05.11.2013 Aufrufe

"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...

"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...

"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 42 -<br />

Insgesamt bietet aber das Käsemobil Betrieben die Chance des E<strong>in</strong>stiegs <strong>in</strong> die Käseerzeugung<br />

und -vermarktung, was ansonsten nicht möglich wäre. Bei den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tabelle dargestellten<br />

Verarbeitungsumfängen würden etwa 10 bis 12 Milcherzeuger die mobile <strong>Käserei</strong><br />

nutzen können.<br />

Für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere, professionelle Direktvermarktung von Käse s<strong>in</strong>d deutlich höhere Investitionen<br />

für Hofladen, Verarbeitungs- und Kühlräume sowie die Ausstattung notwendig. Diese<br />

Kosten s<strong>in</strong>d dann aber nur anteilig <strong>der</strong> Käsevermarktung zuzurechnen, da <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen<br />

Fall <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong> breiteres Sortiment angeboten werden muss. Zudem ist hier von höheren<br />

Käsemengen auszugehen. E<strong>in</strong> solcher E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e professionelle Direktvermarktung<br />

kann aus <strong>der</strong> “Initialzündung” mobile <strong>Käserei</strong> hervorgehen, ist aber nicht zw<strong>in</strong>gend damit<br />

verbunden. Von entscheidendem Vorteil ist, dass <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stieg über e<strong>in</strong>e Mobile <strong>Käserei</strong> für<br />

den Milcherzeuger relativ risikoarm ist. Mit dem Ausbau und <strong>der</strong> Professionalisierung <strong>der</strong><br />

Direktvermarktung lässt sich dann das erzielbare E<strong>in</strong>kommen weiter steigern. Ggf. ist hier<br />

auf Dauer die E<strong>in</strong>richtung <strong>e<strong>in</strong>er</strong> eigenen Hofkäserei e<strong>in</strong> möglicher Weg, die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong> kann aber auch auf Dauer s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>.<br />

6.3 Rechtsform und Organisation<br />

Wie könnte e<strong>in</strong> Käser gefunden werden; welche rechtlichen Konstrukte s<strong>in</strong>d denkbar<br />

(selbständig, angestellt)<br />

Die <strong>der</strong>zeit bestehenden <strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong>en werden als selbständige Gewerbeunternehmen<br />

geführt, die von e<strong>in</strong>em selbständig tätigen Käser betrieben und im Auftrag des jeweiligen<br />

Landwirtes tageweise auf dem Betrieb tätig werden. Die Milch bzw. <strong>der</strong> daraus entstehende<br />

Käse bleiben Eigentum des Landwirts, so dass die Käseherstellung aus steuerlicher Sicht<br />

e<strong>in</strong>e landwirtschaftliche Tätigkeit auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> 1. Verarbeitungsstufe darstellt. Damit<br />

s<strong>in</strong>d die Herstellung und <strong>der</strong> Verkauf von Käse für den Landwirt e<strong>in</strong> landwirtschaftlicher Betriebszweig,<br />

<strong>der</strong> nicht zur Gewerblichkeit führt, was aus genehmigungs- und steuerrechtlicher<br />

Sicht von Vorteil ist.<br />

Grundsätzlich wäre es aber auch möglich, dass sich Landwirte zu <strong>e<strong>in</strong>er</strong> Erzeugergeme<strong>in</strong>schaft<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em wirtschaftlichen Vere<strong>in</strong> zusammenschließen, geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mobile<br />

<strong>Käserei</strong> <strong>in</strong>vestieren und e<strong>in</strong>en Käser im Lohn anstellen. Bei dieser Variante wird es im konkreten<br />

Fall gegebenenfalls leichter möglich se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en Käser zu f<strong>in</strong>den, als wenn dieser das<br />

Unternehmerrisiko alle<strong>in</strong>e tragen muss. Der Organisations- und Verwaltungsaufwand wäre<br />

bei dieser Variante für die beteiligten Milcherzeuger allerd<strong>in</strong>gs höher, da sich e<strong>in</strong>e Gruppe<br />

rechtsverb<strong>in</strong>dlich zusammenschließen muss, um die Geschäftsführung geme<strong>in</strong>sam zu organisieren<br />

und die notwendigen Investitionen zu tätigen. Zudem läge das Unternehmerrisiko<br />

bei den landwirtschaftlichen Mitgliedsbetrieben des Erzeugerzusammenschlusses. Für diese<br />

Variante spricht ggf., dass <strong>in</strong> NRW das För<strong>der</strong>programm “Diversifizierung” <strong>in</strong> Anspruch genommen<br />

werden könnte, wenn Landwirte (als E<strong>in</strong>zelunternehmer o<strong>der</strong> als Gruppe) e<strong>in</strong>en<br />

neuen Betriebszweig aufbauen und dann auch <strong>in</strong> den ersten drei Jahren Personalkostenzuschüsse<br />

beantragen könnten.<br />

Im Falle <strong>der</strong> Gründung <strong>e<strong>in</strong>er</strong> Erzeugergeme<strong>in</strong>schaft wäre unter Umständen auch e<strong>in</strong>e Gründungs-<br />

und Investitionsför<strong>der</strong>ung nach dem Marktstrukturgesetz möglich.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!