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"Einsatz einer mobilen Käserei in der Eifel" - Landwirtschaftskammer ...

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Da die Grundlagen <strong>der</strong> Käseherstellung gleich s<strong>in</strong>d, egal ob Kuh-, Schaf- o<strong>der</strong> Ziegenmilch<br />

verarbeitet wird, kann <strong>der</strong> Käser <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong> die Milch unterschiedlicher Tierarten<br />

verarbeiten. Allerd<strong>in</strong>gs ist entsprechendes Fachwissen und viel Erfahrung des Käsers<br />

hierfür notwendig, um e<strong>in</strong> so breit gefächertes Sortiment herstellen zu können. Ebenso können<br />

an e<strong>in</strong>em Tag konventionell erzeugte Milch und am nächsten Ökomilch verarbeitet<br />

werden. Bei Öko-Käse s<strong>in</strong>d dabei die speziellen Gesetze und Verordnungen zur Herstellung<br />

von Öko-Lebensmittel zu beachten.<br />

Arbeitsschritte bei <strong>der</strong> Herstellung von Schnitt- und Hartkäse s<strong>in</strong>d (KOCH 2000, AICHINGER<br />

et al. 2004):<br />

- Gleichmäßiges Erhitzen <strong>der</strong> Milch (auf 29 bis 35°C; je nach Käsesorte; je höher die<br />

Temperatur, umso fester wird <strong>der</strong> Käse) im Kupferkessel<br />

- Dicklegung <strong>der</strong> Milch durch Zugabe von Milchsäurebakterien und Lab (ca. 30 bis 35<br />

M<strong>in</strong>uten)<br />

- Zerkl<strong>e<strong>in</strong>er</strong>ung <strong>der</strong> dickgelegten Milch zum sogenannten "Käsebruch" mit <strong>der</strong> "Harfe"<br />

(je kl<strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong>der</strong> Käsebruch, umso größer ist die Entmolkung, d.h. umso fester wird <strong>der</strong><br />

Käse)<br />

- Füllen des Bruchs <strong>in</strong> sortentypische, perforierte Formen<br />

- Salzbad (ca. 2 Tage; aus dem körnigen Bruch entsteht fester Käseteig; regelmäßiges<br />

Wenden notwendig)<br />

100 l Kuhmilch ergeben etwa 8-12 kg Schnittkäse (SCHOLZ 2003, BRÜGGEMANN 2005).<br />

Die Ausbeute hängt vom Eiweiß- und Fettgehalt <strong>der</strong> Milch und <strong>der</strong> herzustellenden Käsesorte<br />

ab. Schafmilch hat e<strong>in</strong>en höheren Anteil an Milch<strong>in</strong>haltsstoffen und ergibt daher e<strong>in</strong>e<br />

entsprechend höhere Käseausbeute.<br />

In <strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong> müssen die teilweise sehr zeitaufwendigen Arbeitsschritte so organisiert<br />

werden, dass die Verweilzeit des Käsemobils auf dem Betrieb des Milcherzeugers<br />

effektiv genutzt wird. Nach den bisherigen Erfahrungen erledigt <strong>der</strong> Käser dort die Arbeiten<br />

bis zum E<strong>in</strong>füllen des Bruchs <strong>in</strong> die Käseformen. Wenn die auf dem Betrieb verbleibende<br />

Molke weitgehend aus den Formen abgelaufen ist, kann er den Heimweg antreten. Der Käse<br />

bleibt dann über Nacht, ggf. auch länger, <strong>in</strong> den Formen, wird anschließend entnommen und<br />

<strong>in</strong> das Salzbad e<strong>in</strong>gelegt. Abtropfzeit und die Dauer des Salzbades s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Käseart abhängig, so dass hier ke<strong>in</strong>e pauschalen Werte angesetzt werden können. E<strong>in</strong>ige<br />

Käsearten, wie Mozzarella, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> wenigen Stunden hergestellt und können direkt auf dem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb bleiben. Es überwiegen aber diejenigen Sorten, <strong>der</strong>en Herstellung<br />

sich wegen langer Abtropf-, Säuerungs- und Salzungszeiten über e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> mehrere<br />

Tage h<strong>in</strong>zieht. Neben e<strong>in</strong>em Reifekeller benötigt <strong>der</strong> Käser daher auch Räumlichkeiten,<br />

<strong>in</strong> denen er den Käse während dieser sortenspezifischen Zeiten lagern kann und die Arbeitsschritte<br />

vornimmt, die er aus Zeit- und Organisationsgründen auf dem Betrieb des Milcherzeugers<br />

nicht erledigt.<br />

b) Reifung<br />

Die Lagerung des Käses bis zur endgültigen Reife und Vermarktung f<strong>in</strong>det entwe<strong>der</strong> beim<br />

Betreiber <strong>der</strong> <strong>mobilen</strong> <strong>Käserei</strong> o<strong>der</strong> beim Milcherzeuger statt. Im ersten Fall behält <strong>der</strong> Käser<br />

den noch jungen Käse <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Reifekeller zur weiteren Behandlung. Im zweiten Fall wird<br />

<strong>der</strong> noch nicht durchgereifte Käse zurück auf den landwirtschaftlichen Betrieb gebracht (ent-

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