2006 - SkyGuide
2006 - SkyGuide
2006 - SkyGuide
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Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Zu den Bildern<br />
Die Bilder, die im November und Dezember <strong>2006</strong><br />
im Flugsicherungszentrum in Genf, im Kontrollturm<br />
am Flughafen Zürich Kloten sowie im<br />
Flugsicherungszentrum in Wangen bei<br />
Dübendorf entstanden, zeigen 9 von 227 Frauen,<br />
die in den verschiedensten Berufen bei skyguide<br />
tätig sind.<br />
Die Aufnahmen stammen von Nelly Rodriguez,<br />
Preisträgerin in der Kategorie Werbefotografie<br />
»The Selection vfg 2005«.
Inhalt<br />
Skyguide in Kürze 3<br />
Übersicht Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />
Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten 6<br />
Vorwort des CEO 7<br />
Meilensteine <strong>2006</strong> 9<br />
Leistungskennzahlen 12<br />
Nachhaltige Unternehmensführung<br />
Auftrag und Strategie<br />
Nachhaltigkeit und Leistungsauftrag 20<br />
Strategie im internationalen Kontext 22<br />
Umsetzung in der Praxis<br />
Sicherheit an erster Stelle 25<br />
Zuverlässiger Betrieb 27<br />
Wirtschaftlichkeit für die Kunden 30<br />
Technologie und Innovation 31<br />
Mitarbeiterkompetenz und Sozialpolitik 35<br />
Umwelt und Lärmschutz 40<br />
Corporate Governance<br />
Verwaltungsrat 42<br />
Geschäftsleitung 43<br />
Unternehmensführung 45<br />
Finanzen<br />
Statutarische Jahresrechnung<br />
Erfolgsrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre 52<br />
Bilanzen per 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 53<br />
Anhang zur statutarischen Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong> 54<br />
Vorschlag des Verwaltungsrats 58<br />
Bericht der Revisionsstelle 59<br />
Konsolidierte Jahresrechnung<br />
Konsolidierte Erfolgsrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre 60<br />
Konsolidierte Bilanzen per 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 61<br />
Konsolidierte Mittelflussrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre 62<br />
Konsolidierter Nachweis der Eigenkapitalveränderungen<br />
für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre 64<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong> 66<br />
Bericht des Konzernprüfers 83<br />
Flugsicherungsrechnung <strong>2006</strong> 84<br />
Abkürzungsverzeichnis 86<br />
Informationen und Impressum 88<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 1
Skyguide in Kürze<br />
Mandat und Serviceleistungen<br />
Die Schweizerische Aktiengesellschaft für zivile und<br />
militärische Flugsicherung skyguide koordiniert und leitet<br />
den Flugverkehr im europäischen transalpinen Luftraum.<br />
Das Unternehmen ist spezialisiert auf Flugsicherung in<br />
komplexen, intensiv genutzten Lufträumen. Es erbringt im<br />
öffentlichen Interesse qualitativ hochwertige Dienstleistungen<br />
für zivile und militärische Kunden im schweizerischen sowie<br />
im ausländischen Luftraum, wo die Flugsicherungsdienste an<br />
skyguide delegiert sind.<br />
Unternehmenswerte<br />
Hohe ethische Prinzipien, ein alle Bereiche durchdringendes<br />
Sicherheitsdenken, ein uneingeschränktes professionelles<br />
Verantwortungsbewusstsein und grosses Engagement<br />
zeichnen die Unternehmenskultur der skyguide aus. Diese<br />
Werte werden täglich gelebt und fördern die Entwicklung<br />
aller Mitarbeitenden:<br />
– Safety<br />
Sicherheit bestimmt unser Handeln und unsere<br />
Dienstleistungen.<br />
– Professionalism<br />
Jede und jeder verinnerlicht die Standards und ethischen<br />
Grundsätze, die unserer Arbeit eigen sind.<br />
– Dedication<br />
Anforderungen und Erwartungen unserer Kunden<br />
erfüllen wir mit Engagement.<br />
Vision<br />
Die höchsten Standards sind der Massstab in der Flugsicherung.<br />
Das Ziel von skyguide ist es, durch Optimierung der<br />
Leistungen und durch laufende Verbesserung der Sicherheit<br />
diese Vision zu erreichen. Jede unternehmerische Aktivität ist<br />
darauf ausgerichtet.<br />
Standorte und Verantwortungsbereich<br />
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Genf ist auf den Landesflughäfen<br />
Genf und Zürich sowie den Regionalflughäfen Bern<br />
Belp, Buochs, Grenchen, Lugano Agno, St.Gallen Altenrhein<br />
und auf den vorwiegend militärisch, bzw. zivil-militärisch<br />
genutzten Flugplätzen Alpnach, Dübendorf, Emmen,<br />
Locarno, Meiringen, Payerne und Sitten tätig. 2008 wird das<br />
Flugsicherungspersonal des Regionalflugplatzes Les Eplatures<br />
übernommen. Die Anzahl der von skyguide kontrollierten<br />
zivilen Flugkilometer verteilt sich zu knapp 55% auf den<br />
Schweizer Luftraum und zu etwa 45% auf den zugewiesenen<br />
ausländischen Luftraum.<br />
Standorte skyguide<br />
Genf Cointrin<br />
• Militärische Standorte<br />
• Zivile Standorte<br />
Grenchen<br />
Emmen<br />
Alpnach<br />
Payerne Bern Belp<br />
Sion<br />
Zürich Kloten<br />
Buochs<br />
Meiringen<br />
Locarno<br />
St.Gallen Altenrhein<br />
Dübendorf<br />
Lugano Agno<br />
Geschichte<br />
Skyguide geht auf das 1922 gegründete Telegrafieunternehmen<br />
Marconi Radio AG zurück. Dieses wurde 1928 in<br />
Radio Schweiz AG umfirmiert. 1931 übertrug ihr das Eidgenössische<br />
Luftamt die Verantwortung für die Flugsicherung<br />
in der Schweiz. Im Zuge einer verstärkten Ausrichtung auf<br />
das heutige Kerngeschäft wurden 1988 die flugsicherungsspezifischen<br />
Sparten ausgegliedert und in der Swisscontrol,<br />
Schweizerische AG für Flugsicherung, zusammengefasst.<br />
1996 erlangte die Swisscontrol die finanzielle Selbständigkeit.<br />
2001 erteilte der Bund dem Unternehmen zusätzlich das<br />
Mandat für die militärische Flugsicherung. Zum ersten Mal<br />
in der Geschichte der europäischen Luftfahrt wurden die<br />
zivile und militärische Flugsicherung durch ein einziges<br />
Unternehmen erbracht. Um diese strategische Neuausrichtung<br />
zu markieren und das Integrationsbestreben zu stärken,<br />
nahm die Firma den Namen skyguide an.<br />
Zivil-militärische Integration<br />
Wird ein Luftraum über seine Kapazität genutzt, treten<br />
Verspätungen im Linienflugverkehr auf und Luftraumbeschränkungen<br />
werden erlassen, worunter besonders die<br />
Leichtaviatik zu leiden hat. Zudem können Militärflugübungen<br />
nicht mehr mit grösseren Verbänden durchgeführt<br />
werden. Die zivil-militärische integrierte Flugsicherung, die<br />
seit 2001 in der Schweiz Realität ist, erhöht die Flexibilität der<br />
Luftraumnutzung zum Vorteil aller.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 3
Übersicht Geschäftsjahr <strong>2006</strong>
Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />
Nachhaltiger Service Public<br />
Skyguide besitzt einen Leistungsauftrag, der das Ziel klar<br />
vorgibt. Sie will für alle Nutzer ihrer Dienstleistungen einen<br />
nachhaltigen Service Public anbieten. Das bedeutet für uns,<br />
dass unsere Performance stimmen muss: der Flugverkehr<br />
muss sicher, wirtschaftlich und flüssig erfolgen. Wir sind aber<br />
auch einer verantwortlichen und vorausschauenden Sozialpolitik<br />
als Grundlage für die weitere erfolgreiche Unternehmensentwicklung<br />
verpflichtet, denn das »Produkt« Sicherheit<br />
setzt ein Arbeitsklima voraus, das von Vertrauen, Respekt und<br />
Wertschätzung geprägt ist. Weiter verstehen wir Nachhaltigkeit<br />
als die Aufforderung, unsere Zukunft in Europa aktiv<br />
mitzugestalten, indem wir uns den veränderten Rahmenbedingungen<br />
anpassen. Dazu ist es notwendig, dass wir die<br />
Regeln der Finanzierung der Flugsicherung mit allen unseren<br />
Partnern und dem Gesetzgeber klären, um in Zukunft das<br />
Schweizer Kompetenzzentrum für alle Aspekte der Flugsicherung<br />
zu bleiben. Vor diesem Hintergrund erscheint das<br />
Jahr <strong>2006</strong> als ein Jahr der Grundlagenarbeit, in dem wir<br />
Weichen innerhalb des Unternehmens neu gestellt und<br />
unsere Ausrichtung in Europa geklärt haben.<br />
Organisatorische Änderungen<br />
Nur dank der festen Verankerung der Strategie im<br />
Unternehmen ist es möglich, einen breit angelegten Organisationswandel<br />
