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Jahresbericht 2012 mit Rückblick auf 125 Jahre Bankgeschichte ...

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24 | Fragen an den Zeitzeugen Rainer Schmidt<br />

Rainer Schmidt, geboren 1958 in Minden, startete im August 1977 seine Ausbildung bei der<br />

damaligen Spar- und Darlehnskasse Minden-Porta Westfalica eG. Er durchlief viele Stationen im<br />

Hause, bildete sich mehrfach nebenberuflich weiter und leitet heute den Bereich Marktmanagement<br />

<strong>mit</strong> 27 Mitarbeitern.<br />

Herr Schmidt, bitte beschreiben Sie die Zeit, in<br />

der Sie bei der Spar- und Darlehnskasse Minden-Porta<br />

angefangen sind.<br />

Nachdem ich mich bei der „Spadaka“ beworben<br />

hatte, kam der damalige Vorstand Ernst Große-Heitmeyer<br />

zu uns nach Hause und unterhielt sich ganz<br />

locker <strong>mit</strong> meinen Eltern und mir. Scheinbar kam er<br />

zu dem Ergebnis, dass „der Junge“ und das familiäre<br />

Umfeld in Ordnung waren, und ich wurde zusammen<br />

<strong>mit</strong> drei anderen jungen Leuten eingestellt.<br />

Insgesamt erinnere ich mich an eine sehr familiäre<br />

Atmosphäre: Alle Mitarbeiter kannten sich nicht nur<br />

dienstlich, sondern verbrachten oft auch ihre Freizeit<br />

<strong>mit</strong>einander, auch <strong>mit</strong> den jeweiligen Partnern und<br />

Familien.<br />

Wie sah Ihr Berufsalltag anfangs aus:<br />

Wo<strong>mit</strong> haben Sie sich beschäftigt?<br />

Es gab typische „Azubi-Aufgaben“, die man im<br />

wöchentlichen Wechsel <strong>mit</strong> den anderen Azubis<br />

zu erledigen hatte. Morgens waren die Nachttresor-<br />

Einzahlungen zu zählen. Da im Einzelhandel<br />

fast alle Geschäfte in bar abgewickelt wurden, war<br />

man mindestens bis Mittag oder sogar den ganzen<br />

Tag da<strong>mit</strong> beschäftigt. Mindestens dreimal täglich<br />

erschienen alle Mindener Banken zu festgelegten<br />

Uhrzeiten bei der Landeszentralbank (LZB) am Klausenwall<br />

zur „Abrechnung“: Überweisungen und<br />

Schecks wurden im Original hin- und hergereicht.<br />

Auch das war Azubi-Aufgabe. Außerdem die gesamte<br />

Postbearbeitung und alle anfallenden Botengänge.<br />

Zur Berufsschule gingen wir nach Münster<br />

an die Geno-Akademie. Über mehrere Wochen<br />

wurden dort Volksbank-Azubis aus ganz Westfalen<br />

zusammen unterrichtet.<br />

Wie sah Ihre weitere berufliche L<strong>auf</strong>bahn aus,<br />

und wie hat sich Ihre Arbeit im L<strong>auf</strong>e der <strong>Jahre</strong><br />

verändert?<br />

Vieles war Hand- und Kopfarbeit, technische Unterstützung<br />

gab es kaum. Nach der Ausbildung war ich<br />

zuerst im Kundenservice tätig. Erste Tages<strong>auf</strong>gabe:<br />

morgens Kontoauszüge in das jeweilige Kundenfach<br />

im „Kontentrog“ einsortieren. Am Monatsende<br />

brauchte man für die riesigen Auszugstapel schon<br />

mal ein bis zwei Arbeitstage. Die Kunden holten<br />

sich ihre Auszüge bei uns ab und tätigten dann ihre<br />

Bankgeschäfte: Sie legten uns z.B. ihre Rechnungen<br />

vor, und wir füllten den Überweisungsträger für sie<br />

aus. Bargeld gab´s dann an der Kasse, und natürlich<br />

nur da, nicht aus irgendeinem Automaten! Der<br />

Hauptkassierer war so<strong>mit</strong> oft die wichtigste Bezugsperson<br />

für die Kunden – das war eine Zeitlang auch<br />

meine Aufgabe. Die „Spadaka“ betrieb schon in<br />

den siebziger <strong>Jahre</strong>n am Markt einen besonderen<br />

Service, nämlich eine Mittags- und Abendkasse über<br />

die normalen Öffnungszeiten hinaus. Und Samstags<br />

war die Geschäftsstelle an der Königstraße geöffnet,<br />

da ging es dann fast ausschließlich um die Bargeldversorgung.<br />

Im Vergleich zu heute kann man von einer „entschleunigten<br />

Epoche“ sprechen <strong>mit</strong> übersichtlichen<br />

Aufgaben und konstanten gesetzlichen Vorschriften.<br />

Auf meinem beruflichen Weg war ich auch als<br />

Zweigstellenleiter in der Privatkundenberatung tätig<br />

und später in der Kreditabteilung. Nach einigen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen arbeitete ich mich in<br />

den Bereich Vertriebssteuerung und Marketing ein<br />

und leite heute den Bereich Marktmanagement in<br />

unserem Hause.<br />

Wie würden Sie die Entwicklung Ihrer Bank und<br />

des Bankberufs insgesamt im L<strong>auf</strong>e der letzten<br />

dreißig <strong>Jahre</strong> beschreiben?<br />

Ein ganz wichtiger Schritt war der Einzug der EDV-<br />

Technik in die Bankenwelt Anfang der Achtziger<br />

<strong>Jahre</strong>: Das „Banken-Online-Service-System“, kurz<br />

„BOSS“, stellte die erste Stand-Datenverbindung<br />

zum Rechenzentrum in Münster dar. Die internen<br />

Bankstrukturen veränderten sich komplett. Neue Bereiche<br />

wie Marketing und Vertriebssteuerung, später<br />

Kunden-Service-Center, Marktunterstützung und

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