Tierische Drogen. - Digitale Bibliothek Braunschweig
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_. 200 Mendacllexempkrc im Magazin<br />
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Universitätsbibliothek <strong>Braunschweig</strong> (84)<br />
I<br />
UB Braunaohwelg 84
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
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Wolfgang Schneider<br />
Lexikon zur Arzneimittelgeschichte<br />
Band I: <strong>Tierische</strong> <strong>Drogen</strong>
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Lexikon zur Arzneimittelgeschichte<br />
Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik,<br />
Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie<br />
Band I<br />
<strong>Tierische</strong> <strong>Drogen</strong><br />
von<br />
Wolfgang Schneider<br />
Govi-Verlag GmbH· Pharmazeutischer Verlag<br />
Frankfurt a. M.<br />
1968<br />
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<strong>Tierische</strong> <strong>Drogen</strong><br />
Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Zoologie<br />
von<br />
Prof. Dr. Wolfgang Schneider<br />
Leiter des Pharmaziegeschichtlichen Seminars<br />
der Technischen Hochschule <strong>Braunschweig</strong><br />
Govi-Verlag GmbH' Pharmazeutischer Verlag<br />
Frankfurt a. M.<br />
1968
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00043455<br />
© Govi-Verlag GmbH, Pharmazeutischer Verlag, Frankfurt am Main 1968<br />
Alle Rechte, u. a. das des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen<br />
Wiedergabe und übersetzung vorbehalten<br />
Gesamtherstellung: Limburgcr Vereinsdruckerei GmbH, 6250 LimburglLahn
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Vorwort<br />
Den ersten Band des Lexikons zur Arzneimittelgeschichte widme ich dem Andenken<br />
meiner Eltern, des Apothekers Georg Schneider (geb. am 12. 5. 1874 in Berlin, gest.<br />
am 20. 8. 1945 in Berlin) und seiner Frau Mary geh. Foerste (geb. am 24. 1. 1879 in<br />
Berlin, gest. am 16. 8. 1949 in Berlin).<br />
Mein Vater erlernte die Apothekerkunst 1892 bis 1895 in Bünde/Westfalen. Nach<br />
einigen Wanderjahren, Studium in Berlin und weiteren Apothekerdienstjahren wurde<br />
mein Vater 1911 als Städtischer Apotheker am Urban-Krankenhaus zu Berlin angestellt.<br />
Während des Krieges war er als Militärapotheker im Felde. Im Jahre 1924<br />
erhielt er die Stelle des leitenden Stadtoberapothekers für die Krankenanstalten in<br />
Berlin-Buch, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1939 tätig war.<br />
Besonderer Dank für das Zustandekommen dieses Lexikons gebührt der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft, die mir durch Sachbeihilfen ermöglicht hat, diese Arbeit zu<br />
leisten. Ich konnte dadurch mit vorbereitenden Arbeiten und mit der schriftlichen<br />
Fertigstellung Frau Henriette Lange betreuen, ohne deren zuverlässige Hilfe es mir<br />
nicht möglich gewesen wäre, in relativ kurzer Zeit diesen Band zu verfassen und<br />
darüber hinaus das ganze, sehr umfangreiche Vorhaben eines Lexikons der gesamten<br />
Arzneimittelgeschichte in Angriff zu nehmen.<br />
Ich danke ferner der Arbeitsgemeinschaft der Berufsvertretungen Deutscher Apotheker<br />
und der Bundesapothekerkammer, die für meine Arbeiten zur Pharmaziegeschichte<br />
stets großes Interesse gezeigt und den Druck des Werkes in ihrem Verlag<br />
übernommen haben.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Schneider<br />
Leiter des Pharmaziegeschichtlichen Seminars<br />
der Technischen Hochschule <strong>Braunschweig</strong><br />
<strong>Braunschweig</strong>, im Oktober 1967.<br />
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Einführung<br />
Der vorliegende Band ist Teil eines Lexikons zur Arzneimittelgeschichte und damit<br />
abhängig von einer Konzeption, die den ganzen Umfang der Arzneimittelgeschichte<br />
zu berücksichtigen hat. Daraus ergibt sich für jeden Teil die Notwendigkeit der Beschränkung.<br />
Sie wirkt sich nach zwei Richtungen aus: In der Wahl bzw. der Zahl der<br />
aufzunehmenden Stichwörter und in der Ausführlichkeit der Erklärungen.<br />
Ursprünglich war geplant, in allen Teilbänden des Lexikons allein die wichtigsten<br />
Stichwörter zu bearbeiten. Außerdem sollten die Verhältnisse nur bis etwa 1900<br />
verfolgt werden. Beide Pläne wurden - sicherlich nicht zum Nachteil des Unternehmens<br />
- in diesem Bande nicht ganz ausgeführt. Er wurde recht vollständig, und<br />
was die zeitliche Begrenzung angeht, so blieb sie zwar im Grundsatz bestehen, doch<br />
wurde oft genug ins 20. Jahrhundert mit hineingegangen, besonders bei den klassischen<br />
<strong>Drogen</strong>, die bis zur Gegenwart benützt werden; dies mußte erkennbar sein. Es<br />
blieb aber dabei, daß in diesem Band wie in den folgenden das Schwergewicht auf<br />
der älteren Geschichte liegt und daß die Geschichte unseres 20. Jahrhunderts, wenn<br />
auch nicht ausgeschlossen, so doch vernachlässigt wird. Es ist sicher nicht so schwierig,<br />
sich über Produkte des 20. Jahrhunderts zu unterrichten; die meisten Probleme liegen<br />
in der älteren Zeit. Ausführlichkeit bis zur Gegenwart hin würde aber, wegen zunehmenden<br />
Umfanges der Arbeit, die Bewältigung der eigentlichen Aufgaben gefährden.<br />
Bei den tierischen <strong>Drogen</strong> war es verhältnismäßig einfach, das Wichtigste und noch<br />
vieles darüber hinaus zu erfassen. Hierfür gibt es zwei Gründe, die die Ursache waren,<br />
daß das Lexikon mit diesem Teil der ArzneimitteIgeschichte beginnt. Erstens ist<br />
die Zahl der tierischen <strong>Drogen</strong> relativ gering gegenüber der Zahl pflanzlicher <strong>Drogen</strong><br />
und Chemikalien. Zweitens hat früher schon einmal Ludwig Winkler eine Art Lexikon<br />
verfaßt; es ist der Abschnitt "Pharmakozoologie" in der 2. Auflage von Alexander<br />
Tschirchs "Handbuch der Pharmakognosie", Leipzig 1932. Einige Ergänzungen<br />
ergaben sich bei der Durcharbeit von Philipp Lorenz Geigers "Handbuch der Pharmacie",<br />
Stuttgart 1830. Geiger ist im zoologischen Teil seines Werkes der Systematik<br />
dieser Wissenschaft gefolgt und hat bei den einzelnen Tierarten nicht nur die gängigen<br />
<strong>Drogen</strong> seiner Zeit beschrieben, sondern auch erwähnt, was davor offizinell war.<br />
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Angelehnt an Geigers Vorgehen wurden als Hauptstichwörter, d. h. als überschriften<br />
von Kapiteln, in der Regel Tiernamen, und zwar lateinische, gewählt. Als Ausnahmen<br />
wurden einige Produkte, die Einheiten bilden, zu Kapiteln zusammengefaßt<br />
(z. B. Blutarten im Kapitel "Sanguis"), vereinzelt auch eine besonders wichtige Droge<br />
als Stichwort genommen, zumal wenn sie von mehreren Tierarten stammen konnte<br />
(z. B. "Bezoar"). Das Prinzip war, in den Kapiteln möglichst viele weitere Stichwörter<br />
unterzubringen, die dann über ein Register auffindbar gemacht werden<br />
sollten.<br />
Das diesem Bande beigefügte Register ist ein vorläufiges. Es enthält alle Stichwörter<br />
der tierischen <strong>Drogen</strong>, nicht jedoch andersartige, wie z. B. pflanzliche <strong>Drogen</strong>, die<br />
in den Erklärungen vorkommen. Sie alle nachzuweisen, wird Sache eines Registerbandes<br />
sein, der nach Fertigstellung aller Einzelbände herausgegeben wird.<br />
Die Schreibweise von Tier-, <strong>Drogen</strong>- und Präparatebezeichnungen wurde im Text<br />
aus Gründen der Arbeitserleichterung je nach Quellen, die benutzt wurden, teils<br />
deutsch, teils lateinisch gewählt. Die lateinischen Fassungen entsprechen den orthographischen<br />
Regeln, die bei der Abfassung des Deutschen Arzneibuchs von 1926,<br />
der z. Z. noch gültigen deutschen Pharmakopöe, berücksichtigt wurden: Die Substantive<br />
sind groß, die Adjektive klein geschrieben; bei den zoologischen Bezeichnungen<br />
der Gattungsname groß, die Artbezeichnung klein. Schwierigkeiten ergaben<br />
sich bei Vokabeln, die eingedeutscht sind und dann anders als ursprünglich geschrieben<br />
werden (mit k statt c, mit z statt c, mit f statt ph usw.). In der Regel wurde so<br />
verfahren, daß die deutsche Rechtschreibung gewählt wurde, wenn auch die Endsilbe<br />
dem Deutschen angepaßt ist, sonst die ursprüngliche (ein "Specificum" statt "Spezifikum";<br />
"Tinktur" statt "Tincrur", aber "Tinctura" usw.).<br />
Für die Art der Erklärungen ergaben sich folgende Grundsätze:<br />
Um zu verdeutlichen, was eine Droge war, genügte in den meisten Fällen eine übersetzung<br />
der überwiegend lateinischen Stichwörter. "Lepus combustus" wird z. B. als<br />
"Gebrannter Hase" übersetzt und so unter dem Stichwort "Lepus" geführt. Es wird<br />
weder eine Beschreibung des Hasen noch dessen, was bei seinem Verbrennen übrigbleibt,<br />
gegeben. Nur in solchen Fällen, in denen die übersetzung allein keine ausreichende<br />
Vorstellung vermitteln kann, wurde etwas über die Art der Droge ausgesagt,<br />
z. B. bei "Os de Corde Cervi", den "Hirschherzknochen": "Kreuzförmige,<br />
flache Knöchlein aus der Vertikalscheidewand des Hirschherzens" .<br />
Die lateinischen Namen der Tiere sind die heute gebräuchlichen. Verschiedentlich<br />
wurden ältere noch zusätzlich (dahinter) angegeben.<br />
Auf die Erörterungethymologischer Zusammenhänge wurde grundsätzlich verzichtet.<br />
Man mag dies bedauern, aber derartige Ergänzungen würden eine Lebensarbeit und<br />
ein Lexikon für sich beanspruchen. Das Schwergewicht der Aussagen in den Erklärungen<br />
sollte woanders liegen:<br />
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Es war zu zeigen, welche Rolle die Produkte im Laufe der Geschichte gespielt haben,<br />
d. h. ob sie wichtige oder nebensächliche <strong>Drogen</strong> waren, zu welchen Zeiten man sie<br />
benutzte, wie und wofür.<br />
"Geschichte" ist hierbei speziell als Arzneimittelgeschichte gesehen, und dies wiederum<br />
in spezieller Weise: Beurteilungsmaßstab sind die Verhältnisse in Deutschland,<br />
und zwar unmittelbar, was die Jahrhunderte der Neuzeit angeht. Abgesehen von<br />
wenigen Ausnahmen werden nur deutsche Quellen zitiert. Es war dies wiederum<br />
eine Folge der notwendigen Beschränkung, die mit den verfügbaren Unterlagen zusammenhing<br />
und mit der überzeugung, daß die Entwicklung der Arzneimittel in<br />
anderen Ländern ähnlich verlaufen ist. Was Mittelalter und vor allem Altertum angeht,<br />
so war der Bogen weiter zu spannen. Es werden ägyptische, griechisch-römische,<br />
arabische Quellen zitiert. Dies war nötig, weil nur auf dieser Basis die spätere Entwicklung<br />
in Deutschland verständlich ist.<br />
Um die historische Rolle der einzelnen <strong>Drogen</strong> in aller Kürze festzulegen, werden<br />
repräsentative Quellen angeführt, und zwar vor allem folgende:<br />
1. Für das alte Agypten:<br />
"Papyrus Ebers". Eine umfangreiche medizinische, viele Rezepte enthaltende Schrift<br />
aus dem 16. Jh. v. ehr. (übertragungen: H. Joachim: Der Papyrus Ebers, Berlin<br />
1890; W. Wreszinski: Der Papyrus Ebers, Umschrift, übersetzung und Kommentar,<br />
Leipzig 1913; B. Ebbel: The Papyrus Ebers, Oxford 1937).<br />
2. Für die griechisch-römische Antike:<br />
a) "Dioskurides". Griechischer Arzt aus dem 1. Jh. n. Chr., der die bedeutendste<br />
Arzneimittellehre der Antike schrieb; sie blieb bis in die Neuzeit hinein autoritativ<br />
(übertragung: J. Berendes: Des Pedanios Dioskurides aus Anazarbos Arzneimittellehre,<br />
Stuttgart 1902).<br />
b) "Galen". Griechischer Arzt aus dem 2. Jh. n. Chr.; seine Schriften bildeten ein<br />
Lehrgebäude der Heilkunde, das anderthalb Jahrtausende lang die Grundlage ärztlichen<br />
Handelns war. (Griechisch-lateinische Ausgabe: Claudii Galeni, Opera omnia<br />
[Hrsg. Carl Gottlob Kühn], 20 Bdd., Leipzig 1821-1833).<br />
3. Für den nahen und mittleren Orient im Mittelalter, zusammengefaßt unter dem<br />
Stichwort "Araber", vor allem:<br />
a) "Avicenna". Persischer Arzt des 10./11. Jh. n. Chr., dessen "Canon" jahrhundertelang<br />
maßgebliches medizinisches Handbuch war.<br />
b) "Mesue". Gemeint ist Pseudo-Mesue, der Verfasser grundlegender Arzneimittelbücher,<br />
besonders des Grabadin, etwa 12. Jh. n. Chr. (übertragung: L. J. Vandewiele:<br />
De Grabadin van Pseudo-Mesues, Gent 1962).<br />
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c) "Ibn Baithar", richtiger Ibn-al-Baitär, der im 13. Jh. n. ehr. eine umfassende<br />
Heilmittellehre schrieb (übertragung: J. von Sontheimer: Große Zusammenstellung<br />
über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel, von Abu Mohammed<br />
Abdallah ben Ahmed aus Malaga, bekannt unter dem Namen Ebn Baithar,<br />
2 Bdd., Stuttgart 1840-1842).<br />
4. Für das 16. Jahrhundert:<br />
a) "Ph. Nürnberg 1546". Die Abkürzung ph. bedeutet Pharmakopöe. Es handelt<br />
sich hier um das, in Nürnberg offiziell eingeführte, Dispensatorium des Valerius<br />
Cordus in der 1. Auflage, der ersten deutschen Pharmakopöe überhaupt. Es ist repräsentativ<br />
nicht nur für seine Zeit, sondern für das ganze ausgehende Mittelalter.<br />
b) "Ph. Nürnberg 1592" oder ,,1598", Neuausgaben des oben genannten Dispensatoriums,<br />
die untereinander fast übereinstimmen, gegenüber der ersten Ausgabe jedoch<br />
schon Neuerungen erkennen lassen.<br />
c) "T. Worms 1582". Die Abkürzung T. bedeutet Arzneitaxe. Es handelt sich hier<br />
um eine sehr ausführliche, amtliche Preisliste, von der ein Neudruck des Jahres 1609<br />
benutzt wurde.<br />
5. Für das 17. Jahrhundert:<br />
a) "Ph. Augsburg 1623", eine der vielen, seit 1564 erschienenen Augsburger Pharmakopöen,<br />
die im wesentlichen noch konservativ eingestellt ist.<br />
b) "Ph. Augsburg 1675", eine der "modernen" Augsburger Ausgaben, die seit der<br />
Ausgabe von 1640 den Einfluß der Chemiatrie und anderer neuer Richtungen erkennen<br />
lassen. Der benutzte Band erschien in Nürnberg 1675 und enthält den offiziellen<br />
Pharmakopöetext mit Kommentaren von J. Zwelfer.<br />
c) "T. Frankfurt/M. 1682", eine besonders ausführliche Arzneitaxe aus der Messestadt<br />
Frankfurt am Main.<br />
6. Für das 18. Jahrhundert:<br />
a) "Ph. Brandenburg 1732", eine der vielen Ausgaben des Dispensatorium Regium<br />
et Electorale Borusso-Brandenburgicum. Preußen spielte im Medizinalwesen des<br />
18. Jh. eine führende Rolle.<br />
b) "Ph. Württemberg 1741" oder ,,1785". Die Württemberger Pharmakopöen, von<br />
der 1. Ausgabe von 1741 bis zur letzten im 18. Jh. von 1798, sind im Inhalt ziemlich<br />
übereinstimmend, so daß das Zitat einer von ihnen praktisch auch für die anderen<br />
gilt. Die Ausgabe 1785 war keine offizielle, sondern ein unveränderter Nachdruck<br />
der Ausgabe von 1771 aus Lausanne. Die frühen Württemberger Pharmakopöen galten<br />
als die besten Lehr- und Vorschriften bücher ihrer Zeit.<br />
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c) "Ph. Preußen 1799". Sie gehört sachlich bereits zum 19. Jh., denn sie wurde zum<br />
Vorbild für die kommende Zeit.<br />
d) "Ernsting, um 1750" bedeutet: Arthur Conrad Ernsting: Nucleus totius medicinae,<br />
Helmstedt 1741; ein sehr umfassendes und wertvolles Lexikon.<br />
e) "Woyt, um 1750" bedeutet: Johann Jacob Woyt: Gazophylacium medico-physicum,<br />
Leipzig 12 1746.<br />
7. Für das 19. Jahrhundert:<br />
a) Es werden verschiedene Pharmakopöen deutscher Länder zitiert, die entweder<br />
möglichst frühzeitiges oder möglichst spätes Vorkommen tierischer <strong>Drogen</strong> belegen.<br />
Ausgaben bis etwa 1870 werden wie oben bezeichnet, z. B. "Ph. Hamburg 1852".<br />
Seit 1872 erschienen die Pharmakopöen des Deutschen Reiches; sie werden folgendermaßen<br />
zitiert:<br />
"DAB 1, 1872", Abkürzung für Deutsches Arzneibuch, 1. Ausgabe von 1872. Die<br />
offizielle Bezeichnung war bei dieser Ausgabe, wie bei der folgenden, "Pharmacopoea<br />
Germanica".<br />
"DAB 2,1882", "DAB 3, 1890".<br />
b) "Geiger, um 1830" bedeutet Philipp Lorenz Geiger: Handbuch der Pharmacie,<br />
2 Bdd., Stuttgart 1830. Geiger, der auch eine Universalpharmakopöe schrieb, lehrte<br />
an der Universität Heidelberg.<br />
c) "Meissner, um 1830" bedeutet Friedrich Ludwig Meissner: Encyclopädie der medicinischen<br />
Wissenschaften, 14 Bdd., Leipzig 1830-1835, bearbeitet nach dem 21-<br />
bändigen Dictionnaire de Medecine.<br />
d) "Wiggers, um 1850" bedeutet August Wiggers: Grundriß der Pharmacognosie,<br />
Göttingen 31853. Wiggers lehrte an der Universität Göttingen.<br />
8. Für das 20. Jahrhundert:<br />
Es gehört eigentlich nicht mehr zum Erfassungsbereich dieses Lexikons, das im wesentlichen<br />
mit den Arzneimitteln des 19. Jahrhunderts abschließt. Es war aber wichtig<br />
zu verfolgen, welche älteren Produkte bis zur Gegenwart Bedeutung behalten<br />
haben. In diesem Sinne wurden zitiert:<br />
a) "DAB 4, 1900"; "DAB 5, 1910"; "DAB 6, 1926", das im Jahre 1967 noch in<br />
Kraft ist.<br />
b) "Erg.-Bücher", Abkürzung für Ergänzungs-Bücher. Sie enthalten solche Produkte,<br />
die nicht für wert erachtet wurden, in die deutschen Pharmakopöen aufgenommen<br />
zu werden oder die aus ihnen gestrichen wurden, die jedoch in Apotheken vorkamen.<br />
Es gibt folgende Ausgaben: "Erg.-B. 1, 1895"; "Erg.-B. 2,1897"; "Erg.-B. 3, 1906";<br />
"Erg.-B. 4, 1916"; "Erg.-B. 5, 1930" (diese Ausgaben besorgte der Deutsche Apo-<br />
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theker-Verein); "Erg.-B. 6, 1941" (herausgegeben von der Deutschen Apothekerschaft).<br />
c) "HAB", Abkürzung für Homöopathisches Arzneibuch. Benutzt wurde die 3. ~uflage<br />
von 1934, die verbindlich für die deutsche Pharmazie eingeführt wurde. Dle~e<br />
Pharmakopöe hat zwei Gruppen von Arzneimitteln: Die wichtigen und - 1ll<br />
einem Anhang - die selten gebrauchten. Die zur ersten Gruppe gehörigen wurden<br />
in den Kapiteln des vorliegenden Lexikons als "wichtige Arzneimittel der Homöopathie"<br />
bezeichnet, die zur zweiten Gruppe gehörigen als "weniger wichtige". Bei<br />
den wichtigen sind im HAB verschiedentlich Angaben von Originalliteratur gemacht,<br />
sie wurden mit aufgenommen, z. B. bei "Coccus cacti" "Buchner, 1852".<br />
Die genannten Quellen der Neuzeit, von (4.) bis (8.) der vorangegangenen Zusammenstellung,<br />
wurden unmittelbar benutzt, nur vereinzelt sind zusätzliche Angaben<br />
aus Winklers Pharmakozoologie übernommen worden. Die Quellen von Altertum<br />
und Mittelalter dagegen, von (1.) bis (3.), wurden überwiegend nach Winkler zitiert.<br />
Die zeitliche Festlegung der Verwendung aller besprochenen Produkte ist nicht genau.<br />
Zitate von "Dioskurides" oder einer bestimmten Pharmakopöe besagen nicht,<br />
daß das betreffende Produkt hier erstmalig oder letztmalig erscheint, es wird vielmehr<br />
ein ganzer Zeitabschnitt damit charakterisiert. So zeigen auch pauschale Bemerkungen,<br />
wie "in allen Pharmakopöen bis Ende 18. Jh.", nur Schwerpunkte. Sie<br />
beziehen sich - wie ausgeführt - auf deutsche Verhältnisse. Ein solches Urteil<br />
schließt nicht aus, daß es Pharmakopöen gegeben hat, in denen eine solche Droge<br />
nicht verzeichnet gewesen ist, vor allem in außerdeutschen Ländern; Winkler hat<br />
z. B. mehrfach auf Unterschiede zwischen deutschen und romanischen Pharmakopöen<br />
aufmerksam gemacht, sie wurden in der Regel nicht berücksichtigt. Das gleiche Urteil<br />
schließt auch nicht aus, daß vereinzelt ein solches Produkt noch später selbst in<br />
Deutschland offizinell war.<br />
Zusätzlich zu solchen grob orientierenden, chronologischen Angaben war anzudeuten,<br />
in welcher Form die Produkte gebraucht wurden, ob als Pulver, Tinktur, Salbe<br />
usw., und wogegen. Auch hierbei konnte nur besonders Wichtiges berücksichtigt und<br />
keine Vollständigkeit angestrebt werden. Wenn z. B. als Arzneiformen zur Verwendung<br />
einer Droge angegeben ist: "Tinktur, Essenz, Pulver", so besagt das nicht, daß<br />
andere Arzneiformen ungebräuchlich waren. Die an sich in den meisten Fällen zutreffende<br />
Bemerkung: "und so weiter" oder "und andere" unterblieb in der Regel,<br />
ist aber bei der Beurteilung einzukalkulieren. Das gleiche gilt für die Angaben über<br />
die pharmakologische Wirkung. Es sind in der Regel nur Beispiele gegeben. So besagt<br />
der Vermerk bei einem Arzneimittel: "Diureticum, Antepilepticum" nicht, daß<br />
es nicht auch für andere Zwecke Verwendung gefunden haben kann.<br />
Als Ergänzung zu den Hauptstichwörtern wurden einige Literaturangaben gemacht.<br />
Es wurde regelmäßig zitiert, wenn bei Winkler ein entsprechender Abschnitt vorlag.<br />
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Es bedeuten:<br />
"Winkler-Zoologie": L. Winkler, Pharmakozoologie, in A. Tschirch: Handbuch der<br />
Pharmakognosie, 2. Aufl., Leipzig 1932, Bd. I, 2. Abt., S. 788-890.<br />
"Tschirch-Handbuch": A. Tschirch: Handbuch der Pharmakognosie, 1. Aufl., 3 Bdd.,<br />
Leipzig 1909-1923.<br />
"Gilg-Schürhoff-<strong>Drogen</strong>": E. Gilg u. P. N. Schürhoff: Aus dem Reiche der <strong>Drogen</strong>,<br />
Dresden 1926.<br />
"Hirschfeld-Linsert-Liebesmittel": M. Hirschfeld und R. Linsert: Liebesmittel, Berlin<br />
1930.<br />
"Peters-Vorzeit": H. Peters: Aus pharmazeutischer Vorzeit, Berlin, Bd. I, 21891,<br />
Bd. II, 21899.<br />
"Meissner-Encyclopädie": F. L. Meissner: Encyclopädie der medicinischen Wissenschaften<br />
nach dem Dictionnaire de Medecine, 14 Bdd., Leipzig 1830-1835 (ab Bd. 6<br />
zusammen mit C. ehr. Schmidt).<br />
"Eulenburg-Encyclopädie": A. Eulenburg: Real-Encyclopädie der gesamten Heilkunde,<br />
15 Bdd., Berlin und Wien 41907-1914.<br />
Nach Spezialliteratur zur Geschichte der einzelnen <strong>Drogen</strong> ist nicht gesucht worden,<br />
wo jedoch zufällig etwas bekannt war, wurde es aufgenommen.<br />
Die Abbildungen stammen aus Michael Bernhard Valentini: Museum Museorum,<br />
Frankfurt/M., 21714.<br />
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AdepsLanae<br />
Wollfett (Hyssopus, Isopus humida, Melotida, Sudor Lanarum). Grundlage ist das<br />
Fett der Schafwolle, das als Oesypus in der Antike (Dioskurides) und später vielfältig<br />
für Pflaster, Salben, auch als Cosmeticum trotz des abscheulichen Geruches benutzt<br />
wurde. Einige Pharmakopöen vom 16. bis 18. Jh. führen es auf (Ph. Köln 1565;<br />
Ph. Augsburg 1640; Ph. Straßburg 1725). Wieder offizinell seit DAB 4, 1900, als<br />
Adeps Lanae anhydricus.<br />
Erste Herstellung von gereinigtem, wasserhaltigern Wollfett durch Braun, Melsungen;<br />