ohne Einschränkungen für den Geschäftsablauf<br />
durchzuführen. <strong>2006</strong> befanden sich fast alle Abteilungen<br />
des Unternehmens im Umbau. Im Juni <strong>2006</strong> ernannten wir<br />
Urs Ryf zum Leiter des Flugsicherungsbetriebs. Der<br />
Führungswechsel in den Operations wurde von verschiedenen<br />
Zuständigkeitsverschiebungen in den Abteilungen<br />
Finances, Human Resources, Technics und im Bereich Safetymanagement<br />
begleitet. Ende des Jahres trat Alain Rossier, der<br />
von Mitarbeitenden und Verwaltungsrat für seine Kompetenz<br />
und Integrität geschätzt wurde, von seiner Funktion als CEO<br />
zurück. Unter seiner Leitung hat das Unternehmen die<br />
Doppelstrategie der Leistungssteigerung und der europäischen<br />
Konsolidierung bisweilen unter schwierigsten<br />
Bedingungen konsequent verfolgt.<br />
Wir prägen Europa mit<br />
Das Jahr steht aber vor allem im Zeichen des Projektes des<br />
einheitlichen europäischen Luftraums Single European Sky.<br />
Mit der Übergabe des Zertifikats im Dezember hat uns das<br />
Bundesamt für Zivilluftfahrt den planmässigen Abschluss der<br />
aufwändigen Arbeiten bestätigt. <strong>2006</strong> konnten wir auch die<br />
Studie abschliessen, die wir mit Frankreich zusammen<br />
führten und die eine gemeinsame Bewirtschaftung eines<br />
funktionalen Luftraumblocks (Functional Airspace Block<br />
oder FAB) zum Inhalt hat. Der Bundesrat hat diese Initiative<br />
bekräftigt und die betrieblichen sowie wirtschaftlichen<br />
Vorteile, die den Luftraumbenutzern erwachsen werden,<br />
erkannt. Damit nicht genug, beteiligt sich skyguide doch<br />
seit Herbst <strong>2006</strong> an einem noch grösseren Projekt namens<br />
»FAB Europe Central«. Dieses umfasst sieben Flugsicherungen<br />
aus sechs Nationen und prüft, wie die Lufträume von<br />
Deutschland, Belgien, der Niederlande, Luxemburg,<br />
Frankreich und der Schweiz zusammengeschlossen werden<br />
könnten und welche Vorteile den Nutzern daraus erwachsen<br />
würden. Die politischen Instanzen erwarten die Studie als<br />
Grundlage für die zukünftige Entwicklung des europäischen<br />
Luftverkehrsmanagements.<br />
Motivierte und engagierte Mitarbeitende<br />
Die Flugsicherung ist ein «Service-Business» und die<br />
Grundlage dafür sind motivierte und engagierte Mitarbeitende.<br />
Die tägliche sichere Führung des Luftverkehrs ist nur<br />
dank dem Einsatz unserer MitarbeiterInnen auf allen Stufen<br />
und Spezialgebieten möglich. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung<br />
drücken ihnen dafür den besten Dank aus.<br />
Guy Emmenegger<br />
Verwaltungsratspräsident<br />
6<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Vorwort des CEO<br />
Unvermindertes Verkehrswachstum<br />
Mit durchschnittlich fast 3200 kontrollierten Flügen pro Tag<br />
verzeichnete skyguide die höchsten je gemessenen Werte in<br />
ihrem Einflussgebiet. Dank guter Wirtschaftslage steigt die<br />
Nachfrage nach Flügen trotz hoher Rohölpreise weiter.<br />
Unsere primäre Aufgabe ist es, diesen Verkehr sicher durch<br />
unseren Luftraum zu leiten. Flugsicherung beschränkt sich<br />
jedoch nicht auf die operationelle Leistung, die wir jeden Tag<br />
erbringen, sondern wir stehen in einem Spannungsfeld<br />
zwischen steigender Nachfrage der Kunden, immer breiter<br />
abgestützten internationalen Normen, die unsere Arbeit<br />
reglementieren, und grossen technischen Herausforderungen,<br />
die auf Grund zunehmender Automatisierung gemeistert<br />
werden wollen. Zugleich wollen wir unsere europäische<br />
Zukunft planen. Da ist es wichtig, seine Priorität zu kennen<br />
und die heisst Sicherheit.<br />
Skyguide mit SES Zertifizierung<br />
Zu unserer Genugtuung ist unser Sicherheitsmanagement,<br />
das wir seit Jahren konstant ausbauen, Ende Dezember mit<br />
dem Single European Sky (SES) Zertifikat des Bundesamt für<br />
Zivilluftfahrt (BAZL) für eurokompatibel befunden worden.<br />
<strong>2006</strong> haben wir konsequent auf dieses Ziel hingearbeitet und<br />
somit ein wichtiges strategisches Ziel erreicht.<br />
NLR Folgebericht attestiert Fortschritte<br />
Wir haben einen grossen Schritt hin zu einem System<br />
gemacht, das mit grosser Offenheit und Transparenz jeden<br />
Vorfall untersucht. Diese Just Culture, die nicht auf dem<br />
Prinzip des Strafens, sondern der fortschreitenden Verbesserung<br />
des Systems beruht, ist nicht selbstverständlich und<br />
bedarf intensiver Aufklärung und weiterem konstantem<br />
Vertrauensaufbau. Das niederländische Nationale Luft- und<br />
Raumfahrtslaboratorium (NLR) hat Mitte <strong>2006</strong> ein Nach-<br />
Audit zum ersten Bericht zur Sicherheit in der Schweizer<br />
Luftfahrt aus dem Jahr 2003 durchgeführt, um die seit damals<br />
erreichten Fortschritte zu messen. In seinem Folgebericht hebt<br />
das NLR den Unterbestand bei den FlugverkehrsleiterInnen<br />
hervor und fordert skyguide auf, mehr operationelles Personal<br />
zu rekrutieren und auszubilden. Dagegen attestiert der Bericht,<br />
dass wir mit unserem Safety Management und dem Berichtswesen<br />
sowohl bei den Prozessen als auch bei der personellen<br />
Kompetenz grosse Fortschritte gemacht haben.<br />
Verschobene Einführung von UAC-CH<br />
Die verschobene Einführung des für März <strong>2006</strong> angekündigten<br />
Kontrollzentrums für den oberen Luftraum (Upper<br />
Area Control Center Switzerland oder UAC-CH) verlangte uns<br />
einiges an Flexibilität ab. Gegen Ende des Projektes zeigte sich,<br />
dass die bisherigen Qualitätssicherungsprozesse den neuen<br />
europäischen Anforderungen nicht mehr genügen. Das BAZL<br />
entschied sich daher, die Einführung zu verschieben. Obwohl<br />
der obere Luftraum in der Schweiz virtuell schon seit 2002<br />
besteht, führte dies bei den Mitarbeitenden und unseren<br />
Kunden zu Verunsicherung.<br />
Bald 15 Standorte<br />
Im Frühjahr <strong>2006</strong> hat skyguide das Flugsicherungspersonal<br />
des Flugplatzes Buochs in der Zentralschweiz fest übernommen.<br />
Anfang 2007 folgte das Personal von Grenchen und<br />
St.Gallen Altenrhein. Bis 2008 soll auch noch Les Eplatures<br />
integriert werden. Die Übernahme bekräftigt unser<br />
Engagement für die sichere Abwicklung des Luftverkehrs im<br />
gesamten, von skyguide kontrollierten Luftraum und die<br />
Harmonisierung der Abläufe.<br />
Konstante Verbesserung der technischen Infrastruktur<br />
Erfolgreich verliefen weiter eine grosse Anzahl Unternehmensprojekte<br />
wie die Inbetriebnahme des neuen Instrumentenlandesystems<br />
auf der Piste 28 in Zürich oder das im<br />
Kontrollzentrum Genf eingeführte Kontrollsystem. Dieses hat<br />
sich nach einjährigem Betrieb als solide und sehr benutzerfreundlich<br />
erwiesen. Die damit erzielte Erhöhung der<br />
Produktivität kompensierte einen Teil der Kapazitätseinbusse<br />
wegen des UAC-CH Abbruchs. Die Modernisierung des<br />
Pilotenbriefing Systems an allen Flugplätzen und Flugfeldern<br />
in der Schweiz, stellt einen weiteren Erfolg dar. AMIE Selfbriefing<br />
heisst das in Zusammenarbeit mit der österreichischen<br />
Flugsicherung Austro Control entwickelte System, dessen<br />
Technologie weitere Kooperationspartner anziehen dürfte.<br />
Integration nun auch bei Luftfahrtdaten<br />
Die gute Zusammenarbeit mit der Luftwaffe, z.B. während<br />
dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos und in der<br />
flexiblen Bewirtschaftung des Luftraums, kommt allen<br />
Nutzern des Luftraums zugute. Sie verdient auch deshalb<br />
erwähnt zu werden, weil es noch immer kein europäisches<br />
Land gibt, in dem die Integration so weit fortgeschritten ist<br />
wie in der Schweiz.<br />
Beruf FlugverkehrsleiterIn eidgenössisch anerkannt<br />
<strong>2006</strong> erhielt der Beruf FlugverkehrsleiterIn vom Bund die<br />
eidgenössische Anerkennung. Wir sind zuversichtlich, dass<br />
dies und unsere Bestrebungen, dem Skyguide Training Center<br />
den Status einer höheren Fachschule zu verleihen, einen<br />
positiven Einfluss auf die Ausbildungssituation im operationellen<br />
Bereich haben wird. Denn trotz der Attraktivität des<br />
