"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...
"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ... "Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...
- 32 - zu A.: Milcherzeuger Das Meinungsbild der befragten Milcherzeuger war überwiegend sehr positiv. Hierzu ist anzumerken, dass die Betriebe gezielt angesprochen wurden oder sich gemeldet haben. Es interessieren sich auch eine Reihe größerer Milcherzeuger für das Projekt (Bestände zwischen 40 und 120 Kühen). In der Mehrzahl der Fälle wird bei einer möglichen Beteiligung keine Möglichkeit einer Übernahme der Käsepflege gesehen, so dass diese Arbeit vom Betreiber der mobilen Käserei ausgeführt werden müsste. Ein größeres zeitliches Engagement ist überwiegend nicht möglich. Die interessierten Milcherzeuger lassen sich grob in zwei Gruppen unterteilen: 1. Milcherzeuger mittlerer Milchkuhherden, die bereits mehr oder weniger intensiv eine Form der Einkommenskombination betreiben (Direktvermarktung, Urlaub auf dem Bauernhof, Weinbau) und die eine Chance der Abrundung ihres betrieblichen Angebotes sehen. 2. spezialisierte Milcherzeuger mittlerer und größerer Milchkuhherden, die ihre Aktivitäten betriebsbezogen ergänzen möchten. Die Zahl interessierter Bio-Milcherzeuger ist aus den zuvor genannten Gründen vergleichsweise gering. Das Projekt kann unter Umständen für umstellungswillige Betriebe ein weiterer Aspekt in ihrer Entscheidungsfindung sein. Allerdings sind allein aufgrund der über eine mobile Käserei verkäsbaren Milchmenge die direkten Einkommenspotentiale des Einzelbetriebs so gering, dass dieses die Probleme, die beim Biomilchmarkt generell bestehen, nicht aufwiegen kann. Ähnliches gilt auch für Betriebe mit Milchziegen und Milchschafen. zu B.: Hofkäsereien Das Vorhaben "mobile Käserei in der Eifel" wird überwiegend nicht als Konkurrenz gesehen, sondern eher begrüßt. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Wichtig ist eine fortlaufende Information der bestehenden Hofkäsereien. Zudem ist eine Abstimmung des Sortiments und der Absatzwege sinnvoll und notwendig. In einigen Betrieben stehen in nächster Zeit Investitionen an (wegen Bestandsausweitung, Alter der vorhandenen Anlage etc.); einige könnten sich eine Zusammenarbeit mit einer mobilen Käserei auch für die eigene Milchverarbeitung vorstellen. Zum Thema "Natamycin" 1) bestehen sehr unterschiedliche Meinungen. Überwiegend besteht die Ansicht, dass Natamycin in der handwerklichen Milchverarbeitung nicht verwendet werden sollte (im Biobereich ist dies ohnehin nicht zulässig). Hier geht es um die Profilierung des handwerklich hergestellten, regionalen Käses (zur Differenzierung von industriell erzeugtem Käse). Daneben gibt es auch Betreiber von Hofkäsereien, die angeben, dass sie 1) Natamycin ist eine antimykotisch wirkende Substanz, die in der Lebensmittelherstellung als Zusatzstoff (E 235) unter anderem zur Behandlung der Oberfläche bei bestimmten Käsesorten zugelassen ist. Zugleich ist Natamycin auch ein Wirkstoff in bestimmten Bereich der Humanmedizin (BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG BfR 2003).
- 33 - durch ihre Erfahrungen mit der Vermarktung von Käse in den LEH davon ausgehen, dass ein Verzicht auf Natamycin aus Gründen der besseren Haltbarkeit nicht möglich ist. Bei den Endverkaufspreisen und den Abgabepreisen an Wiederverkäufer haben die Hofkäsereien je nach Betriebsstandort, Absatzwegen und Sortiment unterschiedliche Erfahrungen. Der erzielbare Mehrerlös für Biokäse bei einer Vermarktung über einen Hofladen oder im LEH scheint kaum vom Preis für konventionellen Käse abzuweichen. Die Ab-Hof- Preise in den ländlich geprägten Regionen der Eifel dürfen nicht zu hoch angesetzt werden; Mehrpreise sind eher im Umland der Eifel (Verbrauchernähe) zu erzielen. Die bei einer Vermarktung über den LEH erzielbaren Preise für handwerklich hergestellten Käse (hierzu sollte man unbedingt auch den mit einer mobilen Käserei erzeugten Käse zählen) liegen mit 8,20 bis 8,50 €/kg (Schnittkäse, natur) an der unteren Schmerzgrenze. zu C.: Direktvermarkter Bei den befragten Direktvermarktern waren sowohl Hofladenbetreiber, die bereits Käse im Sortiment haben als auch solche ohne Käse dabei. Einige beziehen Käse bislang aus anderen Regionen des Bundesgebietes. Auch zur Gruppe der befragten Direktvermarkter ist anzumerken, dass diese gezielt angesprochen wurden. Das geäußerte Meinungsbild zum regionalen Käse reicht von "habe kein Interesse (→ passt nicht