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Tierische Drogen. - Digitale Bibliothek Braunschweig

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Universitätsbibliothek <strong>Braunschweig</strong> (84)<br />

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UB Braunaohwelg 84


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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

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Wolfgang Schneider<br />

Lexikon zur Arzneimittelgeschichte<br />

Band I: <strong>Tierische</strong> <strong>Drogen</strong>


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

Lexikon zur Arzneimittelgeschichte<br />

Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik,<br />

Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie<br />

Band I<br />

<strong>Tierische</strong> <strong>Drogen</strong><br />

von<br />

Wolfgang Schneider<br />

Govi-Verlag GmbH· Pharmazeutischer Verlag<br />

Frankfurt a. M.<br />

1968<br />

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<strong>Tierische</strong> <strong>Drogen</strong><br />

Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Zoologie<br />

von<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schneider<br />

Leiter des Pharmaziegeschichtlichen Seminars<br />

der Technischen Hochschule <strong>Braunschweig</strong><br />

Govi-Verlag GmbH' Pharmazeutischer Verlag<br />

Frankfurt a. M.<br />

1968


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

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© Govi-Verlag GmbH, Pharmazeutischer Verlag, Frankfurt am Main 1968<br />

Alle Rechte, u. a. das des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen<br />

Wiedergabe und übersetzung vorbehalten<br />

Gesamtherstellung: Limburgcr Vereinsdruckerei GmbH, 6250 LimburglLahn


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Vorwort<br />

Den ersten Band des Lexikons zur Arzneimittelgeschichte widme ich dem Andenken<br />

meiner Eltern, des Apothekers Georg Schneider (geb. am 12. 5. 1874 in Berlin, gest.<br />

am 20. 8. 1945 in Berlin) und seiner Frau Mary geh. Foerste (geb. am 24. 1. 1879 in<br />

Berlin, gest. am 16. 8. 1949 in Berlin).<br />

Mein Vater erlernte die Apothekerkunst 1892 bis 1895 in Bünde/Westfalen. Nach<br />

einigen Wanderjahren, Studium in Berlin und weiteren Apothekerdienstjahren wurde<br />

mein Vater 1911 als Städtischer Apotheker am Urban-Krankenhaus zu Berlin angestellt.<br />

Während des Krieges war er als Militärapotheker im Felde. Im Jahre 1924<br />

erhielt er die Stelle des leitenden Stadtoberapothekers für die Krankenanstalten in<br />

Berlin-Buch, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1939 tätig war.<br />

Besonderer Dank für das Zustandekommen dieses Lexikons gebührt der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft, die mir durch Sachbeihilfen ermöglicht hat, diese Arbeit zu<br />

leisten. Ich konnte dadurch mit vorbereitenden Arbeiten und mit der schriftlichen<br />

Fertigstellung Frau Henriette Lange betreuen, ohne deren zuverlässige Hilfe es mir<br />

nicht möglich gewesen wäre, in relativ kurzer Zeit diesen Band zu verfassen und<br />

darüber hinaus das ganze, sehr umfangreiche Vorhaben eines Lexikons der gesamten<br />

Arzneimittelgeschichte in Angriff zu nehmen.<br />

Ich danke ferner der Arbeitsgemeinschaft der Berufsvertretungen Deutscher Apotheker<br />

und der Bundesapothekerkammer, die für meine Arbeiten zur Pharmaziegeschichte<br />

stets großes Interesse gezeigt und den Druck des Werkes in ihrem Verlag<br />

übernommen haben.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schneider<br />

Leiter des Pharmaziegeschichtlichen Seminars<br />

der Technischen Hochschule <strong>Braunschweig</strong><br />

<strong>Braunschweig</strong>, im Oktober 1967.<br />

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Einführung<br />

Der vorliegende Band ist Teil eines Lexikons zur Arzneimittelgeschichte und damit<br />

abhängig von einer Konzeption, die den ganzen Umfang der Arzneimittelgeschichte<br />

zu berücksichtigen hat. Daraus ergibt sich für jeden Teil die Notwendigkeit der Beschränkung.<br />

Sie wirkt sich nach zwei Richtungen aus: In der Wahl bzw. der Zahl der<br />

aufzunehmenden Stichwörter und in der Ausführlichkeit der Erklärungen.<br />

Ursprünglich war geplant, in allen Teilbänden des Lexikons allein die wichtigsten<br />

Stichwörter zu bearbeiten. Außerdem sollten die Verhältnisse nur bis etwa 1900<br />

verfolgt werden. Beide Pläne wurden - sicherlich nicht zum Nachteil des Unternehmens<br />

- in diesem Bande nicht ganz ausgeführt. Er wurde recht vollständig, und<br />

was die zeitliche Begrenzung angeht, so blieb sie zwar im Grundsatz bestehen, doch<br />

wurde oft genug ins 20. Jahrhundert mit hineingegangen, besonders bei den klassischen<br />

<strong>Drogen</strong>, die bis zur Gegenwart benützt werden; dies mußte erkennbar sein. Es<br />

blieb aber dabei, daß in diesem Band wie in den folgenden das Schwergewicht auf<br />

der älteren Geschichte liegt und daß die Geschichte unseres 20. Jahrhunderts, wenn<br />

auch nicht ausgeschlossen, so doch vernachlässigt wird. Es ist sicher nicht so schwierig,<br />

sich über Produkte des 20. Jahrhunderts zu unterrichten; die meisten Probleme liegen<br />

in der älteren Zeit. Ausführlichkeit bis zur Gegenwart hin würde aber, wegen zunehmenden<br />

Umfanges der Arbeit, die Bewältigung der eigentlichen Aufgaben gefährden.<br />

Bei den tierischen <strong>Drogen</strong> war es verhältnismäßig einfach, das Wichtigste und noch<br />

vieles darüber hinaus zu erfassen. Hierfür gibt es zwei Gründe, die die Ursache waren,<br />

daß das Lexikon mit diesem Teil der ArzneimitteIgeschichte beginnt. Erstens ist<br />

die Zahl der tierischen <strong>Drogen</strong> relativ gering gegenüber der Zahl pflanzlicher <strong>Drogen</strong><br />

und Chemikalien. Zweitens hat früher schon einmal Ludwig Winkler eine Art Lexikon<br />

verfaßt; es ist der Abschnitt "Pharmakozoologie" in der 2. Auflage von Alexander<br />

Tschirchs "Handbuch der Pharmakognosie", Leipzig 1932. Einige Ergänzungen<br />

ergaben sich bei der Durcharbeit von Philipp Lorenz Geigers "Handbuch der Pharmacie",<br />

Stuttgart 1830. Geiger ist im zoologischen Teil seines Werkes der Systematik<br />

dieser Wissenschaft gefolgt und hat bei den einzelnen Tierarten nicht nur die gängigen<br />

<strong>Drogen</strong> seiner Zeit beschrieben, sondern auch erwähnt, was davor offizinell war.<br />

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Angelehnt an Geigers Vorgehen wurden als Hauptstichwörter, d. h. als überschriften<br />

von Kapiteln, in der Regel Tiernamen, und zwar lateinische, gewählt. Als Ausnahmen<br />

wurden einige Produkte, die Einheiten bilden, zu Kapiteln zusammengefaßt<br />

(z. B. Blutarten im Kapitel "Sanguis"), vereinzelt auch eine besonders wichtige Droge<br />

als Stichwort genommen, zumal wenn sie von mehreren Tierarten stammen konnte<br />

(z. B. "Bezoar"). Das Prinzip war, in den Kapiteln möglichst viele weitere Stichwörter<br />

unterzubringen, die dann über ein Register auffindbar gemacht werden<br />

sollten.<br />

Das diesem Bande beigefügte Register ist ein vorläufiges. Es enthält alle Stichwörter<br />

der tierischen <strong>Drogen</strong>, nicht jedoch andersartige, wie z. B. pflanzliche <strong>Drogen</strong>, die<br />

in den Erklärungen vorkommen. Sie alle nachzuweisen, wird Sache eines Registerbandes<br />

sein, der nach Fertigstellung aller Einzelbände herausgegeben wird.<br />

Die Schreibweise von Tier-, <strong>Drogen</strong>- und Präparatebezeichnungen wurde im Text<br />

aus Gründen der Arbeitserleichterung je nach Quellen, die benutzt wurden, teils<br />

deutsch, teils lateinisch gewählt. Die lateinischen Fassungen entsprechen den orthographischen<br />

Regeln, die bei der Abfassung des Deutschen Arzneibuchs von 1926,<br />

der z. Z. noch gültigen deutschen Pharmakopöe, berücksichtigt wurden: Die Substantive<br />

sind groß, die Adjektive klein geschrieben; bei den zoologischen Bezeichnungen<br />

der Gattungsname groß, die Artbezeichnung klein. Schwierigkeiten ergaben<br />

sich bei Vokabeln, die eingedeutscht sind und dann anders als ursprünglich geschrieben<br />

werden (mit k statt c, mit z statt c, mit f statt ph usw.). In der Regel wurde so<br />

verfahren, daß die deutsche Rechtschreibung gewählt wurde, wenn auch die Endsilbe<br />

dem Deutschen angepaßt ist, sonst die ursprüngliche (ein "Specificum" statt "Spezifikum";<br />

"Tinktur" statt "Tincrur", aber "Tinctura" usw.).<br />

Für die Art der Erklärungen ergaben sich folgende Grundsätze:<br />

Um zu verdeutlichen, was eine Droge war, genügte in den meisten Fällen eine übersetzung<br />

der überwiegend lateinischen Stichwörter. "Lepus combustus" wird z. B. als<br />

"Gebrannter Hase" übersetzt und so unter dem Stichwort "Lepus" geführt. Es wird<br />

weder eine Beschreibung des Hasen noch dessen, was bei seinem Verbrennen übrigbleibt,<br />

gegeben. Nur in solchen Fällen, in denen die übersetzung allein keine ausreichende<br />

Vorstellung vermitteln kann, wurde etwas über die Art der Droge ausgesagt,<br />

z. B. bei "Os de Corde Cervi", den "Hirschherzknochen": "Kreuzförmige,<br />

flache Knöchlein aus der Vertikalscheidewand des Hirschherzens" .<br />

Die lateinischen Namen der Tiere sind die heute gebräuchlichen. Verschiedentlich<br />

wurden ältere noch zusätzlich (dahinter) angegeben.<br />

Auf die Erörterungethymologischer Zusammenhänge wurde grundsätzlich verzichtet.<br />

Man mag dies bedauern, aber derartige Ergänzungen würden eine Lebensarbeit und<br />

ein Lexikon für sich beanspruchen. Das Schwergewicht der Aussagen in den Erklärungen<br />

sollte woanders liegen:<br />

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Es war zu zeigen, welche Rolle die Produkte im Laufe der Geschichte gespielt haben,<br />

d. h. ob sie wichtige oder nebensächliche <strong>Drogen</strong> waren, zu welchen Zeiten man sie<br />

benutzte, wie und wofür.<br />

"Geschichte" ist hierbei speziell als Arzneimittelgeschichte gesehen, und dies wiederum<br />

in spezieller Weise: Beurteilungsmaßstab sind die Verhältnisse in Deutschland,<br />

und zwar unmittelbar, was die Jahrhunderte der Neuzeit angeht. Abgesehen von<br />

wenigen Ausnahmen werden nur deutsche Quellen zitiert. Es war dies wiederum<br />

eine Folge der notwendigen Beschränkung, die mit den verfügbaren Unterlagen zusammenhing<br />

und mit der überzeugung, daß die Entwicklung der Arzneimittel in<br />

anderen Ländern ähnlich verlaufen ist. Was Mittelalter und vor allem Altertum angeht,<br />

so war der Bogen weiter zu spannen. Es werden ägyptische, griechisch-römische,<br />

arabische Quellen zitiert. Dies war nötig, weil nur auf dieser Basis die spätere Entwicklung<br />

in Deutschland verständlich ist.<br />

Um die historische Rolle der einzelnen <strong>Drogen</strong> in aller Kürze festzulegen, werden<br />

repräsentative Quellen angeführt, und zwar vor allem folgende:<br />

1. Für das alte Agypten:<br />

"Papyrus Ebers". Eine umfangreiche medizinische, viele Rezepte enthaltende Schrift<br />

aus dem 16. Jh. v. ehr. (übertragungen: H. Joachim: Der Papyrus Ebers, Berlin<br />

1890; W. Wreszinski: Der Papyrus Ebers, Umschrift, übersetzung und Kommentar,<br />

Leipzig 1913; B. Ebbel: The Papyrus Ebers, Oxford 1937).<br />

2. Für die griechisch-römische Antike:<br />

a) "Dioskurides". Griechischer Arzt aus dem 1. Jh. n. Chr., der die bedeutendste<br />

Arzneimittellehre der Antike schrieb; sie blieb bis in die Neuzeit hinein autoritativ<br />

(übertragung: J. Berendes: Des Pedanios Dioskurides aus Anazarbos Arzneimittellehre,<br />

Stuttgart 1902).<br />

b) "Galen". Griechischer Arzt aus dem 2. Jh. n. Chr.; seine Schriften bildeten ein<br />

Lehrgebäude der Heilkunde, das anderthalb Jahrtausende lang die Grundlage ärztlichen<br />

Handelns war. (Griechisch-lateinische Ausgabe: Claudii Galeni, Opera omnia<br />

[Hrsg. Carl Gottlob Kühn], 20 Bdd., Leipzig 1821-1833).<br />

3. Für den nahen und mittleren Orient im Mittelalter, zusammengefaßt unter dem<br />

Stichwort "Araber", vor allem:<br />

a) "Avicenna". Persischer Arzt des 10./11. Jh. n. Chr., dessen "Canon" jahrhundertelang<br />

maßgebliches medizinisches Handbuch war.<br />

b) "Mesue". Gemeint ist Pseudo-Mesue, der Verfasser grundlegender Arzneimittelbücher,<br />

besonders des Grabadin, etwa 12. Jh. n. Chr. (übertragung: L. J. Vandewiele:<br />

De Grabadin van Pseudo-Mesues, Gent 1962).<br />

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c) "Ibn Baithar", richtiger Ibn-al-Baitär, der im 13. Jh. n. ehr. eine umfassende<br />

Heilmittellehre schrieb (übertragung: J. von Sontheimer: Große Zusammenstellung<br />

über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel, von Abu Mohammed<br />

Abdallah ben Ahmed aus Malaga, bekannt unter dem Namen Ebn Baithar,<br />

2 Bdd., Stuttgart 1840-1842).<br />

4. Für das 16. Jahrhundert:<br />

a) "Ph. Nürnberg 1546". Die Abkürzung ph. bedeutet Pharmakopöe. Es handelt<br />

sich hier um das, in Nürnberg offiziell eingeführte, Dispensatorium des Valerius<br />

Cordus in der 1. Auflage, der ersten deutschen Pharmakopöe überhaupt. Es ist repräsentativ<br />

nicht nur für seine Zeit, sondern für das ganze ausgehende Mittelalter.<br />

b) "Ph. Nürnberg 1592" oder ,,1598", Neuausgaben des oben genannten Dispensatoriums,<br />

die untereinander fast übereinstimmen, gegenüber der ersten Ausgabe jedoch<br />

schon Neuerungen erkennen lassen.<br />

c) "T. Worms 1582". Die Abkürzung T. bedeutet Arzneitaxe. Es handelt sich hier<br />

um eine sehr ausführliche, amtliche Preisliste, von der ein Neudruck des Jahres 1609<br />

benutzt wurde.<br />

5. Für das 17. Jahrhundert:<br />

a) "Ph. Augsburg 1623", eine der vielen, seit 1564 erschienenen Augsburger Pharmakopöen,<br />

die im wesentlichen noch konservativ eingestellt ist.<br />

b) "Ph. Augsburg 1675", eine der "modernen" Augsburger Ausgaben, die seit der<br />

Ausgabe von 1640 den Einfluß der Chemiatrie und anderer neuer Richtungen erkennen<br />

lassen. Der benutzte Band erschien in Nürnberg 1675 und enthält den offiziellen<br />

Pharmakopöetext mit Kommentaren von J. Zwelfer.<br />

c) "T. Frankfurt/M. 1682", eine besonders ausführliche Arzneitaxe aus der Messestadt<br />

Frankfurt am Main.<br />

6. Für das 18. Jahrhundert:<br />

a) "Ph. Brandenburg 1732", eine der vielen Ausgaben des Dispensatorium Regium<br />

et Electorale Borusso-Brandenburgicum. Preußen spielte im Medizinalwesen des<br />

18. Jh. eine führende Rolle.<br />

b) "Ph. Württemberg 1741" oder ,,1785". Die Württemberger Pharmakopöen, von<br />

der 1. Ausgabe von 1741 bis zur letzten im 18. Jh. von 1798, sind im Inhalt ziemlich<br />

übereinstimmend, so daß das Zitat einer von ihnen praktisch auch für die anderen<br />

gilt. Die Ausgabe 1785 war keine offizielle, sondern ein unveränderter Nachdruck<br />

der Ausgabe von 1771 aus Lausanne. Die frühen Württemberger Pharmakopöen galten<br />

als die besten Lehr- und Vorschriften bücher ihrer Zeit.<br />

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c) "Ph. Preußen 1799". Sie gehört sachlich bereits zum 19. Jh., denn sie wurde zum<br />

Vorbild für die kommende Zeit.<br />

d) "Ernsting, um 1750" bedeutet: Arthur Conrad Ernsting: Nucleus totius medicinae,<br />

Helmstedt 1741; ein sehr umfassendes und wertvolles Lexikon.<br />

e) "Woyt, um 1750" bedeutet: Johann Jacob Woyt: Gazophylacium medico-physicum,<br />

Leipzig 12 1746.<br />

7. Für das 19. Jahrhundert:<br />

a) Es werden verschiedene Pharmakopöen deutscher Länder zitiert, die entweder<br />

möglichst frühzeitiges oder möglichst spätes Vorkommen tierischer <strong>Drogen</strong> belegen.<br />

Ausgaben bis etwa 1870 werden wie oben bezeichnet, z. B. "Ph. Hamburg 1852".<br />

Seit 1872 erschienen die Pharmakopöen des Deutschen Reiches; sie werden folgendermaßen<br />

zitiert:<br />

"DAB 1, 1872", Abkürzung für Deutsches Arzneibuch, 1. Ausgabe von 1872. Die<br />

offizielle Bezeichnung war bei dieser Ausgabe, wie bei der folgenden, "Pharmacopoea<br />

Germanica".<br />

"DAB 2,1882", "DAB 3, 1890".<br />

b) "Geiger, um 1830" bedeutet Philipp Lorenz Geiger: Handbuch der Pharmacie,<br />

2 Bdd., Stuttgart 1830. Geiger, der auch eine Universalpharmakopöe schrieb, lehrte<br />

an der Universität Heidelberg.<br />

c) "Meissner, um 1830" bedeutet Friedrich Ludwig Meissner: Encyclopädie der medicinischen<br />

Wissenschaften, 14 Bdd., Leipzig 1830-1835, bearbeitet nach dem 21-<br />

bändigen Dictionnaire de Medecine.<br />

d) "Wiggers, um 1850" bedeutet August Wiggers: Grundriß der Pharmacognosie,<br />

Göttingen 31853. Wiggers lehrte an der Universität Göttingen.<br />

8. Für das 20. Jahrhundert:<br />

Es gehört eigentlich nicht mehr zum Erfassungsbereich dieses Lexikons, das im wesentlichen<br />

mit den Arzneimitteln des 19. Jahrhunderts abschließt. Es war aber wichtig<br />

zu verfolgen, welche älteren Produkte bis zur Gegenwart Bedeutung behalten<br />

haben. In diesem Sinne wurden zitiert:<br />

a) "DAB 4, 1900"; "DAB 5, 1910"; "DAB 6, 1926", das im Jahre 1967 noch in<br />

Kraft ist.<br />

b) "Erg.-Bücher", Abkürzung für Ergänzungs-Bücher. Sie enthalten solche Produkte,<br />

die nicht für wert erachtet wurden, in die deutschen Pharmakopöen aufgenommen<br />

zu werden oder die aus ihnen gestrichen wurden, die jedoch in Apotheken vorkamen.<br />

Es gibt folgende Ausgaben: "Erg.-B. 1, 1895"; "Erg.-B. 2,1897"; "Erg.-B. 3, 1906";<br />

"Erg.-B. 4, 1916"; "Erg.-B. 5, 1930" (diese Ausgaben besorgte der Deutsche Apo-<br />

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theker-Verein); "Erg.-B. 6, 1941" (herausgegeben von der Deutschen Apothekerschaft).<br />

c) "HAB", Abkürzung für Homöopathisches Arzneibuch. Benutzt wurde die 3. ~uflage<br />

von 1934, die verbindlich für die deutsche Pharmazie eingeführt wurde. Dle~e<br />

Pharmakopöe hat zwei Gruppen von Arzneimitteln: Die wichtigen und - 1ll<br />

einem Anhang - die selten gebrauchten. Die zur ersten Gruppe gehörigen wurden<br />

in den Kapiteln des vorliegenden Lexikons als "wichtige Arzneimittel der Homöopathie"<br />

bezeichnet, die zur zweiten Gruppe gehörigen als "weniger wichtige". Bei<br />

den wichtigen sind im HAB verschiedentlich Angaben von Originalliteratur gemacht,<br />

sie wurden mit aufgenommen, z. B. bei "Coccus cacti" "Buchner, 1852".<br />

Die genannten Quellen der Neuzeit, von (4.) bis (8.) der vorangegangenen Zusammenstellung,<br />

wurden unmittelbar benutzt, nur vereinzelt sind zusätzliche Angaben<br />

aus Winklers Pharmakozoologie übernommen worden. Die Quellen von Altertum<br />

und Mittelalter dagegen, von (1.) bis (3.), wurden überwiegend nach Winkler zitiert.<br />

Die zeitliche Festlegung der Verwendung aller besprochenen Produkte ist nicht genau.<br />

Zitate von "Dioskurides" oder einer bestimmten Pharmakopöe besagen nicht,<br />

daß das betreffende Produkt hier erstmalig oder letztmalig erscheint, es wird vielmehr<br />

ein ganzer Zeitabschnitt damit charakterisiert. So zeigen auch pauschale Bemerkungen,<br />

wie "in allen Pharmakopöen bis Ende 18. Jh.", nur Schwerpunkte. Sie<br />

beziehen sich - wie ausgeführt - auf deutsche Verhältnisse. Ein solches Urteil<br />

schließt nicht aus, daß es Pharmakopöen gegeben hat, in denen eine solche Droge<br />

nicht verzeichnet gewesen ist, vor allem in außerdeutschen Ländern; Winkler hat<br />

z. B. mehrfach auf Unterschiede zwischen deutschen und romanischen Pharmakopöen<br />

aufmerksam gemacht, sie wurden in der Regel nicht berücksichtigt. Das gleiche Urteil<br />

schließt auch nicht aus, daß vereinzelt ein solches Produkt noch später selbst in<br />

Deutschland offizinell war.<br />

Zusätzlich zu solchen grob orientierenden, chronologischen Angaben war anzudeuten,<br />

in welcher Form die Produkte gebraucht wurden, ob als Pulver, Tinktur, Salbe<br />

usw., und wogegen. Auch hierbei konnte nur besonders Wichtiges berücksichtigt und<br />

keine Vollständigkeit angestrebt werden. Wenn z. B. als Arzneiformen zur Verwendung<br />

einer Droge angegeben ist: "Tinktur, Essenz, Pulver", so besagt das nicht, daß<br />

andere Arzneiformen ungebräuchlich waren. Die an sich in den meisten Fällen zutreffende<br />

Bemerkung: "und so weiter" oder "und andere" unterblieb in der Regel,<br />

ist aber bei der Beurteilung einzukalkulieren. Das gleiche gilt für die Angaben über<br />

die pharmakologische Wirkung. Es sind in der Regel nur Beispiele gegeben. So besagt<br />

der Vermerk bei einem Arzneimittel: "Diureticum, Antepilepticum" nicht, daß<br />

es nicht auch für andere Zwecke Verwendung gefunden haben kann.<br />

Als Ergänzung zu den Hauptstichwörtern wurden einige Literaturangaben gemacht.<br />

Es wurde regelmäßig zitiert, wenn bei Winkler ein entsprechender Abschnitt vorlag.<br />

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Es bedeuten:<br />

"Winkler-Zoologie": L. Winkler, Pharmakozoologie, in A. Tschirch: Handbuch der<br />

Pharmakognosie, 2. Aufl., Leipzig 1932, Bd. I, 2. Abt., S. 788-890.<br />

"Tschirch-Handbuch": A. Tschirch: Handbuch der Pharmakognosie, 1. Aufl., 3 Bdd.,<br />

Leipzig 1909-1923.<br />

"Gilg-Schürhoff-<strong>Drogen</strong>": E. Gilg u. P. N. Schürhoff: Aus dem Reiche der <strong>Drogen</strong>,<br />

Dresden 1926.<br />

"Hirschfeld-Linsert-Liebesmittel": M. Hirschfeld und R. Linsert: Liebesmittel, Berlin<br />

1930.<br />

"Peters-Vorzeit": H. Peters: Aus pharmazeutischer Vorzeit, Berlin, Bd. I, 21891,<br />

Bd. II, 21899.<br />

"Meissner-Encyclopädie": F. L. Meissner: Encyclopädie der medicinischen Wissenschaften<br />

nach dem Dictionnaire de Medecine, 14 Bdd., Leipzig 1830-1835 (ab Bd. 6<br />

zusammen mit C. ehr. Schmidt).<br />

"Eulenburg-Encyclopädie": A. Eulenburg: Real-Encyclopädie der gesamten Heilkunde,<br />

15 Bdd., Berlin und Wien 41907-1914.<br />

Nach Spezialliteratur zur Geschichte der einzelnen <strong>Drogen</strong> ist nicht gesucht worden,<br />

wo jedoch zufällig etwas bekannt war, wurde es aufgenommen.<br />

Die Abbildungen stammen aus Michael Bernhard Valentini: Museum Museorum,<br />

Frankfurt/M., 21714.<br />

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AdepsLanae<br />

Wollfett (Hyssopus, Isopus humida, Melotida, Sudor Lanarum). Grundlage ist das<br />

Fett der Schafwolle, das als Oesypus in der Antike (Dioskurides) und später vielfältig<br />

für Pflaster, Salben, auch als Cosmeticum trotz des abscheulichen Geruches benutzt<br />

wurde. Einige Pharmakopöen vom 16. bis 18. Jh. führen es auf (Ph. Köln 1565;<br />

Ph. Augsburg 1640; Ph. Straßburg 1725). Wieder offizinell seit DAB 4, 1900, als<br />

Adeps Lanae anhydricus.<br />

Erste Herstellung von gereinigtem, wasserhaltigern Wollfett durch Braun, Melsungen;<br />

von Liebreich 1885 unter dem Namen Lanolin in den Arzneischatz eingeführt.<br />

Patentstreitigkeiten 1894 uf. ("Wollfettkrieg").<br />

Tschirch-Handbuch H, S. 755 uf.; Winkler-Zoologie, S. 870 uf.; Th. Husemann, Zur Vorgeschichte des Lanolins,<br />

Janus 1897, S. 1-53.<br />

Aegagropila<br />

Gernskugel (Pila Caprarum, Pila Damarum, Bezoar germanicum). Kugelige Konkretionen<br />

aus dem Magen der Gemse, Rupicapra rupicapra (1.) (Antilope rupicapra).<br />

In Pharmakopöen seit Mitte 17. Jh. und im 18. Jh. (Ph. Württemberg 1741). Zu Beginn<br />

19. Jh. nur noch inoffiziell im Gebrauch. Innerlich als Pulver oder in Wein, umgehängt<br />

als Amulett. Wirkung gegen Schwindel beruht auf Signatur (schwindelfreie<br />

Gemsen!).<br />

Winkler-Zoologie, S. 876.<br />

Alauda<br />

Alauda arvensis 1., Feldlerche. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch des Blutes, Sanguis<br />

Alaudae, bei Steinbeschwerden.<br />

Alcedo<br />

Alcedo ispida 1., Eisvogel. Das getrocknete Herz, Cor Alcedinis, wurde Kindern gegen<br />

Epilepsie angehängt. Kein offizieller Gebrauch.<br />

Alosa<br />

Alosa alosa (1.) (Clupea alosa), Alse (Maifisch). Nach Geiger (um ~830) waren einstmals<br />

[selten, inoffiziell] im Gebrauch: Kinnbackenknochen, LapIs Alosae, und gedörrter<br />

Magen, Stomachus Alosae.<br />

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Ambra<br />

Amber, Ambra grisea. Ausscheidung aus den Eingeweiden des Pottwals, Physeter<br />

macrocephalus Lac .. Gewonnen an den Küsten des Atlantischen, Indischen und<br />

Stillen Ozeans. über die Herkunft gab es viele unklare Vorstellungen, bis ins 19. ]h.<br />

hinein.<br />

In den Arzneischatz eingeführt durch die Araber. Seit dem Mittelalter (Avicenna;<br />

alle Antidotarien) offizinell. In allen Pharmakopöen bis Beginn des 19. ]h., dann vereinzelt.<br />