von Liebreich 1885 unter dem Namen Lanolin in den Arzneischatz eingeführt.<br />
Patentstreitigkeiten 1894 uf. ("Wollfettkrieg").<br />
Tschirch-Handbuch H, S. 755 uf.; Winkler-Zoologie, S. 870 uf.; Th. Husemann, Zur Vorgeschichte des Lanolins,<br />
Janus 1897, S. 1-53.<br />
Aegagropila<br />
Gernskugel (Pila Caprarum, Pila Damarum, Bezoar germanicum). Kugelige Konkretionen<br />
aus dem Magen der Gemse, Rupicapra rupicapra (1.) (Antilope rupicapra).<br />
In Pharmakopöen seit Mitte 17. Jh. und im 18. Jh. (Ph. Württemberg 1741). Zu Beginn<br />
19. Jh. nur noch inoffiziell im Gebrauch. Innerlich als Pulver oder in Wein, umgehängt<br />
als Amulett. Wirkung gegen Schwindel beruht auf Signatur (schwindelfreie<br />
Gemsen!).<br />
Winkler-Zoologie, S. 876.<br />
Alauda<br />
Alauda arvensis 1., Feldlerche. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch des Blutes, Sanguis<br />
Alaudae, bei Steinbeschwerden.<br />
Alcedo<br />
Alcedo ispida 1., Eisvogel. Das getrocknete Herz, Cor Alcedinis, wurde Kindern gegen<br />
Epilepsie angehängt. Kein offizieller Gebrauch.<br />
Alosa<br />
Alosa alosa (1.) (Clupea alosa), Alse (Maifisch). Nach Geiger (um ~830) waren einstmals<br />
[selten, inoffiziell] im Gebrauch: Kinnbackenknochen, LapIs Alosae, und gedörrter<br />
Magen, Stomachus Alosae.<br />
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Ambra<br />
Amber, Ambra grisea. Ausscheidung aus den Eingeweiden des Pottwals, Physeter<br />
macrocephalus Lac .. Gewonnen an den Küsten des Atlantischen, Indischen und<br />
Stillen Ozeans. über die Herkunft gab es viele unklare Vorstellungen, bis ins 19. ]h.<br />
hinein.<br />
In den Arzneischatz eingeführt durch die Araber. Seit dem Mittelalter (Avicenna;<br />
alle Antidotarien) offizinell. In allen Pharmakopöen bis Beginn des 19. ]h., dann vereinzelt.<br />
In keinem DAB (seit 1872), jedoch in den Erg. Büchern bis zur Gegenwart.<br />
Wichtiges homöopathisches Arzneimittel (Tinktur; Hahnemann, 1827).<br />
Verwendung in Substanz (Pulver mit Zucker verrieben); Tinktur, Trochisken (Ambraküchelchen),<br />
in vielen Komposita. Die medizinische Anwendung: innerlich bei<br />
Schlag, Schwindel, Ohnmacht, als Aphrodisiacum, trat seit 19. Jh. zurück hinter der<br />
ebenfalls schon alten Verwendung als (in Verdünnung) angenehmer Geruchstoff zu<br />
Parfümerie, Zahnpulvern, Pomaden, Riechwässern, Schminken. Desinfektions- und<br />
Schutzmittel gegen Seuchen waren die Ambraäpfel (Pomambrae, Poma odorifera,<br />
Bisamäpfel); sie enthielten neben Ambra und Moschus: Zimt und Gewürznelken als<br />
Pulver; ätherisches öl. Man füllte die Masse in oft kostbare, durchbrochene Kapseln,<br />
die man sich anhängte. Des hohen Wertes wegen oft verfälscht. Ambra nigra war<br />
meist ein Kunstprodukt aus Styrax, Ladanum, Bisam, Zibeth. Ambra grisea factitia<br />
bestand nach Ernsting (um 1750) aus Sandelholz, gebranntem Hirschhorn, Korallen,<br />
Styrax, Ladanum, Moschus. Ambra moschata war eine Mischung von Ambra, Moschus,<br />
Zucker und ätherischen ölen. Ambra liquida = Styrax; Ambra subalbida =<br />
Sperma Ceti; Ambra dulcis = Amberkraut.<br />
Winklcr-Zoologic, S. 858 uf.; Peters-Vorzeit 11, S. 26-30 (Kap. Walrat und Ambra); John M. Riddle, Pomum<br />
Ambrac. Amber .nd Ambergris in PI.gue Remedies, Sudhoff Archiv, 48, 111-122 (1964).<br />
Anas<br />
Anas platyrhynchos (L.) (Anas boschas), Stockente. Gebrauch von Entenfett, Axungia<br />
Anatis, bis Ende 18. Jh. üblich (Salben grundlage), daher im 16.-18. ]h. in allen<br />
Taxen und Pharmakopöen.<br />
Entenblut, Sanguis Anatis, wurde nach Dioskurides giftwidrigen Arzneien beigemischt;<br />
später nicht pharmakopöeüblich, in der Regel auch nicht in Arzneitaxen.<br />
Sanguis Merguli, Tauchentenblut, und Axungia Cygni, Schwanfett, wurden sehr<br />
selten, inoffiziell gebraucht.<br />
Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Anatis); S. 848 (S.nguis An.tis).<br />
Anguilla<br />
Anguilla anguilla (L.) (Anguilla fluviatilis), Europäischer Flußaal. Selten gebraucht.<br />
Nach Papyrus Ebers wird ein Aal in öl mit Pflanzen gekocht, gegen Fuß-<br />
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schweiß. Im 18. Jh. ist Aalfett, Axungia Anguillae, in Pharmakopöen aufgenommen<br />
(Ph. Württemberg 1741); bei Wunden, Hämorrhoiden, als Gehöröl, Haarwuchsmittel.<br />
Zur gleichen Zeit kommt vereinzelt Aalleber, Hepar Anguillae, vor:<br />
Bestandteil des Pulvis ad partum der Ph. Württemberg 1741. Geiger (um 1830) berichtet<br />
ferner von einstigem Gebrauch der Aalgalle, Fel Anguillae, und der Aalhaut,<br />
Cutis Anguillae; letztere wurde, ans Bein gebunden, gegen Krämpfe getragen.<br />
Winkler-Zoologie, S. 830 (Hepar Anguillae); S. 839 (Pinguedo Anguillae).<br />
Anser<br />
Anser anser (L.), aberratio domestica, Gans. Gebrauch von Gänsefett, Axungia<br />
Anseris, bis Ende 18. Jh. üblich, daher im 16.-18. Jh. in allen Pharmakopöen. Innerlich<br />
als eröffnendes Mittel. Seltenere Salben- und Pflastergrundlage (Emplastrum<br />
Filii Zachariae, aus Axungia Anseris und Ax. Gallinae, Wachs und Sebum cervinum,<br />
in Ph. Württemberg 1741).<br />
Seltener, inoffizieller Gebrauch von Gänseblut, Sanguis Anseris; Oberhaut der Füße,<br />
Epidermis Pedum Anseris; Gänsekot, Stercus Anseris. Dies alles meist von der<br />
Wildgans.<br />
Winkler-Zoologie, S. 872 (Stereus Anseris); S. 848 (Sanguis Anseris); S. 839 (Pinguedo Anseris).<br />
Aphis<br />
"Aphis chenopodii glauci", Blattlaus auf Chenopodium glaucum L.. Nur in der<br />
Homöopathie wichtiges Arzneimittel (Tinktur).<br />
Apis<br />
Apis mellifica L., Biene, Imme. Als Lieferant von Honig (- Mel) und Wachs<br />
(_ Cera) aItbekannt, als Tierdroge (getrocknet, gepulvert) sehr selten gebraucht.<br />
Im 17. Jh. vereinzelt in französischen und englischen Pharmakopöen; gegen Haarausfall<br />
und als Diureticum. In Homöopathie wichtige Mittel: "Apis mellifica"<br />
(Tinktur; Hering, 1857) und "Apisinum", Bienengift, aus Stachel und Giftblase isoliert,<br />
zu Verreibungen. Bienengift im 20. Jh. in Spezialitäten, gegen Rheuma,<br />
Ischias, Neuralgien.<br />
Winkler-Zoologie, S. 806.<br />
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Aquila<br />
Aquila chrysaetos (L.) (Falco fulvus, Aquila fulva Naum.), Steinadler. Sehr. seltener,<br />
inoffizieller Gebrauch von Adlerfett, Axungia Aquilae; Galle, Fel AqUllae;<br />
Kot, Stercus Aquilae. Bei Ibn Baithar Adlerflaum, Pluma Aquilae, zu Räucherungen<br />
gegen Uteruskrämpfe.<br />
Winkler-Zoologie. S. 845 (Pluma Aquilae).<br />
Aranea<br />
Spinne. Geiger (um 1830) erwähnt gelegentlichen Gebrauch von Spinnen und der<br />
Spinnweben, Tela Aranearum; äußerlich, auf die Handwurzel gelegt, und innerlich<br />
gegen intermittierende Fieber, wie schon bei Dioskurides. Vereinzelt war<br />
Minderers (um 1600) Spinnenöl ,Oleum Aranearum, offizinell (Ph. Augsburg 1685).<br />
Wichtige Arzneimittel der Homöopathie: Aranea diadema L., Kreuzspinne (schon<br />
1832 beschrieben); die mittelamerikanische "Aranea avicularis" (Avicularia avicularia<br />
(L.», Vogelspinne (seit 1869); "Tarantula" (Lycosa tarentula (L.», Tarantel.<br />
Alle drei als Tinkturen.<br />
Winkler-Zoologie, S. 806; Meissner-Encyclopädie II, S. 6 uf.<br />
Ardea<br />
Ardea cinerea L., Fischreiher. Sein Fett, Axungia Ardeae, war im 16.-18. Jh. eine<br />
der offiziellen Fettarten (T. Worms 1582; Ph. Augsburg 1623; Ph. Württemberg<br />
1785). Einer der vielen Bestandteile des Emplastrum nigrum (Ph. Augsburg 1675).<br />
Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Ardeae).<br />
Aselli<br />
Millepedes (Centipedes, Tausendfüße), Asseln. Geiger (um 1830) bestimmt sie als<br />
Armadillo vulgaris Latr. (Oniscus armadillo L.), Kellerassel, Kelleresel. Nach Wiggers<br />
(um 1850): Armadillo officinarum Br .. In der Homöopathie (Arzneibücher um<br />
1900) gibt es 2 Präparate: Tinktur aus getrocknetem Armadillo officinarum Br. und<br />
Tinktur aus (lebenden) Millepedes (Oniscus asellus L.). Davon nur die letztere im<br />
20. Jh. - wenig - gebräuchlich.<br />
Verwendung bei Dioskurides: In Wein bei Harnzwang und Gelbsucht; mit Honig<br />
bei Halsentzündung; mit Rosenöl und Granatrinde bei Ohrenschmerzen. Nach Ibn<br />
Baithar gebrannt, mit Honig, gegen Schweratmigkeit. Pharmakopöeüblich seit<br />
17. Jh .. Ph. Augsburg 1675 beschreibt Asellorum Praeparatio: Trocknung nach mehrfacher<br />
Behandlung mit Wein. Ebenso Ph. Württemberg 1741; Gebrauch bei vier-<br />
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tägigem Fieber, Gelbsucht, Asthma, Wassersucht, Krämpfen, Harnverhaltung. Bis<br />
ins 19. Jh. hinein in einzelnen Pharmakopöen (Ph. Hessen 1827). Man gab sie in der<br />
Regel in Substanz oder präpariert (gepulvert), manchmal mit Honig, als Latwerge,<br />
Emulsion oder eingezuckert (Conserva Millepedium, Ph. Württemberg 1741).<br />
Winkler-Zoologie, S. 812 ufo (Millepedes).<br />
Asinus<br />
Equus asinus 1., Esel. Nach Papyrus Ebers wurden besonders Blut, Fett, Klauen und<br />
Milch benutzt. Auch in Antike und bei den Arabern. Im 16. Jh. (T. Worms 1583)<br />
und 17. Jh. (Ph. Augsburg 1623) nur noch Eselsklauen, Ungulae Asini (gegen Epilepsie),<br />
ab und an verzeichnet. Ganz selten (T. Frankfurt/M. 1687) Torna Asini, mit<br />
Eselsblut getränkte Lappen (gegen Wahnsinn, Epilepsie). Die Eselsmilch diente noch<br />
bis zu Geigers Zeit (um 1830) gelegentlich als Diäteticum.<br />
Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Asini); S. 848 (Sanguis Asini); S.857 (Ungulae Asini); 5.864 (Lac Asini).<br />
Ballae marinae<br />
Pilae marinae (Alcyonium, Halcyonium rotundum), Meerballen. Nuß- bis faustgroße,<br />
kugelige, eiförmige oder abgeplattete, braune leichte Bälle. In der Antike<br />
(Dioskurides, Galen) und bei den Arabern (Ibn Baithar) bekannt. Die Württcmberger<br />
Pharmakopöen des 18. Jh. halten sie für zusammengesetzt aus Haaren von<br />
Meerestieren. Sie sollen austrocknend und kühlend wirken, gebrannt gegen Kropf.<br />
Der Pharmakognost Wiggers (um 1850) nimmt die Bildung aus Blattfasern von<br />
Zosteraarten an.<br />
Winkler-Zoologie, S. 817.<br />
Bezoar<br />
Kugelige Konkretionen (Lapis bezoardicus) aus dem Pansen verschiedener Tiere.<br />
Wiggers (um 1850) gibt an: Capra aegagrus Gm., Bezoarziege, und Antilope dorcas<br />
1., Gazelle, beide im Kaukasus, als Lieferanten für Orientalischen Bezoar, Bezoar<br />
orientalis. Auchenia vicunna IlI. (Camelus vicunna 1.), Schafkamel, und Auchenia<br />
Ilama IlI. (CameIus Ilama 1.), Lama oder Kamelziege, als Lieferanten für Occidentalischen<br />
Bezoar, Bezoar occidentalis, aus Südamerika.<br />
Bezoar bedeutet Gegengift. Den Steinen wurden teils als Amulett, teils in Arzneien<br />
phantastische Wirkungen nachgesagt. Ph. Württemberg 1741 nennt: Alexi pharmacum,<br />
Absorbens, Resolvens, Sudoriferum, Antepilepticum usw.<br />
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Ursprünglich altindische Droge, wurde sie den Arabern bekannt. Nach Europa kam<br />
genauere Kenntnis durch den Indienreisenden Garcia ab Horto (um 1550). In Arzneitaxen<br />
seit 16. Jh. (T. Worms 1582), in Pharmakopöen des 17. und 18. Jh. (Ph.<br />
Nürnberg 1666; ph. Württemberg 1785). Anfang 19. Jh. obsolet; in Homöopathie<br />
bis Anfang 20. Jh. gebräuchlich (Verreibungen).<br />
Bezoar orientalis war sehr teuer, Bezoar occidentalis ein billigerer, im 17. Jh. in<br />
Europa gut bekannt werdender Ersatz. Auch künstliche Bezoarsteine waren im Handel<br />
(abgesehen von vielen Verfälschungen), z. B. Bezoar de Goa, ein ostindisches<br />
Kunstprodukt aus Ton, Moschus, Ambra u. a.; diese Kugeln wurden mit Blattgold<br />
überzogen.<br />
Winkler-Zoologie, S. 876-879; W. B. Blanton, Madstones, Ann. Med. Hist. 7, 268-273 (1935).<br />
Blatta<br />
Blatta orientalis 1., Küchenschabe, Schwabe. Volksheilmittel (Rußland: Diureticum);<br />
von Dioskurides (gegen Ohrenschmerzen in öl) und Avicenna (harntreibend)<br />
erwähnt. Offizinell in Homöopathie (Tinktur); hier auch, selten, Tinktur aus Blatta<br />
americana (Periplaneta americana (L.»).<br />
Blatta byzantina (Unguis odoratus, Ostracium indicum), Riechklauen, sind Deckelschaien<br />
einer Meerschnecke (nach Geiger: Strombus lentiginosus. L., fleckige Flügelschnecke).<br />
Als Räuchermittel gegen Epilepsie, Hysterie, innerlich bei Leberleiden<br />
schon um 1750 (Ernsting) obsolet.<br />
Winkler- Zoologie, S. 806.<br />
Bombyx<br />
Bombyx mori L., Seiden wurm. Seine Kokons (Sericum crudum, Folliculi Bombycis,<br />
Seidenbalg) und daraus bereitete Seide (Sericum, Seta) - getrocknet, zerstoßen, gebrannt<br />
- wurden volksmedizinisch und gelegentlich offiziell verwandt. Von China<br />
aus bei den Arabern bekannt geworden (Avicenna). In Pharmakopöen kaum anzutreffen.<br />
Im 18. Jh. Spezialität, durch trockene Destillation aus Seidengespinst gewonnen:<br />
Englische Tropfen (Guttulae anglicae).<br />
Offizinell in der Homöopathie (Tinktur; Deventer 1878) als "Bombyx mori" die<br />
Flügelschuppen des Seidenspinners, und ein weniger gebräuchliches Mittel "Bombyx<br />
chrysorrhoea" (Tinktur aus Euproctis chrysorrhoea L.).<br />
Winkler-Zoolo~ic, S. 807 (Bombyx); S. 817 (Serieum); reters-Vorzeit II, S. 20-26 (Kap. Seidenwurm).<br />
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Bos<br />
Bos primigenius taurus L., Rind, Ochse; als ]ungtier Kalb, Vitulus bzw. Vitula.<br />
Geiger (um 1830) nennt folgende Produkte:<br />
1. Fett, Sevum bovinum. Im 16.-18. ]h. in allen Pharmakopöen; bei Darmleiden,<br />
Geschwüren, gegen Podagra; zur Pflasterherstellung.<br />
2. Knochenmark, Medulla Bovis ( __ Medulla).<br />
3. Ochsenfüßefett, Axungia Pedem Tauri.<br />
4. Ochsengalle, Fel Tauri ( __ Fel).<br />
5. Rinderknochen, Ossa Bovis. An sich nicht offizinell, wurden sie aber häufig als<br />
Ersatz für Elfenbein und Hirschhorn genommen. Geiger beschreibt, daß man<br />
aus Knochen und Fleisch kräftige Brühen bereitete, die eingedickt, mit Pflanzenauszügen,<br />
Gewürzen vermischt und getrocknet wurden: Suppentäfelchen, Gelatina<br />
tabulata sie ca, Tabulae Iusculi; nährendes Diätmittel.<br />
6. Milch ( __ Lac) und Butter ( __ Butyrum).<br />
7. Rinderblut, Sanguis Bovis. Selten benutzt, gelegentlich an Stelle von Bocksblut.<br />
8. Rinds- und Kalbsblasen, Vesicae bubulae, Vesicae vitulinae; wurden WIe<br />
Schweinsblasen (-+ Sus) benutzt.<br />
9. Magensaft, Succus gastricus; äußerlich als zerteilen'des Mittel gebraucht.<br />
10. Kot, Stercus Vaccarum; zur Herstellung des offiziellen Aqua Florum omnium<br />
(-+ Stercus).<br />
11. Kälberlabmagen, Stomachus vitulinus. In einigen Pharmakopöen der 1. Hälfte<br />
des 19. Jh. (Ph. Preußen 1829; Ph. Hamburg 1852); zur Gewinnung der süßen<br />
Molken.<br />
12. Gallensteine, Bezoar Bovis, Lapis Alcheron. Bei Kgyptern und Arabern. Selten<br />
im 16.-18. Jh.; gegen Stein schmerzen, als Niespulver.<br />
Einige weitere Produkte im folgenden Literaturverzeichnis. Siehe auch Kuhpockenlymphe<br />
(-+ Vaccinium).<br />
Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Bovi,; Pinguedo Bovi, Ungulae); S. 833 (Medulla Bovi,; Medulla Cornu<br />
Bovi,; Medulla Vituli); S. 848 (Sangui, Bovi,); S. 821 (Caro Vituli); S. 827 (Cornu Tauri et Vaccac); S. 831<br />
(Hepar Vituli); S. 834 (Ossa de Corde Bovi,); S. 835 (0, Cruri, Bovi" Ochsen,chienenbein); S. 836 (Pellis<br />
Bovi, concinnata, Corium Bovi" Rind,leder); S. 845 (Pinguedo Vituli); S. 846 (Priapu, Tauri, Stierrute);<br />
S. 846 (Pulmo Vituli, Kalb,lunge); S. 848 (Sangui, Bovi,); S. 852 (Stomachus vitulinu" Kälberlab, Pep,in);<br />
S. 856 (Ubera, Euter); S. 857 (Ungula Bovi,); S. 865 (Lac Vaccina); S. 874 (Stereu, Vacc.rum); S. 879 (L.pis<br />
e Felle Bovi" Och,engallen'tein).<br />
Bufo<br />
Bufo bufo (L.) (Rana bufo), Kröte. Von CroU (um 1600) als Pestmittel - nach<br />
Signaturenlehre _ eingeführt, im 17. ]h. (Ph. Nürnberg 1666) und 18. Jh. (Ph.<br />
Württemberg 1741) offizinell. Für Pestamulette (Amuletum in Peste Helmontii, in<br />
Ph. Brandenburg 1731); äußerlich - gegen Krebs - und innerlich - harn- und<br />
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schweißtreibend, gegen Wassersucht - als Bufones exsiccati (Rubetae terrestris<br />
majores), Gedörrte Kröten, oder Bufones combusti, Gebrannte Kröten.<br />
über das Wesen des Krötensteines, Lapis bufonites (Bufonites), den Ph. Württemberg<br />
1741 als Alexipharmacum, Antepilepticum und Lithontripticum nennt, war<br />
man uneins. Ernsting (um 1750) bezweifelt die angenommene Herkunft von der<br />
Kröte und nennt die Droge eine Kuriosität. Fossile Herkunft, dann auch Batrachites<br />
genannt, wurde diskutiert und die Deutung als Zähne des Meerwolfes (Anarhichas<br />
lupus L.).<br />
Im 19. Jh. wird das Gift aus den Hautdrüsen von Bufo vulgaris L. (als Verreibung)<br />
in der Homöopathie offizinell (Roth 1862); gilt als wichtiges Arzneimittel.<br />
Winkler-Zoologie, S. 807 (Bufo); S. 882 (Lapis bufonitcs).<br />
Butyrum<br />
Butter, Nahrungsmittelfett aus der Milch von Haustieren (Schaf, Ziege, besonders<br />
Kuh). Arzneilich offiziell bis zum 19. Jh. verwandt (Ph. Hessen 1827). In der Antike<br />
(Dioskurides, Galen) und bei den Arabern als Emolliens, gegen Husten, Lungenentzündung.<br />
Bestandteil von Latwergen, Pflastern und besonders Salben, dabei auch<br />
Trinksalben: Unguentum potabile (Ph. Nürnberg 1546), bis Ende 18. Jh. (Ph. Württemberg<br />
1785: Unguentum rubrum potabile); Unguentum viride reginae nach Ph.<br />
Augsburg 1640 aus Butter und vielen Kräutern und Wurzeln, bis Ende 18. Jh. (Ph.<br />
Württemberg 1785: Unguentum viride potabile).<br />
Winkler-Zoologie, S. 865.<br />
Calculus humanus<br />
Lapis humanus, Blasenstein. Als harn- und steintreibendes Mittel (Signatur!) gelegentlich<br />
erwähnt, aber ohne Bedeutung. Nach Woyt (um 1750) gegen ansteckende<br />
Fieber und Pest wegen Ähnlichkeit mit Bezoarstein, deshalb auch Bezoar microcosmicum<br />
genannt. Er erwähnt auch Gallensteine gegen Gelbsucht.<br />
Winkler-Zoologie, S. 799.<br />
Camelus<br />
Camelus dromedarius L., Dromedar, und Camelus baetrianus L., Trampeltier. Nach<br />
Geiger (um 1830) waren einst gebräuchlich (jedoch kaum in deutschen Apotheken):<br />
Fett, Adeps Cameli; Blut, Sanguis Cameli; Galle, Fel Cameli; Harn, Urina Cameli;<br />
Kot, Stereus Cameli. Aus Kamelmist wurde der ägyptische Salmiak hergestellt.<br />
Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Cameli).<br />
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Cancer<br />
Astacus fluviatiIis R. (Cancer fluviatilis), Flußkrebs. In antiker (Dioskurides, Galen)<br />
und arabischer Medizin (Mesue), meist verascht, benutzt; gegen Tollwut, Schwindsucht,<br />
Blasensteine, Krebs. Sehr selten in Pharmakopöen bis zum 18. Jh .. Seit 19. Jh.<br />
wichtiges Arzneimittel der Homöopathie "Cancer fluviatilis" (Tinktur aus Potamobius<br />
astacus L.; Buchner 1840).<br />
Gebräuchlicher als Krebse und ihre Asche waren die Krebsscheren, Che1ae Cancrorum,<br />
nach Geiger vom Taschenkrebs, Cancer pagurus L.. In Ph. Württemberg 1741<br />
als Nephriticum, Absorbens. Dort auch Oculi Cancrorum (Lapis Cancrorum, Lapilli),<br />
Krebsaugen (Krebssteine). Konkretionen aus dem Magen der Flußkrebse.<br />
Häufiger Bestandteil von Pulvermischungen: Resolvens, Abstergens, Absorbens,<br />
harn- und schweißtreibend. Offizinell vom 16. Jh. (T. Worms 1582, Lapis Gammarorum)<br />
bis Mitte 19. Jh. (Ph. Hannover 1861).<br />
Winkler-Zoologie, S. 807 uf.; M. D. Grmek u. D. Guinot, Les erustae.!s dans la matiere medieale europeenne<br />
au XVIe sihle, Rev. Hist. Sei. 18, 55-71 (1965).<br />
Canis<br />
Canis familiaris L., Haushund. Aus jungen Tieren (Catelli) wurde nach dem Töten<br />
mit Olivenöl u. a. Zusätzen Oleum Catellorum bereitet. Gelegentlich in Pharmakopöen<br />
bis Ende 18.Jh .. In Deutschland z. B. Oleum Florum Slotani (Ph. Württemberg<br />
1741): 2 junge Hunde, 12 Frösche, Regenwürmer, Olivenöl, Zus:itze von<br />
Menschen- und Murmeltierfett, Skorpionöl und 27 Blütenarten; als Nervinum.<br />
Allgemein offizinell, in fast allen Pharmakopöen des 16.-18. Jh. Hundefett, Pinguedo<br />
Canis. Innerlich als Wund- und Lungenmittel, äußerlich Ohrenmittel, gegen<br />
Podagra. Bestandteil der Unguentum nervinum (Ph. Nürnberg 1666). Aus Antike<br />
nur vereinzelt belegt (Scribonius Largus).<br />
Verbreiteten Gebrauch fand der weiße Hundekot (Stercus Canis, Album graecum,<br />
Zibethum caninum, Flores Melampi, Flores Safiri albi, Weißer Enzian). Von Ägyptern,<br />
Antike über Araber bis Ende 18. Jh. offizinell. Nach Ph. Württemberg 1741<br />
innerlich bei Koliken und Dysenterie, äußerlich bei Angina und Geschwüren.<br />
Weitere Arzneimittel, meist auf antiker Tradition beruhend, aber kaum in Pharmakopöen:<br />
Hundezähne, Hundeleber, Hundefell. Im 19. Jh. nicht mehr gebraucht, hier<br />
in Homöopathie als weniger wichtiges Arzneimittel Essenz aus "Lac caninum" (frische<br />
Hundemilch).<br />
Winkler-Zoologie, S. 808 (Catellus); S. 840 (Pinguedo Canis); S. 872 (Stereus Cani,); S. 827 (Dentes Can;,);<br />
S. 831 (Hepar Canis); S. 836 (Pellis Canis); S. 856 (Unguis Canis, Hundezehen).<br />
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Cantharides<br />
Lytta vesicatoria F. (Meloe vesicatorius L.; Musca hispanica, Scarabeolus parva),<br />
Spanische Fliege. Die Verwendung dieses grünen Käfers ist im alten Indien, Ägypten,<br />
bei den Griechen und Römern nicht sicher belegt, man benutzte dort andere<br />
Cantharidinhaltige Käfer (z. B. Mylabris cichorii F.). Seit dem 16. Jh. (Ph. Nürnberg<br />
1592) bis zur Gegenwart (DAB 6,1926) in fast allen Pharmakopöen. Gebrauch<br />
des Käfers als Pulver, Essenz, Tinktur, Pflaster (Vesikatorpflaster), Collodium,<br />
Salbe. In Homöopathie (Hartlaub u. Trinks, 1828) Tinktur als wichtiges Mittel.<br />
Äußerliche Wirkung: Blasenziehend. Innerlich, in sehr kleinen Dosen, bei Wassersucht,<br />
Hydrophobie. Reizt Harn- und Geschlechtsorgane, daher - gefährliches -<br />
Aphrodisiacum; Bestandteil von Liebestränken.<br />
Cantharidin von Robiquet (1810) entdeckt, Konstitutionsformel von Gadamer<br />
(1914).<br />
Tschirch-Handbuch III, S. 866 uf.; Gilg-Schürhoff-<strong>Drogen</strong>, S. 267-272 (Kap. Die Canthariden); Hirschfeld<br />
Linsert-Liebesmittel, S. 207-215 (Kap. Tiere und tierische Stoffe).<br />
Capra<br />
Capra hircus L., Hausziege, Geis, Ziegenbock. In allen Pharmakopöen des 16.-18.<br />
Jh. waren aufgenommen:<br />
1. Sebum hircinum, Bocksunschlitt, für Pflaster; nach ph. Württemberg 1741 ein<br />
