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"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...

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geme<strong>in</strong>sam organisiert werden, ebenso ist hierüber beispielsweise e<strong>in</strong>e Abstimmung des<br />

Sortiments möglich.<br />

Je nach Vermarktungsweg kann <strong>der</strong> Käse lose o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> Teilstücken gemäß Fertigpackungsverordnung<br />

(verpackt, ggf. vakuumiert und etikettiert) für die Selbstbedienungstheke<br />

angeboten werden.<br />

Für alle Arbeitsschritte gilt:<br />

Sowohl das Fahrzeug als auch alle Räumlichkeiten, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Käse gereift und gelagert<br />

wird, müssen vom Veter<strong>in</strong>äramt abgenommen werden.<br />

4.2 Arbeitszeitbedarf<br />

a) Arbeitszeitbedarf für die Käseherstellung<br />

Für die Verarbeitung von 100.000 kg Milch zu Käse wird <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>er</strong> Hofkäserei e<strong>in</strong>e Vollarbeitskraft<br />

benötigt (SEIDEL 2005). Diese Zeitangabe umfasst den gesamten Prozess <strong>der</strong> Käseherstellung<br />

(<strong>in</strong>kl. Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Geräte und Räumlichkeiten, Käsepflege und Vermarktung,<br />

nicht jedoch den spezifischen Zeitaufwand für die Direktvermarktung, wie Verkaufszeiten im<br />

Hofladen, am Marktstand etc.).<br />

Größere Chargen s<strong>in</strong>d deutlich effizienter herzustellen als kl<strong>e<strong>in</strong>er</strong>e. Nach <strong>e<strong>in</strong>er</strong> Untersuchung<br />

von Bokermann (1996) liegt <strong>der</strong> Arbeitszeitbedarf <strong>der</strong> Gouda-Herstellung je 100 kg Milch<br />

(<strong>in</strong>kl. Käsepflege):<br />

bei <strong>e<strong>in</strong>er</strong> Verarbeitungsmenge von 100 kg/Tag bei gut 5 Std. je 100 kg Milch,<br />

während für e<strong>in</strong>e 500 kg-Charge nur noch 2 Std. je 100 kg Milch benötigt werden.<br />

Größere Mengen s<strong>in</strong>d deutlich rationeller herzustellen, weil für bestimmte Arbeitsschritte,<br />

z.B. das Dicklegen <strong>der</strong> Milch, e<strong>in</strong>e gewisse Zeitdauer notwendig ist, egal, wie groß die<br />

jeweils verarbeitete Charge ist.. Gleiches gilt für die Re<strong>in</strong>igung. So dauert <strong>in</strong>sgesamt <strong>der</strong><br />

Herstellungsprozess <strong>e<strong>in</strong>er</strong> fünffachen Käsemenge nur doppelt soviel Zeit.<br />

Für die Verarbeitung <strong>der</strong> Milch auf dem Hof des Milcherzeugers benötigt <strong>der</strong> Betreiber <strong>e<strong>in</strong>er</strong><br />

<strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong> rund 5 Stunden zum Käsen und weitere zwei Stunden zum Re<strong>in</strong>igen <strong>der</strong><br />

Gerätschaften (METZ 2000, FRIEDRICH 2005). Diese Zeit ist unabhängig, ob 200 o<strong>der</strong> 1000<br />

kg Milch verarbeitet werden. Da die Zeit des Käsers häufig limitieren<strong>der</strong> Faktor ist (und damit<br />

auch größter Kostenfaktor), sollte <strong>der</strong> Käsekessel jeweils ausgelastet werden. Die erwähnten<br />

Arbeitszeitdegressionen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong> allerd<strong>in</strong>gs nur dann auszuschöpfen,<br />

wenn sich <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Betrieb auf wenige Käsesorten begrenzt. Die Vielfalt kann allerd<strong>in</strong>gs<br />

ohne wesentlichen Zeitaufwand durch Zumischung von Gewürzen und Kräutern erhöht<br />

werden.<br />

b) Arbeitszeitbedarf für die Käsepflege<br />

Neben <strong>der</strong> Käseherstellung ist <strong>der</strong> Zeitaufwand für die nachfolgende, tägliche Käsepflege<br />

während <strong>der</strong> Reifung zu kalkulieren. Um den Käser von diesen Rout<strong>in</strong>earbeiten zu entlasten,<br />

kann die Käsepflege beim <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong><br />

entwe<strong>der</strong> auf dem Betrieb des Milcherzeugers (bei Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es geeigneten<br />

Reiferaumes und freier Arbeitskapazitäten) o<strong>der</strong><br />

durch e<strong>in</strong>e Hilfskraft unter Anleitung des Käsers erfolgen.

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