"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...
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Bei Herrn Sp<strong>in</strong>dler erfolgte die E<strong>in</strong>richtung durch die Firma Grob (Chur, Schweiz) durch Umbau<br />
e<strong>in</strong>es Kühl-LKW” (Kosten für Technik ohne Fahrzeug). Die Gesamtkosten lagen bei ca.<br />
100.000 € (Kosten für Technik, e<strong>in</strong>en gebraucht gekaufen LWK sowie den Reiferaum).<br />
Der Direktvermarktungsbetrieb Bauck konnte se<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Anlage deutlich preiswerter<br />
erstellen. Hier wurde e<strong>in</strong> gebraucht gekaufter Anhänger erst gefliest und dann mit gebrauchten<br />
Gerätschaften ausgestattet. Da <strong>der</strong> Betrieb nicht für Dritte arbeitet und ausschließlich<br />
Schafmilch <strong>in</strong> kl<strong>e<strong>in</strong>er</strong>en Mengen verkäst, kann die Anlage nicht als Modell für e<strong>in</strong>e<br />
mobile <strong>Käserei</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Eifel dienen.<br />
Von <strong>der</strong> Firma Grob (Chur, Schweiz), die über Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung mobiler <strong>Käserei</strong>en<br />
verfügt, wurde für die vorliegende Studie e<strong>in</strong> Kostenvoranschlag für e<strong>in</strong>e mobile<br />
<strong>Käserei</strong> e<strong>in</strong>geholt, wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Eifel zum <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> kommen könnte (siehe Kapitel 6).<br />
Interessant ist <strong>der</strong> Vergleich mit den Investitionskosten von Hofkäsereien. Hier kommt<br />
Dempewolf (2002) bei <strong>e<strong>in</strong>er</strong> exakten Kostenermittlung <strong>in</strong> 9 Hofkäsereien zu folgendem<br />
Ergebnis:<br />
"In <strong>der</strong> Praxis werden <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtung und den Bau <strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong>Käserei</strong> sehr unterschiedliche<br />
Summen <strong>in</strong>vestiert. Dabei ist die Spannbreite <strong>der</strong> Investitionssummen enorm und stark von<br />
<strong>der</strong> Milchart (Kuh, Ziege, Schaf) und <strong>der</strong> verarbeiteten Milchmenge abhängig. Hier lagen die<br />
Gesamt<strong>in</strong>vestitionen für den Bau von Hofkäsereien zwischen 55 000 und 750 000 €, wobei<br />
die Investitionssumme nur schwach mit <strong>der</strong> Verarbeitungsmenge korreliert". Bezogen auf die<br />
jährliche Verarbeitungsmenge schwankten die Investitionssummen zwischen 0,5 und 2 € je<br />
kg zu verarbeiten<strong>der</strong> Milch, wobei aus <strong>der</strong> Studie hervorgeht, dass es ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>deutigen<br />
Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> verarbeiteten Milchmenge und <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Festkosten gibt.<br />
DEMPEWOLF (2002) kommt zu dem Ergebnis, dass es kl<strong>e<strong>in</strong>er</strong>en Hofkäsereien durchaus mit<br />
ger<strong>in</strong>gen Investitionskosten gel<strong>in</strong>gen kann, erfolgreich zu wirtschaften.<br />
H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Anschaffungs- und Investitionskosten bietet e<strong>in</strong>e mobile <strong>Käserei</strong> den entscheidenden<br />
Vorteil, dass diese nicht auf jedem E<strong>in</strong>zelbetrieb anfallen. Erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d im<br />
e<strong>in</strong>fachsten Fall (Käsepflege und Lagerung nicht auf dem Hof des Milcherzeugers) das zur<br />
Verfügungstellen von ohneh<strong>in</strong> vorhandenen Wasser- und Strom-Anschlüssen für die mobile<br />
<strong>Käserei</strong>. Entsprechend ger<strong>in</strong>g ist das Investitionsrisiko.<br />
F<strong>in</strong>det die <strong>Käserei</strong>fung auf dem Betrieb des Milcherzeugers statt, muss dafür e<strong>in</strong> lebensmitteltauglicher<br />
Reife- und Lagerraum vorhanden se<strong>in</strong>. Gegebenenfalls können dafür vorhandenen<br />
Räumlichkeiten (z.B. Keller) genutzt werden. Möglich ist auch, dass mehrere<br />
Milcherzeuger e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Reiferaum nutzen.<br />
Da <strong>der</strong> Kostenaufwand für die Reiferäume im Verhältnis zu den Kosten für die E<strong>in</strong>richtung<br />
<strong>der</strong> Verarbeitungsräume anteilig ger<strong>in</strong>ger ist, weisen die von DEMPEWOLF (2002) angegebenen<br />
Kosten ke<strong>in</strong>e geson<strong>der</strong>ten Angaben für die Gebäudekosten von Reiferäume aus<br />
(Ausgaben s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtsummen enthalten; auch hier können die Kosten je nach örtlichen<br />
Gegebenheiten erheblich schwanken). In <strong>der</strong> Regel f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis die Reifung <strong>in</strong><br />
vorhandenen Räumen statt., die hierfür hergerichtet werden.<br />
Für die Kalkulation des Reiferaumes können bei Umnutzung vorhandener Räume angesetzt<br />
werden (GOEDECKE 2004, KTBL 2004):