.synology.com<br />

Thomas-Krenn AG<br />

www.thomas-krenn.com<br />

Toolmaker<br />

www.toolmaker.de<br />

VAS Value Added Software GmbH<br />

www.vasoft.de<br />

Veeam Software<br />

www.veeam.de<br />

Wolfgang M. Roser<br />

www.wmr.at<br />

Alle aktuellen Software-, Hardware- und<br />

Dienstleistungsangebote finden Sie in unserer<br />

Online-Datenbank. Wir haben <strong>für</strong> Sie<br />

mehr als 4.600 Produkte von über 1.200<br />

Anbietern zusammengestellt, die von den<br />

Anbietern ständig aktuell gehalten werden.<br />

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Was lange währt …<br />

AS/400 mit Virtual<br />

Tape Library-Backup<br />

Seit Ende der 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts gibt es<br />

die AS/400 (heute: System i). Im Laufe der Zeit haben sich<br />

Namen und OS-Versionen zwar geändert, doch das Gesamtkonzept<br />

mit seinen Ecken und Kanten ist mittlerweile fast<br />

schon ein viertel Jahrhundert alt.<br />

Bekannt durch ihre hohe Stabilität<br />

und Zuverlässigkeit sind diese<br />

AS/400-Systeme bis heute aus den<br />

Infrastrukturen vieler Unternehmen<br />

– unabhängig von der Unternehmensgröße<br />

– nicht mehr wegzudenken. Viele<br />

Produktionsplanungs‐, ERP‐, oder Lagerverwaltungssysteme<br />

laufen immer<br />

noch stabil auf AS/400-Systemen und<br />

sind wenig anfällig <strong>für</strong> die Risiken der<br />

heutigen IT-Welt. Doch trotz des immer<br />

noch hohen Verbreitungsgrades der<br />

Systeme werden diese viel zu wenig<br />

von externer Hardware oder externen<br />

Applikationen und Lösungen unterstützt.<br />

Vieles ist <strong>für</strong> die legendären<br />

Systeme schlicht und ergreifend nicht<br />

verfügbar. Der Grund da<strong>für</strong> ist, dass<br />

ein tiefes fachliches AS/400-Wissen sowie<br />

umfangreiche Fähigkeiten benötigt<br />

werden.<br />

Betrachten wir zunächst einmal das<br />

Datensicherungsumfeld der AS/400-<br />

Systeme. In diesem Bereich sind Applikationen<br />

und Skripte zwar verfügbar,<br />

jedoch werden virtuelle Systeme<br />

stark vernachlässigt – obwohl gerade<br />

die AS/400-Systeme ideal <strong>für</strong> virtuelle<br />

Umgebungen und damit auch <strong>für</strong> ein<br />

virtuelles Backup sind. Hinzu kommt,<br />

dass es heute sehr gute Systeme gibt,<br />

die so gut wie keine Anpassungen an<br />

die AS/400 erfordern, um das Backup<br />

„virtuell“ zu machen. In vielen Bereichen<br />

und Umgebungen werden die<br />

AS/400-Systeme mit einem Fullbackup<br />

gesichert. Das bringt den Vorteil, dass<br />

im Katastrophenfall (im K-Fall), das<br />

gesamte System wiederhergestellt werden<br />

kann. Gerade dieser Fullbackup benötigt<br />

im Wesentlichen zwei Dinge:<br />

ó viel Speicherplatz und<br />

ó hohe Geschwindigkeit <strong>für</strong> Backup<br />

und Restore.<br />

Das Backup-Fenster ist meistens<br />

nicht groß genug<br />

Mit herkömmlichen Bändern ist der<br />

Speicherplatz sicherlich kein Problem.<br />

Die Geschwindigkeit bei Backup und<br />

Restore ist jedoch ein Thema. Hinzu<br />

kommt, dass die physischen Bandlaufwerke<br />

stark von der Hardware, die in<br />

die AS/400 eingebaut wurde, abhängig<br />

sind – und zwar in Bezug auf Anzahl,<br />

Technik und Geschwindigkeit. Ein Tag<br />

