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Ökologischer Pflanzenschutz bei Rosen - Natur im Garten

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<strong>Ökologischer</strong><br />

<strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong><br />

Praxisratgeber<br />

www.natur<strong>im</strong>garten.at


Sabine Pleininger<br />

<strong>Ökologischer</strong> <strong>Pflanzenschutz</strong><br />

<strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong><br />

Praxisratgeber<br />

1


Inhalt<br />

Vorwort 4<br />

Einleitung 5<br />

Voraussetzungen für gesundes Wachstum, Sortenwahl & Pflege 7-9<br />

Standort 7<br />

Boden 7<br />

Sortenwahl 8<br />

Düngung 9<br />

Pflege 9<br />

Vorbeugende Pflanzenstärkung 10-13<br />

Wirkung von Pflanzenstärkungsmitteln 11<br />

Beispiele der wichtigsten Pflanzenstärkungsmittel 12<br />

Beispiele der wichtigsten biologischen <strong>Pflanzenschutz</strong>mittel 13<br />

Schädlinge und Pilzkrankheiten 14-21<br />

Schädlinge 16<br />

Große <strong>Rosen</strong>blattlaus 16<br />

Raupen: Beispiel Großer Frostspanner 16<br />

<strong>Rosen</strong>blattrollwespe 17<br />

Spinnmilbe 17<br />

Weitere Schädlinge an <strong>Rosen</strong> 18<br />

Pilzkrankheiten 18<br />

Echter Mehltau 18<br />

Sternrußtau 19<br />

2


<strong>Rosen</strong>rost 19<br />

Anthraknose 20<br />

Falscher Mehltau 20<br />

Grausch<strong>im</strong>mel 21<br />

Das Forschungsprojekt 22-31<br />

Standorte 24<br />

Stadt Tulln 24<br />

Das Österreichische Rosarium <strong>im</strong> Doblhoffpark 24<br />

Behandlungsvarianten 2008-2010 26<br />

Auswertung und Ergebnisse 2008-2010 27<br />

Behandlungsvarianten 2011 30<br />

Auswertung und Ergebnisse 2011 30<br />

Zusammenfassung und Ausblick 31<br />

Ökologische Blattlausbekämpfung durch Nützlinge 32-35<br />

Marienkäfer, Schwebfliege, Schlupfwespe, Florfliege 34<br />

Die Grenzen des ökologischen <strong>Pflanzenschutz</strong>es 36-39<br />

Pflegeempfehlung für Schauanlagen & Privatgärten 40-44<br />

Pflegeempfehlung für Schauanlagen 42<br />

Pflegeempfehlung für Privatgärten 43<br />

Biologischer <strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong> <strong>im</strong> Privatgarten 44<br />

Anhang 45-48<br />

Vergleichbare Pflanzenstärkungsmittel 45<br />

Angebot der Aktion „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ 46<br />

Über die Autorin, Literaturverzeichnis, Impressum 48<br />

3


Vorwort<br />

Öffentliche Grünräume, Schaugärten und private Gärten bieten uns die<br />

Möglichkeit für Erholung und Entspannung und lassen uns die <strong>Natur</strong>kreisläufe<br />

hautnah miterleben.<br />

Die Aktion „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ setzt sich dafür ein, diese Erholungsräume<br />

naturnah, lebendig und vielfältig zu gestalten und zu pflegen. Mit diesem<br />

Leitfaden halten Sie einen praktischen Ratgeber in Händen, der Sie<br />

<strong>bei</strong> der Umsetzung der ökologischen <strong>Rosen</strong>pflege unterstützt und da<strong>bei</strong><br />

wertvolle Erfahrungen <strong>im</strong> Bereich des ökologischen <strong>Pflanzenschutz</strong>es<br />

zusammenfasst.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude in Ihrem <strong>Natur</strong>garten oder<br />

<strong>bei</strong> der Pflege Ihres Gemeindegrüns!<br />

Dr. Erwin Pröll<br />

Landeshauptmann<br />

Mag. Wolfgang Sobotka<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Die Kurstadt Baden bietet in ihren weitläufigen Parkanlagen Gästen und<br />

Einwohnern Orte der Ruhe und Erholung. Den Badener Stadtgärtnern<br />

ist es ein großes Anliegen, dies in unbelasteter Umwelt zu ermöglichen.<br />

Daher werden <strong>im</strong> größten <strong>Rosen</strong>garten Österreichs, dem Badener<br />

Rosarium <strong>im</strong> historischem Doblhoffpark seit nunmehr vier Jahren <strong>im</strong><br />

Rahmen des Versuchs über „Ökologische <strong>Rosen</strong>pflege“ durch Pflanzenstärkung<br />

und Bodenverbesserung beste Wuchsbedingungen für die über<br />

30.000 <strong>Rosen</strong>pflanzen in über 800 verschiedenen Sorten geschaffen.<br />

Als Bürgermeister lade ich Sie herzlich ein, schöne Stunden in der<br />

<strong>Garten</strong>stadt Baden <strong>bei</strong> Wien, der Stadt der gepflegten Erholung und<br />

Entspannung, in gesunder Umgebung zu verbringen.<br />

KR Kurt Staska<br />

Bürgermeister<br />

4


Einleitung<br />

Viele Gärtnerinnen und Gärtner verbinden<br />

<strong>Rosen</strong> mit Blattläusen, mit <strong>Rosen</strong>rost<br />

und Sternrußtau – mit Widersachern,<br />

denen nur mit konzentriertem und wiederholtem<br />

chemischen <strong>Pflanzenschutz</strong><br />

<strong>bei</strong>zukommen ist. Die <strong>Rosen</strong>pracht muss<br />

man sich erar<strong>bei</strong>ten – so zumindest war die<br />

bislang weitverbreitete und vorherrschende<br />

Meinung. Doch: Es geht auch anders!<br />

Diese Broschüre zeigt, wie <strong>Rosen</strong>pflege<br />

mit ökologischen Methoden erfolgreich<br />

funktioniert. Sie richtet sich da<strong>bei</strong> sowohl<br />

an Hobbygärtnerinnen und –gärtner<br />

mit <strong>Rosen</strong>leidenschaft als auch an die<br />

Zuständigen <strong>bei</strong> den Stadtgartenämtern und<br />

Betreuerinnen und Betreuer von öffentlichen<br />

Grünanlagen. Die Erfahrungsberichte und<br />

Empfehlungen in diesem Leitfaden leiten sich<br />

aus einem 4-jährigen Forschungsprojekt zur<br />

ökologischen <strong>Rosen</strong>pflege ab, das von 2008<br />

bis Ende 2011 durchgeführt wurde.<br />

5


Voraussetzungen für<br />

gesundes Wachstum,<br />

Sortenwahl & Pflege<br />

Ein passender Standort und der richtige<br />

Boden sind wichtig, damit <strong>Rosen</strong> gut<br />

gedeihen und sich gegenüber Krankheiten<br />

und Schädlingen zur Wehr setzen können.<br />

Robuste Sorten und die passende <strong>Rosen</strong>pflege<br />

sorgen für eine üppige Blütenpracht.<br />

Standort<br />

<strong>Rosen</strong> bevorzugen freie, sonnige Lagen. Schlecht<br />

sind Standorte, wo sich die Hitze regelrecht<br />

staut, wie etwa vor Hauswänden. Eine gute<br />

Luftbewegung gewährleistet, dass Blätter und<br />

Blüten abtrocknen können und min<strong>im</strong>iert so das<br />

Entstehen von Pilzkrankheiten.<br />

Boden<br />

Ein guter <strong>Rosen</strong>boden sollte Anteile von Humus,<br />

Lehm und Sand enthalten, wo<strong>bei</strong> sowohl ein<br />

Übermaß an Lehm als auch an Sand nicht opt<strong>im</strong>al<br />

ist. Wichtig ist eine gute Luftdurchlässigkeit,<br />

ein hohes Nährstoffbindevermögen und eine<br />

hohe Wasserspeicherkapazität.<br />

Zu sandige Böden können durch die Zugabe von<br />

Urgesteinsmehl, Humus und Kompost verbessert<br />

werden. Böden mit hohem Lehmanteil werden<br />

durch Be<strong>im</strong>engen von Quarzsand und Kompost<br />

angepasst (Weber, 2005).<br />

Da <strong>Rosen</strong> tief wurzeln, gedeihen sie am besten<br />

auf lockeren Böden. Verdichtungen und Staunässe<br />

behagen ihnen nicht.<br />

7


Sortenwahl<br />

Die Wahl einer best<strong>im</strong>mten <strong>Rosen</strong>sorte legt in vielerlei<br />

Hinsicht bereits den zukünftigen Aufwand fest, den es<br />

braucht, um gesunde, befallsfreie Pflanzen zu kultivieren.<br />

Neuere Züchtungen sind in den meisten Fällen weitgehend<br />

resistent gegenüber pilzlichen Erregern. Manchmal wird<br />

allerdings auch mehr versprochen als die Sorte dann wirklich<br />

halten kann. Man sollte sich deshalb <strong>im</strong>mer schon vor<br />

dem Kauf über Eigenschaften bzw. die Robustheit einer<br />

best<strong>im</strong>mten Sorte gegenüber Krankheiten erkundigen oder<br />

seine Auswahl treffen, indem man in <strong>Rosen</strong>schaugärten <strong>im</strong><br />

Frühsommer und <strong>im</strong> Herbst die Pflanzen begutachtet.<br />

Das heißt eine Auswahl rein nach optischen Gesichtspunkten<br />

wie Blütenfarbe und –form oder danach, ob und wie die Rose<br />

duftet, kann oftmals zu großen Enttäuschungen führen.<br />

Auch Wuchsform, Blattbeschaffenheit und natürlich die<br />

Anfälligkeit gegenüber Krankheiten sollten als Auswahlkriterien<br />

heran gezogen werden. Eine wertvolle Hilfestellung<br />

bieten außer dem unabhängige Institutionen in Form von<br />

<strong>Rosen</strong>prüfungen an. <strong>Rosen</strong>, die durch die Österreichische<br />

<strong>Rosen</strong>prüfung („ÖRP-Rose“) ausgezeichnet wurden oder<br />

das Prädikat „ADR-Rose“ (Anerkannte Deutsche Rose)<br />

tragen, sind für den entsprechenden Kl<strong>im</strong>araum als geeignet<br />

befunden worden und weisen eine gute Widerstandskraft<br />

gegenüber <strong>Rosen</strong>krankheiten auf.<br />

<strong>Rosen</strong>sorten<br />

Nähere Informationen zu <strong>Rosen</strong>sorten, die zu Ihren kl<strong>im</strong>atischen<br />

Verhältnissen passen, bekommen Sie<br />

Eine Pflanze, die sich an einem Standort völlig entlaubt präsentiert,<br />

ist mit Best<strong>im</strong>mtheit anfälliger als eine, die zum selben Zeitpunkt<br />

noch belaubt ist: Sorte „Knock Out“ (unten) und „Romantica“ (oben),<br />

aufgenommen am 5. September.<br />

am NÖ <strong>Garten</strong>telefon +43 (0)2742/74 333 und auf<br />

der Homepage des Rosariums Baden<br />

(http://www.baden.at/de/unsere-stadt/stadtgaerten).<br />

8


Düngung<br />

<strong>Rosen</strong> benötigen eine ausgewogene Nährstoffversorgung mit<br />

allen Hauptnährstoffen. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss<br />

darüber geben, ob alle Nährstoffe ausreichend vorhanden<br />

sind. Natürlich spielt hier auch die Bodenart eine Rolle: Lehmiger<br />

Boden kann Nährstoffe besser speichern als sandiger<br />

Boden. Deshalb ist es wichtig, <strong>bei</strong> Sandboden lieber in kleinen<br />