Berufs leiden wir noch immer an Personalmangel.<br />
Ich danke dem Verwaltungsrat und allen Kolleginnen und<br />
Kollegen für das Vertrauen, das sie mir als interimistischem<br />
CEO entgegenbringen. Ich freue mich, die in uns gestellten<br />
Erwartungen auch in Zukunft voll zu erfüllen.<br />
Francis Schubert<br />
CEO a.i.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 7
Susanne Büecheler<br />
Leiterin Reception und Back Office Zürich<br />
»Wenn man das Ziel von Kritik ist, übersieht<br />
man leicht die vielen kleinen Erfolge. Daraus<br />
positive Energie zu schöpfen liegt mir sehr am<br />
Herzen. Als Frau stelle ich in der skyguide<br />
immer wieder fest, dass Gentlemen nicht<br />
ausgestorben sind!«<br />
8<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Meilensteine <strong>2006</strong><br />
Januar<br />
AMIE Selfbriefing<br />
Als Ersatz der bewährten AMIE (AIS MET Information<br />
Environment) Terminals für die Flugvorbereitung wurden<br />
62 über die ganze Schweiz verteilte Flugplätze und Flugfelder<br />
mit den neuen AMIE Selfbriefing-Terminals ausgerüstet.<br />
Das in Kooperation mit Austro Control und den Partnern<br />
MeteoSchweiz, Swisscom und Thales TS realisierte System<br />
bietet den PilotInnen eine verbesserte und effizientere<br />
Dienstleistung.<br />
März<br />
Einführung des Kontrollzentrums UAC-CH wird verschoben<br />
Die letzte Etappe des Programms Upper Area Control Center<br />
Switzerland (UAC-CH) konnte wegen Nichtgenehmigung<br />
durch das BAZL nicht eingeführt werden. Nachdem sieben<br />
von acht Etappen des UAC-CH erfolgreich realisiert werden<br />
konnten, sollte mit der achten die Zusammenlegung der<br />
Upper-Sektoren von Zürich (East) und Genf (West) in einem<br />
einzigen, vom Genfer Zentrum aus kontrollierten Luftraum<br />
erfolgen. Nach eingehender Prüfung der verschiedenen<br />
anstehenden Projekte beschliesst die Geschäftsleitung, das<br />
UAC-CH nicht vor 2010 einzuführen.<br />
April<br />
Buochs als zwölfter Standort<br />
Mit der Übernahme der Flugsicherungsdienste auf dem<br />
Nidwaldner Flugplatz Buochs erhält skyguide einen zwölften,<br />
permanent betriebenen Standort.<br />
Mai<br />
Stärkung und Ausbau im Bereich Safety<br />
Mit der Trennung der bisherigen Abteilung Safety- und<br />
Quality-Management erfährt der Bereich Sicherheit eine<br />
Stärkung. Die Leitung der neuen Abteilung Safety<br />
Management übernimmt Jürg Schmid, vormaliger Head of<br />
Flight Safety der Swiss International Airlines. Die Abteilung<br />
»Corporate Management Systems« unter der Leitung von<br />
Martin Probst umfasst das Quality-, Information-, Securityund<br />
Enterprise Risk Management.<br />
Juni<br />
Wechsel in der Leitung des Flugsicherungsbetriebs<br />
Nach 35 Jahren bei skyguide und 4 Jahren in der Leitung<br />
des Flugsicherungsbetriebs übergibt Carlo Bernasconi seine<br />
Funktion an Urs Ryf, den früheren Projektleiter der zivilmilitärischen<br />
Integration und der Abteilung Operations<br />
Project and Planning Support.<br />
Neue Organisation des Bereichs HR eingeführt<br />
Nach der Neudefinition der Dienste des Bereichs Human<br />
Resources tritt die neue Organisation in Kraft. Mit der funktionellen<br />
und integrierenden Weiterentwicklung sollen die<br />
HR Tätigkeiten abteilungs- und standortübergreifend<br />
harmonisiert und besser koordiniert werden.<br />
FAB Frankreich-Schweiz: positive Vorzeichen<br />
Die 2004 begonnene Machbarkeitsstudie für die Schaffung<br />
eines französisch-schweizerischen funktionalen Luftraumblocks<br />
(Functional Airspace Block, FAB) ist abgeschlossen.<br />
Die mit der französischen »Direction des Services de la<br />
Navigation Aérienne« (DSNA) erarbeitete Studie zeigt<br />
objektiv und eindeutig den Nutzen der engeren Zusammenarbeit<br />
in einem gemeinsamen FAB.<br />
Aufbau eines unternehmensweiten »Security Managements«<br />
Das »Security Management« oder Betriebssicherheitssystem<br />
der skyguide erstreckt sich auf die Gebiete der Sicherheit der<br />
operationellen Daten, der Sicherheit des Personals sowie der<br />
Sicherheit der Gebäude und Anlagen.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 9
August<br />
Nächste Schritte im Transfer Kloten-Dübendorf<br />
Mit den fortlaufenden Arbeiten der technischen Basisinstallationen<br />
und dem Transfer des Skyguide Training Centers<br />
(STC) von Kloten nach Dübendorf ist ein weiterer Teil dieses<br />
grossen Projekts abgeschlossen.<br />
Bereich Technik und Projektsteuerung neu organisiert<br />
Die optimale Entwicklung und der Unterhalt der technischen<br />
Infrastruktur für die Flugverkehrsleitung sind die Kernaufgaben<br />
des Bereichs Technik. Um diese Aufgaben zu stärken,<br />
soll der Aufbau eines neuen Multiprojekt-Managements, das<br />
die Gesamtsteuerung der Projekte und der Ressourcen über<br />
alle Departemente hinweg regelt, aufgebaut werden. Weiter<br />
soll die schweizweite Angleichung des System-Managements<br />
(SYMA) vorangetrieben werden. Die Geschäftsleitung legte<br />
die Rahmenbedingungen und das Mandat fest.<br />
Immobilien- und Hausdienste neu angegliedert<br />
Aufgrund der Neugestaltung des technischen Bereichs<br />
werden die Immobilien- und Hausdienste dem Bereich<br />
Finanzen unterstellt.<br />
September<br />
Erfolg des TACO Bern als Wegbereiter<br />
Das Flugdatenverarbeitungssystem TACO (Tower/Approach<br />
Communication) ist grundlegend erneuert und in Bern<br />
erfolgreich in Betrieb genommen worden. Die Weiterentwicklung<br />
besteht unter anderem in einem verbesserten<br />
operationellen Workflow, Koordinierungsfunktionen<br />
zwischen einzelnen Sektoren sowie der Einbindung von<br />
VFR-Verkehr.<br />
Oktober<br />
Aeronautical Information Management (AIM) mit neuem Service Centre<br />
Das Service Centre bietet einen harmonisierten Kundendienst<br />
für sämtliche AIM-Dienstleistungen in der Schweiz.<br />
Flight Crews, Privatpiloten usw. können das AIM Service<br />
Center der skyguide an einer einzigen Kontaktstelle über die<br />
von ihnen bevorzugten Kommunikationsmittel erreichen,<br />
und dies 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr.<br />
Zürcher Ostanflug neu mit ILS<br />
Die Verwendung der Piste 28 für den Ostanflug auf dem<br />
Flughafen Zürich ist seit der Anwendung der Deutschen<br />
Verordnung (DVO) stark gestiegen. Mit dem Bau des neuen<br />
Instrumentenlandesystems (ILS) verbessert sich die<br />
Sicherheit gegenüber dem vorherigen Anflugverfahren und<br />
bietet eine verbesserte technische Nutzung für die Flugzeuge.<br />
November<br />
Annäherung an den FAB Europe Central<br />
Bisher umfasste das Projekt FAB Europe Central die fünf<br />
zivilen Flugsicherungsunternehmen (DFS, LVNL, Belgocontrol,<br />
LAA und Eurocontrol-MUAC) der Benelux-Staaten<br />
sowie Deutschlands. Die Projektleitung (High Level Policy<br />
Group), die sämtliche Regulatoren und Anbieter dieses FAB<br />
Projektes umfasst, bestätigt den Beschluss, die Schweiz und<br />
Frankreich als gleichwertige Partner eines möglichen<br />
künftigen FAB Europe Central einzubeziehen.<br />
Dezember<br />
CEO Alain Rossier tritt zurück<br />
Nach sechs Jahren an der Spitze des Unternehmens verlässt<br />
CEO Alain Rossier die skyguide. Unter seiner Führung<br />
konnte skyguide trotz zeitweise schwierigen Umständen die<br />
Basis für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens legen.<br />
Skyguide für SES zertifiziert<br />
Das BAZL erteilt skyguide das Zertifikat für die Teilnahme<br />
am Single European Sky. Skyguide hat in den vergangenen<br />
Jahren und Monaten beharrlich auf dieses Ziel hingearbeitet.<br />
Mit der Zertifizierung hat skyguide ein wichtiges strategisches<br />
Ziel erreicht.<br />
10<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Susann Büeler<br />
Fighter Controllerin, Militärische Einsatzzentrale<br />
»In meiner Unit zählen die Qualifikation und der<br />
Einsatz. Das Geschlecht spielt keine Rolle.<br />
FlugverkehrsleiterIn ist ein Job, für den Frauen<br />
und Männer gleich geeignet sind.«<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 11
Leistungskennzahlen<br />