In keinem DAB (seit 1872), jedoch in den Erg. Büchern bis zur Gegenwart.<br />

Wichtiges homöopathisches Arzneimittel (Tinktur; Hahnemann, 1827).<br />

Verwendung in Substanz (Pulver mit Zucker verrieben); Tinktur, Trochisken (Ambraküchelchen),<br />

in vielen Komposita. Die medizinische Anwendung: innerlich bei<br />

Schlag, Schwindel, Ohnmacht, als Aphrodisiacum, trat seit 19. Jh. zurück hinter der<br />

ebenfalls schon alten Verwendung als (in Verdünnung) angenehmer Geruchstoff zu<br />

Parfümerie, Zahnpulvern, Pomaden, Riechwässern, Schminken. Desinfektions- und<br />

Schutzmittel gegen Seuchen waren die Ambraäpfel (Pomambrae, Poma odorifera,<br />

Bisamäpfel); sie enthielten neben Ambra und Moschus: Zimt und Gewürznelken als<br />

Pulver; ätherisches öl. Man füllte die Masse in oft kostbare, durchbrochene Kapseln,<br />

die man sich anhängte. Des hohen Wertes wegen oft verfälscht. Ambra nigra war<br />

meist ein Kunstprodukt aus Styrax, Ladanum, Bisam, Zibeth. Ambra grisea factitia<br />

bestand nach Ernsting (um 1750) aus Sandelholz, gebranntem Hirschhorn, Korallen,<br />

Styrax, Ladanum, Moschus. Ambra moschata war eine Mischung von Ambra, Moschus,<br />

Zucker und ätherischen ölen. Ambra liquida = Styrax; Ambra subalbida =<br />

Sperma Ceti; Ambra dulcis = Amberkraut.<br />

Winklcr-Zoologic, S. 858 uf.; Peters-Vorzeit 11, S. 26-30 (Kap. Walrat und Ambra); John M. Riddle, Pomum<br />

Ambrac. Amber .nd Ambergris in PI.gue Remedies, Sudhoff Archiv, 48, 111-122 (1964).<br />

Anas<br />

Anas platyrhynchos (L.) (Anas boschas), Stockente. Gebrauch von Entenfett, Axungia<br />

Anatis, bis Ende 18. Jh. üblich (Salben grundlage), daher im 16.-18. ]h. in allen<br />

Taxen und Pharmakopöen.<br />

Entenblut, Sanguis Anatis, wurde nach Dioskurides giftwidrigen Arzneien beigemischt;<br />

später nicht pharmakopöeüblich, in der Regel auch nicht in Arzneitaxen.<br />

Sanguis Merguli, Tauchentenblut, und Axungia Cygni, Schwanfett, wurden sehr<br />

selten, inoffiziell gebraucht.<br />

Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Anatis); S. 848 (S.nguis An.tis).<br />

Anguilla<br />

Anguilla anguilla (L.) (Anguilla fluviatilis), Europäischer Flußaal. Selten gebraucht.<br />

Nach Papyrus Ebers wird ein Aal in öl mit Pflanzen gekocht, gegen Fuß-<br />

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schweiß. Im 18. Jh. ist Aalfett, Axungia Anguillae, in Pharmakopöen aufgenommen<br />

(Ph. Württemberg 1741); bei Wunden, Hämorrhoiden, als Gehöröl, Haarwuchsmittel.<br />

Zur gleichen Zeit kommt vereinzelt Aalleber, Hepar Anguillae, vor:<br />

Bestandteil des Pulvis ad partum der Ph. Württemberg 1741. Geiger (um 1830) berichtet<br />

ferner von einstigem Gebrauch der Aalgalle, Fel Anguillae, und der Aalhaut,<br />

Cutis Anguillae; letztere wurde, ans Bein gebunden, gegen Krämpfe getragen.<br />

Winkler-Zoologie, S. 830 (Hepar Anguillae); S. 839 (Pinguedo Anguillae).<br />

Anser<br />

Anser anser (L.), aberratio domestica, Gans. Gebrauch von Gänsefett, Axungia<br />

Anseris, bis Ende 18. Jh. üblich, daher im 16.-18. Jh. in allen Pharmakopöen. Innerlich<br />

als eröffnendes Mittel. Seltenere Salben- und Pflastergrundlage (Emplastrum<br />

Filii Zachariae, aus Axungia Anseris und Ax. Gallinae, Wachs und Sebum cervinum,<br />

in Ph. Württemberg 1741).<br />

Seltener, inoffizieller Gebrauch von Gänseblut, Sanguis Anseris; Oberhaut der Füße,<br />

Epidermis Pedum Anseris; Gänsekot, Stercus Anseris. Dies alles meist von der<br />

Wildgans.<br />

Winkler-Zoologie, S. 872 (Stereus Anseris); S. 848 (Sanguis Anseris); S. 839 (Pinguedo Anseris).<br />

Aphis<br />

"Aphis chenopodii glauci", Blattlaus auf Chenopodium glaucum L.. Nur in der<br />

Homöopathie wichtiges Arzneimittel (Tinktur).<br />

Apis<br />

Apis mellifica L., Biene, Imme. Als Lieferant von Honig (- Mel) und Wachs<br />

(_ Cera) aItbekannt, als Tierdroge (getrocknet, gepulvert) sehr selten gebraucht.<br />

Im 17. Jh. vereinzelt in französischen und englischen Pharmakopöen; gegen Haarausfall<br />

und als Diureticum. In Homöopathie wichtige Mittel: "Apis mellifica"<br />

(Tinktur; Hering, 1857) und "Apisinum", Bienengift, aus Stachel und Giftblase isoliert,<br />

zu Verreibungen. Bienengift im 20. Jh. in Spezialitäten, gegen Rheuma,<br />

Ischias, Neuralgien.<br />

Winkler-Zoologie, S. 806.<br />

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Aquila<br />

Aquila chrysaetos (L.) (Falco fulvus, Aquila fulva Naum.), Steinadler. Sehr. seltener,<br />

inoffizieller Gebrauch von Adlerfett, Axungia Aquilae; Galle, Fel AqUllae;<br />

Kot, Stercus Aquilae. Bei Ibn Baithar Adlerflaum, Pluma Aquilae, zu Räucherungen<br />

gegen Uteruskrämpfe.<br />

Winkler-Zoologie. S. 845 (Pluma Aquilae).<br />

Aranea<br />

Spinne. Geiger (um 1830) erwähnt gelegentlichen Gebrauch von Spinnen und der<br />

Spinnweben, Tela Aranearum; äußerlich, auf die Handwurzel gelegt, und innerlich<br />

gegen intermittierende Fieber, wie schon bei Dioskurides. Vereinzelt war<br />

Minderers (um 1600) Spinnenöl ,Oleum Aranearum, offizinell (Ph. Augsburg 1685).<br />

Wichtige Arzneimittel der Homöopathie: Aranea diadema L., Kreuzspinne (schon<br />

1832 beschrieben); die mittelamerikanische "Aranea avicularis" (Avicularia avicularia<br />

(L.», Vogelspinne (seit 1869); "Tarantula" (Lycosa tarentula (L.», Tarantel.<br />

Alle drei als Tinkturen.<br />

Winkler-Zoologie, S. 806; Meissner-Encyclopädie II, S. 6 uf.<br />

Ardea<br />

Ardea cinerea L., Fischreiher. Sein Fett, Axungia Ardeae, war im 16.-18. Jh. eine<br />

der offiziellen Fettarten (T. Worms 1582; Ph. Augsburg 1623; Ph. Württemberg<br />

1785). Einer der vielen Bestandteile des Emplastrum nigrum (Ph. Augsburg 1675).<br />

Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Ardeae).<br />

Aselli<br />

Millepedes (Centipedes, Tausendfüße), Asseln. Geiger (um 1830) bestimmt sie als<br />

Armadillo vulgaris Latr. (Oniscus armadillo L.), Kellerassel, Kelleresel. Nach Wiggers<br />

(um 1850): Armadillo officinarum Br .. In der Homöopathie (Arzneibücher um<br />

1900) gibt es 2 Präparate: Tinktur aus getrocknetem Armadillo officinarum Br. und<br />

Tinktur aus (lebenden) Millepedes (Oniscus asellus L.). Davon nur die letztere im<br />

20. Jh. - wenig - gebräuchlich.<br />

Verwendung bei Dioskurides: In Wein bei Harnzwang und Gelbsucht; mit Honig<br />

bei Halsentzündung; mit Rosenöl und Granatrinde bei Ohrenschmerzen. Nach Ibn<br />

Baithar gebrannt, mit Honig, gegen Schweratmigkeit. Pharmakopöeüblich seit<br />

17. Jh .. Ph. Augsburg 1675 beschreibt Asellorum Praeparatio: Trocknung nach mehrfacher<br />

Behandlung mit Wein. Ebenso Ph. Württemberg 1741; Gebrauch bei vier-<br />

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tägigem Fieber, Gelbsucht, Asthma, Wassersucht, Krämpfen, Harnverhaltung. Bis<br />

ins 19. Jh. hinein in einzelnen Pharmakopöen (Ph. Hessen 1827). Man gab sie in der<br />

Regel in Substanz oder präpariert (gepulvert), manchmal mit Honig, als Latwerge,<br />

Emulsion oder eingezuckert (Conserva Millepedium, Ph. Württemberg 1741).<br />

Winkler-Zoologie, S. 812 ufo (Millepedes).<br />

Asinus<br />

Equus asinus 1., Esel. Nach Papyrus Ebers wurden besonders Blut, Fett, Klauen und<br />

Milch benutzt. Auch in Antike und bei den Arabern. Im 16. Jh. (T. Worms 1583)<br />

und 17. Jh. (Ph. Augsburg 1623) nur noch Eselsklauen, Ungulae Asini (gegen Epilepsie),<br />

ab und an verzeichnet. Ganz selten (T. Frankfurt/M. 1687) Torna Asini, mit<br />

Eselsblut getränkte Lappen (gegen Wahnsinn, Epilepsie). Die Eselsmilch diente noch<br />

bis zu Geigers Zeit (um 1830) gelegentlich als Diäteticum.<br />

Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Asini); S. 848 (Sanguis Asini); S.857 (Ungulae Asini); 5.864 (Lac Asini).<br />

Ballae marinae<br />

Pilae marinae (Alcyonium, Halcyonium rotundum), Meerballen. Nuß- bis faustgroße,<br />

kugelige, eiförmige oder abgeplattete, braune leichte Bälle. In der Antike<br />

(Dioskurides, Galen) und bei den Arabern (Ibn Baithar) bekannt. Die Württcmberger<br />

Pharmakopöen des 18. Jh. halten sie für zusammengesetzt aus Haaren von<br />

Meerestieren. Sie sollen austrocknend und kühlend wirken, gebrannt gegen Kropf.<br />

Der Pharmakognost Wiggers (um 1850) nimmt die Bildung aus Blattfasern von<br />

Zosteraarten an.<br />

Winkler-Zoologie, S. 817.<br />

Bezoar<br />

Kugelige Konkretionen (Lapis bezoardicus) aus dem Pansen verschiedener Tiere.<br />

Wiggers (um 1850) gibt an: Capra aegagrus Gm., Bezoarziege, und Antilope dorcas<br />

1., Gazelle, beide im Kaukasus, als Lieferanten für Orientalischen Bezoar, Bezoar<br />

orientalis. Auchenia vicunna IlI. (Camelus vicunna 1.), Schafkamel, und Auchenia<br />

Ilama IlI. (CameIus Ilama 1.), Lama oder Kamelziege, als Lieferanten für Occidentalischen<br />

Bezoar, Bezoar occidentalis, aus Südamerika.<br />

Bezoar bedeutet Gegengift. Den Steinen wurden teils als Amulett, teils in Arzneien<br />

phantastische Wirkungen nachgesagt. Ph. Württemberg 1741 nennt: Alexi pharmacum,<br />

Absorbens, Resolvens, Sudoriferum, Antepilepticum usw.<br />

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Ursprünglich altindische Droge, wurde sie den Arabern bekannt. Nach Europa kam<br />

genauere Kenntnis durch den Indienreisenden Garcia ab Horto (um 1550). In Arzneitaxen<br />

seit 16. Jh. (T. Worms 1582), in Pharmakopöen des 17. und 18. Jh. (Ph.<br />

Nürnberg 1666; ph. Württemberg 1785). Anfang 19. Jh. obsolet; in Homöopathie<br />

bis Anfang 20. Jh. gebräuchlich (Verreibungen).<br />

Bezoar orientalis war sehr teuer, Bezoar occidentalis ein billigerer, im 17. Jh. in<br />

Europa gut bekannt werdender Ersatz. Auch künstliche Bezoarsteine waren im Handel<br />

(abgesehen von vielen Verfälschungen), z. B. Bezoar de Goa, ein ostindisches<br />

Kunstprodukt aus Ton, Moschus, Ambra u. a.; diese Kugeln wurden mit Blattgold<br />

überzogen.<br />

Winkler-Zoologie, S. 876-879; W. B. Blanton, Madstones, Ann. Med. Hist. 7, 268-273 (1935).<br />

Blatta<br />

Blatta orientalis 1., Küchenschabe, Schwabe. Volksheilmittel (Rußland: Diureticum);<br />

von Dioskurides (gegen Ohrenschmerzen in öl) und Avicenna (harntreibend)<br />

erwähnt. Offizinell in Homöopathie (Tinktur); hier auch, selten, Tinktur aus Blatta<br />

americana (Periplaneta americana (L.»).<br />

Blatta byzantina (Unguis odoratus, Ostracium indicum), Riechklauen, sind Deckelschaien<br />

einer Meerschnecke (nach Geiger: Strombus lentiginosus. L., fleckige Flügelschnecke).<br />

Als Räuchermittel gegen Epilepsie, Hysterie, innerlich bei Leberleiden<br />

schon um 1750 (Ernsting) obsolet.<br />

Winkler- Zoologie, S. 806.<br />

Bombyx<br />

Bombyx mori L., Seiden wurm. Seine Kokons (Sericum crudum, Folliculi Bombycis,<br />

Seidenbalg) und daraus bereitete Seide (Sericum, Seta) - getrocknet, zerstoßen, gebrannt<br />

- wurden volksmedizinisch und gelegentlich offiziell verwandt. Von China<br />

aus bei den Arabern bekannt geworden (Avicenna). In Pharmakopöen kaum anzutreffen.<br />

Im 18. Jh. Spezialität, durch trockene Destillation aus Seidengespinst gewonnen:<br />

Englische Tropfen (Guttulae anglicae).<br />

Offizinell in der Homöopathie (Tinktur; Deventer 1878) als "Bombyx mori" die<br />

Flügelschuppen des Seidenspinners, und ein weniger gebräuchliches Mittel "Bombyx<br />

chrysorrhoea" (Tinktur aus Euproctis chrysorrhoea L.).<br />

Winkler-Zoolo~ic, S. 807 (Bombyx); S. 817 (Serieum); reters-Vorzeit II, S. 20-26 (Kap. Seidenwurm).<br />

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Bos<br />

Bos primigenius taurus L., Rind, Ochse; als ]ungtier Kalb, Vitulus bzw. Vitula.<br />

Geiger (um 1830) nennt folgende Produkte:<br />

1. Fett, Sevum bovinum. Im 16.-18. ]h. in allen Pharmakopöen; bei Darmleiden,<br />

Geschwüren, gegen Podagra; zur Pflasterherstellung.<br />

2. Knochenmark, Medulla Bovis ( __ Medulla).<br />

3. Ochsenfüßefett, Axungia Pedem Tauri.<br />

4. Ochsengalle, Fel Tauri ( __ Fel).<br />

5. Rinderknochen, Ossa Bovis. An sich nicht offizinell, wurden sie aber häufig als<br />

Ersatz für Elfenbein und Hirschhorn genommen. Geiger beschreibt, daß man<br />

aus Knochen und Fleisch kräftige Brühen bereitete, die eingedickt, mit Pflanzenauszügen,<br />

Gewürzen vermischt und getrocknet wurden: Suppentäfelchen, Gelatina<br />

tabulata sie ca, Tabulae Iusculi; nährendes Diätmittel.<br />

6. Milch ( __ Lac) und Butter ( __ Butyrum).<br />

7. Rinderblut, Sanguis Bovis. Selten benutzt, gelegentlich an Stelle von Bocksblut.<br />

8. Rinds- und Kalbsblasen, Vesicae bubulae, Vesicae vitulinae; wurden WIe<br />

Schweinsblasen (-+ Sus) benutzt.<br />

9. Magensaft, Succus gastricus; äußerlich als zerteilen'des Mittel gebraucht.<br />

10. Kot, Stercus Vaccarum; zur Herstellung des offiziellen Aqua Florum omnium<br />

(-+ Stercus).<br />

11. Kälberlabmagen, Stomachus vitulinus. In einigen Pharmakopöen der 1. Hälfte<br />

des 19. Jh. (Ph. Preußen 1829; Ph. Hamburg 1852); zur Gewinnung der süßen<br />

Molken.<br />

12. Gallensteine, Bezoar Bovis, Lapis Alcheron. Bei Kgyptern und Arabern. Selten<br />

im 16.-18. Jh.; gegen Stein schmerzen, als Niespulver.<br />

Einige weitere Produkte im folgenden Literaturverzeichnis. Siehe auch Kuhpockenlymphe<br />

(-+ Vaccinium).<br />

Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Bovi,; Pinguedo Bovi, Ungulae); S. 833 (Medulla Bovi,; Medulla Cornu<br />

Bovi,; Medulla Vituli); S. 848 (Sangui, Bovi,); S. 821 (Caro Vituli); S. 827 (Cornu Tauri et Vaccac); S. 831<br />

(Hepar Vituli); S. 834 (Ossa de Corde Bovi,); S. 835 (0, Cruri, Bovi" Ochsen,chienenbein); S. 836 (Pellis<br />

Bovi, concinnata, Corium Bovi" Rind,leder); S. 845 (Pinguedo Vituli); S. 846 (Priapu, Tauri, Stierrute);<br />

S. 846 (Pulmo Vituli, Kalb,lunge); S. 848 (Sangui, Bovi,); S. 852 (Stomachus vitulinu" Kälberlab, Pep,in);<br />

S. 856 (Ubera, Euter); S. 857 (Ungula Bovi,); S. 865 (Lac Vaccina); S. 874 (Stereu, Vacc.rum); S. 879 (L.pis<br />

e Felle Bovi" Och,engallen'tein).<br />

Bufo<br />

Bufo bufo (L.) (Rana bufo), Kröte. Von CroU (um 1600) als Pestmittel - nach<br />

Signaturenlehre _ eingeführt, im 17. ]h. (Ph. Nürnberg 1666) und 18. Jh. (Ph.<br />

Württemberg 1741) offizinell. Für Pestamulette (Amuletum in Peste Helmontii, in<br />

Ph. Brandenburg 1731); äußerlich - gegen Krebs - und innerlich - harn- und<br />

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schweißtreibend, gegen Wassersucht - als Bufones exsiccati (Rubetae terrestris<br />

majores), Gedörrte Kröten, oder Bufones combusti, Gebrannte Kröten.<br />

über das Wesen des Krötensteines, Lapis bufonites (Bufonites), den Ph. Württemberg<br />

1741 als Alexipharmacum, Antepilepticum und Lithontripticum nennt, war<br />

man uneins. Ernsting (um 1750) bezweifelt die angenommene Herkunft von der<br />

Kröte und nennt die Droge eine Kuriosität. Fossile Herkunft, dann auch Batrachites<br />

genannt, wurde diskutiert und die Deutung als Zähne des Meerwolfes (Anarhichas<br />

lupus L.).<br />

Im 19. Jh. wird das Gift aus den Hautdrüsen von Bufo vulgaris L. (als Verreibung)<br />

in der Homöopathie offizinell (Roth 1862); gilt als wichtiges Arzneimittel.<br />

Winkler-Zoologie, S. 807 (Bufo); S. 882 (Lapis bufonitcs).<br />

Butyrum<br />

Butter, Nahrungsmittelfett aus der Milch von Haustieren (Schaf, Ziege, besonders<br />

Kuh). Arzneilich offiziell bis zum 19. Jh. verwandt (Ph. Hessen 1827). In der Antike<br />

(Dioskurides, Galen) und bei den Arabern als Emolliens, gegen Husten, Lungenentzündung.<br />

Bestandteil von Latwergen, Pflastern und besonders Salben, dabei auch<br />

Trinksalben: Unguentum potabile (Ph. Nürnberg 1546), bis Ende 18. Jh. (Ph. Württemberg<br />

1785: Unguentum rubrum potabile); Unguentum viride reginae nach Ph.<br />

Augsburg 1640 aus Butter und vielen Kräutern und Wurzeln, bis Ende 18. Jh. (Ph.<br />

Württemberg 1785: Unguentum viride potabile).<br />

Winkler-Zoologie, S. 865.<br />

Calculus humanus<br />

Lapis humanus, Blasenstein. Als harn- und steintreibendes Mittel (Signatur!) gelegentlich<br />

erwähnt, aber ohne Bedeutung. Nach Woyt (um 1750) gegen ansteckende<br />

Fieber und Pest wegen Ähnlichkeit mit Bezoarstein, deshalb auch Bezoar microcosmicum<br />

genannt. Er erwähnt auch Gallensteine gegen Gelbsucht.<br />

Winkler-Zoologie, S. 799.<br />

Camelus<br />

Camelus dromedarius L., Dromedar, und Camelus baetrianus L., Trampeltier. Nach<br />

Geiger (um 1830) waren einst gebräuchlich (jedoch kaum in deutschen Apotheken):<br />

Fett, Adeps Cameli; Blut, Sanguis Cameli; Galle, Fel Cameli; Harn, Urina Cameli;<br />

Kot, Stereus Cameli. Aus Kamelmist wurde der ägyptische Salmiak hergestellt.<br />

Winkler-Zoologie, S. 839 (Pinguedo Cameli).<br />

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Cancer<br />

Astacus fluviatiIis R. (Cancer fluviatilis), Flußkrebs. In antiker (Dioskurides, Galen)<br />

und arabischer Medizin (Mesue), meist verascht, benutzt; gegen Tollwut, Schwindsucht,<br />

Blasensteine, Krebs. Sehr selten in Pharmakopöen bis zum 18. Jh .. Seit 19. Jh.<br />

wichtiges Arzneimittel der Homöopathie "Cancer fluviatilis" (Tinktur aus Potamobius<br />

astacus L.; Buchner 1840).<br />

Gebräuchlicher als Krebse und ihre Asche waren die Krebsscheren, Che1ae Cancrorum,<br />

nach Geiger vom Taschenkrebs, Cancer pagurus L.. In Ph. Württemberg 1741<br />

als Nephriticum, Absorbens. Dort auch Oculi Cancrorum (Lapis Cancrorum, Lapilli),<br />

Krebsaugen (Krebssteine). Konkretionen aus dem Magen der Flußkrebse.<br />

Häufiger Bestandteil von Pulvermischungen: Resolvens, Abstergens, Absorbens,<br />

harn- und schweißtreibend. Offizinell vom 16. Jh. (T. Worms 1582, Lapis Gammarorum)<br />

bis Mitte 19. Jh. (Ph. Hannover 1861).<br />

Winkler-Zoologie, S. 807 uf.; M. D. Grmek u. D. Guinot, Les erustae.!s dans la matiere medieale europeenne<br />

au XVIe sihle, Rev. Hist. Sei. 18, 55-71 (1965).<br />

Canis<br />

Canis familiaris L., Haushund. Aus jungen Tieren (Catelli) wurde nach dem Töten<br />

mit Olivenöl u. a. Zusätzen Oleum Catellorum bereitet. Gelegentlich in Pharmakopöen<br />

bis Ende 18.Jh .. In Deutschland z. B. Oleum Florum Slotani (Ph. Württemberg<br />

1741): 2 junge Hunde, 12 Frösche, Regenwürmer, Olivenöl, Zus:itze von<br />

Menschen- und Murmeltierfett, Skorpionöl und 27 Blütenarten; als Nervinum.<br />

Allgemein offizinell, in fast allen Pharmakopöen des 16.-18. Jh. Hundefett, Pinguedo<br />

Canis. Innerlich als Wund- und Lungenmittel, äußerlich Ohrenmittel, gegen<br />

Podagra. Bestandteil der Unguentum nervinum (Ph. Nürnberg 1666). Aus Antike<br />

nur vereinzelt belegt (Scribonius Largus).<br />

Verbreiteten Gebrauch fand der weiße Hundekot (Stercus Canis, Album graecum,<br />

Zibethum caninum, Flores Melampi, Flores Safiri albi, Weißer Enzian). Von Ägyptern,<br />

Antike über Araber bis Ende 18. Jh. offizinell. Nach Ph. Württemberg 1741<br />

innerlich bei Koliken und Dysenterie, äußerlich bei Angina und Geschwüren.<br />

Weitere Arzneimittel, meist auf antiker Tradition beruhend, aber kaum in Pharmakopöen:<br />

Hundezähne, Hundeleber, Hundefell. Im 19. Jh. nicht mehr gebraucht, hier<br />

in Homöopathie als weniger wichtiges Arzneimittel Essenz aus "Lac caninum" (frische<br />

Hundemilch).<br />

Winkler-Zoologie, S. 808 (Catellus); S. 840 (Pinguedo Canis); S. 872 (Stereus Cani,); S. 827 (Dentes Can;,);<br />

S. 831 (Hepar Canis); S. 836 (Pellis Canis); S. 856 (Unguis Canis, Hundezehen).<br />

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Cantharides<br />

Lytta vesicatoria F. (Meloe vesicatorius L.; Musca hispanica, Scarabeolus parva),<br />

Spanische Fliege. Die Verwendung dieses grünen Käfers ist im alten Indien, Ägypten,<br />

bei den Griechen und Römern nicht sicher belegt, man benutzte dort andere<br />

Cantharidinhaltige Käfer (z. B. Mylabris cichorii F.). Seit dem 16. Jh. (Ph. Nürnberg<br />

1592) bis zur Gegenwart (DAB 6,1926) in fast allen Pharmakopöen. Gebrauch<br />

des Käfers als Pulver, Essenz, Tinktur, Pflaster (Vesikatorpflaster), Collodium,<br />

Salbe. In Homöopathie (Hartlaub u. Trinks, 1828) Tinktur als wichtiges Mittel.<br />

Äußerliche Wirkung: Blasenziehend. Innerlich, in sehr kleinen Dosen, bei Wassersucht,<br />

Hydrophobie. Reizt Harn- und Geschlechtsorgane, daher - gefährliches -<br />

Aphrodisiacum; Bestandteil von Liebestränken.<br />

Cantharidin von Robiquet (1810) entdeckt, Konstitutionsformel von Gadamer<br />

(1914).<br />

Tschirch-Handbuch III, S. 866 uf.; Gilg-Schürhoff-<strong>Drogen</strong>, S. 267-272 (Kap. Die Canthariden); Hirschfeld­<br />

Linsert-Liebesmittel, S. 207-215 (Kap. Tiere und tierische Stoffe).<br />

Capra<br />

Capra hircus L., Hausziege, Geis, Ziegenbock. In allen Pharmakopöen des 16.-18.<br />

Jh. waren aufgenommen:<br />

1. Sebum hircinum, Bocksunschlitt, für Pflaster; nach ph. Württemberg 1741 ein<br />

Emolliens und Leniens.<br />

2. Sanguis Hirci (exsiccatus oder praeparatus), (getrocknetes oder zubereitetes)<br />

Ochsblut; nach Ph. Württemberg 1741 erweicht es festes Blut, hilft gegen Steinschmerzen<br />

und Dysenterie. Gegen Ruhr schon von Dioskurides empfohlen, von Galel1<br />

gegen Wassersucht, von Ibn Baithar gegen Steine.<br />

Selten verwandt wurden Ziegenmilch, Lac caprillum; Molken, Serum caprillum;<br />

Bocksmark, Medulla Hirci (Ph. Augsburg 1623); Bockshorn, Cornu Caprae oder<br />

Cornu Hirci.<br />

Die Wildziege, Capra aegagrus Gm., liefert einen Bezoar.<br />

Winkler-Zoologie, S. 842 (Pinguedo Hirci); S. 849 (S.nguis Hirci; Sanguis Hirci montani; Sanguis Capricornu,<br />

Steinbocksblut); S. 833 (Medulla Hirci); S. 865 (Lac caprina); S. 825 (Cornu Capr.e).<br />

Caro<br />

Fleisch. Vor allem Diät- und Kräftigungsmittel (Brühe, Jusculum), einige Sorten<br />

auch mit spezifischen Wirkungen gedacht, besonders in antiker und arabischer Medizin;<br />

z. B. Krebsfleisch, Caro Cancrorum, bei Lungenschwindsucht; ebenso Capaun-<br />

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fleisch, Caro Caponis (daraus, nach Ph. Brandenburg 1731, mit pflanzlichen <strong>Drogen</strong><br />

und Wein, ein Aqua Caponis destilliert); Igelfleisch, Caro Erinacei, bei Nierenschmerzen;<br />

Schildkrötenfleisch, Caro Testudinis, gegen Krämpfe, verascht gegen<br />

Krebs. Große Bedeutung erlangte nur das Schlangenfleisch, Caro Viperarum, als Bestandteil<br />

des Theriaks.<br />

Aus Rindfleisch, Caro Ovile, wurde im 19. Jh. Fleischextrakt, Extractum Carnis, als<br />

Anregungsmittel für Verdauungs drüsen, von M. v. Pettenkofer in Münchener Hofapotheke<br />

hergestellt, in großem Umfang seit 1862 als Liebigs Fleischextrakt.<br />

Winkler-Zoologie, S. 817 (überblick Caro; Caro Cancrorum); S. 818 (Caro Caponis; Caro Columbae; Caro<br />