Mengen zu düngen, dafür aber öfter.<br />

Der ideale Zeitpunkt für eine organische Düngung <strong>bei</strong> ökologisch<br />

ausgerichteter Pflege liegt <strong>im</strong> Frühjahr (März/April).<br />

Geeignet sind Hornspäne, Hornmehl, Mist (am besten angerottet),<br />

Kompost oder organischer Flüssigdünger. Eine zweite<br />

Nährstoffgabe ist zwischen Anfang Juni und Mitte Juli<br />

empfehlenswert. Eine spätere Düngung erhöht das Risiko von<br />

Frostschäden, da die Triebe nicht mehr ausreifen können.<br />

Deshalb sollte eine zu späte Düngung vermieden oder nur in<br />

Form von Kalium verabreicht werden, welches die Frosthärte<br />

erhöht. Der opt<strong>im</strong>ale ph-Wert <strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong> liegt zwischen 6 und<br />

7. Eine ph-Wert-Änderung <strong>bei</strong> sauren <strong>Garten</strong>böden wird über<br />

eine Kalkung <strong>im</strong> Winter erreicht. Auch hier gilt wieder, dass<br />

Sandböden öfters gekalkt werden sollten als lehmige Böden.<br />

Hornspäne sind geeignet für die organische Düngung.<br />

Pflege<br />

Wichtig <strong>bei</strong> der <strong>Rosen</strong>pflege ist eine dosierte Bewässerung,<br />

die nicht von oben erfolgen sollte. Am besten ist, in regenarmen<br />

Zeiten einmal pro Woche den Boden morgens gut zu<br />

wässern.<br />

Auch ein gelegentlicher Schnitt der Pflanzen wirkt sich<br />

positiv auf deren Gesundheit aus, da dadurch das Laub gut<br />

abtrocknen kann und somit Pilzkrankheiten weniger Verbreitungsmöglichkeit<br />

finden. Das Entsorgen von abgefallenem<br />

Laub verhindert eine Weiterverbreitung von darauf befindlichen<br />

Pilzsporen.<br />

Gut versorgte <strong>Rosen</strong> sind blühfreudig und widerstandsfähig.<br />

9


Vorbeugende<br />

Pflanzenstärkung<br />

In der ökologischen <strong>Rosen</strong>pflege geht man weg<br />

vom Behandeln auftretender Symptome hin zu<br />

einer regelmäßig ausgebrachten, vorbeugenden<br />

Pflanzenstärkung.<br />

Pflanzenstärkung<br />

Pflanzenstärkungsmittel sind Stoffe, die dazu dienen,<br />

die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegenüber Schadorganismen<br />

und Krankheiten zu erhöhen oder Pflanzen vor<br />

nicht parasitären Beeinträchtigungen zu schützen. Es darf<br />

keine direkte Schutzwirkung gegeben sein; in diesem Falle<br />

wären diese Stoffe zulassungs pflichtige <strong>Pflanzenschutz</strong>mittel.<br />

Wirkungen von<br />

Pflanzenstärkungsmitteln<br />

Aktivierung von Abwehrstoffen gegen Schadorganismen<br />

(induzierte Resistenz):<br />

Pflanzen sind generell in der Lage, Abwehrstoffe<br />

(sekundäre Pflanzen-Inhaltsstoffe) gegen Krankheiten<br />

und Schädlinge zu aktivieren. Gewisse<br />

Pflanzenstärkungsmittel bewirken die Bildung<br />

dieser Abwehrstoffe in der Pflanze, die somit<br />

den Befall selbst abwehren kann. Beispiele:<br />

Alginate und Fettsäuren (oft in Kombination mit<br />

anderen <strong>Natur</strong>stoffen).<br />

Einlagerung von Substanzen in Zellwände und<br />

dadurch erschwertes Eindringen von z.B. Pilzhyphen<br />

und Insekten in das Pflanzengewebe.<br />

Beispiele: Kalium- und Kalziumverbindungen,<br />

Kieselsäure.<br />

11


Schutz vor nichtparasitären Beeinträchtigungen:<br />

Erhöhung der Stresstoleranz (z.B. gegen<br />

Trocken heit) durch Förderung der Zellteilung<br />

und Aktivierung des Stoffwechsels.<br />

Beispiele: Aminosäuren, Huminsäuren<br />

Wirkungen <strong>im</strong> bodenbürtigen Bereich:<br />

Besiedelung des Wurzelbereiches und der<br />

Wurzelhaare mit gezielt eingesetzten Bakterien<br />

oder Pilzen, die Stoffwechselprodukte<br />

wie Enzyme an die Pflanzen abgeben und<br />

gleichzeitig ein natürliches Schutzschild gegen<br />

Krankheitser reger bilden. Wachstum und<br />

Blüten bildung werden aktiviert. Beispiele:<br />

Bacillus subtilis, Bacillus amyloliquefaciens,<br />

Trichoderma harzianum.<br />

Weitere Wirkungen: Verbesserung der chemischphysikalischen<br />

Wirkungsmechanismen von<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong>mitteln. Beispiel: Pflanzenseifen<br />

verändern die Zelloberfläche von Schadorganismen,<br />

Stoffe können dadurch besser eindringen.<br />

Beispiele der wichtigsten<br />

Pflanzenstärkungsmittel <strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong><br />

Mittelbezeichnung Inhaltsstoffe Wirkungsweise Wirkungsschwerpunkt<br />

Alginure® Bioschutz<br />

Equisetum Plus<br />

HF-Pilzvorsorge<br />

Braunalgen (Ascophyllum nodosum und<br />

Laminaria-Arten), pflanzliche Aminosäuren,<br />

Spurenelemente, Alginate, Fucoidin,<br />

Laminarin, Mannitol, Fette, Proteine, Kalium,<br />

Phosphor, geringe Mengen Stickstoff.<br />

Hoch konzentrierter<br />

Schachtelhalmextrakt.<br />

Pflanzenextrakt mit den natürlichen<br />

Wirkstoffen des Fenchels.<br />

Veränderung des Stoffwechsels der<br />

Pflanzen, was eine verstärkte Abwehrbereitschaft<br />

gegen Schaderreger zur<br />

Folge hat.<br />

Natürliche Kieselsäure und Schwefelverbindungen<br />

wirken abhärtend und<br />

verkieselnd auf die Kutikula, verhindern<br />

das Eindringen von Schadpilzen in Früchte<br />

und Blätter.<br />

Schnelleres Abtrocknen der behandelten<br />

Pflanzen. HF-Pilzvorsorge löst die<br />

induzierte Resistenz (Aktivierung<br />

pflanzeneigener Abwehrkräfte) aus.<br />

Reduziert die Infektionsbedingungen für<br />

Echte Mehltaupilze.<br />

Milsana® flüssig Sachalin-Staudenknöterich-Extrakt. Wirkt sich positiv auf den Gesundheitszustand<br />

und die Stärke der Pflanzen aus.<br />

Falsche Mehltaupilze<br />

Echter Mehltau, Pilzkrankheiten allgemein<br />

Echter Mehltau, Rost an <strong>Rosen</strong><br />

Echter Mehltau (<strong>bei</strong> Kombination mit<br />

Trifolio S forte)<br />

Myco-Sin®<br />

Schwefelsaure Tonerde, Hefe, Schachtelhalm<br />

und biologisches Haftmittel.<br />

Erhöhung der Widerstandskraft.<br />

Generell Pilz- und Bakterienkrankheiten<br />

Neudo®-Vital<br />

Natürliche Fettsäuren und<br />

Pflanzenextrakte.<br />

Pflanzeneigene Abwehrkräfte werden<br />

aktiviert (induzierte Resistenz). Es wird<br />

vermutet, dass darüber hinaus die Zellwände<br />

der Pflanzen stabilisiert werden,<br />

sodass das Eindringen von pilzlichen<br />

Erregern erschwert wird.<br />

Echter Mehltau, Rost, Sternrußtau<br />

Die Verwendung der auf dieser Seite angegebenen Mittel ergibt sich aus der Versuchsanordnung des Forschungsprojektes.<br />

In einer Tabelle auf Seite 45 sind diese in Kategorien eingeteilt und mit einer Angabe von vergleichbaren Produkten versehen.<br />

12


Beispiele der wichtigsten biologischen<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong>mittel <strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong><br />

Neben dem Aktivieren der pflanzeneigenen<br />

Abwehrkräfte wird in der ökologischen Pflege<br />

auch mit biologischen <strong>Pflanzenschutz</strong>mitteln<br />

gear<strong>bei</strong>tet.<br />

Dazu zählen: • Kupferpräparate<br />

• Seifen- und Ölpräparate<br />

• Neem<br />

• Nützlinge<br />

Mittelbezeichnung Inhaltsstoffe Wirkungsweise Wirkungsschwerpunkt<br />

Cueva<br />

100 g/l Kupferoktanoat<br />

entspr. 18 g Reinkupfer<br />

Kontaktfungizid, das eine vorbeugende Wirkung gegen<br />

die Etablierung pilzlicher Krankheitserreger hat. Gegen<br />

Falschen Mehltau ist die entscheidende Wirkungskomponente<br />

Cu 2+ -Ionen, welche in die Pilzsporen<br />

eindringt und durch die Blockierung einer Enzymreaktion<br />

zum Absterben der Sporen führt. Die Oktansäure wirkt<br />

auf das Myzel und die Sporen von Echten Mehltaupilzen.<br />

Echte und Falsche Mehltaupilze<br />

Micula® 777 g/l Rapsöl Die Wirkungsweise von Micula® basiert auf einer<br />

Abkapselung der Schädlinge und ihrer Eier. Nach<br />

dem Ausbringen der Spritzflüssigkeit findet auf den<br />

Schadorganismen eine Trennung in eine ölige und eine<br />

wässrige Phase statt. Während das Wasser verdunstet,<br />

fließen die Öltröpfchen zusammen und bilden einen<br />

geschlossenen und gleichmäßig verteilten Ölfilm auf den<br />

Insekten und Spinnmilbeneiern. Dieser Film ist für Luft<br />

und Feuchtigkeit relativ undurchlässig und führt damit<br />

zum Absterben der Schadorganismen.<br />

Gegen saugende Insekten und Milben<br />

NeemAzal® T/S<br />

Azadirachtin A (aus den Kernen<br />

des Neembaumes)<br />

Der Wirkstoff dringt in die Blätter ein und wird innerhalb<br />

der Pflanze teilsystemisch transportiert. Durch Saugbzw.<br />

Fraßtätigkeit nehmen die Schadinsekten den<br />

Wirkstoff auf, was anschließend zum Fraßstop führt.<br />

Die Schadinsekten verursachen keine weiteren Schäden.<br />

Gegen saugende und <strong>bei</strong>ßende Insekten<br />

Neudosan®<br />

Neu<br />

515 g/l Kaliumsalze natürlicher<br />

Fettsäuren<br />

Der Wirkstoff zerstört die Zellstruktur weichhäutiger<br />

Insekten, so dass die Zellinhaltsstoffe austreten.<br />

Die Schädlinge vertrocknen gewissermaßen in der<br />

Spritzbrühe. Außerdem werden die Atmungsorgane<br />

geschädigt.<br />

Gegen saugende Insekten und<br />

Spinnmilben<br />

Florfliegenlarven<br />

Larvenstadien von<br />

Chrysopa carnea<br />

Die räuberischen Larven der he<strong>im</strong>ischen Florfliege<br />

ergreifen ihre Beute mit ihren starken Greifzangen und<br />

saugen sie aus.<br />

Gegen Blattläuse, Spinnmilben, Thripse<br />

13


Schädlinge &<br />

Pilzkrankheiten<br />

Kein Jahr gleicht dem vorangegangenen, was das<br />

Auftreten von Schädlingen und Pilzkrankheiten<br />

betrifft. Abhängig von den jeweils herrschenden<br />

Kl<strong>im</strong>averhältnissen gibt es Unterschiede <strong>im</strong> Zeitpunkt<br />