Mit durchschnittlich fast 3200 kontrollierten Flügen pro Tag verzeichnet skyguide <strong>2006</strong> ein<br />
neues Rekordjahr. Trotz leichtem Anstieg der Verspätungen gegenüber dem Vorjahr ist der<br />
Leistungsausweis positiv.<br />
IFR Flüge<br />
Wie bereits in den beiden Vorjahren setzte sich der deutliche<br />
Aufwärtstrend beim Flugverkehrsaufkommen auch <strong>2006</strong> fort.<br />
Das Verkehrswachstum ist mit einem totalen Plus von 2,6 %<br />
bei den IFR Flügen und einem markanten Zuwachs von 3,7%<br />
bei den Überflügen gegenüber 2005 fast unverändert gross.<br />
Der Anstieg ist durch die gute Weltwirtschaftslage bedingt,<br />
wobei die hohen Kerosinpreise dem Wachstum im<br />
Flugverkehr erstaunlich wenig anhaben konnten.<br />
Vergleich<br />
<strong>2006</strong> 2005 05 / 06<br />
IFR Flüge 1 162 078 1 132 922 +2,6 %<br />
davon Überflüge 729 990 704 013 +3,7 %<br />
Flugbewegungen<br />
<strong>2006</strong> führte skyguide eine neue Zählart für Flugbewegungen<br />
ein, wobei nur die IFR Flüge berücksichtigt werden. Die<br />
untenstehende Tabelle entspricht den realen Grössenverhältnissen<br />
der verschiedenen skyguide Standorte und Zentren.<br />
Ein Flug generiert in der Regel Flugbewegungen bei<br />
mehreren Verkehrsleitstellen.<br />
Vergleich<br />
<strong>2006</strong> 2005 05 / 06<br />
Bezirksleitstelle<br />
Genf 640 855 620 432 +3,3 %<br />
Zürich 768 927 750 005 +2,5 %<br />
Total<br />
Bezirksleitstellen 1 409 782 1 370 437 + 2,9 %<br />
An- und Abflugkontrolle<br />
Bern Belp 13 695 12 901 + 6,2 %<br />
Donaueschingen 1 513 1 304 + 16,0 %<br />
Friedrichshafen 17 566 15 507 + 13,3 %<br />
Genf 158 667 151 990 +4,4 %<br />
Grenchen 3 854 4 110 – 6,2 %<br />
Les Eplatures 1 223 1 160 + 5,4 %<br />
Lugano Agno 10 524 11 035 – 4,6 %<br />
Sitten 3 648 3 427 + 6,4 %<br />
St.Gallen Altenrhein 8 476 7 689 + 10,2 %<br />
Zürich 249 160 255 091 –2,3 %<br />
Total<br />
An- und Abflugkontrolle 468 326 464 214 +0,9 %<br />
Es fällt auf, dass bei den An- und Abflügen nur ein geringer<br />
Zuwachs zu verzeichnen ist. Dies liegt vor allem am<br />
Rückgang der Flugbewegungen am Flughafen Zürich.<br />
Militärische Flugbewegungen<br />
Der militärische Flugverkehr nahm gegenüber dem Vorjahr<br />
leicht ab.<br />
Vergleich<br />
<strong>2006</strong> 2005 05 / 06<br />
Militärische<br />
Flugbewegungen 83 648 84 950 –1,5%<br />
12<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Luftfahrtinformationsdienst (AIS):<br />
Verarbeitete Meldungen<br />
Der Luftfahrtinformationsdienst AIS (Aeronautical<br />
Information Service) ist eine zentrale Informations- und<br />
Beratungsstelle hauptsächlich für Flugbesatzungen. Sie<br />
kümmert sich um die Beschaffung, Auswertung und Verarbeitung<br />
der für einen Flug notwendigen Daten wie Flugpläne,<br />
Luftraumeinschränkungen, Wetter, NOTAM usw.<br />
IFR Flüge ganz skyguide<br />
IFR Flüge/Tag<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
Quelle CFMU<br />
Im Luftfahrtinformationsdienst wurden im Berichtsjahr<br />
505 148 NOTAM-Meldungen (437 583 NOTAM und<br />
67 565 SNOWTAM/Pistenzustandsberichte) verarbeitet.<br />
Dies entspricht einer Zunahme von +13%. Der NOTAM<br />
Austausch erfolgt mit rund 150 internationalen NOTAM<br />
Stellen, die für 175 Länder zuständig sind.<br />
Das internationale NOTAM-Office (NOF) Schweiz veröffentlichte<br />
im Berichtsjahr 1679 NOTAM. Die veröffentlichten<br />
Pistenzustandsberichte (SNOWTAM) von schweizerischen<br />
Flugplätzen sanken gegenüber dem Vorjahr klimabedingt<br />
auf 315.<br />
Der Koordinationsdienst für Schiessen und Flugsicherung<br />
(KOSIF) publizierte <strong>2006</strong> total 1188 Zonen, was gegenüber<br />
dem Vorjahr einem Rückgang von etwa 7% entspricht. Im<br />
Gegensatz dazu erhöhte sich die Anzahl der zwischen der<br />
Truppe und der Flugverkehrsleitung koordinierten Schiessen<br />
von 357 auf 396. Die auf der skyguide Internetseite publizierten<br />
KOSIF Karten wurden <strong>2006</strong> durchschnittlich über<br />
100 Mal täglich abgerufen.<br />
ARO Switzerland verbreitete <strong>2006</strong> total 92 875 Flugpläne<br />
über das Fernmeldenetz AFTN. Zusätzlich wurden<br />
85 549 dazugehörende Meldungen den Flugsicherungsdiensten<br />
zur Verfügung gestellt. Dies entspricht einer geringen<br />
Abnahme gegenüber 2005.<br />
<strong>2006</strong> verarbeitete AERMAC, die schweizerische AFTN/CIDIN<br />
Zentrale, 90 810 035 Meldungen (+6%). AFTN übermittelte<br />
67 644 633 Meldungen (+4%), CIDIN 23 165 402 (+13%).<br />
Die neue von skyguide entwickelte LOG COM Software, die an<br />
AERMAC angebunden ist, verbessert die Kundendatenbank<br />
und erleichtert den Benutzern der Zentrale den Zugang zu den<br />
Systeminformationen. Mit der Versendung der ATIS Meldungen<br />
von Genf aus nach Bern und Lugano im Februar <strong>2006</strong><br />
begann die Zentralisierung. Diese wird mit der Migration<br />
nach Zürich und einer vollständigen Automatisierung abgeschlossen<br />
werden.<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.<br />
1998<br />
01.01.<br />
1999<br />
01.01.<br />
2000<br />
01.01.<br />
2001<br />
01.01.<br />
2002<br />
01.01.<br />
2003<br />
01.01.<br />
2004<br />
Flüge nach Instrumentenflugregeln IFR aller skyguide Zentren<br />
Januar 1998 bis Dezember <strong>2006</strong><br />
01.01.<br />
2005<br />
01.01.<br />
<strong>2006</strong><br />
Verkehrsentwicklung 1998-<strong>2006</strong><br />
Die obenstehende Grafik zeigt die saisonale Entwicklung der<br />
von skyguide täglich kontrollierten Flüge nach Instrumentenflugregeln<br />
zwischen 1998 und <strong>2006</strong>. Jeder Punkt bezeichnet<br />
dabei die Anzahl der an einem Tag kontrollierten IFR Flüge.<br />
Von 1998 bis zur ersten Hälfte des Jahres 2001 erkennt man<br />
eine konstante Verkehrszunahme. Ein deutlicher Einbruch ist<br />
im Jahre 2002 ersichtlich. Saisonbedingte Schwankungen des<br />
Luftverkehrs zeigen sich mit besonders geringem Verkehrsaufkommen<br />
während der Feiertage am Jahresende. Die<br />
Monate Juni und Juli weisen üblicherweise das höchste<br />
Verkehrsaufkommen während eines Jahres auf, im August<br />
kommt es zu einem leichten Rückgang.<br />
Die Höhe des täglichen Verkehrsaufkommens wird zusätzlich<br />
zu den beschriebenen saisonalen Effekten durch verschiedene<br />
Ereignisse beeinflusst. Hierzu zählen etwa Arbeitskonflikte in<br />
Nachbarländern oder die Inbetriebnahme neuer operationeller<br />
Systeme und der damit aus Sicherheitsgründen<br />
verbundenen Kapazitätssenkungen.<br />
Mit durchschnittlich fast 3 200 IFR Flügen pro Tag erreichte<br />
der Luftverkehr in der Schweiz im Jahr <strong>2006</strong> ein neues<br />
Rekordhoch.<br />
01.01.<br />
2007<br />
Militärische Meldungen<br />
Im militärischen Bereich hat skyguide für die Luftwaffe<br />
12 NOMIL (Mitteilungen für die militärische Luftfahrt) der<br />
Kategorie A (kurzfristige oder vorübergehende Änderungen<br />
bei Anlagen auf Flugplätzen oder Verfahren), 3 NOMIL der<br />
Kategorie B (Änderungen von Vorschriften mit rechtlichem<br />
Charakter) und 53 NOMIL der Kategorie C (vorübergehende<br />
technische Informationen für die Piloten) verarbeitet.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 13
Verspätungsstatistiken (Air Traffic Flow Management)<br />
Eine wichtige Kenngrösse zur Leistungsbewertung von<br />
Flugsicherungsanbietern sind die durch die Flugsicherung<br />
verursachten ATFM (Air Traffic Flow Management) Abflugverspätungen.<br />
Solche Verspätungen können immer dann<br />
entstehen, wenn die europäische Flusssteuerungszentrale<br />
(CFMU) anhand der eingereichten Flugpläne eine Kapazitätsüberschreitung<br />
in einem Sektor prognostiziert. Die<br />
Kapazität eines Sektors entspricht einer definierten Anzahl<br />
Flugzeuge, die während einer bestimmten Zeit in einem<br />
Sektor kontrolliert werden kann. Wird eine Überschreitung<br />
der Sektorkapazität vorhergesehen, teilt die CFMU einzelnen<br />
Flügen so genannte Zeitfenster (Slots) für den Start zu.<br />
Durchschnittliche ATFM Verspätung pro Flug Airport/En-Route<br />
(Luftraum der skyguide)<br />
Verspätung (in Minuten)<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
• Airport<br />