Erinacei; Caro Galli; Caro Leonis; Caro Ovile; Caro Testudinis; Caro Viperarum) S. 821; (Caro Vituli).<br />

Carpio<br />

Cyprinus carpio L., Karpfen. Die Knorpel zwischen dem Gaumen und dem 1. Rückgratswirbel<br />

waren als Karpfenstein, Lapis Carpionum, im 17. Jh. (T. Mainz 1618)<br />

und 18. Jh. (Ph. Württemberg 1785) gebräuchlich; gegen Pleuritis, Kolikschmerzen,<br />

Steinleiden, Epilepsie. Selten gebraucht wurde vor dem 19. Jh. die Karpfengalle, Fel<br />

Carpionis, gegen Epilepsie und Hornhautflecken. Sie blieb in der Homöopathie bis<br />

Anfang 20. Jh. gebräuchlich (Verreibungen).<br />

Winkler-Zoologie, S. 832 (Lapis Carpionis).<br />

Caseus<br />

Käse. Nur ganz vereinzelt als Medikament - meist äußerlich anzuwenden - empfohlen.<br />

WinkJer-ZooJogie, S. 866.<br />

Castor<br />

Castor fiber L., Biber. Besitzt Sekretionsorgane (Bibergeilbeutel, Castorsäcke), von<br />

Dioskurides fälschlich für Hoden gehalten. Nach dem Trocknen innen braunes<br />

Pulver: Castoreum, Bibergeil. Sehr wichtiges Arzneimittel von der Antike über die<br />

Araber bis zum 19.Jh .. In allen Pharmakopöen, zuletzt DAB 2, 1882, dann Erg.­<br />

Bücher. Verwendung der gepulverten Ganzdroge, meist mit Beutel, allein oder in<br />

Rezepten (Theriak), in Pillen, Trochisken, als Extrakt, Essenz, öl, Spiritus, Tinktur.<br />

Verwendung sehr vielseitig, als Nervinum, Antihystericum, Antepilepticum, Uterinum<br />

usw. In Homöopathie (Buchner, 1852) ist Tinktur aus "Castoreum sibiricum"<br />

wichtiges Arzneimittel.<br />

Weniger geschätzt war das Castoreum canadense, Englisches Bibergeil, von Castor<br />

americanus C.<br />

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Anfang 19. Jh. bereits obsolet war Bibergeilfett, Axungia Castorei, Fett aus Säckchen,<br />

die am Mastdarm des Bibers liegen, zu Einreibungen.<br />

Winkler-Zoologie, S. 859 uf.; R. Folch Andreu, EI Castor y el Castoreo, Farmacia Nueva 1958, Nr. 261 u. 262.<br />

CastorEqui<br />

Nach Homöopathischem Arzneibuch der getrocknete, an der inneren Seite der Füße<br />

des pferdes (Equus caballus L.) befindliche Auswuchs; hier wichtiges Arzneimittel<br />

zur Tinkturenbereitung.<br />

Catus<br />

Felis silvestris Schreb. (Felis catus ferus), Wildkatze. Geiger (um 1830) nennt als<br />

ehedem offizinell nur das Katzenfett, Axungia Cati.<br />

Winkler-Zoologie, S. 840 (Pinguedo Cati).<br />

Cera<br />

Wachs aus Bienenwaben, vom Honig befreit und umgeschmolzen: Cera flava, Gelbes<br />

Wachs. Man bleicht es durch Sonne oder Chemikalien (Kochsalz, Natron, gegenwärtig<br />

mit chemischen Oxydationsmitteln, Tierkohle): Cera alba, Weißes Wachs. Außer<br />

diesen bei den, für die Pharmazie wichtigsten Sorten, gab es den Farbtönen nach viele<br />

weitere (rot, grün, schwarz usw.). Wachs war im Altertum eine Ware des Fernhandels<br />

(seit 2. Jahrtausend v. Chr. belegt); es diente hauptsächlich handwerklichen<br />

Zwecken, den Kerzenherstellern, Keroplasten, Enkausten, Bronzegießern. In medizinischem<br />

Gebrauch war es von früh an bis zur Gegenwart. Wir finden es im Papyrus<br />

Ebers (zu Räucherungen bei Gebärmuttervorfall); bei Dioskurides (der die Bleichung<br />

von gelbem Wachs beschreibt; Wachs hat erwärmende, erweichende und mäßig ausfüllende<br />

Kraft; man mischt es Tränken für Dysenteriekranke zu; es läßt, eingenommen,<br />

bei den Ammen die Milch nicht zu Käse werden); bei Galen werden Pflaster<br />

aus Wachs gemacht. Vielseitige Verwendung findet das Wachs als Rezepturhilfsmittel,<br />

dabei für selbst wirkend gehalten, bei den Arabern und somit in die Neuzeit<br />

hinein. Valerius Cordus (Ph. Nürnberg 1546) übernimmt eine Reihe von Wachspflastern:<br />

Caerotum infrigidans Galeni ex Mesuae; C. sandalinum Mesuae; C. stomachale<br />

Galeni descript. Mesue (Cerate sind als Arzneiform noch im DAB 6, 1926,<br />

vorhanden). Wachs ist außerdem Bestandteil vieler anderer Pflaster und Salben. In<br />

Ph. Nürnberg 1598 erscheint ein Wachsäl, Oleum Cerae, ohne Vorschrift. Die ph.<br />

Augsburg 1640 gibt sie in ihrer Mantissa hermetica: Wachs wird mit geglühten Knochen<br />

trocken aus der Retorte destilliert. Dieses öl steht noch in Ph. Preußen 1813.<br />

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Nach Ph. Württemberg 1741 wird es innerlich als Diureticum benutzt, vor allem<br />

aber äußerlich bei Hautleiden, Tumoren. Vom Wachs selbst schreibt diese Pharmakopöe:<br />

Es erweicht, reinigt und lindert Schmerzen; innerlich wird es mit Quittensaft<br />

zusammen bei Dysenterie gegeben. Außer Cera alba und fla va wird Stopfwachs,<br />

Propolis, geführt: Ein harzartiges Produkt, das die Bienen zum Verschließen von<br />

öffnungen und Spalten verwenden. Schon bei Dioskurides (gegen Flechten; zu Räucherungen<br />

bei Hysterie). Selten gebraucht wurde Jungfernwachs, Cera virginea, aus<br />

frischen Waben gewonnen.<br />

In einigen Pharmakopöen des 19. Jh. gibt es Cereoli, Wachsstäbchen oder Wundstäbchen<br />

(Ph. Preußen 1799-1829); sie wurden von den Bacilli medicati abgelöst,<br />

die mit Kakaoöl hergestellt werden, der Name Cereoli hat sich als Synonym bis zum<br />

20. Jh. erhalten.<br />

Als Wachspräparate wurden in Apotheken (nach Ph. Württemberg 1741) noch hergestellt:<br />

Baumwachs, Cera arborea, für Gärtner; Siegelwachs, Cera sigillaris, und<br />

zwar rotes (mit Zinnober) und grünes (mit Grünspan); letzteres auch zur Behandlung<br />

von Hühneraugen und Warzen.<br />

Winkler-Zoologie, S. 860 (Cera); S. 861 (Propolis); Tschirch-Handbuch II, S. 770 uf.; Reinhard Büll: Vom<br />

Wachs, Frankfurt/M. 1959 ff, S. 143-190 (Zur Geschichte des Wachshandels).<br />

Cerebrum<br />

Hirn. Bei den alten Kgyptern Hirn von Mensch, Hase, Huhn, Kamel, meist als<br />

Augenmittel. In Antike und bei Arabern seltener gebraucht: Schwalbenhirn bei<br />

Augenkrankheiten (Galen); Kranichhirn gegen Gedächtnisschwäche (Ibn Baithar).<br />

Im Abendland kaum benutzt. Aus Kälberhirn im 20. Jh. Cerebrum siccatum, gegen<br />

Psychosen, Epilepsie, Hysterie.<br />

Winkler-Zoologie, S. 821 ufo (Cerebrum); S. 799 (Cerebrum hurnanum).<br />

Cervus<br />

Der Hirsch, Cervus elaphus L., lieferte viele Arzneistoffe. Die wichtigsten waren:<br />

1. Hirschhorn, Cornu Cervi (-+ Cornu).<br />

2. Hirschtalg, Sevum cervinum, gebraucht bei Pflasterherstellung; verschwindet mit<br />

Beginn des 19. Jh. aus den Pharmakopöen. Desgleichen, soweit sie im offiziellen<br />

Gebrauch waren:<br />

3. Hirschgeweih im Bast, Hirschkolben, Typha Cornu Cervi (Cornae tenella Cervi,<br />

Cuspides Cornu Cervi). Hieraus läßt Ph. Württemberg 1785 ein Aqua Typhorum<br />

Cervi simplex, mit Wein destilliert, bereiten; bei Fiebern und zur Erleichterung<br />

der Geburt.<br />

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4. Hirschherzknochen, Ossa de Corde Cervi (~ Ossa).<br />

5. Hirschrute, Priapus Cervi (~Priapus).<br />

6. Hirschhoden, Testiculi Cervi; selten in Arzneitaxen (T. FrankfurtIM. 1687);<br />

Aphrodisiacum.<br />

7. Plazenta, Placenta Cervi. Sehr selten.<br />

8. Hirschherz, Cor Cervi. Hieraus läßt Ph. Württemberg 1785 ein Aqua e Corde<br />

Cervi, mit vielen Pflanzen, Wein und Wasser angesetzt, destillieren; bei bösartigen<br />

Krankheiten und zur Rekonvalenszenz.<br />

9. Hirschlunge, Pulmo Cervi. Selten (T. Worms 1582).<br />

10. Hirschleber, Hepar Cervi. Selten.<br />

11. Hirschblut, Sanguis Cervi. Papyrus Ebers, Dioskurides; sonst sehr selten.<br />

12. Hirschkot, Stercus Cervi. Sehr selten.<br />

13. Hirschklauen, Ungulae Cervi. Sehr selten. Man nahm hier in der Regel die<br />

Klauen vom Elch, Cervus alces L. Diese sind vom 16. bis 18. Jh. in Taxen (T.<br />

Worms 1582) und Pharmakopöen (Ph. Württemberg 1785) zu finden. Gegen<br />

Epilepsie. Ebenso sollte das Elenhorn, Cornu Alcis, wirken (Ph. Württemberg<br />

1785).<br />

Winkler-Zoologie, S. 822 (Cor Cervi) ; S. 826 (Cornu Cervi) ; S. 827 (Cornu Cervi ex Apieibus, Hirschhornspitzel;<br />

Typha Cornu Cervi); S. 831 (Hepar Cervi); S. 833 (Medulla Cervi); S. 834 (Ossa de Corde Cervi);<br />

S. 841 (Pinguedo Cervi); S. 845 (Priapus Cervi); S. 846 (Pulmo Cervi); S. 848 (Sanguis Cervi); S. 852 (Talus<br />

Cervi); S. 866 (L.erimae Cervi, Hirschtränen, Sekret aus Augenwinkel); S. 825 (Cornu Aleis); S. 857 (Ungul.<br />

Aleis).<br />

Heinrich Manell, Der Hirsch in der antiken und in der deutschen Volksmedizin, Nova Acta Leop. (N. F.)<br />

17, 55-63 (1963).<br />

Cetaceum<br />

Walrat (Sperma Ceti, Ambra candicans, Flos Maris, Adipocera cetosa). Nach DAß<br />

6, 1926, der gereinigte, feste Anteil des Inhalts besonderer Höhlen im Körper der<br />

Potwale, hauptsächlich des Physeter macrocephalus Lac .. Solche Höhlen befinden<br />

sich auch im Kopf, weshalb man bis zum 18. Jh. Zusammenhang mit dem Gehirn<br />

annahm. Verbreiteter war bis dahin die Ansicht, daß es sich um die Samenmasse des<br />

Wals handele.<br />

Kenntnis in der Antike ist nicht sicher (Flos Salis? Halosanthos?). In deutschen<br />

Apotheken im 15. Jh. vorhanden (Lüneburg 1475). Vom 16. Jh. an bis zur Gegenwart<br />

in allen Pharmakopöen. Seine Wirkung (nach Ph. Württemberg 1741): Resorbens,<br />

Demulcans, Anodynum, Cosmeticum. Verwendung in Salben, z. ß. Unguentum<br />

potabile der Ph. Nürnberg 1546, mit Butter, Rubea tinctorum, Castoreum und<br />

Tormentilla; Unguentum leniens (seit DAB 1, 1872) mit Wachs, Mandelöl, Rosenöl;<br />

eine Art "Cold Cream", wie es viele Sorten bei den Parfümhändlern des 19. Jh.<br />

gab, die jedoch nicht immer Cetaceum verwandten, auch nicht immer Rosenöl<br />

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(. Rosen-Cold-Cream), sondern auch andere ätherische öle, wie Veilchenöl, äthensches<br />

Mandelöl.<br />

Tschirch-Handbuch H, S. 745 ufo<br />

Cicada<br />

Tettigia omi L. (Cicada orni), Zikade. Seltener Gebrauch bis zum Mittelalter.<br />

Winkler-Zoologie, S. 809.<br />

Ciconia<br />

Ciconia alba (L.) (Ardea ciconia), Weißer Storch. Seltener Gebrauch des Fettes,<br />

Axungia Ciconiae, aufgeführt in Ph. Württemberg 1741, und der Asche, Ciconia<br />

combusta, in Ph. Brandenburg 1713 (gifttreibend, gegen Pest).<br />

Winkler-Zoologie, S. 841 (Pinguedo Ciconiae); S. 809 (Ciconia).<br />

Coagulum<br />

Magengerinnsel. Geronnener Mageninhalt säugender Tiere. Viele Sorten bei Dioskurides<br />

(Bock, Damhirsch, Hase, Hirsch, Kalb, Pferd, Rind, Schaf, Seehund,<br />

Ziege), bei Epilepsie, Genitalblutung, zum Auflösen von geronnenem Blut im Magen.<br />

Wenige Sorten gelangten in einige Arzneitaxen und Pharmakopöen bis zum<br />

18. Jh., z. B. von der Ziege, Coagulum Hirci, und vom Hasen, Coagulum Leporis,<br />

in T. Berlin 1574. Letzteres, auch Hasenlipp genannt, in Ph. Nürnberg 1666, T.<br />

Wien 1765.<br />

Winkler-Zoologie, S. 861.<br />

Coccionella<br />

Dactylopius coccus C. (Coccus cacti coccinelliferi L.), Cochenille, Kaktusschildlaus.<br />

Kleines Insekt, das getrocknet wird (beste Sorte trächtige Weibchen). Von den Azteken<br />

kultiviert; roter Farbstoff. Erste Hälfte des 16. Jh. in Europa bekannt geworden;<br />

wurde oft für Pflanzensamen gehalten, erst um 1700 war sichergestellt, daß<br />

es getrocknete Insekten sind. Im 17. Jh. in Arzneitaxen (T. Frankfurt/M. 1687). Im<br />

18. Jh. in Pharmakopöen: Ph. Württemberg 1741 bezeichnet die Cochinilla als<br />

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Cardiacum, Sudoriferum, Alexipharmacum, Diureticum, Stimulans, Febrifugum;<br />

wichtiger Farbstoff. Im 19. Jh. Verbleib in den meisten Pharmakopöen bis 2. Hälfte<br />

(DAB 1, 1872); hauptsächlich Färbemittel für Zahnpulver, Mundwässer, kaum noch<br />

als harntreibendes und Keuchhustenmittel.<br />

In Apotheken des 18. Jh. waren - nicht zu medizinischem Gebrauch - vorrätig:<br />

Carminum, Karmin, durch Alaun aus wäßrigem Cochenilleauszug gefällter Farbstoff.<br />

Aus der Mutterlauge gewann man durch Fällen mit Pottasche den roten Aluminiumfarblack<br />

Lacca florentina, Florentinerlack.<br />

In Arzneitaxen (T. Frankfurt/M. 1687) und Pharmakopöen (Ph. Württemberg<br />

1741) kommen gelegentlich vor: Torna Solis (Bezetta) rubra, Tornesol, Spanischer<br />

Flor, das sind Leinwandläppchen, mit wäßriger Abkochung der Cochenille getränkt.<br />

Zum Schminken, in Küchen und Konditoreien zum Färben.<br />

In der Homöopathie (Buchner 1852) ist "Coccus cacti" (Tinktur aus Cochenille)<br />

wichtiges Arzneimittel. Außerdem wird dort "Coccionella septempunctata" (Tinktur;<br />

Buchner 1840) geführt, vom Siebenpunktigen Marienkäfer. Er war ganz selten<br />

offizinell (Ph. Hamburg 1852); daraus eine Tinktur, die ebenso wie der zerquetschte<br />

Käfer gegen Zahnbeschwerden benutzt wurde.<br />

Tsmirm-Handbum II1, S. 964; Winkler-Zoologie, S. 809.<br />

Columba<br />

Columba domestica 1., Taube. Seltener Gebrauch des Taubenmistes, der schon aus<br />

der Antike zu belegen ist (Dioskurides, mit Mehl und Essig bei Skrofeln, mit Honig<br />

gegen Pocken, mit 01 gegen Brandwunden, bei Galen mit Senf bei Podagra, Bauchund<br />

Nierenschmerzen). Er gehört nicht zu den offizinüblichen Drecksorten (-+ Stercus)<br />

des 16.-18. Jh., findet sich aber in einigen Rezepten, z. B. Emplastrum de<br />

Stercore columbino (Ph. Nürnberg 1592), bei chronischen Katarrhen; Emplastrum<br />

Diabotanum Blondelli (Ph. Württemberg 1741).<br />

Winkler-Zoologie, S. 873 (Stercus Columbae).<br />

Conchae<br />

Testae, Muschelschalen. Sie dienten in der Antike (Dioskurides, Galen), gebrannt,<br />

Zum Trocknen nasser Geschwüre und zur Zahnpflege. Ji.hnlich bei den Arabern.<br />

Offiziell benutzt wurden sie im 17. und 18. Jh., zum Binden von Säuren, in Pulverform<br />

("präpariert"), rezepturmäßig in Pillen und Latwergen, auch Mixturen. Ph.<br />

Württemberg 1741 beschreibt Concharum Praeparatio. Das erhaltene feine Pulver<br />

wirkt absorbierend, fiebervertreibend, schweiß- und harntreibend. Gleiche Wirkungen<br />

haben Conchae citratae, die mit Zitronensaft hergestellt wurden.<br />

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zu Kapitel Aegagropila<br />

zu Kapitel Aranea


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mon benl ORIENT ALlfd)en<br />

BEZOAR.<br />

,<br />

zu Kapitel Bezoar<br />

$onbem~ibergeill ~iberu~ett unb betren<br />

S2a~rtn.<br />

zu Kapitel Castor<br />

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Meist ist allgemein von Conchae marinae, Meeresmuscheln, die Rede. Für das 5pecificum<br />

antifebrile Crollii (Ph. Württemberg 1741) sind ausdrücklich längliche Muschelschalen<br />

- wohl von Unio-Arten - vorgeschrieben. Gebräuchlich waren auch<br />

die Austernschalen, Conchae Ostreae, von Ostrea edulis L.<br />

Winkler-Zoologie, S. 853 (Testa Conchae marinae); S. 854 (Dent.lia; Entali.); S. 855 (Tesra venere.).<br />

Cor<br />

Herz. Wenig gebraucht, keine Sorte in Arzneitaxen, gelegentlich ein Präparat wie<br />

in Ph. Württemberg 1741: Aqua e Corde Cervi (frisches Hirschherz mit pflanzlichen<br />

<strong>Drogen</strong> und Wein destilliert).<br />

Winkler-Zoologie, S. 822 (Cor; Cor Cervi; Cor Stellionis, Eidechsenherz); S. 823 (Cor Viperarum; Cor<br />

Vituli).<br />

Corallina<br />

Corallina officinalis L. (Nodularia officinalis M.), Korallenmoos (Muscus corallina),<br />

von Geiger (um 1830) zu den Korallen, von Wiggers (um 1850) zu den Algen gerechnet.<br />

Im 17. und 18. Jh. in Taxen (T. Frankfurt/M. 1687) und Pharmakopöen<br />

(Ph. Württemberg 1741). Wurmmittel; im Pulvis ad Vermes.<br />

Winkler-Zoologie, S. 823.<br />

Corallium<br />

Korallen. Bis zum 18. Jh. in allen Pharmakopöen, im 19. Jh. nur noch selten (Ph.<br />

Hannover 1862). Die beiden wichtigsten Sorten: Corallium album, Madrepora<br />

oculata L., Augenkoralle; Corallium rubrum L. (Gorgonia nobilis 501., Isis nobilis<br />

L., Lithodendron, Arbustus marinus), Edelkoralle. Verwendung gleichartig, rote<br />

bevorzugt. Vielseitig (gepulvert oder gebrannt) in Antike (Dioskurides, Galen) und<br />

bei den Arabern (Ibn Baithar; Avicenna), bei Geschwüren und Augenleiden, Harnund<br />

Milzbeschwerden; herzstärkend; bei Blutflüssen; um den Hals gehängt bei<br />

Epilepsie. In Ph. Nürnberg 1546 sind sie Bestandteil vieler Komposita: Diathamaron<br />

Nicolai; Diamargariton Nicolai; Diamoschum Mesuae; Diaxyloaloes Mesue;<br />

Electuarium de Gemmis Mesuae; Confectio liberantis; Confectio cordialis; Electuarium<br />

Diapaeoniae; Pulvis ad Epithema Cordis; Aurea alexandrina Nicolai;<br />

Diacodion Actuarii; Trochisei de Carabae Mesuae; Trochisei de Terra sigillata<br />

Mesue; Emplastrum de Crusta Panis Montagnanae; Unguentum citrinum Nicolai.<br />

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Im 18. Jh. (Ph. Württemberg 1741) sind die wichtigsten Zubereitungen und Verwendungen:<br />

1. Präparierte rote und weiße Korallen: Gewaschen und feinst gepulvert; Absorbens,<br />

Adstringens, Antepilepticum.<br />

2. Magisterium Coralliorum, mit Essig und Kaliumcarbonat (besteht aus Calciumcarbonat);<br />

Roborans, herzstärkend.<br />

3. Sal Coralliorum, mit Essig (besteht aus Calciumacetat); Diureticum, Sudoriferum.<br />

4. Tinctura Coralliorum, mit Essig, Zimtwasser, Alkohol, Zucker; Adstringens,<br />

Roborans; schweiß- und harntreibend.<br />

5. Syrupus Coralliorum, mit Berberitzensaft; Refrigerans, Adstringens, bei Schlagund<br />

Blutflüssen.<br />

6. In einigen Pulvermischungen, wie Pulvis absorbens Wedelii; Pulvis alexipharmacus<br />

Camerarii; Pulvis bezoardicus Rollwagii und Sennerti; Pulvis anodinus<br />

Camerarii und Ludovici; Pulvis cachecticus Quercetani; Pulvis cephalicus Winteri;<br />

Pulvis confortans Camerarii; mehrere Pulvis epilepticus verschiedener Autoren;<br />

Pulvis mantuanus; Pulvis panonicus; Pulvis temperans.<br />

Im 19. Jh. Verwendung nur noch als Zahnpulver. In der Homöopathie "Corallium<br />

rubrum", zu Verreibungen, bis Anfang 20. Jh.<br />

Als seltene Korallenart, ohne medizinischen Gebrauch, führt die ph. Württemberg<br />

1741 als 3. Sorte Corallium nigrum, Schwarze Korallen, von Gorgonia antipathes<br />

L. . In Antike und bei Arabern gelegentlich benutzt.<br />

Winkler-Zoologie, S. 823 (Corallium album; Corallium nigrum; Corallium rubrum, bis S. 825); W. G. Robertsen,<br />

The Use of Unicornus Horn, Cor.! .nd Stones in Medicine, Ann. Med. Hist. 8, 240-248 (1926).<br />

Cornu<br />

Horn. Die 3 wichtigsten Arten führen die Württemberger Pharmakopöen des 18. Jh.<br />

1.) Cornu Cervi, Hirschhorn. Der Gebrauch ist von den Ägyptern (Papyrus Ebers)<br />

bis über die Mitte des 19. Jh. (Ph. Hannover 1861), bis 1800 in keiner Pharmakopöe<br />

fehlend, belegt. Es gilt als Bezoardicum, seine Abkochung, die ein Gelee liefert (Gelatina<br />

Cornu Cervi) als Mittel gegen Schwindsucht. Man führt es geraspelt (Cornu<br />

Cervi raspatum); abgedreht (Cornu Cervi tornatum); präpariert, d. h. staub fein<br />

zerrieben, als Epilepticum; philosophisch präpariert (Cornu Cervi philosophicae<br />

praeparatum) d. h. ausgekocht und das Gerüst trocken feinst zerrieben, als Adstringens,<br />

Absorbens, Diaphoreticum; gebrannt (Cornu Cervi ustum) als Adstringens<br />

und Anthe1minticum; vergoldet (Cornu Cervi auratum) als Herzmittel und<br />

bei Fiebern. Die Pharmakopöen des 19. Jh. beschränken sich auf Cornu Cervi und<br />

Cornu Cervi ustum.<br />

Aus Hirschhorn wurde eine ganze Reihe chemischer Präparate gemacht, am bekanntesten<br />

ist das Hirschhornsalz.<br />

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2.) Cornu Alcis, Elentierhorn, dessen Gebrauch als AntepiIepticum im 17. und 18.<br />

Jh. üblich war.<br />

3.) Cornu Rhinozerotis, Rhinozeroshorn, das von Mitte 17.-18. Jh. wie das Einhorn<br />

gegen Gifte, ansteckende Krankheiten und Epilepsie benutzt wurde.<br />

Winkler-Zoologie, S. 825 (überblick Cornu; Cornu Aleis; Cornu Caprae); S. 826 (C. Capricornu; C. Cervi);<br />

S. 827 (C. Cervi ex Apieibus; Typha Cornu Cervi; C. Rhinozerotis; C. Tauri und C. Vaccae).<br />

Coturnix<br />

Coturnix coturnix (L.) (Perdix coturnix, Tetrao coturnix L.), Wachtel. Liefert das<br />

im 16.-18. Jh. offiziell gebräuchliche Fett Axungia Coturnicis (T. Mainz 1582;<br />

Ph. Württemberg 1785); Augenmittel.<br />

Winkler-Zoologie, S. 841 (Pinguedo Coturnieis).<br />

CucuIus<br />

Cuculus canorus L., Kuckuck. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch von Fett, Axungia<br />

Cuculi; Kot, Stercus Cuculi; Asche, Cuculus combustus, gegen Stein- und Magenschmerzen,<br />

Epilepsie.<br />

Winkler-Zoologie, S. 809.<br />

Dentes<br />

Zähne. Nur relativ wenige Sorten wurden allgemein medizinisch benutzt. In Ägypten<br />

(Papyrus Ebers) Eselszähne, DentesAsini; Schweinezähne,DentesPorci; Elefantenzähne,<br />

Dentes Elephantis (Ebur, Avolium, Elfenbein). Letztere auch bei Dioskurides<br />

und arabischen Autoren. Ibn Baithar erwähnt Wolfszähne, Dentes Lupi.<br />

Im Mittelalter begann der Narwalstoßzahn, Dens monocerotis, von Ceratodon<br />

monoceros Briss., als Einhorn, Unicornum marinum, eine Rolle zu spielen. Man<br />

glaubte an die Herkunft von einem Fabelwesen. Im 16. Jh. ist nur Elfenbein in<br />

allen Pharmakopöen zu finden (geschabt, Rasura Eburis, und gebrannt, Ebur ustum<br />

bzw. Spodium de Ebore); in Arzneitaxen geschabter Schweinezahn und Biberzahn.<br />

Im 17. Jh. wurden die Walroßzähne, Dentes Hippopotami, üblich, und die Württemberger<br />

Pharmakopöen des 18. Jh. führen, ehe alle diese <strong>Drogen</strong> und Präparate<br />

der Rationalisierung am Ausgang des 18. Jh. zum Opfer fallen:<br />

1. Ebur, Helfenbein, als Refrigerans, Adstringens.<br />

2. Dentes Hippopotami (Dentes Equi marini), Walroß- bzw. Seepferdszähne, als<br />

AntepiIepticum, Antispasmodicum, Antipleuriticum, zum BlutstilIen.<br />

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3. Dentes Apri, Wildschweinszähne als Specificum bei Pleuritis.<br />

4. Unicornum marinum (Monoceros verum), Einhorn, Verwendung wie andere Zähne<br />

und Hörner, früher als Alexipharmacum, gegen alle Gifte, als Demulcans,<br />

Antacidum, Antispasmodicum, Diaphoreticum.<br />

5. Unicornum fossile (Ebur fossile), gegrabenes Einhorn, das sind fossile Mammutzähne,<br />

als Absorbens, Adstringens, Sudoriferum.<br />

Volkstümliche Verwendung von Zähnen, oft als Amulett, der Signatur nach beim<br />

Zahnen der Kinder, gegen stechende Schmerzen; Hundezähne gegen Angriffe von<br />

Hunden.<br />

Winkler-Zoologie, S. 827 (überblick Dentes; D. Apri; D. Asini; D. Canis); S. 828 (Dentes Castorei = D.<br />

Fieri, Biberzähne; D. Elephantis; D. Hippopotami); S. 829 (Dentes Lupi; D. MonDeerotis); S. 830 (Dentes<br />

Pord); W. G. Robertsen, Th. Use of Unieornus Horn, Coral and Stones in Medicine, Ann. Med. Hist. 8,<br />