und Ausmaß eines Befalls. Die Heraus forderung<br />

ist es, zu erkennen, wann man eingreifen<br />

sollte.<br />

15


Schädlinge<br />

Große <strong>Rosen</strong>blattlaus<br />

(Macrosiphum rosae)<br />

Blattläuse besiedeln vor allem junges<br />

Blattgewebe.<br />

Schon sehr zeitig <strong>im</strong> Jahr (hier: Ende April)<br />

können sich geflügelte Blattläuse auf den<br />

<strong>Rosen</strong> niederlassen und sofort für Nachwuchs<br />

sorgen.<br />

Blattschäden verursacht durch Raupenfraß,<br />

aufgenommen am 7. Mai.<br />

Raupe des großen Frostspanners mit charakteristischer<br />

heller Zeichnung auf den Seiten,<br />

aufgenommen am 7. Mai.<br />

Die grün bis rötlich gefärbten, ca. 2-4 mm langen <strong>Rosen</strong>blattläuse be -<br />

sitzen lange Fühler, schwarze, lange Siphonen und eine längliche,<br />

helle Afterklappe (Cauda). Sie treten geflügelt oder ungeflügelt auf.<br />

Die Blattläuse legen ihre glänzend-schwarzen Eier, teilweise in großen<br />

Mengen, zur Überwinterung auf den <strong>Rosen</strong>trieben ab. Im Frühjahr<br />

schlüpfen weibliche Tiere (Stammmütter) und saugen zusammen mit<br />

ihren Nachkommen oft in Massen an Trieben und Blütenknospen. Bei<br />

befallenen Pflanzenteilen kommt es zu Verformungen und Verkrüppelungen<br />

sowie Verfärbungen und als Folge der Honigtauausscheidungen<br />

siedeln sich häufig auch Rußtaupilze an. Die Vermehrung der Läuse<br />

erfolgt über das Jahr ohne Männchen (Jungfernzeugung) und als Lebendgeburt.<br />

Aufgrund der kurzen Entwicklungszeit von 7-14 Tagen werden<br />

eine Vielzahl von Generationen <strong>im</strong> Jahr gebildet. Im Herbst bilden sich<br />

geflügelte Weibchen und Männchen, um zur Paarung und Eiablage auf<br />

die <strong>Rosen</strong>sträucher zurückzukehren.<br />

Raupen<br />

Auf <strong>Rosen</strong> kann eine Vielzahl von Raupenarten auftreten: u. a. Heckenwickler,<br />

Baumwollkapselwurm, verschiedene Eulenarten, Goldafter und<br />

Frostspanner. Je nach Art zeigen sich unterschiedliche Befallssymptome:<br />

Schabefraß, Lochfraß, Kahlfraß, Gespinste, eingewickelte Blätter, Kotballen<br />

auf den Pflanzen.<br />

Beispielhaft sei hier der Frostspanner näher beschrieben:<br />

Großer Frostspanner<br />

(Erannis defoliaria)<br />

Der Große Frostspanner gehört zur Familie der Spanner.<br />

Die männlichen Falter besitzen meist hell-ocker-gelbe Flügel mit einem<br />

schwarzen Mittelpunkt sowie einer feinen Sprenkelung. Es treten auch<br />

Exemplare mit einfarbigen Vorderflügeln auf. Die Männchen sind nachtund<br />

dämmerungsaktiv. Schlupf der Falter ist ab Ende September.<br />

Die weiblichen Frostspanner sind dagegen flügellos, gelb und schwarz<br />

gescheckt und ca. 14 mm lang. Die Weibchen kriechen an warmen Tagen<br />

<strong>im</strong> Oktober zur Eiablage an den Baumstämmen empor. Mitte April des<br />

nächsten Jahres schlüpfen aus den überwinterten Eiern die Raupen. Sie<br />

16


esitzen eine braunrote Färbung mit gelben Strichen auf der Bauchseite.<br />

Sie fressen an Fruchtknospen und Blättern von April bis Juni. Bevorzugte<br />

Fraßbäume sind Eichen und Buchen, sie treten aber auch auf <strong>Rosen</strong> auf.<br />

<strong>Rosen</strong>blattrollwespe<br />

(Blennocampa pusilla)<br />

Nach dem Schlupf der Wespen <strong>im</strong> Mai/Juni legen diese ihre Eier einzeln<br />

oder zu 2-3 Stück am Rand der Blattunterseite ab. Bedingt durch die Einstiche<br />

des Weibchens <strong>bei</strong> der Eiablage rollen sich die Fiederblätter vom<br />

Blattrand zur Mittelrippe nach unten ein. Nicht aus jedem Ei entwickelt<br />

sich eine Larve. Entsprechend kann das Schadbild sehr wohl auftreten<br />

obwohl <strong>bei</strong> der Prüfung des eingerollten Blattes häufig keine Larven<br />

anzutreffen sind. Der Schaden bleibt meist begrenzt, nur <strong>bei</strong> einem<br />

erhöhten Auftreten der Tiere werden die Sträucher zunehmend verunstaltet,<br />

auch können Wachstumshemmungen auftreten. Im Inneren der<br />

Blattrolle zeigt sich oft die Larve der <strong>Rosen</strong>blattrollwespe. Sie ist anfangs<br />

weißlich, später hellgrün gefärbt und etwa 10 mm lang. In der Röhre ist<br />

die Larve gut vor Umwelteinflüssen geschützt. Etwa <strong>im</strong> Juli/August verlassen<br />

die Larven ihren geschützten Bereich und wandern in den Boden,<br />

hier erfolgt dann auch <strong>im</strong> Frühjahr die Verpuppung in einem Kokon. Es<br />

wird nur eine Generation pro Jahr ausgebildet.<br />

Spinnmilbe<br />

(Tetranychus urticae)<br />

<strong>Rosen</strong>blattrollwespe: ca. 4 mm lang,<br />

dunkle Färbung, relativ breiter Kopf, sonst<br />

schmaler Körper, aufgenommen<br />

am 28. April.<br />

Schadsymptom der <strong>Rosen</strong>blattroll wespe:<br />

Fiederblätter rollen sich vom Blattrand<br />

zur Mittelrippe ein, aufgenommen<br />

am 28. April.<br />

Spinnmilben lieben trocken-warme Bedingungen und treten an <strong>Rosen</strong><br />

vor allem <strong>im</strong> Gewächshaus auf, aber auch verstärkt unter Weinbaukl<strong>im</strong>abedingungen<br />

oder auf sehr heißen Standorten wie etwa vor Südwänden.<br />

Die Weibchen (Einzelgröße: 0,5 mm) überwintern auf abgefallenen<br />

<strong>Rosen</strong>blättern, Rindenschuppen oder an anderen geschützten Orten.<br />

Sie verfärben sich <strong>im</strong> Laufe des Winters deutlich rot. Ab März sind die<br />

Weibchen auf den Wirtspflanzen anzutreffen, wo sie ihre Eier ablegen<br />

(rund, durchsichtig, ca. 0,1 mm groß). Nach einem Larvenstadium folgen<br />

zwei Nymphenstadien, danach ist die Spinnmilbe ausgewachsen, besitzt<br />

8 Beine und ist weiß bis grünlich gefärbt mit zwei dunklen Punkten auf<br />

dem Rücken. Die Männchen sind deutlich schlanker und etwas kleiner.<br />

Je nach Witterung entstehen 6-9 Generationen <strong>im</strong> Jahr. Auf einem<br />

<strong>Rosen</strong>blatt sind dementsprechend alle Stadien (Eier, Larven und adulte<br />

Tiere) gleichzeitig meist auf der Blattunterseite anzutreffen. Schadbild:<br />

Ab Ende Mai erscheint aufgrund der Saugtätigkeit der Schädlinge auf<br />

der Blattoberseite eine weißlichgelbe Sprenkelung, die sich auf das ganze<br />

Blatt ausbreitet. Bei starkem Befall vertrocknen die Blätter, häufig findet<br />

man auch Gespinste, die die Blätter und Triebspitzen überziehen.<br />

Spinnmilbengespinst.<br />

17


Schäden von Dickmaulrüsslern.<br />

Blattschneiderbienen.<br />

Weitere Schädlinge an <strong>Rosen</strong>:<br />

Folgende Schädlinge können von Zeit zu Zeit<br />

an <strong>Rosen</strong> auftreten, sind aber oft nicht<br />

bekämpfungswürdig:<br />

<strong>Rosen</strong>blütenstecher: Weibliche Käfer nagen<br />

den Blütenstiel an, der in weiterer Folge umknickt;<br />

die Entwicklung der Larven erfolgt in<br />

der Blüte.<br />

Dickmaulrüssler: Bei Überhandnehmen der<br />

Fraßstellen sollte mit Nematoden gegossen<br />

werden.<br />

Blattschneiderbienen: Bekämpfung nicht<br />

erforderlich.<br />

Abgeknickter Stiel verursacht vom<br />

<strong>Rosen</strong>blütenstecher.<br />

<strong>Rosen</strong>käfer.<br />

<strong>Rosen</strong>käfer: Bekämpfung nicht erforderlich, <strong>bei</strong><br />

gehäuftem Auftreten eventuell Käfer absammeln.<br />

Pilzkrankheiten<br />

Echter Mehltau<br />

(Sphaerotheca pannosa)<br />

Erstauftreten von Echtem Mehltau:<br />

Mehlig-weißer Belag.<br />

Echter Mehltau befällt auch Stiele und<br />

Knospen, aufgenommen am 18. Mai.<br />

Er ist ein „Schönwetterpilz“: Warme Sommertage mit kühlen Nächten<br />

sind opt<strong>im</strong>al für eine Vermehrung des Echten Mehltaus. Die Ke<strong>im</strong>ung<br />

der sehr wasserreichen Konidien kann auch auf einer trockenen Oberfläche<br />

erfolgen.<br />

Ausgang der Krankheit ist das Myzel, das sich unter den Knospenschuppen<br />

befindet und <strong>im</strong> zeitigen Frühjahr, von außen noch nicht zu erkennen,<br />

bereits mit der Bildung erster Konidien (= „Sporen“) beginnt. Von<br />

hier aus werden dann erst die jungen Blätter befallen, <strong>im</strong> Anschluss daran<br />

die anderen Blätter, Triebe, Knospen und auch Blüten. Charakteristisch<br />

ist der teilweise das ganze Blatt bedeckende mehlig-weiße Belag, der<br />

abwischbar ist. Die Blätter sind deformiert, Knospen öffnen sich nicht<br />

mehr. Die befallenen Pflanzenteile verbräunen und fallen schließlich ab.<br />

Vorbeugung: Vermeiden einer übermäßig bzw. einseitig stickstofforientierten<br />

Düngung.<br />

18


Sternrußtau<br />

(Diplocarpon rosae)<br />

Der Sternrußtau ist neben dem Echten Mehltau die bedeutendste Pilzkrankheit<br />

<strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong>. Die Anfälligkeit ist sehr stark sortenabhängig!<br />