Emolliens und Leniens.<br />
2. Sanguis Hirci (exsiccatus oder praeparatus), (getrocknetes oder zubereitetes)<br />
Ochsblut; nach Ph. Württemberg 1741 erweicht es festes Blut, hilft gegen Steinschmerzen<br />
und Dysenterie. Gegen Ruhr schon von Dioskurides empfohlen, von Galel1<br />
gegen Wassersucht, von Ibn Baithar gegen Steine.<br />
Selten verwandt wurden Ziegenmilch, Lac caprillum; Molken, Serum caprillum;<br />
Bocksmark, Medulla Hirci (Ph. Augsburg 1623); Bockshorn, Cornu Caprae oder<br />
Cornu Hirci.<br />
Die Wildziege, Capra aegagrus Gm., liefert einen Bezoar.<br />
Winkler-Zoologie, S. 842 (Pinguedo Hirci); S. 849 (S.nguis Hirci; Sanguis Hirci montani; Sanguis Capricornu,<br />
Steinbocksblut); S. 833 (Medulla Hirci); S. 865 (Lac caprina); S. 825 (Cornu Capr.e).<br />
Caro<br />
Fleisch. Vor allem Diät- und Kräftigungsmittel (Brühe, Jusculum), einige Sorten<br />
auch mit spezifischen Wirkungen gedacht, besonders in antiker und arabischer Medizin;<br />
z. B. Krebsfleisch, Caro Cancrorum, bei Lungenschwindsucht; ebenso Capaun-<br />
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fleisch, Caro Caponis (daraus, nach Ph. Brandenburg 1731, mit pflanzlichen <strong>Drogen</strong><br />
und Wein, ein Aqua Caponis destilliert); Igelfleisch, Caro Erinacei, bei Nierenschmerzen;<br />
Schildkrötenfleisch, Caro Testudinis, gegen Krämpfe, verascht gegen<br />
Krebs. Große Bedeutung erlangte nur das Schlangenfleisch, Caro Viperarum, als Bestandteil<br />
des Theriaks.<br />
Aus Rindfleisch, Caro Ovile, wurde im 19. Jh. Fleischextrakt, Extractum Carnis, als<br />
Anregungsmittel für Verdauungs drüsen, von M. v. Pettenkofer in Münchener Hofapotheke<br />
hergestellt, in großem Umfang seit 1862 als Liebigs Fleischextrakt.<br />
Winkler-Zoologie, S. 817 (überblick Caro; Caro Cancrorum); S. 818 (Caro Caponis; Caro Columbae; Caro<br />
Erinacei; Caro Galli; Caro Leonis; Caro Ovile; Caro Testudinis; Caro Viperarum) S. 821; (Caro Vituli).<br />
Carpio<br />
Cyprinus carpio L., Karpfen. Die Knorpel zwischen dem Gaumen und dem 1. Rückgratswirbel<br />
waren als Karpfenstein, Lapis Carpionum, im 17. Jh. (T. Mainz 1618)<br />
und 18. Jh. (Ph. Württemberg 1785) gebräuchlich; gegen Pleuritis, Kolikschmerzen,<br />
Steinleiden, Epilepsie. Selten gebraucht wurde vor dem 19. Jh. die Karpfengalle, Fel<br />
Carpionis, gegen Epilepsie und Hornhautflecken. Sie blieb in der Homöopathie bis<br />
Anfang 20. Jh. gebräuchlich (Verreibungen).<br />
Winkler-Zoologie, S. 832 (Lapis Carpionis).<br />
Caseus<br />
Käse. Nur ganz vereinzelt als Medikament - meist äußerlich anzuwenden - empfohlen.<br />
WinkJer-ZooJogie, S. 866.<br />
Castor<br />
Castor fiber L., Biber. Besitzt Sekretionsorgane (Bibergeilbeutel, Castorsäcke), von<br />
Dioskurides fälschlich für Hoden gehalten. Nach dem Trocknen innen braunes<br />
Pulver: Castoreum, Bibergeil. Sehr wichtiges Arzneimittel von der Antike über die<br />
Araber bis zum 19.Jh .. In allen Pharmakopöen, zuletzt DAB 2, 1882, dann Erg.<br />
Bücher. Verwendung der gepulverten Ganzdroge, meist mit Beutel, allein oder in<br />
Rezepten (Theriak), in Pillen, Trochisken, als Extrakt, Essenz, öl, Spiritus, Tinktur.<br />
Verwendung sehr vielseitig, als Nervinum, Antihystericum, Antepilepticum, Uterinum<br />
usw. In Homöopathie (Buchner, 1852) ist Tinktur aus "Castoreum sibiricum"<br />
wichtiges Arzneimittel.<br />
Weniger geschätzt war das Castoreum canadense, Englisches Bibergeil, von Castor<br />
americanus C.<br />
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Anfang 19. Jh. bereits obsolet war Bibergeilfett, Axungia Castorei, Fett aus Säckchen,<br />
die am Mastdarm des Bibers liegen, zu Einreibungen.<br />
Winkler-Zoologie, S. 859 uf.; R. Folch Andreu, EI Castor y el Castoreo, Farmacia Nueva 1958, Nr. 261 u. 262.<br />
CastorEqui<br />
Nach Homöopathischem Arzneibuch der getrocknete, an der inneren Seite der Füße<br />
des pferdes (Equus caballus L.) befindliche Auswuchs; hier wichtiges Arzneimittel<br />
zur Tinkturenbereitung.<br />
Catus<br />
Felis silvestris Schreb. (Felis catus ferus), Wildkatze. Geiger (um 1830) nennt als<br />
ehedem offizinell nur das Katzenfett, Axungia Cati.<br />
Winkler-Zoologie, S. 840 (Pinguedo Cati).<br />
Cera<br />
Wachs aus Bienenwaben, vom Honig befreit und umgeschmolzen: Cera flava, Gelbes<br />
Wachs. Man bleicht es durch Sonne oder Chemikalien (Kochsalz, Natron, gegenwärtig<br />
mit chemischen Oxydationsmitteln, Tierkohle): Cera alba, Weißes Wachs. Außer<br />
diesen bei den, für die Pharmazie wichtigsten Sorten, gab es den Farbtönen nach viele<br />
weitere (rot, grün, schwarz usw.). Wachs war im Altertum eine Ware des Fernhandels<br />
(seit 2. Jahrtausend v. Chr. belegt); es diente hauptsächlich handwerklichen<br />
Zwecken, den Kerzenherstellern, Keroplasten, Enkausten, Bronzegießern. In medizinischem<br />
Gebrauch war es von früh an bis zur Gegenwart. Wir finden es im Papyrus<br />
Ebers (zu Räucherungen bei Gebärmuttervorfall); bei Dioskurides (der die Bleichung<br />
von gelbem Wachs beschreibt; Wachs hat erwärmende, erweichende und mäßig ausfüllende<br />
Kraft; man mischt es Tränken für Dysenteriekranke zu; es läßt, eingenommen,<br />
bei den Ammen die Milch nicht zu Käse werden); bei Galen werden Pflaster<br />
aus Wachs gemacht. Vielseitige Verwendung findet das Wachs als Rezepturhilfsmittel,<br />
dabei für selbst wirkend gehalten, bei den Arabern und somit in die Neuzeit<br />
hinein. Valerius Cordus (Ph. Nürnberg 1546) übernimmt eine Reihe von Wachspflastern:<br />
Caerotum infrigidans Galeni ex Mesuae; C. sandalinum Mesuae; C. stomachale<br />
Galeni descript. Mesue (Cerate sind als Arzneiform noch im DAB 6, 1926,<br />
vorhanden). Wachs ist außerdem Bestandteil vieler anderer Pflaster und Salben. In<br />
Ph. Nürnberg 1598 erscheint ein Wachsäl, Oleum Cerae, ohne Vorschrift. Die ph.<br />
Augsburg 1640 gibt sie in ihrer Mantissa hermetica: Wachs wird mit geglühten Knochen<br />
trocken aus der Retorte destilliert. Dieses öl steht noch in Ph. Preußen 1813.<br />
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Nach Ph. Württemberg 1741 wird es innerlich als Diureticum benutzt, vor allem<br />
aber äußerlich bei Hautleiden, Tumoren. Vom Wachs selbst schreibt diese Pharmakopöe:<br />
Es erweicht, reinigt und lindert Schmerzen; innerlich wird es mit Quittensaft<br />
zusammen bei Dysenterie gegeben. Außer Cera alba und fla va wird Stopfwachs,<br />
Propolis, geführt: Ein harzartiges Produkt, das die Bienen zum Verschließen von<br />
öffnungen und Spalten verwenden. Schon bei Dioskurides (gegen Flechten; zu Räucherungen<br />
bei Hysterie). Selten gebraucht wurde Jungfernwachs, Cera virginea, aus<br />
frischen Waben gewonnen.<br />
In einigen Pharmakopöen des 19. Jh. gibt es Cereoli, Wachsstäbchen oder Wundstäbchen<br />
(Ph. Preußen 1799-1829); sie wurden von den Bacilli medicati abgelöst,<br />
die mit Kakaoöl hergestellt werden, der Name Cereoli hat sich als Synonym bis zum<br />
20. Jh. erhalten.<br />
Als Wachspräparate wurden in Apotheken (nach Ph. Württemberg 1741) noch hergestellt:<br />
Baumwachs, Cera arborea, für Gärtner; Siegelwachs, Cera sigillaris, und<br />
zwar rotes (mit Zinnober) und grünes (mit Grünspan); letzteres auch zur Behandlung<br />
von Hühneraugen und Warzen.<br />
Winkler-Zoologie, S. 860 (Cera); S. 861 (Propolis); Tschirch-Handbuch II, S. 770 uf.; Reinhard Büll: Vom<br />
Wachs, Frankfurt/M. 1959 ff, S. 143-190 (Zur Geschichte des Wachshandels).<br />
Cerebrum<br />
Hirn. Bei den alten Kgyptern Hirn von Mensch, Hase, Huhn, Kamel, meist als<br />
Augenmittel. In Antike und bei Arabern seltener gebraucht: Schwalbenhirn bei<br />
Augenkrankheiten (Galen); Kranichhirn gegen Gedächtnisschwäche (Ibn Baithar).<br />
Im Abendland kaum benutzt. Aus Kälberhirn im 20. Jh. Cerebrum siccatum, gegen<br />
Psychosen, Epilepsie, Hysterie.<br />
Winkler-Zoologie, S. 821 ufo (Cerebrum); S. 799 (Cerebrum hurnanum).<br />
Cervus<br />
Der Hirsch, Cervus elaphus L., lieferte viele Arzneistoffe. Die wichtigsten waren:<br />
1. Hirschhorn, Cornu Cervi (-+ Cornu).<br />
2. Hirschtalg, Sevum cervinum, gebraucht bei Pflasterherstellung; verschwindet mit<br />
Beginn des 19. Jh. aus den Pharmakopöen. Desgleichen, soweit sie im offiziellen<br />
Gebrauch waren:<br />
3. Hirschgeweih im Bast, Hirschkolben, Typha Cornu Cervi (Cornae tenella Cervi,<br />
Cuspides Cornu Cervi). Hieraus läßt Ph. Württemberg 1785 ein Aqua Typhorum<br />
Cervi simplex, mit Wein destilliert, bereiten; bei Fiebern und zur Erleichterung<br />
der Geburt.<br />
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4. Hirschherzknochen, Ossa de Corde Cervi (~ Ossa).<br />
5. Hirschrute, Priapus Cervi (~Priapus).<br />
6. Hirschhoden, Testiculi Cervi; selten in Arzneitaxen (T. FrankfurtIM. 1687);<br />
Aphrodisiacum.<br />
7. Plazenta, Placenta Cervi. Sehr selten.<br />
8. Hirschherz, Cor Cervi. Hieraus läßt Ph. Württemberg 1785 ein Aqua e Corde<br />
Cervi, mit vielen Pflanzen, Wein und Wasser angesetzt, destillieren; bei bösartigen<br />
Krankheiten und zur Rekonvalenszenz.<br />
9. Hirschlunge, Pulmo Cervi. Selten (T. Worms 1582).<br />
10. Hirschleber, Hepar Cervi. Selten.<br />
11. Hirschblut, Sanguis Cervi. Papyrus Ebers, Dioskurides; sonst sehr selten.<br />
12. Hirschkot, Stercus Cervi. Sehr selten.<br />
13. Hirschklauen, Ungulae Cervi. Sehr selten. Man nahm hier in der Regel die<br />
Klauen vom Elch, Cervus alces L. Diese sind vom 16. bis 18. Jh. in Taxen (T.<br />
Worms 1582) und Pharmakopöen (Ph. Württemberg 1785) zu finden. Gegen<br />
Epilepsie. Ebenso sollte das Elenhorn, Cornu Alcis, wirken (Ph. Württemberg<br />
1785).<br />
Winkler-Zoologie, S. 822 (Cor Cervi) ; S. 826 (Cornu Cervi) ; S. 827 (Cornu Cervi ex Apieibus, Hirschhornspitzel;<br />
Typha Cornu Cervi); S. 831 (Hepar Cervi); S. 833 (Medulla Cervi); S. 834 (Ossa de Corde Cervi);<br />
S. 841 (Pinguedo Cervi); S. 845 (Priapus Cervi); S. 846 (Pulmo Cervi); S. 848 (Sanguis Cervi); S. 852 (Talus<br />
Cervi); S. 866 (L.erimae Cervi, Hirschtränen, Sekret aus Augenwinkel); S. 825 (Cornu Aleis); S. 857 (Ungul.<br />
Aleis).<br />
Heinrich Manell, Der Hirsch in der antiken und in der deutschen Volksmedizin, Nova Acta Leop. (N. F.)<br />
17, 55-63 (1963).<br />
Cetaceum<br />
Walrat (Sperma Ceti, Ambra candicans, Flos Maris, Adipocera cetosa). Nach DAß<br />
6, 1926, der gereinigte, feste Anteil des Inhalts besonderer Höhlen im Körper der<br />
Potwale, hauptsächlich des Physeter macrocephalus Lac .. Solche Höhlen befinden<br />
sich auch im Kopf, weshalb man bis zum 18. Jh. Zusammenhang mit dem Gehirn<br />
annahm. Verbreiteter war bis dahin die Ansicht, daß es sich um die Samenmasse des<br />
Wals handele.<br />
Kenntnis in der Antike ist nicht sicher (Flos Salis? Halosanthos?). In deutschen<br />
Apotheken im 15. Jh. vorhanden (Lüneburg 1475). Vom 16. Jh. an bis zur Gegenwart<br />
in allen Pharmakopöen. Seine Wirkung (nach Ph. Württemberg 1741): Resorbens,<br />
Demulcans, Anodynum, Cosmeticum. Verwendung in Salben, z. ß. Unguentum<br />
potabile der Ph. Nürnberg 1546, mit Butter, Rubea tinctorum, Castoreum und<br />
Tormentilla; Unguentum leniens (seit DAB 1, 1872) mit Wachs, Mandelöl, Rosenöl;<br />
eine Art "Cold Cream", wie es viele Sorten bei den Parfümhändlern des 19. Jh.<br />
gab, die jedoch nicht immer Cetaceum verwandten, auch nicht immer Rosenöl<br />
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(. Rosen-Cold-Cream), sondern auch andere ätherische öle, wie Veilchenöl, äthensches<br />
Mandelöl.<br />
Tschirch-Handbuch H, S. 745 ufo<br />
Cicada<br />
Tettigia omi L. (Cicada orni), Zikade. Seltener Gebrauch bis zum Mittelalter.<br />
Winkler-Zoologie, S. 809.<br />
Ciconia<br />
Ciconia alba (L.) (Ardea ciconia), Weißer Storch. Seltener Gebrauch des Fettes,<br />
Axungia Ciconiae, aufgeführt in Ph. Württemberg 1741, und der Asche, Ciconia<br />
combusta, in Ph. Brandenburg 1713 (gifttreibend, gegen Pest).<br />
Winkler-Zoologie, S. 841 (Pinguedo Ciconiae); S. 809 (Ciconia).<br />
Coagulum<br />
Magengerinnsel. Geronnener Mageninhalt säugender Tiere. Viele Sorten bei Dioskurides<br />
(Bock, Damhirsch, Hase, Hirsch, Kalb, Pferd, Rind, Schaf, Seehund,<br />
Ziege), bei Epilepsie, Genitalblutung, zum Auflösen von geronnenem Blut im Magen.<br />
Wenige Sorten gelangten in einige Arzneitaxen und Pharmakopöen bis zum<br />
18. Jh., z. B. von der Ziege, Coagulum Hirci, und vom Hasen, Coagulum Leporis,<br />
in T. Berlin 1574. Letzteres, auch Hasenlipp genannt, in Ph. Nürnberg 1666, T.<br />
Wien 1765.<br />
Winkler-Zoologie, S. 861.<br />
Coccionella<br />
Dactylopius coccus C. (Coccus cacti coccinelliferi L.), Cochenille, Kaktusschildlaus.<br />
Kleines Insekt, das getrocknet wird (beste Sorte trächtige Weibchen). Von den Azteken<br />
kultiviert; roter Farbstoff. Erste Hälfte des 16. Jh. in Europa bekannt geworden;<br />
wurde oft für Pflanzensamen gehalten, erst um 1700 war sichergestellt, daß<br />
es getrocknete Insekten sind. Im 17. Jh. in Arzneitaxen (T. Frankfurt/M. 1687). Im<br />
18. Jh. in Pharmakopöen: Ph. Württemberg 1741 bezeichnet die Cochinilla als<br />
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Cardiacum, Sudoriferum, Alexipharmacum, Diureticum, Stimulans, Febrifugum;<br />
wichtiger Farbstoff. Im 19. Jh. Verbleib in den meisten Pharmakopöen bis 2. Hälfte<br />
(DAB 1, 1872); hauptsächlich Färbemittel für Zahnpulver, Mundwässer, kaum noch<br />
als harntreibendes und Keuchhustenmittel.<br />
In Apotheken des 18. Jh. waren - nicht zu medizinischem Gebrauch - vorrätig:<br />
Carminum, Karmin, durch Alaun aus wäßrigem Cochenilleauszug gefällter Farbstoff.<br />
Aus der Mutterlauge gewann man durch Fällen mit Pottasche den roten Aluminiumfarblack<br />
Lacca florentina, Florentinerlack.<br />
In Arzneitaxen (T. Frankfurt/M. 1687) und Pharmakopöen (Ph. Württemberg<br />
1741) kommen gelegentlich vor: Torna Solis (Bezetta) rubra, Tornesol, Spanischer<br />
Flor, das sind Leinwandläppchen, mit wäßriger Abkochung der Cochenille getränkt.<br />
Zum Schminken, in Küchen und Konditoreien zum Färben.<br />
In der Homöopathie (Buchner 1852) ist "Coccus cacti" (Tinktur aus Cochenille)<br />
wichtiges Arzneimittel. Außerdem wird dort "Coccionella septempunctata" (Tinktur;<br />
Buchner 1840) geführt, vom Siebenpunktigen Marienkäfer. Er war ganz selten<br />
offizinell (Ph. Hamburg 1852); daraus eine Tinktur, die ebenso wie der zerquetschte<br />
Käfer gegen Zahnbeschwerden benutzt wurde.<br />
Tsmirm-Handbum II1, S. 964; Winkler-Zoologie, S. 809.<br />
Columba<br />
Columba domestica 1., Taube. Seltener Gebrauch des Taubenmistes, der schon aus<br />
der Antike zu belegen ist (Dioskurides, mit Mehl und Essig bei Skrofeln, mit Honig<br />
gegen Pocken, mit 01 gegen Brandwunden, bei Galen mit Senf bei Podagra, Bauchund<br />
Nierenschmerzen). Er gehört nicht zu den offizinüblichen Drecksorten (-+ Stercus)<br />
des 16.-18. Jh., findet sich aber in einigen Rezepten, z. B. Emplastrum de<br />
Stercore columbino (Ph. Nürnberg 1592), bei chronischen Katarrhen; Emplastrum<br />
Diabotanum Blondelli (Ph. Württemberg 1741).<br />
Winkler-Zoologie, S. 873 (Stercus Columbae).<br />
Conchae<br />
Testae, Muschelschalen. Sie dienten in der Antike (Dioskurides, Galen), gebrannt,<br />
Zum Trocknen nasser Geschwüre und zur Zahnpflege. Ji.hnlich bei den Arabern.<br />
Offiziell benutzt wurden sie im 17. und 18. Jh., zum Binden von Säuren, in Pulverform<br />
("präpariert"), rezepturmäßig in Pillen und Latwergen, auch Mixturen. Ph.<br />
Württemberg 1741 beschreibt Concharum Praeparatio. Das erhaltene feine Pulver<br />
wirkt absorbierend, fiebervertreibend, schweiß- und harntreibend. Gleiche Wirkungen<br />
haben Conchae citratae, die mit Zitronensaft hergestellt wurden.<br />
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zu Kapitel Aegagropila<br />
zu Kapitel Aranea
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mon benl ORIENT ALlfd)en<br />
BEZOAR.<br />
,<br />
zu Kapitel Bezoar<br />
$onbem~ibergeill ~iberu~ett unb betren<br />
S2a~rtn.<br />
zu Kapitel Castor<br />
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Meist ist allgemein von Conchae marinae, Meeresmuscheln, die Rede. Für das 5pecificum<br />
antifebrile Crollii (Ph. Württemberg 1741) sind ausdrücklich längliche Muschelschalen<br />
- wohl von Unio-Arten - vorgeschrieben. Gebräuchlich waren auch<br />
die Austernschalen, Conchae Ostreae, von Ostrea edulis L.<br />
Winkler-Zoologie, S. 853 (Testa Conchae marinae); S. 854 (Dent.lia; Entali.); S. 855 (Tesra venere.).<br />
Cor<br />
Herz. Wenig gebraucht, keine Sorte in Arzneitaxen, gelegentlich ein Präparat wie<br />
in Ph. Württemberg 1741: Aqua e Corde Cervi (frisches Hirschherz mit pflanzlichen<br />
<strong>Drogen</strong> und Wein destilliert).<br />
Winkler-Zoologie, S. 822 (Cor; Cor Cervi; Cor Stellionis, Eidechsenherz); S. 823 (Cor Viperarum; Cor<br />
Vituli).<br />
Corallina<br />
Corallina officinalis L. (Nodularia officinalis M.), Korallenmoos (Muscus corallina),<br />
von Geiger (um 1830) zu den Korallen, von Wiggers (um 1850) zu den Algen gerechnet.<br />
Im 17. und 18. Jh. in Taxen (T. Frankfurt/M. 1687) und Pharmakopöen<br />
(Ph. Württemberg 1741). Wurmmittel; im Pulvis ad Vermes.<br />
Winkler-Zoologie, S. 823.<br />
Corallium<br />
Korallen. Bis zum 18. Jh. in allen Pharmakopöen, im 19. Jh. nur noch selten (Ph.<br />
Hannover 1862). Die beiden wichtigsten Sorten: Corallium album, Madrepora<br />
oculata L., Augenkoralle; Corallium rubrum L. (Gorgonia nobilis 501., Isis nobilis<br />
L., Lithodendron, Arbustus marinus), Edelkoralle. Verwendung gleichartig, rote<br />
bevorzugt. Vielseitig (gepulvert oder gebrannt) in Antike (Dioskurides, Galen) und<br />
bei den Arabern (Ibn Baithar; Avicenna), bei Geschwüren und Augenleiden, Harnund<br />
Milzbeschwerden; herzstärkend; bei Blutflüssen; um den Hals gehängt bei<br />
Epilepsie. In Ph. Nürnberg 1546 sind sie Bestandteil vieler Komposita: Diathamaron<br />
Nicolai; Diamargariton Nicolai; Diamoschum Mesuae; Diaxyloaloes Mesue;<br />
Electuarium de Gemmis Mesuae; Confectio liberantis; Confectio cordialis; Electuarium<br />
Diapaeoniae; Pulvis ad Epithema Cordis; Aurea alexandrina Nicolai;<br />
Diacodion Actuarii; Trochisei de Carabae Mesuae; Trochisei de Terra sigillata<br />
Mesue; Emplastrum de Crusta Panis Montagnanae; Unguentum citrinum Nicolai.<br />
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Im 18. Jh. (Ph. Württemberg 1741) sind die wichtigsten Zubereitungen und Verwendungen:<br />
1. Präparierte rote und weiße Korallen: Gewaschen und feinst gepulvert; Absorbens,<br />
Adstringens, Antepilepticum.<br />
2. Magisterium Coralliorum, mit Essig und Kaliumcarbonat (besteht aus Calciumcarbonat);<br />
Roborans, herzstärkend.<br />
3. Sal Coralliorum, mit Essig (besteht aus Calciumacetat); Diureticum, Sudoriferum.<br />
4. Tinctura Coralliorum, mit Essig, Zimtwasser, Alkohol, Zucker; Adstringens,<br />
Roborans; schweiß- und harntreibend.<br />
5. Syrupus Coralliorum, mit Berberitzensaft; Refrigerans, Adstringens, bei Schlagund<br />
Blutflüssen.<br />
6. In einigen Pulvermischungen, wie Pulvis absorbens Wedelii; Pulvis alexipharmacus<br />
Camerarii; Pulvis bezoardicus Rollwagii und Sennerti; Pulvis anodinus<br />
Camerarii und Ludovici; Pulvis cachecticus Quercetani; Pulvis cephalicus Winteri;<br />
Pulvis confortans Camerarii; mehrere Pulvis epilepticus verschiedener Autoren;<br />
Pulvis mantuanus; Pulvis panonicus; Pulvis temperans.<br />
Im 19. Jh. Verwendung nur noch als Zahnpulver. In der Homöopathie "Corallium<br />
rubrum", zu Verreibungen, bis Anfang 20. Jh.<br />
Als seltene Korallenart, ohne medizinischen Gebrauch, führt die ph. Württemberg<br />
1741 als 3. Sorte Corallium nigrum, Schwarze Korallen, von Gorgonia antipathes<br />
L. . In Antike und bei Arabern gelegentlich benutzt.<br />
Winkler-Zoologie, S. 823 (Corallium album; Corallium nigrum; Corallium rubrum, bis S. 825); W. G. Robertsen,<br />
The Use of Unicornus Horn, Cor.! .nd Stones in Medicine, Ann. Med. Hist. 8, 240-248 (1926).<br />
Cornu<br />
Horn. Die 3 wichtigsten Arten führen die Württemberger Pharmakopöen des 18. Jh.<br />
1.) Cornu Cervi, Hirschhorn. Der Gebrauch ist von den Ägyptern (Papyrus Ebers)<br />
bis über die Mitte des 19. Jh. (Ph. Hannover 1861), bis 1800 in keiner Pharmakopöe<br />
fehlend, belegt. Es gilt als Bezoardicum, seine Abkochung, die ein Gelee liefert (Gelatina<br />
Cornu Cervi) als Mittel gegen Schwindsucht. Man führt es geraspelt (Cornu<br />
Cervi raspatum); abgedreht (Cornu Cervi tornatum); präpariert, d. h. staub fein<br />
zerrieben, als Epilepticum; philosophisch präpariert (Cornu Cervi philosophicae<br />
praeparatum) d. h. ausgekocht und das Gerüst trocken feinst zerrieben, als Adstringens,<br />
Absorbens, Diaphoreticum; gebrannt (Cornu Cervi ustum) als Adstringens<br />
und Anthe1minticum; vergoldet (Cornu Cervi auratum) als Herzmittel und<br />
bei Fiebern. Die Pharmakopöen des 19. Jh. beschränken sich auf Cornu Cervi und<br />
Cornu Cervi ustum.<br />
Aus Hirschhorn wurde eine ganze Reihe chemischer Präparate gemacht, am bekanntesten<br />
ist das Hirschhornsalz.<br />
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2.) Cornu Alcis, Elentierhorn, dessen Gebrauch als AntepiIepticum im 17. und 18.<br />
Jh. üblich war.<br />
3.) Cornu Rhinozerotis, Rhinozeroshorn, das von Mitte 17.-18. Jh. wie das Einhorn<br />
gegen Gifte, ansteckende Krankheiten und Epilepsie benutzt wurde.<br />
Winkler-Zoologie, S. 825 (überblick Cornu; Cornu Aleis; Cornu Caprae); S. 826 (C. Capricornu; C. Cervi);<br />
S. 827 (C. Cervi ex Apieibus; Typha Cornu Cervi; C. Rhinozerotis; C. Tauri und C. Vaccae).<br />
Coturnix<br />
Coturnix coturnix (L.) (Perdix coturnix, Tetrao coturnix L.), Wachtel. Liefert das<br />
im 16.-18. Jh. offiziell gebräuchliche Fett Axungia Coturnicis (T. Mainz 1582;<br />
Ph. Württemberg 1785); Augenmittel.<br />
Winkler-Zoologie, S. 841 (Pinguedo Coturnieis).<br />
CucuIus<br />
Cuculus canorus L., Kuckuck. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch von Fett, Axungia<br />
Cuculi; Kot, Stercus Cuculi; Asche, Cuculus combustus, gegen Stein- und Magenschmerzen,<br />
Epilepsie.<br />
Winkler-Zoologie, S. 809.<br />
Dentes<br />
Zähne. Nur relativ wenige Sorten wurden allgemein medizinisch benutzt. In Ägypten<br />
(Papyrus Ebers) Eselszähne, DentesAsini; Schweinezähne,DentesPorci; Elefantenzähne,<br />
Dentes Elephantis (Ebur, Avolium, Elfenbein). Letztere auch bei Dioskurides<br />
und arabischen Autoren. Ibn Baithar erwähnt Wolfszähne, Dentes Lupi.<br />