240-248 (1926).<br />

Diptera<br />

Fliegen und Mücken wurden nicht offiziell gebraucht. Geiger (um 1830) schreibt<br />

aber von einstiger Verwendung:<br />

Culex pipiens L., Stechmücke; Purgiermittel bei hartnäckigen Verstopfungen.<br />

Musca domestica L., Stubenfliege; beruhigendes, abführendes, Haarwuchs beförderndes<br />

Mittel; ein destilliertes Wasser gegen Augenleiden.<br />

Doryphora<br />

Doryphora decemlineata Say., Coloradokäfer. In der 2. Hälfte des 19. Jh. als wichtiges<br />

Mittel der Homöopathie (Tinktur; HaIe 1872) aufgekommen.<br />

Equus<br />

Equus caballus L., Pferd. Im 17. und 18. Jh. (Ph. Augsburg 1623; ph. Württemberg<br />

1785) waren offizinell:<br />

1.) Pferdefett, von dem Ph. Württemberg 2 Sorten nennt: Axungia Equi e Collo,<br />

Pferdekammfett (vom Halse gewonnen), als Emolliens, Digerans, Leniens; Axungia<br />

Equi, als Attenuans, Resolvens.<br />

2.) Pferdehoden, Testes Equi; Verwendung nach Ph. Württemberg 1741, mit Wein<br />

gewaschen, getrocknet, gepulvert, um den Fötus auszutreiben und gegen Koliken.<br />

Bestandteil des üblichen Pulvis ad Partum.<br />

Selten wurde vor 1800 verwandt: Pferdemist (Stercus Equi); Blasensteine (Hippolithi);<br />

Pferdehufwarzen (Lichen Equi); als Diätmittel Pferdemilch (Lac Equi);<br />

Hufeisennagelköpfe (Apices Clavorum equinorum).<br />

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In de.r Homöopathie ist bis Anfang 20. Jh. "Hippomanes" gebräuchlich, die klebrige<br />

Schleimsubstanz von der Allantoishaut der Stute. Siehe auch Castor Equii.<br />

Winkler-Zoologie, S. 873 (Stereus equinum, Zibethum e.b.llinum); S. 880 (Limen Equi, Verme. Pedum<br />

equinorum, Pferdehufw.rzen); S. 856 (Testieuli Equi, Vervex Equorum, Hipposormis); S. 887 (Apiees<br />

Clavorum equinorum).<br />

Erinaceus<br />

Erinaceus europaeus L., Igel. Bei Dioskurides und Galen getrocknetes Fleisch oder<br />

Asche. Gebrannter Igel, Erinaceus ustus, in Ph. Augsburg 1623. Die Ph. Württemberg<br />

1741 schreibt über die Wirkung von Erinaceus combustus: Specificum bei Blutharnen<br />

und Unvermögen, Harn zu halten; bei Schwindsucht, Gelbsucht, Wassersucht.<br />

Wird Ende 18. Jh. obsolet, ebenso das Igelfett, Axungia Erinacei. Auch der<br />

Seeigel, Erinaceus marinus L., kommt bei Dioskurides vor; Magenmittel, harntreibend.<br />

Winkler-Zoologie, S. 809 (Erinaeeus marinus; Erin.eeus terrestris); S. 818 (C.ro Erinaeei).<br />

Fel<br />

Galle. Gehört zu den ältesten Arzneimitteln, besonders die Ochsengalle, Fel Tauri,<br />

der sich zeitweise zahlreiche andere Gallenarten im Arzneischatz verschiedener Völker<br />

(Araber, Europa) zugesellten; sie dienten vielfach gegen Augenleiden. Bei den<br />

Agyptern ist Kuhgalle Bestandteil eines wurmtreibenden Kuchens. Als Wurmmittel<br />

dient auch - neben anderen Wirkungen auf Magen und Darm - die Unguentum<br />

de Artanita majus von Mesue (Ph. Nürnberg 1546), die u. a. Fel Tauri enthält. Zahlreiche<br />

ähnliche Vorschriften in Pharmakopöen des 17. und 18. Jh., z. B. in Ph. Württemberg<br />

1741 Unguentum contra Vermes, die aus Wurzeln von Filix, Bryonia,<br />

Allium, aus Kräutern von Abrotanum, Absinthium, Tanacetum, aus Butter, Wachs,<br />

Aloe, Koloquinten und Ochsengalle herzustellen ist. Sie wird auf dem Unterleib<br />

eingerieben, treibt Würmer aus und führt ab. Die eingedickte Ochsengalle, Fel Tauri<br />

inspissatum, die seit Ende des 17. Jh. an die Stelle der frischen Ochsengalle tritt,<br />

findet auch im 19. Jh. noch ausgedehnte Anwendung (Klistiere gegen Ascariden, in<br />

Salbenform gegen Auftreibung des Unterleibs und bei Drüsenverhärtungen; innerlich<br />

bei Magen-, Darm-, Leber- und Milz leiden, gegen Hämorrhoiden). Sie ist<br />

pharmakopöeüblich und noch im DAB 1, 1872, aufgenommen, dann in den Erg.~<br />

Büchern. Es gibt dort: Fel Tauri inspissatum (Extractum animale amarum, Eingedickte<br />

Ochsengalle) und Fel Tauri depuratum siccum (Extractum Fellis taurini,<br />

Natrium choleinicum, Gereinigte trockene Ochsengalle), diese in Pillen bei Verdauungsschwäche,<br />

Magenkatarrhen, bei Gallen- und Leberleiden, Diabetes; äußerlich<br />

als Streupulver auf Wunden.<br />

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In der Homöopathie werden als wichtige Mittel aus "Fel Tauri" (frische Rindergalle)<br />

Verreibungen und alkoholische Lösungen hergestellt.<br />

Winkler-Zoologie, S. 862-864.<br />

Formica<br />

Ameisenarten, besonders Lasius niger L. (Formica nigra L.), Schwarze Ameise, und<br />

Formica rufa L., Rote Ameise. Im Mittelalter von den Arabern mit Essig verrieben<br />

gegen Aussatz, mit öl angesetzt als Aphrodisiacum. Solches 01, Oleum Formicarum<br />

Nicolai, ist vom 16. Jh. (Ph. Nürnberg 1546) bis 18. Jh. (Ph. Württemberg 1785)<br />

offizielles Aphrodisiacum.<br />

Mit Spiritus destilliert wird der Spiritus Formicarum; er steht in allen Pharmakopöen<br />

des 18. Jh .. Außer als Aphrodisiacum dient er (nach Ph. Württemberg 1741)<br />

als Antapoplecticum, Analepticum und Diureticum; äußerlich als Rheumaticum<br />

und Arthriticum. Die Vorschrift setzt sich ins 19. Jh. fort. Formica rufa wird verschiedentlich<br />

als solche in Pharmakopöen aufgenommen und regelmäßig der daraus<br />

zu bereitende Spiritus, der als Antirheumaticum zum Einreiben gebraucht wird. Seit<br />

DAB 2, 1882, wird er aus Ameisensäure hergestellt. In der Homöopathie ist "Formica<br />

rufa" (Tinktur) ein wichtiges Mittel.<br />

Gelegentlich wurden Ameiseneier, Ovum Formicarum (Ameisenpuppen), als Mittel<br />

gegen Haarwuchs verwandt. Harzklümpchen aus den Ameisenhaufen sind der Deutsche<br />

Sandarak oder Ameisenweihrauch, Olibanum sylvestre oder terrestre.<br />

Winkler-Zoologie, S. 810 (Formica; Ovum Formicarum).<br />

Fungus Cynosbati<br />

Spongia Cynosbati, Fungus Bedeguar, Cynorrhodii; Rosenschwamm. Auswüchse<br />

der Rosenblätter und -triebe, entstanden durch Stich einer Gallwespe, Rhodites<br />

rosae Gir .. Mitte 17. bis Mitte 18.Jh. in zahlreichen Pharmakopöen. Als Schlafmittel<br />

(Schlafapfel, Schlafschwamm) unters Kopfkissen zu legen. In der Homöopathie ist<br />

"Cynosbatus" (Tinktur) ein wichtiges Mittel.<br />

Winkler-Zoologie, S. 879.<br />

Gallae<br />

Galläpfel. Nach DAB 6, 1926, die durch den Stich der Gallwespe Cynips tinctoria<br />

H. auf den jungen Trieben von Quercus infectoria O. hervorgerufenen Gallen. Auch<br />

früher waren die Cynipidengallen die gebräuchlichsten, sie bildeten zur Zeit der<br />

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Kreuzzüge und später einen Handelsartikel Kleinasiens (Gallae turcicae); es wurden<br />

aber auch andere Gallen benutzt.<br />

Verwendung zur Herstellung von Tinte im alten Agypten (mit Eisen- und Kupfervitriol);<br />

so bis ins 20.Jh .. Medizinische Verwendung in der Antike (Dioskurides) als<br />

adstringierendes, stopfendes und austrocknendes Mittel; bei Ruhr, Zahnfleischerkrankungen;<br />

als Haarfärbemittel. Galen benutzt sie bei Brandwunden. Die Hippokratiker<br />

hatten Salben und Pflaster mit ihnen gemacht. Die medizinische Verwendung<br />

geht lückenlos bis zur Gegenwart, allerdings mit abnehmender Bedeutung.<br />

Nach Ph. Württemberg 1741 sind die Gallen als Adstringens und Fiebermittel, im<br />

19. Jh. nur noch als Adstringens (innerlich und äußerlich) gebräuchlich. Für innerlichen<br />

Gebrauch wurden sie durch das aus ihnen hergestellte Tannin ersetzt (seit<br />

Ph. Baden 1841 bis zur Gegenwart in allen Pharmakopöen). Für äußerlichen Gebrauch<br />

diente vor allem Tinctura Gallarum (Ph. Schlesw.-Holstein 1831; DAB 6,<br />

1926) als Mittel gegen Frostbeulen. Zeitweise (um 1800) benutzte man Galläpfel als<br />

Gegengift bei Brechweinsteinvergiftungen. In der Homöopathie sind "Gallae turcicae"<br />

(Tinktur) ein weniger gebräuchliches Mittel.<br />

Tschirch-Handbuch III. S. 69 uf.; Winkler-Zoologie. S. 879; Konrad Böhner: Geschichte der Cecidologie.<br />

Mittenwald 1933-1935.<br />

Gallus<br />

Gallus g. gallus (L.) (Phasianus gallus), Haushuhn bzw. Hahn. Kastriert: Poularde<br />

bzw. Kapaun. Pharmazeutisch wichtigstes Produkt ist das Hühnerei, Ovum Gallinarum.<br />

Die Schale, Testa Ovorum Gallinarum (Putamen, Cortex Ovi) wurde gebrannt<br />

und von Ibn Baithar als Augen- und Nasenmittel verschrieben. Man bevorzugt<br />

die Eierschaien, aus denen die Küken schon geschlüpft sind (Avicenna; Ph.<br />

Augsburg 1623). Nach Ph. Württemberg 1741 wirkt die Schale bei Nieren- und<br />

Steinleiden. Im 19. Jh., auch als Absorbens, nicht mehr benutzt.<br />

Eigelb, Dotter, Vitellum Ovi, wird nach Dioskurides, Galen, äußerlich gegen Augenund<br />

Ohrenschmerzen, Gelenkschmerzen, Brandwunden, innerlich gegen Heiserkeit,<br />

BIasen- und Nierenleiden verwandt. So auch bei den Arabern, die es ferner als<br />

Haarwuchsmittel rühmen. Aus dieser Zeit stammt das wichtige Eieröl, Oleum Ovorum,<br />

das mit unveränderter Vorschrift - hartgekochte Eidotter werden ausgepreßt<br />

- bis weit ins 19. Jh. hinein (Ph. Hannover 1861) offizinell blieb; äußerlich gegen<br />

Wundreiben und Verbrennungen; Cosmeticum.<br />

Als Alexipharmacum, Gift- und Pestmittel, diente Electuarium de Ova (Ph. Nürnberg<br />

1592; Ph. Brandenburg 1731), kompliziert aus Eigelb und vielen <strong>Drogen</strong>zusätzen<br />

bereitet.<br />

Eine Wund- und Abzeßsalbe war Unguentum digestivum (Unguentum Terebinthinae),<br />

aus Eigelb, Terpentin, Johanneskrautöl, Myrrhe und Weihrauch (Ph. Würt-<br />

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temberg 1741; ph. Sachsen 1837). Verwendung von Eigelb als Emulgator z. B. (nach<br />

Meissner, um 1830) beim Eierlooch aus Eigelb, Mandelöl, Althaeasirup und Pflanzenwässern.<br />

Eiweiß, Albumen, wird von Dioskurides, Galen, wie Eigelb verwandt. Bis Ende<br />

18. Jh. zur Herstellung von Komposita wie Siefs (Sief album, Ph. Brandenburg<br />

1731) oder Pasten (Pasta Althaeae, Ph. Württemberg 1741); zum Klären von Molken.<br />

Andere pharmakopöeübliche Produkte und Zubereitungen:<br />

Aus Kapaunfleisch wurde ein geschätztes Stärkungsmittel destilliert, Aqua Caponis<br />

Florentinorum (Ph. Nürnberg 1592), das mit vielen verschiedenen Zusätzen, als<br />

Analepticum, bis ins 18.Jh. offizinell war (Ph. Brandenburg 1731).<br />

Das Fett von Kapaun und Huhn gehörte zu den gebräuchlichen Sorten im 16. bis<br />

18.Jh ..<br />

Im 17. bis 18. Jh. ist in Arzneitaxen (T. Mainz 1618) und Pharmakopöen (Ph. Württemberg<br />

1785) das Hühnermagenhäutlein, Ventriculus Tunicae interiores Gallinae,<br />

das schon Dioskurides bei Magenschmerzen empfiehlt, als adstringierendes und stärkendes<br />

Magen- und Darmmittel und gegen Steinleiden zu finden.<br />

Weitere, seltener und inoffiziell gebrauchte Produkte siehe unten.<br />

Winkler-Zoologie, S. 818 (Caro Caponis; Caro Galli); S. 827 (Crista Galli, Hahnenkamm); S. 840 (Pinguedo<br />

Caponis); S. 841 (Pinguedo Gallinae); S. 845 (Pluma Gallinarum); S. 851 (Stomachi gallinacei Pellicula<br />

interiora); S. 868 (Ovum Gallinarum); S. 869 (Testae Ovorum Gallinarum); S. 873 (Stercus Galli); S. 888<br />

(Lapis Galli).<br />

Grus<br />

Grus grus (L.) (Grus cinerea, Ardea grus), Kranich. Sehr selten, inoffiziell gebraucht:<br />

Fett, Axungia Gruis; Galle, Fel Gruis; getrockneter Magen, Stomachus Gruis; Kopf,<br />

Caput Gruis.<br />

Harengus<br />

Clupea harengus L., Hering. Geiger (um 1830) berichtet über einstigen [seltenen,<br />

inoffiziellen] Gebrauch von Heringstran, Axungia Harengi. Der verkohlte Fisch,<br />

Harengus combustus, diente als Diureticum, die Heringslake als Klistier gegen<br />

Wassersucht.<br />

Hepar<br />

Epar, Leber. Der medizinische Gebrauch verschiedener Leberarten - getrocknet,<br />

geröstet, gepulvert; meist innerlich - ist aus dem alten Ägypten (Papyrus Ebers),<br />

der Antike (Dioskurides, Galen), bei den Arabern (Ibn Baithar) vielfältig belegt.<br />

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Man nahm Lebern vom Wildschwein, Esel, Rind, Ziege, Igel, Huhn, Schaf, Schwalbe,<br />

Eidechse, Hase, Wolf. Im 16. Jh. ist vor allem Wolfsleber, Hepar Vulpis, offizinell<br />

(Ph. Nürnberg 1592), im 18. Jh. außerdem (Ph. Württemberg 1741) präparierte<br />

Aalsleber, Hepar Angui11ae praep., und Leber eines wütenden Hundes, Hepar<br />

Canis rabidi; diese schon bei Dioskurides. Verwendung der präparierten Wolfsleber<br />

bei Leberleiden (Signatur!), Wassersucht, Husten; die präparierte Hundeleber gegen<br />

Wasserscheu; die präparierte Aalsleber bei schwierigen Geburten und zum Austreiben<br />

der Nachgeburt. Seit 19. Jh. gibt es keine Lebern mehr in Pharmakopöen,<br />

aber im 20. ]h. industriell hergestellte Leberpräparate (gegen perniziöse Anämie).<br />

Winkler-Zoologie, S. 830 (übersicht Hepar; Hepar Anguillae); S. 831 (Hepar Canis; H. Cervi; H. Lupi;<br />

H. Viperarum; H. Vituli).<br />

Hippocampus<br />

Hippocampus antiquorum Leach., Seepferdchen (Equus marinus). Sehr seltener Gebrauch<br />

bi~ zum Mittelalter.<br />

Winkler-Zoologie, S. 810.<br />

Hirudo<br />

Hirudo L.-Arten, Blutegel, Sanguisugo. Seit 19. Jh. bis Anfang 20. Jh. allgemein in<br />

den Pharmakopöen. Nach Ph. Preußen 1799: Sanguisugo medicinalis L., Deutscher<br />

Blutegel. Etwas später außerdem immer Sanguisugo officinalis, Ungarischer Blutegel.<br />

Beide bis DAB 5, 1910. Im 18. ]h. und davor sind sie nicht apothekenüblich.<br />

Die der Chirurgie Beflissenen, die sie zum Blutentziehen reichlich benutzten, beschafften<br />

sie sich wohl selbst. Medizinische Verwendung schon seit vorchristlicher<br />

Zeit (Lehrgedicht des Nikandros, 2. Jh. v. Chr.).<br />

Anfang 20. Jh. (um 1910) erscheinen Spezialpräparate: Hirudin, der die Blutgerinnung<br />

aufhaltende Bestandteil, hergestellt aus dem Extrakt der Köpfe und Schlundringe.<br />

E. Gurlt: Geschichte der Chirurgie, Berlin 1898, Bd. 3, S. 565 (Blutegel).<br />

Hirundo<br />

Hirundo rustica L., Rauchschwalbe, und De1ichon urbica (L.), Mehlschwalbe. Asche<br />

aus dem ganzen Tier bis Ende 18. Jh. gebräuchlich: Papyrus ~bers, Di~skurides,<br />

Mesue; im 16. und 17. Jh. in allen Pharmakopöen, im 18. Jh. m den meIsten. Ph.<br />

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Württemberg 1785 führt Hirundines combustae, Gebrannte Schwalben (in geschlossenem<br />

Tiegel zu schwarzer Asche verbrannt); Specificum bei Epilepsie; bei<br />

Angina mit Honig zusammen. In gleicher Pharmakopöe Aqua Hirundinum cum<br />

und sine Castoreo, aus jungen, lebend zerschnittenen Schwalben mit Zusätzen destilliert;<br />

Antepilepticum und gegen Hysterie.<br />

Im Magen junger Schwalben befinden sich die Schwalbensteine, Lapis Hirundinum,<br />

die nach Dioskurides und folgenden gegen Epilepsie getragen werden; sie sind ab<br />

und an im 17. ]h. in Taxen (T. Frankfurt/M. 1687) und Pharmakopöen (Ph. Nürnberg<br />

1666) verzeichnet. Selten gebraucht wurde Schwalbenblut, Sanguis Hirundinum,<br />

und Schwalbendreck, Stercus Hirundinum. Verbreitet war der Gebrauch von<br />

Schwalbennest, Nidus Hirundinum; im 16. bis 18. Jh. in Taxen und Pharmakopöen<br />

(T. Worms 1582; Ph. Württemberg 1785); zu Umschlägen bei Angina.<br />

Winkler-Zoologie, s. 811 (Hirnndo); S. 873 (Sterens Hirundinum); S. 888 (Lapis Hirundinarnm, ehelido·<br />

nios, Sd:twalbenstein; Nidus Hirundinarum).<br />

Homo<br />

Homo sapiens L., Mensch. Arzneimittel vom Menschen begleiten die Menschheitsgeschichte<br />

von den ersten Tagen bis zur Gegenwart. Die Drecktherapie, die zu allen<br />

Zeiten Harn (-+ Urina) und Kot (-+ Stercus) benutzt hat, war ein Bestandteil der<br />

ägyptischen Medizin. Wir finden hier auch (Papyrus Ebers) Milch (-+ Lac) und<br />

Hirn (-+ Cerebrum). Antike Autoren nahmen weitere Präparate hinzu, die größtenteils<br />

aus älteren Volksmedizinen stammten, so Haare, Capilli Hominis; Knochen<br />

(-+ Ossa); Speichel, Saliva Hominis; Menstrualblut, Sanguis menstrualis; Ohrenschmalz,<br />

Sordes Aurium; Schweiß (->- Sudor); Blasenstein (-+ Calculus humanus).<br />

Die Araber und Perser führten die Tradition fort; neu kam die Mumie (-+ Mumia)<br />

hinzu, vereinzelt Nägel, Unguis Hominis. Ein Teil aller dieser Produkte wird von<br />

Autoren des späten Mittelalters nicht übernommen, es beginnt aber das Menschenfett<br />

(-+ Pinguedo) und Blut (-+ Sanguis) eine Rolle zu spielen. Vom 16. bis 18. Jh.<br />

sind im offiziellen Gebrauch (deutsche Pharmakopöen) fast nur noch Mumia, Fett,<br />

Blut und Hirnschale (Cranium humanum). Aus Urin werden Chemikalien bereitet.<br />

Vereinzelt tritt Corium humanum, Riemen aus gegerbter Menschenhaut (Ph. Nürnberg<br />

1666), und Secundina humana, Nachgeburt (Ph. Württemberg 1741; zur Erleichterung<br />

der Geburt) auf. Zu Beginn des 19. ]h. sind alle diese menschlichen Präparate<br />

aus der offiziellen Therapie verschwunden, allenfalls ist noch die Frauenmilch<br />

als Diätmittel zu nennen. Im Volksgebrauch blieb manches erhalten, wo es<br />

noch heute bei der Landbevölkerung und natürlidl bei vielen außereuropäischen<br />

Völkern wie in Urzeiten eine Rolle spielt.<br />

Winkler-Zoologie, S. 798-805 (Mensd:tlid:te Arzneistoffe).<br />

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Ichtyocolla<br />

Colla Piscium, Gluten Piscium, Hausenblase, Fischleim. Von Störarten, z. B. Huso<br />

huso (L.) (Accipenser huso), Hausen, oder Accipenser sturio L., Gemeiner Stör. In<br />

vielen Sorten, besonders in Rußland, aus der inneren Haut der Schwimmblasen gewonnen.<br />

Leicht wasserlöslicher Leim. Dioskurides und den Arabern bekannt, gegen<br />

Lepra, zum Glätten des Gesichts und zu Kopfpflastern. Nach Ph. Württemberg 1741<br />

seltener Gebrauch in der Medizin zur Herstellung von Gelatinen bzw. Gallerten.<br />

Im 19. Jh. wichtig als Bestandteil des Englischen Pflasters; zum Klären trüber Flüssigkeiten<br />

in der Pharmazie. Grundlage von technisch viel gebrauchten Kitten.<br />

Winkler-Zoologie, S. 831; Tschirch-Handbuch H, S. 497-499.<br />

Kermes<br />

Kermes vermilio PI. (Coccus ilicis L.), Kermesschildlaus. Die trächtigen Weibchen<br />

werden mit Essig besprengt und getrocknet. Sie sehen dann wie Beerenfrüchte aus<br />

und sind lange dafür gehalten worden. Ph. Württemberg 1785 führt sie unter den<br />

Früchten als Grana Kermes, Scharlachbeeren. Ihre wahre Natur, die im alten Israel<br />

bekannt war, in der Antike jedoch nicht (Dioskurides, GaIen halten Kermes für<br />

eine Frucht oder Galle), wurde erst im Laufe des 18. Jh. durch französische Forscher<br />

klargestellt. Die Färberkokkos, die als scharlachrotes Färbemittel für Wolle und<br />

Seide besonders im Altertum und Mittelalter von größter Bedeutung waren, haben<br />

nach Dioskurides adstringierende Kraft, mit Essig liefern sie wirksame Umschläge<br />

bei Wunden und verwundeteten Sehnen. Die arabische Bezeichnung war AI kermes,<br />

das zu einem wichtigen Arzneimittel wurde und in verschiedenen großen Kompositionen<br />

Eingang in die Pharmakopöen vom Ausgang des 16. bis 18. Jh. fand. Ph.<br />

Nürnberg 1592 führt Electuarium de Granis tinctoriis (Confectio AIchermes Mesue)<br />

und Confectio Alchermes Montespeliensium. Beide auch in Ph. Augsburg 1685. Ph.<br />

Württemberg 1741 hat eine Grundvorschrift, Confectio Alkermes, einmal completa,<br />

d. h. mit Moschus und Ambra, einmal incompleta, d. h. ohne diese Zusätze. Sehr<br />

vielseitige Verwendung, z. B. als Analepticum, Aphrodisiacum; wirkt hirn- und<br />

herzstärkend, gegen Herzklopfen. Die Grana Kermes selbst sind nach Ph. Württemberg<br />

1741 Adstringens und Cardiacum; man macht aus ihnen, außer den genannten<br />

Latwergen: Sirup und Saft. Beide waren Anfang des 19.Jh. noch gut bekannt, wenn<br />

auch nicht mehr offizinell. Geiger (um 1830) schreibt, daß Succus Chermes, Kermessaft,<br />

aus frischen Tieren durch Auspressen gewonnen und mit Zucker versetzt, gewöhnlich<br />

aus Montpelier verschickt wird. Man kocht ihn mit mehr Zucker auf und<br />

erhält Kermessirup, Syrupus Granorum Chermes.<br />

Tschirch-Handbuch III, S. 964 uf.<br />

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Lac<br />

Milch. Arzneimittel der Ur- und Volksmedizin. Im alten Ägypten Menschenmilch<br />

zu Augen- und Nasenmitteln, gegen Brandwunden und Schorf; Eselsmilch gegen<br />

Schorf und zu Klystieren. In der Antike (Dioskurides, Galen) außerdem Milch von<br />

Hund, Pferd, Schwein, Ziege, Schaf, Kuh. Alles von den Arabern, außer Schweinemilch,<br />

übernommen, zusätzlich Kamelmilch. Verwendung teils als Hilfsmittel bei<br />

der Herstellung von Präparaten (zum Waschen, Einweichen von <strong>Drogen</strong>), teils als<br />

Medikament bei Fieber, Asthma, Husten, Entzündungen, Geschwüren. Als offizielles<br />

Arzneimittel ist Milch in Pharmakopöen seit dem 16. Jh. kaum nachzuweisen,<br />

auch in Arzneitaxen ist sie sehr selten verzeichnet, da sie im täglichen Leben ebenso<br />

wie Butter und Käse allgemein zur Verfügung stand. Dies gilt auch für die Molke,<br />

Serum Lactis, die in der Antike als Abführmittel benutzt wurde. Zu Beginn des 19.<br />

Jh. waren Molkenkuren sehr beliebt. Man unterschied je nach Zusatz, der das Gerinnen<br />

der Milch bewirkte: Alaunmolken, Serum Lactis aluminatus; Weinsteinmolken,<br />

Serum Lactis tartarisatum; Essigmolken, Serum Lactis cum Aceto Vini; Tamarindenmolken,<br />

Serum Lactis tamarindinatum; Senfmolken, Serum Lactis sinapinum.<br />

Süße Molke, Serum Lactis dulce, wurde durch Eindampfen von Milch und erneutes<br />

Auflösen gewonnen. Eine Art Trockenmolke waren die Präparate, die nach den<br />

Württenbergischen Pharmakopöen des 18. Jh. als Saccharum Lactis bereitet wurden.<br />

Echter Milchzucker soll schon von Thurneysser (1583) hergestellt worden sein, er ist<br />

in allen Pharmakopöen seit dem Ausgang des 18. Jh. verzeichnet (Ph. Preußen<br />

1799; DAB 6, 1926). Milchzucker wurde Anfang des 19. Jh. außer als Diätmittel<br />

als Magen- und Darmmittel, bei Lungenleiden, Skorbut, Hautkrankheiten verwandt.<br />

Er dient in der Homöopathie zur Herstellung der Verreibungen. Selten gebrauchte<br />

homöopathische Essenzen wurden aus HundemiIch, Lac Caninum, und aus<br />

abgerahmter Kuhmilch, Lac defloratum, bereitet.<br />

Winkler-Zoologie, S. 864 (übersicht Lae); S. 800 ufo (Lae Mulieris); S. 864 (Lae Asini); S. 865 (Lae eaprina;<br />

L. Ovis; L. Vaeeina); S. 866 (Serum Laetis; Saecharum Laetis). Herbert Wietschoreck: Die pharmazeutischchemismen<br />

Produkte deutscher Apotheken im Zeitalter der Namchemiatrie (Veröff. aus d. Pharmazie geschicht!.<br />

Seminar d. TH Braunsmweig, Bd. 5), <strong>Braunschweig</strong> 1962, S. 305-312 (Saemarum Lactis).<br />

Lacca<br />

Gummi Laccae, Lack. Ausscheidung der Lackschildlaus, Lakshadia indica Madh.<br />

(Coccus lacca K.). Ph. Württemberg 1741 beschreibt 3 Handelsformen, die aus Indien<br />

kommen: Lacca in Baculis, Stocklack, mit den Zweigen, an denen er entsteht;<br />