Eine längere Blattnässedauer (ca. 7 Stunden), hohe Luftfeuchtigkeit und<br />

Temperaturen über 15°C, aber auch eine Unterernährung bzw. Stickstoffüberdüngung<br />

begünstigen den Ausbruch von Sternrußtau. Es bilden sich<br />

auf den Blattoberseiten der bodennahen Blätter kleine violette bis graubraune,<br />

später schwarze Flecken mit gezackten Rändern. Bei starkem<br />

Befall kommt es zu einer Vergilbung der Blätter, die daraufhin frühzeitig<br />

abfallen. Die Überwinterung erfolgt sowohl in den Blättern als auch den<br />

Knospen und Trieben.<br />

Sternrußtau erzeugt auf den Blättern<br />

typische violette Flecken mit gezackten<br />

Rändern, aufgenommen am 1. Juli.<br />

Später werden die Flecken schwarz,<br />

die Blätter vergilben .<br />

Vorbeugung: Keine Bewässerung von oben, regelmäßiger Schnitt.<br />

<strong>Rosen</strong>rost<br />

(Phragmidium mucronatum)<br />

Auf der Blattoberseite tritt <strong>im</strong> Frühjahr (Mai/Juni) eine gelbliche Färbung<br />

(helle Punkte/Flecken) auf, auf der Blattunterseite werden dann<br />

orangerot gefärbte Fruchtkörper ausgebildet. Günstige Infektionsbedingungen<br />

liefern dem Pilz eine Blattnässedauer von 2 bis 4 Stunden und<br />

Temperaturen um 20°C; die Infektion erfolgt über die Spaltöffnungen der<br />

Blätter. Die ab Juli gebildeten Sporenlager sind dunkel gefärbt. Als Folge<br />

des Befalls mit <strong>Rosen</strong>rost verbräunen die betroffenen Blätter und fallen<br />

ab. Die Überwinterung des Pilzes erfolgt grundsätzlich über Sporen am<br />

Falllaub. Zusätzlich ist jedoch auch die Überwinterung als Myzel in den<br />

Trieben möglich.<br />

Gelb-orange gefärbte punktför mige Flecken<br />

auf der Blattoberseite sind typische<br />

Befallssymptome des <strong>Rosen</strong>rostes,<br />

aufgenommen am 7. Mai.<br />

Vorbeugung: Befallenes Laub entsorgen (nicht kompostieren).<br />

Auf der Blattunterseite zeigen sich<br />

orangerote Fruchtkörper, aufgenommen<br />

am 4. Juni.<br />

19


Rundliche Flecken mit dunklem Rand weisen<br />

auf Befall durch Anthraknose hin,<br />

aufgenommen am 25. August.<br />

Anthraknose<br />

(Sphaceloma rosarum)<br />

Dieser Pilz wurde erstmals an Wildrosen <strong>im</strong> Jahr 1898 nachgewiesen.<br />

Er befällt best<strong>im</strong>mte Kletter- und Strauchrosensorten, aber auch<br />

Edel- und Beetrosen sind gefährdet. Feuchte Bedingungen fördern sein<br />

Auftreten. Die Überwinterung erfolgt <strong>im</strong> Falllaub.<br />

Das Innere der Flecken verfärbt sich<br />

papier artig hell und bricht zum Teil heraus,<br />

aufgenommen am 22. Juni.<br />

Symptome: Es treten rundliche, rot verfärbte Flecken auf der Blattobersowie<br />

Blattunterseite auf, auch die Triebe werden befallen. Im Laufe der<br />

Zeit verfärbt sich das Innere des Fleckes großräumig deutlich papierartig-hell,<br />

sodass um diesen hellen Fleck nur noch ein roter Rand verbleibt.<br />

Innerhalb des weißes Fleckes treten nun sehr kleine Fruchtkörper auf<br />

(Acervulus), die einzellige Konidien <strong>bei</strong>nhalten. Auf der entsprechenden<br />

Blattunterseite zeigen sich rötlichbraune Verfärbungen. Teilweise fallen<br />

die Befallsstellen auch heraus (Schrotschusseffekt).<br />

Vorbeugung: Feuchte Lagen vermeiden, Laubentfernung <strong>im</strong> Herbst.<br />

Falscher Mehltau<br />

(Peronospora sparsa)<br />

Falscher Mehltau: Bräunlich-rote Flecken,<br />

die häufig durch Blattadern begrenzt sind,<br />

aufgenommen am 21. Juli.<br />

Der Falsche Mehltau wurde erstmals 1878 unter den Namen Plasmo<br />

Para beschrieben. Heute fasst man die verschiedenen Falschen Mehltauarten<br />

unter der Ordnung Peronosporales oder Eipilze zusammen.<br />

Peronospora sparsa lebt endoparasitisch, ist also <strong>im</strong> Inneren des Blattes<br />

zu finden und bildet hier Haustorien (Saugorgane) aus, um Nährstoffe<br />

aufzunehmen.<br />

Symptome: Von <strong>bei</strong>den Blattseiten erkennbare bräunlich–rote Flecken<br />

(oft durch Blattadern begrenzt). Bei feuchten Bedingungen entwickelt<br />

sich blattunterseits auf den Flecken ein schwach ausgeprägter, grauweißer<br />

Sch<strong>im</strong>melrasen. Bei starkem Befall mit Falschen Mehltau kommt es<br />

zum vorzeitigen Blattfall, zu Wuchsdepressionen und zum Eintrocknen<br />

der Knospen.<br />

Zur Ke<strong>im</strong>ung der Sporen ist unbedingt Blattnässe erforderlich (für<br />

ungefähr 4 Stunden) <strong>bei</strong> einer Temperatur von 5°C bis 26°C. Zur Überdauerung<br />

des Pilzes werden <strong>im</strong> Blattgewebe mikroskopisch kleine Dauersporen<br />

(Oosporen) ausgebildet. Diese lösen über das Falllaub eine Neuinfektion<br />

der — vor allem jungen — Blätter <strong>im</strong> darauffolgenden Jahr aus.<br />

20


Auch <strong>im</strong> Gewebe der <strong>Rosen</strong>triebe sind Oosporen nachweisbar.<br />

Der Erreger kann allerdings auch als Myzel <strong>im</strong> Holz überwintern.<br />

Vorbeugung: Abgefallenes Laub entfernen, Rückschnitt, damit die Pflanze<br />

schneller abtrocknen kann.<br />

Grausch<strong>im</strong>mel<br />

(Botrytis cinerea)<br />

Dieser Sch<strong>im</strong>melpilz befällt als Parasit über 235 Wirtspflanzen.<br />

Der Pilz überwintert als Myzel auf abgestorbenen Pflanzenteilen.<br />

Die Sporen sind praktisch überall vorhanden, werden durch den Wind<br />

verbreitet und ke<strong>im</strong>en auch auf gesundem Gewebe. Eindringen können<br />

sie erst, wenn das Pflanzengewebe geschwächt oder zu stark gedüngt<br />

ist, besonders gern <strong>bei</strong> Stickstoffüberdüngung; Grausch<strong>im</strong>mel ist ein so<br />

genannter Schwächeparasit. Feuchtwarmes Wetter erhöht die Infektionsgefahr.<br />

Botrytis kann auch die Blüten befallen,<br />

aufgenommen am 1. Juli.<br />

Symptome: An den Zweigen entstehen braune Flecken, die <strong>bei</strong> einem<br />

trieb umfassenden Auftreten zum Abschnüren der darüber liegenden<br />

Teile führen. Auch ein Befall der Blüten ist möglich. Sie bleiben<br />

geschlossen, bekommen fahle Flecken, bedecken sich mit einem mausgrauen<br />

Sch<strong>im</strong>melrasen und faulen.<br />

Vorbeugung:<br />

Keine stickstoffbetonte Düngung, Bodenlockerung, ausreichende Pflanzabstände,<br />

morgens gießen (nicht über Blätter und Blüten!), damit die<br />

Pflanzen abtrocknen können, zu schattige und feuchte Lagen meiden,<br />

befallene Pflanzenteile regelmäßig entfernen.<br />

21


Das Forschungsprojekt<br />

In den Jahren 2008, 2009 und 2010 wurde<br />

auf zwei Standorten untersucht, ob <strong>bei</strong><br />

<strong>Rosen</strong> in öffentlichen Anlagen chemischsynthetische<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong>mittel durch<br />

Alternativpräparate ersetzt werden können.<br />

Bei den Krankheits erregern standen die<br />

Bekämpfung von Sternrußtau, <strong>Rosen</strong>rost<br />

und Echtem Mehltau, <strong>bei</strong> den Schädlingen von<br />

Blattläusen <strong>im</strong> Vordergrund. Die Versuchsvarianten<br />

setzten sich aus einer Standardvariante<br />

mit dem ortsüblichen chemischen<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong> und verschiedenen Alter nativvarianten<br />

zusammen, die <strong>bei</strong> jeder <strong>Rosen</strong>sorte<br />

jeweils mit einer unbehandelten Kontrolle<br />

verglichen wurden.<br />

Projektpartner waren die Universität für<br />

Boden kultur (Institut für <strong>Pflanzenschutz</strong>),<br />

die Stadtgärten Baden, die Stadtgemeinde<br />

Tulln und die biohelp Gmbh.<br />

Das Forschungsprojekt wurde <strong>im</strong> Auftrag des<br />

Amtes der NÖ Landesregierung durchgeführt.<br />

Dieser Praxisratgeber enthält Auszüge der<br />

erzielten Ergebnisse.<br />

23


Standorte<br />

Stadt Tulln<br />

Die Tullner Donaulände wird täglich von vielen Erholungssuchenden<br />

zu Fuß oder per Rad erkundet.<br />

An den Ufern der Donau gelegen, ist Tulln eine Stadt der Parks und<br />

am Wasser gelegenen Grünflächen. Ihrem Ruf als „Blumenstadt<br />

Tulln“ wird sie jährlich gerecht, da <strong>im</strong> Stadtgebiet insgesamt 70.000<br />

<strong>Rosen</strong>, 35.000 Sommerblumen, 35.000 Zier- und Blütensträucher,<br />

75.000 Narzissen, 20.000 Stiefmütterchen, 10.000 Tulpen, 4.000<br />

Straßen bäume sowie 25.000 Bäume <strong>im</strong> Naherholungsgebiet zu<br />

pflegen sind. Die Tullner Stadtgärtner tragen somit sehr viel zum<br />

Image der Stadt <strong>bei</strong>.<br />

Die Versuche zur ökologischen <strong>Rosen</strong>pflege wurden einerseits an<br />

der Donaulände und andererseits (2009 und 2010) <strong>im</strong> so genannten<br />

„Stadtgraben“ durchgeführt.<br />

Beide Standorte haben große <strong>Rosen</strong>beete mit unterschiedlichen<br />

Sorten. Die Donaulände ist ein sehr offener, sonniger, aber auch<br />

windiger Standort. Der Stadtgraben weist aufgrund einer angrenzenden<br />

hohen, bewachsenen Ziegelmauer eher halbschattige, feuchte<br />

Bedingungen auf.<br />

Das Österreichische Rosarium<br />

<strong>im</strong> Doblhoffpark<br />

In der <strong>Garten</strong>- und Kurstadt Baden haben zwei großen Parkanlagen<br />

internationalen Bekanntheitsgrad: Der am historischen Stadtkern<br />

gelegene Badener Kurpark, dessen <strong>Garten</strong>geschichte bis auf 1758<br />

zurückgeht und der Doblhoffpark mit dem Österreichischen Rosarium,<br />

den seit nahezu 500 Jahren Gärtnerhände gestalten.<br />

Letzterer erfuhr als repräsentative Parkanlage um das Schloss<br />

Weikersdorf <strong>im</strong> Laufe der Jahrhunderte jeweils dem Zeitgeist entsprechende<br />