Im Mittelalter begann der Narwalstoßzahn, Dens monocerotis, von Ceratodon<br />
monoceros Briss., als Einhorn, Unicornum marinum, eine Rolle zu spielen. Man<br />
glaubte an die Herkunft von einem Fabelwesen. Im 16. Jh. ist nur Elfenbein in<br />
allen Pharmakopöen zu finden (geschabt, Rasura Eburis, und gebrannt, Ebur ustum<br />
bzw. Spodium de Ebore); in Arzneitaxen geschabter Schweinezahn und Biberzahn.<br />
Im 17. Jh. wurden die Walroßzähne, Dentes Hippopotami, üblich, und die Württemberger<br />
Pharmakopöen des 18. Jh. führen, ehe alle diese <strong>Drogen</strong> und Präparate<br />
der Rationalisierung am Ausgang des 18. Jh. zum Opfer fallen:<br />
1. Ebur, Helfenbein, als Refrigerans, Adstringens.<br />
2. Dentes Hippopotami (Dentes Equi marini), Walroß- bzw. Seepferdszähne, als<br />
AntepiIepticum, Antispasmodicum, Antipleuriticum, zum BlutstilIen.<br />
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3. Dentes Apri, Wildschweinszähne als Specificum bei Pleuritis.<br />
4. Unicornum marinum (Monoceros verum), Einhorn, Verwendung wie andere Zähne<br />
und Hörner, früher als Alexipharmacum, gegen alle Gifte, als Demulcans,<br />
Antacidum, Antispasmodicum, Diaphoreticum.<br />
5. Unicornum fossile (Ebur fossile), gegrabenes Einhorn, das sind fossile Mammutzähne,<br />
als Absorbens, Adstringens, Sudoriferum.<br />
Volkstümliche Verwendung von Zähnen, oft als Amulett, der Signatur nach beim<br />
Zahnen der Kinder, gegen stechende Schmerzen; Hundezähne gegen Angriffe von<br />
Hunden.<br />
Winkler-Zoologie, S. 827 (überblick Dentes; D. Apri; D. Asini; D. Canis); S. 828 (Dentes Castorei = D.<br />
Fieri, Biberzähne; D. Elephantis; D. Hippopotami); S. 829 (Dentes Lupi; D. MonDeerotis); S. 830 (Dentes<br />
Pord); W. G. Robertsen, Th. Use of Unieornus Horn, Coral and Stones in Medicine, Ann. Med. Hist. 8,<br />
240-248 (1926).<br />
Diptera<br />
Fliegen und Mücken wurden nicht offiziell gebraucht. Geiger (um 1830) schreibt<br />
aber von einstiger Verwendung:<br />
Culex pipiens L., Stechmücke; Purgiermittel bei hartnäckigen Verstopfungen.<br />
Musca domestica L., Stubenfliege; beruhigendes, abführendes, Haarwuchs beförderndes<br />
Mittel; ein destilliertes Wasser gegen Augenleiden.<br />
Doryphora<br />
Doryphora decemlineata Say., Coloradokäfer. In der 2. Hälfte des 19. Jh. als wichtiges<br />
Mittel der Homöopathie (Tinktur; HaIe 1872) aufgekommen.<br />
Equus<br />
Equus caballus L., Pferd. Im 17. und 18. Jh. (Ph. Augsburg 1623; ph. Württemberg<br />
1785) waren offizinell:<br />
1.) Pferdefett, von dem Ph. Württemberg 2 Sorten nennt: Axungia Equi e Collo,<br />
Pferdekammfett (vom Halse gewonnen), als Emolliens, Digerans, Leniens; Axungia<br />
Equi, als Attenuans, Resolvens.<br />
2.) Pferdehoden, Testes Equi; Verwendung nach Ph. Württemberg 1741, mit Wein<br />
gewaschen, getrocknet, gepulvert, um den Fötus auszutreiben und gegen Koliken.<br />
Bestandteil des üblichen Pulvis ad Partum.<br />
Selten wurde vor 1800 verwandt: Pferdemist (Stercus Equi); Blasensteine (Hippolithi);<br />
Pferdehufwarzen (Lichen Equi); als Diätmittel Pferdemilch (Lac Equi);<br />
Hufeisennagelköpfe (Apices Clavorum equinorum).<br />
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In de.r Homöopathie ist bis Anfang 20. Jh. "Hippomanes" gebräuchlich, die klebrige<br />
Schleimsubstanz von der Allantoishaut der Stute. Siehe auch Castor Equii.<br />
Winkler-Zoologie, S. 873 (Stereus equinum, Zibethum e.b.llinum); S. 880 (Limen Equi, Verme. Pedum<br />
equinorum, Pferdehufw.rzen); S. 856 (Testieuli Equi, Vervex Equorum, Hipposormis); S. 887 (Apiees<br />
Clavorum equinorum).<br />
Erinaceus<br />
Erinaceus europaeus L., Igel. Bei Dioskurides und Galen getrocknetes Fleisch oder<br />
Asche. Gebrannter Igel, Erinaceus ustus, in Ph. Augsburg 1623. Die Ph. Württemberg<br />
1741 schreibt über die Wirkung von Erinaceus combustus: Specificum bei Blutharnen<br />
und Unvermögen, Harn zu halten; bei Schwindsucht, Gelbsucht, Wassersucht.<br />
Wird Ende 18. Jh. obsolet, ebenso das Igelfett, Axungia Erinacei. Auch der<br />
Seeigel, Erinaceus marinus L., kommt bei Dioskurides vor; Magenmittel, harntreibend.<br />
Winkler-Zoologie, S. 809 (Erinaeeus marinus; Erin.eeus terrestris); S. 818 (C.ro Erinaeei).<br />
Fel<br />
Galle. Gehört zu den ältesten Arzneimitteln, besonders die Ochsengalle, Fel Tauri,<br />
der sich zeitweise zahlreiche andere Gallenarten im Arzneischatz verschiedener Völker<br />
(Araber, Europa) zugesellten; sie dienten vielfach gegen Augenleiden. Bei den<br />
Agyptern ist Kuhgalle Bestandteil eines wurmtreibenden Kuchens. Als Wurmmittel<br />
dient auch - neben anderen Wirkungen auf Magen und Darm - die Unguentum<br />
de Artanita majus von Mesue (Ph. Nürnberg 1546), die u. a. Fel Tauri enthält. Zahlreiche<br />
ähnliche Vorschriften in Pharmakopöen des 17. und 18. Jh., z. B. in Ph. Württemberg<br />
1741 Unguentum contra Vermes, die aus Wurzeln von Filix, Bryonia,<br />
Allium, aus Kräutern von Abrotanum, Absinthium, Tanacetum, aus Butter, Wachs,<br />
Aloe, Koloquinten und Ochsengalle herzustellen ist. Sie wird auf dem Unterleib<br />
eingerieben, treibt Würmer aus und führt ab. Die eingedickte Ochsengalle, Fel Tauri<br />
inspissatum, die seit Ende des 17. Jh. an die Stelle der frischen Ochsengalle tritt,<br />
findet auch im 19. Jh. noch ausgedehnte Anwendung (Klistiere gegen Ascariden, in<br />
Salbenform gegen Auftreibung des Unterleibs und bei Drüsenverhärtungen; innerlich<br />
bei Magen-, Darm-, Leber- und Milz leiden, gegen Hämorrhoiden). Sie ist<br />
pharmakopöeüblich und noch im DAB 1, 1872, aufgenommen, dann in den Erg.~<br />
Büchern. Es gibt dort: Fel Tauri inspissatum (Extractum animale amarum, Eingedickte<br />
Ochsengalle) und Fel Tauri depuratum siccum (Extractum Fellis taurini,<br />
Natrium choleinicum, Gereinigte trockene Ochsengalle), diese in Pillen bei Verdauungsschwäche,<br />
Magenkatarrhen, bei Gallen- und Leberleiden, Diabetes; äußerlich<br />
als Streupulver auf Wunden.<br />
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In der Homöopathie werden als wichtige Mittel aus "Fel Tauri" (frische Rindergalle)<br />
Verreibungen und alkoholische Lösungen hergestellt.<br />
Winkler-Zoologie, S. 862-864.<br />
Formica<br />
Ameisenarten, besonders Lasius niger L. (Formica nigra L.), Schwarze Ameise, und<br />
Formica rufa L., Rote Ameise. Im Mittelalter von den Arabern mit Essig verrieben<br />
gegen Aussatz, mit öl angesetzt als Aphrodisiacum. Solches 01, Oleum Formicarum<br />
Nicolai, ist vom 16. Jh. (Ph. Nürnberg 1546) bis 18. Jh. (Ph. Württemberg 1785)<br />
offizielles Aphrodisiacum.<br />
Mit Spiritus destilliert wird der Spiritus Formicarum; er steht in allen Pharmakopöen<br />
des 18. Jh .. Außer als Aphrodisiacum dient er (nach Ph. Württemberg 1741)<br />
als Antapoplecticum, Analepticum und Diureticum; äußerlich als Rheumaticum<br />
und Arthriticum. Die Vorschrift setzt sich ins 19. Jh. fort. Formica rufa wird verschiedentlich<br />
als solche in Pharmakopöen aufgenommen und regelmäßig der daraus<br />
zu bereitende Spiritus, der als Antirheumaticum zum Einreiben gebraucht wird. Seit<br />
DAB 2, 1882, wird er aus Ameisensäure hergestellt. In der Homöopathie ist "Formica<br />
rufa" (Tinktur) ein wichtiges Mittel.<br />
Gelegentlich wurden Ameiseneier, Ovum Formicarum (Ameisenpuppen), als Mittel<br />
gegen Haarwuchs verwandt. Harzklümpchen aus den Ameisenhaufen sind der Deutsche<br />
Sandarak oder Ameisenweihrauch, Olibanum sylvestre oder terrestre.<br />
Winkler-Zoologie, S. 810 (Formica; Ovum Formicarum).<br />
Fungus Cynosbati<br />
Spongia Cynosbati, Fungus Bedeguar, Cynorrhodii; Rosenschwamm. Auswüchse<br />
der Rosenblätter und -triebe, entstanden durch Stich einer Gallwespe, Rhodites<br />
rosae Gir .. Mitte 17. bis Mitte 18.Jh. in zahlreichen Pharmakopöen. Als Schlafmittel<br />
(Schlafapfel, Schlafschwamm) unters Kopfkissen zu legen. In der Homöopathie ist<br />
"Cynosbatus" (Tinktur) ein wichtiges Mittel.<br />
Winkler-Zoologie, S. 879.<br />
Gallae<br />
Galläpfel. Nach DAB 6, 1926, die durch den Stich der Gallwespe Cynips tinctoria<br />
H. auf den jungen Trieben von Quercus infectoria O. hervorgerufenen Gallen. Auch<br />
früher waren die Cynipidengallen die gebräuchlichsten, sie bildeten zur Zeit der<br />
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Kreuzzüge und später einen Handelsartikel Kleinasiens (Gallae turcicae); es wurden<br />
aber auch andere Gallen benutzt.<br />
Verwendung zur Herstellung von Tinte im alten Agypten (mit Eisen- und Kupfervitriol);<br />
so bis ins 20.Jh .. Medizinische Verwendung in der Antike (Dioskurides) als<br />
adstringierendes, stopfendes und austrocknendes Mittel; bei Ruhr, Zahnfleischerkrankungen;<br />
als Haarfärbemittel. Galen benutzt sie bei Brandwunden. Die Hippokratiker<br />
hatten Salben und Pflaster mit ihnen gemacht. Die medizinische Verwendung<br />
geht lückenlos bis zur Gegenwart, allerdings mit abnehmender Bedeutung.<br />
Nach Ph. Württemberg 1741 sind die Gallen als Adstringens und Fiebermittel, im<br />
19. Jh. nur noch als Adstringens (innerlich und äußerlich) gebräuchlich. Für innerlichen<br />
Gebrauch wurden sie durch das aus ihnen hergestellte Tannin ersetzt (seit<br />
Ph. Baden 1841 bis zur Gegenwart in allen Pharmakopöen). Für äußerlichen Gebrauch<br />
diente vor allem Tinctura Gallarum (Ph. Schlesw.-Holstein 1831; DAB 6,<br />
1926) als Mittel gegen Frostbeulen. Zeitweise (um 1800) benutzte man Galläpfel als<br />
Gegengift bei Brechweinsteinvergiftungen. In der Homöopathie sind "Gallae turcicae"<br />
(Tinktur) ein weniger gebräuchliches Mittel.<br />
Tschirch-Handbuch III. S. 69 uf.; Winkler-Zoologie. S. 879; Konrad Böhner: Geschichte der Cecidologie.<br />
Mittenwald 1933-1935.<br />
Gallus<br />
Gallus g. gallus (L.) (Phasianus gallus), Haushuhn bzw. Hahn. Kastriert: Poularde<br />
bzw. Kapaun. Pharmazeutisch wichtigstes Produkt ist das Hühnerei, Ovum Gallinarum.<br />
Die Schale, Testa Ovorum Gallinarum (Putamen, Cortex Ovi) wurde gebrannt<br />
und von Ibn Baithar als Augen- und Nasenmittel verschrieben. Man bevorzugt<br />
die Eierschaien, aus denen die Küken schon geschlüpft sind (Avicenna; Ph.<br />
Augsburg 1623). Nach Ph. Württemberg 1741 wirkt die Schale bei Nieren- und<br />
Steinleiden. Im 19. Jh., auch als Absorbens, nicht mehr benutzt.<br />
Eigelb, Dotter, Vitellum Ovi, wird nach Dioskurides, Galen, äußerlich gegen Augenund<br />
Ohrenschmerzen, Gelenkschmerzen, Brandwunden, innerlich gegen Heiserkeit,<br />
BIasen- und Nierenleiden verwandt. So auch bei den Arabern, die es ferner als<br />
Haarwuchsmittel rühmen. Aus dieser Zeit stammt das wichtige Eieröl, Oleum Ovorum,<br />
das mit unveränderter Vorschrift - hartgekochte Eidotter werden ausgepreßt<br />
- bis weit ins 19. Jh. hinein (Ph. Hannover 1861) offizinell blieb; äußerlich gegen<br />
Wundreiben und Verbrennungen; Cosmeticum.<br />
Als Alexipharmacum, Gift- und Pestmittel, diente Electuarium de Ova (Ph. Nürnberg<br />
1592; Ph. Brandenburg 1731), kompliziert aus Eigelb und vielen <strong>Drogen</strong>zusätzen<br />
bereitet.<br />
Eine Wund- und Abzeßsalbe war Unguentum digestivum (Unguentum Terebinthinae),<br />
aus Eigelb, Terpentin, Johanneskrautöl, Myrrhe und Weihrauch (Ph. Würt-<br />
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temberg 1741; ph. Sachsen 1837). Verwendung von Eigelb als Emulgator z. B. (nach<br />
Meissner, um 1830) beim Eierlooch aus Eigelb, Mandelöl, Althaeasirup und Pflanzenwässern.<br />
Eiweiß, Albumen, wird von Dioskurides, Galen, wie Eigelb verwandt. Bis Ende<br />
18. Jh. zur Herstellung von Komposita wie Siefs (Sief album, Ph. Brandenburg<br />
1731) oder Pasten (Pasta Althaeae, Ph. Württemberg 1741); zum Klären von Molken.<br />
Andere pharmakopöeübliche Produkte und Zubereitungen:<br />
Aus Kapaunfleisch wurde ein geschätztes Stärkungsmittel destilliert, Aqua Caponis<br />
Florentinorum (Ph. Nürnberg 1592), das mit vielen verschiedenen Zusätzen, als<br />
Analepticum, bis ins 18.Jh. offizinell war (Ph. Brandenburg 1731).<br />
Das Fett von Kapaun und Huhn gehörte zu den gebräuchlichen Sorten im 16. bis<br />
18.Jh ..<br />
Im 17. bis 18. Jh. ist in Arzneitaxen (T. Mainz 1618) und Pharmakopöen (Ph. Württemberg<br />
1785) das Hühnermagenhäutlein, Ventriculus Tunicae interiores Gallinae,<br />
das schon Dioskurides bei Magenschmerzen empfiehlt, als adstringierendes und stärkendes<br />
Magen- und Darmmittel und gegen Steinleiden zu finden.<br />
Weitere, seltener und inoffiziell gebrauchte Produkte siehe unten.<br />
Winkler-Zoologie, S. 818 (Caro Caponis; Caro Galli); S. 827 (Crista Galli, Hahnenkamm); S. 840 (Pinguedo<br />
Caponis); S. 841 (Pinguedo Gallinae); S. 845 (Pluma Gallinarum); S. 851 (Stomachi gallinacei Pellicula<br />
interiora); S. 868 (Ovum Gallinarum); S. 869 (Testae Ovorum Gallinarum); S. 873 (Stercus Galli); S. 888<br />
(Lapis Galli).<br />
Grus<br />
Grus grus (L.) (Grus cinerea, Ardea grus), Kranich. Sehr selten, inoffiziell gebraucht:<br />
Fett, Axungia Gruis; Galle, Fel Gruis; getrockneter Magen, Stomachus Gruis; Kopf,<br />
Caput Gruis.<br />
Harengus<br />
Clupea harengus L., Hering. Geiger (um 1830) berichtet über einstigen [seltenen,<br />
inoffiziellen] Gebrauch von Heringstran, Axungia Harengi. Der verkohlte Fisch,<br />
Harengus combustus, diente als Diureticum, die Heringslake als Klistier gegen<br />
Wassersucht.<br />
Hepar<br />
Epar, Leber. Der medizinische Gebrauch verschiedener Leberarten - getrocknet,<br />
geröstet, gepulvert; meist innerlich - ist aus dem alten Ägypten (Papyrus Ebers),<br />
der Antike (Dioskurides, Galen), bei den Arabern (Ibn Baithar) vielfältig belegt.<br />
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Man nahm Lebern vom Wildschwein, Esel, Rind, Ziege, Igel, Huhn, Schaf, Schwalbe,<br />
Eidechse, Hase, Wolf. Im 16. Jh. ist vor allem Wolfsleber, Hepar Vulpis, offizinell<br />
(Ph. Nürnberg 1592), im 18. Jh. außerdem (Ph. Württemberg 1741) präparierte<br />
Aalsleber, Hepar Angui11ae praep., und Leber eines wütenden Hundes, Hepar<br />
Canis rabidi; diese schon bei Dioskurides. Verwendung der präparierten Wolfsleber<br />
bei Leberleiden (Signatur!), Wassersucht, Husten; die präparierte Hundeleber gegen<br />
Wasserscheu; die präparierte Aalsleber bei schwierigen Geburten und zum Austreiben<br />
der Nachgeburt. Seit 19. Jh. gibt es keine Lebern mehr in Pharmakopöen,<br />
aber im 20. ]h. industriell hergestellte Leberpräparate (gegen perniziöse Anämie).<br />
Winkler-Zoologie, S. 830 (übersicht Hepar; Hepar Anguillae); S. 831 (Hepar Canis; H. Cervi; H. Lupi;<br />
H. Viperarum; H. Vituli).<br />
Hippocampus<br />
Hippocampus antiquorum Leach., Seepferdchen (Equus marinus). Sehr seltener Gebrauch<br />
bi~ zum Mittelalter.<br />
Winkler-Zoologie, S. 810.<br />
Hirudo<br />
Hirudo L.-Arten, Blutegel, Sanguisugo. Seit 19. Jh. bis Anfang 20. Jh. allgemein in<br />
den Pharmakopöen. Nach Ph. Preußen 1799: Sanguisugo medicinalis L., Deutscher<br />
Blutegel. Etwas später außerdem immer Sanguisugo officinalis, Ungarischer Blutegel.<br />
Beide bis DAB 5, 1910. Im 18. ]h. und davor sind sie nicht apothekenüblich.<br />
Die der Chirurgie Beflissenen, die sie zum Blutentziehen reichlich benutzten, beschafften<br />
sie sich wohl selbst. Medizinische Verwendung schon seit vorchristlicher<br />
Zeit (Lehrgedicht des Nikandros, 2. Jh. v. Chr.).<br />
Anfang 20. Jh. (um 1910) erscheinen Spezialpräparate: Hirudin, der die Blutgerinnung<br />
aufhaltende Bestandteil, hergestellt aus dem Extrakt der Köpfe und Schlundringe.<br />
E. Gurlt: Geschichte der Chirurgie, Berlin 1898, Bd. 3, S. 565 (Blutegel).<br />
Hirundo<br />
Hirundo rustica L., Rauchschwalbe, und De1ichon urbica (L.), Mehlschwalbe. Asche<br />
aus dem ganzen Tier bis Ende 18. Jh. gebräuchlich: Papyrus ~bers, Di~skurides,<br />
Mesue; im 16. und 17. Jh. in allen Pharmakopöen, im 18. Jh. m den meIsten. Ph.<br />
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Württemberg 1785 führt Hirundines combustae, Gebrannte Schwalben (in geschlossenem<br />
Tiegel zu schwarzer Asche verbrannt); Specificum bei Epilepsie; bei<br />
Angina mit Honig zusammen. In gleicher Pharmakopöe Aqua Hirundinum cum<br />
und sine Castoreo, aus jungen, lebend zerschnittenen Schwalben mit Zusätzen destilliert;<br />
Antepilepticum und gegen Hysterie.<br />
Im Magen junger Schwalben befinden sich die Schwalbensteine, Lapis Hirundinum,<br />
die nach Dioskurides und folgenden gegen Epilepsie getragen werden; sie sind ab<br />
und an im 17. ]h. in Taxen (T. Frankfurt/M. 1687) und Pharmakopöen (Ph. Nürnberg<br />
1666) verzeichnet. Selten gebraucht wurde Schwalbenblut, Sanguis Hirundinum,<br />
und Schwalbendreck, Stercus Hirundinum. Verbreitet war der Gebrauch von<br />
Schwalbennest, Nidus Hirundinum; im 16. bis 18. Jh. in Taxen und Pharmakopöen<br />
(T. Worms 1582; Ph. Württemberg 1785); zu Umschlägen bei Angina.<br />
Winkler-Zoologie, s. 811 (Hirnndo); S. 873 (Sterens Hirundinum); S. 888 (Lapis Hirundinarnm, ehelido·<br />
nios, Sd:twalbenstein; Nidus Hirundinarum).<br />
Homo<br />
Homo sapiens L., Mensch. Arzneimittel vom Menschen begleiten die Menschheitsgeschichte<br />
von den ersten Tagen bis zur Gegenwart. Die Drecktherapie, die zu allen<br />
Zeiten Harn (-+ Urina) und Kot (-+ Stercus) benutzt hat, war ein Bestandteil der<br />
ägyptischen Medizin. Wir finden hier auch (Papyrus Ebers) Milch (-+ Lac) und<br />
Hirn (-+ Cerebrum). Antike Autoren nahmen weitere Präparate hinzu, die größtenteils<br />
aus älteren Volksmedizinen stammten, so Haare, Capilli Hominis; Knochen<br />
(-+ Ossa); Speichel, Saliva Hominis; Menstrualblut, Sanguis menstrualis; Ohrenschmalz,<br />
Sordes Aurium; Schweiß (->- Sudor); Blasenstein (-+ Calculus humanus).<br />
Die Araber und Perser führten die Tradition fort; neu kam die Mumie (-+ Mumia)<br />
hinzu, vereinzelt Nägel, Unguis Hominis. Ein Teil aller dieser Produkte wird von<br />
Autoren des späten Mittelalters nicht übernommen, es beginnt aber das Menschenfett<br />
(-+ Pinguedo) und Blut (-+ Sanguis) eine Rolle zu spielen. Vom 16. bis 18. Jh.<br />
sind im offiziellen Gebrauch (deutsche Pharmakopöen) fast nur noch Mumia, Fett,<br />
Blut und Hirnschale (Cranium humanum). Aus Urin werden Chemikalien bereitet.<br />
Vereinzelt tritt Corium humanum, Riemen aus gegerbter Menschenhaut (Ph. Nürnberg<br />
1666), und Secundina humana, Nachgeburt (Ph. Württemberg 1741; zur Erleichterung<br />
der Geburt) auf. Zu Beginn des 19. ]h. sind alle diese menschlichen Präparate<br />
aus der offiziellen Therapie verschwunden, allenfalls ist noch die Frauenmilch<br />
als Diätmittel zu nennen. Im Volksgebrauch blieb manches erhalten, wo es<br />
noch heute bei der Landbevölkerung und natürlidl bei vielen außereuropäischen<br />
Völkern wie in Urzeiten eine Rolle spielt.<br />
Winkler-Zoologie, S. 798-805 (Mensd:tlid:te Arzneistoffe).<br />
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Ichtyocolla<br />
Colla Piscium, Gluten Piscium, Hausenblase, Fischleim. Von Störarten, z. B. Huso<br />
huso (L.) (Accipenser huso), Hausen, oder Accipenser sturio L., Gemeiner Stör. In<br />
vielen Sorten, besonders in Rußland, aus der inneren Haut der Schwimmblasen gewonnen.<br />
Leicht wasserlöslicher Leim. Dioskurides und den Arabern bekannt, gegen<br />
Lepra, zum Glätten des Gesichts und zu Kopfpflastern. Nach Ph. Württemberg 1741<br />
seltener Gebrauch in der Medizin zur Herstellung von Gelatinen bzw. Gallerten.<br />
Im 19. Jh. wichtig als Bestandteil des Englischen Pflasters; zum Klären trüber Flüssigkeiten<br />
in der Pharmazie. Grundlage von technisch viel gebrauchten Kitten.<br />
Winkler-Zoologie, S. 831; Tschirch-Handbuch H, S. 497-499.<br />
Kermes<br />
Kermes vermilio PI. (Coccus ilicis L.), Kermesschildlaus. Die trächtigen Weibchen<br />
werden mit Essig besprengt und getrocknet. Sie sehen dann wie Beerenfrüchte aus<br />
und sind lange dafür gehalten worden. Ph. Württemberg 1785 führt sie unter den<br />
Früchten als Grana Kermes, Scharlachbeeren. Ihre wahre Natur, die im alten Israel<br />
bekannt war, in der Antike jedoch nicht (Dioskurides, GaIen halten Kermes für<br />
eine Frucht oder Galle), wurde erst im Laufe des 18. Jh. durch französische Forscher<br />
klargestellt. Die Färberkokkos, die als scharlachrotes Färbemittel für Wolle und<br />
Seide besonders im Altertum und Mittelalter von größter Bedeutung waren, haben<br />
nach Dioskurides adstringierende Kraft, mit Essig liefern sie wirksame Umschläge<br />
bei Wunden und verwundeteten Sehnen. Die arabische Bezeichnung war AI kermes,<br />
das zu einem wichtigen Arzneimittel wurde und in verschiedenen großen Kompositionen<br />
Eingang in die Pharmakopöen vom Ausgang des 16. bis 18. Jh. fand. Ph.<br />
Nürnberg 1592 führt Electuarium de Granis tinctoriis (Confectio AIchermes Mesue)<br />
und Confectio Alchermes Montespeliensium. Beide auch in Ph. Augsburg 1685. Ph.<br />
Württemberg 1741 hat eine Grundvorschrift, Confectio Alkermes, einmal completa,<br />
d. h. mit Moschus und Ambra, einmal incompleta, d. h. ohne diese Zusätze. Sehr<br />
vielseitige Verwendung, z. B. als Analepticum, Aphrodisiacum; wirkt hirn- und<br />
herzstärkend, gegen Herzklopfen. Die Grana Kermes selbst sind nach Ph. Württemberg<br />
1741 Adstringens und Cardiacum; man macht aus ihnen, außer den genannten<br />
Latwergen: Sirup und Saft. Beide waren Anfang des 19.Jh. noch gut bekannt, wenn<br />
auch nicht mehr offizinell. Geiger (um 1830) schreibt, daß Succus Chermes, Kermessaft,<br />
aus frischen Tieren durch Auspressen gewonnen und mit Zucker versetzt, gewöhnlich<br />
aus Montpelier verschickt wird. Man kocht ihn mit mehr Zucker auf und<br />
erhält Kermessirup, Syrupus Granorum Chermes.<br />
Tschirch-Handbuch III, S. 964 uf.<br />
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Lac<br />
Milch. Arzneimittel der Ur- und Volksmedizin. Im alten Ägypten Menschenmilch<br />
zu Augen- und Nasenmitteln, gegen Brandwunden und Schorf; Eselsmilch gegen<br />
Schorf und zu Klystieren. In der Antike (Dioskurides, Galen) außerdem Milch von<br />
Hund, Pferd, Schwein, Ziege, Schaf, Kuh. Alles von den Arabern, außer Schweinemilch,<br />
übernommen, zusätzlich Kamelmilch. Verwendung teils als Hilfsmittel bei<br />
der Herstellung von Präparaten (zum Waschen, Einweichen von <strong>Drogen</strong>), teils als<br />
Medikament bei Fieber, Asthma, Husten, Entzündungen, Geschwüren. Als offizielles<br />
Arzneimittel ist Milch in Pharmakopöen seit dem 16. Jh. kaum nachzuweisen,<br />