• En-Route<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />
0,43<br />
3,50<br />
0,32<br />
2,59<br />
0,25<br />
1,12<br />
0,51<br />
0,89<br />
0,65<br />
0,70<br />
0,51<br />
0,84<br />
0,29<br />
1,13<br />
Quelle CFMU<br />
Dynamisches Kapazitätsmanagement<br />
Seit dem Jahr 2000 hat skyguide die von ihr verursachten<br />
ATFM Abflugverspätungen deutlich reduziert. Trotz des stark<br />
gestiegenen Verkehrsaufkommens konnte die durchschnittliche<br />
Verspätung pro Flug gegenüber dem Vorjahr nahezu<br />
konstant gehalten werden. Im En-Route Bereich (Überflug)<br />
haben die Verspätungen gegenüber 2005 zugenommen, was<br />
auf die abgebrochene Einführung des Kontrollzentrums<br />
für den oberen Luftraum (UAC-CH) und der damit<br />
verbundenen Kapazitätsprobleme im von Zürich aus<br />
kontrollierten oberen Luftraum zurückzuführen ist. Ein<br />
grosser Teil dieser Verspätungen konnte allerdings durch die<br />
Einführung des neuen Kontrollsystems in Genf auf gesamtschweizerischer<br />
Ebene kompensiert werden. Gleichzeitig ist<br />
anzumerken, dass die ATFM Verspätungen die wegen Anflugrestriktionen<br />
an den Flughäfen Genf und Zürich entstanden,<br />
gegenüber 2005 deutlich zurückgegangen sind. Diese<br />
Tatsache ist vor allem der Optimierung und Dynamisierung<br />
des Kapazitätsmanagements am Flughafen Zürich einerseits<br />
sowie dem deutlich verbesserten Management der Charter<br />
Saison am Flughafen Genf andererseits zu verdanken.<br />
14<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Verspätete Flüge pro Tag im Durchschnitt (Luftraum der skyguide)<br />
Quelle CFMU<br />
Verspätete Flüge pro Tag im Durchschnitt (Europa)<br />
Quelle CFMU<br />
800<br />
5000<br />
Anzahl Flüge<br />
700<br />
600<br />
500<br />
Anzahl Flüge<br />
4000<br />
3000<br />
400<br />
300<br />
2000<br />
200<br />
100<br />
1000<br />
0<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />
Veränderung (in %) −17,2 −20,9 −45,6 −7,7 −4,8 +4,5 +2,5<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> lag die Anzahl der verspäteten Flüge im Luftraum der skyguide<br />
auf dem gleichen Niveau wie 2003 mit durchschnittlich 268 pro Tag. Dies<br />
entspricht einem Anteil von etwa 8 % des täglichen Verkehrsaufkommens.<br />
Europaweit erfuhren <strong>2006</strong> täglich etwa 10 % aller Flüge eine ATFM Verspätung.<br />
Veränderung (in %)<br />
−9,3 −11,0 −33,2 −13,3 +2,4 +11,9 +2,8<br />
Durchschnittliche ATFM Verspätung pro verspäteten Flug<br />
(Luftraum der skyguide)<br />
Quelle CFMU<br />
Durchschnittliche ATFM Verspätung pro verspäteten Flug (Europa)<br />
Quelle CFMU<br />
25<br />
25<br />
Verspätung (in Minuten)<br />
20<br />
15<br />
10<br />
Verspätung (in Minuten)<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
5<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
<strong>2006</strong><br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
<strong>2006</strong><br />
Veränderung (in %) −18,2 −7,9 −16,3 +10,5 +6,2 −5,3<br />
+0,8<br />
Veränderung (in %) −19,1 −2,3 −2,4 −5,1 −1,6 +5,4<br />
+0,1<br />
Wenn sich Verspätungen aufgrund von Flusssteuerungsmassnahmen nicht<br />
vermeiden lassen, ist es wichtig, dass der Einfluss auf die betroffenen Flüge<br />
möglichst gering ausfällt. Mit 15,4 Minuten liegt dieser Wert für skyguide<br />
sehr nahe beim Wert des Vorjahres.<br />
Ein verspäteter Flug in Europa erfuhr <strong>2006</strong> im Durchschnitt eine Verspätung<br />
von knapp 19 Minuten.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 15
Flugsicherungsbetrieb<br />
Skyguide hat sich im Bereich der Verspätungen klare und<br />
anspruchsvolle Leistungsziele gesetzt, sowohl für den Bereich<br />
En-Route als auch für die Flughäfen. Die vorgängig gezeigten<br />
Verspätungsstatistiken unterscheiden nicht nach den<br />
jeweiligen Ursachen einer allfälligen Verspätung, sondern nur<br />
nach dem Entstehungsort. Um eine korrekte Aussage über die<br />
Leistungsfähigkeit einer Flugsicherungsunternehmung<br />
machen zu können, muss man die Verspätungsgründe im<br />
Einzelnen untersuchen.<br />
Durchschnittliche Flughafen ATFM Abflugverspätungen pro Flug (CH) Quelle CFMU<br />
Minuten<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
ATFM Abflugverspätungen können viele Ursachen haben,<br />
von denen skyguide nur für einen Teil verantwortlich<br />
zeichnet. Die Liste der möglichen Ursachen ist europaweit<br />
vereinheitlicht und beinhaltet folgende Ursachen:<br />
0,0<br />
• Anteil skyguide<br />
• Externe Ursachen<br />
2005 <strong>2006</strong><br />
0,18<br />
0,33<br />
0,12<br />
0,17<br />
Verspätungsgründe skyguide Externe Faktoren<br />
– Unfall / Vorfall – Enteisung<br />
– ATC Kapazität – Infrastruktur (nicht ATC)<br />
– Arbeitskonflikte (ATC) – Flughafenkapazität<br />
– ATC Strecken – Militärische Aktivität<br />
– ATC Personalmangel – Arbeitskonflikte (nicht ATC)<br />
– ATC Infrastruktur – Aussergewöhnliche<br />
Ereignisse<br />
– Umweltprobleme<br />
– Wetter<br />
Was den En-Route Bereich anbelangt, so hat skyguide <strong>2006</strong> ihr<br />
Ziel von weniger als einer Minute Verspätung pro Flug knapp<br />
erreicht, und zwar mit 0,95 Minuten. Etwa 75% der gesamten<br />
von skyguide zu verantworteten En-route ATFM Verspätungen<br />
wurden im Bereich Zürich verursacht und sind als direkte Folge<br />
der abgebrochenen Einführung des Kontrollzentrums für<br />
den oberen Luftraum UAC-CH in Genf anzusehen.<br />
Bei den Flughäfen Zürich und Genf ergibt sich folgendes<br />
Bild: In Zürich konnten die von skyguide verursachten<br />
Verspätungen <strong>2006</strong> um 25,8% reduziert werden, in Genf<br />
sogar um 45,1%.<br />
Flughafen Zürich<br />
Gesamt ATFM davon davon<br />
Verspätungs- aufgrund durch skyguide Anteil<br />
minuten externer Faktoren verursacht skyguide<br />
2005 431 013 285 110 145 903 34 %<br />
<strong>2006</strong> 248 709 140 444 108 265 44 %<br />
Veränderung – 42,3 % – 50,7 % –25,8 %<br />
Flughafen Genf<br />
Gesamt ATFM davon davon<br />
Verspätungs- aufgrund durch skyguide Anteil<br />
minuten externer Faktoren verursacht skyguide<br />
2005 148 310 89 387 58 293 40 %<br />
<strong>2006</strong> 87 026 54 648 32 378 37 %<br />
Veränderung – 41,3 % – 38,9 % –45,1 %<br />
16<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Verfügbarkeit der Flugsicherungs- und<br />
Instrumentenlandesysteme (ILS)<br />
Eine weitere Kennzahl, mit der die Leistung von skyguide<br />
gemessen wird, ist die Verfügbarkeit der technischen Flugsicherungssysteme.<br />
Die Zielvorgabe lautet, dass die kumulierte<br />
Dauer der Systemstörungen mit betrieblichen Konsequenzen<br />
maximal 48 Stunden pro Jahr beträgt. <strong>2006</strong> lag dieser Wert<br />
leicht darunter. Die Verfügbarkeit der Instrumentenlandesysteme<br />
ILS (Cat III) in Genf und Zürich betrug 100%.<br />
Finanzielle Leistungskennzahlen<br />
Die finanzielle Leistung der skyguide wird anhand von drei<br />
Kennzahlen ermittelt:<br />
1. finanzielle Kosteneffizienz<br />
2. Gesamtkosten der Flugsicherungsdienstleistungen<br />
3. europäischer Vergleich der Strecken- und Anfluggebühren.<br />
1. Finanzielle Kosteneffizienz<br />
Eurocontrol ermittelt im jährlichen »ATM Cost-<br />
Effectiveness (ACE) Benchmarking Report« die<br />
finanzielle Kosteneffizienz der europäischen Flugsicherungsunternehmen.<br />
Gemäss Leistungsvorgabe des<br />
Eigners muss skyguide im europäischen Durchschnitt<br />
liegen. Dies trifft für 2005 zu.<br />
Kosteneffizienz skyguide: EUR 408 (Durchschnitt<br />
Europa: EUR 411).<br />
(Quelle: Eurocontrol ATM Cost-Effectiveness Benchmarking 2005, 1st draft.<br />
Dieser Bericht erscheint üblicherweise 18 Monate nach Ende des Kalenderjahrs.)<br />
2. Gesamtkosten der Flugsicherungsdienstleistungen<br />
Eine weitere finanzielle Zielvorgabe betrifft die Gesamtkosten<br />
der Flugsicherungsdienstleistungen. Diese<br />
umfasst die Kosten der skyguide für den zivilen<br />
Flugverkehr plus die Kosten der von ihr verursachten<br />
ATFM Verspätungen. Letztere werden durch die International<br />
Air Transport Association IATA erhoben. Die<br />
Zielvorgabe lautet, dass skyguide unterhalb des Durchschnitts<br />