Neuinterpretationen. So finden sich heute noch Gestaltungselemente<br />

der Renaissance, des Englischen Landschaftsparks<br />

und der Neuzeit.<br />

Das Rosarium in Baden bietet <strong>Rosen</strong>liebhabern einen<br />

wunderschönen Rahmen zum Studieren, Beobachten und<br />

Bewundern von mehr als 800 <strong>Rosen</strong>sorten...<br />

Eingebettet in das gartenhistorische Ambiente entstand<br />

zwischen 1967-69 das Österreichische Rosarium, ein <strong>Rosen</strong>schaugarten,<br />

in dem alljährlich mehr als 800 <strong>Rosen</strong>sorten vieltausendfach<br />

erblühen. Seit dem Jahr 2009 werden unter Beibehaltung der<br />

24


vorhandenen, historischen Flächen- und Raumstruktur umfangreiche<br />

Umgestaltungen verwirklicht.<br />

Die Königin der Blumen steht – wie wohl kaum eine andere Pflanze<br />

– seit Jahrtausenden <strong>im</strong> Mittelpunkt gärtnerischen Interesses und so<br />

lässt sich ihr Bezug zu Baden bis 1830 zurückverfolgen - war doch der<br />

<strong>Rosen</strong>garten des Schlosses Weilburg zu Baden, der Sommerresidenz<br />

Erzherzog Karls, zu seiner Zeit Deutschlands größter <strong>Rosen</strong>flor.<br />

Bedingt durch die geographische Lage des Doblhoffparks am Abhang<br />

des Wienerwaldes herrscht ein Übergangskl<strong>im</strong>a mit vorwiegend<br />

pannonischen Merkmalen, geprägt von heißen Sommern und meist<br />

niederschlagsarmen Wintern. Der Großteil des Niederschlages von<br />

jährlich durchschnittlich knapp 650 mm fällt in den Sommermonaten<br />

von Juni bis August, zunehmend als Starkregenereignisse.<br />

...es lädt aber ebenso zum Verweilen und Erholen ein.<br />

Der Unterboden des Areals ist ein von der Schwechat aufgeschütteter<br />

Schotterkegel, der Oberboden wird durch biologisch orientierte Maßnahmen<br />

laufend verbessert. So wird <strong>bei</strong> Neupflanzungen von <strong>Rosen</strong><br />

das vorhandene Substrat etwa 60 cm tief abgehoben und gegen eigens<br />

gemischtes getauscht, um der „Bodenmüdigkeit“ zu begegnen.<br />

Im Zuge der Umstellung auf eine nachhaltige Grünraumpflege sind<br />

die Badener Stadtgärtner umgehend bemüht, durch Nützlingseinsatz<br />

sowie durch Verwendung von Boden und Pflanzen stärkenden Mittel<br />

und Maßnahmen ohne synthetische Mittel ökologische Pflanzenpflege<br />

durchzuführen und somit eine <strong>bei</strong>spielhafte Vorreiterrolle <strong>im</strong> öffentlichen<br />

Grün zu übernehmen.<br />

Seit 2008 werden in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem Land Niederösterreich<br />

(Aktion „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“), der Universität für Bodenkultur und der<br />

Firma biohelp umfangreiche Feldversuche durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse all dieser Maßnahmen wurden wissenschaftlich begleitet<br />

und dokumentiert, liegen nun als Leitfaden vor und werden <strong>im</strong><br />

Rosarium Baden umgesetzt.<br />

Ganzjährig lädt der Park <strong>bei</strong> freiem Eintritt zum Besuchen ein und<br />

hat zu jeder Jahreszeit seinen Reiz. Sind es die ersten Zierkirschen<br />

und <strong>Rosen</strong>blüten der Park- und Wildrosen <strong>im</strong> Frühjahr, zieren nach<br />

dem Blüten- und Duftfeuerwerk <strong>im</strong> Juni <strong>im</strong> Herbst und Winter die<br />

unterschiedlichsten Hagebuttenformen viele <strong>Rosen</strong>sträucher.<br />

Alljährlich laden die Badener Stadtgärtner zu den <strong>im</strong> Juni stattfindenden<br />

<strong>Rosen</strong>tagen. Das <strong>Rosen</strong>fest bildet den großartigen Auftakt des Badener<br />

<strong>Rosen</strong>monats. Fachveranstaltungen wie Rosariumsführungen,<br />

Duftspaziergänge, kulturelle Veranstaltungen, die Schnittrosenschau<br />

in der historischen Orangerie und Spielfeste bieten Unterhaltung für<br />

Groß und Klein (www.baden.at).<br />

Malerische Einblicke.<br />

25


Behandlungsvarianten<br />

2008 bis 2010<br />

Die Versuche <strong>im</strong> Rahmen des Forschungsprojektes<br />

von 2008 bis Ende 2010 umfassten<br />

in den ersten Jahren die Austestung vor<br />

allem von Einzelwirkstoffen. Im letzten Jahr<br />

wurden auch einige Spritzkombinationen<br />

ins Programm aufgenommen. Die Wirkstoffe<br />

wurden mit dem Einsatz von Nützlingen kombiniert.<br />

Die Behandlung der Versuchsbeete<br />

wurde in der Regel wöchentlich durchgeführt.<br />

Start war jeweils ca. Mitte April.<br />

Versuchsjahr 2008, Varianten:<br />

A Myco-Sin + Florfliegenlarven<br />

B Equisetum Plus + Neudosan<br />

C Standardvariante<br />

D HF-Pilzvorsorge + Florfliegenlarven +<br />

Raubmilben<br />

E Elot-Vis + Neem Azal TS<br />

F Humin-Vital + Micula<br />

Versuchsjahr 2009, Varianten:<br />

A Myco-Sin + Florfliegenlarve<br />

B Equisetum Plus + Neudosan<br />

C Standardvariante<br />

D HF-Pilzvorsorge + Florfliegenlarven +<br />

Raubmilben<br />

E Elot-Vis + Neem Azal TS<br />

F Powhumus + Micula<br />

G Cuprozin flüssig + HF-Pilzvorsorge,<br />

gefolgt von Cueva<br />

H Netzschwefel Stulln + Myco-Sin<br />

I Neudovital<br />

Versuchsjahr 2010, Varianten:<br />

A Milsana fl. + Trifolio S forte/wöchentlich<br />

B Milsana fl. + Trifolio S forte/14-tägig<br />

C konventioneller <strong>Pflanzenschutz</strong><br />

D Cueva/wöchentlich<br />

E Cueva/14-tägig<br />

F Neudovital/wöchentlich<br />

G Myco-Sin + Milsana + Trifolio S forte/wöchentlich<br />

H Myco-Sin + Milsana + Trifolio S forte/ 14-tägig<br />

I Spritzfolge 1<br />

J Spritzfolge 2<br />

Spritzfolge 1: 14-tägig<br />

2x Milsana fl. + Trifolio S forte<br />

2x Myco-Sin + Netzschwefel Stulln<br />

Fortlaufend: Myco-Sin + AlgoVital Plus<br />

Spritzfolge 2: 14-tägig<br />

2x Neudovital<br />

2x Cueva<br />

Im Wechsel: 1x Neudovital, 1x Cueva<br />

26


Auswertung und Ergebnisse<br />

2008 bis 2010<br />

In allen Jahren wurde der Beginn sowie der<br />

Verlauf der wichtigsten Krankheiten und<br />

Schädlinge festgehalten. Die behandelten Flächen<br />

wurden regelmäßig auf ihren Befall bewertet.<br />

Gleichzeitig gab es auch unbehandelte<br />

Kontrollflächen, die ebenfalls bewertet wurden.<br />

Festzuhalten ist, dass in allen Versuchsjahren<br />

eine Abschwächung der Befallsfaktoren erreicht<br />

werden konnte. In nachfolgenden Diagrammen<br />

ist dies dargestellt (die flacheren<br />

Kurven <strong>im</strong> unteren Diagramm zeigen die<br />

Behandlungswirkung).<br />

Befallsverlauf Baden 09 - P | a-unbehandelt, Mittelwerte<br />

Befallsverlauf Baden 09 - P | a-unbehandelt, Mittelwerte<br />

Unbehandelte Varianten<br />

2,50<br />

2,00<br />

Boniturwert<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

Datum<br />

0,00<br />

24-04-10<br />

30-04-09<br />

08-05-10<br />

18-05-09<br />

22-05-09<br />

28-05-10<br />

EM SRT R BL SM<br />

05-06-10<br />

12-06-10<br />

22-06-09 / 26-06-10<br />

04-07-09<br />

11-07-09<br />

28-08-09 / 04-09-10<br />

20-07-09<br />

24-09<br />

Befallsverlauf Baden 09 - P | b-behandelt, Mittelwerte<br />

Befallsverlauf Baden 09 - P | b-behandelt, Mittelwerte<br />

Behandelte Varianten<br />

2,50<br />

2,00<br />

Boniturwert<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

Datum<br />

0,00<br />

24-04-09<br />

30-04-09<br />

08-05-09<br />

18-05-08<br />

22-05-08<br />

28-05-09<br />

EM SRT R BL SM<br />

05-06-09<br />

12-06-09<br />

22-06-09 / 26-06-09<br />

04-07-09<br />

11-07-09<br />

20-07-09<br />

28-08-09 / 04-09-09<br />

24-09<br />

Legende: EM: Echter Mehltau, BL: Blattlaus, R: Rost, SRT: Sterntußtau, SM: Spinnmilben<br />

Boniturwerte: 0-ohne Befall, 1-beginnender Befall, 2-leichter Befall, 3-mittlerer Befall, 4-starker Befall<br />

27


Vergleich der Varianten bezüglich Wirkung gegen Sternrußtau, Baden 2009<br />

Wirkung gegen Sternrußtau<br />

Wirkung gegen Sternrußtau<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1<br />

Anmerkung:<br />

Verglichen wurde jeweils der<br />

Mittelwert der 2 anfälligsten Sorten<br />

<strong>bei</strong> der gleichen Behandlung<br />

Befallswert<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

A B C D E F G H I<br />

Varianten<br />

behandelt<br />

unbehandelt<br />

Legende: A: Myco-Sin + Florfliegenlarve, B: Equisetum Plus + Neudosan, C: Standardvariante, D: HF-Pilzvorsorge + Florfliegenlarven<br />

+ Raubmilben, E: Elot-Vis + Neem Azal TS, F: Powhumus + Micula, G: Cuprozin flüssig + HF-Pilzvorsorge, gefolgt von<br />

Cueva, H: Netzschwefel Stulln + Myco-Sin, I: Neudovital,<br />

Befallswert: Aus den Boniturdaten rechnerisch ermittelt.<br />

Zusammenfassung:<br />

Alle Varianten zeigten eine gewisse Wirkung gegenüber Sternrußtau. Die größte Wirkung<br />

erzielten die Varianten A (Myco-Sin) und H (Netzschwefel Stulln + Myco-Sin).<br />

Vergleich der Varianten bezüglich Wirkung gegen Sternrußtau, Tulln 2009<br />

Wirkung gegen Sternrußtau, Tulln<br />

Befallswert<br />

Wirkung gegen Sternrußtau, Tulln<br />

1,4<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

Var G:<br />

Cuprozin/Cueva + HF - Plizvorsorge<br />

Var H:<br />

Netzschwefel Stulln + Myco-Sin<br />

Var I:<br />

Neudo-Vital<br />

0,2<br />

0<br />

G H I<br />

Varianten<br />

behandelt<br />

unbehandelt<br />

Befallswert: Aus den Boniturdaten rechnerisch ermittelt.<br />

Auch in Tulln erreichte Variante H die größte Befallsminde rung<br />

gegenüber Sternrußtau!<br />

28


Vergleich der Varianten bezüglich Wirkung gegen Echten Mehltau, Baden 2009<br />

Wirkung gegen Echten Mehltau<br />

Wirkung gegen Echten Mehltau<br />

Befallswert<br />

4,5<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

Anmerkung:<br />

Verglichen wurde jeweils der Mittelwert<br />

der 2 anfälligsten Sorten<br />

<strong>bei</strong> der gleichen Behandlung<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