auch in Arzneitaxen ist sie sehr selten verzeichnet, da sie im täglichen Leben ebenso<br />
wie Butter und Käse allgemein zur Verfügung stand. Dies gilt auch für die Molke,<br />
Serum Lactis, die in der Antike als Abführmittel benutzt wurde. Zu Beginn des 19.<br />
Jh. waren Molkenkuren sehr beliebt. Man unterschied je nach Zusatz, der das Gerinnen<br />
der Milch bewirkte: Alaunmolken, Serum Lactis aluminatus; Weinsteinmolken,<br />
Serum Lactis tartarisatum; Essigmolken, Serum Lactis cum Aceto Vini; Tamarindenmolken,<br />
Serum Lactis tamarindinatum; Senfmolken, Serum Lactis sinapinum.<br />
Süße Molke, Serum Lactis dulce, wurde durch Eindampfen von Milch und erneutes<br />
Auflösen gewonnen. Eine Art Trockenmolke waren die Präparate, die nach den<br />
Württenbergischen Pharmakopöen des 18. Jh. als Saccharum Lactis bereitet wurden.<br />
Echter Milchzucker soll schon von Thurneysser (1583) hergestellt worden sein, er ist<br />
in allen Pharmakopöen seit dem Ausgang des 18. Jh. verzeichnet (Ph. Preußen<br />
1799; DAB 6, 1926). Milchzucker wurde Anfang des 19. Jh. außer als Diätmittel<br />
als Magen- und Darmmittel, bei Lungenleiden, Skorbut, Hautkrankheiten verwandt.<br />
Er dient in der Homöopathie zur Herstellung der Verreibungen. Selten gebrauchte<br />
homöopathische Essenzen wurden aus HundemiIch, Lac Caninum, und aus<br />
abgerahmter Kuhmilch, Lac defloratum, bereitet.<br />
Winkler-Zoologie, S. 864 (übersicht Lae); S. 800 ufo (Lae Mulieris); S. 864 (Lae Asini); S. 865 (Lae eaprina;<br />
L. Ovis; L. Vaeeina); S. 866 (Serum Laetis; Saecharum Laetis). Herbert Wietschoreck: Die pharmazeutischchemismen<br />
Produkte deutscher Apotheken im Zeitalter der Namchemiatrie (Veröff. aus d. Pharmazie geschicht!.<br />
Seminar d. TH Braunsmweig, Bd. 5), <strong>Braunschweig</strong> 1962, S. 305-312 (Saemarum Lactis).<br />
Lacca<br />
Gummi Laccae, Lack. Ausscheidung der Lackschildlaus, Lakshadia indica Madh.<br />
(Coccus lacca K.). Ph. Württemberg 1741 beschreibt 3 Handelsformen, die aus Indien<br />
kommen: Lacca in Baculis, Stocklack, mit den Zweigen, an denen er entsteht;<br />
Lacca in Granis, Körnerlack, von den Zweigen abgesammelt; Lacca in Tabulis,<br />
Schellack, hergestellt durch Schmelzen des Rohlacks und Ausgießen zu Tafeln.<br />
Stocklack wurde im Altertum als Färbemittel verwandt. Avicenna gibt medizinischen<br />
Gebrauch bei Herzklopfen, Gelbsucht, Wassersucht und Leberschmerzen an. Im<br />
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Mittelalter Einfuhr größerer Mengen nach Europa. Medizinische Verwendung vor<br />
allem zur Herstellung der großen Komposition Dialacca major Mesuae (Confectio<br />
Dialacca), deren Beliebtheit im 17. Jh. nachläßt; sie enthält außer gewaschenem<br />
Lack 27 pflanzliche <strong>Drogen</strong> und Zucker und galt u. a. als Magen- und Darmmittel.<br />
Ph. Württemberg 1741 bevorzugt unter den Lacksorten den Körnerlack; er ist ein<br />
mildes Adstringens und harntreibendes Mittel. Man bereitet aus ihm Tinctura<br />
Laccae, die im 18. Jh. (Ph. Württemberg 1741) bis Mitte 19. Jh. (Ph. Hamburg<br />
1852) offizinell ist; sie wirkt bei skorbutischen Geschwüren, Zahnfleischerkrankungen,<br />
als Relaxans für Halserkrankungen (Mandeln). Wichtiger als der medizinische<br />
Gebrauch war die Verarbeitung - meist von Schellack - zu Siegellack, Lacca sigillata,<br />
und zu Firnis für technische Zwecke.<br />
Tschin:h-Handbuch 111, S. 965-981; Winkler-Zoologie, S. 879 (Lacc. in Granis).<br />
Lacerta<br />
Eidechsenarten, z. B. Lacerta agilis L., Zauneidechse; Lacerta viridis (Laur.), Smaragdeidechse.<br />
Selten gebraucht, kaum offiziell. Papyrus Ebers hat gekochtes Eidechsenöl<br />
als Haarwuchsmittel. Dioskurides, Galen, verwenden den zerquetschten Kopf<br />
zum Ausziehen von Stacheln und Splittern. Vereinzelt in Pharmakopöen (Ph. Wien<br />
1765) Oleum Lacertarum: Eidechsen werden in Nußöl erstickt und damit extrahiert;<br />
gegen Kropf, Skrofeln, Brüche; vermehrt das Haar. In der Homöopathie (Buchner<br />
1840) wichtiges Mittel "Lacerta agilis", daraus Tinktur.<br />
Winkler-Zoologie, S. 811.<br />
Lapis Petraglossae<br />
Glossopetra, Schlangenzungen. Versteinerte Haifischzähne. Vereinzelt, inoffiziell,<br />
im 18. Jh. angewandt. Mehr Kuriosität.<br />
Winkler-Zoologie, S. 886.<br />
Lapis porcinus<br />
Bezoar Porci, Igelstein (Histricinus malacensis, Parcapus). K~nkretionen ,:ie der<br />
~ Bezoar aus den Eingeweiden von stacheltragenden Tieren. Gel~er nennt Ennaceus<br />
malaccensis, malakischer Igel, und Hystrix cristata, Stachels~wem. Wurde um 1700<br />
von den Portugiesen importiert und genoß vorübergehend 1m 18. Jh. hohe Wert-<br />
45<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00043455
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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00043455<br />
schätzung als Alexipharmacum, zur Herzstärkung, bei giftigen Bissen, Fiebern.<br />
Geiger kennt 2 Sorten, die zu seiner Zeit (um 1830) aber nicht mehr ?enutzt ,:urden:<br />
Lapis malaccensis, der besonders teuer ist und in Gold gefaßt wird; .L~pIS P0.r Cl<br />
ceylanicus, etwas wohlfeiler. Man hängt die Steine in Wasser, das dabei bltter wird<br />
und fast als Universalmittel gilt (gegen Fieber, Epilepsie, Gicht, Herzklopfen,<br />
Gelbsucht, Cholera).<br />
Winkler-Zoologie, S. 880.<br />
Lapis Spongiarum<br />
Schwammstein (Lapis Cappadox, Cysteolithos). Steine aus Schwämmen (~ Spongia).<br />
Bei Dioskurides und Galen gegen Nierensteine, so auch bei den Arabern. Später<br />
sehr selten geführt. Ph. Württemberg 1741: Gegen Kropf; Diureticum und Absorbens.<br />
Winkler-Zoologie, S. 888.<br />
Leo<br />
Panthera leo (L.) (Felis leo), Löwe. Geiger (um 1830) nennt als ehedem offizinelle<br />
Teile: Löwenfett, Axungia Leonis; Löwenherz, Cor Leonis; Löwenblut, Sanguis<br />
Leonis.<br />
Winkler-Zoologie, S. 842 (Pinguedo Leonis).<br />
Lepus<br />
Lepus europaeus Pall., Hase. Veraschter Hasenkopf bei Dioskurides gegen Kahlköpfigkeit.<br />
Bei Arabern (Ibn Baithar) Asche des ganzen Hasen gegen Nierenstein<br />
und als Haarwuchsmittel. Lepus ustus bei mehreren Autoren des späten Mittelalters.<br />
Offizinell bis Ende 18. Jh .. Die ph. Württemberg 1785 führt Lepus combustus als<br />
vorzügliches Mittel bei Steinleiden.<br />
In der gleichen Pharmakopöe stehen die Tali Leporum, Hasensprünge, etwa 2 cm<br />
lange Knochen vom Unterschenkel der Hinterfüße. In Arzneitaxen und Pharmakopöen<br />
vom 16. bis 18. Jh .. Bestandteil des offizinellen Pulvis pleuriticus. Als Indikationen<br />
für Hasensprünge (gepulvert) gibt Ph. Württemberg 1785 an: Gegen<br />
Epilepsie, Pleuritis, Koliken, zur Geburtserleichterung.<br />
Unter den Fetten verzeichnet die gleiche Pharmakopöe das auch sonst in Arzneitaxen<br />
und Pharmakopöen des 16. bis 18. Jh. übliche Hasenschmalz, Axungia Leporis, von<br />
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dem Geiger (um 1830) schreibt, daß man es gelegentlich noch gegen Wunden und<br />
Geschwüre braucht. Ebenso üblich war Axungia Cuniculi, Kaninchenschmalz. Sie<br />
gelten als Calefaciens, Detergens, Septicum.<br />
Die Hasenhaare, Pili Leporis, kommen bei den Arabern vor (Ibn Baithar). Ab und<br />
an sind sie in Pharmakopöen verzeichnet (Ph. Augsburg 1623). Sie dienten, meist<br />
verascht, zum Blutstillen. Auch Hasenblut, Sanguis Leporis, war in Apotheken zu<br />
finden (T. Frankfurt/M. 1687).<br />
Winkler-Zoologie, S. 811 (Lepus; Lepus rnarinus); S. 837 (Pili Leporis); S. 842 (Pinguedo Leporis); S. 852<br />
(Talus Leporis).<br />
Limaces<br />
Schnecken. In der Antike (Dioskurides, Galen) werden sie mit Schale verbrannt und<br />
mit Honig als Augensalbe benutzt; zerstoßene Schnecken bei Wassersucht, Gicht,<br />
Nasenbluten; roh gegessen bei Kolik und Blasenleiden. In späterer Zeit wurden<br />
einige offizinelle Präparate bereitet. Die Ph. Wien 1765 hat ein Aqua Limacum<br />
contra Calculum; für die Unguentum viride reginae - gegen Phthisis - sind<br />
schwarze Schnecken, also Limax ater L., von der gleichen Pharmakopöe vorgeschrieben.<br />
Die Ph. Schweiz 1771 verwendet für Decoctum Limacum rote Schnecken,<br />
Limax rufus L. Die Ph. Hamburg 1852 führt Helices viventes, Weinbergschnecken<br />
(Helix pomatia L.) und läßt daraus ein Decoctum Limacum bereiten. In der Homöopathie<br />
ist "Limax ater", Waldschnecke (Arion empiricorum Hr.) als wichtiges<br />
Mittel (Tinktur) gebräuchlich, weniger wichtig im 20. Jh. "Helix pomatia".<br />
Schneckenhäuser, Testae Cochlearum (gepulvert, gebrannt), sind vom 16. bis 18. Jh.<br />
in Arzneitaxen (T. Worms 1582) und Pharmakopöen (Ph. Augsburg 1623; Ph.<br />
Württemberg 1785) aufgenommen; Absorbens, harntreibend.<br />
Schneckendeckel, Opercula Cochlearum (Folia Cochleae) wurden, nach Ph. Württemberg<br />
1741, wie Lapides Cancrorum verwandt; hauptsächlich als Diureticum und<br />
bei Wassersucht. Beide Produkte stammten meist von der Weinbergschnecke.<br />
Mondschnecken, Turbo-Arten, lieferten Deckel, die als Opercula Veneris, Umbilici<br />
marin i oder Veneris, Bellirici, Meerbohnen, Venusnabel, Nabelstein, im 16.-18. Jh.<br />
in Taxen (T. Worms 1582) und Pharmakopöen (Ph. Württemberg 1785) üblich waren;<br />
gegen Kolikschmerzen auf den Bauch gelegt.<br />
Deckel von Strombusarten, Flügelschnecken, sind Opercula purpurea (Blatta byzanthina,<br />
Unguis odoratus, Riechschale, Räucherklaue). Bei Dioskurides und den Arabern<br />
zu Räucherungen bei Epilepsie. Sind einer der vielen Bestandteile der großen<br />
Komposition Aurea alexandrina Nicolai, die im 16. Jh. (Ph. Nürnberg 1546) und<br />
17. Jh. (Ph. Augsburg 1675) offizinell ist. Einige Pharmakopöen des 18. Jh. führen<br />
diese Deckelschaien noch (Ph. Württemberg 1785) zu Räucherungen bei Epilepsie<br />
und als Purgans.<br />
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Dentalia (Syringitis, Zahnschnecke, Wolfszahn) und Entalia (Purpurschnecke,<br />
Hundszahn) sind Schneckenhäuser von Dentalium dentale L. bzw. Dentalium entale<br />
L. Die Ph. Württemberg 1741 führt beide und bemerkt, daß sie für die obsolet gewordene<br />
Unguentum Basilicum seu citrinum Nicolai (der Pharmakopöen des 16. u.<br />
17. ]h.) notwendig waren.<br />
Winkler-Zoologie, S. 811 (Limaee,); S. 812 (Limaee, nigrae; Lima
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~Ct1 ~tm t\)a~tet1'Utt> ßeßtaße"t"~m~Qtlt.<br />
.<br />
zu Kapitel Dentes<br />
~l'r.u .. t:lIm.jtl~J<br />
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zu Kapitel Mus<br />
zu Kapitel Vipera
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1.) Lumbrici terrestres, Getrocknete Regenwürmer; sie gelten als Anodynum, Diureticum,<br />
Antispasmodicum, Diaphoreticum; Discutans, Resolvens; gegen Podagra;<br />
Specificum bei Arthritis (Skorbut).<br />
2.) Lumbrici praeparati: Gewaschene lebende Regenwürmer werden mit Weißwein<br />
mazeriert, dann getrocknet; außer den Verwendungen von (1) gegen Krämpfe und<br />
Epilepsie.<br />
3.) Oleum Lumbricorum terrestrium: Mit Wein gewaschene Regenwürmer werden<br />
mit 01 gekocht; innerlich bei Wunden, äußerlich schmerzstillend, bei Krämpfen und<br />
Brüchen; dieses 01 schon Ph. Nürnberg 1546.<br />
4.) Spiritus Lumbricorum vinosus: Regenwürmer mit Alkohol digeriert, dann destilliert;<br />
äußerlich bei rheumatischen und arthritischen Schmerzen.<br />
5.) Spiritus Lumbricorum volatilis: Trockene Destillation von Regenwürmern.<br />
(4) und (5) noch nicht im 16. Jh.<br />
Winkler-Zoologie. S. 812.<br />
Lupus<br />
Canis lupus L., Wolf. In Augsburger Pharmakopöen (1623) unter tierischen Simplicia<br />
aufgeführt: Fett (_ Pinguedo); Dreck (- Stercus); Leber (- Hepar); Gurgel<br />
(Guttur); Gedärme (Intestini). Geiger (um 1830) erwähnt nur noch einstigen Gebrauch<br />
von Fett, Leber und Zähnen (- Dentes).<br />
Winkler-Zoologie. S. 829 (Dente, Lupi); S. 830 (Guttur Lupi); S. 831 (Hepar Lupi; Inte,tini Lupi); S. 842<br />
(Pinguedo Lupi).<br />
Lutra<br />
Lutra lutra (L.) (Lutra vulgaris, Mustela lutra), Fischotter. Geiger (um 1830) nennt<br />
als einstmals offizinell: Das fast flüssige Fett, Axungia Lutrae; Leber, Hepar Lutrae;<br />
Hoden, Testiculi Lutrae.<br />
Margaritae<br />
Perlae, Uniones, Perlen. Konkretionen aus Muscheln. Nach Größe und Wert unterscheidet<br />
man (Wiggers, um 1850; ohne Rücksicht auf Herkunft) Margaritae orientalis,<br />
Ostindische Perlen, die die schönsten und größten sind; Margaritae occidentalis,<br />
Westindische Perlen, mittelgroß; Margaritae textiles, Staubperlen, klein, vor<br />
allem für Arzneigebrauch. Die großen orientalischen Perlen stammen meist aus<br />
Avicula margaritifera Brug. (Mytilus margaritiferus L.), Perlmuttermuschel; die<br />
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kleineren aus Margaritifera margaritifera (L.) (Unio oder Mya margaritifera), Flußperlmuschel.<br />
Als Schmuck in den alten Hochkulturen schon viel verwandt, wurden<br />
sie - nach gelegentlichem medizinischem Gebrauch in der Antike - erst durch die<br />
Araber zu wichtigem Arzneistoff. Nach Ibn Baithar bei Leukomen der Augen,<br />
Blutfluß, Herzklopfen und Kummer, Angstzuständen. Sie kamen in viele wertvolle<br />
Arzneikompositionen, so z. B. (nach Ph. Nürnberg 1546) in die, zu den Confectiones<br />
aromaticae gehörigen, Diamargariton-Präparate nach Nicolai oder Avicenna; (nach<br />
Ph. Nürnberg 1598) in Diaxyloaloes Mesue, Electuarium de Gemmis Mesuae, Confectio<br />
cordialis, Diacorallium, Pulvis epilepticus, Pulvis contra Abortum und viele<br />
andere. Die breitere Verwendung, auch im 17. Jh., wurde durch Preissturz ermöglicht,<br />
der mit der Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Ostindien zusammenhing.<br />
Im 18. Jh. (Ph. Württemberg 1741) werden die Perlen noch als Bestandteil<br />
vieler wertvoller Pulver, als Herzmittel und Absorbens für Säuren, benutzt.<br />
Sie werden zu feinem Pulver präpariert oder als Magisterium eingenommen und<br />
sind in vielen offiziellen Pulvermischungen enthalten. Pharmakopöen des 19. Jh.<br />
führen sie nicht mehr; an ihre Stelle ist kohlensaurer Kalk getreten. Zuvor war als<br />
billiger, gleichwirkender Ersatz, im 18. Jh. allgemein offizinell, Mater Perlarum<br />
(Nacra Perlarum), Perlmutter, getreten; es handelt sich hierbei um die Schalen der<br />
Perlmuttermuschel. Sie verschwinden ebenfalls im 19. Jh. aus den Pharmakopöen.<br />
Winkler-Zoologie, S. 880 (Margarita occidentali,); S. 881 ufo (Margarita orientali,); S. 854 (Mater Perlarum).<br />
Martes<br />
Martes martes (L.) (Mustela martes), Edelmarder. Geiger (um 1830) nennt als einstmals<br />
offizinell: Mardergalle, Fel Martis, und Marderkot, Stercus Martis.<br />
Medulla<br />
Mark, vorwiegend Knochenmark. Zahlreiche Arten in der ägyptischen, antiken und<br />
arabischen Medizin, so vom Widder, Esel, Ziege, Schaf, Panther, Rind. Verwendung<br />
hauptsächlich äußerlich bei Geschwüren; zerteilende und erweichende Wirkung.<br />
Die mittelalterliche Salben vorschrift Unguentum martiatum Nicolai, die<br />
neben einer Unzahl von pflanzlichen <strong>Drogen</strong>, mit Wein, OIen und Fetten, darunter<br />
Medulla Cervi angesetzt wurde, blieb - in etwas vereinfachter Form - bis zum<br />
Ende des 18. Jh. in Pharmakopöen (Württemberger Pharmakopöen bis 1798). Sie<br />
wurde (nach Ph. Württemberg 1741) bei Nervenleiden, Tumoren sowie bei Leibschmerzen<br />
und Wassersucht der Kinder verordnet. Das Hirschmark hält sich somit<br />
am längsten, während die anderen Sorten, die noch in Pharmakopöen des 17. Jh.<br />
verzeichnet sind (Ph. Augsburg 1623: Lämmermark (Medulla Agni); Hundemark<br />
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(M. Canis); Ziegenmark (M. Caprae); Bocksmark (M. Hirci); Rindermark (M.<br />
Tauri); Kälbermark (M. Vituli» im Laufe des 17.Jh. verschwinden. In Arzneitaxen<br />
des 16. u. 17. Jh. kommen zusätzlich noch vor: Rehbocksmark (Medulla capreolina);<br />
Pferdemark (M. equina).<br />
Winkler-Zoologie, S. 833 (übersicht Medulla; M. Cornu Bovis, Mark vom Ochsenhorn; Medulla Bovis;<br />
M. Cervi; M. Equi; M. Hirci; M. Vituli).<br />
Mel<br />
Honig. Zunächst als Produkt wilder Bienen (bei den Indogermanen), dann gezüchteter<br />
(Ägypten) zu Speisezwecken und in der Medizin vom Altertum bis zur Gegenwart,<br />
vor dem 19. Jh. äußerst vielseitig, gebraucht. Dioskurides verwendet ihn zur<br />
Behandlung von Geschwüren und Fisteln; gegen Ohrenschmerzen (zusammen mit<br />
Steinsalz); zum Töten von Ungeziefer; bei Augen- und Halsleiden (Mundspülung,<br />
Gurgelmittel); er treibt Urin, hilft bei Husten und dient von der Schlange<br />
Gebissenen; als Leckmittel oder Trank gegen Tollwut; gegen Sonnenbrandflecken<br />
und Sommersprossen. Unter den verschiedenen Honigarten nennt Dioskurides den<br />
"Honig des Zuckerrohrs". Rohrzucker war damals sehr selten, er ist erst durch die<br />
Araber in großem Maßstabe in die Medizin eingeführt worden; er hieß noch lange<br />
Mel (Mel Penidias; Mel Tabarzet).<br />
In den mittelalterlichen Komposita arabischer Tradition wird viel Honig verwandt,<br />
z. B. in Elektuarien, Confectiones, Condita; im 16. Jh. wird er dort vielfach<br />
durch Zucker ersetzt, ohne an Bedeutung wesentlich zu verlieren. Im 18. Jh. benutzt<br />
man noch, abgesehen von Zusätzen zu anderen Rezepten (nach Ph. Württemberg<br />
1741): Den Honig selbst als Abstergens und Aperiens, bei Lungen-, Harn- und Gallenleiden,<br />
gegen Hysterie. Mel despumaturn, mit Wasser gekochten und abgeschäumten<br />
Honig, zur Bereitung von Elektuarien. Spiritus Mellis, durch trockene Destillation<br />
(Honig mit Sand vermischt, aus der Retorte) gewonnen, spezifisch als Diureticum,<br />
ferner als Aperitivum und Diaphoreticum. Pflanzenhonige (Honigsäfte) wie<br />
Mel Anthosantum (mit Rosmarin), Mel Mercuriale (mit Mercurialiskraut), Mel<br />
rosaturn (mit Rosenblüten), Mel Sambuci (mit Holunderblüten), Mel Violarum (mit<br />
Veilchen), die teils innerlich, teils äußerlich benutzt wurden. Oxymel simplex, aus<br />
Honig und Essig, Oxymel scilliticum, aus Honig und Meerzwiebelessig. Oxymel und<br />
Hydromel (wäßrige Honiglösung) waren schon beliebte Mittel der hippokratischen<br />
Medizin. Durch Vergären von Honiglösungen entsteht Met, der als alkoholisches<br />
Getränk bei den nordischen Völkern wichtig war.<br />
Im 19. Jh. geht der medizinische Gebrauch des Honigs weiter zurück. Die stark rationalisierende<br />
Ph. Preußen 1799 führt noch: Mel album (M. virgineum), Jungfernhonig,<br />
d. i. von selbst aus den Waben neuer Bienenstöcke ausgeflossener Honig; Mel<br />
commune (M. flavum), gewöhnlicher Honig; Mel despumaturn für die Herstellung<br />
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von Electuarium aromaticum (E. Theriaca) benutzt; Mel rosaturn; Oxymel Aeruginis<br />
(die auf Mesue zurückgehende Unguentum aegyptiacum aus Honig und Grünspan);<br />
Oxymel sciIliticum; Oxymel simplex. Das DAB 4, 1900, verzeichnet: Mel;<br />
Mel depuratum; Mel rosaturn (bei KinderdurchfaIl und zum Bereiben der Schwämmchen<br />
kleiner Kinder); Oxymel Scillae (Expectorans, harntreibend).<br />
Winkler-Zoologie, S. 867; "Tschirch-Handbuch II, S. 14 uf.; Edmund O. v. Lippmann: Geschichte des Zukkers,<br />
Berlin '1929, S. 1-62 (Zur Vorgeschichte des Zud
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tel (Moschus in Vesicis). Diese Handelsform war notwendig, da Moschus ex Vesicis<br />
zu leicht verfälscht werden konnte, was bei dem hohen Preis nahelag. Die Herkunft<br />
des Produktes wurde erst in der 2. Hälfte des 18. Jh., durch P. S. Pallas, bekannt.<br />
Als Arzneimittel im alten China und Indien. Im 6. Jh. n. Chr. bei den Byzantinern<br />
(Aetius). Seit daher in der Medizin hoch geschätzt und in allen Pharmakopöen bis<br />
zum 19. Jh. (DAB 3,1890); jetzt Erg.-Buch.<br />
Bis zum Ende des 18. Jh. war Moschus Bestandteil zahlreicher Komposita, meist mit<br />
Ambra zusammen verschrieben. Man bereitete aus ihm Bisamtinktur, Tinctura Moschi;<br />
Bisamkügelchen, Globuli moschati; Zäpfchen für Kinder; Zahn- und Räucherpulver.<br />
Die Ph. Württemberg 1741 nennt seine Wirkungen: Alexipharmacum, Cardiacum,<br />
Aphrodisiacum; hauptsächlich Riechmittel. Zu Beginn des 19. Jh. (Meissner,<br />
um 1830) ist er besonders als Nervenmittel geschätzt, bei Neurosen, Asthenie,<br />
Keuchhusten, Epilepsie; er hat erregende Eigenschaften. Diese Indikationen bleiben<br />
im 19. Jh. bestehen. Während der medizinische Wert dann ausklingt, bleibt seine<br />
Bedeutung in der Parfümerie bis zur Gegenwart erhalten. In der Homöopathie ist<br />
er ein wichtiges Mittel (Tinktur; Hahnemann 1822).<br />
Winkler-Zoologie, S. 867 uf.; Tsdlirm-Handbum II, S. 1160 ufo<br />
Motacilla<br />
Troglodytes troglodytes (L.) (Motacilla troglodytes), Zaunkönig, und Motacilla<br />
alba L., Bachstelze. Dioskurides nennt einen Vogel Ossifragus, der, eingenommen,<br />
Steine mit dem Harn austreibt. Diese Tradition geht bis ins 18. Jh.: Bachstelzen<br />
oder Zaunkönige wurden gebrannt; Ph. Württemberg 1741 führt Reguli usti, Gebrannte<br />
Zaunkönige, gegen Steinleiden.<br />
Winkler-Zoologie, S. 808 (Cauda tremula).<br />
Mumia<br />
Mumienteile oder Einbalsamierungsstoffe, vornehmlich Asphalt und Pech. Persischen<br />
Ursprungs: Erdwachs aus bituminösem Gestein. In der arabischen Medizin<br />
hauptsächlich Asphalt, daneben Einbalsamierungsharze aus ägyptischen Gräbern,<br />
schließlich auch Mumienkörperteile. Nach Bekanntwerden im Abendland - seit<br />
etwa 1000 n. Chr. als Asphalt, seit etwa 14. Jh. als ägyptische Mumienteile -<br />
bleibt letztere Form die eigentliche. Im 18. Jh. offizinell: Ph. Württemberg 1741 beschreibt<br />
Mumia als ägyptische Mumienteile, daneben Mumia persica nativa (Bitumenart<br />
aus dem Kaukasus). Im 19. Jh. nur noch, wie schon zuvor, Tiermedizin.<br />
Wundarzneimittel; Bestandteil von Pflastern. Zur Blutreinigung in Essentia Mumiae<br />
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purificans Clauderi. Außer echter Mumie wurde auch frische Mumie, aus Leichenteilen<br />
hergestellt, verwandt, aber nicht offiziell.<br />
Winkler-Zoologie, S. 801; M. A. van Andel, Klassieke wondermiddelen IV, Mumia, Nederl. Tijdschr. v.<br />
Geneesk. 67, 1. Hälfte, Nr. 18 (1923); K. Meier, Ober die Mumie, Sudh. Archiv. 3D, 62-69 (1937/38); A.<br />
Wiedemann, Mumie als Heilmittel, Z. Verein f. rhein. u. westf. Volkskunde 3, 1-38 (1906); G. Schönwälder;<br />
Erdöl in der Geschichte, Mainz und Heidelberg 1958, S. 63-68 (Kap. Mumia).<br />
Mus<br />
