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"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...

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liche Kaufverhalten <strong>der</strong> Verbraucher sehr deutlich von den Me<strong>in</strong>ungsäußerungen abweicht.<br />

So betrug <strong>der</strong> Umsatz mit Öko-Lebensmitteln <strong>in</strong> Deutschland im Jahr 2003 2,3 % vom Gesamtumsatz,<br />

während <strong>in</strong> Umfragen über 60 % <strong>der</strong> Deutschen angaben, Ökolebensmittel zu<br />

kaufen. Ähnlich große Abweichungen s<strong>in</strong>d auch bei Umfragen zu Regionalprodukten festzustellen.<br />

Die hier angesetzten prozentualen Werte für den Anteil <strong>der</strong> Kaufhaushalte trägt <strong>der</strong><br />

Erkenntnis Rechnung, dass das bei Umfragen geäußerte Verhalten zum E<strong>in</strong>kauf von Ökound<br />

Regionalprodukten e<strong>in</strong> weit positiveres Bild bietet als sich dies aus dem tatsächlichen<br />

Kaufverhalten ableiten lässt. Die veranschlagten Größenordnungen basieren auf Studien<br />

zum tatsächlichen Kaufverhalten und s<strong>in</strong>d damit für die Absatzkalkulation realistischer.<br />

Das eher vorsichtig geschätzte Absatzpotential weist aus, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Großregion rund<br />

15.000 kg Käse absetzbar s<strong>in</strong>d.. In den ländlichen Eifelgeme<strong>in</strong>den selber ist nach <strong>der</strong><br />

Schätzung maximal die Hälfte <strong>der</strong> Produktion absetzbar. Es wird unbed<strong>in</strong>gt notwendig se<strong>in</strong>,<br />

auch die umliegenden e<strong>in</strong>wohnerstarken Städte <strong>in</strong> die Vermarktung mit e<strong>in</strong>zubeziehen. Dafür<br />

s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Aufbau <strong>e<strong>in</strong>er</strong> entsprechende Logistik und Bündelung des Angebotes notwendig.<br />

Vorhandene Strukturen und Absatzwege sollten hierfür genutzt und weiter ausgebaut werden.<br />

Der Vermarktung im Umland dieser Region kommt entscheidend zugute, dass die Eifel<br />

als angrenzende Erholungsregion <strong>der</strong> Bevölkerung gut bekannt ist und e<strong>in</strong> sehr positives<br />

Image besitzt.<br />

Absatzpotenzial „Tourismus“<br />

Neben <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>der</strong> Eifel und dem Umland bietet auch <strong>der</strong> Tourismus wichtige Absatzchancen<br />

für regional erzeugten Käse.<br />

Das mögliche Absatzpotenzial kann auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>es jährlichen Gästeaufkommens von<br />

etwa 900.000 Übernachtungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Eifel geschätzt werden. Bei <strong>e<strong>in</strong>er</strong> durchschnittlichen<br />

Größe <strong>der</strong> Gästefamilien von 2,1 Personen besuchen rund 428.500 Familien die Region.<br />

Interessieren sich rund 5 % dieser Familien für Eifelkäse und erwerben je rund 200 g<br />

Eifelkäse als regionales Produkt, errechnet sich e<strong>in</strong> zusätzliches Absatzvolumen von<br />

rund 4300 kg Eifelkäse.<br />

Dieses entspricht immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Anteil von gut 28 % <strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e mobile <strong>Käserei</strong> produzierbaren<br />

Käsemenge (ausgehend von 15.000 kg Eifelkäse).Dieses Segment sollte nicht<br />

unterschätzt und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vermarktung vernachlässigt werden. Es erfor<strong>der</strong>t allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>tensives Market<strong>in</strong>g und die Schaffung von E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten an Orten, die von<br />

Touristen stark frequentiert werden.<br />

Beim Käseverkauf an Touristen geht es sowohl um den Käsekauf für den direkten Verzehr<br />

(z.B. für Selbstverpfleger <strong>in</strong> Ferienwohnungen) als auch um den Verzehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gastronomie<br />

und das “Mitbr<strong>in</strong>gsel” für zu Hause.<br />

Bei <strong>der</strong> Wahl geeigneter Verkaufsstellen, <strong>der</strong> Werbung und <strong>der</strong> Logistik für dieses Segment<br />

s<strong>in</strong>d daher die Vertreter <strong>der</strong> Tourismusbranche unbed<strong>in</strong>gt mit e<strong>in</strong>zubeziehen, damit dieses<br />

wichtige Absatzpotential auch tatsächlich erschlossen werden kann. Zu bedenken ist, dass<br />

es sich bei Käse um e<strong>in</strong> kühlbedürftiges und ver<strong>der</strong>bliches Produkt handelt, so dass nur<br />

Absatzwege mit e<strong>in</strong>em entsprechenden Abverkauf o<strong>der</strong> bereits vorhandener Infrastruktur<br />

(Kühltheke, regelmäßige Belieferung) <strong>in</strong>frage kommen.

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