A B C D E F G H I<br />

Varianten<br />

behandelt<br />

unbehandelt<br />

Legende: A: Myco-Sin + Florfliegenlarve, B: Equisetum Plus + Neudosan, C: Standardvariante, D: HF-Pilzvorsorge + Florfliegenlarven<br />

+ Raubmilben, E: Elot-Vis + Neem Azal TS, F: Powhumus + Micula, G: Cuprozin flüssig + HF-Pilzvorsorge, gefolgt von<br />

Cueva, H: Netzschwefel Stulln + Myco-Sin, I: Neudovital,<br />

Befallswert: Aus den Boniturdaten rechnerisch ermittelt.<br />

Zusammenfassung:<br />

Die Befallswerte waren <strong>bei</strong>m Echten Mehltau durchwegs höher als vergleichsweise <strong>bei</strong>m<br />

Sternrußtau. Die Befallsverminderungen aufgrund der Behandlungen waren in diesem Jahr<br />

nicht so stark wie <strong>bei</strong>m Sternrußtau. Die auffälligste Wirkung zeigten hier die Varianten B<br />

(Equisetum Plus) und G (Kupferpräparat + HF-Pilzvorsorge). Die Ergebnisse in Tulln (Stadtgraben)<br />

wiederum machen deutlich, wie viel die Behandlungsvarianten auf einem ungünstigen<br />

Standort <strong>im</strong>stande sind zu leisten: trotz sehr hoher Befallswerte ist es hier <strong>bei</strong> allen<br />

Varianten gelungen, den Echten Mehltau sehr deutlich zu unterdrücken. (siehe Diagramm).<br />

Vergleich der Varianten bezüglich Wirkung gegen Echten Mehltau, Tulln SG 2009<br />

Wirkung gegen Echten Mehltau, Tulln<br />

Wirkung gegen Echten Mehltau, Tulln<br />

Befallswert<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Var G:<br />

Cuprozin/Cueva + HF-Plizvorsorge<br />

Var H:<br />

Netzschwefel Stulln + Myco-Sin<br />

Var I:<br />

Neudo-Vital<br />

1<br />

0<br />

G H I<br />

Varianten<br />

behandelt<br />

unbehandelt<br />

Befallswert: Aus den Boniturdaten rechnerisch ermittelt.<br />

29


Behandlungsvarianten 2011<br />

Auch nach drei Versuchsjahren gab es nicht<br />

die eine Mittelkombination, die auf allen<br />

Standorten und gegen alle Krankheiten<br />

gleich gut wirkte. Aber es haben sich einige<br />

Präparate herauskristallisiert, die <strong>bei</strong> einer<br />

ökologischen <strong>Rosen</strong>pflege nicht fehlen sollten:<br />

Myco-Sin wirkt gut gegen Sternrußtau.<br />

Cueva und HF-Pilzvorsorge erhöhen die<br />

Wider standskraft gegen Echten Mehltau,<br />

ebenso Equisetum Plus.<br />

Es wird deshalb weiter nach idealen Kombinationen<br />

gesucht. In Baden fanden 2011 folgend e<br />

Varianten Verwendung:<br />

Mittel 1 kombiniert mit Mittel 2 Häufigkeit<br />

Variante 1<br />

Variante 2<br />

Variante 3<br />

Cueva 0,4 % Algovital 1% wöchentlich bis Ende Mai, dann 14-tägig<br />

Alginure 1% HF-Pilzvorsorge 0,2% wöchentlich bis Ende Mai, dann 14-tägig<br />

Myco-Sin 1 % Equisetum Plus 1 % wöchentlich bis Ende Juni, dann 14-tägig<br />

Steinhauers Mehlt. 0,5% Milsana fl.0,4%+Trifolio 0,25% wöchentlich bis Ende Juni, dann 14-tägig<br />

Cueva 0,4% Algovital 1% 14-tägig<br />

Alginure 1% HF-Pilzvorsorge 0,2% 14-tägig<br />

Myco-Sin 1% Equisetum Plus 1% 14-tägig<br />

Auswertung und Ergebnisse 2011<br />

Das Versuchsjahr 2011 machte deutlich, dass<br />

<strong>bei</strong> einer wöchentlichen Applikation von ökologischen<br />

Pflegemitteln <strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong> eine eindeutig<br />

bessere Zurückdrängung des Krankheitsauftretens<br />

und der –verbreitung möglich ist.<br />

Die abwechselnde Ausbringung von Kupferund<br />

Algenpräparaten zeigte eine gute<br />

Wirkung zur Hemmung des Echten Mehltaus.<br />

Um ein Auftreten von Sternrußtau einzudämmen,<br />

sollte auch <strong>im</strong> Juni und Juli wöchentlich<br />

Myco-Sin gespritzt werden.<br />

30


Zusammenfassung & Ausblick<br />

Zusammenfassende Aussagen nach<br />

vier Versuchsjahren ökologischer Pflege<br />

<strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong>:<br />

Es bedarf einer vorbeugenden regelmäßigen<br />

Behandlung (max<strong>im</strong>ales Spritzintervall:<br />

14 Tage).<br />

Bei den Pilzkrankheiten Echter Mehltau und<br />

Sternrußtau gelingt es mit der Kombination<br />

best<strong>im</strong>mter Pflanzenstärkungsmittel bzw. biologischer<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong>mittel, die Bestände<br />

weitgehend befallsfrei zu halten.<br />

Bei den Pilzkrankheiten <strong>Rosen</strong>rost und Anthraknose<br />

wurde noch kein eindeutig wirksames<br />

Mittel bzw. keine Mittelkombinationen gefunden,<br />

da das Auftreten dieser Krankheiten zu<br />

unregelmäßig war, um Aussagen treffen zu<br />

können.<br />

Eine Blattlausfreihaltung mit ökologischen<br />

Methoden ist aufgrund der sich einstellenden<br />

Nützlingspopulationen nur mehr korrigierend<br />

und <strong>bei</strong> Bedarf notwendig. Es eignen sich<br />

dazu: Kaliseifenpräparate, Neempräparate<br />

sowie Florfliegenlarven.<br />

Das Ar<strong>bei</strong>ten mit biologischem <strong>Pflanzenschutz</strong><br />

heißt auch ein intensiveres Auseinandersetzen<br />

mit der <strong>Natur</strong> und den darin stattfindenden<br />

Zusammenhängen. Mitar<strong>bei</strong>ter, die sich<br />

damit beschäftigen, werden kompetenter und<br />

können sich in der Regel besser mit ihrer<br />

Ar<strong>bei</strong>t identifizieren.<br />

Auch die Besucher der Schauanlagen begegnen<br />

diesen Methoden mit positivem Feedback.<br />

Wichtig ist da<strong>bei</strong> sicherlich eine gute Information<br />

über die stattfindenden Umstellungen.<br />

Ausblick<br />

Die zukünftige Pflegepraxis wird <strong>im</strong>mer<br />

mehr die Wichtigkeit der Sortenwahl berücksichtigen.<br />

Auch die Belebung des Bodens<br />

mit Bakterien präparaten, Wurmhumus,<br />

Mykorrhiza pilzen und Mikroorganismen,<br />

gepaart mit organischer Düngung, werden <strong>im</strong><br />

Mittelpunkt stehen.<br />

Die Schädlingsbekämpfung wird mit einigen<br />

korrigierenden Behandlungen (mit Seifen–<br />

oder Neempräparten) eher zu einem Randthema<br />

werden. Die Hauptbedeutung bekommen<br />

in Zukunft die regelmäßigen Spritz– oder auch<br />

Gießbehandlungen zur Pflanzenstärkung.<br />

Das bringt sicher eine Umstellung des Pflegeaufwandes<br />

mit sich, ist aber für ein Gelingen<br />

dieser Methode unerlässlich.<br />

Wer sich auf ökologische Pflege einstellt,<br />

wird Beachtung und in den meisten Fällen<br />

sehr positive Resonanz ernten. Eine weitere<br />

Konsequenz aus diesem gelebten Umweltbewusstsein:<br />

Die Aktivierung des natürlichen<br />

Schädlings bekämpfungspotentials in Form<br />

einer Heerschar von Nützlingen!<br />

31


Ökologische<br />

Blattlausbekämpfung<br />

durch Nützlinge<br />

Die Versuche in Baden und Tulln machten sehr<br />

schnell eines deutlich:<br />

Bei ausschließlicher Verwendung von biologischen<br />

Mitteln etablieren sich automatisch<br />

und mit erstaunlicher Geschwindigkeit Blattlausgegenspieler<br />

in Form von Marienkäfern,<br />

Schlupfwespen und Schwebfliegen.<br />

Oben: Florfliege.<br />

Unten: Schwebfliege.<br />

33


Marienkäfer<br />

Eine Vielzahl von Marienkäferarten ist auf<br />

ökologisch gepflegten <strong>Rosen</strong> anzutreffen.<br />

Marienkäfereigelege.<br />

Indizien für eine erfolgreiche Blattlausbekämpfung sind Marienkäfereigelege<br />

sowie Marienkäferlarven. Auf dem Bild ganz unten<br />

links sieht man, dass auch ein Nebeneinander von he<strong>im</strong>ischem<br />

(Siebenpunkt-Larve) und asiatischem Marienkäfer (Harmonia-<br />

Larve) möglich ist. Unterscheidungsmerkmale der Larven: Bei<br />

größeren Larven des asiatischen Marienkäfers sind die ersten fünf<br />

Segmente <strong>bei</strong>dseits des Rückens inklusive der dort befindlichen<br />

Borsten (Scoli) orange gefärbt. Am vierten und fünften Hinterleibssegment<br />

befindet sich <strong>bei</strong>dseits eine weitere orange gefärbte Borste.<br />

Auch die Verpuppung der Marienkäfer kann direkt auf der <strong>Rosen</strong>pflanze<br />

erfolgen (Bild links).<br />

Schwebfliege<br />

Schwebfliegenlarven sind oft die<br />

ersten Nützlinge, die bald nach Auftreten<br />

der Blattläuse zu beobachten<br />

sind. Auch Schwebfliegenpuppen<br />

(unten) sowie die adulten Tiere<br />

gehören zum Erscheinungsbild von<br />

ökologisch gepflegten Flächen.<br />

Larve des asiatischen Marienkäfers.<br />

Schwebfliegenpuppe<br />

Marienkäfer-Puppe.<br />

Larve des asiatischen und des he<strong>im</strong>ischen<br />

Marienkäfers.<br />

Schwebfliegenlarve.<br />

34


Schlupfwespe<br />

Wenn sich Blattläuse wie <strong>im</strong> Foto rechts verändert haben, dann<br />

waren Schlupfwespen am Werk. Sie legen ihre Eier einzeln in die<br />

Blattläuse ab. Daraus entwickelt sich nun <strong>im</strong> Körper des Schädlings<br />

(=Wirtes) ein neuer Nützling. Man nennt dies Parasitierung.<br />

Parasitierte Blattläuse.<br />

Florfliege<br />

Florfliegen sind ebenfalls sehr effektiv <strong>im</strong> biologischen <strong>Pflanzenschutz</strong>.<br />

Sie werden entweder gezielt ausgebracht oder treten<br />

spontan überall dort auf, wo sie genug Nahrung in Form von<br />

Blattläusen finden. Eine Florfliegenlarve frisst während ihrer<br />

Entwicklung an die 700 Läuse. Da<strong>bei</strong> ergreift sie mit ihren starken<br />