Mus musculus L., Maus. Liefert den Mäusekot, Stercus Muris (Muscerda, Album<br />
nigrum), der gelegentlich in Apotheken des 17. bis 18. Jh. als Abführ- und harntreibendes<br />
Mittel vorrätig war. Die Verwendung der ganzen Maus und ihrer Asche vereinzelt<br />
in Antike und bei Arabern.<br />
Die Ph. Württemberg 1741 führt Mures marini, Seemäuse, für Räucherungen gegen<br />
Hämorrhoiden. Es handelt sich hierbei um die Schalen von Rocheneiern, die gewisse<br />
Ähnlichkeit mit Mäusen haben. Sie waren nicht allgemein gebräuchlich.<br />
Winkler-Zoologie, S. 813 (Mus; Mus aranea, Sorex araneus, Spitzmaus); S. 874 (Stercus Muris); S. 869<br />
(Ovum Rajae, Mures marini, Pulvinariae, Meermäuse).<br />
Mus alpini<br />
Marmota marmota (L.) (Arctomys marmotta), Murmeltier. Liefert Axungia Muris<br />
alpini, Murmeltierschmalz; Volksmittel der Tiroler und Schweizer, die es im<br />
Umherziehen vertrieben. Bis zum 18. Jh. in Arzneitaxen (T. Worms 1582) und<br />
Pharmakopöen (Ph. Württemberg 1785). Galt als Emolliens, Digerans, Leniens.<br />
Winkler-Zoologie, S. 842 uf. (Pinguedo Muris mont.ni).<br />
Mustela piscis<br />
Lota Iota (L.) (Gadus lotus, Lotus fluviatilis), Rutte, Aalruppe. Ihre Rückengräten,<br />
Spina Dorsi Mustelae Piscis, vereinzelt im 17. (Ph. Nürnberg 1666) und 18. Jh. (Ph.<br />
Württemberg 1741) offizinell; gegen Epilepsie. Seltener, inoffizieller Gebrauch (nach<br />
Geiger, um 1830) des Leberfettes, Liquor Mustelae fluviatilis hepaticus, gegen<br />
Hornhautflecken.<br />
Winkler-Zoologie, S. 850.<br />
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Oleum J ecoris Aselli<br />
Lebertran. öliges Fett aus den Fischlebern, vor allem von Gadus morrhua L., Kabliau,<br />
u. a. Gadusarten. Seit 19. Jh. in offiziellem Gebrauch (Ph. Preußen 1827). Bis<br />
zur Gegenwart in allen Pharmakopöen. Meissner (um 1830) hebt Wirkung bei chronischer<br />
Gicht und Rheumatismus hervor. Nach Hager (um 1870) wird er bei skrofulösen<br />
Leiden, Rachitis, Lungentuberkulose, Gicht, chronischen Nervenleiden, bisweilen<br />
auch äußerlich, angewandt. Die Wirkung wird seinem Jodgehalt und freien<br />
Fettsäuren zugeschrieben. Im Kommentar zum DAB 5, 1910, heißt es: Lebertran besitzt<br />
keine medizinale Wirkung, ist aber ein Nahrungsmittel von Wert wegen der<br />
guten Assimilierbarkeit. Man gibt ihn Kindern und tuberkulösen Erwachsenen; mit<br />
Phosphor zusammen bei Rachitis. Diese Krankheit wurde um 1920 als Vitaminmangelkrankheit<br />
erkannt. Seit etwa 1930 weiß man, daß Lebertran Vitamin A und<br />
D enthält. Eine seiner beliebtesten Darreichungsformen ist die Lebertranemulsion,<br />
Emulsio Olei Jecoris Aselli (seit DAB 5,1910).<br />
Tsdlirm-Handbum H. S. 661.<br />
Ossa<br />
Knochen. Gebrannte Menschen- und Tierknochen werden von Galen und arabischen<br />
Autoren erwähnt. Größere Bedeutung erlangten nur:<br />
1. Os Sepiae (Os candidum), Fischbein: Rückenknochen von Tintenfischen, vor allem<br />
Sepia officinalis L.. Bei Dioskurides und Galen als Augenmittel, Haut- und Zahnreinigungsmittel;<br />
bei Ibn Baithar außerdem gegen Gonorrhoe, stein- und harntreibend.<br />
Wurde gepulvert oder gebrannt. Pharmakopöeüblich bis Mitte 19. Jh. (Ph.<br />
Hannover 1861); nicht mehr DAB, aber Erg.-Bücher bis 20.Jh .. Für Zahnpulver, als<br />
Fieber- und Magenmittel; nach Ph. Württemberg 1741 als Exsiccans, Abstergens,<br />
harntreibend, gegen Gonorrhoe.<br />
2. Ossa de Corde Cervi, Hirschkreuzlein: Kreuzförmige, flache Knöchlein aus der<br />
Vertikal scheidewand des Hirschherzens. Seit 13. Jh. Bestandteil der vielteiligen<br />
Komposition Aurea alexandrina und in allen Pharmakopöen des 16. bis 18. Jh.; galt<br />
als Alexipharmacum, Antepilepticum, Herzmittel.<br />
3. Cranium humanum, menschliche Hirnschale. Im späten Mittelalter (Nicolaus<br />
Praepositus) als Antepilepticum. Offizinell vom 16. Jh. (Ph. Nürnberg 1592) bis<br />
18. Jh. (Ph. Württemberg 1785). Bestandteil offizieller Komposita, in Ph. Württemberg<br />
1741 z. B. Pulvis cephalicus Camerarii und Winteri, Pulvis epilepticus Cellarii,<br />
Holsatici und Mynsichti.<br />
4. Selten gebraucht, aber in Ph. Württemberg 1741 verzeichnet, ist der Seekuhstein,<br />
Lapis Manati (Auris Ceti), ein elfenbeinähnlicher Knochen neben den Ohren der<br />
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Seekuh, Manatus australis Illig., (Trichechus manatus L.). Gebrannt und gepulvert<br />
bei Steinleiden.<br />
Winkler-Zoologie, S. 834 (Ossa de Corde Boyis, Herzknochen vom Ochsen; Ossa de Corde CerYi); S. 835<br />
(Ossa Animalium; Ossa Cruris Boyis, Ochsenschienenbein; Ossa Elephantis); S. 836 (Ossa Hyaenae, Hyänenknochen;<br />
Ossa Sepiae); S. 800 (Cranium humanum); S. 832 (Lapis Manati).<br />
Ovis<br />
Ovis aries L., Hausschaf. Das männliche Tier heißt Hammel, Aries; das Jungtier<br />
Lamm, Agnus. Sein wichtigstes pharmazeutisches Produkt ist das Fett, Sebum ovillum,<br />
seit den ältesten Zeiten benutzt; ununterbrochen und noch im 20. Jh. in Pharmakopöen<br />
(DAB 6,1926). Verwendung zu Salben und Pflastern.<br />
Geiger (um 1830) nennt als absolete Mittel: Hammelfüße, Pedes Arietis; Wolle,<br />
Lana; Widderfell, Pellis arietina; Wollfett, Oesypus; Därme, Intestina Arietis;<br />
Netz, Omenturn Arietis. Bis auf das Wollfett, das im Altertum häufiger benutzt<br />
wurde und im 16. bis 18. Jh. in Arzneitaxen und Pharmakopöen (-- Adeps Lanae)<br />
zu finden ist, sehr selten als Medikamente gebraucht.<br />
Winkler-Zoologie, S. 836 (Pedes Animalium; Pellis .rietina).<br />
Pavo<br />
Pavo cristatus L., Pfau. Gelegentlich gebraucht: Kot, Stercus Pavonis, nach ph.<br />
Württemberg 1741 als Pulver, Infusum oder Klystier bei Epilepsie und Schwindel.<br />
Vom Puter, Meleagris gallopavo L., sind (nach Geiger, um 1830) in Spanien gebräuchlich:<br />
Fett, Axungia Pavonis ga11i; Eier, Ova P. g.; Eierschaien, Testae Ovorum<br />
P. g.; Kot, Excrementum P. g.<br />
Winkler-Zoologie, S. 874 (Stereus Pavonis); S. 843 (Pinguedo Pavonis).<br />
Pellis<br />
Fell. Aus der ägyptischen, antiken und arabischen Medizin ist die äußerliche Verwendung<br />
von Tierfellen und die Herstellung einiger Präparate daraus bekannt. Bedeutung<br />
im Abendland sehr gering. Die Ph. Augsburg 1564 führt ein Ceraturn ex<br />
Pelle arietina Arnoldi de Villa nova: ein frisches Widderfell wird mit Wasser ausgekocht<br />
und die leimige Flüssigkeit mit vielen Zusätzen Zu einem Ceraturn verarbeitet.<br />
Bis zur Gegenwart üblich ist das Auflegen von Katzenfellen bei Rheumatismus.<br />
Winkler-Zoologie, S. 836,(Pellis arietina; Pellis Bovis concinnata, Corium Bovis; P. Canisj P. Canis aurei,<br />
Schakalfell); S. 837 (Pellts Caprae; P. Elephantis; P. Erinaeei, Igelhaut; P. Hippopotami, Nilpferdhaut;<br />
P. Hyaenae; P. Laeertae).<br />
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Pepsin<br />
Enzympräparat, das in Fabriken aus Schweinernagen und Labmagen der Schafe und<br />
Kälber gewonnen wird. Von Th. Schwann im Magensaft entdeckt; besonders durch<br />
Arbeiten Corvisart's (1854) als Arzneimittel eingeführt. Wurde Bestandteil vieler<br />
französischer und englischer Geheimmittel und Spezialitäten. In Deutschland Gründung<br />
einer Fabrik in Rostock durch F. Witte (1865), der zum führenden Hersteller<br />
wurde. Man unterscheidet konzentriertes Pepsin und verdünntes (mit Milchzucker,<br />
Stärke usw.; als 100faches bezeichnet,wenn es die hundertfache Menge seines Gewichtes<br />
an Hühnereiweiß verdauen kann). Aufgenommen im DAB 2, 1880. Seither<br />
offizinell, auch in der Homöopathie als wichtiges Mittel.<br />
Verwendung bei Verdauungsstörungen, in Pillen, Mixturen und als Pepsinwein,<br />
Vinum Pepsini, der seit DAB 1, 1872, offizinell ist, dort noch aus Schweinemagen<br />
oder Rinderlabmagen hergestellt wurde, seit DAB 2, 1880, aus Pepsin, Glycerin,<br />
Wasser, Weißwein und etwas Salzsäure.<br />
Perca<br />
Acevina cernua (L.) (Perca cernua, Bodianus cernuus), Kaulbarsch, und Perca fluviatilis<br />
L., Flußbarsch, liefern die Kaulbarschknochen, Lapides Percarum (Lapis<br />
Melanurarum, Barschstein): Knöchelchen vom Ende des Hinterkopfes zu bei den Seiten<br />
am Anfang des Rückgrates. Ende 16. Jh. (T. Worms 1582) bis 18. Jh. (Ph.<br />
Württemberg 1785) gebräuchlich. Anwendung wie Lapis Carpionis (-+ Carpio), jedoch<br />
mehr als Diureticum.<br />
Winkler-Zoologie. S. 832 (Lapis Perearum).<br />
Phasianus<br />
Phasianus colchicus (1.), Fasan. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch von Fett,<br />
Axungia Phasiani, und Galle, Fe1 Phasani.<br />
Pica<br />
Pica pica (1.) (Corvus pica), Elster. Ähnlich den Schwalben (-+ Hirundo), aber viel<br />
seltener, wurden Elstern verkohlt, Picae combustae, und ein Wasser aus ihnen destilliert:<br />
Aqua Picae (Ph. Wien 1765) aus lebenden Elstern mit Wein und Kräutern<br />
destilliert; bei Apoplexie, Epilepsie, Krämpfen.<br />
Winkler-Zoologie. S. 813.<br />
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Picus<br />
Picus viridis 1., Grünspecht. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch der getrockneten<br />
und gepulverten Knochen, Ossa Pici, als harntreibendes Mittel.<br />
Pili<br />
Haare. Der medikamentöse Gebrauch ist alt, aber selten. Wundmittel, auch verascht.<br />
In ph. Augsburg 1623 Pili Leporis, Hasenhaare.<br />
Winkler-Zoologie, S. 799 (Capilli Hominis); S. 837 (Pili Asturae, Muschelseide, Byssus-Haare einer roten<br />
Meeresmuschel; Pili; Pili Leporis; Pili Ovilis, Schafwolle).<br />
Pinguedo<br />
Adeps, Axungia, Fett. Gehört zu den ältesten Arzneimitteln. Es gibt kein Rezeptbuch,<br />
keine Pharmakopöe bis ins 20. Jh., worin nicht wenigstens eine Fettart enthalten<br />
ist. Unzählige Tiere waren bei den Agyptern, in der Antike, über die Araber<br />
bis ins Mittelalter die Lieferanten, je nach örtlichen Gegebenheiten. Im 16. Jh. führen<br />
Pharmakopöen (Ph. Nürnberg 1592) Fett von Ente, Gans, Reiher, Hund, Kapaun,<br />
Ziege, Biber, Katze, Wachtel, Hirsch, pferdemähne (Pinguedo Equi ex Juba),<br />
Huhn, Mensch, Bock, Hase, Luchs, Wolf, Schwein, Schlange, Dachs, Asche, Bär,<br />
Fuchs, Geier, Rinderhuf (Pinguedo Ungularum Bovis). Die Ph. Württemberg 1741<br />
hat von diesen Fetten, die hier Axungiae heißen, nicht die Fette von Ziege, Geier und<br />
Rinderhuf ; sie führt zusätzlich Fette von Aal, Storch, Kaninchen, Murmeltier. Als<br />
Talgarten (Sevum, Sebum, Unschlitt, Inschlitt) - Fette härterer Konsistenz - werden<br />
genannt: Sebum bovinum, cervinum, hircinum. Nach Rationalisierung des Arzneischatzes<br />
verbleiben (Ph. Preußen 1799) nur noch Adeps suilla, Schweineschmalz,<br />
und Sevum ovilum (S. vervecinum, Hammeltalg). Beide noch im DAB 6, 1926.<br />
Verwendung der Fette teils spezifisch (innerlich, häufiger äußerlich), teils unspezifisch<br />
(als Arzneiträger in Salben, oder in anderen zusammengesetzten Mischungen überwiegend<br />
für äußerlichen Gebrauch).<br />
Winkler-Zoologie, S. 838 (übersicht Pinguedo); S. 802 (P. Hominis); S. 839 (P. Anatis; P. Anguillae; P.<br />
Anseris; P. Apri; P. Ardeae; P. Asini; P. Bovis, P. Tauri, P. Vaccae; P. Bovis Ungulae; P. Cameli); S. 840<br />
(P. CancelIi; P. Canis; P. Caponis; P. Castorei; P. Ca'toris; P. Cati); S. 841 (P. Cervi; P. Ciconiae;<br />
P. Coturnicis; P. Crocodili; P. Cuniculi; P. Cygni; P. Elephantis; P. Erinacei; P. Gallinae); S. 842 (P.<br />
Gruis; P. Hirci, Caprae; P. Hippopotamij P. Leonis; P. Leporis; P. Ludi; P. Lupi; P. Lutrae; P. Muris<br />
montani)j S. 843 (P. Ovis; P. arietinac; P. Pavonis; P. Phocae, Robbentran; P. Piscium; P. Porci; P. Serpentis);<br />
S. 844 (P. Simiae; P. Struthionis; P. Taxi, P. Meli; P. Testudinis; P. Thymalli, P. Asch;ae; P. Tigridi,;<br />
P. Ursi; P. Viperarum); S. 845 (P. Vituli; P. Vulpis; P. Vulturis).<br />
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Pluma<br />
Federn einiger Vögel, nur ganz vereinzelt medizinisch gebraucht.<br />
Winkler-Zoologie, S. 845 (Pluma Aquilae; Pi. Avium; Pi. Gallinarum; Pi. Perdicis; Pi. Vulturis).<br />
Priapus<br />
Geschlechtsglied. Die Hirschrute (Priapus Cervi, Genital Cervi) wird von Dioskurides,<br />
gepulvert in Wein, gegen Vipernbiß angeführt. Ibn Baithar übernimmt dies und<br />
nennt außerdem die Verwendung als Aphrodisiacum. In Arzneitaxen und Pharmakopöen<br />
des 16. bis 18. Jh. verzeichnet. Die Ph. Württemberg 1741 zählt folgende<br />
Indikationen auf: Gegengift, gegen Brustfellentzündung, Kolik, Diarrhöe, harnund<br />
steintreibend, Aphrodisiacum; Gebrauch in Pulvern und Elektuarien.<br />
Im 18. Jh. ist außerdem die Walfischrute, Priapus Ceti, offizinell, nach Ph. Württemberg<br />
1741; als Gegengift, bei Diarrhöe, Blutflüssen; in Pulvern und Elektuarien.<br />
Eine dritte Sorte, wie Priapus Cervi im 18. Jh. offiziell angewandt, ist Priapus Tauri,<br />
Ochsenrute, besonders gegen Diarrhöe und Dysenterie.<br />
Winkler-Zoologie, S. 845 (Priapus übersicht; Pr. Cervi); S. 846 (Pr. Ceti; Pr. Tauri; Pr. Testudinis).<br />
Pulmo<br />
Lunge. Die wichtigste Sorte ist Fuchslunge. Dioskurides und Galen verwenden sie<br />
gedörrt bei Asthma. Sie ist Bestandteil des Looch de Pulmone Vulpis Mesue, das bis<br />
zum 18. Jh. offizinell blieb, nach Ph. Württemberg 1741 Specificum bei Asthma;<br />
Lungen-, Brust- und Hustenmittel; Resolvens und Abstergens. Zur Präparierung der<br />
Fuchslunge wurde sie mit wermuthaltigem Wein gekocht, dann getrocknet.<br />
Selten, aber auch im 16. bis 18. Jh. in einzelnen Taxen und Pharmakopöen nachweisbar,<br />
ist die Hirschlunge, Pulmo Cervi.<br />
Winkler-Zoologie, S. 846 (Pulmo übersicht; P. Cervi; P. Vituli); S. 847 (P. Vulpis).<br />
Rana<br />
Froscharten, z. B. Rana esculenta L., Grüner Wasserfrosch; Rana temporaria L.,<br />
Brauner Grasfrosch; Hyla arborea (L.) (Rana arborea L.), Laubfrosch. Im Papyrus<br />
Ebers öl, mit Fröschen gekocht, gegen Brandwunden. Dioskurides kennt Pflaster,<br />
mit Fröschen bereitet (bei Geschwüren) und Froschasche gegen Blutungen. Geiger erwähnt<br />
noch (um 1830), daß einstens verkohlter Frosch gegen Fallsucht gegeben<br />
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wurde. Froschöl und Froschpflaster wurden pharmakopöeüblich. Oleum Ranarum<br />
Mesuae (Ph. Nürnberg 1592; Ph. Brandenburg 1731) aus Wasserfröschen, in Sesamöl<br />
gekocht, gegen Arthritis und Podagra. Emplastrum de Ranis, mit und ohne Quecksilber,<br />
im 17. Jh. (Ph. Augsburg 1675) und 18. Jh. (Ph. Württemberg 1785) aus lebenden<br />
Fröschen und Regenwürmern, unter Zusatz vieler <strong>Drogen</strong>, Olivenöl und<br />
Bleiglätte; zum Erweichen von Geschwülsten; schmerzlindernd. Mit Quecksilberzusatz<br />
bei Schmerzen und Geschwülsten von Drüsen im Zusammenhang mit venerischen<br />
Erkrankungen (die Vorschrift soll auf Vigo, um 1500, zurückgehen). Pharmakopöeüblich<br />
war ferner das Froschlaichpflaster, Emplastrum de Spermate Ranarum;<br />
in den meisten Pharmakopöen des 18. Jh. bis gegen sein Ende, aus Froschlaich<br />
(Sperma Ranarum), 01, Bleiweiß, Kampfer. Froschlaich selbst diente gelegentlich als<br />
kühlendes, blutstillendes und kosmetisches Mittel. Sein Nutzen bei Erythem und<br />
akuten Augenentzündungen ist Meissner (um 1830) bekannt. Er bringt auch die Anwendung<br />
von Froschbouillons, die erfrischend, analeptisch und antiskorbutisch wirken<br />
und bei Entzündungen der Brust, Lungenschwindsucht, Darmentzündungen,<br />
Krebs und Hautkrankheiten von Nutzen sind.<br />
Winkler-Zoologie. S. 813.<br />
Salamandra<br />
Salamanderarten, z. B. Salamandra salamandra (L.) (Lacerta salamandra L.),<br />
Feuersalamander, und Triturus vulgaris (L.) (Lacerta palustris L.), Molch. Sehr selten,<br />
inoffiziell gebraucht. Nach Dioskurides in Pflastern und Salben gegen Geschwüre<br />
und Aussatz; in 01 gekocht zum Entfernen von Haaren. Geiger (um 1830) erwähnt<br />
einstigen Gebrauch, verkohlt und gepulvert (Salamandrae combustae) gegen Skrofeln.<br />
In der Homöopathie "Salamandra maculosa" (Sekret aus seinen Hautdrüsen;<br />
zu Verreibungen); im 20. Jh. weniger wichtiges Mittel.<br />
Winkler-Zoologie, S. 814.<br />
Salar<br />
Salmo salar L., Lachs. Seltener, inoffizieller Gebrauch der Galle, Fel Salaris, vor<br />
dem 19.Jh ..<br />
Sanguis<br />
Blut. Gehört zu den ältesten Arzneimitteln; die Bedeutung ist seit dem Mittelalter<br />
jedoch stark zurückgegangen. Im alten 1\gypten viele Sorten (Vögel, Insekten,<br />
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Säugetiere, Fische), vom Menschen Menstrualblut als Mittel für die Frauenbrust;<br />
nach Dioskurides verhindert es die Konzeption und ist gegen Podagra wirksam. Andere<br />
Blutarten der Antike: Von Enten (in giftwidrigen Arzneien), Hirsch (gegen<br />
Ruhr und Diarrhöen), Taube (gegen Nasenbluten), Pferd (in Ätzmitteln), Bock<br />
(gegen Gifte, Ruhr), Schwein, Schildkröte (gegen Epilepsie und Gifte). Ähnlich bei<br />
den Arabern. Im späten Mittelalter und in den Pharmakopöen seit dem 16. Jh. nur<br />
wenige Zubereitungen mit Blut, davon am häufigsten Sanguis Hirci (praeparatus),<br />
(präpariertes, d. h. getrocknetes und gepulvertes) Bocksblut, ein Präparat der Württemberger<br />
Pharmakopöen des 18. Jh., von Helmont als Specificum gegen Pleuritis<br />
gelobt. Die Ph. Brandenburg 1731 läßt ein Aqua antiphthisica mit Schweinsblut herstellen.<br />
Dieses und andere Blutpräparate nicht mehr in Pharmakopöen des 19. Jh.<br />
Hier wird das Blutlaugensalz offizinell (meist als Reagens), das jedoch in Fabriken<br />
hergestellt wird, so daß Vorschriften in den Pharmakopöen fehlen.<br />
Winkler-Zoologie, S. 847 (Sanguis überblick); S. 802 (Sanguis Hominis); S. 803 uf. (Sanguis menstrualis);<br />
S. 848 (Sanguis Anatis, S. Anseris, S. Asini, S. Bovis, S. Cervi, S. Columbae); S. 849 (Sanguis Equi, S.<br />
Hirci, S. Capricornu, S. Porei); S. 850 (Sanguis Taxi, S. Testudines terrestres et marini).<br />
Scincus<br />
Scincus officinalis Lacep. (Lacerta scincus L.), Stinz (Stincus marinus, Zincus marinus,<br />
Crocodilus terrestris, Erdkrokodil). Eidechsenart aus Ägypten, Lybien, Arabien.<br />
War bis ans 20. Jh. heran im Handel (ausgeweidet, oft mit Lavendelblüten gefüllt,<br />
und getrocknet), bis Ausgang 18. Jh. in allen Pharmakopöen. Bei Dioskurides<br />
und den Arabern als Aphrodisiacum und Gegengift. Bestandteil großer, berühmter<br />
Kompositionen: Diasatyrium Nicolai bzw. Electuarium Diasatyrium (Ph. Nürnberg<br />
1546; Ph. Württemberg 1785); Mithridatum Andromachum bzw. Electuarium<br />
Mithridatum Damocratis (Ph. Nürnberg 1546; Ph. Württemberg 1785). Wirkung<br />
des Stinz nach Ph. Württemberg 1785: Diureticum, Aphrodisiacum, Bezoardicum.<br />
Winkler-Zoologie, S. 814 uf.<br />
Scorpio<br />
Euscorpius Th.-Arten, Skorpione. Dioskurides verwendet sie lebend zerstoßen<br />
oder verascht gegen Skorpionstich. Viele Zubereitungen bei den Arabern, u. a. als<br />
steintreibende Mittel und gegen Schlangenbisse in Form von Asche oder mit öl zubereitet.<br />
Solche Skorpionöle gelangen in die Pharmakopöen. Die Ph. Nürnberg 1546<br />
hat Oleum Scorpionum simplex Mesuae (Skorpione wurden mit Mandelöl mazeriert)<br />
und Oleum Scorpionum compositum Mesuae (das Mandelöl ist zuvor mit<br />
Wurzeln von Aristolochia, Enzian, Cyperus, Capparis angesetzt gewesen). Das zu-<br />
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sammengesetzte öl bleibt in Pharmakopöen des 17. Jh. (Ph. Augsburg 1675); hinzu<br />
kommt dort ein sehr umständlich, aus vielen <strong>Drogen</strong> zu bereitendes Oleum Scorpionum<br />
magnum Matthioli, das bis ins 18. Jh. offizinell bleibt. Die Ph. Wien 1765<br />
schreibt über Verwendung: Bei Fiebern und Pest, gegen Biß giftiger Tiere. Das einfache<br />
Skorpionöl ist bis zum 18. Jh. allgemein offizinell; nach Ph. Württemberg 1785<br />
äußerlich als harn- und steintreibendes Mittel sowie gegen Bisse giftiger Tiere. Skorpionöle<br />
werden noch im 19. Jh. ambulant von Italien, Frankreich und Tirol aus gehandelt.<br />
In der Homöopathie blieb "Scorpio europaeus" (Tinktur aus Euscorpius<br />
italicus Herbst.) ein wichtiges Mittel.<br />
Winkler-Zoologie, S. 815.<br />
Sepia<br />
Sepia officinalis L., Tintenfisch. Liefert Os Sepiae (~ Ossa). Aus dem schwarzen<br />
Saft wird die Malerfarbe Sepia gewonnen. In der Homöopathie ist der Inhalt des<br />
Tintenbeutels als "Sepia" (Verreibungen daraus; Hahnemann 1839) ein wichtiges<br />
Mittel.<br />
Simia<br />
Affe. Geiger (um 1830) erwähnt einstigen [sehr seltenen] Gebrauch von Affenfett,<br />
Axungia Simiae; Herz, Cor Simiae; Lapis Simiae, eine rundliche, knochenartige<br />
Masse, evtl. aus Gallenblase.<br />
Splen<br />
Milz. Gebrauch äußerst selten.<br />
Winkler-Zoologie, S. 850 uf.<br />
Spongia<br />
Spongia officinalis L. (Achilleum lacinulatum Schw.), Schwamm, Badeschwamm.<br />
Heißt als Droge auch Fungus marinus, Meerschwamm. Seit Antike (Dioskurides,<br />
Galen) bis 19. Jh. gebraucht, in Pharmakopöen seit Mitte 17. Jh. bis 19. Jh .. Innerlicher<br />
Gebrauch selten. Gebrannter Schwamm, Spongia usta (Sp. tosta, Carbo Spongiae;<br />
so in Ph. Augsburg 1675, Ph. Württemberg 1741, Ph. Hamburg 1852) gegen<br />
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Kropf (Jodgehalt!). Äußerlicher Gebrauch in Chirurgie sehr verbreitet (Verbände,<br />
zum Aufsaugen von Körperflüssigkeiten).<br />
Spongia praeparata, Spongia cerata, Wachsschwämme, sind mit flüssigem Wachs getränkt<br />
und gepreßt (Ph. Paris 1758; Ph. Preußen 1799; DAB 1, 1872); zum Offenhalten<br />
von Wunden und Geschwüren. Zu diesem Zweck auch der Preßschwamm<br />
Spongia compressa (DAB 1, 1872). Spongia somnifera, Schlafschwämme, seit Mit~<br />
telalter (Antidotarium Nicolai, 13. Jh.), getränkt mit Säften aus Opium, Bilsenkraut,<br />
Schierling, Mandragora, vor die Nase gelegt, als Anaestheticum.<br />
Spongitis, Lapis Spongiarum, Schwammstein, sind Einschlüsse aus Schwämmen; gepulvert<br />
(nach Ph. Württemberg 1741) gegen Kropf, als Diureticum und Adsorbens.<br />
Im 19. Jh. nur noch vereinzelt in Pharmakopöen (Ph. Sachsen 1820).<br />
Die Homöopathie verwendet als wichtige Mittel: "Badiaga", Flußschwamm (Spongila<br />
fluviatilis), daraus Tinktur (seit 1838) und "Spongia", Gerösteter Meerschwamm<br />
(Euspongia officinalis L.) zur Tinktur (Hahnemann 1821).<br />
Winkler-Zoologie, S. 851; Walther Arndt, Die Verwendung von Spongien in der Medizin, Ar
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(16. bis 18. Jh., besonders Paullini, um 1700). Die Arzneitaxe Berlin-Brandenburg<br />
1574 enthält Kot von Hund, Schwalbe, Wolf, Ziege, Maus. In ph. Württemberg<br />