der fünf Vorjahre liegen soll. 2005 betrugen die<br />
Gesamtkosten EUR 259,9 Mio. Vergleichszahlen für die<br />
ausschlaggebende Fünfjahresperiode werden erst 2008<br />
vorhanden sein. Bezogen auf die verfügbaren Vorjahreszahlen<br />
(2002-2005) lag skyguide oberhalb des Durchschnitts<br />
von EUR 244,2 Mio.<br />
(Quelle: Eurocontrol ATM Cost-Effectiveness Benchmarking 2005, 1st draft.)<br />
3. Europäischer Vergleich der Streckenund<br />
Anfluggebühren<br />
Die dritte finanzielle Zielvorgabe betrifft die von<br />
skyguide erhobenen Strecken- und Anfluggebühren.<br />
Diese sollen nach Anpassung für Dienstleistungen, die<br />
skyguide im delegierten Luftraum erbringt, und anderen<br />
nicht abgegoltenen Leistungen dem europäischen<br />
Durchschnitt entsprechen. Aussagen über die Erreichung<br />
dieser Zielvorgabe sind nur partiell möglich, da es auf<br />
Ebene Eurocontrol bisher keine verbindliche Basis für<br />
den Vergleich von Anfluggebühren gibt. Im europäischen<br />
Vergleich der Streckenfluggebühren lag skyguide <strong>2006</strong><br />
unter dem Durchschnitt (skyguide: EUR 52,7; Europa:<br />
EUR 55,9).<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 17
Nachhaltige Unternehmensführung
Auftrag und Strategie<br />
Nachhaltigkeit und Leistungsauftrag<br />
Sicherheit, Kapazität und marktgerechte Kosten des Luftverkehrs sind Grundbedingungen für<br />
die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Schweiz und die allgemeine Mobilität.<br />
Service Public Auftrag<br />
Das vom Bund und der nationalen Regulierungsbehörde,<br />
dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), erteilte gesetzliche<br />
Mandat umfasst den Auftrag, im schweizerischen und im<br />
angrenzenden Luftraum, dessen Flugsicherung an skyguide<br />
delegiert ist, eine sichere, flüssige und wirtschaftliche Abwicklung<br />
des Flugverkehrs zu gewährleisten. Zu den gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Aufgaben der skyguide gehören die zivile<br />
und militärische Flugsicherung, der Fluginformationsdienst,<br />
der Fernmeldedienst und der technische Dienst für<br />
Installation, Betrieb und Wartung der Flugsicherungssysteme.<br />
Skyguide ist ihrem Service Public Auftrag voll verpflichtet.<br />
Nachhaltiges Selbstverständnis<br />
In ihrem Verständnis von Nachhaltigkeit kommen leistungsbezogenes<br />
und unternehmerisches Handeln zusammen.<br />
Skyguide definiert ihre Leistung als ein dynamisches Gleichgewicht<br />
zwischen Sicherheit, Kapazität und Kosten. Nur<br />
wenn diese drei Leistungsgrössen harmonieren, kann man<br />
von Nachhaltigkeit sprechen. Zugleich verpflichtet sich<br />
skyguide zu einer progressiven Sozialpolitik. Sie schafft hoch<br />
spezialisierte Arbeitsplätze in einem technologisch<br />
anspruchsvollen Bereich und ermöglicht damit, zukunftsträchtige<br />
Kompetenzen in der Schweiz weiter zu entwickeln.<br />
Ihre Sozialpolitik beruht auf dem gegenseitigen Respekt und<br />
der Wertschätzung des Individuums und dessen Stellung im<br />
Verhältnis zum Unternehmen. Der Einsatz der Mitarbeitenden<br />
und die Kreativität sind nur dann möglich, wenn ein<br />
allgemeines Vertrauensverhältnis besteht.<br />
Wahrung der Lufthoheit<br />
In der Schweiz wird die Flugsicherung seit 2001 von einem<br />
einzigen Unternehmen durchgeführt – eine Pionierleistung<br />
in der europäischen Luftfahrt. Dank der Integration der<br />
zivilen und militärischen Flugsicherung kann skyguide den<br />
Luftraum zum Vorteil aller Benützer flexibler und effizienter<br />
verwalten. Für die Wahrung der Lufthoheit sind die Dienstleistungen,<br />
die skyguide für die Luftwaffe erbringt,<br />
unerlässlich.<br />
Klare Positionierung in der Schweiz und in Europa<br />
Skyguide ist eine nicht gewinnorientierte privatrechtliche<br />
Aktiengesellschaft im Besitz des Bundes. Der Wille, das<br />
Unternehmen in einem sich schnell wandelnden europäischen<br />
Umfeld sich entwickeln zu sehen, ist strategisch<br />
verankert. Deshalb setzt sich skyguide national für die<br />
Klärung des Finanzierungssystems der Flugsicherung ein und<br />
international durch Kooperationen und internationaler<br />
Projekttätigkeit für die Gestaltung des einheitlichen europäischen<br />
Luftraums. Nur so kann sichergestellt werden, dass<br />
das Unternehmen auch in Zukunft von der Schweiz aus den<br />
hoheitlichen Luftraum sicher und effizient kontrolliert.<br />
20<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Der Luftraum von skyguide<br />
Der von skyguide verwaltete Luftraum reicht in Richtung<br />
Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland über die<br />
nationalen Grenzen hinaus. 45% der kontrollierten Flüge<br />
finden in den zugewiesenen Lufträumen statt. Im Gegenzug<br />
wird ein Teil des südlichen Schweizer Luftraums von der<br />
italienischen Flugsicherung kontrolliert. Der EuroAirport<br />
Basel-Mülhausen wird von der französischen Flugsicherung<br />
betreut. Die spezielle Lage der Schweiz im internationalen<br />
Luftstrassennetz macht den Schweizer Luftraum zu einem<br />
der dichtesten und komplexesten Europas. Die zahlreichen<br />
Interkontinentalflughäfen um die Schweiz herum verursachen<br />
einen aufwändigen Kreuzungsverkehr von Steig,<br />
Sink-und Transitflügen in einem äusserst engen Luftraum.<br />
Der Schweizer Luftraum enthält nicht nur zwei der verkehrsreichsten<br />
Kreuzungspunkten in Europa, sondern auch grosse<br />
Sektoren, die zu bestimmten Zeiten der Militärfliegerei<br />
vorbehalten sind.<br />
Prozentuale Verteilung nach Verkehrstypen<br />
An-/Abflugverkehr für<br />
inländische Flughäfen 40 %<br />
An-/Abflug aus und nach<br />
TMA Nachbarländern 30 %<br />
Transitverkehr 30 %<br />
Aufwändiger Luftverkehr<br />
Der durch skyguide kontrollierte Flugverkehr kann in drei<br />
Kategorien unterteilt werden:<br />
– Verkehr von und zu verschiedenen Schweizer Flughäfen;<br />
– Verkehr von und zu Flughäfen, die sich in Terminalzonen<br />
(TMA) von Nachbarländern befinden. Zu den<br />
wichtigsten darunter gehören TMA Mailand,<br />
TMA Stuttgart, TMA München, TMA Frankfurt,<br />
TMA Lyon, TMA Nice und TMA Marseille;<br />
– Transitverkehr.<br />
Jeder IFR-Flug durchquert mehrere Kontrollsektoren. Die<br />
Komplexität der Flugsicherung hängt unter anderem von der<br />
Anzahl durchquerter Sektoren ab. Besonders anspruchsvoll<br />
ist der Verkehr von und zu Flughäfen, die sich in Terminalzonen<br />
angrenzender Länder befinden. Denn ein dort<br />
startendes Flugzeug erreicht den von skyguide kontrollierten<br />
Luftraum auf geringer Höhe und wird auf seine gewünschte<br />
Reisehöhe gebracht. In umgekehrter Richtung gilt dasselbe<br />
natürlich auch für Landungen. Es werden mit relativ hohem<br />
Koordinationsaufwand verschiedene Sektoren durchquert.<br />
Mehr als 70% aller Flüge, die von skyguide betreut werden,<br />
sind Sink- und Steigflüge.<br />
Luftraum skyguide<br />
Blau gefärbt: zivile Flugzonen Schweiz; blau umrandet: delegierte zivile<br />
Flugzonen. Gelb: Militärische Flugzonen. Schraffiert: gemischte Flugzonen.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 21
Strategie im internationalen Kontext<br />
Skyguide besitzt eine klare Strategie, die aus dem Leistungsauftrag hervorgeht: Die konstante<br />
Verbesserung ihrer Dienstleistung ist die Grundlage für ihre Rolle in Europa.<br />
Bewertung der Unternehmensziele<br />
Mit ihrer Strategie verfolgt skyguide das Ziel, ihre Fähigkeiten<br />
zu erhalten und sie im sich wandelnden Umfeld weiter<br />
auszubauen. Die Unternehmensstrategie stützt sich auf zwei<br />
Schwerpunkte: den Ausbau der Kerntätigkeiten im europäischen<br />
Umfeld und die Steigerung der Unternehmensperformance.<br />
Die jährliche Bewertung erlaubt eine Messung des<br />
Fortschritts im Hinblick auf die Umsetzung der Unternehmensstrategie.<br />
<strong>2006</strong> konnten konkrete Erfolge in beiden<br />
strategischen Stossrichtungen erzielt werden.<br />
Kerntätigkeiten<br />
Die Weiterentwicklung der Kerntätigkeiten stützt sich primär<br />
auf<br />
– die Umsetzung des Programms zur Harmonisierung der<br />
nationalen Flugsicherungssysteme unter der Schirmherrschaft<br />
von Eurocontrol sowie auf<br />