Lacca in Granis, Körnerlack, von den Zweigen abgesammelt; Lacca in Tabulis,<br />

Schellack, hergestellt durch Schmelzen des Rohlacks und Ausgießen zu Tafeln.<br />

Stocklack wurde im Altertum als Färbemittel verwandt. Avicenna gibt medizinischen<br />

Gebrauch bei Herzklopfen, Gelbsucht, Wassersucht und Leberschmerzen an. Im<br />

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Mittelalter Einfuhr größerer Mengen nach Europa. Medizinische Verwendung vor<br />

allem zur Herstellung der großen Komposition Dialacca major Mesuae (Confectio<br />

Dialacca), deren Beliebtheit im 17. Jh. nachläßt; sie enthält außer gewaschenem<br />

Lack 27 pflanzliche <strong>Drogen</strong> und Zucker und galt u. a. als Magen- und Darmmittel.<br />

Ph. Württemberg 1741 bevorzugt unter den Lacksorten den Körnerlack; er ist ein<br />

mildes Adstringens und harntreibendes Mittel. Man bereitet aus ihm Tinctura<br />

Laccae, die im 18. Jh. (Ph. Württemberg 1741) bis Mitte 19. Jh. (Ph. Hamburg<br />

1852) offizinell ist; sie wirkt bei skorbutischen Geschwüren, Zahnfleischerkrankungen,<br />

als Relaxans für Halserkrankungen (Mandeln). Wichtiger als der medizinische<br />

Gebrauch war die Verarbeitung - meist von Schellack - zu Siegellack, Lacca sigillata,<br />

und zu Firnis für technische Zwecke.<br />

Tschin:h-Handbuch 111, S. 965-981; Winkler-Zoologie, S. 879 (Lacc. in Granis).<br />

Lacerta<br />

Eidechsenarten, z. B. Lacerta agilis L., Zauneidechse; Lacerta viridis (Laur.), Smaragdeidechse.<br />

Selten gebraucht, kaum offiziell. Papyrus Ebers hat gekochtes Eidechsenöl<br />

als Haarwuchsmittel. Dioskurides, Galen, verwenden den zerquetschten Kopf<br />

zum Ausziehen von Stacheln und Splittern. Vereinzelt in Pharmakopöen (Ph. Wien<br />

1765) Oleum Lacertarum: Eidechsen werden in Nußöl erstickt und damit extrahiert;<br />

gegen Kropf, Skrofeln, Brüche; vermehrt das Haar. In der Homöopathie (Buchner<br />

1840) wichtiges Mittel "Lacerta agilis", daraus Tinktur.<br />

Winkler-Zoologie, S. 811.<br />

Lapis Petraglossae<br />

Glossopetra, Schlangenzungen. Versteinerte Haifischzähne. Vereinzelt, inoffiziell,<br />

im 18. Jh. angewandt. Mehr Kuriosität.<br />

Winkler-Zoologie, S. 886.<br />

Lapis porcinus<br />

Bezoar Porci, Igelstein (Histricinus malacensis, Parcapus). K~nkretionen ,:ie der<br />

~ Bezoar aus den Eingeweiden von stacheltragenden Tieren. Gel~er nennt Ennaceus<br />

malaccensis, malakischer Igel, und Hystrix cristata, Stachels~wem. Wurde um 1700<br />

von den Portugiesen importiert und genoß vorübergehend 1m 18. Jh. hohe Wert-<br />

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schätzung als Alexipharmacum, zur Herzstärkung, bei giftigen Bissen, Fiebern.<br />

Geiger kennt 2 Sorten, die zu seiner Zeit (um 1830) aber nicht mehr ?enutzt ,:urden:<br />

Lapis malaccensis, der besonders teuer ist und in Gold gefaßt wird; .L~pIS P0.r Cl<br />

ceylanicus, etwas wohlfeiler. Man hängt die Steine in Wasser, das dabei bltter wird<br />

und fast als Universalmittel gilt (gegen Fieber, Epilepsie, Gicht, Herzklopfen,<br />

Gelbsucht, Cholera).<br />

Winkler-Zoologie, S. 880.<br />

Lapis Spongiarum<br />

Schwammstein (Lapis Cappadox, Cysteolithos). Steine aus Schwämmen (~ Spongia).<br />

Bei Dioskurides und Galen gegen Nierensteine, so auch bei den Arabern. Später<br />

sehr selten geführt. Ph. Württemberg 1741: Gegen Kropf; Diureticum und Absorbens.<br />

Winkler-Zoologie, S. 888.<br />

Leo<br />

Panthera leo (L.) (Felis leo), Löwe. Geiger (um 1830) nennt als ehedem offizinelle<br />

Teile: Löwenfett, Axungia Leonis; Löwenherz, Cor Leonis; Löwenblut, Sanguis<br />

Leonis.<br />

Winkler-Zoologie, S. 842 (Pinguedo Leonis).<br />

Lepus<br />

Lepus europaeus Pall., Hase. Veraschter Hasenkopf bei Dioskurides gegen Kahlköpfigkeit.<br />

Bei Arabern (Ibn Baithar) Asche des ganzen Hasen gegen Nierenstein<br />

und als Haarwuchsmittel. Lepus ustus bei mehreren Autoren des späten Mittelalters.<br />

Offizinell bis Ende 18. Jh .. Die ph. Württemberg 1785 führt Lepus combustus als<br />

vorzügliches Mittel bei Steinleiden.<br />

In der gleichen Pharmakopöe stehen die Tali Leporum, Hasensprünge, etwa 2 cm<br />

lange Knochen vom Unterschenkel der Hinterfüße. In Arzneitaxen und Pharmakopöen<br />

vom 16. bis 18. Jh .. Bestandteil des offizinellen Pulvis pleuriticus. Als Indikationen<br />

für Hasensprünge (gepulvert) gibt Ph. Württemberg 1785 an: Gegen<br />

Epilepsie, Pleuritis, Koliken, zur Geburtserleichterung.<br />

Unter den Fetten verzeichnet die gleiche Pharmakopöe das auch sonst in Arzneitaxen<br />

und Pharmakopöen des 16. bis 18. Jh. übliche Hasenschmalz, Axungia Leporis, von<br />

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dem Geiger (um 1830) schreibt, daß man es gelegentlich noch gegen Wunden und<br />

Geschwüre braucht. Ebenso üblich war Axungia Cuniculi, Kaninchenschmalz. Sie<br />

gelten als Calefaciens, Detergens, Septicum.<br />

Die Hasenhaare, Pili Leporis, kommen bei den Arabern vor (Ibn Baithar). Ab und<br />

an sind sie in Pharmakopöen verzeichnet (Ph. Augsburg 1623). Sie dienten, meist<br />

verascht, zum Blutstillen. Auch Hasenblut, Sanguis Leporis, war in Apotheken zu<br />

finden (T. Frankfurt/M. 1687).<br />

Winkler-Zoologie, S. 811 (Lepus; Lepus rnarinus); S. 837 (Pili Leporis); S. 842 (Pinguedo Leporis); S. 852<br />

(Talus Leporis).<br />

Limaces<br />

Schnecken. In der Antike (Dioskurides, Galen) werden sie mit Schale verbrannt und<br />

mit Honig als Augensalbe benutzt; zerstoßene Schnecken bei Wassersucht, Gicht,<br />

Nasenbluten; roh gegessen bei Kolik und Blasenleiden. In späterer Zeit wurden<br />

einige offizinelle Präparate bereitet. Die Ph. Wien 1765 hat ein Aqua Limacum<br />

contra Calculum; für die Unguentum viride reginae - gegen Phthisis - sind<br />

schwarze Schnecken, also Limax ater L., von der gleichen Pharmakopöe vorgeschrieben.<br />

Die Ph. Schweiz 1771 verwendet für Decoctum Limacum rote Schnecken,<br />

Limax rufus L. Die Ph. Hamburg 1852 führt Helices viventes, Weinbergschnecken<br />

(Helix pomatia L.) und läßt daraus ein Decoctum Limacum bereiten. In der Homöopathie<br />

ist "Limax ater", Waldschnecke (Arion empiricorum Hr.) als wichtiges<br />

Mittel (Tinktur) gebräuchlich, weniger wichtig im 20. Jh. "Helix pomatia".<br />

Schneckenhäuser, Testae Cochlearum (gepulvert, gebrannt), sind vom 16. bis 18. Jh.<br />

in Arzneitaxen (T. Worms 1582) und Pharmakopöen (Ph. Augsburg 1623; Ph.<br />

Württemberg 1785) aufgenommen; Absorbens, harntreibend.<br />

Schneckendeckel, Opercula Cochlearum (Folia Cochleae) wurden, nach Ph. Württemberg<br />

1741, wie Lapides Cancrorum verwandt; hauptsächlich als Diureticum und<br />

bei Wassersucht. Beide Produkte stammten meist von der Weinbergschnecke.<br />

Mondschnecken, Turbo-Arten, lieferten Deckel, die als Opercula Veneris, Umbilici<br />

marin i oder Veneris, Bellirici, Meerbohnen, Venusnabel, Nabelstein, im 16.-18. Jh.<br />

in Taxen (T. Worms 1582) und Pharmakopöen (Ph. Württemberg 1785) üblich waren;<br />

gegen Kolikschmerzen auf den Bauch gelegt.<br />

Deckel von Strombusarten, Flügelschnecken, sind Opercula purpurea (Blatta byzanthina,<br />

Unguis odoratus, Riechschale, Räucherklaue). Bei Dioskurides und den Arabern<br />

zu Räucherungen bei Epilepsie. Sind einer der vielen Bestandteile der großen<br />

Komposition Aurea alexandrina Nicolai, die im 16. Jh. (Ph. Nürnberg 1546) und<br />

17. Jh. (Ph. Augsburg 1675) offizinell ist. Einige Pharmakopöen des 18. Jh. führen<br />

diese Deckelschaien noch (Ph. Württemberg 1785) zu Räucherungen bei Epilepsie<br />

und als Purgans.<br />

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Dentalia (Syringitis, Zahnschnecke, Wolfszahn) und Entalia (Purpurschnecke,<br />

Hundszahn) sind Schneckenhäuser von Dentalium dentale L. bzw. Dentalium entale<br />

L. Die Ph. Württemberg 1741 führt beide und bemerkt, daß sie für die obsolet gewordene<br />

Unguentum Basilicum seu citrinum Nicolai (der Pharmakopöen des 16. u.<br />

17. ]h.) notwendig waren.<br />

Winkler-Zoologie, S. 811 (Limaee,); S. 812 (Limaee, nigrae; Lima


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~Ct1 ~tm t\)a~tet1'Utt> ßeßtaße"t"~m~Qtlt.<br />

.<br />

zu Kapitel Dentes<br />

~l'r.u .. t:lIm.jtl~J<br />

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zu Kapitel Mus<br />

zu Kapitel Vipera


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1.) Lumbrici terrestres, Getrocknete Regenwürmer; sie gelten als Anodynum, Diureticum,<br />

Antispasmodicum, Diaphoreticum; Discutans, Resolvens; gegen Podagra;<br />

Specificum bei Arthritis (Skorbut).<br />

2.) Lumbrici praeparati: Gewaschene lebende Regenwürmer werden mit Weißwein<br />

mazeriert, dann getrocknet; außer den Verwendungen von (1) gegen Krämpfe und<br />

Epilepsie.<br />

3.) Oleum Lumbricorum terrestrium: Mit Wein gewaschene Regenwürmer werden<br />

mit 01 gekocht; innerlich bei Wunden, äußerlich schmerzstillend, bei Krämpfen und<br />

Brüchen; dieses 01 schon Ph. Nürnberg 1546.<br />

4.) Spiritus Lumbricorum vinosus: Regenwürmer mit Alkohol digeriert, dann destilliert;<br />

äußerlich bei rheumatischen und arthritischen Schmerzen.<br />

5.) Spiritus Lumbricorum volatilis: Trockene Destillation von Regenwürmern.<br />

(4) und (5) noch nicht im 16. Jh.<br />

Winkler-Zoologie. S. 812.<br />

Lupus<br />

Canis lupus L., Wolf. In Augsburger Pharmakopöen (1623) unter tierischen Simplicia<br />

aufgeführt: Fett (_ Pinguedo); Dreck (- Stercus); Leber (- Hepar); Gurgel<br />

(Guttur); Gedärme (Intestini). Geiger (um 1830) erwähnt nur noch einstigen Gebrauch<br />

von Fett, Leber und Zähnen (- Dentes).<br />

Winkler-Zoologie. S. 829 (Dente, Lupi); S. 830 (Guttur Lupi); S. 831 (Hepar Lupi; Inte,tini Lupi); S. 842<br />

(Pinguedo Lupi).<br />

Lutra<br />

Lutra lutra (L.) (Lutra vulgaris, Mustela lutra), Fischotter. Geiger (um 1830) nennt<br />

als einstmals offizinell: Das fast flüssige Fett, Axungia Lutrae; Leber, Hepar Lutrae;<br />

Hoden, Testiculi Lutrae.<br />

Margaritae<br />

Perlae, Uniones, Perlen. Konkretionen aus Muscheln. Nach Größe und Wert unterscheidet<br />

man (Wiggers, um 1850; ohne Rücksicht auf Herkunft) Margaritae orientalis,<br />

Ostindische Perlen, die die schönsten und größten sind; Margaritae occidentalis,<br />

Westindische Perlen, mittelgroß; Margaritae textiles, Staubperlen, klein, vor<br />

allem für Arzneigebrauch. Die großen orientalischen Perlen stammen meist aus<br />

Avicula margaritifera Brug. (Mytilus margaritiferus L.), Perlmuttermuschel; die<br />

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kleineren aus Margaritifera margaritifera (L.) (Unio oder Mya margaritifera), Flußperlmuschel.<br />

Als Schmuck in den alten Hochkulturen schon viel verwandt, wurden<br />

sie - nach gelegentlichem medizinischem Gebrauch in der Antike - erst durch die<br />

Araber zu wichtigem Arzneistoff. Nach Ibn Baithar bei Leukomen der Augen,<br />

Blutfluß, Herzklopfen und Kummer, Angstzuständen. Sie kamen in viele wertvolle<br />

Arzneikompositionen, so z. B. (nach Ph. Nürnberg 1546) in die, zu den Confectiones<br />

aromaticae gehörigen, Diamargariton-Präparate nach Nicolai oder Avicenna; (nach<br />

Ph. Nürnberg 1598) in Diaxyloaloes Mesue, Electuarium de Gemmis Mesuae, Confectio<br />

cordialis, Diacorallium, Pulvis epilepticus, Pulvis contra Abortum und viele<br />

andere. Die breitere Verwendung, auch im 17. Jh., wurde durch Preissturz ermöglicht,<br />

der mit der Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Ostindien zusammenhing.<br />

Im 18. Jh. (Ph. Württemberg 1741) werden die Perlen noch als Bestandteil<br />

vieler wertvoller Pulver, als Herzmittel und Absorbens für Säuren, benutzt.<br />

Sie werden zu feinem Pulver präpariert oder als Magisterium eingenommen und<br />

sind in vielen offiziellen Pulvermischungen enthalten. Pharmakopöen des 19. Jh.<br />

führen sie nicht mehr; an ihre Stelle ist kohlensaurer Kalk getreten. Zuvor war als<br />

billiger, gleichwirkender Ersatz, im 18. Jh. allgemein offizinell, Mater Perlarum<br />

(Nacra Perlarum), Perlmutter, getreten; es handelt sich hierbei um die Schalen der<br />

Perlmuttermuschel. Sie verschwinden ebenfalls im 19. Jh. aus den Pharmakopöen.<br />

Winkler-Zoologie, S. 880 (Margarita occidentali,); S. 881 ufo (Margarita orientali,); S. 854 (Mater Perlarum).<br />

Martes<br />

Martes martes (L.) (Mustela martes), Edelmarder. Geiger (um 1830) nennt als einstmals<br />

offizinell: Mardergalle, Fel Martis, und Marderkot, Stercus Martis.<br />

Medulla<br />

Mark, vorwiegend Knochenmark. Zahlreiche Arten in der ägyptischen, antiken und<br />

arabischen Medizin, so vom Widder, Esel, Ziege, Schaf, Panther, Rind. Verwendung<br />

hauptsächlich äußerlich bei Geschwüren; zerteilende und erweichende Wirkung.<br />

Die mittelalterliche Salben vorschrift Unguentum martiatum Nicolai, die<br />

neben einer Unzahl von pflanzlichen <strong>Drogen</strong>, mit Wein, OIen und Fetten, darunter<br />

Medulla Cervi angesetzt wurde, blieb - in etwas vereinfachter Form - bis zum<br />

Ende des 18. Jh. in Pharmakopöen (Württemberger Pharmakopöen bis 1798). Sie<br />

wurde (nach Ph. Württemberg 1741) bei Nervenleiden, Tumoren sowie bei Leibschmerzen<br />

und Wassersucht der Kinder verordnet. Das Hirschmark hält sich somit<br />

am längsten, während die anderen Sorten, die noch in Pharmakopöen des 17. Jh.<br />

verzeichnet sind (Ph. Augsburg 1623: Lämmermark (Medulla Agni); Hundemark<br />

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(M. Canis); Ziegenmark (M. Caprae); Bocksmark (M. Hirci); Rindermark (M.<br />

Tauri); Kälbermark (M. Vituli» im Laufe des 17.Jh. verschwinden. In Arzneitaxen<br />

des 16. u. 17. Jh. kommen zusätzlich noch vor: Rehbocksmark (Medulla capreolina);<br />

Pferdemark (M. equina).<br />

Winkler-Zoologie, S. 833 (übersicht Medulla; M. Cornu Bovis, Mark vom Ochsenhorn; Medulla Bovis;<br />

M. Cervi; M. Equi; M. Hirci; M. Vituli).<br />

Mel<br />

Honig. Zunächst als Produkt wilder Bienen (bei den Indogermanen), dann gezüchteter<br />

(Ägypten) zu Speisezwecken und in der Medizin vom Altertum bis zur Gegenwart,<br />

vor dem 19. Jh. äußerst vielseitig, gebraucht. Dioskurides verwendet ihn zur<br />

Behandlung von Geschwüren und Fisteln; gegen Ohrenschmerzen (zusammen mit<br />

Steinsalz); zum Töten von Ungeziefer; bei Augen- und Halsleiden (Mundspülung,<br />

Gurgelmittel); er treibt Urin, hilft bei Husten und dient von der Schlange<br />

Gebissenen; als Leckmittel oder Trank gegen Tollwut; gegen Sonnenbrandflecken<br />

und Sommersprossen. Unter den verschiedenen Honigarten nennt Dioskurides den<br />

"Honig des Zuckerrohrs". Rohrzucker war damals sehr selten, er ist erst durch die<br />

Araber in großem Maßstabe in die Medizin eingeführt worden; er hieß noch lange<br />

Mel (Mel Penidias; Mel Tabarzet).<br />

In den mittelalterlichen Komposita arabischer Tradition wird viel Honig verwandt,<br />

z. B. in Elektuarien, Confectiones, Condita; im 16. Jh. wird er dort vielfach<br />

durch Zucker ersetzt, ohne an Bedeutung wesentlich zu verlieren. Im 18. Jh. benutzt<br />

man noch, abgesehen von Zusätzen zu anderen Rezepten (nach Ph. Württemberg<br />

1741): Den Honig selbst als Abstergens und Aperiens, bei Lungen-, Harn- und Gallenleiden,<br />

gegen Hysterie. Mel despumaturn, mit Wasser gekochten und abgeschäumten<br />

Honig, zur Bereitung von Elektuarien. Spiritus Mellis, durch trockene Destillation<br />

(Honig mit Sand vermischt, aus der Retorte) gewonnen, spezifisch als Diureticum,<br />

ferner als Aperitivum und Diaphoreticum. Pflanzenhonige (Honigsäfte) wie<br />

Mel Anthosantum (mit Rosmarin), Mel Mercuriale (mit Mercurialiskraut), Mel<br />

rosaturn (mit Rosenblüten), Mel Sambuci (mit Holunderblüten), Mel Violarum (mit<br />

Veilchen), die teils innerlich, teils äußerlich benutzt wurden. Oxymel simplex, aus<br />

Honig und Essig, Oxymel scilliticum, aus Honig und Meerzwiebelessig. Oxymel und<br />

Hydromel (wäßrige Honiglösung) waren schon beliebte Mittel der hippokratischen<br />

Medizin. Durch Vergären von Honiglösungen entsteht Met, der als alkoholisches<br />

Getränk bei den nordischen Völkern wichtig war.<br />

Im 19. Jh. geht der medizinische Gebrauch des Honigs weiter zurück. Die stark rationalisierende<br />

Ph. Preußen 1799 führt noch: Mel album (M. virgineum), Jungfernhonig,<br />

d. i. von selbst aus den Waben neuer Bienenstöcke ausgeflossener Honig; Mel<br />

commune (M. flavum), gewöhnlicher Honig; Mel despumaturn für die Herstellung<br />

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von Electuarium aromaticum (E. Theriaca) benutzt; Mel rosaturn; Oxymel Aeruginis<br />

(die auf Mesue zurückgehende Unguentum aegyptiacum aus Honig und Grünspan);<br />

Oxymel sciIliticum; Oxymel simplex. Das DAB 4, 1900, verzeichnet: Mel;<br />

Mel depuratum; Mel rosaturn (bei KinderdurchfaIl und zum Bereiben der Schwämmchen<br />

kleiner Kinder); Oxymel Scillae (Expectorans, harntreibend).<br />

Winkler-Zoologie, S. 867; "Tschirch-Handbuch II, S. 14 uf.; Edmund O. v. Lippmann: Geschichte des Zukkers,<br />

Berlin '1929, S. 1-62 (Zur Vorgeschichte des Zud


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tel (Moschus in Vesicis). Diese Handelsform war notwendig, da Moschus ex Vesicis<br />

zu leicht verfälscht werden konnte, was bei dem hohen Preis nahelag. Die Herkunft<br />

des Produktes wurde erst in der 2. Hälfte des 18. Jh., durch P. S. Pallas, bekannt.<br />

Als Arzneimittel im alten China und Indien. Im 6. Jh. n. Chr. bei den Byzantinern<br />

(Aetius). Seit daher in der Medizin hoch geschätzt und in allen Pharmakopöen bis<br />

zum 19. Jh. (DAB 3,1890); jetzt Erg.-Buch.<br />

Bis zum Ende des 18. Jh. war Moschus Bestandteil zahlreicher Komposita, meist mit<br />

Ambra zusammen verschrieben. Man bereitete aus ihm Bisamtinktur, Tinctura Moschi;<br />

Bisamkügelchen, Globuli moschati; Zäpfchen für Kinder; Zahn- und Räucherpulver.<br />

Die Ph. Württemberg 1741 nennt seine Wirkungen: Alexipharmacum, Cardiacum,<br />

Aphrodisiacum; hauptsächlich Riechmittel. Zu Beginn des 19. Jh. (Meissner,<br />

um 1830) ist er besonders als Nervenmittel geschätzt, bei Neurosen, Asthenie,<br />

Keuchhusten, Epilepsie; er hat erregende Eigenschaften. Diese Indikationen bleiben<br />

im 19. Jh. bestehen. Während der medizinische Wert dann ausklingt, bleibt seine<br />

Bedeutung in der Parfümerie bis zur Gegenwart erhalten. In der Homöopathie ist<br />

er ein wichtiges Mittel (Tinktur; Hahnemann 1822).<br />

Winkler-Zoologie, S. 867 uf.; Tsdlirm-Handbum II, S. 1160 ufo<br />

Motacilla<br />

Troglodytes troglodytes (L.) (Motacilla troglodytes), Zaunkönig, und Motacilla<br />

alba L., Bachstelze. Dioskurides nennt einen Vogel Ossifragus, der, eingenommen,<br />

Steine mit dem Harn austreibt. Diese Tradition geht bis ins 18. Jh.: Bachstelzen<br />

oder Zaunkönige wurden gebrannt; Ph. Württemberg 1741 führt Reguli usti, Gebrannte<br />

Zaunkönige, gegen Steinleiden.<br />

Winkler-Zoologie, S. 808 (Cauda tremula).<br />

Mumia<br />

Mumienteile oder Einbalsamierungsstoffe, vornehmlich Asphalt und Pech. Persischen<br />

Ursprungs: Erdwachs aus bituminösem Gestein. In der arabischen Medizin<br />

hauptsächlich Asphalt, daneben Einbalsamierungsharze aus ägyptischen Gräbern,<br />

schließlich auch Mumienkörperteile. Nach Bekanntwerden im Abendland - seit<br />

etwa 1000 n. Chr. als Asphalt, seit etwa 14. Jh. als ägyptische Mumienteile -<br />

bleibt letztere Form die eigentliche. Im 18. Jh. offizinell: Ph. Württemberg 1741 beschreibt<br />

Mumia als ägyptische Mumienteile, daneben Mumia persica nativa (Bitumenart<br />

aus dem Kaukasus). Im 19. Jh. nur noch, wie schon zuvor, Tiermedizin.<br />

Wundarzneimittel; Bestandteil von Pflastern. Zur Blutreinigung in Essentia Mumiae<br />

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purificans Clauderi. Außer echter Mumie wurde auch frische Mumie, aus Leichenteilen<br />

hergestellt, verwandt, aber nicht offiziell.<br />

Winkler-Zoologie, S. 801; M. A. van Andel, Klassieke wondermiddelen IV, Mumia, Nederl. Tijdschr. v.<br />

Geneesk. 67, 1. Hälfte, Nr. 18 (1923); K. Meier, Ober die Mumie, Sudh. Archiv. 3D, 62-69 (1937/38); A.<br />

Wiedemann, Mumie als Heilmittel, Z. Verein f. rhein. u. westf. Volkskunde 3, 1-38 (1906); G. Schönwälder;<br />

Erdöl in der Geschichte, Mainz und Heidelberg 1958, S. 63-68 (Kap. Mumia).<br />

Mus<br />

Mus musculus L., Maus. Liefert den Mäusekot, Stercus Muris (Muscerda, Album<br />

nigrum), der gelegentlich in Apotheken des 17. bis 18. Jh. als Abführ- und harntreibendes<br />

Mittel vorrätig war. Die Verwendung der ganzen Maus und ihrer Asche vereinzelt<br />

in Antike und bei Arabern.<br />

Die Ph. Württemberg 1741 führt Mures marini, Seemäuse, für Räucherungen gegen<br />

Hämorrhoiden. Es handelt sich hierbei um die Schalen von Rocheneiern, die gewisse<br />

Ähnlichkeit mit Mäusen haben. Sie waren nicht allgemein gebräuchlich.<br />

Winkler-Zoologie, S. 813 (Mus; Mus aranea, Sorex araneus, Spitzmaus); S. 874 (Stercus Muris); S. 869<br />

(Ovum Rajae, Mures marini, Pulvinariae, Meermäuse).<br />

Mus alpini<br />

Marmota marmota (L.) (Arctomys marmotta), Murmeltier. Liefert Axungia Muris<br />

alpini, Murmeltierschmalz; Volksmittel der Tiroler und Schweizer, die es im<br />

Umherziehen vertrieben. Bis zum 18. Jh. in Arzneitaxen (T. Worms 1582) und<br />

Pharmakopöen (Ph. Württemberg 1785). Galt als Emolliens, Digerans, Leniens.<br />

Winkler-Zoologie, S. 842 uf. (Pinguedo Muris mont.ni).<br />

Mustela piscis<br />

Lota Iota (L.) (Gadus lotus, Lotus fluviatilis), Rutte, Aalruppe. Ihre Rückengräten,<br />

Spina Dorsi Mustelae Piscis, vereinzelt im 17. (Ph. Nürnberg 1666) und 18. Jh. (Ph.<br />

Württemberg 1741) offizinell; gegen Epilepsie. Seltener, inoffizieller Gebrauch (nach<br />

Geiger, um 1830) des Leberfettes, Liquor Mustelae fluviatilis hepaticus, gegen<br />

Hornhautflecken.<br />

Winkler-Zoologie, S. 850.<br />

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Oleum J ecoris Aselli<br />

Lebertran. öliges Fett aus den Fischlebern, vor allem von Gadus morrhua L., Kabliau,<br />

u. a. Gadusarten. Seit 19. Jh. in offiziellem Gebrauch (Ph. Preußen 1827). Bis<br />

zur Gegenwart in allen Pharmakopöen. Meissner (um 1830) hebt Wirkung bei chronischer<br />

Gicht und Rheumatismus hervor. Nach Hager (um 1870) wird er bei skrofulösen<br />

Leiden, Rachitis, Lungentuberkulose, Gicht, chronischen Nervenleiden, bisweilen<br />

auch äußerlich, angewandt. Die Wirkung wird seinem Jodgehalt und freien<br />

Fettsäuren zugeschrieben. Im Kommentar zum DAB 5, 1910, heißt es: Lebertran besitzt<br />

keine medizinale Wirkung, ist aber ein Nahrungsmittel von Wert wegen der<br />

guten Assimilierbarkeit. Man gibt ihn Kindern und tuberkulösen Erwachsenen; mit<br />

Phosphor zusammen bei Rachitis. Diese Krankheit wurde um 1920 als Vitaminmangelkrankheit<br />

erkannt. Seit etwa 1930 weiß man, daß Lebertran Vitamin A und<br />

D enthält. Eine seiner beliebtesten Darreichungsformen ist die Lebertranemulsion,<br />

