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"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...

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we<strong>der</strong> vom Landwirt geholt o<strong>der</strong> vom Käser beim nächsten Betriebsbesuch mitgebracht) und<br />

die weitere Pflege wie Waschen, Wenden, Salzen während des weiteren Reifeprozesses<br />

erfolgt dort. E<strong>in</strong>e genaue Zuordnung <strong>der</strong> Käse zum jeweiligen Besitzer muss immer gewährleistet<br />

se<strong>in</strong>, damit je<strong>der</strong> Landwirt den Käse aus <strong>der</strong> eigenen Milch zurückerhält.<br />

Je nach Käsesorte ist die Reifung unterschiedlich. Dazu wird <strong>der</strong> Käse im Reiferaum e<strong>in</strong>gelagert,<br />

regelmäßig je nach Rezept geschmiert (mit Salzwasser, Rotschmiere, Rotwe<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

ähnlichem) und gewendet. Das Salzen des Käses ist wichtig für die R<strong>in</strong>denbildung und den<br />

Geschmack des Käses. Die Reifedauer beträgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel 5 Wochen (= fertiger Schnittkäse)<br />

bis 3 Monate (= fertiger Hartkäse). Für Schimmelkäse s<strong>in</strong>d eigene Reiferäume notwendig,<br />

da <strong>der</strong> Kulturschimmel sonst auf alle weiteren Käsesorten übergehen würde.<br />

Reiferäume stellen folgende Anfor<strong>der</strong>ungen an das Raumklima (Anfor<strong>der</strong>ungen variieren<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> genannten Grenzen <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Käsesorte):<br />

- konstante Temperaturen (12 bis 15 °C),<br />

- konstante, mittlere Luftfeuchtigkeit (85 bis 95%) und<br />

- e<strong>in</strong>e gleichmäßige, nicht zu starke Luftumwälzung.<br />

Neben neuen Reiferäumen können bei entsprechenden Raumklimaverhältnissen auch alte<br />

Räume (z.B. Gewölbekeller, We<strong>in</strong>keller, alte Bergwerksstollen) verwendet werden. Keller<br />

kommen den Reifungsanfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> meisten Käsesorten entgegen, da dort das ganze<br />

Jahr über <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d (GOEDECKE 2004). Dies könnte auch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter<br />

Market<strong>in</strong>ggesichtspunkt se<strong>in</strong>, wobei hier allerd<strong>in</strong>gs auch die arbeitswirtschaftlichen Gesichtspunkte<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>- und Auslagerung des Käses sowie Lage <strong>der</strong> Räumlichkeiten (leichte<br />

Erreichbarkeit) berücksichtigt werden müssen.<br />

Wenn ke<strong>in</strong>e geeigneten Kellerräume vorhanden s<strong>in</strong>d, müssen Räumlichkeiten mit künstlicher<br />

Klimatisierung (Luftbe- und Entfeuchtung, Kühlung bzw. Heizung, Luftumwälzung)<br />

geschaffen werden.<br />

c) Lagerung bis zur Vermarktung<br />

Nach dem Reifeprozess wird <strong>der</strong> Käse bis zur Vermarktung e<strong>in</strong>gelagert. Falls die Reifung<br />

beim Betreiber <strong>der</strong> <strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong> erfolgte, ist <strong>der</strong> Käse vom Auftraggeber zunächst abzuholen.<br />

Je nach Käse, kann dieser nach abgeschlossener Reife noch ca. zwei (Schnittkäse) bis 12<br />

Monate (Bergkäse) gelagert werden, um dann als mittelalter o<strong>der</strong> alt gereifter Käse mit entsprechenden<br />

Preisaufschlägen vermarktet zu werden. Für die Lagerung gelten entsprechende<br />

Raumklimabed<strong>in</strong>gungen wie für die Reifung.<br />

d) Vermarktung<br />

Der Käse kann vom Landwirt über verschiedene Handelswege vermarktet werden. Dies<br />

umfasst die Direktvermarktung ab Hof o<strong>der</strong> über den Wochenmarkt, die Vermarktung über<br />

Wie<strong>der</strong>verkäufer, Regionalläden und den LEH, aber auch an Großabnehmer wie Kant<strong>in</strong>en<br />

o<strong>der</strong> Hotels.<br />

Denkbar s<strong>in</strong>d auch kooperative Strukturen, zu denen sich alle o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> käseherstellenden<br />

Landwirte und eventuell weitere <strong>in</strong>teressierte Gruppierungen (Regionalvermarktungs<strong>in</strong>itiativen,<br />

u.ä.) <strong>e<strong>in</strong>er</strong> Region zusammenschließen. So können Werbung und Vertrieb

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