2006 - SkyGuide
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Internationale Kooperationen<br />
Skyguide ist überzeugt, dass die Fähigkeit zur internationalen<br />
Zusammenarbeit der Prüfstein für den Erfolg oder das<br />
Scheitern des SES Programms darstellt. Ihre konstante und<br />
erfolgreiche Kooperation über die Landesgrenzen hinweg<br />
zeigt, dass skyguide bereits heute für Europa bereit ist.<br />
FAB Machbarkeitsstudie mit Frankreich abgeschlossen<br />
Das Programm für einen einheitlichen europäischen Luftraum<br />
sieht vor, dass dieser nach grösseren, dem Verkehrsfluss<br />
entsprechenden Lufträumen (FAB) organisiert wird. Damit<br />
kann der Luftverkehr viel effizienter abgewickelt werden,<br />
da Landesgrenzen keine operationellen Hindernisse mehr<br />
darstellen. Die Europäische Kommission hat entschieden,<br />
den Staaten selbst die Initiative zur Bildung von Zusammenschlüssen<br />
zu überlassen. Skyguide und die französische<br />
Flugsicherung DSNA haben eine Machbarkeitsstudie für<br />
einen gemeinsam zu bewirtschaftenden FAB durchgeführt.<br />
Die Studie weist den Vorteil eines solchen FABs eindeutig<br />
nach und formuliert konkrete Vorschläge, die den<br />
zuständigen nationalen Autoritäten vorgelegt wurden.<br />
Am 6. September <strong>2006</strong> entschied der Bundesrat, mit<br />
Frankreich Verhandlungen aufzunehmen. Die Direktoren<br />
der zwei nationalen Regulatoren haben mit Unterstützung<br />
der betreffenden Luftwaffen eine Absichtserklärung unterzeichnet,<br />
die den ersten institutionellen Schritt für die<br />
Festlegung eines gemeinsamen Luftraums darstellen.<br />
Teilnahme am FAB Europe Central<br />
In Koordination mit den Arbeiten am FAB zwischen Frankreich<br />
und der Schweiz nimmt skyguide seit November <strong>2006</strong><br />
mit den Flugsicherungdienstleistern Frankreichs, der Beneluxländer,<br />
Deutschlands und von Eurocontrol-Maastricht an<br />
einer Machbarkeitsstudie für einen gemeinsamen FAB<br />
Europe Central teil. Mit diesen sechs Ländern deckt der FAB<br />
Europe Central geografisch die gesamte »Core Area« Europas<br />
ab und stellt ein strategisch wichtiges Projekt dar, an dem sich<br />
die Schweiz nun direkt beteiligt. Die Resultate der Machbarkeitsstudie<br />
FAB Europe Central sollen Ende 2008 vorliegen.<br />
Europäische Normen eingeführt<br />
Das SES Programm sieht vor, dass ein nationaler Regulator<br />
nur zertifizierte Anbieter mit dem Betrieb eines Functional<br />
Airspace Block beauftragen darf. Ende 2005 erstellte<br />
skyguide zusammen mit dem BAZL einen Handlungsplan,<br />
der zur Zertifizierung führen sollte. <strong>2006</strong> widmete sich<br />
skyguide mit grosser Energie der Umsetzung der Europäischen<br />
Sicherheitsnormen ESARR (Eurocontrol Safety<br />
Regulatory Requirements). Schon im Mai konnte skyguide<br />
die Basisdokumentation für den Zertifizierungsprozess<br />
überreichen. Nach einer ersten Phase, in der die Dokumentation<br />
grundlegend geprüft wurde, führte das BAZL sowohl<br />
an den Haupt- als auch den Nebenstandorten der skyguide<br />
zahlreiche Audits durch. Zwischen September und Dezember<br />
konnte skyguide sämtliche noch offenen Punkte beheben.<br />
Mit der im Dezember erfolgten SES Zertifizierung ist<br />
skyguide eine der ersten Flugsicherungen, die die für den<br />
Single European Sky notwendige Lizenz erhalten hat.<br />
2007 werden die Arbeiten im Rahmen des SES fortgesetzt,<br />
und 12 Audits sind bereits geplant. Mit der Zertifizierung<br />
bestätigt das BAZL, dass die Grundlagen und Prozesse der<br />
skyguide den europäischen Ansprüchen gerecht werden. In<br />
den kommenden Monaten geht es darum, diese Veränderungen<br />
zu schulen und aktiv zu fördern.<br />
Vertragliche Regelungen existierender Delegationen<br />
Skyguide hat ihre Bemühungen um eine vertragliche<br />
Regelung der existierenden Luftraumdelegationen im<br />
benachbarten Ausland weitergeführt und Verhandlungen mit<br />
der deutschen (DFS), österreichischen (Austro Control) und<br />
italienischen Flugsicherung (ENAV) geführt. Die Regeln des<br />
Single European Sky bilden die vertragliche Basis für die<br />
Verhandlungen. Sie erlauben es, unter Vorbehalt einer<br />
Genehmigung der entsprechenden Regulatoren, dass die<br />
Flugsicherungsunternehmen untereinander die Bedingungen<br />
für grenzüberschreitende Kontrolldienste aushandeln.<br />
Skyguide und die DFS arbeiteten verschiedene Studien aus,<br />
die die grenzüberschreitende Flugsicherung regeln. Basierend<br />
darauf haben die deutschen und Schweizer Luftfahrtbehörden<br />
entschieden, dass skyguide die Flugsicherung im<br />
Süddeutschen Raum weiterführt. Die Modalitäten dieser<br />
Delegation und deren Finanzierung konnten bisher jedoch<br />
nicht terminiert werden.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 23