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Infektiologie – Update 2013<br />

durch neuentwickelte Testsysteme erreicht werden,<br />

die die Onkoproteine <strong>des</strong> Virus nachweisen, die in<br />

persistenten und progredienten Infektionen/Dysplasien<br />

hochreguliert werden.<br />

Eine besondere Situation besteht in Entwicklungsländern,<br />

wo die Einführung zytologischen Screenings<br />

aufgrund der infrastrukturellen Gegebenheiten unrealistisch<br />

ist. Hier sollte mittels einfacher und schneller<br />

HPV Tests diejenigen Frauen mit einem Risiko für Zervixkarzinom<br />

identifiziert und nur diese weiter abgeklärt<br />

werden. Dies ist besonders wichtig, weil 80% der<br />

To<strong>des</strong>fälle in den Entwicklungsländern zu verzeichnen<br />

sind.<br />

Hepatitis E: Ein Überblick<br />

Dr. Jürgen Wenzel<br />

Konsiliarlaboratorium für Hepatitis-A-<br />

und Hepatitis-E-Virus,<br />

Institut für Klinische Mikrobiologie<br />

und Hygiene, Klinikum der<br />

Universität Regensburg<br />

Seroprävalenzen (>16%) im Vereinigten Königreich,<br />

Dänemark, Moldawien und Südwestfrankreich beobachtet<br />

wurden. In einer repräsentativen Stichprobe<br />

der deutschen erwachsenen Bevölkerung konnten wir<br />

kürzlich eine HEV IgG Seroprävalenz von durchschnittlich<br />

16,8% nachweisen (Faber & Wenzel et al. Emerg<br />

Infect Dis 2012, 18(10):1654–7). Diese hohe Variabilität<br />

ist wahrscheinlich auf den kulturellen Hintergrund<br />

und unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten der<br />

jeweiligen Studienpopulation zurückzuführen. Die<br />

diagnostische Sensitivität der verschiedenen verwendeten<br />

HEV Antikörpertests beeinflusst jedoch ebenfalls<br />

das Resultat. Sie spielt wahrscheinlich sogar die<br />

größte ursächliche Rolle für die beobachteten Seroprävalenzunterschiede<br />

(Wenzel et al. J Infect Dis 2013,<br />

207(3):497–500).<br />

Hepatitis E Viren (HEV) sind kleine, unbehüllte RNA<br />

Viren. Die Untersuchung <strong>des</strong> viralen Genoms verschiedener<br />

Isolate führte zur Einteilung in 4 HEV Genotypen,<br />

die bei Säugetieren vorkommen und charakteristische<br />

geographische Verteilungsmuster aufweisen.<br />

Die Existenz <strong>des</strong> Virus wurde erstmals 1980 postuliert,<br />

als verschiedene fäkal-oral übertragene Ausbrüche<br />

von non-A/non-B Hepatitis in Indien beobachtet wurden.<br />

Die Identifikation <strong>des</strong> Virus folgte 3 Jahre später.<br />

Danach wurde klar, dass Hepatitis E Viren <strong>des</strong> Genotyps<br />

1 eine Hauptursache für die fäkal-oral übertragene<br />

infektiöse Hepatitis in vielen Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern darstellen.<br />

In den letzten Jahren wurde durch viele Studien gezeigt,<br />

dass Hepatitis E Virusinfektionen häufig auch<br />

bei Menschen in den Industrienationen auftreten,<br />

die keine Reiseanamnese in typische HEV Endemie<br />

gebiete aufweisen. Da die Virusisolate dieser Fälle oft<br />

fast identisch mit HEV Isolaten aus Haus- und Wildschweinen<br />

sind, wird angenommen, dass es sich bei<br />

den Infektionen um Zoonosen handelt (Wenzel et al.<br />

J Clin Virol 2011, 52:50–54). In Deutschland sind die<br />

meisten Virusisolate von Patienten mit Hepatitis E<br />

dem Genotyp 3 zuzuordnen.<br />

Studien zur HEV Antikörperprävalenz in verschiedenen<br />

Ländern Europas lieferten Werte zwischen<br />

0,3% und 52,5%. Niedrige Seroprävalenzen (

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