1741 sind beschrieben: Stercus Caninum album (gegen Kolik, Dysenterie; äußerlich<br />
gegen Angina und Geschwüre) und Stercus Pavonis (gegen Epilepsie und Schwindel);<br />
Aqua Florum omnium wird aus frischem Kuhkot destilliert (gegen Arthritis,<br />
Kolik, Steine, Harnverhaltung; äußerlich als Cosmeticum). Mit der Rationalisierung<br />
des Arzneischatzes um 1800 verschwinden alle diese Mittel aus der offiziellen Therapie<br />
und aus den Apotheken.<br />
Winkler-Zoologie, S. 804 (Stereus Hominis); S. 871 (Stereus überblick); S. 872 (Stereus Anseris; St. Apri;<br />
St. Canis; St. C.prae); S. 873 (Stereus Cieoni.e; St. Columbae; St. equinum; St. Ga!!i; St. Hirundinis;<br />
St. Laeert.e; St. Leporis; St. Lupi; St. Merguli); S. 874 (Stereus Muris; St. ovile; St. Passeris; Sperlingskot;<br />
St. Pavonis; St. Vaeearum). John Gregory Bourke: Der Unrat in Sitte, Brauch, Glauben und Gewohnheitsrecht<br />
der Völker (Beiwerke zum Studium der Anthropophytheia, Bd. 4, Hsg. F. S. Krau,,), Leipzig<br />
1913, S. 246-335 (Kot und Harn in der Heilkunde).<br />
Wolfgang Schneider, über Paullinis Dreckapotheke, in Vorträge der Hauptversammlung ... Rotterdam<br />
(Veröff. Int. Ges. f. Gesch. d. Pharm., Bd. 26, Hrsg. G. E. Dann), Stuttgart 1965, S. 131-138.<br />
Strix<br />
Strix aluco (L.), Waldkauz. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch von Fleisch, Caro<br />
Strigis, und Galle, Fel Strigis.<br />
Struthio<br />
Struthio camelus L., (Südafrikanischer) Strauß. Die Eierschalen, Testae Ovorum<br />
Struthionis, selten gebraucht, im 18. Jh. gelegentlich offizinell. Nach Ph. Württemberg<br />
1741 mit diuretischer und stein treibender Wirkung.<br />
Winkler-Zoologie, S. 870 (Ovum Struthionis).<br />
Sudor<br />
Schweiß. Bei Dioskurides, Galen, gegen Geschwülste, Entzündungen, Hämorrhoiden.<br />
Kommt auch bei Arabern vor (Avicenna). Später nur noch in der inoffiziellen Drecktherapie.<br />
Das gleiche gilt für<br />
a) Sordes, Badwust (Strigmenta a Balneis), nach Dioskurides der Schweiß und Staub<br />
aus den Fechtschulen, gegen Verhärtung des Uterus und gegen Ischias. Ähnlich bei<br />
Galen und Arabern.<br />
b) Sordes Aurium, Ohrenschmalz. Nach Galen und Arabern gegen Geschwüre.<br />
c) Saliva Hominis, Speichel. Nach Galen und Arabern bei Schuppen der Kinder. Gekautes<br />
Brot gegen Geschwülste.<br />
Winkler-Zoologie, S. 804 (Sordes; Sordes Aurium; Sudor); S. 802 (Saliva).<br />
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Sus<br />
Sus scrofa domesticus auct., Hausschwein. Sein Fett, Pinguedo Porci, Adeps suillus,<br />
wird von den .Agyptern (Papyrus Ebers) als Salbengrundlage benutzt. So bis zum<br />
20. Jh. (DAB 6, 1926). Auch in Pflastern, Ceraten.<br />
Vom Schwein, einschließlich des Wildschweins, Sus crofa L., waren bis zum 18. Jh.<br />
außerdem sehr zahlreiche Produkte im Gebrauch. Geiger (um 1830) zählt sie auf:<br />
1. Vesica Suilla, Vesica Apri, Harnblase. Gelegentlich bei Harnleiden. Die Ph. Augsburg<br />
1675 beschreibt die Präparierung. In Apotheken zum Verschließen von Gefäßen<br />
benutzt.<br />
2. Sanguis Porci, Schweineblut. Seit .Agyptern gebraucht, aber selten offiziell, z. B.<br />
bei Herstellung des Aqua antiphthisica (Ph. Brandenburg 1731).<br />
3. Dentes Apri, Eberzähne. Vom 16. bis 18. Jh. in Taxen (T. Worms 1582) und<br />
Pharmakopöen (Ph. Württemberg 1785); Specificum bei Pleuritis.<br />
4.-14. Hepar Porci, Schweineleber; Lapis Porci, Steine aus der Leber oder Blase<br />
vom Schwein; Fel Porci, Schweinegalle; Lien Porci, Schweinemilz; Pulmo Porcis,<br />
Schweinelunge; Cerebrum Porci, Schweinehirn; Tali Porci, Sprungbein; Testiculi<br />
Porci, Hoden; Ungues Porci, Klauen; Urina Porci, Schweineharn; Stercus Porci,<br />
Schweinekot.<br />
Winklet.Zoologie, S. 849 ufo (Sanguis Porei); S. 858 (Vesica Apri); S. 827 (Dentes Apri); S. 830 (Dentes<br />
Porei); S. 833 (Oculi Porei); S. 836 (Pe des Porei); S. 839 (Pinguedo Apri); S. 843 (Pinguedo Porei); S. 853<br />
(Talus Suis); S. 872 (Stercus Apri); S. 880 (Lapis in Epate vel in Vesica Porei).<br />
Talpa<br />
Talpa europaea L., Maulwurf. Vereinzelt als Asche benutzt. Ph. Augsburg 1623;<br />
Ph. Württemberg 1714: Talpae combustae; innerlich bei Arthritis, äußerlich bei<br />
Lepra, Kropf, Geschwüren und Fisteln. Auch das Blut, Sanguis Talpae, wurde gelegentlich<br />
gebraucht.<br />
Winkler-Zoologie, S. 816.<br />
Taxus<br />
Meles meles (L.) (Ursus meles L., Taxus vulgaris), Dachs. Geiger (um 1830) nen~t<br />
als einstmals offizinell: Dachsfett, Axungia Taxi; getrocknetes Dachsblut, Sanguls<br />
Taxi.<br />
Testudo<br />
Testudo graeca L., Landschildkröte, und Emys orbicularis (L), Flußschildkröte. ~erwendung<br />
des Fleisches für Diätsuppen bei Schwindsucht. Gelger (um 1830) erwahnt<br />
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die in Frankreich gebräuchliche Gelatina Testudinis: Aus Fleisch, Leber und Herz<br />
sowie Kalbfleisch gekocht. Ferner den Sirupus pectoralis Testudinum.<br />
Winkler-Zoologie, S. 818 (Caro Testudinis).<br />
Thymallus<br />
Thymallus thymallus (L.), (Salmo Thymallus 1., Coregonus thymallus Arted.),<br />
Äsche; Fisch der Nord- und Ostsee. Liefert das vom 16. Jh. (T. Worms 1582) bis<br />
18. Jh. (Ph. Württemberg 1785) offizinelle Äschenfett, Axungia Thymalli (Ax.<br />
Aschiae, Ax. Asciae); bei Augen- und Ohrenleiden, Verbrennungen.<br />
Winkler-Zoologie, S. 844 (Pinguedo ThymaIIi).<br />
Trutta<br />
Salmo trutta L., Forelle. Liefert, nach Geiger um 1830, die früher [gelegentlich inoffiziell]<br />
gebrauchten Kinnladen, Mandibulae Truttae (T. Frankfurt/Main 1687)<br />
und Fett, Axungia Truttae.<br />
Urina<br />
Harn. Arzneimittel der Ur- und Volksmedizin. Im alten Ägypten Menschen- und<br />
Eselsharn zu Umschlägen. In Antike Harn von Esel, Hund, Mensch, Schwein, Stier,<br />
Wildschwein, Ziege, meist äußerlich (Krätze, Geschwüre, Ohrenleiden) ; innerlich gegen<br />
giftige Bisse, Wassersucht (Dioskurides, Galen). Ähnlich bei den Arabern (Avicenna).<br />
In Pharmakopöen im 17. und 18. ]h., aber sehr selten: Menschen- und Ziegenharn,<br />
Urina Hominis und Urina Caprae, letzterer Bestandteil des Aqua acoustica<br />
Mindereri (Ph. Augsburg 1675). Verschiedene Harnsorten sehr häufig in Büchern<br />
über Drecktherapie vom 16. bis 18. Jh., besonders bei Paullini (um 1700).<br />
Durch die Chymiatrie (17. ]h.) wurden eine Anzahl von chemischen Präparaten aus<br />
Menschenharn pharmakopöeüblich: Spiritus Urinae; Spiritus epilepticus Puerorum;<br />
Sal Urinae volatile; Sal Urinae fixum. Pharmakopöen der 2. Hälfte des 18. Jh. lehren<br />
die Herstellung von Phosphor aus Urin (Ph. <strong>Braunschweig</strong> 1777).<br />
Winkler-Zoologie, S. 804 (Urina Hominis); S. 874 uf. (Urina, übersicht). lohn Gregory Bourke: Der Unrat<br />
in Sitte, Brauch, Glauben und Gewohnheitsrecht der Völker (Beiwerke zum Studium der Anthropophytheia,<br />
Bd. 4, Hrsg. F. G. Krauss), Leipzig 1913, S. 246-335 (Kot und Harn in der Heilkunde). M. Krebs: Der<br />
menschliche Harn als Heilmittel, Stuttgart 1942.<br />
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Ursus<br />
Ursus arctos L., Brauner Bär. Geiger (um 1830) nennt als einstmals offizinell: Bärenfett,<br />
Axungia Ursi; Bärengalle, Fel Ursi.<br />
Vaccinium<br />
Kuhpockenlymphe. Zur Schutzimpfung gegen Blattern. Gewonnen aus den Pusteln<br />
von Kälbern, die mit Kuhpocken infiziert sind. In Asien, besonders China, war seit<br />
uralten Zeiten bekannt, daß absichtlich hervorgerufene Blatternerkrankungen milder<br />
verliefen als die anderen. Im 18. Jh. wurde vielfach in Europa als Schutz gegen<br />
die Blattern die Krankheit künstlich durch Variolation oder Inoculation übertragen.<br />
Mehrfach wurde beobachtet, daß frühere Erkrankungen an Kuhpocken den<br />
Befall mit Blattern verhinderten. E. Jenner stellte darüber eingehende Untersuchungen<br />
an und publizierte 1798 in London seine epochemachenden Ergebnisse. Es gelang,<br />
durch Impfung mit Kuhpockenlymphe den Menschen Schutz vor den Blattern,<br />
die zu den großen und verheerenden Seuchen gehörten, zu gewähren. Das Verfahren<br />
verbreitete sich sehr schnell und wurde bald in gesetzliche Bahnen gelenkt (Impfzwang<br />
in Bayern seit 1807; Reichsimpfgesetz 1875). Die Lymphe wurde, getrocknet<br />
oder wieder gelöst, durch Schnitt oder Stich appliziert. Beim Schnittverfahren wurde<br />
in eine kleine Schnittwunde ein Faden mit aufgetrockneter Lymphe gelegt, beim Stich<br />
eine Lanzette benutzt.<br />
Meissner-Encyclopädie XII, S. 231-238 (Vaccina); S. 239-241 (Vaccinatio). Eulenburg-Encyclopädie (4.<br />
Au/l.), VII, S. 250-285 (Impfung).<br />
Vespa<br />
Vespa crabro L., Hornisse. Tinktur daraus als weniger wichtiges homöopathisches<br />
Mittel im Gebrauch. Geiger (um 1830) schreibt, daß man Hornissen ehedem als<br />
harntreibendes und abführendes Mittel angewandt habe, ebenso wie die Wespe,<br />
Vespa vulgaris L., die schon im Papyrus Ebers erwähnt wird.<br />
Winkler-Zoologie, S. 816.<br />
Vipera<br />
Serpens, Schlange, Natter. In der Antike wurde Vipernfleisch benutzt. Nach Dioskurides<br />
stärkt es, gekocht, die Sehkraft, heilt Nervenschmerzen, gegen Kropf. Nach<br />
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Galen treibt es alle Schädlichkeiten durch die Haut aus; gegen Aussatz. In offiziellem<br />
Gebrauch bis Ende des 18. Jh., meist in Form der Trochisei Viperarum, die aus Italien<br />
(besonders Venedig) in den Handel kamen oder nach Pharmakopöevorschrift hergestellt<br />
werden konnten (Ph. Württemberg 1741: Vipernfleisch mit Salz und Anethum<br />
kochen und mit Weißbrot zu flachen, runden Trochisken verarbeiten). Hauptsächlich<br />
wurde Vipera berus (L.) (Coluber berus L.), Kreuzotter, verwandt, in Italien auch<br />
Vipera aegyptica, Coluber vipera L. .<br />
Die Ph. Württemberg 1741 führt als Simplicium: Spina Viperarum, Vipernrückgrat.<br />
Es ist ein Alexipharmacum, Diureticum, Restaurativum; wirkt blutreinigend bei<br />
Lues, Lepra, Krätze und Geschwüren. Die Vipern wurden von Haut, Kopf und<br />
Schwanz befreit, frisch oder getrocknet und gepulvert verwandt. Bezoardicum animale<br />
ist das Pulver italienischer Vipern.<br />
Wichtigste Verwendung von Vipernfleisch im Theriak. Die Vorschrift von Andromachus<br />
(1.Jh. n. Chr.) erhält sich bis Ende des 18.Jh .. Diese große Komposition, die<br />
bis dahin in keiner Pharmakopöe fehlt, ist eine Latwerge aus etwa 65 Bestandteilen,<br />
darunter vor allem Vipernfleisch (oft in Form der Trochisken) und Opium, ferner<br />
Gewürzen, Rhabarber, Crocus, Baldrian u. a. Wurzeln, Kräutern, Blättern, Samen;<br />
Harze, Asphalt, Vitriol (Electuarium theriacale Andromachi der Ph. Württemberg<br />
1785). Galt als Allheilmittel. Es gab auch kleinere Vorschriften ohne Vipernfleisch,<br />
z. B. Theriaca Diatessaron Mesuae (Ph. Nürnberg 1546, aus Enzian, Lorbeerfrüchten,<br />
Myrrhe und Osterluzei mit Honig). Die Theriaks des 19. Jh. verzichten in ihren<br />
reduzierten Vorschriften auf Vipernfleisch. Zuletzt offizinell DAB 1, 1872 (aus<br />
Opium, Angelika, Schlangenwurz, Baldrian, Scilla, Zedoaria, Zimt, Cardamom,<br />
Myrrhe, Eisenvitriol und Honig). Noch in späteren Erg.-Büchern.<br />
Allgemein offizinell bis Ende 18. Jh. war auch Vipernfett, Axungia Viperarum. Die<br />
Ph. Württemberg 1785 führt daneben Axungia Serpentum, Schlangenfett, außerdem<br />
Exuviae Serpentum, Schlangenhaut, wahrscheinlich von Natrix natrix (L.) (Coluber<br />
natrix), Ringelnatter. Soll als Pulver bei Wassersucht und bei der Wundbehandlung<br />
nützlich sein. Die Verwendung von Fett und Haut läßt sich seit der Antike (Dioskurides,<br />
Galen; Avicenna) bis ins 18. Jh. verfolgen.<br />
Sehr selten ist die Verwendung von Vipernherz, Cor Viperarum, und von Vipernleber,<br />
Hepar Viperarum, zur Herstellung von Essentia Viperarum im 17. Jh .. Inoffizieller<br />
Gebrauch, in südlichen Ländern, bis ins 19. Jh. hinein, von Vipernbrühe,<br />
Jus Viperinum, eine Gallerte gegen Skrofeln, Aussatz, zur Rekonvaleszenz.<br />
Ausgebreitete Verwendung finden Schlangen wieder in der Homöopathie. Man stellt<br />
wichtige Verreibungen aus dem Gift folgender Tiere her: 1. "Vipera berus", Kreuzotter.<br />
2. "Vipera Redii" (Vipera aspis), Aspisschlange. 3. "Crotalus" (Crotalus durissus<br />
Daud.), Nordamerikanische Klapperschlange. 4. "Crotalus Cascavella" (Crotalus<br />
horridus Daud.), Klapperschlange. 5. "Elaps corallinus" (Wied.), Korallenotter.<br />
6. "Naja tripudians" (Merr.), Brillenschlange. Verwendung von (4) seit 1831<br />
(Hering); von (5) seit 1900 (Clarke); von (6) seit 1854.<br />
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Auch die Allopathie bedient sich im 20. Jh. gelegentlich der Schlangengifte. Verwendung<br />
zum Stillen von Blutungen, Herabsetzung des Blutdruckes, Rheuma, Ischias,<br />
Neuralgien, gegen Schmerzen und Krebs, Epilepsie, Lepra, Tollwut. Um 1900 kamen<br />
die ersten Sera gegen Schlangenbiß auf.<br />
Winkler-Zoologie, S. 815 (Serpens); S. 818-821 (Caro Viperarum) ; S. 823 (Cor Viperarum) ; S. 831 (Hepar<br />
Viperarum); S. 843 (Pinguedo Serpentis); S. 844 (Pinguedo Viper,rum); S. 850 (Spina Serpentis); S. 880<br />
(Lapis Serpentis, Giftmagnet, Indianischer Schlangenstein; ohne pharmazeutische Bedeutung). Peters-Vorzeit<br />
11, S. 30-41 (Kap. Otter und Schlange).<br />
Vulpes<br />
Vulpes vulpes (1.) (Canis vulpis 1.), Fuchs. Das Auskochen eines Fuchses mit 01 und<br />
Wasser, um ein Mittel gegen Gelenkschmerzen zu erhalten, schildert Galen. Die Vorschrift<br />
von Mesue - ein ganzer abgezogener und ausgenommener Fuchs, Wasser,<br />
Olivenöl, Salz und etwas Dill und Thymian - steht als Oleum Vulpinum in den<br />
Pharmakopöen des 16. bis 18. Jh. (Ph. Nürnberg 1546; Ph. Württemberg 1785); gegen<br />
Podagra, Arthritis, Nieren- und Rückenschmerzen.<br />
Gegen Ende des 18. Jh. verschwinden aus den Pharmakopöen auch Fuchslunge,<br />
Pulmo Vulpis, und Fuchsfett, Axungia Vulpis, die zuvor in keiner Pharmakopöe<br />
fehlten. In der Homöopathie blieben Verreibungen bis Anfang 20. Jh. von "Vulpis<br />
Hepar", Fuchsleber, "Vulpis Fel", Fuchsgalle und "Vulpis Pulmo", Fuchslunge, gebräuchlich.<br />
Winkler-Zoologie, S. 816 (Vulpes); S. 845 (Pinguedo Vulpis); S. 847 (Pulmo Vulpis).<br />
Zibethum<br />
Salbenartiges, fäkalartig riechendes Exkret der Zibetkatzen: Viverra zibetha Schreb.<br />
(asiatische) und Viverra civetta Schreb. (afrikanische) Zibetkatzen. Von den Arabern<br />
benutzt (Ibn Baithar), aber nicht bei Mesue und Serapion. Wird erst im 16. Jh.<br />
ins Abendland eingeführt (vereinzelt in Arzneitaxen), im 17. bis 18. Jh. in Pharmakopöen<br />
(Ph. Augsburg 1623 unter Pretiosiosa). Bestandteil des Balsamum apoplecticum<br />
(zusammen mit Moschus, Ambra, Styrax, OIen) in Augsburger Pharmakopöen<br />
seit etwa 1650, in den Württemberger Pharmakopöen des 18. Jh.; in Riechund<br />
Räucherungskompositionen; als Aphrodisiacum; antispasmodisch und stimulierend<br />
(Tinctura Zibethi). Bis zur Gegenwart in der Parfümerie als Fixateur gebraucht.<br />
Winkler-Zoologie, S. 875 uf.<br />
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Register<br />
Bei der Benutzung des Registers ist folgendes zu beachten:<br />
Es gibt zwei Arten von Hinweisen.<br />
1. Verweisung auf "Kapitel" bedeutet, daß das gesuchte Wort ein Hauptstichwort<br />
ist und daß das Lexikon ein Kapitel darüber enthält;<br />
2. Verweisung auf eine andere Bezeichnung nennt hiermit das Hauptstichwort, unter<br />
dem das gesuchte Wort im Kapitel des Lexikons zu finden ist.<br />
Um das Register nicht unnötig zu belasten, wurden leicht verständliche Bezeichnungen<br />
für Tierteile und Präparate aus Tierdrogen in der Regel ausgelassen. 50 ist z. B.<br />
"Menschenfett" unter "Mensch" nachzuschlagen, wo der Hinweis auf das Kapitel<br />
"Homo" erfolgt. "Pinguedo Hominis" ist sofort im Kapitel "Homo" nachzusehen,<br />
"Oleum Aranearum" bei "Aranea", "Lacrimae Cervi" bei "Cervus" usw.<br />
Von den zoologischen Bezeichnungen der Tiere ist im Register nur der Gattungsname,<br />
nicht die Art aufgenommen, z. B. nur "Cervus" statt "Cervus elaphus L. H •<br />
Aal<br />
Aalruppe<br />
Accipenser<br />
Acevina<br />
Adeps<br />
Adeps Lanae<br />
Adipocera<br />
Aegagropila<br />
Äsche<br />
Affe<br />
Agnus<br />
Alaps<br />
Anguilla; Hepar; Pinguedo.<br />
Mustela piscis.<br />
Ichtyocolla.<br />
Perca.<br />
Pinguedo; 5us.<br />
Kapitel.<br />
Cetaceum.<br />
Kapitel.<br />
Thymallus; Pinguedo.<br />
Simia.<br />
Ovis.<br />
Vipera.<br />
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Alauda<br />
Alaunmolken<br />
Albumen<br />
Album graecum<br />
Album nigrum<br />
Alcedo<br />
Alces<br />
Alcyonium<br />
Algen<br />
Alkermes<br />
Allantoishaut<br />
Alosa<br />
Alse<br />
Amber<br />
Ambra<br />
Ameise<br />
Anarhichas<br />
Anas<br />
Anguilla<br />
Anser<br />
Antilope<br />
Aper<br />
Aphis<br />
Apices Clavorum<br />
Apis<br />
Apisinum<br />
Aquila<br />
Aranea<br />
Arbustus marinus<br />
Arctomys<br />
Ardea<br />
Aries<br />
Arion<br />
Armadillo<br />
Aschia<br />
Aselli<br />
Asinus<br />
Aspisschlange<br />
Asseln<br />
Astacus<br />
Astura<br />
Auchenia<br />
Kapitel.<br />
Lac.<br />
Gallus.<br />
Canis.<br />
Mus.<br />
Kapitel.<br />
Cervus; Cornu.<br />
Ballae marinae.<br />
Corallina.<br />
Kermes.<br />
Equus.<br />
Kapitel.<br />
Alosa.<br />
Ambra.<br />
Kapitel. Cetaceum.<br />
Formica.<br />
Bufo.<br />
Kapitel. Pinguedo; Sanguis.<br />
Kapitel. Hepar; Pinguedo.<br />
Kapitel. Pinguedo; Sanguis; Stercus.<br />
Aegagropila; Bezoar.<br />
Sus; Dentes; Pinguedo; Stercus.<br />
Kapitel.<br />
Equus.<br />
Kapitel.<br />
Apis.<br />
Kapitel. Pluma.<br />
Kapitel.<br />
Corallium.<br />
Mus alpini.<br />
Kapitel. Ciconia; Grus; Pinguedo.<br />
Ovis; Pellis; Pinguedo.<br />
Limaces.<br />
Aselli.<br />
Pinguedo.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel. Dentes; Lac; Pinguedo; Sanguis.<br />
Vipera.<br />
Aselli.<br />
Cancer.<br />
Pili.<br />
Bezoar.<br />
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Augenkoralle<br />
Auris Ceti<br />
Austern<br />
Avicula<br />
Avicularia<br />
Avolium<br />
Axungia<br />
Bachstelze<br />
Badeschwamm<br />
Badiaga<br />
Bär<br />
Ballae marinae<br />
Barsch<br />
Barschstein<br />
Batrachites<br />
Bellirici<br />
Bezetta<br />
Bezoar<br />
Bezoar Bovis<br />
Bezoardicum animale<br />
Bezoar germanicum<br />
Bezoar microcosmicum<br />
Bezoar Porci<br />
Biber<br />
Bibergeil<br />
Biene<br />
Bienengift<br />
Bisam<br />
Bisamapfel<br />
Blasenstein<br />
Blatta<br />
Blatta byzanthina<br />
Blattlaus<br />
Blut<br />
Blutegel<br />
Bock<br />
Bodianus<br />
Bombyx<br />
Bos<br />
Brühe<br />
Bufo<br />
Corallium.<br />
Ossa.<br />
Conchae.<br />
Margaritae.<br />
Aranea.<br />
Dentes.<br />
Pinguedo.<br />
Motacilla.<br />
Spongia.<br />
Spongia.<br />
Ursus; Pinguedo.<br />
Kapitel.<br />
Perca.<br />
Perca.<br />
Bufo.<br />
Limaces.<br />
Coccionella.<br />
Kapitel.<br />
Bos.<br />
Vipera.<br />
Aegagropila.<br />
Calculus humanus.<br />
Lapis porcinus.<br />
Castor; Dentes; Pinguedo.<br />
Castor.<br />
Apis; Mel.<br />
Apis.<br />
Moschus.<br />
Ambra.<br />
Calculus humanus; Homo.<br />
Kapitel.<br />
Limaces.<br />
Aphis.<br />
Sanguis.<br />
Hirudo.<br />
Coagulum; Medulla; Pinguedo; Sanguis.<br />
Perca.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel. Medulla; Ossa; Pellis; Pinguedo; Sanguis.<br />
Caro.<br />
Kapitel.<br />
73<br />
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Bufonites<br />
Butyrum<br />
Byssus-Haare<br />
Bufo.<br />
Kapitel.<br />
Pili.<br />
Calculus humanus<br />
Camelus<br />
Cancellus<br />
Cancer<br />
Canis<br />
Canis lupus<br />
Canis rabidi<br />
Cantharides<br />
Cantharidin<br />
Capilli<br />
Capo<br />
Capra<br />
Capra aegagrus<br />
Capricornus<br />
Caprillum<br />
Caprina<br />
Carbo<br />
Carminum<br />
Caro<br />
Carpio<br />
Caseus<br />
Castor<br />
Castor Equi<br />
Castoreum<br />
Catelli<br />
Catus<br />
Cauda<br />
Centipedes<br />
Cera<br />
Ceratodon<br />
Cerebrum<br />
Cervus<br />
Cetaceum<br />
Cetus<br />
Chelidonios<br />
Kapitel. Homo.<br />
Kapitel. Bezoar; Pinguedo.<br />
Pinguedo.<br />
Kapitel. Caro.<br />
Kapitel. Dentes; Hepar; PeUis; Pinguedo; Stercus;<br />
Vulpes.<br />
Lupus.<br />
Hepar.<br />
Kapitel.<br />
Cantharides.<br />
Pili.<br />
Caro; Pinguedo.<br />
Kapitel. Cornu; Pellis; Pinguedo; Stercus.<br />
Bezoar.<br />
Capra; Cornu; Sanguis.<br />
Capra.<br />
Lac.<br />
Spongia.<br />
Coccionella.<br />
Kapitel. Bos; Erinaceus; Gallus; Testudo; Vipera.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel. Dentes; Pinguedo.<br />
Kapitel.<br />
Castor; Pinguedo.<br />
Canis.<br />
Kapitel. Pinguedo.<br />
Motacilla.<br />
Aselli.<br />
Kapitel.<br />
Dentes.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel. Cor; Cornu; Hepar; Medulla; Pinguedo;<br />
Priapus; Pulmo; Sanguis.<br />
Kapitel.<br />
Priapus.<br />
Hirundo.<br />
74
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Cicada<br />
Ciconia<br />
Clupea<br />
Coagulum<br />
Coccionella<br />
Coccus<br />
Coccus cacti<br />
Coccus Iacca<br />
Cochenille<br />
Colla Piscium<br />
Coloradokäfer<br />
Coluber<br />
Columba<br />
Conchae<br />
Cor<br />
Corallina<br />
Corallium<br />
CorBovis<br />
Cor Cervi<br />
Coregonus<br />
Corium<br />
Corium humanum<br />
Corna tenella<br />
Cornu<br />
CornuBovis<br />
Cortex Ovi<br />
Coturnix<br />
Corvus<br />
Cranium humanum<br />
Crista<br />
Crocodilus<br />
Crotalus<br />
Cuculus<br />
Culex<br />
Cuniculus<br />
Cuspides<br />
Cygnus<br />
Cynips<br />
Cynorrhodii<br />
Cynosbatus<br />
Cyprinus<br />
Cysteolithos<br />
Kapitel.<br />
Kapitel. Pinguedo; Stercus.<br />
Alosa; Harengus.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel.<br />
Kermes.<br />
Coccionella.<br />
Lacca.<br />
Coccionella.<br />
Ichtyocolla.<br />
Doryphora.<br />
Vipera.<br />
Kapitel. Caro; Sanguisj Stercus.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel. Cervus; Vipera.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel.<br />
Ossa.<br />
Ossa.<br />
Thymallus.<br />
Bos; Pellis.<br />
Homo.<br />
Cervus.<br />
Kapitel. Bosj Capra; Cervus.<br />
Medulla.<br />
Gallus.<br />
Kapitel. Pinguedo.<br />
Pica.<br />
Homo; Ossa.<br />
Gallus.<br />
Pinguedo; Scincus.<br />
Vipera.<br />
Kapitel.<br />
Diptera.<br />
Pinguedo.<br />
Cervus.<br />
Anas; Pinguedo.<br />
Gallae.<br />
Fungus Cynosbati.<br />
Fungus Cynosbati.<br />
Carpio.<br />
Lapis Spongiarum.<br />