zum Sortiment, → verkaufe nur eigene Erzeugnisse, → Verbrauchernachfrage zu gering, → habe bereits Käselieferanten und bin zufrieden) bis "habe großes Interesse". Die meisten Betriebe äußerten sich positiv. Als wichtig werden genannt: eine ausreichende Auswahl an regional erzeugtem Käse und eine entsprechende Belieferungsmöglichkeit (auch kleinere Bestellmengen, am besten portioniert und vakuumiert; keine zu großen Verpackungseinheiten) Eine besondere Qualität des Käses wird vorausgesetzt. Nur so ist dieses Produkt für den Direktabsatz interessant. zu D.: Andere potentielle Wiederverkäufer für Käse aus der Eifel Hotels und Gaststätten in der Region Zu ihrem Interesse an regionalem Käse wurden Hotels und Gaststätten, die sich in der Regionalentwicklung engagieren, befragt. Das Meinungsbild ist insofern für den Gesamtbereich nicht in vollem Umfang repräsentativ. Vorrangige Zielgruppe für den Absatz von regionalem Käse sind qualitätsorientierte Hotels und Restaurants mit regionalem Bezug und regionaler Identifikation. Für die befragten Hotels und Restaurants spielen vor allem der Preis des Käses und die Logistik (schnelle Lieferung, kurzfristige Bestellmöglichkeit, Haltbarkeit des Produktes) eine
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durch ihre Erfahrungen mit <strong>der</strong> Vermarktung von Käse <strong>in</strong> den LEH davon ausgehen, dass e<strong>in</strong><br />
Verzicht auf Natamyc<strong>in</strong> aus Gründen <strong>der</strong> besseren Haltbarkeit nicht möglich ist.<br />
Bei den Endverkaufspreisen und den Abgabepreisen an Wie<strong>der</strong>verkäufer haben die Hofkäsereien<br />
je nach Betriebsstandort, Absatzwegen und Sortiment unterschiedliche Erfahrungen.<br />
Der erzielbare Mehrerlös für Biokäse bei <strong>e<strong>in</strong>er</strong> Vermarktung über e<strong>in</strong>en Hofladen<br />
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Preise <strong>in</strong> den ländlich geprägten Regionen <strong>der</strong> Eifel dürfen nicht zu hoch angesetzt werden;<br />
Mehrpreise s<strong>in</strong>d eher im Umland <strong>der</strong> Eifel (Verbrauchernähe) zu erzielen.<br />
Die bei <strong>e<strong>in</strong>er</strong> Vermarktung über den LEH erzielbaren Preise für handwerklich hergestellten<br />
Käse (hierzu sollte man unbed<strong>in</strong>gt auch den mit <strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong> erzeugten Käse<br />
zählen) liegen mit 8,20 bis 8,50 €/kg (Schnittkäse, natur) an <strong>der</strong> unteren Schmerzgrenze.<br />
zu C.: Direktvermarkter<br />
Bei den befragten Direktvermarktern waren sowohl Hofladenbetreiber, die bereits Käse<br />
im Sortiment haben als auch solche ohne Käse dabei. E<strong>in</strong>ige beziehen Käse bislang aus<br />
an<strong>der</strong>en Regionen des Bundesgebietes. Auch zur Gruppe <strong>der</strong> befragten Direktvermarkter ist<br />
anzumerken, dass diese gezielt angesprochen wurden.<br />
Das geäußerte Me<strong>in</strong>ungsbild zum regionalen Käse reicht von<br />
"habe ke<strong>in</strong> Interesse (→ passt nicht zum Sortiment, → verkaufe nur eigene Erzeugnisse,<br />
→ Verbrauchernachfrage zu ger<strong>in</strong>g, → habe bereits Käselieferanten und b<strong>in</strong><br />
zufrieden) bis<br />
"habe großes Interesse".<br />
Die meisten Betriebe äußerten sich positiv.<br />
Als wichtig werden genannt:<br />
e<strong>in</strong>e ausreichende Auswahl an regional erzeugtem Käse und<br />
e<strong>in</strong>e entsprechende Belieferungsmöglichkeit (auch kl<strong>e<strong>in</strong>er</strong>e Bestellmengen, am<br />
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Hotels und Gaststätten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<br />
Zu ihrem Interesse an regionalem Käse wurden Hotels und Gaststätten, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Regionalentwicklung engagieren, befragt. Das Me<strong>in</strong>ungsbild ist <strong>in</strong>sofern für den Gesamtbereich<br />
nicht <strong>in</strong> vollem Umfang repräsentativ. Vorrangige Zielgruppe für den Absatz von<br />
regionalem Käse s<strong>in</strong>d qualitätsorientierte Hotels und Restaurants mit regionalem Bezug und<br />
regionaler Identifikation.<br />
Für die befragten Hotels und Restaurants spielen vor allem <strong>der</strong> Preis des Käses und die Logistik<br />
(schnelle Lieferung, kurzfristige Bestellmöglichkeit, Haltbarkeit des Produktes) e<strong>in</strong>e