Ausgabe 1/13 PDF herunterladen - Servicehaus Sonnenhalde
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wilhelma<br />
Mission „Schöner Wohnen“<br />
für afrikanische Sonnenanbeter<br />
Die Erdmännchen gehören zu den beliebtesten Bewohnern jedes<br />
Tierparks, auch in der Wilhelma. Über den Winter wurde die Anlage der<br />
kleinen Wüstenbewohner vergrößert, runderneuert und umgestaltet<br />
- dieses Frühjahr dürfen die Schleichkatzen aus Südafrika in ihr neues<br />
Gehege einziehen.<br />
Erdmännchen sind als typische Bewohner der Kalahari sehr wärmeliebend.<br />
Die umgebaute Anlage ist nach der Fertigstellung mit 120 Quadratmetern<br />
nicht nur etwa 40 Prozent größer sein als bisher, sondern bietet<br />
den kleinen Sonnenanbetern auch noch mehr Freiluftsolarien: Drei<br />
Wärmestrahler und eine „Heizplatte“ dienen ihnen als Wärmequellen.<br />
Diese sind in halboffenen Höhlen, unter Felsvorsprüngen und über<br />
offenen Liegeflächen angebracht, damit die Besucher die Tiere<br />
auch bei völlig unafrikanischer, mitteleuropäischer Witterung sehen<br />
können. Außerdem wird das Gehege dem natürlichen Lebensraum der<br />
Wüstentiere noch sichtbarer nachempfunden, sehr offen gestaltet sein<br />
und wüstentypisch nur spärliche Vegetation aufweisen. Selbstverständlich<br />
wird es darin für die vorsichtigen Tiere genügend Versteckmöglichkeiten<br />
geben – sowie Aussichtsplätze, damit die jeweiligen Wächter der<br />
Gruppe von einer erhöhten Warte aus die Umgebung gut im Argusauge<br />
behalten und nach potenziellen Beutegreifern absuchen können.<br />
Den Hintergrund werden Kunstfelsen im gleichen Design bilden,<br />
wie sie auch in der umgestalteten Zebraanlage direkt nebenan, im<br />
runderneuerten Elefanten-Außengehege und in der künftigen Gorilla-<br />
Außenanlage zu finden sind. Auf einem Teil ihrer Anlage dürfen die<br />
Tiere nach ihrem Einzug sogar selbst Architekt und Baumeister spielen<br />
und sich mit eigenen Pfoten einen Bau nach ihrem Geschmack anlegen.<br />
Die Erdmännchen warten derzeit hinter den<br />
Kulissen darauf, dass ihr neues Heim fertig wird –<br />
dann kommt sicher auch bald wieder Nachwuchs<br />
wie auf diesen Bildern. Das letzte Mal Nachwuchs<br />
gab es 2011, darunter war eines der Männchen,<br />
die im Frühjahr die neue Anlage beziehen werden.<br />
(Fotos: Wilhelma)<br />
Einziehen werden nach dem Umbau zwei in Stuttgart geborene Männchen<br />
und zwei neue Weibchen aus Warschau. Denn als das dominante Weibchen<br />
des vorherigen Clans aufhörte, Nachwuchs zu bekommen, verlor die<br />
Gruppe ihren Zusammenhalt, einzelne Tiere vertrugen sich plötzlich nicht<br />
mehr. Das ist bei den sozialen Strukturen von Erdmännchen jedoch normal:<br />
In jedem Trupp sorgt nämlich nur ein Paar für Nachkommen, alle anderen<br />
Gruppenmitglieder spielen Babysitter und erhöhen so gemeinsam die<br />
Überlebenschancen der Kleinen. Bricht das „Alpha-Paar“ auseinander,<br />
etwa weil das Weibchen nicht mehr fruchtbar ist oder stirbt, zerfällt oft<br />
die gesamte Gemeinschaft. In der Natur wandern Tiere dann ab, andere<br />
zu, die Gruppen formieren sich neu – in Zoos geht das natürlich nur mit<br />
menschlicher Hilfe. In der Wilhelma warten die beiden Weibchen und<br />
Männchen nun hinter den Kulissen darauf, das neue Heim gemeinsam<br />
beziehen zu können. Und dann ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis<br />
sich bei den beliebten Schleichkatzen auch wieder Nachwuchs einstellt.<br />
Planungsentwurf für die neue Erdmännchenanlage, die von den Freien<br />
Landschaftsarchitekten Möhrle und Partner, Stuttgart, gestaltet wird.<br />
(Foto: Möhrle und Partner Stuttgart)<br />
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