Greifzangen ihre Beute und saugt sie aus. Die kleinen gestielten<br />

Florfliegeneier werden oft übersehen, sind aber ein sicheres<br />

Anzeichen für die Anwesenheit dieser Nützlinge.<br />

Florfliegenei<br />

Schlupfwespen.<br />

Florfliege.<br />

Florfliegenlarve.<br />

Ausgesaugte Läuse<br />

Parasitierte Läuse<br />

Schwebefliegenlarve<br />

Räuberische Gallmückenlarve<br />

Schwebfliegenei<br />

Dieses Bild zeigt das Ineinandergreifen verschiedener Blattlausgegenspieler; auch die unscheinbaren, orangefarbenen Larven der Räuberischen Gallmücke<br />

sind oft an der Bekämpfung der Schädlinge mitbeteiligt.<br />

35


Die Grenzen des<br />

ökologischen<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong>es<br />

Nicht alle der getesteten Mittel sind gleich gut<br />

für den Einsatz sowohl <strong>im</strong> Privatgarten als auch<br />

auf Schauflächen geeignet. Einerseits sind nicht<br />

alle Mittel für den Haus– und Kleingartenbereich<br />

erhältlich. Andererseits unterliegt das Ausbringen<br />

mancher Präparate auch gewissen Einschränkungen.<br />

37


Spritzmittelbelag nach Schwefel-Ausbringung.<br />

Netzschwefel ist auch als Kleinpackung erhältlich,<br />

es zeigen sich jedoch sehr starke Spritzmittelbeläge<br />

auf den Pflanzen - und das nicht<br />

nur unmittelbar nach der Ausbringung sondern<br />

über einen längeren Zeitraum. Dies ist<br />

vor allem in Schauanlagen eine inakzeptable<br />

optische Beeinträchtigung.<br />

Rückstände des Huminsäureproduktes auf Blatt und Blüte.<br />

Eine Applikation von Huminsäureprodukten<br />

über das Blatt und über die Blüte bringt unschöne<br />

braune Beläge. Diese beeinträchtigen<br />

die Pflanze zwar nicht und lassen sich nach<br />

einiger Zeit wieder abwaschen, wirken aber<br />

dennoch störend. Huminsäureprodukte sind<br />

in Österreich für den Gebrauch <strong>im</strong> Privatgarten<br />

schwer erhältlich. Sie haben als Bodenverbesserer<br />

und Wachstumsförderer in gärtnerischen<br />

und landwirtschaftlichen Kulturen ihre<br />

Berechtigung.<br />

38


Einige Mittel dürfen nicht <strong>bei</strong> direkter Sonneneinstrahlung ausgebracht werden.<br />

Einige <strong>Rosen</strong>sorten reagieren sehr empfindlich<br />

auf best<strong>im</strong>mte Mittel. Im Bild links zu sehen:<br />

Blattnekrosen aufgrund von Kupferspritzungen,<br />

die eventuell auch <strong>bei</strong> zu starker Sonneneinstrahlung<br />

durchgeführt wurden. Auch <strong>im</strong> Bild<br />

rechts sind die Auswirkungen von Behandlungen<br />

mit darauf folgendem Sonnenschein zu<br />

sehen. Speziell ölhaltige Produkte sollten sehr<br />

zeitig in der Früh und nie <strong>bei</strong> Sonne ausgebracht<br />

werden!<br />

<strong>Rosen</strong>sorten sind unterschiedlich empfindlich<br />

gegenüber Krankheiten. Das wurde besonders<br />

in dem Nebeneinander verschiedener Sorten<br />

deutlich (Bild: Donaulände Tulln). Wo manche<br />

Sorten noch vollständig belaubt waren und<br />

durchwegs gesund wirkten, waren andere<br />

Sorten schon relativ stark geschwächt.<br />

Sortenunterschiede in Tulln.<br />

Ökologische Pflege bedeutet sehr konsequente<br />

und ar<strong>bei</strong>tsintensive Behandlung der Flächen.<br />

Diese erfolgt vorzugsweise sehr zeitig in der<br />

Früh, damit die Bestände gut abtrocknen können<br />

und die Gefahr von Blattverbrennungen<br />

durch zu starke Sonneneinstrahlung ausgeschlossen<br />

werden kann. Die Regelmäßigkeit<br />

ist <strong>bei</strong> dieser Methode äußerst wichtig!<br />

Regelmäßige Behandlung ist eine Voraussetzung in der ökologischen<br />

Pflege.<br />

39


Pflegeempfehlung<br />

für Schauanlagen und<br />

Privatgärten<br />

Für die praktische Umsetzung bietet dieses<br />

Kapitel Pflegeanleitungen für die ökologische<br />

<strong>Rosen</strong>pflege. Die Empfehlungen orientieren<br />

sich an den Ergebnissen der durchgeführten<br />

<strong>Rosen</strong>pflegeversuche.<br />

41


Pflegeempfehlung für Schauanlagen<br />

Frühjahr<br />

• Bodenanalyse und ph-Wert-Messung<br />

• organische Düngung (abgest<strong>im</strong>mt auf den Nährstoffgehalt des<br />

Bodens)<br />

• Bodenbelebung durch Kompost<br />

• <strong>Rosen</strong>bestände ab Mitte April alle 7 bis 14 Tage behandeln:<br />

Myco-Sin 1 + Equisetum plus 1<br />

Cueva 1 + Algenextrakt 1<br />

Misana flüssig 1 + Trifolio S forte 1<br />

(1-2x kann auch Netzschwefel in die Behandlungsfolge<br />

eingebaut werden)<br />

Sommer<br />

• Regelmäßige Behandlung der <strong>Rosen</strong>bestände mit Pflanzenstärkungsmitteln<br />

(siehe oben) <strong>bei</strong>behalten<br />

• organische Düngung (Anfang Juni bis spätestens Mitte Juli)<br />

• Schnittmaßnahmen einbauen für eine bessere Durchlüftung<br />

• Kontrolle auf Schädlingsbefall!<br />

• Behandlung <strong>bei</strong> Raupenbefall: Xentari 1<br />

Behandlung <strong>bei</strong> Befall von Blattläusen und Spinnmilben:<br />

Neudosan 1 oder Neem Azal T/S 1<br />

Herbst<br />

• Kalium-Gabe (Anfang September)<br />

• Abgefallenes Laub entfernen und entsorgen (erkrankte Teile<br />

nicht auf den Komposthaufen geben)<br />

1<br />

Die empfohlenen Produkte leiten sich aus den <strong>im</strong> Forschungsprojekt verwendeten Mitteln ab und stellen somit nur<br />

eine mögliche Auswahl dar; alternative Produkte sind der Tabelle auf Seite 45 zu entnehmen.<br />

42


Pflegeempfehlung für Privatgärten<br />

Frühjahr<br />

• organische Düngung (z.B. mit Kompost)<br />

• <strong>Rosen</strong>bestände am Mitte April alle 7 bis 14 Tage<br />

stärken (entweder eine dieser Kombinationen oder alle<br />

alternierend):<br />

Myco-Sin 1 + Schachtelhalmextrakt 1<br />

Kupferpräparat 1 + Algenextrakt 1<br />

Milsana flüssig 1 + Trifolio S forte 1<br />

• Generell: Kontrolle auf Schädlingsbefall!<br />

• Behandlung <strong>bei</strong> Befall von Blattläusen oder Spinnmilben:<br />

Neudosan oder Florfliegenlarven<br />

Sommer<br />

• Generell: Kontrolle auf Schädlingsbefall! Darauf achten,<br />

dass die Pflanzen gut abtrocknen können!<br />

• Behandlung <strong>bei</strong> Befall von Blattläusen oder Spinnmilben:<br />

Neudosan 1 oder Florfliegenlarven<br />

Herbst<br />

• Abgefallens Laub entfernen und entsorgen (erkrankte Teile<br />

nicht auf den Komposthaufen geben)<br />

1<br />

Die empfohlenen Produkte leiten sich aus den <strong>im</strong> Forschungsprojekt verwendeten Mitteln ab und stellen somit nur<br />

eine mögliche Auswahl dar; alternative Produkte sind der Tabelle auf Seite 45 zu entnehmen.<br />

43


Biologischer <strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong><br />

<strong>im</strong> Privatgarten<br />

Wie können Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner<br />

den biologischen Pflanzen schutz <strong>bei</strong> den eigenen<br />

<strong>Rosen</strong> umsetzen und da<strong>bei</strong> die höchstmögliche<br />

Pflegequalität erreichen?<br />

1. Sortenwahl: Katalogbilder verführen Hobbygärtnerinnen<br />

und Hobbygärtner stärker<br />

zum Kauf einer best<strong>im</strong>mten <strong>Rosen</strong>sorte<br />

als Planerinnen und Planer <strong>im</strong> öffentlichen<br />

Grün. Dadurch ist die Gefahr der Verwendung<br />

von anfälligen Sorten ungleich höher<br />

als <strong>bei</strong> kommunalen Flächen. Gerade die<br />

Wahl der <strong>Rosen</strong> sorte best<strong>im</strong>mt aber das<br />

Ausmaß und die Intensität der notwendigen<br />

Pflegemaß nahmen. Deshalb ist es von großer<br />

Wichtigkeit, sich ausreichend Informationen<br />

<strong>bei</strong>m Kauf der Pflanzen oder auch schon<br />

davor einzuholen. <strong>Rosen</strong>schaugärten wie das<br />

Badener Rosarium bieten ganzjährig eine<br />

Demonstration der wichtigsten und schönsten<br />

<strong>Rosen</strong>sorten.<br />

2. Standort: Oftmals wird eine Rose vorrangig<br />

aus optischen Gründen (um z.B. eine Hausmauer<br />

aufzuwerten) an einen best<strong>im</strong>mten<br />

Platz gesetzt. Auf eine gute Luftbewegung<br />

wird da<strong>bei</strong> nicht soviel Wert gelegt. Da<br />

jedoch gerade das Abtrocknen der Pflanzen<br />

ein wichtiger Faktor ist, um das Entstehen<br />

und die Verbreitung von Pilzkrankheiten zu<br />

unterbinden, sollte auch darauf Augenmerk<br />

gelegt werden. Ebenso sollte man um den Zustand<br />

des Bodens Bescheid wissen: Ist es ein<br />

„schwerer“ Boden, der schnell vernässt oder<br />

ist der Boden eher sandig und trocken? Beide<br />

Extreme wären für <strong>Rosen</strong> nicht opt<strong>im</strong>al. Ein<br />

guter <strong>Rosen</strong>boden enthält sowohl Humus als<br />

auch Lehm und Sand, also von allem etwas.<br />

3. Düngung: Am besten alle Hauptnährstoffe<br />

zuführen. Sandige Böden werden öfter (in<br />

kleinen Mengen) gedüngt als lehmige. Kein<br />

Dünger mehr ab Ende Juni!<br />

4. Bewässerung: In regenarmen Zeiten am<br />

besten einmal pro Woche am Morgen den<br />

Boden gut einwässern.<br />

5. Schnitt: Die <strong>Rosen</strong> gelegentlich zu schneiden<br />

wirkt sich positiv auf die Pflanzengesundhei t<br />

aus, da die Blätter wieder schneller abtrocknen<br />

können bzw. auch befallenes Laub (mit<br />

darauf befindlichen Pilzsporen) entfernt<br />

wird. Wichtig ist <strong>im</strong>mer, abgefallene oder<br />

abgeschnittene Blätter einzusammeln und zu<br />

entsorgen.<br />

6. Pflanzenstärkung: Ab Beginn des <strong>Rosen</strong>wachstums<br />

sollte regelmäßig (wenn möglich<br />

wöchentlich) mit pflanzenstärkenden Mitteln<br />

behandelt werden.<br />

7. <strong>Pflanzenschutz</strong>: Nur <strong>bei</strong> Überhandnehmen<br />

von Schädlingen kann mit sanften Mitteln<br />

korrigiert werden.<br />

44


Anhang<br />

Die Empfehlungen der auf Seite 12 angeführten<br />

Pflanzenstärkungsmitteln lässt<br />

sich auf die Ergebnisse der über 4 Jahre<br />

durchgeführten <strong>Rosen</strong>versuche (siehe ab<br />

Seite 22) zurückführen. Die folgende Tabelle<br />

n<strong>im</strong>mt Bezug auf die Inhaltsstoffe dieser<br />

Mittel und damit der Einteilung dieser in<br />

Kategorien. Sie bietet einen Überblick über<br />

Produkte mit ähnlicher Wirkungsweise und<br />

dient somit als Hilfestellung für die Praktikerin<br />

und den Praktiker, die bzw. der auf<br />

der Suche nach vergleichbaren Mitteln ist.<br />

Pflanzenstärkungsmittel<br />

<strong>im</strong> Versuch<br />

Kategorie verwendetes Präparat vergleichbare Mittel aus diesem Bereich<br />

Organische Präparate<br />

(Pflanzenextrakte, Fettsäuren, u.a.)<br />

Equisetum Plus<br />

Pflanzenfreund Pilzbekämpfungsmittel, Schachtelhalmpulver, Schachtelhalmextrakt<br />

