Auf höchstem Niveau - GL Group
Auf höchstem Niveau - GL Group
Auf höchstem Niveau - GL Group
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der IPCC (Intergovernmental Panel on<br />
Climate Change) soll Entscheidungsträgern<br />
objektive Informationen zum Thema Klimawandel<br />
zur Verfügung stellen. Die Organisation<br />
hat die <strong>Auf</strong>gabe, neueste wissenschaftliche<br />
Veröffentlichungen aus aller Welt, die<br />
für die Einschätzung des Risikos eines von<br />
Menschen verursachten Klimawandels von<br />
Belang sind, auszuwerten und Optionen zur<br />
Anpassung und Eindämmung zu analysieren.<br />
IPCC-Berichte sind politisch neutral,<br />
berücksichtigen aber wissenschaftliche,<br />
technische und sozioökonomische Faktoren<br />
und politische Implikationen. Der IPCC<br />
wurde 1988 von der Weltorganisation für<br />
Meteorologie (WMO) und dem Umweltprogramm<br />
der Vereinten Nationen (UNEP) als<br />
zwischenstaatliche wissenschaftliche Institution<br />
ins Leben gerufen und erhielt 2007<br />
den Friedensnobelpreis.<br />
IPCC<br />
Weltklimarat zwischen<br />
Schafen und Windrädern<br />
Internationale Experten diskutierten über Chancen, den Klimawandel<br />
einzudämmen. Eine davon, den stärkeren Ausbau der Windenergie,<br />
konnten sie hautnah erleben.<br />
Grau und stürmisch, regnerisch und<br />
trüb. Wahrlich kein Sonntagswetter,<br />
das sich Mitte Januar präsentierte, als über<br />
30 Delegierte des Intergovernmental Panel<br />
on Climate Change (IPCC) bei WINDTEST<br />
Kaiser-Wilhelm-Koog empfangen wurden.<br />
Doch zumindest der Wind passte zum Thema.<br />
Um ausgewählte Vorzeigeobjekte aus<br />
dem Bereich erneuerbarer Energien zu<br />
besuchen, nutzten die Wissenschaftler des<br />
IPCC den Tag vor Beginn ihrer Konferenz,<br />
zu der sie der stellvertretende Arbeitsgruppenvorsitzende<br />
Prof. Dr. Olav Hohmeyer<br />
von der Universität Flensburg nach Lübeck<br />
eingeladen hatte. Eine Option, die viele<br />
der bereits angereisten Delegierten gerne<br />
annahmen, ehe die Diskussionen und Beratungen<br />
über mögliche Schritte zur Verminderung<br />
der Erderwärmung starteten<br />
und die Arbeiten an einem neuen UN-Sonderbericht<br />
begannen. In Lübeck trafen sich<br />
120 Wissenschaftler aus über 50 Ländern,<br />
um über den Einsatz erneuerbarer Energien<br />
zu sprechen.<br />
Unter Leitung von Prof. Dr. Olav Hohmeyer<br />
besuchte eine Delegation im Vorfeld auch<br />
WINDTEST Kaiser-Wilhelm-Koog, wo sie<br />
sich über die Entwicklungen der Windenergienutzung<br />
in Deutschland informierten.<br />
Schließlich zählt der deutsche<br />
Markt zu den Pionieren in der Windenergie.<br />
Das zeigt auch ein Blick auf die installierte<br />
Windenergieleistung im Vergleich zu anderen<br />
Staaten: Deutschland verfügt über 22,3<br />
GW installierter Leistung, gefolgt von den<br />
USA mit 16,8 GW, Spanien mit 15,1 GW sowie<br />
Indien mit 8 GW und China mit 6,1 GW.<br />
Die Windenergie startete in Deutschland<br />
mit einem Paukenschlag: mit dem<br />
Bau und der Errichtung der GROWIAN<br />
(Große Windkraftanlage), die ihren ersten<br />
Probelauf 1983 hatte. Im August 1987 ging<br />
dann der erste kommerzielle Onshore-<br />
Windpark ans Netz.<br />
WINDTEST bot sich als ideales Ausflugsziel<br />
an, da die Experten für ihre messtechnischen<br />
Untersuchungen an Windenergieanlagen<br />
und die Erstellung durch<br />
Gutachten über Windverhältnisse, Energieerträge<br />
und mögliche Beeinträchtigungen<br />
von Windenergieanlagen, wie Schattenwurf<br />
und Schallausbreitung, international<br />
anerkannt sind. In der Diskussion mit den<br />
IPCC-Wissenschaftlern kamen so auch Herausforderungen<br />
bei Offshore-Windparks,<br />
wie mögliche Störungen oder Beeinträchtigungen<br />
der Meereswelt und Netzanschlüsse,<br />
zur Sprache.<br />
Gastredner Marten Jensen, Geschäftsführer<br />
der Gesellschaft für Energie & Ökologie<br />
(GEO), informierte die Wissenschaftler<br />
zunächst über prognostizierte Offshore-<br />
Windenergiekapazitäten in der Nord- und<br />
14 beaufort 6 1/2008