– das Vorhaben der Europäischen Kommission, den<br />
Luftraum in Europa zu vereinheitlichen (Single<br />
European Sky).<br />
Performance<br />
Unter Performance versteht skyguide ein optimiertes<br />
Verhältnis zwischen Sicherheit, Kapazität und Kosteneffizienz.<br />
Skyguide betrachtet die Performance als ausschlaggebendes<br />
Kriterium, um im künftigen europäischen Umfeld zu<br />
bestehen. Mit ihrer fortwährenden Verbesserung schafft<br />
skyguide dazu die günstige Ausgangslage. Skyguide will in<br />
allen Bereichen, in denen die Firma eine entscheidende Rolle<br />
spielen soll, eine überdurchschnittliche Leistung<br />
ausweisen können.<br />
Umsetzungsmassnahmen<br />
Die Priorität Leistung ist wiederum mit zwei Umsetzungsmassnahmen<br />
verbunden: Skyguide muss<br />
– ihren Wettbewerbsvorteil ausbauen, indem die flugsicherungsbezogenen<br />
Verspätungen auf einem für die Fluggesellschaften<br />
akzeptablen Niveau gehalten und gleichzeitig<br />
die Kosten unter Beachtung aller Sicherheitsnormen auf<br />
dem heutigen Stand stabilisiert werden<br />
– die bisher unternommenen Schritte zur Verringerung<br />
bestimmter Unternehmensrisiken insbesondere im<br />
Zusammenhang mit der Kundschaft, den Dienstleistungen<br />
oder der geografischen Beschränktheit des<br />
Marktes weiterführen.<br />
Single European Sky<br />
Mit der formellen Verabschiedung der europäischen Verordnungen<br />
über den einheitlichen europäischen Luftraum im<br />
März 2004 ist die unter dem Titel Single European Sky (SES)<br />
gestartete Initiative in die Umsetzungsphase getreten. Das<br />
Programm unter der Leitung der Europäischen Kommission<br />
hat zum Ziel, die Leistungsfähigkeit der Flugsicherung zu<br />
steigern. Dabei geht es hauptsächlich darum, den europäischen<br />
Luftraum zu »defragmentieren« und in funktionale<br />
Luftraumblöcke (Functional Airspace Blocks oder FAB)<br />
einzuteilen. Diese werden nicht mehr nach politischen<br />
Gesichtspunkten, sondern hinsichtlich der Erfüllung der<br />
betrieblichen Anforderungen und auf Grund von technischen<br />
Möglichkeiten festgelegt. Dabei strebt die Europäische<br />
Kommission auch die enge Zusammenarbeit der zivilen und<br />
militärischen Flugsicherung an. Die europäischen Instanzen<br />
haben Ende Dezember 2005 einheitliche Anforderungen an<br />
die Flugsicherungsunternehmen gerichtet. Diese Anforderungen<br />
umfassen verschiedene Kriterien wie Sicherheit,<br />
finanzielle Solidität, Organisation, mittelfristige Planung,<br />
Versicherungsschutz usw. Die Flugsicherungsunternehmen<br />
müssen diese Kriterien erfüllen, um die Zertifizierung zu<br />
erhalten, dank der sie sich um ein Mandat im einheitlichen<br />
europäischen Luftraum bewerben können.<br />
Pionierrolle der skyguide<br />
Skyguide will im Single European Sky eine aktive Rolle<br />
spielen. Deshalb arbeitet sie eng mit den wichtigsten europäischen<br />
Gremien zusammen und gestaltet die neue<br />
Organisation der europäischen Flugsicherung mit vollem<br />
Engagement mit. Das Programm Single European Sky wurde<br />
von skyguide von Anfang an unterstützt und nimmt eine<br />
zentrale Stellung in der Unternehmensstrategie ein. Der<br />
unter der Verantwortung von skyguide stehende Luftraum<br />
(mit 45% des Verkehrs im delegierten ausländischen Luftraum,<br />
gemessen an den kontrollierten Kilometern) entspricht<br />
bereits weitgehend, wenn auch im kleinen Massstab, dem<br />
Geist des einheitlichen europäischen Luftraums. Skyguide<br />
sieht das europäische Vorhaben als einzigartige Chance zur<br />
Sicherung der langfristigen Entwicklung. Sie unterstützt<br />
dabei eine mit den benachbarten Partnern zu vereinbarende<br />
Form der Zusammenarbeit. Skyguide hat einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Entwicklung des institutionellen und ordnungspolitischen<br />
Rahmens für den SES geleistet.<br />
22<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Internationale Kooperationen<br />
Skyguide ist überzeugt, dass die Fähigkeit zur internationalen<br />
Zusammenarbeit der Prüfstein für den Erfolg oder das<br />
Scheitern des SES Programms darstellt. Ihre konstante und<br />
erfolgreiche Kooperation über die Landesgrenzen hinweg<br />
zeigt, dass skyguide bereits heute für Europa bereit ist.<br />
FAB Machbarkeitsstudie mit Frankreich abgeschlossen<br />
Das Programm für einen einheitlichen europäischen Luftraum<br />
sieht vor, dass dieser nach grösseren, dem Verkehrsfluss<br />
entsprechenden Lufträumen (FAB) organisiert wird. Damit<br />
kann der Luftverkehr viel effizienter abgewickelt werden,<br />
da Landesgrenzen keine operationellen Hindernisse mehr<br />
darstellen. Die Europäische Kommission hat entschieden,<br />
den Staaten selbst die Initiative zur Bildung von Zusammenschlüssen<br />
zu überlassen. Skyguide und die französische<br />
Flugsicherung DSNA haben eine Machbarkeitsstudie für<br />
einen gemeinsam zu bewirtschaftenden FAB durchgeführt.<br />
Die Studie weist den Vorteil eines solchen FABs eindeutig<br />
nach und formuliert konkrete Vorschläge, die den<br />
zuständigen nationalen Autoritäten vorgelegt wurden.<br />
Am 6. September <strong>2006</strong> entschied der Bundesrat, mit<br />
Frankreich Verhandlungen aufzunehmen. Die Direktoren<br />
der zwei nationalen Regulatoren haben mit Unterstützung<br />
der betreffenden Luftwaffen eine Absichtserklärung unterzeichnet,<br />
die den ersten institutionellen Schritt für die<br />
Festlegung eines gemeinsamen Luftraums darstellen.<br />
Teilnahme am FAB Europe Central<br />
In Koordination mit den Arbeiten am FAB zwischen Frankreich<br />
und der Schweiz nimmt skyguide seit November <strong>2006</strong><br />
mit den Flugsicherungdienstleistern Frankreichs, der Beneluxländer,<br />
Deutschlands und von Eurocontrol-Maastricht an<br />
einer Machbarkeitsstudie für einen gemeinsamen FAB<br />
Europe Central teil. Mit diesen sechs Ländern deckt der FAB<br />
Europe Central geografisch die gesamte »Core Area« Europas<br />
ab und stellt ein strategisch wichtiges Projekt dar, an dem sich<br />
die Schweiz nun direkt beteiligt. Die Resultate der Machbarkeitsstudie<br />
FAB Europe Central sollen Ende 2008 vorliegen.<br />
Europäische Normen eingeführt<br />
Das SES Programm sieht vor, dass ein nationaler Regulator<br />
nur zertifizierte Anbieter mit dem Betrieb eines Functional<br />
Airspace Block beauftragen darf. Ende 2005 erstellte<br />
skyguide zusammen mit dem BAZL einen Handlungsplan,<br />
der zur Zertifizierung führen sollte. <strong>2006</strong> widmete sich<br />
skyguide mit grosser Energie der Umsetzung der Europäischen<br />
Sicherheitsnormen ESARR (Eurocontrol Safety<br />
Regulatory Requirements). Schon im Mai konnte skyguide<br />
die Basisdokumentation für den Zertifizierungsprozess<br />
überreichen. Nach einer ersten Phase, in der die Dokumentation<br />
grundlegend geprüft wurde, führte das BAZL sowohl<br />
an den Haupt- als auch den Nebenstandorten der skyguide<br />
zahlreiche Audits durch. Zwischen September und Dezember<br />
konnte skyguide sämtliche noch offenen Punkte beheben.<br />
Mit der im Dezember erfolgten SES Zertifizierung ist<br />
skyguide eine der ersten Flugsicherungen, die die für den<br />
Single European Sky notwendige Lizenz erhalten hat.<br />
2007 werden die Arbeiten im Rahmen des SES fortgesetzt,<br />
und 12 Audits sind bereits geplant. Mit der Zertifizierung<br />
bestätigt das BAZL, dass die Grundlagen und Prozesse der<br />
skyguide den europäischen Ansprüchen gerecht werden. In<br />
den kommenden Monaten geht es darum, diese Veränderungen<br />
zu schulen und aktiv zu fördern.<br />
Vertragliche Regelungen existierender Delegationen<br />
Skyguide hat ihre Bemühungen um eine vertragliche<br />
Regelung der existierenden Luftraumdelegationen im<br />
benachbarten Ausland weitergeführt und Verhandlungen mit<br />
der deutschen (DFS), österreichischen (Austro Control) und<br />
italienischen Flugsicherung (ENAV) geführt. Die Regeln des<br />
Single European Sky bilden die vertragliche Basis für die<br />
Verhandlungen. Sie erlauben es, unter Vorbehalt einer<br />
Genehmigung der entsprechenden Regulatoren, dass die<br />