Compositum, Bio-Spritzmittel gegen Echten Mehltau<br />

HF-Pilzvorsorge<br />

Milsana® flüssig<br />

Steinhauers Mehlt. 0,5%<br />

VitiSan<br />

Myco-Sin®<br />

Oscorna Bio-S, PS Myco-Sin, Schachtelhalm mit Bodenverbesserer<br />

Neudo®-Vital<br />

Fungisan <strong>Rosen</strong>Spray, Neudo-Vital <strong>Rosen</strong>-Spritzmittel<br />

Algenpräparate Alginure® Bio-schutz Bio Nordalgen Extrakt, Frutogard, ProFence, <strong>Natur</strong>en Pilzspritzmittel, Bio-<br />

Spritzmittel gegen Falschen Mehltau<br />

Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

45


„<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ … was ist das?<br />

Seit 1999 gibt es die niederösterreichische<br />

Aktion „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“. Das Ziel der<br />

Aktion ist es, die ökologische Gestaltung und<br />

Pflege von Gärten und Grünräumen und<br />

eine bunte Vielfalt zu fördern. Drei Kernkriterien<br />

bilden da<strong>bei</strong> <strong>im</strong> <strong>Natur</strong>garten die<br />

Grundlage: der Verzicht auf Pestizide, der<br />

Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger<br />

und der Verzicht auf Torf.<br />

Das Angebot von „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“<br />

für private Gärten und den öffentlichen<br />

Grünraum reicht von Beratungen am NÖ<br />

<strong>Garten</strong> telefon und in den Regionen über die<br />

ORF-Show „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“, Broschüren,<br />

Schaugärten, Partnerbetriebe, das Magazin<br />

„<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ und Bücher bis hin zu<br />

einem umfangreichen Aus- und Weiterbildungsangebot<br />

<strong>im</strong> Rahmen der „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Garten</strong> Akademie“.<br />

Die naturnah gestalteten und gepflegten<br />

Schaugärten von „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ lassen<br />

einen die eindrucksvolle <strong>Garten</strong>vielfalt<br />

hautnah erleben: Von privaten Haus- und<br />

Familiengärten über historische <strong>Garten</strong>anlagen<br />

und üppige Nutzgärten, dem<br />

Rosarium in Baden bis hin zur GARTEN<br />

TULLN, der einzigartigen ökologischen<br />

<strong>Garten</strong>schau mit über 60 Mustergärten.<br />

Information<br />

NÖ <strong>Garten</strong>telefon +43 (0)2742/74333<br />

Die Anlaufstelle für alle <strong>Garten</strong>fragen:<br />

Be<strong>im</strong> NÖ <strong>Garten</strong>telefon erhalten Sie die richtigen Antworten!<br />

Hier können Sie sich auch für Beratungen oder Seminare anmelden<br />

und zahlreiche Publikationen von „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ bestellen.<br />

gartentelefon@natur<strong>im</strong>garten.at<br />

„<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ in Ihrer Region<br />

„<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> BeraterInnen“ sind in Ihrer Region für Sie als<br />

Ansprechpartner vor Ort da und bieten Vorträge und Workshops<br />

zu <strong>Natur</strong>gartenthemen.<br />

Waldviertel: Weitraer Straße 20a, 3910 Zwettl, Tel. 02822/ 53769-711<br />

Weinviertel: Amtsgasse 9/2, 2020 Hollabrunn, Tel. 02952/ 4344-814<br />

NÖ-Mitte: Grenzgasse 10/EG, 3100 St. Pölten, Tel. 02742/ 22633-55<br />

Mostviertel, Raum Amstetten: Graben 40a, 3300 Amstetten, Tel. 07472/ 61486-621<br />

Mostviertel, Raum Pöchlarn: Regensburgerstraße 18, 3380 Pöchlarn, Tel. 02757/8520<br />

NÖ-Süd: Bahngasse 46, 2700 Wr. Neustadt, Tel. 02622/ 26950-414<br />

46


Angebot für Gemeinden<br />

Ihre Grünraum-Servicestelle am<br />

NÖ <strong>Garten</strong>telefon +43 (0)2742/74333<br />

Hier erfahren Sie kostenlos alles zum<br />

Thema Gestaltung und Pflege des<br />

Gemeindegrüns.<br />

• Telefonische Beratung<br />

• Diagnose von Schädlingen und Krankheiten<br />

an Pflanzen (über Fotos oder<br />

durch Proben)<br />

• Bestellannahme für Publikationen<br />

• Anmeldung für Veranstaltungen<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Die „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> Akademie“veranstaltet<br />

jährlich Aus-, Fort- und Weiterbildungen<br />

für Mitar<strong>bei</strong>terInnen und Verantwortliche<br />

des öffentlichen Grünraums:<br />

• Zertifizierter Lehrgang zum/zur<br />

Grünraumpfleger/in<br />

• NÖ Grünraumtag<br />

• Fachtag ökologische Pflege<br />

• Verschiedene Fachtagungen zu Themen -<br />

bereichen des öffentlichen Grünraums<br />

• Ständig Weiterbildungsangebote zur<br />

Grünraumbewirtschaftung in der „<strong>Natur</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Garten</strong> Akademie“ auf der GARTEN<br />

TULLN<br />

„<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> Akademie“<br />

Gestaltungsberatung<br />

Beratung für naturnahe und pflegeleichte<br />

Neu- oder Umgestaltungen aller öffentlichen<br />

Grünräume:<br />

• 3 geförderte Beratungseinheiten in Ihrer<br />

Gemeinde (Selbstbehalt E 70,-/Einheit)<br />

Pflegeberatung<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit einer kostenlosen<br />

Erstberatung zu den Themen:<br />

• Ökologisierung der Pflege,<br />

Kommunikation<br />

• Reduzierung des Pflegeaufwandes<br />

• Beratung gemäß dem neuen <strong>Pflanzenschutz</strong>gesetz<br />

• Anmeldungen unter +43 (0)2742/74333<br />

bzw. gartentelefon@natur<strong>im</strong>garten.at<br />

Die Angebote gelten auch für Schulen,<br />

Kindergärten, Spielplätze, Krankenhäuser,<br />

Pflegehe<strong>im</strong>e etc.<br />

Auszeichnungen für Gemeinden<br />

„<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ begleitet auch<br />

Gemeinden da<strong>bei</strong>, den Grünraum ökologisch<br />

und attraktiv zu gestalten und zu bewirtschaften.<br />

Die Aktion bietet Auszeichnungen,<br />

um die Gemeinde öffentlichkeitswirksam<br />

als umweltfreundlichen und naturnahen<br />

Ort zu präsentieren.<br />

Am Wasserpark 1, 3430 Tulln<br />

Tel. 02272/68188-55<br />

E-Mail akademie@natur<strong>im</strong>garten.at<br />

47


DI Sabine Pleininger<br />

DI Sabine Pleininger studierte Landwirtschaft an der<br />

Universität für Bodenkultur in Wien und ist seit 16 Jahren <strong>bei</strong><br />

der Fa. biohelp GmbH beschäftigt. Die Schwerpunkte ihrer<br />

Tätigkeit sind die Beratung von Objekten und Schauanlagen<br />

zum biologischen <strong>Pflanzenschutz</strong> und Nützlingseinsatz, die<br />

Abteilungsleitung home&garden und Imkerei in der Fa. biohelp<br />

sowie Studien- und Projektbetreuungen (u.a. Beobachtungsstudie<br />

auf der GARTEN TULLN, Forschungsprojekt zur ökologischen<br />

<strong>Rosen</strong>pflege).<br />

Literaturquellen: • Weber, Gerhard: <strong>Rosen</strong> für naturnahe Gärten. Österreichischer<br />

Agrarverlag, Leopoldsdorf 2005. ISBN 978-3704020956<br />

Bildquellen: • Umschlag: Joach<strong>im</strong> Brocks<br />

• Sabine Pleininger, biohelp GmbH: Seite 8 <strong>bei</strong>de, 9 unten, 16 alle, 17 oben und Mitte,<br />

18 alle, 19 alle, 20 alle, 21, 24 <strong>bei</strong>de, 25 oben, 26, 34 alle, 35 alle, 38 alle, 39 alle, 42,<br />

43, 45<br />

• biohelp GmbH: 17 unten<br />

• <strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>/Alexander Haiden: Seite 5, 6/7, 10/11, 22/23, 25 unten, 27, 30, 31,<br />

36/37, 40/41<br />

• Fiona Kiss: Seite 14/15, 32/33 großes Bild<br />

• Joach<strong>im</strong> Brocks: Seite 9 oben, 33 klein oben und unten, 44<br />

Impressum: Medieninhaber: Land Niederösterreich, Gruppe Raumordnung,<br />

Umwelt und Verkehr, Abteilung Umweltwirtschaft und Raumordnungs förderung,<br />

3109 St. Pölten, Landhausplatz 1. Diese Broschüre ist eine Gemeinschaftsproduktion<br />

der Stadtgemeinde Baden Abt. Stadtgärten und der Aktion „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“.<br />

Redaktion: Julia Hambrusch, Joach<strong>im</strong> Brocks. Layout: Grundformen Mediendesign.<br />

Druck: Paul Gerin GmbH & CO KG, Wolkersdorf . April 2012<br />

48


<strong>Ökologischer</strong><br />

<strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong><br />

Ein buntes Blütenmeer und betörende Dufterlebnisse:<br />

das bietet eine abwechslungsreiche und vielfältige<br />

<strong>Rosen</strong>bepflanzung. <strong>Natur</strong>nahes Gärtnern und <strong>Rosen</strong><br />

sind da<strong>bei</strong> kein Widerspruch!<br />

An Schaugartenanlagen oder Pflanzflächen <strong>im</strong> öffentlichen<br />

Grünraum werden neben ökologischen<br />

Pflegeansprüchen auch besondere optische Ansprüche<br />

gestellt, die es zu erfüllen gilt. Lösungen bieten die<br />

richtige Sortenwahl, opt<strong>im</strong>ale Standort- und Pflegebedingungen<br />

sowie Maßnahmen zum ökologischen<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong>.<br />

Dieser Praxisratgeber stellt die wichtigsten Schädlinge<br />

und Krankheiten an <strong>Rosen</strong> vor, fasst die<br />

Erfahrungen in der Pflege und dem ökologischen<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>bei</strong> <strong>Rosen</strong> aus einem vierjährigen<br />

Forschungsprojekt zusammen und bietet daraus<br />

resultierend Pflegeempfehlungen für die praktische<br />

Umsetzung.<br />

www.natur<strong>im</strong>garten.at

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