Emulsio Olei Jecoris Aselli (seit DAB 5,1910).<br />

Tsdlirm-Handbum H. S. 661.<br />

Ossa<br />

Knochen. Gebrannte Menschen- und Tierknochen werden von Galen und arabischen<br />

Autoren erwähnt. Größere Bedeutung erlangten nur:<br />

1. Os Sepiae (Os candidum), Fischbein: Rückenknochen von Tintenfischen, vor allem<br />

Sepia officinalis L.. Bei Dioskurides und Galen als Augenmittel, Haut- und Zahnreinigungsmittel;<br />

bei Ibn Baithar außerdem gegen Gonorrhoe, stein- und harntreibend.<br />

Wurde gepulvert oder gebrannt. Pharmakopöeüblich bis Mitte 19. Jh. (Ph.<br />

Hannover 1861); nicht mehr DAB, aber Erg.-Bücher bis 20.Jh .. Für Zahnpulver, als<br />

Fieber- und Magenmittel; nach Ph. Württemberg 1741 als Exsiccans, Abstergens,<br />

harntreibend, gegen Gonorrhoe.<br />

2. Ossa de Corde Cervi, Hirschkreuzlein: Kreuzförmige, flache Knöchlein aus der<br />

Vertikal scheidewand des Hirschherzens. Seit 13. Jh. Bestandteil der vielteiligen<br />

Komposition Aurea alexandrina und in allen Pharmakopöen des 16. bis 18. Jh.; galt<br />

als Alexipharmacum, Antepilepticum, Herzmittel.<br />

3. Cranium humanum, menschliche Hirnschale. Im späten Mittelalter (Nicolaus<br />

Praepositus) als Antepilepticum. Offizinell vom 16. Jh. (Ph. Nürnberg 1592) bis<br />

18. Jh. (Ph. Württemberg 1785). Bestandteil offizieller Komposita, in Ph. Württemberg<br />

1741 z. B. Pulvis cephalicus Camerarii und Winteri, Pulvis epilepticus Cellarii,<br />

Holsatici und Mynsichti.<br />

4. Selten gebraucht, aber in Ph. Württemberg 1741 verzeichnet, ist der Seekuhstein,<br />

Lapis Manati (Auris Ceti), ein elfenbeinähnlicher Knochen neben den Ohren der<br />

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Seekuh, Manatus australis Illig., (Trichechus manatus L.). Gebrannt und gepulvert<br />

bei Steinleiden.<br />

Winkler-Zoologie, S. 834 (Ossa de Corde Boyis, Herzknochen vom Ochsen; Ossa de Corde CerYi); S. 835<br />

(Ossa Animalium; Ossa Cruris Boyis, Ochsenschienenbein; Ossa Elephantis); S. 836 (Ossa Hyaenae, Hyänenknochen;<br />

Ossa Sepiae); S. 800 (Cranium humanum); S. 832 (Lapis Manati).<br />

Ovis<br />

Ovis aries L., Hausschaf. Das männliche Tier heißt Hammel, Aries; das Jungtier<br />

Lamm, Agnus. Sein wichtigstes pharmazeutisches Produkt ist das Fett, Sebum ovillum,<br />

seit den ältesten Zeiten benutzt; ununterbrochen und noch im 20. Jh. in Pharmakopöen<br />

(DAB 6,1926). Verwendung zu Salben und Pflastern.<br />

Geiger (um 1830) nennt als absolete Mittel: Hammelfüße, Pedes Arietis; Wolle,<br />

Lana; Widderfell, Pellis arietina; Wollfett, Oesypus; Därme, Intestina Arietis;<br />

Netz, Omenturn Arietis. Bis auf das Wollfett, das im Altertum häufiger benutzt<br />

wurde und im 16. bis 18. Jh. in Arzneitaxen und Pharmakopöen (-- Adeps Lanae)<br />

zu finden ist, sehr selten als Medikamente gebraucht.<br />

Winkler-Zoologie, S. 836 (Pedes Animalium; Pellis .rietina).<br />

Pavo<br />

Pavo cristatus L., Pfau. Gelegentlich gebraucht: Kot, Stercus Pavonis, nach ph.<br />

Württemberg 1741 als Pulver, Infusum oder Klystier bei Epilepsie und Schwindel.<br />

Vom Puter, Meleagris gallopavo L., sind (nach Geiger, um 1830) in Spanien gebräuchlich:<br />

Fett, Axungia Pavonis ga11i; Eier, Ova P. g.; Eierschaien, Testae Ovorum<br />

P. g.; Kot, Excrementum P. g.<br />

Winkler-Zoologie, S. 874 (Stereus Pavonis); S. 843 (Pinguedo Pavonis).<br />

Pellis<br />

Fell. Aus der ägyptischen, antiken und arabischen Medizin ist die äußerliche Verwendung<br />

von Tierfellen und die Herstellung einiger Präparate daraus bekannt. Bedeutung<br />

im Abendland sehr gering. Die Ph. Augsburg 1564 führt ein Ceraturn ex<br />

Pelle arietina Arnoldi de Villa nova: ein frisches Widderfell wird mit Wasser ausgekocht<br />

und die leimige Flüssigkeit mit vielen Zusätzen Zu einem Ceraturn verarbeitet.<br />

Bis zur Gegenwart üblich ist das Auflegen von Katzenfellen bei Rheumatismus.<br />

Winkler-Zoologie, S. 836,(Pellis arietina; Pellis Bovis concinnata, Corium Bovis; P. Canisj P. Canis aurei,<br />

Schakalfell); S. 837 (Pellts Caprae; P. Elephantis; P. Erinaeei, Igelhaut; P. Hippopotami, Nilpferdhaut;<br />

P. Hyaenae; P. Laeertae).<br />

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Pepsin<br />

Enzympräparat, das in Fabriken aus Schweinernagen und Labmagen der Schafe und<br />

Kälber gewonnen wird. Von Th. Schwann im Magensaft entdeckt; besonders durch<br />

Arbeiten Corvisart's (1854) als Arzneimittel eingeführt. Wurde Bestandteil vieler<br />

französischer und englischer Geheimmittel und Spezialitäten. In Deutschland Gründung<br />

einer Fabrik in Rostock durch F. Witte (1865), der zum führenden Hersteller<br />

wurde. Man unterscheidet konzentriertes Pepsin und verdünntes (mit Milchzucker,<br />

Stärke usw.; als 100faches bezeichnet,wenn es die hundertfache Menge seines Gewichtes<br />

an Hühnereiweiß verdauen kann). Aufgenommen im DAB 2, 1880. Seither<br />

offizinell, auch in der Homöopathie als wichtiges Mittel.<br />

Verwendung bei Verdauungsstörungen, in Pillen, Mixturen und als Pepsinwein,<br />

Vinum Pepsini, der seit DAB 1, 1872, offizinell ist, dort noch aus Schweinemagen<br />

oder Rinderlabmagen hergestellt wurde, seit DAB 2, 1880, aus Pepsin, Glycerin,<br />

Wasser, Weißwein und etwas Salzsäure.<br />

Perca<br />

Acevina cernua (L.) (Perca cernua, Bodianus cernuus), Kaulbarsch, und Perca fluviatilis<br />

L., Flußbarsch, liefern die Kaulbarschknochen, Lapides Percarum (Lapis<br />

Melanurarum, Barschstein): Knöchelchen vom Ende des Hinterkopfes zu bei den Seiten<br />

am Anfang des Rückgrates. Ende 16. Jh. (T. Worms 1582) bis 18. Jh. (Ph.<br />

Württemberg 1785) gebräuchlich. Anwendung wie Lapis Carpionis (-+ Carpio), jedoch<br />

mehr als Diureticum.<br />

Winkler-Zoologie. S. 832 (Lapis Perearum).<br />

Phasianus<br />

Phasianus colchicus (1.), Fasan. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch von Fett,<br />

Axungia Phasiani, und Galle, Fe1 Phasani.<br />

Pica<br />

Pica pica (1.) (Corvus pica), Elster. Ähnlich den Schwalben (-+ Hirundo), aber viel<br />

seltener, wurden Elstern verkohlt, Picae combustae, und ein Wasser aus ihnen destilliert:<br />

Aqua Picae (Ph. Wien 1765) aus lebenden Elstern mit Wein und Kräutern<br />

destilliert; bei Apoplexie, Epilepsie, Krämpfen.<br />

Winkler-Zoologie. S. 813.<br />

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Picus<br />

Picus viridis 1., Grünspecht. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch der getrockneten<br />

und gepulverten Knochen, Ossa Pici, als harntreibendes Mittel.<br />

Pili<br />

Haare. Der medikamentöse Gebrauch ist alt, aber selten. Wundmittel, auch verascht.<br />

In ph. Augsburg 1623 Pili Leporis, Hasenhaare.<br />

Winkler-Zoologie, S. 799 (Capilli Hominis); S. 837 (Pili Asturae, Muschelseide, Byssus-Haare einer roten<br />

Meeresmuschel; Pili; Pili Leporis; Pili Ovilis, Schafwolle).<br />

Pinguedo<br />

Adeps, Axungia, Fett. Gehört zu den ältesten Arzneimitteln. Es gibt kein Rezeptbuch,<br />

keine Pharmakopöe bis ins 20. Jh., worin nicht wenigstens eine Fettart enthalten<br />

ist. Unzählige Tiere waren bei den Agyptern, in der Antike, über die Araber<br />

bis ins Mittelalter die Lieferanten, je nach örtlichen Gegebenheiten. Im 16. Jh. führen<br />

Pharmakopöen (Ph. Nürnberg 1592) Fett von Ente, Gans, Reiher, Hund, Kapaun,<br />

Ziege, Biber, Katze, Wachtel, Hirsch, pferdemähne (Pinguedo Equi ex Juba),<br />

Huhn, Mensch, Bock, Hase, Luchs, Wolf, Schwein, Schlange, Dachs, Asche, Bär,<br />

Fuchs, Geier, Rinderhuf (Pinguedo Ungularum Bovis). Die Ph. Württemberg 1741<br />

hat von diesen Fetten, die hier Axungiae heißen, nicht die Fette von Ziege, Geier und<br />

Rinderhuf ; sie führt zusätzlich Fette von Aal, Storch, Kaninchen, Murmeltier. Als<br />

Talgarten (Sevum, Sebum, Unschlitt, Inschlitt) - Fette härterer Konsistenz - werden<br />

genannt: Sebum bovinum, cervinum, hircinum. Nach Rationalisierung des Arzneischatzes<br />

verbleiben (Ph. Preußen 1799) nur noch Adeps suilla, Schweineschmalz,<br />

und Sevum ovilum (S. vervecinum, Hammeltalg). Beide noch im DAB 6, 1926.<br />

Verwendung der Fette teils spezifisch (innerlich, häufiger äußerlich), teils unspezifisch<br />

(als Arzneiträger in Salben, oder in anderen zusammengesetzten Mischungen überwiegend<br />

für äußerlichen Gebrauch).<br />

Winkler-Zoologie, S. 838 (übersicht Pinguedo); S. 802 (P. Hominis); S. 839 (P. Anatis; P. Anguillae; P.<br />

Anseris; P. Apri; P. Ardeae; P. Asini; P. Bovis, P. Tauri, P. Vaccae; P. Bovis Ungulae; P. Cameli); S. 840<br />

(P. CancelIi; P. Canis; P. Caponis; P. Castorei; P. Ca'toris; P. Cati); S. 841 (P. Cervi; P. Ciconiae;<br />

P. Coturnicis; P. Crocodili; P. Cuniculi; P. Cygni; P. Elephantis; P. Erinacei; P. Gallinae); S. 842 (P.<br />

Gruis; P. Hirci, Caprae; P. Hippopotamij P. Leonis; P. Leporis; P. Ludi; P. Lupi; P. Lutrae; P. Muris<br />

montani)j S. 843 (P. Ovis; P. arietinac; P. Pavonis; P. Phocae, Robbentran; P. Piscium; P. Porci; P. Serpentis);<br />

S. 844 (P. Simiae; P. Struthionis; P. Taxi, P. Meli; P. Testudinis; P. Thymalli, P. Asch;ae; P. Tigridi,;<br />

P. Ursi; P. Viperarum); S. 845 (P. Vituli; P. Vulpis; P. Vulturis).<br />

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Pluma<br />

Federn einiger Vögel, nur ganz vereinzelt medizinisch gebraucht.<br />

Winkler-Zoologie, S. 845 (Pluma Aquilae; Pi. Avium; Pi. Gallinarum; Pi. Perdicis; Pi. Vulturis).<br />

Priapus<br />

Geschlechtsglied. Die Hirschrute (Priapus Cervi, Genital Cervi) wird von Dioskurides,<br />

gepulvert in Wein, gegen Vipernbiß angeführt. Ibn Baithar übernimmt dies und<br />

nennt außerdem die Verwendung als Aphrodisiacum. In Arzneitaxen und Pharmakopöen<br />

des 16. bis 18. Jh. verzeichnet. Die Ph. Württemberg 1741 zählt folgende<br />

Indikationen auf: Gegengift, gegen Brustfellentzündung, Kolik, Diarrhöe, harnund<br />

steintreibend, Aphrodisiacum; Gebrauch in Pulvern und Elektuarien.<br />

Im 18. Jh. ist außerdem die Walfischrute, Priapus Ceti, offizinell, nach Ph. Württemberg<br />

1741; als Gegengift, bei Diarrhöe, Blutflüssen; in Pulvern und Elektuarien.<br />

Eine dritte Sorte, wie Priapus Cervi im 18. Jh. offiziell angewandt, ist Priapus Tauri,<br />

Ochsenrute, besonders gegen Diarrhöe und Dysenterie.<br />

Winkler-Zoologie, S. 845 (Priapus übersicht; Pr. Cervi); S. 846 (Pr. Ceti; Pr. Tauri; Pr. Testudinis).<br />

Pulmo<br />

Lunge. Die wichtigste Sorte ist Fuchslunge. Dioskurides und Galen verwenden sie<br />

gedörrt bei Asthma. Sie ist Bestandteil des Looch de Pulmone Vulpis Mesue, das bis<br />

zum 18. Jh. offizinell blieb, nach Ph. Württemberg 1741 Specificum bei Asthma;<br />

Lungen-, Brust- und Hustenmittel; Resolvens und Abstergens. Zur Präparierung der<br />

Fuchslunge wurde sie mit wermuthaltigem Wein gekocht, dann getrocknet.<br />

Selten, aber auch im 16. bis 18. Jh. in einzelnen Taxen und Pharmakopöen nachweisbar,<br />

ist die Hirschlunge, Pulmo Cervi.<br />

Winkler-Zoologie, S. 846 (Pulmo übersicht; P. Cervi; P. Vituli); S. 847 (P. Vulpis).<br />

Rana<br />

Froscharten, z. B. Rana esculenta L., Grüner Wasserfrosch; Rana temporaria L.,<br />

Brauner Grasfrosch; Hyla arborea (L.) (Rana arborea L.), Laubfrosch. Im Papyrus<br />

Ebers öl, mit Fröschen gekocht, gegen Brandwunden. Dioskurides kennt Pflaster,<br />

mit Fröschen bereitet (bei Geschwüren) und Froschasche gegen Blutungen. Geiger erwähnt<br />

noch (um 1830), daß einstens verkohlter Frosch gegen Fallsucht gegeben<br />

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wurde. Froschöl und Froschpflaster wurden pharmakopöeüblich. Oleum Ranarum<br />

Mesuae (Ph. Nürnberg 1592; Ph. Brandenburg 1731) aus Wasserfröschen, in Sesamöl<br />

gekocht, gegen Arthritis und Podagra. Emplastrum de Ranis, mit und ohne Quecksilber,<br />

im 17. Jh. (Ph. Augsburg 1675) und 18. Jh. (Ph. Württemberg 1785) aus lebenden<br />

Fröschen und Regenwürmern, unter Zusatz vieler <strong>Drogen</strong>, Olivenöl und<br />

Bleiglätte; zum Erweichen von Geschwülsten; schmerzlindernd. Mit Quecksilberzusatz<br />

bei Schmerzen und Geschwülsten von Drüsen im Zusammenhang mit venerischen<br />

Erkrankungen (die Vorschrift soll auf Vigo, um 1500, zurückgehen). Pharmakopöeüblich<br />

war ferner das Froschlaichpflaster, Emplastrum de Spermate Ranarum;<br />

in den meisten Pharmakopöen des 18. Jh. bis gegen sein Ende, aus Froschlaich<br />

(Sperma Ranarum), 01, Bleiweiß, Kampfer. Froschlaich selbst diente gelegentlich als<br />

kühlendes, blutstillendes und kosmetisches Mittel. Sein Nutzen bei Erythem und<br />

akuten Augenentzündungen ist Meissner (um 1830) bekannt. Er bringt auch die Anwendung<br />

von Froschbouillons, die erfrischend, analeptisch und antiskorbutisch wirken<br />

und bei Entzündungen der Brust, Lungenschwindsucht, Darmentzündungen,<br />

Krebs und Hautkrankheiten von Nutzen sind.<br />

Winkler-Zoologie. S. 813.<br />

Salamandra<br />

Salamanderarten, z. B. Salamandra salamandra (L.) (Lacerta salamandra L.),<br />

Feuersalamander, und Triturus vulgaris (L.) (Lacerta palustris L.), Molch. Sehr selten,<br />

inoffiziell gebraucht. Nach Dioskurides in Pflastern und Salben gegen Geschwüre<br />

und Aussatz; in 01 gekocht zum Entfernen von Haaren. Geiger (um 1830) erwähnt<br />

einstigen Gebrauch, verkohlt und gepulvert (Salamandrae combustae) gegen Skrofeln.<br />

In der Homöopathie "Salamandra maculosa" (Sekret aus seinen Hautdrüsen;<br />

zu Verreibungen); im 20. Jh. weniger wichtiges Mittel.<br />

Winkler-Zoologie, S. 814.<br />

Salar<br />

Salmo salar L., Lachs. Seltener, inoffizieller Gebrauch der Galle, Fel Salaris, vor<br />

dem 19.Jh ..<br />

Sanguis<br />

Blut. Gehört zu den ältesten Arzneimitteln; die Bedeutung ist seit dem Mittelalter<br />

jedoch stark zurückgegangen. Im alten 1\gypten viele Sorten (Vögel, Insekten,<br />

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Säugetiere, Fische), vom Menschen Menstrualblut als Mittel für die Frauenbrust;<br />

nach Dioskurides verhindert es die Konzeption und ist gegen Podagra wirksam. Andere<br />

Blutarten der Antike: Von Enten (in giftwidrigen Arzneien), Hirsch (gegen<br />

Ruhr und Diarrhöen), Taube (gegen Nasenbluten), Pferd (in Ätzmitteln), Bock<br />

(gegen Gifte, Ruhr), Schwein, Schildkröte (gegen Epilepsie und Gifte). Ähnlich bei<br />

den Arabern. Im späten Mittelalter und in den Pharmakopöen seit dem 16. Jh. nur<br />

wenige Zubereitungen mit Blut, davon am häufigsten Sanguis Hirci (praeparatus),<br />

(präpariertes, d. h. getrocknetes und gepulvertes) Bocksblut, ein Präparat der Württemberger<br />

Pharmakopöen des 18. Jh., von Helmont als Specificum gegen Pleuritis<br />

gelobt. Die Ph. Brandenburg 1731 läßt ein Aqua antiphthisica mit Schweinsblut herstellen.<br />

Dieses und andere Blutpräparate nicht mehr in Pharmakopöen des 19. Jh.<br />

Hier wird das Blutlaugensalz offizinell (meist als Reagens), das jedoch in Fabriken<br />

hergestellt wird, so daß Vorschriften in den Pharmakopöen fehlen.<br />

Winkler-Zoologie, S. 847 (Sanguis überblick); S. 802 (Sanguis Hominis); S. 803 uf. (Sanguis menstrualis);<br />

S. 848 (Sanguis Anatis, S. Anseris, S. Asini, S. Bovis, S. Cervi, S. Columbae); S. 849 (Sanguis Equi, S.<br />

Hirci, S. Capricornu, S. Porei); S. 850 (Sanguis Taxi, S. Testudines terrestres et marini).<br />

Scincus<br />

Scincus officinalis Lacep. (Lacerta scincus L.), Stinz (Stincus marinus, Zincus marinus,<br />

Crocodilus terrestris, Erdkrokodil). Eidechsenart aus Ägypten, Lybien, Arabien.<br />

War bis ans 20. Jh. heran im Handel (ausgeweidet, oft mit Lavendelblüten gefüllt,<br />

und getrocknet), bis Ausgang 18. Jh. in allen Pharmakopöen. Bei Dioskurides<br />

und den Arabern als Aphrodisiacum und Gegengift. Bestandteil großer, berühmter<br />

Kompositionen: Diasatyrium Nicolai bzw. Electuarium Diasatyrium (Ph. Nürnberg<br />

1546; Ph. Württemberg 1785); Mithridatum Andromachum bzw. Electuarium<br />

Mithridatum Damocratis (Ph. Nürnberg 1546; Ph. Württemberg 1785). Wirkung<br />

des Stinz nach Ph. Württemberg 1785: Diureticum, Aphrodisiacum, Bezoardicum.<br />

Winkler-Zoologie, S. 814 uf.<br />

Scorpio<br />

Euscorpius Th.-Arten, Skorpione. Dioskurides verwendet sie lebend zerstoßen<br />

oder verascht gegen Skorpionstich. Viele Zubereitungen bei den Arabern, u. a. als<br />

steintreibende Mittel und gegen Schlangenbisse in Form von Asche oder mit öl zubereitet.<br />

Solche Skorpionöle gelangen in die Pharmakopöen. Die Ph. Nürnberg 1546<br />

hat Oleum Scorpionum simplex Mesuae (Skorpione wurden mit Mandelöl mazeriert)<br />

und Oleum Scorpionum compositum Mesuae (das Mandelöl ist zuvor mit<br />

Wurzeln von Aristolochia, Enzian, Cyperus, Capparis angesetzt gewesen). Das zu-<br />

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sammengesetzte öl bleibt in Pharmakopöen des 17. Jh. (Ph. Augsburg 1675); hinzu<br />

kommt dort ein sehr umständlich, aus vielen <strong>Drogen</strong> zu bereitendes Oleum Scorpionum<br />

magnum Matthioli, das bis ins 18. Jh. offizinell bleibt. Die Ph. Wien 1765<br />

schreibt über Verwendung: Bei Fiebern und Pest, gegen Biß giftiger Tiere. Das einfache<br />

Skorpionöl ist bis zum 18. Jh. allgemein offizinell; nach Ph. Württemberg 1785<br />

äußerlich als harn- und steintreibendes Mittel sowie gegen Bisse giftiger Tiere. Skorpionöle<br />

werden noch im 19. Jh. ambulant von Italien, Frankreich und Tirol aus gehandelt.<br />

In der Homöopathie blieb "Scorpio europaeus" (Tinktur aus Euscorpius<br />

italicus Herbst.) ein wichtiges Mittel.<br />

Winkler-Zoologie, S. 815.<br />

Sepia<br />

Sepia officinalis L., Tintenfisch. Liefert Os Sepiae (~ Ossa). Aus dem schwarzen<br />

Saft wird die Malerfarbe Sepia gewonnen. In der Homöopathie ist der Inhalt des<br />

Tintenbeutels als "Sepia" (Verreibungen daraus; Hahnemann 1839) ein wichtiges<br />

Mittel.<br />

Simia<br />

Affe. Geiger (um 1830) erwähnt einstigen [sehr seltenen] Gebrauch von Affenfett,<br />

Axungia Simiae; Herz, Cor Simiae; Lapis Simiae, eine rundliche, knochenartige<br />

Masse, evtl. aus Gallenblase.<br />

Splen<br />

Milz. Gebrauch äußerst selten.<br />

Winkler-Zoologie, S. 850 uf.<br />

Spongia<br />

Spongia officinalis L. (Achilleum lacinulatum Schw.), Schwamm, Badeschwamm.<br />

Heißt als Droge auch Fungus marinus, Meerschwamm. Seit Antike (Dioskurides,<br />

Galen) bis 19. Jh. gebraucht, in Pharmakopöen seit Mitte 17. Jh. bis 19. Jh .. Innerlicher<br />

Gebrauch selten. Gebrannter Schwamm, Spongia usta (Sp. tosta, Carbo Spongiae;<br />

so in Ph. Augsburg 1675, Ph. Württemberg 1741, Ph. Hamburg 1852) gegen<br />

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Kropf (Jodgehalt!). Äußerlicher Gebrauch in Chirurgie sehr verbreitet (Verbände,<br />

zum Aufsaugen von Körperflüssigkeiten).<br />

Spongia praeparata, Spongia cerata, Wachsschwämme, sind mit flüssigem Wachs getränkt<br />

und gepreßt (Ph. Paris 1758; Ph. Preußen 1799; DAB 1, 1872); zum Offenhalten<br />

von Wunden und Geschwüren. Zu diesem Zweck auch der Preßschwamm<br />

Spongia compressa (DAB 1, 1872). Spongia somnifera, Schlafschwämme, seit Mit~<br />

telalter (Antidotarium Nicolai, 13. Jh.), getränkt mit Säften aus Opium, Bilsenkraut,<br />

Schierling, Mandragora, vor die Nase gelegt, als Anaestheticum.<br />

Spongitis, Lapis Spongiarum, Schwammstein, sind Einschlüsse aus Schwämmen; gepulvert<br />

(nach Ph. Württemberg 1741) gegen Kropf, als Diureticum und Adsorbens.<br />

Im 19. Jh. nur noch vereinzelt in Pharmakopöen (Ph. Sachsen 1820).<br />

Die Homöopathie verwendet als wichtige Mittel: "Badiaga", Flußschwamm (Spongila<br />

fluviatilis), daraus Tinktur (seit 1838) und "Spongia", Gerösteter Meerschwamm<br />

(Euspongia officinalis L.) zur Tinktur (Hahnemann 1821).<br />

Winkler-Zoologie, S. 851; Walther Arndt, Die Verwendung von Spongien in der Medizin, Ar


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(16. bis 18. Jh., besonders Paullini, um 1700). Die Arzneitaxe Berlin-Brandenburg<br />

1574 enthält Kot von Hund, Schwalbe, Wolf, Ziege, Maus. In ph. Württemberg<br />

1741 sind beschrieben: Stercus Caninum album (gegen Kolik, Dysenterie; äußerlich<br />

gegen Angina und Geschwüre) und Stercus Pavonis (gegen Epilepsie und Schwindel);<br />

Aqua Florum omnium wird aus frischem Kuhkot destilliert (gegen Arthritis,<br />

Kolik, Steine, Harnverhaltung; äußerlich als Cosmeticum). Mit der Rationalisierung<br />

des Arzneischatzes um 1800 verschwinden alle diese Mittel aus der offiziellen Therapie<br />

und aus den Apotheken.<br />

Winkler-Zoologie, S. 804 (Stereus Hominis); S. 871 (Stereus überblick); S. 872 (Stereus Anseris; St. Apri;<br />

St. Canis; St. C.prae); S. 873 (Stereus Cieoni.e; St. Columbae; St. equinum; St. Ga!!i; St. Hirundinis;<br />

St. Laeert.e; St. Leporis; St. Lupi; St. Merguli); S. 874 (Stereus Muris; St. ovile; St. Passeris; Sperlingskot;<br />

St. Pavonis; St. Vaeearum). John Gregory Bourke: Der Unrat in Sitte, Brauch, Glauben und Gewohnheitsrecht<br />

der Völker (Beiwerke zum Studium der Anthropophytheia, Bd. 4, Hsg. F. S. Krau,,), Leipzig<br />

1913, S. 246-335 (Kot und Harn in der Heilkunde).<br />

Wolfgang Schneider, über Paullinis Dreckapotheke, in Vorträge der Hauptversammlung ... Rotterdam<br />

(Veröff. Int. Ges. f. Gesch. d. Pharm., Bd. 26, Hrsg. G. E. Dann), Stuttgart 1965, S. 131-138.<br />

Strix<br />

Strix aluco (L.), Waldkauz. Sehr seltener, inoffizieller Gebrauch von Fleisch, Caro<br />

Strigis, und Galle, Fel Strigis.<br />

Struthio<br />

Struthio camelus L., (Südafrikanischer) Strauß. Die Eierschalen, Testae Ovorum<br />

Struthionis, selten gebraucht, im 18. Jh. gelegentlich offizinell. Nach Ph. Württemberg<br />

1741 mit diuretischer und stein treibender Wirkung.<br />

Winkler-Zoologie, S. 870 (Ovum Struthionis).<br />

Sudor<br />

Schweiß. Bei Dioskurides, Galen, gegen Geschwülste, Entzündungen, Hämorrhoiden.<br />

Kommt auch bei Arabern vor (Avicenna). Später nur noch in der inoffiziellen Drecktherapie.<br />

Das gleiche gilt für<br />

a) Sordes, Badwust (Strigmenta a Balneis), nach Dioskurides der Schweiß und Staub<br />

aus den Fechtschulen, gegen Verhärtung des Uterus und gegen Ischias. Ähnlich bei<br />

Galen und Arabern.<br />

b) Sordes Aurium, Ohrenschmalz. Nach Galen und Arabern gegen Geschwüre.<br />

c) Saliva Hominis, Speichel. Nach Galen und Arabern bei Schuppen der Kinder. Gekautes<br />

