Arbeitsbelastung - Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE
Arbeitsbelastung - Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE
Arbeitsbelastung - Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
dossier schulpraxis<br />
3<br />
Laut den empirischen Untersuchungen von Diener (1984) korreliert AZ mit<br />
allgemeiner LZ <strong>und</strong> gilt daher als arbeitsbezogene Komponente des Wohlbefindens.<br />
Nach Hackman <strong>und</strong> Oldham haben die Wichtigkeit (Relevanz) der Arbeitsaufgabe<br />
<strong>und</strong> die Identifikation mit derselben, Autonomie <strong>und</strong> Feedback über<br />
das Arbeitsergebnis eine positive Wirkung auf die AZ. Für eine befriedigende<br />
Work-Life-Balance steht also nicht nur die kurzfristige (tägliche, wöchentliche)<br />
AZ im Vordergr<strong>und</strong>, sondern die Sinngebung <strong>und</strong> Befriedigung eines ganzen<br />
Arbeitslebens.<br />
Arbeitszufriedenheit<br />
➠<br />
Lebens-<br />
zufriedenheit<br />
➠<br />
Wohlbefinden<br />
Arbeitszufriedenheit ist<br />
überwiegend einstellungs- <strong>und</strong><br />
motivationsbedingt, während Stress<br />
<strong>und</strong> Burnout stärker von externen<br />
Belastungsfaktoren abhängig sind.<br />
Neben dem wirtschaftlichen Fortkommen verschafft Arbeit dem Menschen<br />
Strukturen innerhalb seiner Lebenszeit <strong>und</strong> in der Gesellschaft <strong>und</strong> ist – zumindest<br />
in der Phase des Erwerbslebens – wichtig(st)er Bestandteil seines<br />
Selbstverständnisses.<br />
• Zeitstrukturierung: Arbeit strukturiert die Lebenszeit, so z.B. offensichtlich<br />
in den rein arbeitszeitbezogenen Begriffen wie Freizeit, Urlaub, Rente.<br />
• Kooperation <strong>und</strong> Kontakt: Arbeit mit anderen Menschen schafft soziale<br />
Kontakte <strong>und</strong> fördert kooperative <strong>und</strong> kommunikative Fähigkeiten.<br />
• Soziale Anerkennung: Reflexion der eigenen <strong>und</strong> der zusammen mit<br />
anderen erbrachten Leistung kann das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung<br />
befriedigen.<br />
• Identität <strong>und</strong> Selbstwertgefühl: Berufsrolle, Arbeitsaufgabe sowie das<br />
Bewusstsein über die eigene berufliche Qualifikation können das Selbstwertgefühl<br />
<strong>und</strong> die Selbstverwirklichung fördern.<br />
<strong>Arbeitsbelastung</strong><br />
Unter <strong>Arbeitsbelastung</strong> versteht man die Gesamtheit aller Einflüsse, die in<br />
einem Arbeitssystem auf den Menschen einwirken. Die <strong>Arbeitsbelastung</strong> fasst<br />
die Teilbelastungen aus der Arbeitsumwelt zusammen <strong>und</strong> umfasst quantitativ<br />
erfassbare <strong>und</strong> quantitativ nicht erfassbare Faktoren. Quantifizierbare Teilbelastungen<br />
(Überst<strong>und</strong>en) werden auch als Belastungsgrössen bezeichnet. Nur<br />
qualitativ erfassbare Teilbelastungen (z.B. grössere Verantwortung) bezeichnet<br />
man als Belastungsfaktoren (vgl. auch: Ergonomie, Arbeitsschutz, Arbeits- <strong>und</strong><br />
Organisationspsychologie).<br />
Burnout-Syndrom<br />
Der Begriff Burnout («Ausbrennen») wurde im klinischen Bereich durch den<br />
amerikanischen Psychoanalytiker Freudenberger (1974) eingeführt. Er umschrieb<br />
mit Burnout berufliche Belastungssymptome von Therapeuten freier<br />
Drogenkliniken, die am Beginn ihrer Tätigkeit grosses Engagement für ihre<br />
Arbeit aufzeigten, nach einigen Jahren beruflicher Tätigkeit jedoch physisch<br />
<strong>und</strong>/oder psychisch «zusammenbrachen».<br />
Das Burnout-Syndrom ist eine Belastungsreaktion auf chronischen Stress<br />
am Arbeitsplatz. Dabei gibt es drei Kernsymptome: Erstens eine emotionale<br />
Erschöpfung, d.h. man ist häufig müde <strong>und</strong> abgespannt, hat keine Energie<br />
L E H R E R I N N E N U N D L E H R E R B E R N<br />
E n s e i g n a n t e s e t e n s e i g n a n t s B e r n E