Adam und Eva 1507/2007 - Albrecht-Dürer-Stadt Nürnberg

Adam und Eva 1507/2007 - Albrecht-Dürer-Stadt Nürnberg Adam und Eva 1507/2007 - Albrecht-Dürer-Stadt Nürnberg

05.11.2013 Aufrufe

Stadt Nürnberg · Kulturreferat Albrecht-Dürer-Stadt Nürnberg 2007: PRESSEINFORMATION Kulturreferat der Stadt Nürnberg Hauptmarkt 18, 3. OG 90403 Nürnberg Telefon: ++49-(0)911-231-2000 Telefax: ++49-(0)911-231-2001 E-Mail: annekatrin.fries@stadt.nuernberg.de Adam und Eva 1507/2007 Dürer sucht das Supermodel 14. Juli bis 5. August 2007 Hauptmarkt Nürnberg - Eine Ausstellung auf einem Laufsteg im öffentlichen Raum Tag und Nacht geöffnet! Eintritt frei! Nürnberg feiert den 500. Geburtstag der weltberühmten Bildtafeln „Adam und Eva“, die Albrecht Dürer 1507 malte, mit einer völlig neuartigen Ausstellungskonzeption auf einem 50 Meter langen Laufsteg quer über den zentralen Platz der Stadt. „Was die Schönheit ist, das weiß ich nicht“ (Zitat Albrecht Dürer) Mit „Adam und Eva“ meinte Albrecht Dürer seine „Topmodels“ gefunden zu haben. Doch im Laufe seines unermüdlichen Schaffens kam Dürer um etwa 1510 zum Ergebnis, dass das Ziel seiner Suche nicht in der idealen, absoluten Schönheit liegt. Vielmehr gehe es in der Ästhetik darum, in jedem einzelnen Körper die ihm innewohnenden Grade von Schönheit und Hässlichkeit zu entdecken und den dicken, dünnen, langen, kurzen, alten und jungen Körper auf Regelhaftigkeit zu untersuchen und in der Summe seiner schönen wie hässlichen Elemente adäquat darzustellen. Dürer bleibt in der Bezeichnung und Charakterisierung der verschiedenen, von ihm konstruierten Körper jedoch sehr gnädig: Er spricht nur vom Verhältnis des Kopfs zum Körper und unterscheidet den „Mann von sieben Kopflängen Körperhöhe“ von der Achtkopf-Frau usw., ohne diese Typen besonders auszuzeichnen oder ästhetisch zu bewerten. In Zeiten einer Heidi Klum und nach dem Urteil unserer heutigen Schönheitsrichter hätte wohl nur der ideale „Achtkopf-Körper“ eine Chance auf Erfolg, wie ihn schon der antike Autor Vitruv als perfekt postuliert hatte: Unsere Vorstellungen von Schönheit haben tiefe Wurzeln, die bis in die Antike zurück reichen. Schönheit 1507/2007 Genau darum geht es in der Ausstellung: um die dürerzeitliche und die heutige Suche nach der Schönheit sowie das Ringen um deren Normen und Gesetzmäßigkeiten. Der Gegensatz zwischen einer die Natur übertreffenden Idealvorstellung und der Realität

<strong>Stadt</strong> <strong>Nürnberg</strong> · Kulturreferat<br />

<strong>Albrecht</strong>-<strong>Dürer</strong>-<strong>Stadt</strong> <strong>Nürnberg</strong> <strong>2007</strong>:<br />

PRESSEINFORMATION<br />

Kulturreferat der <strong>Stadt</strong> <strong>Nürnberg</strong><br />

Hauptmarkt 18, 3. OG<br />

90403 <strong>Nürnberg</strong><br />

Telefon: ++49-(0)911-231-2000<br />

Telefax: ++49-(0)911-231-2001<br />

E-Mail: annekatrin.fries@stadt.nuernberg.de<br />

<strong>Adam</strong> <strong>und</strong> <strong>Eva</strong> <strong>1507</strong>/<strong>2007</strong><br />

<strong>Dürer</strong> sucht das Supermodel<br />

14. Juli bis 5. August <strong>2007</strong><br />

Hauptmarkt <strong>Nürnberg</strong> - Eine Ausstellung auf einem Laufsteg im öffentlichen Raum<br />

Tag <strong>und</strong> Nacht geöffnet! Eintritt frei!<br />

<strong>Nürnberg</strong> feiert den 500. Geburtstag der weltberühmten Bildtafeln „<strong>Adam</strong> <strong>und</strong> <strong>Eva</strong>“,<br />

die <strong>Albrecht</strong> <strong>Dürer</strong> <strong>1507</strong> malte, mit einer völlig neuartigen Ausstellungskonzeption auf<br />

einem 50 Meter langen Laufsteg quer über den zentralen Platz der <strong>Stadt</strong>.<br />

„Was die Schönheit ist, das weiß ich nicht“ (Zitat <strong>Albrecht</strong> <strong>Dürer</strong>)<br />

Mit „<strong>Adam</strong> <strong>und</strong> <strong>Eva</strong>“ meinte <strong>Albrecht</strong> <strong>Dürer</strong> seine „Topmodels“ gef<strong>und</strong>en zu haben. Doch<br />

im Laufe seines unermüdlichen Schaffens kam <strong>Dürer</strong> um etwa 1510 zum Ergebnis,<br />

dass das Ziel seiner Suche nicht in der idealen, absoluten Schönheit liegt. Vielmehr<br />

gehe es in der Ästhetik darum, in jedem einzelnen Körper die ihm innewohnenden<br />

