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Jahresbericht 2012 mit Rückblick auf 125 Jahre Bankgeschichte ...

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Personalentwicklung wurden nach und nach erforderlich,<br />

um den Anforderungen von immer komplexeren<br />

Sachverhalten („Basel“-Richtlinien, Geldwäschegesetz,<br />

Verbraucherschutz, etc.) gerecht zu werden.<br />

Auch die Erwartungshaltung der Kunden veränderte<br />

sich: Kunden informieren sich selbst sehr genau und<br />

stellen insgesamt immer höhere Anforderungen an<br />

Service und Beratung. Der Banker von 1977 war Allrounder:<br />

Er wusste von allem ein bisschen, genug<br />

für einen generellen Überblick. Heute braucht es<br />

Spezialisten sowohl im Kundengeschäft als auch in<br />

den nachgelagerten Bankbereichen.<br />

Das heißt: Fort- und Weiterbildung nimmt einen<br />

immer höheren Stellenwert ein. Führungspositionen<br />

von heute erfordern fachliche Abschlüsse, die<br />

damals als Qualifikation zum Bankleiter ausgereicht<br />

hätten. Das liegt natürlich auch an der Bankengröße:<br />

Als ich die Ausbildung begann, gab es noch 15 eigenständige,<br />

entsprechend kleine Volksbanken und<br />

Spar- und Darlehnskassen in unserem Geschäftsgebiet,<br />

die heute alle in der Volksbank Mindener Land<br />

zusammengefasst sind. Den vielen regulatorischen<br />

Anforderungen von heute würde auch keine der damaligen<br />

Banken mehr gerecht werden können.<br />

Insgesamt betrachtet gibt es in der Bankenwelt wie<br />

in anderen Branchen auch eine ständig steigende Informationsflut,<br />

deren Halbwertzeit sich immer mehr<br />

verkürzt.<br />

Einen sehr starken Wandel erlebt die Art der Kommunikation<br />

<strong>mit</strong> unseren Kunden: Themen wie Online-Banking<br />

oder Facebook, Twitter und Co. gewinnen<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Als einschneidendes weltwirtschaftliches Ereignis<br />

möchte ich die Bankenkrise 2008/2009 und die aktuellen<br />

Schieflagen einiger europäischer Staaten nennen.<br />

Beides hatte und hat gravierende Auswirkungen<br />

<strong>auf</strong> den Euro-Raum. Banken und Staaten kurz vor<br />

dem finanziellen Kollaps – das hatte man sich bis dahin<br />

nicht vorstellen können. Der eine oder die andere<br />

hat vielleicht in der Hoffnung <strong>auf</strong> hohe Gewinne <strong>auf</strong><br />

die falschen Anlagen gesetzt und viel Geld verloren.<br />

Das führt grundsätzlich zur Überlegung: Wo ist mein<br />

Geld sicher? Das Prinzip der Genossenschaftsbank<br />

erlebt in diesen Zeiten eine Art „Renaissance“, und<br />

auch wir Volksbanker selbst besinnen uns wieder<br />

verstärkt <strong>auf</strong> unsere ursprünglichen Werte wie die<br />

Mitgliederförderung. In diesem Prozess stecken wir<br />

gerade <strong>mit</strong>tendrin.<br />

Welche Fusionen haben Sie <strong>mit</strong>erlebt? Bei welcher<br />

Fusion gab es die größten Hindernisse und<br />

Bedenken?<br />

Obwohl rundherum viele Fusionen stattfanden,<br />

habe ich selbst nur zwei durchl<strong>auf</strong>en: Da war die Fusion<br />

der Volksbanken Hille und Minden-Porta 2002<br />

und der in 2011 vollzogene Zusammenschluss der<br />

Volksbanken Petershagen und Minden-Hille-Porta<br />

zur Volksbank Mindener Land. Beide verliefen problemlos,<br />

was wahrscheinlich der gründlichen Vorarbeit<br />

zu verdanken ist. Zwei Anläufe davor, <strong>mit</strong> der<br />

Volksbank Minden zu fusionieren, scheiterten in den<br />

Entscheidungsgremien der Volksbank Minden.<br />

Welche Ratschläge können Sie jungen Nachwuchskräften<br />

im Bankgeschäft <strong>mit</strong> <strong>auf</strong> den<br />

Weg geben?<br />

Fachlich immer <strong>auf</strong> dem neuesten Stand bleiben,<br />

agieren statt reagieren, und das Wichtigste: Immer<br />

aus Sicht des Kunden denken und handeln!<br />

Herr Schmidt, vielen Dank für dieses Gespräch!<br />

Das Bild oben entstand<br />

1985 bei einer Auszeichnung<br />

durch die<br />

R+V (v. l.):<br />

R+V Direktor<br />

H. Weigt,<br />

Rainer Schmidt,<br />

Hero Schwier,<br />

Wolfgang Brinkmann,<br />

Bankdirektor Klein,<br />

Wilhelm von Behren (†)<br />

und H. Friedrichs.<br />

Zeitungsausschnitt<br />

aus dem Mindener<br />

Morgenblatt vom<br />

27. November 1982 –<br />

Rainer Schmidt links<br />

im Bild.

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