75
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Dachs<br />
Dactylopius<br />
Dammhirsch<br />
Delichon<br />
Dentalia<br />
Dentes<br />
Diptera<br />
Doryphora<br />
Dotter<br />
Dromedar<br />
Taxus; Pinguedo.<br />
Coccionella.<br />
Coagulum.<br />
Hirundo.<br />
Conchae; Limaces.<br />
Kapitel. Canis; Lupus; Sus.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel.<br />
Gallus.<br />
Camelus.<br />
Ebur<br />
Edelkoralle<br />
Eidechse<br />
Eigelb<br />
Einhorn<br />
Eisvogel<br />
Eiweiß<br />
Elch<br />
Elefant<br />
Elentier<br />
Elephant<br />
Elfenbein<br />
Elster<br />
Emys<br />
Entalia<br />
Ente<br />
Enzian, weißer<br />
Epar<br />
Epidermis Pedum<br />
Equus<br />
Equus asinus<br />
Equus marinus<br />
Erdkrokodil<br />
Erinaceus<br />
Esel<br />
Esox<br />
Euproctis<br />
Euscorpius<br />
Euspongia<br />
Dentes.<br />
Corallium.<br />
Lacerta; Scincus; Hepar; Stercus.<br />
Gallus.<br />
Dentes.<br />
Alcedo.<br />
Gallus.<br />
Cervus.<br />
Elephant.<br />
Cornu.<br />
Dentes; Ossa; Pellis; Pinguedo.<br />
Dentes.<br />
Pica.<br />
Testudo.<br />
Conchae; Limaces.<br />
Anas; Pinguedo; Sanguis.<br />
Canis.<br />
Hepar.<br />
Anser.<br />
Kapitel. Castor Equi; Medulla; Sanguis; Stercus.<br />
Asinus.<br />
Hippocampus.<br />
Scincus.<br />
Kapitel. Caro; Lapis porcinus; Pellis; Pinguedo.<br />
Asinus; Dentes; Hepar; Lac; Medulla; Stercus;<br />
Urina.<br />
Lucius.<br />
Bombyx.<br />
Scorpio.<br />
Spongia.<br />
76
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Excrementum<br />
Extractum animale amarum<br />
Färberkokkos<br />
Fasan<br />
Federn<br />
Fel<br />
Felis<br />
Fell<br />
Fett<br />
Feuersalamander<br />
Fimus<br />
Firnis<br />
Fischbein<br />
Fischleim<br />
Fischotter<br />
Fischreiher<br />
Fleisch<br />
Fliege<br />
Florentinerlack<br />
Flores Melampi<br />
Flores Safiri albi<br />
Flos Maris<br />
Flos Salis<br />
Flügelschnecke<br />
Flußaal<br />
Flußbarsch<br />
Flußkrebs<br />
Flußperlmuschel<br />
Flußschwamm<br />
Folia Cochleae<br />
Forelle<br />
Formica<br />
Frauenmilch<br />
Frosch<br />
Fuchs<br />
Fungus Bedeguar<br />
Fungus Cynosbati<br />
Fungus marinus<br />
Gadus<br />
Gallae<br />
Stercus.<br />
Fel.<br />
Kermes.<br />
Phasianus.<br />
Pluma.<br />
Kapitel.<br />
Catus; Leo.<br />
Pellis.<br />
Pinguedo.<br />
Salamandra.<br />
Stercus.<br />
Lacca.<br />
Ossa.<br />
Ichtyocolla.<br />
Lutra.<br />
Ardea.<br />
Caro.<br />
Diptera; Stercus.<br />
Coccionella.<br />
Canis.<br />
Canis.<br />
Cetaceum.<br />
Cetaceum.<br />
Blatta; Limaces.<br />
Anguilla.<br />
Perca.<br />
Cancer.<br />
Margaritae.<br />
Spongia.<br />
Limaces.<br />
Trutta.<br />
Kapitel.<br />
Homo.<br />
Rana.<br />
Vulpes; Pinguedo; Pulmo.<br />
Fungus Cynosbati.<br />
Kapitel.<br />
Spongia.<br />
Mustela Piscis; Oleum Jecoris Aselli.<br />
Kapitel.<br />
77
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Galle<br />
Gallenstein<br />
Gallerte<br />
Gallina<br />
Gallwespe<br />
Gallus<br />
Gans<br />
Gazelle<br />
Geier<br />
Geis<br />
Geißbohnen<br />
Gelatine<br />
Gemskugel<br />
Genital<br />
Geschlechtsglied<br />
Giftmagnet<br />
Glossopetra<br />
Gluten Piscium<br />
Gorgonia<br />
Grana Kermes<br />
Grasfrosch<br />
Grünspecht<br />
Grus<br />
Gummi Laccae<br />
Guttur<br />
Haare<br />
Hahn<br />
Haifischzähne<br />
Halcyonium<br />
Halosanthos<br />
Hammel<br />
Hammeltalg<br />
Harengus<br />
Harn<br />
Harnblase<br />
Hase<br />
Hasenlipp<br />
Hausen<br />
Hausenblase<br />
Haushund<br />
Fel.<br />
Calculus humanus.<br />
Ichtyocolla.<br />
Pinguedo; Pluma.<br />
Fungus Cynosbati; Gallae.<br />
Kapitel. Caro; Stercus.<br />
Anser; Pinguedo.<br />
Bezoar.<br />
Pinguedo.<br />
Capra.<br />
Stercus.<br />
Ichtyocolla.<br />
Aegagropila.<br />
Priapus.<br />
Priapus.<br />
Vipera.<br />
Lapis Petraglossae.<br />
Ichtyocolla.<br />
Corallium.<br />
Kermes.<br />
Rana.<br />
Picus.<br />
Kapitel. Pinguedo.<br />
Lacca.<br />
Lupus.<br />
Pili.<br />
Gallus.<br />
Lapis Petraglossae.<br />
Ballae marinae.<br />
Cetaceum.<br />
Ovis.<br />
Pinguedo.<br />
Kapitel.<br />
Urina.<br />
Sus.<br />
Lepus; Cerebrum; Coagulum; Hepar; Pinguedo;<br />
Stercus.<br />
Coagulum.<br />
Ichtyocolla.<br />
Ichtyocolla.<br />
Canis.<br />
78
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Hausziege<br />
Hecht<br />
Helfenbein<br />
Helix<br />
Hepar<br />
Hering<br />
Herz<br />
Heuschrecke<br />
Hippocampus<br />
Hippolithi<br />
Hippomanes<br />
Hippopotamus<br />
Hipposorchis<br />
Hircus<br />
Hirn<br />
Hirnschale<br />
Hirsch<br />
Hirschkäfer<br />
Hirschkreuzlein<br />
Hirschrute<br />
Hirudin<br />
Hirudo<br />
Hirundo<br />
Histricinus malacensis<br />
Homo<br />
Honig<br />
Hornisse<br />
Hühnermagenhäutlein<br />
Huhn<br />
Hund<br />
Hundszahn<br />
Huso<br />
Hyaena<br />
Hydromel<br />
Hyla<br />
Hyssopus<br />
Hystrix<br />
Ichtyocolla<br />
Igel<br />
Capra.<br />
Lucius.<br />
Dentes.<br />
Limaces.<br />
Kapitel. Anguilla; Bos; Canis; Cervus; Lupus;<br />
Vipera.<br />
Harengus.<br />
Cor.<br />
Locustae.<br />
Kapitel.<br />
Equus.<br />
Equus.<br />
Dentes; Pellis; Pinguedo.<br />
Equus.<br />
Capra; Medulla; Pinguedo; Sanguis.<br />
Cerebrum.<br />
Homo; Ossa.<br />
Cervus; Coagulum; Medulla; Pinguedo; Pulmo;<br />
Sanguis.<br />
Meloe.<br />
Ossa.<br />
Priapus.<br />
Hirudo.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel. Stercus.<br />
Lapis porcinus.<br />
Kapitel. Sanguis; Stercus.<br />
Apis; Mel.<br />
Vespa.<br />
Gallus.<br />
Gallus; Cerebrum; Hepar; Pinguedo; Stercus.<br />
Canis; Lac; Medulla; Pinguedo; Urina; Stercus.<br />
Limaces.<br />
Ichtyocolla.<br />
Ossa; Pellis.<br />
Mel.<br />
Rana.<br />
Adeps Lanae.<br />
Lapis porcinus.<br />
Kapitel.<br />
Erinaceus; Hepar; Lapis porcinus.<br />
79
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Igelhaut<br />
Igelstein<br />
Imme<br />
Inschlitt<br />
Intestina<br />
Intestina Terrae<br />
Isculi<br />
Isis nobilis<br />
Isopus humida<br />
Jungfernhonig<br />
Jusculum<br />
Kabliau<br />
Käse<br />
Kaktusschildlaus<br />
Kalb<br />
Kamel<br />
Kamelziege<br />
Kaninchen<br />
Kapaun<br />
Karmin<br />
Karpfen<br />
Katze<br />
Kaulbarsch<br />
Kauz<br />
Kellerassel<br />
Kelleresel<br />
Kermes<br />
Kitt<br />
Knochen<br />
Knochenmark<br />
Körnerlack<br />
Korallen<br />
Korallenmoos<br />
Kot<br />
Kranich<br />
Krebs<br />
Krebsaugen<br />
Kreuzotter<br />
Kreuzspinne<br />
Kröte<br />
Kuckuck<br />
Pellis.<br />
Lapis porcinus.<br />
Apis.<br />
Pinguedo.<br />
Lupus; Ovis.<br />
Lumbrici.<br />
Lumbrici.<br />
Corallium.<br />
Adeps Lanae.<br />
Mel.<br />
Caro.<br />
Oleum Jecoris Aselli.<br />
Caseus.<br />
Coccionella.<br />
Bos; Cerebrum; Coagulum; Medulla; Pepsin.<br />
Cerebrum; Lac.<br />
Bezoar.<br />
Pinguedo.<br />
Gallus; Pinguedo.<br />
Coccionella.<br />
Carpio.<br />
Catus; Pellis; Pinguedo; Stercus.<br />
Perca.<br />
Strix.<br />
Aselli.<br />
Aselli.<br />
Kapitel.<br />
Ichtyocolla.<br />
Ossa.<br />
Medulla.<br />
Lacca.<br />
Corallium.<br />
Corallina.<br />
Stercus.<br />
Grus; Cerebrum.<br />
Cancer.<br />
Cancer.<br />
Vipera.<br />
Aranea.<br />
Bufo.<br />
Cuculus.<br />
80
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Küchenschabe<br />
Kuh<br />
Kuhpockenlymphe<br />
Labmagen<br />
Lac<br />
Lacca<br />
Lacca florentina<br />
Lacerta<br />
Lachs<br />
Lakshadia<br />
Lama<br />
Lamm<br />
Lana<br />
Lanolin<br />
Lapilli<br />
Lapis Alcheron<br />
Lapis bezoardicus<br />
Lapis bufonites<br />
Lapis Cappadox<br />
Lapis e Felle<br />
Lapis GalIi<br />
Lapis Gammarorum<br />
Lapis Hirundinum<br />
Lapis humanus<br />
Lapis Lucii<br />
Lapis malaccensis<br />
Lapis Manati<br />
Lapis Melanurarum<br />
Lapis Percarum<br />
Lapis Petraglossae<br />
Lapis Porci ceylanicus<br />
Lapis porcinus<br />
Lapis Serpentis<br />
Lapis Spongiarum<br />
Lasius<br />
Laubfrosch<br />
Leber<br />
Lebertran<br />
Leim<br />
Leo<br />
Lepus<br />
Blatta.<br />
Bos; Butyrum; Lac; Stercus.<br />
Vaccinium.<br />
Pepsin.<br />
Kapitel. Asinus; Bos; Capra.<br />
Kapitel.<br />
Coccionella.<br />
Kapitel. Pellis; Salamandra; Scincus; Stercus.<br />
Salar.<br />
Lacca.<br />
Bezoar.<br />
Ovis; Medulla.<br />
Ovis.<br />
Adeps Lanae.<br />
Cancer.<br />
Bos.<br />
Bezoar.<br />
Bufo.<br />
Lapis Spongiarum.<br />
Bos.<br />
Gallus.<br />
Cancer.<br />
Hirundo.<br />
Calculus humanus.<br />
Lucius.<br />
Lapis porcinus.<br />
Ossa.<br />
Perca.<br />
Perca.<br />
Kapitel.<br />
Lapis porcinus.<br />
Kapitel.<br />
Vipera.<br />
Kapitel. Spongia.<br />
Formica.<br />
Rana.<br />
Hepar.<br />
Oleum Jecoris Aselli.<br />
Ichtyocolla.<br />
Kapitel. Caro; Pinguedo.<br />
Kapitel. Pili; Pinguedo, Stercus.<br />
81
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
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Lerche<br />
Lichen Equi<br />
Limaces<br />
Limax<br />
Liquor hepaticus<br />
Lithodendron<br />
Locustae<br />
Löwe<br />
Lota<br />
Lucanus<br />
Luchs<br />
Lucius<br />
Lumbrici<br />
Lumbricus<br />
Lunge<br />
Lupus<br />
Lutra<br />
Lycosa<br />
Lymphe<br />
Lytta<br />
Madrepora<br />
Madstone<br />
Magengerinnsel<br />
Maifisch<br />
Maikäfer<br />
Maiwurm<br />
Mammut<br />
Manatus<br />
Mandibuli<br />
Marder<br />
Margaritae<br />
Margaritifera<br />
Marienkäfer<br />
Mark<br />
Marmota<br />
Martes<br />
Mater Perlarum<br />
Maulwurf<br />
Maus<br />
Maxillae inferiores<br />
Medulla<br />
Alauda.<br />
Equus.<br />
Kapitel.<br />
Limaces.<br />
Mustela Piscis.<br />
Corallium.<br />
Kapitel.<br />
Leo.<br />
Mustela Piscis.<br />
Meloe.<br />
Pinguedo.<br />
Kapitel. Pinguedo.<br />
Kapitel.<br />
Lumbrici.<br />
Pulmo.<br />
Kapitel. Dentes; Hepar; Pinguedo; Stercus.<br />
Kapitel. Pinguedo.<br />
Aranea.<br />
Vaccinium.<br />
Cantharides.<br />
Corallium.<br />
Bezoar.<br />
Coagulum.<br />
Alosa.<br />
Meloe.<br />
Meloe.<br />
Dentes.<br />
Ossa.<br />
Lucius.<br />
Martes.<br />
Kapitel.<br />
Margaritae.<br />
Coccionella.<br />
Medulla.<br />
Mus alpini.<br />
Kapitel.<br />
Margaritae.<br />
Talpa.<br />
Mus; Stercus.<br />
Lucius.<br />
Kapitel. Bos; Capra; Cervus.<br />
82
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
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Meerballen<br />
Meerbohnen<br />
Meermäuse<br />
Meerschwamm<br />
Meerwolf<br />
Mel<br />
Meleagris<br />
Meles<br />
Meloe<br />
Melolontha<br />
Melotida<br />
Mensch<br />
Menstrualblut<br />
Mephitis<br />
Mergulus<br />
Milch<br />
Milchzucker<br />
Millepedes<br />
Milz<br />
Mistkäfer<br />
Molch<br />
Molke<br />
Mondschnecke<br />
Monoceros<br />
Moschus<br />
Motacilla<br />
Mücken<br />
Mulier<br />
Mumia<br />
Murmeltier<br />
Mures marini<br />
Mus<br />
Mus alpini<br />
Musmontani<br />
Musca<br />
Muscerda<br />
Muscheln<br />
Muschelschalen<br />
Muschelseide<br />
Muscus corallina<br />
Musmontani<br />
Ballae marinae.<br />
Limaces.<br />
Mus.<br />
Spongia.<br />
Bufo.<br />
Kapitel.<br />
Pavo.<br />
Taxus; Pinguedo.<br />
Kapitel. Cantharides.<br />
Meloe.<br />
Adeps Lanae.<br />
Homo; Cerebrum; Lac; Ossa; Pinguedo; Sanguis;<br />
Stercus; Urina.<br />
Homo; Sanguis.<br />
Kapitel.<br />
Anas; Stercus.<br />
Lac.<br />
Lac.<br />
Aselli.<br />
Splen.<br />
Meloe.<br />
Salamandra.<br />
Lac.<br />
Limaces.<br />
Dentes.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel.<br />
Diptera.<br />
Lac.<br />
Kapitel.<br />
Mus alpini; Pinguedo.<br />
Mus.<br />
Kapitel. Stercus.<br />
Kapitel.<br />
Pinguedo.<br />
Diptera; Cantharides.<br />
Mus.<br />
Margaritae.<br />
Conchae.<br />
Pili.<br />
Corallina.<br />
Pinguedo<br />
83
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Mustela<br />
Mustela Piscis<br />
Mya<br />
Mylabris<br />
Mytilus<br />
Lutra; Martes.<br />
Kapitel.<br />
Margaritae.<br />
Cantharides.<br />
Margaritae.<br />
Nabelstein<br />
Nachgeburt<br />
Nacra<br />
Nägel<br />
Naja<br />
Narwal<br />
Natrix<br />
Natter<br />
Nidus<br />
Nilpferd<br />
Nodularia<br />
Limaces.<br />
Homo.<br />
Margaritae.<br />
Homo.<br />
Vipera.<br />
Dentes.<br />
Vipera.<br />
Vipera.<br />
Hirundo.<br />
Pellis.<br />
Corallina.<br />
Ochse<br />
Ochsengalle<br />
Ochsenrute<br />
Oculi<br />
Oesypus<br />
Ohrenschmalz<br />
Oleum Jecoris Aselli<br />
Omentum<br />
Oniscus<br />
Opercula<br />
Os<br />
Os Cruris<br />
Ossa<br />
Ossa de Corde<br />
Os Sepiae<br />
Ossifragus<br />
Ostracium<br />
Ostrea<br />
Ovis<br />
Ovum Rajae<br />
Oxymel<br />
Bos.<br />
Fel.<br />
Priapus.<br />
Sus.<br />
Adeps Lanae.<br />
Homo; Sudor.<br />
Kapitel.<br />
Ovis.<br />
Aselli.<br />
Limaces.<br />
Ossa.<br />
Bos.<br />
Kapitel. Picus.<br />
Bos; Cervus.<br />
Ossa.<br />
Motacilla.<br />
Blatta.<br />
Conchae.<br />
Kapitel. Lac; Pili; Pinguedo; Stercus; Formica;<br />
Gallus; Struthio.<br />
Mus.<br />
Mel.<br />
84
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00043455<br />
Pansen<br />
Panther<br />
Panthera<br />
Parcapus<br />
Passer<br />
Pavo<br />
Pe des<br />
Pellicula Stomachi interiora<br />
Pellis<br />
Penidias<br />
Pepsin<br />
Perca<br />
Perdix<br />
Periplaneta<br />
Perlae<br />
Perlen<br />
Perlmutter<br />
Perlmuttermuschel<br />
Pfau<br />
Pferd<br />
Pferdehufwarzen<br />
pferdemähne<br />
Phasianus<br />
Phoca<br />
Physeter<br />
Pi ca<br />
Picus<br />
Pila Caprarum<br />
Pila Damarum<br />
Pilae marinae<br />
Pili<br />
Pinguedo<br />
Pluma<br />
Pomambrae<br />
Poma odorifera<br />
Porcus<br />
Potamobius<br />
Potwal<br />
Poularde<br />
Bezoar.<br />
Medulla.<br />
Leo.<br />
Lapis porcinus.<br />
Stercus.<br />
Kapitel. Pinguedo; Stercus.<br />
Sus.<br />
Gallus.<br />
Kapitel. Bos; Canis; Ovis.<br />
Mel.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel.<br />
Coturnix; Pluma.<br />
Blatta.<br />
Margaritae.<br />
Margaritae.<br />
Margari tae.<br />
Margaritae.<br />
Pavo; Stercus.<br />
Equus; Coagulum; Lac; Medulla; Sanguis; Stercus.<br />
Equus.<br />
Pinguedo.<br />
Kapitel. Gallus.<br />
Pinguedo.<br />
Ambra; Cetaceum.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel.<br />
Aegagropila.<br />
AegagropiIa.<br />
Ballae marinae.<br />
Kapitel. Lepus.<br />
Kapitel. Anguilla; Anser; Ardea; Asinus; Bos;<br />
Canis; Catus; Cervus; Ciconia; Coturnix;<br />
Gallus; Leo; Lepus; Lucius; Lupus; Mus alpini;<br />
Pavo; Sus; ThymaIlus; Vipera; Vulpes.<br />
Kapitel. Aquila; Gallus.<br />
Ambra.<br />
Ambra.<br />
Sus; Dentes; Pinguedo; Sanguis.<br />
Cancer.<br />
Cetaceum; Ambra.<br />
Gallus.<br />
85
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00043455<br />
Preßschwamm<br />
Priapus<br />
Propolis<br />
Pulmo<br />
Pulvinariae<br />
Purpurschnecke<br />
Putamen<br />
Puter<br />
Räucherklaue<br />
Rana<br />
Regenwurm<br />
Regulus<br />
Rehbock<br />
Reiher<br />
Rhinozeros<br />
Rhodites Rosae<br />
Riechklauen<br />
Riechschale<br />
Rind<br />
Rinderhuf<br />
Ringelnatter<br />
Robbentran<br />
Rochen<br />
Rohrzucker<br />
Rosenschwamm<br />
Rubetae<br />
Rupicapra<br />
Rutte<br />
Saccharum Lactis<br />
Salamandra<br />
Salar<br />
Saliva<br />
Salmo<br />
Sanguis<br />
Sanguisugo<br />
Scarabaeolus<br />
Scarabaeus<br />
Schaf<br />
Spongia.<br />
Kapitel. Bos; Cervus.<br />
Cera.<br />
Kapitel. Bos; Cervus; Vulpes.<br />
Mus.<br />
Limaces.<br />
Gallus.<br />
Pavo.<br />
Limaces.<br />
Kapitel. Bufo.<br />
Lumbrici.<br />
Motacilla.<br />
Medulla.<br />
Pinguedo.<br />
Cornu.<br />
Fungus Cynosbati.<br />
Blatta.<br />
Limaces.<br />
Bos; Coagulum; Hepar; Medulla.<br />
Pinguedo.<br />
Vipera.<br />
Pinguedo.<br />
Mus.<br />
Mel.<br />
Fungus Cynosbati.<br />
Bufo.<br />
Aegagropila.<br />
Mustela Piscis.<br />
Lac.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel.<br />
Homo; Sudor.<br />
Salar; Thymallus; Trutta.<br />
Kapitel. Anas; Anser; Asinus; Bos; Capra; Cervus;<br />
Sus.<br />
Hirudo.<br />
Cantharides.<br />
Meloe.<br />
Ovis; Butyrum; Coagulum; Hepar; Lac; Medulla;<br />
Stercus.<br />
86
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Schafkamel<br />
Schafwolle<br />
SchakaIfell<br />
Scharlachbeeren<br />
Schellack<br />
Schildkröte<br />
Schildlaus<br />
Schlafapfel<br />
Schlafschwamm<br />
Schlange<br />
Schlangenstein<br />
Schlangenzungen<br />
Schnecken<br />
Schwabe<br />
Schwalbe<br />
Schwalbenstein<br />
Schwamm<br />
Schwammstein<br />
Schwein<br />
Schweinemagen<br />
Schweiß<br />
Scincus<br />
Scorpio<br />
Sebum<br />
Secundina humana<br />
Seehund<br />
Seeigel<br />
Seekuhstein<br />
Seemäuse<br />
Seepferdchen<br />
Seide<br />
Seidenspinner<br />
Seidenwurm<br />
Senfmolken<br />
Sepia<br />
Sericum<br />
Serpens<br />
Serum Lactis<br />
Serum Lactis tartarisatus<br />
Sevum<br />
Siegellack<br />
Simia<br />
Bezoar.<br />
Pili.<br />
PeUis.<br />
Kermes.<br />
Lacca.<br />
Testudo; Sanguis.<br />
Kermes; Lacca.<br />
Fungus Cynosbati.<br />
Fungus Cynosbati; Spongia.<br />
Vipera; Pinguedo.<br />
Vipera.<br />
Lapis Petraglossae.<br />
Limaces.<br />
Blatta.<br />
Hirundo; Cerebrum; Hepar; Stercus.<br />
Hirundo.<br />
Spongia.<br />
Lapis Spongiarum; Spongia.<br />
Sus; Dentes; Lac; Pinguedo; Sanguis; Urina.<br />
Pepsin.<br />
Sudor.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel.<br />
Pinguedo.<br />
Homo.<br />
Coagulum.<br />
Erinaceus.<br />
Ossa.<br />
Mus.<br />
Hippocampus.<br />
Bombyx.<br />
Bombyx.<br />
Bombyx.<br />
Lac.<br />
Kapitel. Ossa.<br />
Bombyx.<br />
Vipera; Pinguedo.<br />
Lac.<br />
Lac.<br />
Pinguedo.<br />
Lacca.<br />
Kapitel. Pinguedo.<br />
87
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Skorpion<br />
Sordes<br />
Sorex<br />
Spanische Fliege<br />
Spanischer Flor<br />
Speichel<br />
Sperma Ceti<br />
Spina<br />
Spina Dorsi<br />
Spinne<br />
Spitzmaus<br />
Splen<br />
Spodium<br />
Spongia<br />
Spongia Cynosbati<br />
Spongila<br />
Spongitis<br />
Spyras<br />
Stachelschwein<br />
Stechmücke<br />
Stellio<br />
Stercus<br />
Stier<br />
Stincus<br />
Stinktier<br />
Stockente<br />
Stocklack<br />
Stör<br />
Stomachi Pellicula interiora<br />
Stomachus<br />
Storch<br />
Strauß<br />
Strigmenta a Balneis<br />
Strix<br />
Strombus<br />
Struthio<br />
Stubenfliege<br />
Succus gastricus<br />
Sudor<br />
Sudor Lanarum<br />
Süße Molke<br />
Scorpio.<br />
Sudor.<br />
Mus.<br />
Cantharides.<br />
Coccinella.<br />
Homo; Sudor.<br />
Cetaceum.<br />
Vipera.<br />
Mustela Piscis.<br />
Aranea.<br />
Mus.<br />
Kapitel.<br />
Dentes.<br />
Kapitel. Lapis Spongiarum.<br />
Fungus Cynosbati.<br />
Spongia.<br />
Spongia.<br />
Stercus.<br />
Lapis porcinus.<br />
Diptera.<br />
Cor.<br />
Kapitel. Anser; Bos; Canis; Columba; Equus;<br />
Gallus; Hirundo; Pavo; Sus.<br />
Urina.<br />
Scincus.<br />
Mephitis.<br />
Anas.<br />
Lacca.<br />
Ichtyocolla.<br />
Gallus.<br />
Bos.<br />
Ciconia; Pinguedo; Stercus.<br />
Struthio.<br />
Sudor.<br />
Kapitel.<br />
Blatta; Limaces.<br />
Kapitel. Pinguedo.<br />
Diptera.<br />
Bos.<br />
Kapitel.<br />
Adeps Lanae.<br />
Lac.<br />
88
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Suil1us<br />
Sus<br />
Syringitis<br />
Tabarzet<br />
Talpa<br />
Talus<br />
Tamarindenmolken<br />
Tannin<br />
Tarantula<br />
Taschenkrebs<br />
Taube<br />
Taurus<br />
Tausendfüße<br />
Taxus<br />
Testae<br />
Testae Cochlearum<br />
Testae Ovorum<br />
Testiculi<br />
Testudo<br />
Tetrao<br />
Tettigia<br />
Theriak<br />
Thymallus<br />
Tigris<br />
Tinte<br />
Tintenfisch<br />
Torna<br />
Torna Solis<br />
Tornesol<br />
Trampeltier<br />
Trichechus<br />
Triturus<br />
Troc.'Iisci Viperarum<br />
Troglodytes<br />
Trox<br />
Trutta<br />
Turbo<br />
Typha Cornu<br />
Ubera<br />
Umbilici marini<br />
Pinguedo.<br />
Kapitel.<br />
Limaces.<br />
Mel.<br />
Kapitel.<br />
Cervus; Lepus; Sus.<br />
Lac.<br />
Gal1ae.<br />
Aranea.<br />
Cancer.<br />
Columba; Sanguis; Stercus.<br />
Bos; Cornu; Fel; Pinguedo; Priapus.<br />
Asel1i.<br />
Kapitel. Pinguedo; Sanguis.<br />
Conchae.<br />
Limaces.<br />
Gal1us.<br />
Equus.<br />
Kapitel. Caro; Pinguedo; Priapus; Sanguis.<br />
Coturnix.<br />
Cicada.<br />
Vipera.<br />
Kapitel. Pinguedo.<br />
Pinguedo.<br />
Gal1ae.<br />
Ossa; Sepia.<br />
Asinus.<br />
Coccionel1a.<br />
Coccionel1a.<br />
Camelus.<br />
Ossa.<br />
Salamandra.<br />
Vipera.<br />
Motacilla.<br />
Meloe.<br />
Kapitel.<br />
Limaces.<br />
Cornuj Cervus.<br />
Bos.<br />
Limaces.<br />
89
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Unguis<br />
Unguis odoratus<br />
Ungula<br />
Ungulae Bovis<br />
Unicornum<br />
Unio<br />
Uniones<br />
Unschlitt<br />
Urina<br />
Ursus<br />
Vacca<br />
Vaccinium<br />
Ventriculus Tunicae<br />
interiores<br />
Venusnabel<br />
Vermes terrestres<br />
Verruca Pedum<br />
Vervex<br />
Vesica<br />
Vespa<br />
Vipera<br />
Vitellum<br />
Vitula<br />
Vitulus<br />
Viverra<br />
Vogelspinne<br />
Vulpes<br />
Vultur<br />
Wachs<br />
Wachsschwamm<br />
Wachtel<br />
Waldkauz<br />
Walfischrute<br />
Walrat<br />
Walroß<br />
W asserf rosch<br />
Weinbergschnecke<br />
Weinsteinmolken<br />
Wespe<br />
Widder<br />
Canis; Homo.<br />
Blatta; Limaces.<br />
Asinus. Bos; Cervus.<br />
Pinguedo.<br />
Dentes.<br />
Conchae; Margaritae.<br />
Margaritae.<br />
Pinguedo.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel. Pinguedo; Taxus.<br />
Bos; Cornu; Lac; Pinguedo; Stercus.<br />
Kapitel.<br />
Gallus.<br />
Limaces.<br />
Lumbrici.<br />
Equus.<br />
Equus; Pinguedo.<br />
Aper; Bos; Sus.<br />
Kapitel.<br />
Kapitel. Caro; Cor; Hepar; Pinguedo.<br />
Gallus.<br />
Bos; Caro; Cor; Hepar; Medulla; Pinguedo; Pulmo.<br />
Vitula.<br />
Mephitis; Zibethum.<br />
Aranea.<br />
Kapitel. Pinguedo; Pulmo.<br />
Pinguedo; Pluma.<br />
Cera; Apis.<br />
Spongia.<br />
Coturnix; Pinguedo.<br />
Strix.<br />
Priapus.<br />
Cetaceum.<br />
Dentes.<br />
Rana.<br />
Limaces.<br />
Lac.<br />
Vespa.<br />
Medulla.<br />
90
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Wildkatze<br />
Wildschwein<br />
Wolf<br />
Wolfszahn<br />
Wolle<br />
Wollfett<br />
Zähne<br />
Zahnschnecke<br />
Zaunkönig<br />
Zibethum<br />
Zibethum caballinum<br />
Zibethum caninum<br />
Ziege<br />
Zikade<br />
Zincus<br />
Zostera<br />
Catus.<br />
Sus; Dentes; Hepar; Urina; Stercus.<br />
Lupus; Dentes; Hepar; Pinguedo; Stercus.<br />
Limaces.<br />
Ovis.<br />
Adeps Lanae.<br />
Dentes.<br />
Limaces.<br />
Motacilla.<br />
Kapitel.<br />
Equus; Stercus.<br />
Canis.<br />
Capra; Butyrum; Coagulum; Hepar; Lac; Medulla;<br />
Pinguedo; Stercus; Urina.<br />
Cicada.<br />
Scincus.<br />
Ballae marinae.<br />
91
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