Grade von Schönheit <strong>und</strong> Hässlichkeit zu entdecken <strong>und</strong> den dicken, dünnen, langen,<br />

kurzen, alten <strong>und</strong> jungen Körper auf Regelhaftigkeit zu untersuchen <strong>und</strong> in der Summe<br />

seiner schönen wie hässlichen Elemente adäquat darzustellen.<br />

<strong>Dürer</strong> bleibt in der Bezeichnung <strong>und</strong> Charakterisierung der verschiedenen, von ihm<br />

konstruierten Körper jedoch sehr gnädig: Er spricht nur vom Verhältnis des Kopfs zum<br />

Körper <strong>und</strong> unterscheidet den „Mann von sieben Kopflängen Körperhöhe“ von der<br />

Achtkopf-Frau usw., ohne diese Typen besonders auszuzeichnen oder ästhetisch zu<br />

bewerten. In Zeiten einer Heidi Klum <strong>und</strong> nach dem Urteil unserer heutigen<br />

Schönheitsrichter hätte wohl nur der ideale „Achtkopf-Körper“ eine Chance auf Erfolg,<br />

wie ihn schon der antike Autor Vitruv als perfekt postuliert hatte: Unsere Vorstellungen<br />

von Schönheit haben tiefe Wurzeln, die bis in die Antike zurück reichen.<br />

Schönheit <strong>1507</strong>/<strong>2007</strong><br />

Genau darum geht es in der Ausstellung: um die dürerzeitliche <strong>und</strong> die heutige Suche<br />

nach der Schönheit sowie das Ringen um deren Normen <strong>und</strong> Gesetzmäßigkeiten. Der<br />

Gegensatz zwischen einer die Natur übertreffenden Idealvorstellung <strong>und</strong> der Realität


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der launischen Natur in Sachen Schönheit hat nicht nur <strong>Dürer</strong> beschäftigt, sondern ist<br />

auch heute ein zentrales Thema unserer auf Image <strong>und</strong> äußeren Schein getrimmten<br />

Gesellschaft. Deutschland sucht das Supermodel <strong>und</strong> wird gleichzeitig mit den<br />

schockierenden Auswirkungen des weltweiten Diktats der schlanken Linie in Form von<br />

Magersucht <strong>und</strong> Bulimie konfrontiert.<br />

Idealdiät, Fitnessprogramm, Bodymaß-Index oder die alten Idealmaße von 90-60-90<br />

sind nur einige Stichworte der ewig aktuellen Diskussion um den schönen Körper. Die<br />

Normierung, Klassifizierung <strong>und</strong> Bewertung von Linie, Form <strong>und</strong> Gewicht führt bereits in<br />

Kindergarten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule zu beklagenswerten Auswüchsen <strong>und</strong> Ausgrenzungen.<br />

Mit dem Beginn der Badesaison wird die Frage nach dem idealen Körper <strong>und</strong> die<br />

Taxierung der unterschiedlichen Typen zum jährlich elementaren Selbstbestimmungstest:<br />

Zu welcher Gruppe gehöre ich? Was zeige ich? Was ändere ich?<br />

Was verberge ich?<br />

<strong>Dürer</strong>s Schaffen so aktuell wie nie<br />

<strong>Dürer</strong>s „<strong>Adam</strong> <strong>und</strong> <strong>Eva</strong>“ <strong>und</strong> seine Suche nach der Schönheit sind uns folglich sehr viel<br />

näher, als wir zunächst vermuten würden. <strong>Dürer</strong>s Suche nach der Schönheit ist deshalb<br />

nicht nur ein Thema für das Museum, sondern ebenso für die Straße <strong>und</strong> den<br />

Marktplatz. So wurde auch bewusst eine völlig neuartige Präsentationsform in Form<br />

eines Laufstegs gewählt. Die Fragen <strong>und</strong> Vorstellungen von <strong>1507</strong> <strong>und</strong> <strong>2007</strong> begegnen<br />

sich <strong>und</strong> entzünden einen Dialog: Wen würde <strong>Dürer</strong> heute als Modelle für seine<br />

Schönheitsideale wählen? Mit welchen Mitteln würde er seine Proportionsstudien<br />

heute durchführen? Wie lässt sich Schönheit definieren? Welche Normierungen sind<br />

zeitlos gültig?<br />

Eröffnung: Samstag, 14. Juli, 14 Uhr<br />

Historisches Rathaus, Schöner Saal, Zimmer 45, Rathausplatz 2<br />

Begleitprogramm<br />

Zur Ausstellung findet ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen,<br />

Fachgesprächen, Vorträgen <strong>und</strong> weiteren kleineren begleitenden Ausstellungen statt.<br />

Broschüre mit Begleitmaterialien<br />

Es erscheint eine Broschüre mit Textmaterialien zum Preis von 50 Cent. Sie ist im<br />

Informationshäuschen täglich zwischen 13 bis 19 Uhr am Laufsteg am Hauptmarkt<br />

erhältlich.<br />

Die Aktivitäten der <strong>Dürer</strong>-<strong>Stadt</strong> <strong>Nürnberg</strong> werden von der Sparkasse <strong>Nürnberg</strong> als<br />

Hauptsponsor maßgeblich unterstützt. Unterstützt wird die Ausstellung weiter vom<br />

HOTEL AM SCHÖNEN BRUNNEN, dem BURGHOTEL STAMMHAUS <strong>und</strong> dem<br />

HOTEL BURGSCHMIET sowie vom Modehaus Breuninger. Die Ausstellung ist eine<br />

Kooperation zwischen dem Germanischen Nationalmuseum <strong>und</strong> dem Kulturreferat der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Nürnberg</strong>.<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Bildmaterial erhalten Sie beim Kulturreferat der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Nürnberg</strong>, Annekatrin Fries, unter (0911) 231-2369,<br />

annekatrin.fries@stadt.nuernberg.de<br />

www.duerer.nuernberg.de

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