Brot gegen Geschwülste.<br />

Winkler-Zoologie, S. 804 (Sordes; Sordes Aurium; Sudor); S. 802 (Saliva).<br />

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Sus<br />

Sus scrofa domesticus auct., Hausschwein. Sein Fett, Pinguedo Porci, Adeps suillus,<br />

wird von den .Agyptern (Papyrus Ebers) als Salbengrundlage benutzt. So bis zum<br />

20. Jh. (DAB 6, 1926). Auch in Pflastern, Ceraten.<br />

Vom Schwein, einschließlich des Wildschweins, Sus crofa L., waren bis zum 18. Jh.<br />

außerdem sehr zahlreiche Produkte im Gebrauch. Geiger (um 1830) zählt sie auf:<br />

1. Vesica Suilla, Vesica Apri, Harnblase. Gelegentlich bei Harnleiden. Die Ph. Augsburg<br />

1675 beschreibt die Präparierung. In Apotheken zum Verschließen von Gefäßen<br />

benutzt.<br />

2. Sanguis Porci, Schweineblut. Seit .Agyptern gebraucht, aber selten offiziell, z. B.<br />

bei Herstellung des Aqua antiphthisica (Ph. Brandenburg 1731).<br />

3. Dentes Apri, Eberzähne. Vom 16. bis 18. Jh. in Taxen (T. Worms 1582) und<br />

Pharmakopöen (Ph. Württemberg 1785); Specificum bei Pleuritis.<br />

4.-14. Hepar Porci, Schweineleber; Lapis Porci, Steine aus der Leber oder Blase<br />

vom Schwein; Fel Porci, Schweinegalle; Lien Porci, Schweinemilz; Pulmo Porcis,<br />

Schweinelunge; Cerebrum Porci, Schweinehirn; Tali Porci, Sprungbein; Testiculi<br />

Porci, Hoden; Ungues Porci, Klauen; Urina Porci, Schweineharn; Stercus Porci,<br />

Schweinekot.<br />

Winklet.Zoologie, S. 849 ufo (Sanguis Porei); S. 858 (Vesica Apri); S. 827 (Dentes Apri); S. 830 (Dentes<br />

Porei); S. 833 (Oculi Porei); S. 836 (Pe des Porei); S. 839 (Pinguedo Apri); S. 843 (Pinguedo Porei); S. 853<br />

(Talus Suis); S. 872 (Stercus Apri); S. 880 (Lapis in Epate vel in Vesica Porei).<br />

Talpa<br />

Talpa europaea L., Maulwurf. Vereinzelt als Asche benutzt. Ph. Augsburg 1623;<br />

Ph. Württemberg 1714: Talpae combustae; innerlich bei Arthritis, äußerlich bei<br />

Lepra, Kropf, Geschwüren und Fisteln. Auch das Blut, Sanguis Talpae, wurde gelegentlich<br />

gebraucht.<br />

Winkler-Zoologie, S. 816.<br />

Taxus<br />

Meles meles (L.) (Ursus meles L., Taxus vulgaris), Dachs. Geiger (um 1830) nen~t<br />

als einstmals offizinell: Dachsfett, Axungia Taxi; getrocknetes Dachsblut, Sanguls<br />

Taxi.<br />

Testudo<br />

Testudo graeca L., Landschildkröte, und Emys orbicularis (L), Flußschildkröte. ~erwendung<br />

des Fleisches für Diätsuppen bei Schwindsucht. Gelger (um 1830) erwahnt<br />

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die in Frankreich gebräuchliche Gelatina Testudinis: Aus Fleisch, Leber und Herz<br />

sowie Kalbfleisch gekocht. Ferner den Sirupus pectoralis Testudinum.<br />

Winkler-Zoologie, S. 818 (Caro Testudinis).<br />

Thymallus<br />

Thymallus thymallus (L.), (Salmo Thymallus 1., Coregonus thymallus Arted.),<br />

Äsche; Fisch der Nord- und Ostsee. Liefert das vom 16. Jh. (T. Worms 1582) bis<br />

18. Jh. (Ph. Württemberg 1785) offizinelle Äschenfett, Axungia Thymalli (Ax.<br />

Aschiae, Ax. Asciae); bei Augen- und Ohrenleiden, Verbrennungen.<br />

Winkler-Zoologie, S. 844 (Pinguedo ThymaIIi).<br />

Trutta<br />

Salmo trutta L., Forelle. Liefert, nach Geiger um 1830, die früher [gelegentlich inoffiziell]<br />

gebrauchten Kinnladen, Mandibulae Truttae (T. Frankfurt/Main 1687)<br />

und Fett, Axungia Truttae.<br />

Urina<br />

Harn. Arzneimittel der Ur- und Volksmedizin. Im alten Ägypten Menschen- und<br />

Eselsharn zu Umschlägen. In Antike Harn von Esel, Hund, Mensch, Schwein, Stier,<br />

Wildschwein, Ziege, meist äußerlich (Krätze, Geschwüre, Ohrenleiden) ; innerlich gegen<br />

giftige Bisse, Wassersucht (Dioskurides, Galen). Ähnlich bei den Arabern (Avicenna).<br />

In Pharmakopöen im 17. und 18. ]h., aber sehr selten: Menschen- und Ziegenharn,<br />

Urina Hominis und Urina Caprae, letzterer Bestandteil des Aqua acoustica<br />

Mindereri (Ph. Augsburg 1675). Verschiedene Harnsorten sehr häufig in Büchern<br />

über Drecktherapie vom 16. bis 18. Jh., besonders bei Paullini (um 1700).<br />

Durch die Chymiatrie (17. ]h.) wurden eine Anzahl von chemischen Präparaten aus<br />

Menschenharn pharmakopöeüblich: Spiritus Urinae; Spiritus epilepticus Puerorum;<br />

Sal Urinae volatile; Sal Urinae fixum. Pharmakopöen der 2. Hälfte des 18. Jh. lehren<br />

die Herstellung von Phosphor aus Urin (Ph. <strong>Braunschweig</strong> 1777).<br />

Winkler-Zoologie, S. 804 (Urina Hominis); S. 874 uf. (Urina, übersicht). lohn Gregory Bourke: Der Unrat<br />

in Sitte, Brauch, Glauben und Gewohnheitsrecht der Völker (Beiwerke zum Studium der Anthropophytheia,<br />

Bd. 4, Hrsg. F. G. Krauss), Leipzig 1913, S. 246-335 (Kot und Harn in der Heilkunde). M. Krebs: Der<br />

menschliche Harn als Heilmittel, Stuttgart 1942.<br />

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Ursus<br />

Ursus arctos L., Brauner Bär. Geiger (um 1830) nennt als einstmals offizinell: Bärenfett,<br />

Axungia Ursi; Bärengalle, Fel Ursi.<br />

Vaccinium<br />

Kuhpockenlymphe. Zur Schutzimpfung gegen Blattern. Gewonnen aus den Pusteln<br />

von Kälbern, die mit Kuhpocken infiziert sind. In Asien, besonders China, war seit<br />

uralten Zeiten bekannt, daß absichtlich hervorgerufene Blatternerkrankungen milder<br />

verliefen als die anderen. Im 18. Jh. wurde vielfach in Europa als Schutz gegen<br />

die Blattern die Krankheit künstlich durch Variolation oder Inoculation übertragen.<br />

Mehrfach wurde beobachtet, daß frühere Erkrankungen an Kuhpocken den<br />

Befall mit Blattern verhinderten. E. Jenner stellte darüber eingehende Untersuchungen<br />

an und publizierte 1798 in London seine epochemachenden Ergebnisse. Es gelang,<br />

durch Impfung mit Kuhpockenlymphe den Menschen Schutz vor den Blattern,<br />

die zu den großen und verheerenden Seuchen gehörten, zu gewähren. Das Verfahren<br />

verbreitete sich sehr schnell und wurde bald in gesetzliche Bahnen gelenkt (Impfzwang<br />

in Bayern seit 1807; Reichsimpfgesetz 1875). Die Lymphe wurde, getrocknet<br />

oder wieder gelöst, durch Schnitt oder Stich appliziert. Beim Schnittverfahren wurde<br />

in eine kleine Schnittwunde ein Faden mit aufgetrockneter Lymphe gelegt, beim Stich<br />

eine Lanzette benutzt.<br />

Meissner-Encyclopädie XII, S. 231-238 (Vaccina); S. 239-241 (Vaccinatio). Eulenburg-Encyclopädie (4.<br />

Au/l.), VII, S. 250-285 (Impfung).<br />

Vespa<br />

Vespa crabro L., Hornisse. Tinktur daraus als weniger wichtiges homöopathisches<br />

Mittel im Gebrauch. Geiger (um 1830) schreibt, daß man Hornissen ehedem als<br />

harntreibendes und abführendes Mittel angewandt habe, ebenso wie die Wespe,<br />

Vespa vulgaris L., die schon im Papyrus Ebers erwähnt wird.<br />

Winkler-Zoologie, S. 816.<br />

Vipera<br />

Serpens, Schlange, Natter. In der Antike wurde Vipernfleisch benutzt. Nach Dioskurides<br />

stärkt es, gekocht, die Sehkraft, heilt Nervenschmerzen, gegen Kropf. Nach<br />

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Galen treibt es alle Schädlichkeiten durch die Haut aus; gegen Aussatz. In offiziellem<br />

Gebrauch bis Ende des 18. Jh., meist in Form der Trochisei Viperarum, die aus Italien<br />

(besonders Venedig) in den Handel kamen oder nach Pharmakopöevorschrift hergestellt<br />

werden konnten (Ph. Württemberg 1741: Vipernfleisch mit Salz und Anethum<br />

kochen und mit Weißbrot zu flachen, runden Trochisken verarbeiten). Hauptsächlich<br />

wurde Vipera berus (L.) (Coluber berus L.), Kreuzotter, verwandt, in Italien auch<br />

Vipera aegyptica, Coluber vipera L. .<br />

Die Ph. Württemberg 1741 führt als Simplicium: Spina Viperarum, Vipernrückgrat.<br />

Es ist ein Alexipharmacum, Diureticum, Restaurativum; wirkt blutreinigend bei<br />

Lues, Lepra, Krätze und Geschwüren. Die Vipern wurden von Haut, Kopf und<br />

Schwanz befreit, frisch oder getrocknet und gepulvert verwandt. Bezoardicum animale<br />

ist das Pulver italienischer Vipern.<br />

Wichtigste Verwendung von Vipernfleisch im Theriak. Die Vorschrift von Andromachus<br />

(1.Jh. n. Chr.) erhält sich bis Ende des 18.Jh .. Diese große Komposition, die<br />

bis dahin in keiner Pharmakopöe fehlt, ist eine Latwerge aus etwa 65 Bestandteilen,<br />

darunter vor allem Vipernfleisch (oft in Form der Trochisken) und Opium, ferner<br />

Gewürzen, Rhabarber, Crocus, Baldrian u. a. Wurzeln, Kräutern, Blättern, Samen;<br />

Harze, Asphalt, Vitriol (Electuarium theriacale Andromachi der Ph. Württemberg<br />

1785). Galt als Allheilmittel. Es gab auch kleinere Vorschriften ohne Vipernfleisch,<br />

z. B. Theriaca Diatessaron Mesuae (Ph. Nürnberg 1546, aus Enzian, Lorbeerfrüchten,<br />

Myrrhe und Osterluzei mit Honig). Die Theriaks des 19. Jh. verzichten in ihren<br />

reduzierten Vorschriften auf Vipernfleisch. Zuletzt offizinell DAB 1, 1872 (aus<br />

Opium, Angelika, Schlangenwurz, Baldrian, Scilla, Zedoaria, Zimt, Cardamom,<br />

Myrrhe, Eisenvitriol und Honig). Noch in späteren Erg.-Büchern.<br />

Allgemein offizinell bis Ende 18. Jh. war auch Vipernfett, Axungia Viperarum. Die<br />

Ph. Württemberg 1785 führt daneben Axungia Serpentum, Schlangenfett, außerdem<br />

Exuviae Serpentum, Schlangenhaut, wahrscheinlich von Natrix natrix (L.) (Coluber<br />

natrix), Ringelnatter. Soll als Pulver bei Wassersucht und bei der Wundbehandlung<br />

nützlich sein. Die Verwendung von Fett und Haut läßt sich seit der Antike (Dioskurides,<br />

Galen; Avicenna) bis ins 18. Jh. verfolgen.<br />

Sehr selten ist die Verwendung von Vipernherz, Cor Viperarum, und von Vipernleber,<br />

Hepar Viperarum, zur Herstellung von Essentia Viperarum im 17. Jh .. Inoffizieller<br />

Gebrauch, in südlichen Ländern, bis ins 19. Jh. hinein, von Vipernbrühe,<br />

Jus Viperinum, eine Gallerte gegen Skrofeln, Aussatz, zur Rekonvaleszenz.<br />

Ausgebreitete Verwendung finden Schlangen wieder in der Homöopathie. Man stellt<br />

wichtige Verreibungen aus dem Gift folgender Tiere her: 1. "Vipera berus", Kreuzotter.<br />

2. "Vipera Redii" (Vipera aspis), Aspisschlange. 3. "Crotalus" (Crotalus durissus<br />

Daud.), Nordamerikanische Klapperschlange. 4. "Crotalus Cascavella" (Crotalus<br />

horridus Daud.), Klapperschlange. 5. "Elaps corallinus" (Wied.), Korallenotter.<br />

6. "Naja tripudians" (Merr.), Brillenschlange. Verwendung von (4) seit 1831<br />

(Hering); von (5) seit 1900 (Clarke); von (6) seit 1854.<br />

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Auch die Allopathie bedient sich im 20. Jh. gelegentlich der Schlangengifte. Verwendung<br />

zum Stillen von Blutungen, Herabsetzung des Blutdruckes, Rheuma, Ischias,<br />

Neuralgien, gegen Schmerzen und Krebs, Epilepsie, Lepra, Tollwut. Um 1900 kamen<br />

die ersten Sera gegen Schlangenbiß auf.<br />

Winkler-Zoologie, S. 815 (Serpens); S. 818-821 (Caro Viperarum) ; S. 823 (Cor Viperarum) ; S. 831 (Hepar<br />

Viperarum); S. 843 (Pinguedo Serpentis); S. 844 (Pinguedo Viper,rum); S. 850 (Spina Serpentis); S. 880<br />

(Lapis Serpentis, Giftmagnet, Indianischer Schlangenstein; ohne pharmazeutische Bedeutung). Peters-Vorzeit<br />

11, S. 30-41 (Kap. Otter und Schlange).<br />

Vulpes<br />

Vulpes vulpes (1.) (Canis vulpis 1.), Fuchs. Das Auskochen eines Fuchses mit 01 und<br />

Wasser, um ein Mittel gegen Gelenkschmerzen zu erhalten, schildert Galen. Die Vorschrift<br />

von Mesue - ein ganzer abgezogener und ausgenommener Fuchs, Wasser,<br />

Olivenöl, Salz und etwas Dill und Thymian - steht als Oleum Vulpinum in den<br />

Pharmakopöen des 16. bis 18. Jh. (Ph. Nürnberg 1546; Ph. Württemberg 1785); gegen<br />

Podagra, Arthritis, Nieren- und Rückenschmerzen.<br />

Gegen Ende des 18. Jh. verschwinden aus den Pharmakopöen auch Fuchslunge,<br />

Pulmo Vulpis, und Fuchsfett, Axungia Vulpis, die zuvor in keiner Pharmakopöe<br />

fehlten. In der Homöopathie blieben Verreibungen bis Anfang 20. Jh. von "Vulpis<br />

Hepar", Fuchsleber, "Vulpis Fel", Fuchsgalle und "Vulpis Pulmo", Fuchslunge, gebräuchlich.<br />

Winkler-Zoologie, S. 816 (Vulpes); S. 845 (Pinguedo Vulpis); S. 847 (Pulmo Vulpis).<br />

Zibethum<br />

Salbenartiges, fäkalartig riechendes Exkret der Zibetkatzen: Viverra zibetha Schreb.<br />

(asiatische) und Viverra civetta Schreb. (afrikanische) Zibetkatzen. Von den Arabern<br />

benutzt (Ibn Baithar), aber nicht bei Mesue und Serapion. Wird erst im 16. Jh.<br />

ins Abendland eingeführt (vereinzelt in Arzneitaxen), im 17. bis 18. Jh. in Pharmakopöen<br />

(Ph. Augsburg 1623 unter Pretiosiosa). Bestandteil des Balsamum apoplecticum<br />

(zusammen mit Moschus, Ambra, Styrax, OIen) in Augsburger Pharmakopöen<br />

seit etwa 1650, in den Württemberger Pharmakopöen des 18. Jh.; in Riechund<br />

Räucherungskompositionen; als Aphrodisiacum; antispasmodisch und stimulierend<br />

(Tinctura Zibethi). Bis zur Gegenwart in der Parfümerie als Fixateur gebraucht.<br />

Winkler-Zoologie, S. 875 uf.<br />

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Register<br />

Bei der Benutzung des Registers ist folgendes zu beachten:<br />

Es gibt zwei Arten von Hinweisen.<br />

1. Verweisung auf "Kapitel" bedeutet, daß das gesuchte Wort ein Hauptstichwort<br />

ist und daß das Lexikon ein Kapitel darüber enthält;<br />

2. Verweisung auf eine andere Bezeichnung nennt hiermit das Hauptstichwort, unter<br />

dem das gesuchte Wort im Kapitel des Lexikons zu finden ist.<br />

Um das Register nicht unnötig zu belasten, wurden leicht verständliche Bezeichnungen<br />

für Tierteile und Präparate aus Tierdrogen in der Regel ausgelassen. 50 ist z. B.<br />

"Menschenfett" unter "Mensch" nachzuschlagen, wo der Hinweis auf das Kapitel<br />

"Homo" erfolgt. "Pinguedo Hominis" ist sofort im Kapitel "Homo" nachzusehen,<br />

"Oleum Aranearum" bei "Aranea", "Lacrimae Cervi" bei "Cervus" usw.<br />

Von den zoologischen Bezeichnungen der Tiere ist im Register nur der Gattungsname,<br />

nicht die Art aufgenommen, z. B. nur "Cervus" statt "Cervus elaphus L. H •<br />

Aal<br />

Aalruppe<br />

Accipenser<br />

Acevina<br />

Adeps<br />

Adeps Lanae<br />

Adipocera<br />

Aegagropila<br />

Äsche<br />

Affe<br />

Agnus<br />

Alaps<br />

Anguilla; Hepar; Pinguedo.<br />

Mustela piscis.<br />

Ichtyocolla.<br />

Perca.<br />

Pinguedo; 5us.<br />

Kapitel.<br />

Cetaceum.<br />

Kapitel.<br />

Thymallus; Pinguedo.<br />

Simia.<br />

Ovis.<br />

Vipera.<br />

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Alauda<br />

Alaunmolken<br />

Albumen<br />

Album graecum<br />

Album nigrum<br />

Alcedo<br />

Alces<br />

Alcyonium<br />

Algen<br />

Alkermes<br />

Allantoishaut<br />

Alosa<br />

Alse<br />

Amber<br />

Ambra<br />

Ameise<br />

Anarhichas<br />

Anas<br />

Anguilla<br />

Anser<br />

Antilope<br />

Aper<br />

Aphis<br />

Apices Clavorum<br />

Apis<br />

Apisinum<br />

Aquila<br />

Aranea<br />

Arbustus marinus<br />

Arctomys<br />

Ardea<br />

Aries<br />

Arion<br />

Armadillo<br />

Aschia<br />

Aselli<br />

Asinus<br />

Aspisschlange<br />

Asseln<br />

Astacus<br />

Astura<br />

Auchenia<br />

Kapitel.<br />

Lac.<br />

Gallus.<br />

Canis.<br />

Mus.<br />

Kapitel.<br />

Cervus; Cornu.<br />

Ballae marinae.<br />

Corallina.<br />

Kermes.<br />

Equus.<br />

Kapitel.<br />

Alosa.<br />

Ambra.<br />

Kapitel. Cetaceum.<br />

Formica.<br />

Bufo.<br />

Kapitel. Pinguedo; Sanguis.<br />

Kapitel. Hepar; Pinguedo.<br />

Kapitel. Pinguedo; Sanguis; Stercus.<br />

Aegagropila; Bezoar.<br />

Sus; Dentes; Pinguedo; Stercus.<br />

Kapitel.<br />

Equus.<br />

Kapitel.<br />

Apis.<br />

Kapitel. Pluma.<br />

Kapitel.<br />

Corallium.<br />

Mus alpini.<br />

Kapitel. Ciconia; Grus; Pinguedo.<br />

Ovis; Pellis; Pinguedo.<br />

Limaces.<br />

Aselli.<br />

Pinguedo.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel. Dentes; Lac; Pinguedo; Sanguis.<br />

Vipera.<br />

Aselli.<br />

Cancer.<br />

Pili.<br />

Bezoar.<br />

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Augenkoralle<br />

Auris Ceti<br />

Austern<br />

Avicula<br />

Avicularia<br />

Avolium<br />

Axungia<br />

Bachstelze<br />

Badeschwamm<br />

Badiaga<br />

Bär<br />

Ballae marinae<br />

Barsch<br />

Barschstein<br />

Batrachites<br />

Bellirici<br />

Bezetta<br />

Bezoar<br />

Bezoar Bovis<br />

Bezoardicum animale<br />

Bezoar germanicum<br />

Bezoar microcosmicum<br />

Bezoar Porci<br />

Biber<br />

Bibergeil<br />

Biene<br />

Bienengift<br />

Bisam<br />

Bisamapfel<br />

Blasenstein<br />

Blatta<br />

Blatta byzanthina<br />

Blattlaus<br />

Blut<br />

Blutegel<br />

Bock<br />

Bodianus<br />

Bombyx<br />

Bos<br />

Brühe<br />

Bufo<br />

Corallium.<br />

Ossa.<br />

Conchae.<br />

Margaritae.<br />

Aranea.<br />

Dentes.<br />

Pinguedo.<br />

Motacilla.<br />

Spongia.<br />

Spongia.<br />

Ursus; Pinguedo.<br />

Kapitel.<br />

Perca.<br />

Perca.<br />

Bufo.<br />

Limaces.<br />

Coccionella.<br />

Kapitel.<br />

Bos.<br />

Vipera.<br />

Aegagropila.<br />

Calculus humanus.<br />

Lapis porcinus.<br />

Castor; Dentes; Pinguedo.<br />

Castor.<br />

Apis; Mel.<br />

Apis.<br />

Moschus.<br />

Ambra.<br />

Calculus humanus; Homo.<br />

Kapitel.<br />

Limaces.<br />

Aphis.<br />

Sanguis.<br />

Hirudo.<br />

Coagulum; Medulla; Pinguedo; Sanguis.<br />

Perca.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel. Medulla; Ossa; Pellis; Pinguedo; Sanguis.<br />

Caro.<br />

Kapitel.<br />

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Bufonites<br />

Butyrum<br />

Byssus-Haare<br />

Bufo.<br />

Kapitel.<br />

Pili.<br />

Calculus humanus<br />

Camelus<br />

Cancellus<br />

Cancer<br />

Canis<br />

Canis lupus<br />

Canis rabidi<br />

Cantharides<br />

Cantharidin<br />

Capilli<br />

Capo<br />

Capra<br />

Capra aegagrus<br />

Capricornus<br />

Caprillum<br />

Caprina<br />

Carbo<br />

Carminum<br />

Caro<br />

Carpio<br />

Caseus<br />

Castor<br />

Castor Equi<br />

Castoreum<br />

Catelli<br />

Catus<br />

Cauda<br />

Centipedes<br />

Cera<br />

Ceratodon<br />

Cerebrum<br />

Cervus<br />

Cetaceum<br />

Cetus<br />

Chelidonios<br />

Kapitel. Homo.<br />

Kapitel. Bezoar; Pinguedo.<br />

Pinguedo.<br />

Kapitel. Caro.<br />

Kapitel. Dentes; Hepar; PeUis; Pinguedo; Stercus;<br />

Vulpes.<br />

Lupus.<br />

Hepar.<br />

Kapitel.<br />

Cantharides.<br />

Pili.<br />

Caro; Pinguedo.<br />

Kapitel. Cornu; Pellis; Pinguedo; Stercus.<br />

Bezoar.<br />

Capra; Cornu; Sanguis.<br />

Capra.<br />

Lac.<br />

Spongia.<br />

Coccionella.<br />

Kapitel. Bos; Erinaceus; Gallus; Testudo; Vipera.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel. Dentes; Pinguedo.<br />

Kapitel.<br />

Castor; Pinguedo.<br />

Canis.<br />

Kapitel. Pinguedo.<br />

Motacilla.<br />

Aselli.<br />

Kapitel.<br />

Dentes.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel. Cor; Cornu; Hepar; Medulla; Pinguedo;<br />

Priapus; Pulmo; Sanguis.<br />

Kapitel.<br />

Priapus.<br />

Hirundo.<br />

74


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Cicada<br />

Ciconia<br />

Clupea<br />

Coagulum<br />

Coccionella<br />

Coccus<br />

Coccus cacti<br />

Coccus Iacca<br />

Cochenille<br />

Colla Piscium<br />

Coloradokäfer<br />

Coluber<br />

Columba<br />

Conchae<br />

Cor<br />

Corallina<br />

Corallium<br />

CorBovis<br />

Cor Cervi<br />

Coregonus<br />

Corium<br />

Corium humanum<br />

Corna tenella<br />

Cornu<br />

CornuBovis<br />

Cortex Ovi<br />

Coturnix<br />

Corvus<br />

Cranium humanum<br />

Crista<br />

Crocodilus<br />

Crotalus<br />

Cuculus<br />

Culex<br />

Cuniculus<br />

Cuspides<br />

Cygnus<br />

Cynips<br />

Cynorrhodii<br />

Cynosbatus<br />

Cyprinus<br />

Cysteolithos<br />

Kapitel.<br />

Kapitel. Pinguedo; Stercus.<br />

Alosa; Harengus.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel.<br />

Kermes.<br />

Coccionella.<br />

Lacca.<br />

Coccionella.<br />

Ichtyocolla.<br />

Doryphora.<br />

Vipera.<br />

Kapitel. Caro; Sanguisj Stercus.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel. Cervus; Vipera.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel.<br />

Ossa.<br />

Ossa.<br />

Thymallus.<br />

Bos; Pellis.<br />

Homo.<br />

Cervus.<br />

Kapitel. Bosj Capra; Cervus.<br />

Medulla.<br />

Gallus.<br />

Kapitel. Pinguedo.<br />

Pica.<br />

Homo; Ossa.<br />

Gallus.<br />

Pinguedo; Scincus.<br />

Vipera.<br />

Kapitel.<br />

Diptera.<br />

Pinguedo.<br />

Cervus.<br />

Anas; Pinguedo.<br />

Gallae.<br />

Fungus Cynosbati.<br />

Fungus Cynosbati.<br />

Carpio.<br />

Lapis Spongiarum.<br />

75


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Dachs<br />

Dactylopius<br />

Dammhirsch<br />

Delichon<br />

Dentalia<br />

Dentes<br />

Diptera<br />

Doryphora<br />

Dotter<br />

Dromedar<br />

Taxus; Pinguedo.<br />

Coccionella.<br />

Coagulum.<br />

Hirundo.<br />

Conchae; Limaces.<br />

Kapitel. Canis; Lupus; Sus.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel.<br />