hat leider nur 24 Stunden und die können,<br />

gerade im Fall der AS/400, nicht<br />

komplett <strong>für</strong> das Backup eingesetzt<br />

werden. Meistens hat der Betreiber der<br />

AS/400 gerade einmal ein paar Stunden<br />

Zeit, um das Backup durchzuführen<br />

– und das auch noch mit niedrigem<br />

Personaleinsatz. Die Zeit ist reif <strong>für</strong> eine<br />

virtuelle Tape Library (VTL).<br />

Durch den Einsatz einer VTL bekommt<br />

der Systembetreiber auf einmal<br />

ganz andere Möglichkeiten als mit den<br />

48<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


herkömmlichen traditionellen Backup-<br />

Mechanismen und Medien – und das<br />

alles bei höherer Sicherheit und niedererer<br />

Ausfallquote. Bestimmte virtuelle<br />

Backup-Systeme bieten darüber hinaus<br />

sogar noch die Möglichkeit, die Backup-<br />

Daten zusätzlich auf die bisherigen physikalischen<br />

Bänder zu exportieren. Die<br />

VTL kann oftmals so eingesetzt werden<br />

wie die bisherigen physikalischen Bänder<br />

und Laufwerke. Sie passt sich somit<br />

Einbinden von Virtual Tape Libraries<br />

dem aktuellen Backup-Design an. Gute<br />

VTLs simulieren eine Vielzahl von<br />

verschiedenen Laufwerks-Library- und<br />

Bandtypen. Somit ist eine Umstellung<br />

auf Seiten der AS/400-Systeme nicht so<br />

gravierend bzw. nicht mit großem Aufwand<br />

verbunden.<br />

Wenn die AS/400 beispielsweise<br />

bisher auf ein LTO 4-Einzellaufwerk gesichert<br />

hat, so kann sie dies nun wieder<br />

oder – besser gesagt – immer noch tun<br />

– und zwar auf virtuelle LTO 4-Laufwerke.<br />

Die Kapazitäten und Größen bleiben<br />

wie bei den physikalischen Bändern erhalten<br />

und werden genutzt wie bisher.<br />

Sollte man keinen Export auf ein physikalisches<br />

Band anstreben, sondern nur<br />

in die VTL sichern wollen, dann gibt es<br />

die Möglichkeit, die virtuellen Bänder<br />

entsprechend größer zu gestalten. So<br />

könnte man z. B. ein LTO 4-Band mit<br />

2 TB Kapazität schaffen. Für viele Umgebungen<br />

bedeutet das, ein Fullbackup<br />

auf ein einziges Band zu schreiben.<br />

Quelle: Crossroads<br />

Ein 1:1-Export auf ein physisches LTO<br />

4-Band ist damit allerdings nicht mehr<br />

möglich, denn dieses hat nach wie vor<br />

seine 800 GB, unkomprimiert. An diesem<br />

kleinen Beispiel sieht man bereits,<br />

was <strong>für</strong> eine hohe Flexibilität eine VTLbasierende<br />

Datensicherungslösung <strong>für</strong><br />

die AS/400 mit sich bringt.<br />

Die VTLs an sich unterscheiden<br />

sich im Großen und Ganzen in Implementierung<br />

und Konfiguration bzw. in<br />

der Exportfunktionalität. Man sollte<br />

allerdings gerade auf die Funktionalität<br />

des Tape-Exports, sofern man einen<br />

durchführen möchte, Wert legen. Es<br />

gibt VTL-Appliances, die exportieren<br />

dies ohne Zwischenschritte auf das physikalische<br />

Band. Andere suchen wiederum<br />

den Weg zurück über die AS/400<br />

und nutzen deren Befehlssequenzen.<br />

Beides hat Vor- und Nachteile. Im direkten<br />

Weg – ohne die AS/400 – kann<br />

der Export jederzeit auch außerhalb<br />

der Reihe durchgeführt werden. Da<strong>für</strong><br />

können keine AS/400-internen Laufwerke,<br />

sondern nur externe Laufwerke<br />

