Ausgabe 1/13 PDF herunterladen - Servicehaus Sonnenhalde
Ausgabe 1/13 PDF herunterladen - Servicehaus Sonnenhalde
Ausgabe 1/13 PDF herunterladen - Servicehaus Sonnenhalde
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
alfa-singen<br />
ALFA (Alten- und Familienservice)<br />
in Singen hat beim GEA-<br />
Medizinforum in Reutlingen am<br />
21.11.12 teilgenommen. Frau<br />
Gabriele Glocker hat einen Vortrag<br />
gehalten mit dem Thema<br />
„Angebote und Leistungen aus<br />
der gesetzlichen Pflegeversicherung<br />
wenn Angehörige einen<br />
pflegebedürftigen Menschen zu<br />
Hause pflegen“.<br />
Eine begeisterte Zuhörerin<br />
schickte uns diese Email:<br />
„Liebe Frau Glocker,<br />
ich fand das Medizinforum mit<br />
dem Thema Alzheimer bzw. Demenz<br />
sehr interessant. Mich beeindruckten<br />
nicht nur die Ärzte<br />
mit ihren medizinischen Erklärungen<br />
auch die Sozialdienste<br />
mit ihren breitgefächerten Hilfsangeboten.<br />
Ich fand es sehr schön zu hören,<br />
dass die Gefühle und Empfindungen<br />
auch bei schwerstdemenzkranken<br />
Menschen erhalten<br />
bleiben, da die Emotionen<br />
der älteste Bereich des Gehirns<br />
ist. Der Mensch hat viele Facetten<br />
seiner Persönlichkeit aber<br />
gerade durch seine Gefühle und<br />
Empfinden kann er sich gut mitteilen,<br />
was für uns als Angehörige<br />
sehr wichtig ist.<br />
Zudem hat es mich sehr beruhigt,<br />
dass es ein gutes Versorgungssystem<br />
im sozial-pflegerischem<br />
Bereich gibt. Besonders<br />
beeindruckt war ich von Ihnen<br />
Frau Glocker, wie Sie uns Zuhörer<br />
aufgezeigt haben, welche<br />
Möglichkeiten es gibt wenn<br />
wir unsere Angehörige zu Hause<br />
pflegen möchten. Es hat mir<br />
sehr viel Mut gemacht mit dem<br />
Thema Alzheimer im Speziellen,<br />
aber auch mit dem Thema Demenz<br />
umzugehen.“<br />
Die Leiterin des ALFA Alten-und Familienservice<br />
e.V., Frau Gabriele Glocker, nimmt an Fortbildungen<br />
zu wichtigen Erkenntnissen der Arbeit mit alten Menschen teil.<br />
Die evang. Kirchengemeinde Salem richtete am 27.11.2012 wieder den Gerontologischen<br />
Studientag aus und lud Prof. Dr. phil. Dipl. Psych. Andreas Kruse vom<br />
Gerontologischen Institut in Heidelberg ein. Er referierte über das Thema „Neues<br />
und Wichtiges aus der Arbeit mit alten Menschen“. ALFA Alten- und Familienservice<br />
in Singen hat an dieser Veranstaltung teilgenommen. Durch ihre ständigen<br />
Fort- und Weiterbildungen ist der Verein immer auf dem aktuellsten Stand, um<br />
Ratsuchenden Hilfen durch Information und nicht zuletzt aktiver Vermittlung von<br />
Hilfestellungen zur Seite zu stehen.<br />
Themen der heutigen Veranstaltung waren „Alter und Altern – was bedeutet<br />
das?“. Desweiteren ging es in diesem Zusammenhang um die „Bedeutung der<br />
Demenz“ und die Palliativ-Medizin“.<br />
Prof. Dr. Kruse leitete den gerontologischen Tag mit der Frage ein: „Was ist Altern?“<br />
Er ging zurück zu Baruch Spinoza, ein großer philosophischer Pantheist. Spinoza<br />
vertrat die Ansicht, dass Gott die Grundsubstanz ist, aus dem heraus alles entstanden<br />
ist. Demzufolge sind alle Krankheiten Erscheinungen im Körper. Der zweite<br />
große Philosoph war Plotin. Er war der bekannteste Vertreter des Neoplatonismus.<br />
Plotin vertrat die Auffassung, dass die Welt aus einem großen Ganzen hervorgeht,<br />
aber er nannte es nicht Gott.<br />
Demzufolge müssen wir das Leben in all seinen Erscheinungen im höchsten Maße<br />
achten. Auch ist es wichtig den Körper nicht herabzuwürdigen, nur weil wir wissen,<br />
dass nach dem Tod die Seele und der Geist weiter leben. Die Entwicklung des<br />
Menschen im gesamten Lebenslauf ist wichtig. Je näher wir dem Tode sind, desto<br />
größer sind unsere Entwicklungsaufgaben und unsere –möglichkeiten. – Eine<br />
Sichtweise, die dem Sterben etwas Positives zukommen lässt.<br />
Die nächste Frage ging darum, wie stellen wir uns die Anthropologie des Menschen<br />
am Ende seines Lebens vor?<br />
Der Mensch besteht aus dem Körperlichen, Seelischen und Geistigen. Auf die Weltsicht<br />
übertragen gibt es die materielle Welt, die Weltenseele und den Weltengeist.<br />
Bei der Geburt geht die Weltenseele in die Individualseele über. Auch erstaunlich<br />
war, dass der Mensch durch den Tod zum Leben gelangt.<br />
Am Ende unseres Lebens steht uns eine riesige Aufgabe bevor, der Übergang in die<br />
Weltenseele und –geist. Deshalb ist es so wichtig, die Seele des Menschen im Auge<br />
zu haben, vor allem bei Demenzkranken und Sterbenden. Es ist das Größte wenn<br />
die Individualseele beim Tod in die Weltenseele eingeht, ebenso der Geist. Deshalb<br />
muss man für den Tod Rahmenbedingungen schaffen (sozial, psychisch, seelisch,<br />
räumlich, körperlich) damit es ein guter Übergang wird. Dann kann der Mensch<br />
„gut sterben“.<br />
Der Abschied von den Angehörigen ist immer schwer. Dramatisch wird Sterben<br />
wenn noch Konflikte in der Familie bestehen, der Körper zerfällt oder schwere<br />
Krankheiten bestehen. Im letzteren wird das Sterben überlagert von Krankheiten<br />
und das „gute“ Sterben hat somit keinen Platz. Im Vorfeld des Todes passiert unglaublich<br />
viel. Deshalb ist es in der Pflegeversorgung so wichtig, dass wir den sterbenden<br />
Menschen in eine Lage versetzen,Platz und Zeit zum Sterben zu haben.<br />
Das zweite große Thema von Prof. Dr. Kruse beinhaltete die verschiedenen Arten<br />
des Alterns. Seine These lautete: wer nicht altern kann, wird nicht alt. Deshalb<br />
kann es sehr von Bedeutung sein, über die verschiedenen Arten des Alterns zu<br />
wissen.<br />
>>><br />
37 SprachRohr