Gallus.<br />

Camelus.<br />

Ebur<br />

Edelkoralle<br />

Eidechse<br />

Eigelb<br />

Einhorn<br />

Eisvogel<br />

Eiweiß<br />

Elch<br />

Elefant<br />

Elentier<br />

Elephant<br />

Elfenbein<br />

Elster<br />

Emys<br />

Entalia<br />

Ente<br />

Enzian, weißer<br />

Epar<br />

Epidermis Pedum<br />

Equus<br />

Equus asinus<br />

Equus marinus<br />

Erdkrokodil<br />

Erinaceus<br />

Esel<br />

Esox<br />

Euproctis<br />

Euscorpius<br />

Euspongia<br />

Dentes.<br />

Corallium.<br />

Lacerta; Scincus; Hepar; Stercus.<br />

Gallus.<br />

Dentes.<br />

Alcedo.<br />

Gallus.<br />

Cervus.<br />

Elephant.<br />

Cornu.<br />

Dentes; Ossa; Pellis; Pinguedo.<br />

Dentes.<br />

Pica.<br />

Testudo.<br />

Conchae; Limaces.<br />

Anas; Pinguedo; Sanguis.<br />

Canis.<br />

Hepar.<br />

Anser.<br />

Kapitel. Castor Equi; Medulla; Sanguis; Stercus.<br />

Asinus.<br />

Hippocampus.<br />

Scincus.<br />

Kapitel. Caro; Lapis porcinus; Pellis; Pinguedo.<br />

Asinus; Dentes; Hepar; Lac; Medulla; Stercus;<br />

Urina.<br />

Lucius.<br />

Bombyx.<br />

Scorpio.<br />

Spongia.<br />

76


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Excrementum<br />

Extractum animale amarum<br />

Färberkokkos<br />

Fasan<br />

Federn<br />

Fel<br />

Felis<br />

Fell<br />

Fett<br />

Feuersalamander<br />

Fimus<br />

Firnis<br />

Fischbein<br />

Fischleim<br />

Fischotter<br />

Fischreiher<br />

Fleisch<br />

Fliege<br />

Florentinerlack<br />

Flores Melampi<br />

Flores Safiri albi<br />

Flos Maris<br />

Flos Salis<br />

Flügelschnecke<br />

Flußaal<br />

Flußbarsch<br />

Flußkrebs<br />

Flußperlmuschel<br />

Flußschwamm<br />

Folia Cochleae<br />

Forelle<br />

Formica<br />

Frauenmilch<br />

Frosch<br />

Fuchs<br />

Fungus Bedeguar<br />

Fungus Cynosbati<br />

Fungus marinus<br />

Gadus<br />

Gallae<br />

Stercus.<br />

Fel.<br />

Kermes.<br />

Phasianus.<br />

Pluma.<br />

Kapitel.<br />

Catus; Leo.<br />

Pellis.<br />

Pinguedo.<br />

Salamandra.<br />

Stercus.<br />

Lacca.<br />

Ossa.<br />

Ichtyocolla.<br />

Lutra.<br />

Ardea.<br />

Caro.<br />

Diptera; Stercus.<br />

Coccionella.<br />

Canis.<br />

Canis.<br />

Cetaceum.<br />

Cetaceum.<br />

Blatta; Limaces.<br />

Anguilla.<br />

Perca.<br />

Cancer.<br />

Margaritae.<br />

Spongia.<br />

Limaces.<br />

Trutta.<br />

Kapitel.<br />

Homo.<br />

Rana.<br />

Vulpes; Pinguedo; Pulmo.<br />

Fungus Cynosbati.<br />

Kapitel.<br />

Spongia.<br />

Mustela Piscis; Oleum Jecoris Aselli.<br />

Kapitel.<br />

77


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Galle<br />

Gallenstein<br />

Gallerte<br />

Gallina<br />

Gallwespe<br />

Gallus<br />

Gans<br />

Gazelle<br />

Geier<br />

Geis<br />

Geißbohnen<br />

Gelatine<br />

Gemskugel<br />

Genital<br />

Geschlechtsglied<br />

Giftmagnet<br />

Glossopetra<br />

Gluten Piscium<br />

Gorgonia<br />

Grana Kermes<br />

Grasfrosch<br />

Grünspecht<br />

Grus<br />

Gummi Laccae<br />

Guttur<br />

Haare<br />

Hahn<br />

Haifischzähne<br />

Halcyonium<br />

Halosanthos<br />

Hammel<br />

Hammeltalg<br />

Harengus<br />

Harn<br />

Harnblase<br />

Hase<br />

Hasenlipp<br />

Hausen<br />

Hausenblase<br />

Haushund<br />

Fel.<br />

Calculus humanus.<br />

Ichtyocolla.<br />

Pinguedo; Pluma.<br />

Fungus Cynosbati; Gallae.<br />

Kapitel. Caro; Stercus.<br />

Anser; Pinguedo.<br />

Bezoar.<br />

Pinguedo.<br />

Capra.<br />

Stercus.<br />

Ichtyocolla.<br />

Aegagropila.<br />

Priapus.<br />

Priapus.<br />

Vipera.<br />

Lapis Petraglossae.<br />

Ichtyocolla.<br />

Corallium.<br />

Kermes.<br />

Rana.<br />

Picus.<br />

Kapitel. Pinguedo.<br />

Lacca.<br />

Lupus.<br />

Pili.<br />

Gallus.<br />

Lapis Petraglossae.<br />

Ballae marinae.<br />

Cetaceum.<br />

Ovis.<br />

Pinguedo.<br />

Kapitel.<br />

Urina.<br />

Sus.<br />

Lepus; Cerebrum; Coagulum; Hepar; Pinguedo;<br />

Stercus.<br />

Coagulum.<br />

Ichtyocolla.<br />

Ichtyocolla.<br />

Canis.<br />

78


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Hausziege<br />

Hecht<br />

Helfenbein<br />

Helix<br />

Hepar<br />

Hering<br />

Herz<br />

Heuschrecke<br />

Hippocampus<br />

Hippolithi<br />

Hippomanes<br />

Hippopotamus<br />

Hipposorchis<br />

Hircus<br />

Hirn<br />

Hirnschale<br />

Hirsch<br />

Hirschkäfer<br />

Hirschkreuzlein<br />

Hirschrute<br />

Hirudin<br />

Hirudo<br />

Hirundo<br />

Histricinus malacensis<br />

Homo<br />

Honig<br />

Hornisse<br />

Hühnermagenhäutlein<br />

Huhn<br />

Hund<br />

Hundszahn<br />

Huso<br />

Hyaena<br />

Hydromel<br />

Hyla<br />

Hyssopus<br />

Hystrix<br />

Ichtyocolla<br />

Igel<br />

Capra.<br />

Lucius.<br />

Dentes.<br />

Limaces.<br />

Kapitel. Anguilla; Bos; Canis; Cervus; Lupus;<br />

Vipera.<br />

Harengus.<br />

Cor.<br />

Locustae.<br />

Kapitel.<br />

Equus.<br />

Equus.<br />

Dentes; Pellis; Pinguedo.<br />

Equus.<br />

Capra; Medulla; Pinguedo; Sanguis.<br />

Cerebrum.<br />

Homo; Ossa.<br />

Cervus; Coagulum; Medulla; Pinguedo; Pulmo;<br />

Sanguis.<br />

Meloe.<br />

Ossa.<br />

Priapus.<br />

Hirudo.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel. Stercus.<br />

Lapis porcinus.<br />

Kapitel. Sanguis; Stercus.<br />

Apis; Mel.<br />

Vespa.<br />

Gallus.<br />

Gallus; Cerebrum; Hepar; Pinguedo; Stercus.<br />

Canis; Lac; Medulla; Pinguedo; Urina; Stercus.<br />

Limaces.<br />

Ichtyocolla.<br />

Ossa; Pellis.<br />

Mel.<br />

Rana.<br />

Adeps Lanae.<br />

Lapis porcinus.<br />

Kapitel.<br />

Erinaceus; Hepar; Lapis porcinus.<br />

79


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Igelhaut<br />

Igelstein<br />

Imme<br />

Inschlitt<br />

Intestina<br />

Intestina Terrae<br />

Isculi<br />

Isis nobilis<br />

Isopus humida<br />

Jungfernhonig<br />

Jusculum<br />

Kabliau<br />

Käse<br />

Kaktusschildlaus<br />

Kalb<br />

Kamel<br />

Kamelziege<br />

Kaninchen<br />

Kapaun<br />

Karmin<br />

Karpfen<br />

Katze<br />

Kaulbarsch<br />

Kauz<br />

Kellerassel<br />

Kelleresel<br />

Kermes<br />

Kitt<br />

Knochen<br />

Knochenmark<br />

Körnerlack<br />

Korallen<br />

Korallenmoos<br />

Kot<br />

Kranich<br />

Krebs<br />

Krebsaugen<br />

Kreuzotter<br />

Kreuzspinne<br />

Kröte<br />

Kuckuck<br />

Pellis.<br />

Lapis porcinus.<br />

Apis.<br />

Pinguedo.<br />

Lupus; Ovis.<br />

Lumbrici.<br />

Lumbrici.<br />

Corallium.<br />

Adeps Lanae.<br />

Mel.<br />

Caro.<br />

Oleum Jecoris Aselli.<br />

Caseus.<br />

Coccionella.<br />

Bos; Cerebrum; Coagulum; Medulla; Pepsin.<br />

Cerebrum; Lac.<br />

Bezoar.<br />

Pinguedo.<br />

Gallus; Pinguedo.<br />

Coccionella.<br />

Carpio.<br />

Catus; Pellis; Pinguedo; Stercus.<br />

Perca.<br />

Strix.<br />

Aselli.<br />

Aselli.<br />

Kapitel.<br />

Ichtyocolla.<br />

Ossa.<br />

Medulla.<br />

Lacca.<br />

Corallium.<br />

Corallina.<br />

Stercus.<br />

Grus; Cerebrum.<br />

Cancer.<br />

Cancer.<br />

Vipera.<br />

Aranea.<br />

Bufo.<br />

Cuculus.<br />

80


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Küchenschabe<br />

Kuh<br />

Kuhpockenlymphe<br />

Labmagen<br />

Lac<br />

Lacca<br />

Lacca florentina<br />

Lacerta<br />

Lachs<br />

Lakshadia<br />

Lama<br />

Lamm<br />

Lana<br />

Lanolin<br />

Lapilli<br />

Lapis Alcheron<br />

Lapis bezoardicus<br />

Lapis bufonites<br />

Lapis Cappadox<br />

Lapis e Felle<br />

Lapis GalIi<br />

Lapis Gammarorum<br />

Lapis Hirundinum<br />

Lapis humanus<br />

Lapis Lucii<br />

Lapis malaccensis<br />

Lapis Manati<br />

Lapis Melanurarum<br />

Lapis Percarum<br />

Lapis Petraglossae<br />

Lapis Porci ceylanicus<br />

Lapis porcinus<br />

Lapis Serpentis<br />

Lapis Spongiarum<br />

Lasius<br />

Laubfrosch<br />

Leber<br />

Lebertran<br />

Leim<br />

Leo<br />

Lepus<br />

Blatta.<br />

Bos; Butyrum; Lac; Stercus.<br />

Vaccinium.<br />

Pepsin.<br />

Kapitel. Asinus; Bos; Capra.<br />

Kapitel.<br />

Coccionella.<br />

Kapitel. Pellis; Salamandra; Scincus; Stercus.<br />

Salar.<br />

Lacca.<br />

Bezoar.<br />

Ovis; Medulla.<br />

Ovis.<br />

Adeps Lanae.<br />

Cancer.<br />

Bos.<br />

Bezoar.<br />

Bufo.<br />

Lapis Spongiarum.<br />

Bos.<br />

Gallus.<br />

Cancer.<br />

Hirundo.<br />

Calculus humanus.<br />

Lucius.<br />

Lapis porcinus.<br />

Ossa.<br />

Perca.<br />

Perca.<br />

Kapitel.<br />

Lapis porcinus.<br />

Kapitel.<br />

Vipera.<br />

Kapitel. Spongia.<br />

Formica.<br />

Rana.<br />

Hepar.<br />

Oleum Jecoris Aselli.<br />

Ichtyocolla.<br />

Kapitel. Caro; Pinguedo.<br />

Kapitel. Pili; Pinguedo, Stercus.<br />

81


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Lerche<br />

Lichen Equi<br />

Limaces<br />

Limax<br />

Liquor hepaticus<br />

Lithodendron<br />

Locustae<br />

Löwe<br />

Lota<br />

Lucanus<br />

Luchs<br />

Lucius<br />

Lumbrici<br />

Lumbricus<br />

Lunge<br />

Lupus<br />

Lutra<br />

Lycosa<br />

Lymphe<br />

Lytta<br />

Madrepora<br />

Madstone<br />

Magengerinnsel<br />

Maifisch<br />

Maikäfer<br />

Maiwurm<br />

Mammut<br />

Manatus<br />

Mandibuli<br />

Marder<br />

Margaritae<br />

Margaritifera<br />

Marienkäfer<br />

Mark<br />

Marmota<br />

Martes<br />

Mater Perlarum<br />

Maulwurf<br />

Maus<br />

Maxillae inferiores<br />

Medulla<br />

Alauda.<br />

Equus.<br />

Kapitel.<br />

Limaces.<br />

Mustela Piscis.<br />

Corallium.<br />

Kapitel.<br />

Leo.<br />

Mustela Piscis.<br />

Meloe.<br />

Pinguedo.<br />

Kapitel. Pinguedo.<br />

Kapitel.<br />

Lumbrici.<br />

Pulmo.<br />

Kapitel. Dentes; Hepar; Pinguedo; Stercus.<br />

Kapitel. Pinguedo.<br />

Aranea.<br />

Vaccinium.<br />

Cantharides.<br />

Corallium.<br />

Bezoar.<br />

Coagulum.<br />

Alosa.<br />

Meloe.<br />

Meloe.<br />

Dentes.<br />

Ossa.<br />

Lucius.<br />

Martes.<br />

Kapitel.<br />

Margaritae.<br />

Coccionella.<br />

Medulla.<br />

Mus alpini.<br />

Kapitel.<br />

Margaritae.<br />

Talpa.<br />

Mus; Stercus.<br />

Lucius.<br />

Kapitel. Bos; Capra; Cervus.<br />

82


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Meerballen<br />

Meerbohnen<br />

Meermäuse<br />

Meerschwamm<br />

Meerwolf<br />

Mel<br />

Meleagris<br />

Meles<br />

Meloe<br />

Melolontha<br />

Melotida<br />

Mensch<br />

Menstrualblut<br />

Mephitis<br />

Mergulus<br />

Milch<br />

Milchzucker<br />

Millepedes<br />

Milz<br />

Mistkäfer<br />

Molch<br />

Molke<br />

Mondschnecke<br />

Monoceros<br />

Moschus<br />

Motacilla<br />

Mücken<br />

Mulier<br />

Mumia<br />

Murmeltier<br />

Mures marini<br />

Mus<br />

Mus alpini<br />

Musmontani<br />

Musca<br />

Muscerda<br />

Muscheln<br />

Muschelschalen<br />

Muschelseide<br />

Muscus corallina<br />

Musmontani<br />

Ballae marinae.<br />

Limaces.<br />

Mus.<br />

Spongia.<br />

Bufo.<br />

Kapitel.<br />

Pavo.<br />

Taxus; Pinguedo.<br />

Kapitel. Cantharides.<br />

Meloe.<br />

Adeps Lanae.<br />

Homo; Cerebrum; Lac; Ossa; Pinguedo; Sanguis;<br />

Stercus; Urina.<br />

Homo; Sanguis.<br />

Kapitel.<br />

Anas; Stercus.<br />

Lac.<br />

Lac.<br />

Aselli.<br />

Splen.<br />

Meloe.<br />

Salamandra.<br />

Lac.<br />

Limaces.<br />

Dentes.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel.<br />

Diptera.<br />

Lac.<br />

Kapitel.<br />

Mus alpini; Pinguedo.<br />

Mus.<br />

Kapitel. Stercus.<br />

Kapitel.<br />

Pinguedo.<br />

Diptera; Cantharides.<br />

Mus.<br />

Margaritae.<br />

Conchae.<br />

Pili.<br />

Corallina.<br />

Pinguedo<br />

83


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Mustela<br />

Mustela Piscis<br />

Mya<br />

Mylabris<br />

Mytilus<br />

Lutra; Martes.<br />

Kapitel.<br />

Margaritae.<br />

Cantharides.<br />

Margaritae.<br />

Nabelstein<br />

Nachgeburt<br />

Nacra<br />

Nägel<br />

Naja<br />

Narwal<br />

Natrix<br />

Natter<br />

Nidus<br />

Nilpferd<br />

Nodularia<br />

Limaces.<br />

Homo.<br />

Margaritae.<br />

Homo.<br />

Vipera.<br />

Dentes.<br />

Vipera.<br />

Vipera.<br />

Hirundo.<br />

Pellis.<br />

Corallina.<br />

Ochse<br />

Ochsengalle<br />

Ochsenrute<br />

Oculi<br />

Oesypus<br />

Ohrenschmalz<br />

Oleum Jecoris Aselli<br />

Omentum<br />

Oniscus<br />

Opercula<br />

Os<br />

Os Cruris<br />

Ossa<br />

Ossa de Corde<br />

Os Sepiae<br />

Ossifragus<br />

Ostracium<br />

Ostrea<br />

Ovis<br />

Ovum Rajae<br />

Oxymel<br />

Bos.<br />

Fel.<br />

Priapus.<br />

Sus.<br />

Adeps Lanae.<br />

Homo; Sudor.<br />

Kapitel.<br />

Ovis.<br />

Aselli.<br />

Limaces.<br />

Ossa.<br />

Bos.<br />

Kapitel. Picus.<br />

Bos; Cervus.<br />

Ossa.<br />

Motacilla.<br />

Blatta.<br />

Conchae.<br />

Kapitel. Lac; Pili; Pinguedo; Stercus; Formica;<br />

Gallus; Struthio.<br />

Mus.<br />

Mel.<br />

84


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Pansen<br />

Panther<br />

Panthera<br />

Parcapus<br />

Passer<br />

Pavo<br />

Pe des<br />

Pellicula Stomachi interiora<br />

Pellis<br />

Penidias<br />

Pepsin<br />

Perca<br />

Perdix<br />

Periplaneta<br />

Perlae<br />

Perlen<br />

Perlmutter<br />

Perlmuttermuschel<br />

Pfau<br />

Pferd<br />

Pferdehufwarzen<br />

pferdemähne<br />

Phasianus<br />

Phoca<br />

Physeter<br />

Pi ca<br />

Picus<br />

Pila Caprarum<br />

Pila Damarum<br />

Pilae marinae<br />

Pili<br />

Pinguedo<br />

Pluma<br />

Pomambrae<br />

Poma odorifera<br />

Porcus<br />

Potamobius<br />

Potwal<br />

Poularde<br />

Bezoar.<br />

Medulla.<br />

Leo.<br />

Lapis porcinus.<br />

Stercus.<br />

Kapitel. Pinguedo; Stercus.<br />

Sus.<br />

Gallus.<br />

Kapitel. Bos; Canis; Ovis.<br />

Mel.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel.<br />

Coturnix; Pluma.<br />

Blatta.<br />

Margaritae.<br />

Margaritae.<br />

Margari tae.<br />

Margaritae.<br />

Pavo; Stercus.<br />

Equus; Coagulum; Lac; Medulla; Sanguis; Stercus.<br />

Equus.<br />

Pinguedo.<br />

Kapitel. Gallus.<br />

Pinguedo.<br />

Ambra; Cetaceum.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel.<br />

Aegagropila.<br />

AegagropiIa.<br />

Ballae marinae.<br />

Kapitel. Lepus.<br />

Kapitel. Anguilla; Anser; Ardea; Asinus; Bos;<br />

Canis; Catus; Cervus; Ciconia; Coturnix;<br />

Gallus; Leo; Lepus; Lucius; Lupus; Mus alpini;<br />

Pavo; Sus; ThymaIlus; Vipera; Vulpes.<br />

Kapitel. Aquila; Gallus.<br />

Ambra.<br />

Ambra.<br />

Sus; Dentes; Pinguedo; Sanguis.<br />

Cancer.<br />

Cetaceum; Ambra.<br />

Gallus.<br />

85


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Preßschwamm<br />

Priapus<br />

Propolis<br />

Pulmo<br />

Pulvinariae<br />

Purpurschnecke<br />

Putamen<br />

Puter<br />

Räucherklaue<br />

Rana<br />

Regenwurm<br />

Regulus<br />

Rehbock<br />

Reiher<br />

Rhinozeros<br />

Rhodites Rosae<br />

Riechklauen<br />

Riechschale<br />

Rind<br />

Rinderhuf<br />

Ringelnatter<br />

Robbentran<br />

Rochen<br />

Rohrzucker<br />

Rosenschwamm<br />

Rubetae<br />

Rupicapra<br />

Rutte<br />

Saccharum Lactis<br />

Salamandra<br />

Salar<br />

Saliva<br />

Salmo<br />

Sanguis<br />

Sanguisugo<br />

Scarabaeolus<br />

Scarabaeus<br />

Schaf<br />

Spongia.<br />

Kapitel. Bos; Cervus.<br />

Cera.<br />

Kapitel. Bos; Cervus; Vulpes.<br />

Mus.<br />

Limaces.<br />

Gallus.<br />

Pavo.<br />

Limaces.<br />

Kapitel. Bufo.<br />

Lumbrici.<br />

Motacilla.<br />

Medulla.<br />

Pinguedo.<br />

Cornu.<br />

Fungus Cynosbati.<br />

Blatta.<br />

Limaces.<br />

Bos; Coagulum; Hepar; Medulla.<br />

Pinguedo.<br />

Vipera.<br />

Pinguedo.<br />

Mus.<br />

Mel.<br />

Fungus Cynosbati.<br />

Bufo.<br />

Aegagropila.<br />

Mustela Piscis.<br />

Lac.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel.<br />

Homo; Sudor.<br />

Salar; Thymallus; Trutta.<br />

Kapitel. Anas; Anser; Asinus; Bos; Capra; Cervus;<br />

Sus.<br />

Hirudo.<br />

Cantharides.<br />

Meloe.<br />

Ovis; Butyrum; Coagulum; Hepar; Lac; Medulla;<br />

Stercus.<br />

86


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Schafkamel<br />

Schafwolle<br />

SchakaIfell<br />

Scharlachbeeren<br />

Schellack<br />

Schildkröte<br />

Schildlaus<br />

Schlafapfel<br />

Schlafschwamm<br />

Schlange<br />

Schlangenstein<br />

Schlangenzungen<br />

Schnecken<br />

Schwabe<br />

Schwalbe<br />

Schwalbenstein<br />

Schwamm<br />

Schwammstein<br />

Schwein<br />

Schweinemagen<br />

Schweiß<br />

Scincus<br />

Scorpio<br />

Sebum<br />

Secundina humana<br />

Seehund<br />

Seeigel<br />

Seekuhstein<br />

Seemäuse<br />

Seepferdchen<br />

Seide<br />

Seidenspinner<br />

Seidenwurm<br />

Senfmolken<br />

Sepia<br />

Sericum<br />

Serpens<br />

Serum Lactis<br />

Serum Lactis tartarisatus<br />

Sevum<br />

Siegellack<br />

Simia<br />

Bezoar.<br />

Pili.<br />

PeUis.<br />

Kermes.<br />

Lacca.<br />

Testudo; Sanguis.<br />

Kermes; Lacca.<br />

Fungus Cynosbati.<br />

Fungus Cynosbati; Spongia.<br />

Vipera; Pinguedo.<br />

Vipera.<br />

Lapis Petraglossae.<br />

Limaces.<br />

Blatta.<br />

Hirundo; Cerebrum; Hepar; Stercus.<br />

Hirundo.<br />

Spongia.<br />

Lapis Spongiarum; Spongia.<br />

Sus; Dentes; Lac; Pinguedo; Sanguis; Urina.<br />

Pepsin.<br />

Sudor.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel.<br />

Pinguedo.<br />

Homo.<br />

Coagulum.<br />

Erinaceus.<br />

Ossa.<br />

Mus.<br />

Hippocampus.<br />

Bombyx.<br />

Bombyx.<br />

Bombyx.<br />

Lac.<br />

Kapitel. Ossa.<br />

Bombyx.<br />

Vipera; Pinguedo.<br />

Lac.<br />

Lac.<br />

Pinguedo.<br />

Lacca.<br />

Kapitel. Pinguedo.<br />

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Skorpion<br />

Sordes<br />

Sorex<br />

Spanische Fliege<br />

Spanischer Flor<br />

Speichel<br />

Sperma Ceti<br />

Spina<br />

Spina Dorsi<br />

Spinne<br />

Spitzmaus<br />

Splen<br />

Spodium<br />

Spongia<br />

Spongia Cynosbati<br />

Spongila<br />

Spongitis<br />

Spyras<br />

Stachelschwein<br />

Stechmücke<br />

Stellio<br />

Stercus<br />

Stier<br />

Stincus<br />

Stinktier<br />

Stockente<br />

Stocklack<br />

Stör<br />

Stomachi Pellicula interiora<br />

Stomachus<br />

Storch<br />

Strauß<br />

Strigmenta a Balneis<br />

Strix<br />

Strombus<br />

Struthio<br />

Stubenfliege<br />

Succus gastricus<br />

Sudor<br />

Sudor Lanarum<br />

Süße Molke<br />

Scorpio.<br />

Sudor.<br />

Mus.<br />

Cantharides.<br />

Coccinella.<br />

Homo; Sudor.<br />

Cetaceum.<br />

Vipera.<br />

Mustela Piscis.<br />

Aranea.<br />

Mus.<br />

Kapitel.<br />

Dentes.<br />

Kapitel. Lapis Spongiarum.<br />

Fungus Cynosbati.<br />

Spongia.<br />

Spongia.<br />

Stercus.<br />

Lapis porcinus.<br />

Diptera.<br />

Cor.<br />

Kapitel. Anser; Bos; Canis; Columba; Equus;<br />

Gallus; Hirundo; Pavo; Sus.<br />

Urina.<br />

Scincus.<br />

Mephitis.<br />

Anas.<br />

Lacca.<br />

Ichtyocolla.<br />

Gallus.<br />

Bos.<br />

Ciconia; Pinguedo; Stercus.<br />

Struthio.<br />

Sudor.<br />

Kapitel.<br />

Blatta; Limaces.<br />

Kapitel. Pinguedo.<br />

Diptera.<br />

Bos.<br />

Kapitel.<br />

Adeps Lanae.<br />

Lac.<br />

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Suil1us<br />

Sus<br />

Syringitis<br />

Tabarzet<br />

Talpa<br />

Talus<br />

Tamarindenmolken<br />

Tannin<br />

Tarantula<br />

Taschenkrebs<br />

Taube<br />

Taurus<br />

Tausendfüße<br />

Taxus<br />

Testae<br />

Testae Cochlearum<br />

Testae Ovorum<br />

Testiculi<br />

Testudo<br />

Tetrao<br />

Tettigia<br />

Theriak<br />

Thymallus<br />

Tigris<br />

Tinte<br />

Tintenfisch<br />

Torna<br />

Torna Solis<br />

Tornesol<br />

Trampeltier<br />

Trichechus<br />

Triturus<br />

Troc.'Iisci Viperarum<br />

Troglodytes<br />

Trox<br />

Trutta<br />

Turbo<br />

Typha Cornu<br />

Ubera<br />

Umbilici marini<br />

Pinguedo.<br />

Kapitel.<br />

Limaces.<br />

Mel.<br />

Kapitel.<br />

Cervus; Lepus; Sus.<br />

Lac.<br />

Gal1ae.<br />

Aranea.<br />

Cancer.<br />

Columba; Sanguis; Stercus.<br />

Bos; Cornu; Fel; Pinguedo; Priapus.<br />

Asel1i.<br />

Kapitel. Pinguedo; Sanguis.<br />

Conchae.<br />

Limaces.<br />

Gal1us.<br />

Equus.<br />

Kapitel. Caro; Pinguedo; Priapus; Sanguis.<br />

Coturnix.<br />

Cicada.<br />

Vipera.<br />

Kapitel. Pinguedo.<br />

Pinguedo.<br />

Gal1ae.<br />

Ossa; Sepia.<br />

Asinus.<br />

Coccionel1a.<br />

Coccionel1a.<br />

Camelus.<br />

Ossa.<br />

Salamandra.<br />

Vipera.<br />

Motacilla.<br />

Meloe.<br />

Kapitel.<br />

Limaces.<br />

Cornuj Cervus.<br />

Bos.<br />

Limaces.<br />

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Unguis<br />

Unguis odoratus<br />

Ungula<br />

Ungulae Bovis<br />

Unicornum<br />

Unio<br />

Uniones<br />

Unschlitt<br />

Urina<br />

Ursus<br />

Vacca<br />

Vaccinium<br />

Ventriculus Tunicae<br />

interiores<br />

Venusnabel<br />

Vermes terrestres<br />

Verruca Pedum<br />

Vervex<br />

Vesica<br />

Vespa<br />

Vipera<br />

Vitellum<br />

Vitula<br />

Vitulus<br />

Viverra<br />

Vogelspinne<br />

Vulpes<br />

Vultur<br />

Wachs<br />

Wachsschwamm<br />

Wachtel<br />

Waldkauz<br />

Walfischrute<br />

Walrat<br />

Walroß<br />

W asserf rosch<br />

Weinbergschnecke<br />

Weinsteinmolken<br />

Wespe<br />

Widder<br />

Canis; Homo.<br />

Blatta; Limaces.<br />

Asinus. Bos; Cervus.<br />

Pinguedo.<br />

Dentes.<br />

Conchae; Margaritae.<br />

Margaritae.<br />

Pinguedo.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel. Pinguedo; Taxus.<br />

Bos; Cornu; Lac; Pinguedo; Stercus.<br />

Kapitel.<br />

Gallus.<br />

Limaces.<br />

Lumbrici.<br />

Equus.<br />

Equus; Pinguedo.<br />

Aper; Bos; Sus.<br />

Kapitel.<br />

Kapitel. Caro; Cor; Hepar; Pinguedo.<br />

Gallus.<br />

Bos; Caro; Cor; Hepar; Medulla; Pinguedo; Pulmo.<br />

Vitula.<br />

Mephitis; Zibethum.<br />

Aranea.<br />

Kapitel. Pinguedo; Pulmo.<br />

Pinguedo; Pluma.<br />

Cera; Apis.<br />

Spongia.<br />

Coturnix; Pinguedo.<br />

Strix.<br />

Priapus.<br />

Cetaceum.<br />

Dentes.<br />

Rana.<br />

Limaces.<br />

Lac.<br />

Vespa.<br />

Medulla.<br />

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Wildkatze<br />

Wildschwein<br />

Wolf<br />

Wolfszahn<br />

Wolle<br />

Wollfett<br />

Zähne<br />

Zahnschnecke<br />

Zaunkönig<br />

Zibethum<br />

Zibethum caballinum<br />

Zibethum caninum<br />

Ziege<br />

Zikade<br />

Zincus<br />

Zostera<br />

Catus.<br />

Sus; Dentes; Hepar; Urina; Stercus.<br />

Lupus; Dentes; Hepar; Pinguedo; Stercus.<br />

Limaces.<br />

Ovis.<br />

Adeps Lanae.<br />

Dentes.<br />

Limaces.<br />

Motacilla.<br />

Kapitel.<br />

Equus; Stercus.<br />

Canis.<br />

Capra; Butyrum; Coagulum; Hepar; Lac; Medulla;<br />

Pinguedo; Stercus; Urina.<br />

Cicada.<br />

Scincus.<br />

Ballae marinae.<br />

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