genutzt werden. Im anderen Fall kann<br />

man die internen Laufwerke nutzen,<br />

da<strong>für</strong> werden Ressourcen der AS/400<br />

benötigt. In jedem Fall hat es Vorteile,<br />

die AS/400 auf eine VTL zu sichern.<br />

Man kann mehrere Laufwerke anschließen,<br />

was man bisher zwar auch konnte,<br />

aber leider nur so lange, wie physische<br />

Anschlüsse an der AS/400 verfügbar<br />

waren. Weiterhin war es notwendig, die<br />

physischen Laufwerke zu erwerben. Bei<br />

einer VTL entfällt beides.<br />

Achten Sie bei der Entscheidung <strong>für</strong><br />

eine VTL auf ein paar wichtige Kriterien:<br />

Das System sollte der Umgebung<br />

angepasst sein. Das Plattenvolumen<br />

muss <strong>für</strong> Ihr Datensicherungsvolumen<br />

und Ihr Konzept ausreichend sein.<br />

Nutzen Sie vielleicht auch die Chance,<br />

ein neues AS/400-Sicherungskonzept<br />

auszuarbeiten. Eine VTL sollte ohne<br />

großen Aufwand installier- und konfigurierbar<br />

sein – am besten mit einer<br />

Weboberfläche, die Sie vom Arbeitsplatz<br />

aus bedienen können. Die Anbindung<br />

an die AS/400 erfolgt am besten<br />

über FC damit sind weite Strecken oder<br />

Geschwindigkeiten nie ein Thema. Versuchen<br />

Sie, Ihre bereits vorhandenen<br />

Laufwerke mit in das neue Konzept einfließen<br />

zu lassen. Eine VTL-Lösung <strong>für</strong><br />

Backup und Recovery bringt eine neue<br />

Qualität, einen hohen Automatisierungsgrad<br />

und eine höhere Sicherheit<br />

<strong>für</strong> die vorhandene Umgebung.<br />

<br />

Marcus Stier ó<br />

www.crossroads.com<br />

04/2012 · MIDRANGE MAGAZIN<br />

49


SERVICE<br />

GLOSSE<br />

VORSCHAU<br />

One Dollar<br />

Über die Verschiffung deutschen Elektroschrotts in die so genannten<br />

Schwellenländer wird in Deutschland vergleichsweise wenig diskutiert:<br />

Aus den Augen, aus dem Sinn. Verlebte Hardware war stets ein<br />

Fall <strong>für</strong> die Mülldeponie, bevor das Thema Nachhaltigkeit schick und der<br />

monetäre Wert der „Inhaltsstoffe“ und Komponenten plötzlich näher unter<br />

die Lupe genommen wurde. Der Recycling-Welle folgen jetzt Wiederaufbereitungsanlagen,<br />

eine <strong>für</strong> China hat IBM gerade angekündigt. Der<br />

Markt dort sei groß, die Nachfrage ebenso – und dass viele aufstrebende<br />

Chinesen ein Faible <strong>für</strong> große, schwarze Kisten haben, wird auf jedem<br />

Ring Beijings und damit auch an jeder Straßenkreuzung deutlich. Für ein<br />

Nummernschild inklusive der chinesischen Glückszahl 8 wird gern das<br />

Portemonnaie gezückt, ähnliches wird vermutlich <strong>für</strong> Gebraucht server<br />

der 800er-Serie gelten. Ein Re-Naming könnte Big Blue wahre 2nd-Hand-<br />

Erfolgswellen in die Kasse spülen: Das Topmodell in China müsste eServer<br />

888 heißen – wobei unendliches Glück <strong>für</strong> einen <strong>Midrange</strong>-Käufer ja bekanntlich<br />

eh inklusive ist. Als Exportschlager <strong>für</strong> Touristen taugen die<br />

Maschinen aus dreierlei Gründen nicht: Selbst hart gesottene Randgruppen<br />

Chinas dürften ihre Mühe haben, den potenziellen Abnehmern von<br />

Hardware der Gewichtsklasse z+ auf flinken Füßen diese besondere Ware<br />

hinterher zu tragen: auf die Mauerreste, in die Reisfelder oder in die heiligen<br />

Hallen der verbotenen Stadt. Vom Übergewichtszuschlag bei der<br />

Rückreise ganz zu schweigen. Vor allem aber passt das verkaufsstärkste<br />

Argument, die chinesische Sales-Hymne an Lang- und Kurznasen aus<br />

anderer Herren Länder, selbst beim allerbesten Willen nicht zum Brand<br />

IBM. Für *One Dollar* ist hier nicht einmal ein Typenschild zu haben.<br />

Auch kein aufpoliertes. <br />

IH ó<br />

MIDRANGE MAGAZIN 5/2012<br />

erscheint am 17. 4. 2012<br />

SCHWERPUNKT<br />

<strong>HR</strong>, Kostenrechnung,<br />

Controlling, BI und FiBu<br />

Softwarezuverlässigkeit entscheidet<br />

beim Jonglieren mit den Zahlen.<br />

Server Based Computing:<br />

Drucker, Thin Clients<br />

Mobile Endgeräte sind einzubinden.<br />

Branchenbrennpunkt<br />

Nahrungs- und Genussmittel<br />

Die genauen Rezepturen garantieren<br />

den Erfolg.<br />

MARKTÜBERSICHT<br />

SAP-Partner <strong>für</strong> IBM Power<br />

-oxford-, iStockphoto.com<br />

Inserenten<br />

impressum<br />

abas . . . . . . . . . . . . 37<br />

www.abas.de<br />

Avenum . . . . . . . . . 41<br />

www.avenum,.com<br />

EPOS . . . . . . . . . . . 11<br />

www.eposgmbh.com<br />

Huawei . . . . . . . . . . 47<br />

www.huawei.com<br />

itelligence . . . . . . . 21<br />

www.itelligence.de<br />

ITP . . . . . . . . . 2, 19, 33<br />

www.midrange.de<br />

K+H . . . . . . . . . . . . . 3<br />

www.kh-software.de<br />

oxaion . . . . . . . . . . 39<br />

www.oxaion.de<br />

Personal 2012 . . . . . 5<br />

www.personal-messe.de<br />

Raz-Lee . . . . . . . . . . 27<br />

www.razlee.de<br />

Toolmaker . . . . . . . 51<br />

www.toolmaker.de<br />

Veda . . . . . . . . . . . . 52<br />

www.veda.net<br />

Wilsch . . . . . . . . . . 35<br />

www.wilsch.de<br />

WMR . . . . . . . . . . . . 23<br />

www.wmr.at<br />

MIDRANGE MAGAZIN<br />

ISSN 0946-2880<br />

Herausgeber: Klaus-Dieter Jägle<br />

REDAKTION<br />

Tel. +49 8191 9649-26<br />

E-Mail redaktion@midrange.de<br />

Rainer Huttenloher (rhh), Chefredakteur<br />

(V.i.S.d.P.), Klaus-Dieter Jägle (kdj),<br />

Martina Weber (MW), Irina Hesselink (IH),<br />

Klaus-Peter Luttkus (KPL), Robert<br />

Engel (RE), Jörg Zeig (JZ)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG/MEDIABERATUNG<br />

Brigitte Wildmann, Tel. +49 8191 9649-24<br />

E-Mail brigitte.wildmann@midrange.de<br />

ANZEIGEN/MEDIABERATUNG<br />

Michaela Koller, Tel. +49 8191 9649-34<br />

E-Mail michaela.koller@midrange.de<br />

Bezugspreis (Jahresabo):<br />

Inland € 149,– inkl. MwSt., Ausland € 169,–<br />

Erscheinungsweise: 12 Ausgaben pro Jahr<br />

Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 21/2012<br />

Urheberrecht: Alle im MIDRANGE MAGAZIN<br />

erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />

vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher<br />

Art, ob Fotokopie, Mikrofilm oder Erfassung<br />

in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Hiervon ausgeschlossen sind abgedruckte<br />

Programme, die dem Leser zum ausschließlich<br />

eigenen Gebrauch zur Verfügung stehen.<br />

Aus der Veröffentlichung kann nicht<br />

geschlossen werden, dass die beschriebene<br />

Lösung oder verwendete Bezeichnung frei<br />

von gewerblichen Schutzrechten ist.<br />

Haftung: Für den Fall, dass im MIDRANGE<br />

MAGAZIN unzutreffende Informationen<br />

oder in veröffentlichten Programmen oder<br />

Schaltungen Fehler enthalten sein sollten,<br />

kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit<br />

des Verlages oder seiner Mitarbeiter<br />

in Betracht.<br />

Namentlich gezeichnete Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Für unaufgeforderte Einsendungen<br />

aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Bei Nichtbelieferung im Fall höherer<br />

Gewalt, bei Störung des Betriebsfriedens,<br />

Arbeitskampf (Streik, Aussperrung) bestehen<br />

keine Ansprüche gegen den Verlag.<br />

VERLAG<br />

ITP VERLAG GmbH<br />

Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering<br />

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Abonnentenservice: Tel. +49 8191 9649-25<br />

Bankverbindungen Deutschland:<br />

Landsberg-Ammersee Bank eG<br />

Konto-Nr. 5137 500, BLZ 700 916 00<br />

Bankhaus Reuschel & Co.<br />

Konto-Nr. 1163 103, BLZ 700 303 00<br />

PRODUKTION<br />

Satz und Druckvorstufe: Michael Schnürer,<br />

Popp Media Service, Augsburg<br />

Druck: Joh. Walch GmbH, Augsburg<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Verbreitung<br />

von Werbeträgern e.V.<br />

50<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 04/2012


PERSONAL, Stuttgart<br />

24. – 25. April 2012<br />

Halle 9, Stand C.09<br />

VEDA <strong>HR</strong> Kompetenzmanager –<br />

Leistung bis in die Spitzen<br />

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Wissen Sie, ob Sie das Potenzial jeder Mitarbeiterin<br />

und jedes Mitarbeiters optimal nutzen und entwickeln?<br />

Anders gefragt: Überlegen Sie manchmal, ob Ihr<br />

Unternehmen viel mehr leisten könnte, wenn Schlüsselpositionen<br />

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Durch die strategische Planung und Darstellung des<br />

Kompetenzbedarfs lassen sich Weiterbildung und auch<br />

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