Flugsicherungsunternehmen untereinander die Bedingungen<br />
für grenzüberschreitende Kontrolldienste aushandeln.<br />
Skyguide und die DFS arbeiteten verschiedene Studien aus,<br />
die die grenzüberschreitende Flugsicherung regeln. Basierend<br />
darauf haben die deutschen und Schweizer Luftfahrtbehörden<br />
entschieden, dass skyguide die Flugsicherung im<br />
Süddeutschen Raum weiterführt. Die Modalitäten dieser<br />
Delegation und deren Finanzierung konnten bisher jedoch<br />
nicht terminiert werden.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 23
Esther Frey<br />
Yvonne Cooper Isakowski<br />
Aeronautical Information Management<br />
Genf und Zürich<br />
»Auf Nummer sicher gehen: Indem wir das<br />
Genderbewusstsein pflegen, fördern wir auch<br />
die skyguide.«<br />
24<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Umsetzung in der Praxis<br />
Sicherheit an erster Stelle<br />
Die Sicherheit steht im Zentrum der Dienstleistungen von skyguide. Alle internen Prozesse und<br />
externen Interaktionen sind darauf fokussiert, dass skyguide ihre Verantwortung für einen<br />
sicheren Flugverkehr vollumfänglich wahrnehmen kann.<br />
Drei Säulen System<br />
In den vergangenen Jahren hat skyguide einen leistungsfähigen<br />
Managementbereich aufgebaut, der sich mit Aspekten<br />
der Sicherheit und ihrer Reglementierung befasst. Das Safety<br />
Management System hat die Aufgabe, Risiken im ATM<br />
System aufzudecken und zu mitigieren. Es gliedert sich in die<br />
drei Bereiche Systems Safety Management, Safety Auditing<br />
und Occurrence Investigation. Das Systems Safety<br />
Management beschäftigt sich mit potentiellen Sicherheitseinflüssen<br />
bei der Einführung von neuen Systemen oder bei<br />
Änderungen am bestehenden ATM System. Der Bereich<br />
Safety Auditing stellt sicher, dass latente Risiken im System<br />
frühzeitig erkannt und behoben werden. Die Occurrence<br />
Investigation analysiert alle bekannten Vorfälle und sorgt<br />
dafür, dass daraus die notwendigen Lehren gezogen werden.<br />
Verstärkung der Sicherheit<br />
Das institutionelle Sicherheitsmanagement wird durch einen<br />
Kompetenzpool unterstützt, der sich mit der operationellen<br />
Verfahrenssicherheit befasst. Die innerhalb von Arbeitsgruppen<br />
aktiven Experten garantieren die Einbindung des<br />
betrieblichen Fachwissens. Eine weitere Verstärkung im<br />
Jahr 2007 ist vorgesehen.<br />
Sicherheitsexperten für die Operations<br />
Das operationelle Sicherheitsmanagement tritt dann auf<br />
den Plan, wenn Sicherheitsaspekte innerhalb des Air Traffic<br />
Management und Luftverteidigungsprozesses (ATM/AD)<br />
betroffen sind. Eine der wichtigsten Aufgaben liegt heute in<br />
der Ausbildung. Skyguide hat ihr Handbuch des Sicherheitsmanagements<br />
weiterentwickelt. Insbesondere im Bereich<br />
Safety Assessment wurden Safety Experten firmenweit<br />
ausgebildet. Damit hat skyguide einen wichtigen Schritt<br />
auf dem Weg zu einem modernen Safety Management<br />
System erreicht.<br />
Sicherheitsentwicklung<br />
Die Operations Safety Group tagte <strong>2006</strong> wiederholt.<br />
Innerhalb dieser Arbeitsgruppe werden Fragen und Probleme<br />
thematisiert, die zu spezifischen Sicherheitsmassnahmen<br />
führen. Die Gruppe verfolgt auch aktiv, welche Initiativen im<br />
Bereich Sicherheit von anderen Flugsicherungsunternehmen<br />
durchgeführt werden und was skyguide daraus lernen kann.<br />
Die internationalen Kontakte, die die Gruppe aufrechterhält,<br />
sind auch im Hinblick auf die Rolle, die skyguide im Single<br />
European Sky spielen möchte, von Bedeutung. Im Weiteren<br />
wurden die Linien Safety Managers in die Gruppe integriert<br />
mit dem Ziel, eine firmenweite Sicherheitsphilosophie<br />
zu verankern.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 25
Kein Zwischenfall ohne Untersuchung<br />
Bereits 2003 führte skyguide einen Prozess ein, der die Untersuchung<br />
aller operationellen Zwischenfälle beschreibt. Dieser<br />
Prozess wurde weiter ausgearbeitet mit dem Ergebnis, dass<br />
seit 2005 SpezialistInnen im Safety Management tätig sind,<br />
die sich eingehend mit der Analyse von Dysfunktionen<br />
auseinandersetzen. Skyguide bemüht sich aktiv darum, die<br />
Ursachen von Prozessabweichungen zu erforschen und zu<br />
analysieren. Nur so können Lehren gezogen und die Anzahl<br />
der Vorfälle reduziert werden. Im Jahr <strong>2006</strong> hat skyguide erste<br />
Schritte unternommen, um die Meldung von technischen<br />
Vorfällen auch im Rahmen des Safety Management Systems<br />
zu erfassen.<br />
Vertraulichkeit garantiert<br />
Um den Flugsicherungsbetrieb zu verbessern, müssen<br />
bestehende Schwachstellen erkannt werden. Skyguide<br />
ermutigt deshalb ihre Mitarbeitenden, jeden auch noch so<br />
unscheinbaren Zwischenfall aus ihrem Verantwortungsbereich<br />
zu melden. Dazu hat skyguide ihre Occurrence<br />
Reporting Policy aktualisiert. Auf eine vertrauliche<br />
Behandlung der Meldungen von Vorfällen sollen sich<br />
neuerdings alle MitarbeiterInnen der Firma verlassen<br />
können. Skyguide begrüsst daher auch die Einführung eines<br />
Meldesystems für besondere Vorkommnisse im Rahmen des<br />
bilateralen Luftverkehrsabkommens Schweiz-EU und hilft bei<br />
der Umsetzung dieser Bestimmung aktiv mit. Skyguide hat<br />
sich in der Konsultationsphase, die zu diesem Gesetz führte,<br />
sehr stark dafür eingesetzt.<br />
Single European Sky Zertifikat<br />
Für die im Dezember <strong>2006</strong> erfolgte SES Zertifizierung durch<br />
das BAZL unternahm skyguide beträchtliche Anstrengungen<br />
im Bereich Safety Management. Das BAZL stellte in einer<br />
Reihe von Audits die Erfüllung der gestellten Anforderungen<br />
in den Bereichen Systeme und Prozesse für ein Safety<br />
Management und System zur Meldung und Untersuchung<br />
von Vorfällen sowie technische und operative Kompetenz<br />
fest. Einzelne Punkte sollen bis Sommer 2007 bereinigt<br />
werden. Skyguide begrüsst jede Massnahme, die dazu<br />
beiträgt, ihr Safety Management System weiter zu verbessern.<br />
Skyguide verfolgt das Ziel, die Standards nicht nur zu<br />
erfüllen, sondern zu übertreffen.<br />
Erhebung von Zwischenfällen durch das BFU<br />
Zwischenfälle werden durch das Büro für Flugunfalluntersuchungen<br />
(BFU) untersucht. 2005 analysierte das BFU 2<br />
Zwischenfälle mit Beteiligung der Flugsicherung der Risikoklasse<br />
A und 4 Zwischenfälle der Risikogruppe B. 1<br />
Projektbezogene Sicherheitsmassnahmen<br />
Für alle Projekte werden umfassende Safety Assessments in<br />
enger Zusammenarbeit mit dem BAZL durchgeführt. Im<br />
Rahmen des Projektes RAMSES (Risk Assessment and<br />
Mitigation for Single European Sky) wird der Prozess dieser<br />
Safety Assessments weiter vertieft. Damit sollen potenzielle<br />
Risiken des Flugsicherungsbetriebes identifiziert und<br />
gegebenenfalls bearbeitet werden.<br />
1. Die Erhebungen für <strong>2006</strong> werden im Sommer 2007 verfügbar sein.<br />
26<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Zuverlässiger Betrieb<br />
Die Gewährleistung der Sicherheit im Flugverkehr erreicht skyguide mit höchsten Anforderungen<br />
an den Flugsicherungsbetrieb, für den die Abteilung Operations verantwortlich zeichnet.<br />
Neue Rekordwerte im Flugsicherungsbetrieb<br />
Noch nie kontrollierte skyguide so viele Flugzeuge wie <strong>2006</strong>.<br />
Um das anhaltende Verkehrswachstum zu bewältigen, muss<br />
skyguide ihre Ressourcen einwandfrei planen. Die vor<br />
mehreren Jahren begonnene Harmonisierung der Abläufe in<br />
der Initiative »One Operation«, wirkte sich dabei positiv aus.<br />
Die Eingliederung von Safety- und Quality-Experten sowie<br />
die enge Zusammenarbeit mit Ausbildungs- und Verfahrensspezialisten<br />
trugen ebenfalls zum Erfolg bei.<br />
Flexibilität nach UAC-CH Verschiebung<br />
Die Verschiebung der für März geplanten Einführung des<br />
Upper Area Control Centers Switzerland (UAC-CH) nach<br />
Beanstandungen durch das BAZL stellte die operationelle<br />
Einsatzplanung jedoch vor grosse Herausforderungen. Nur<br />
dank der grossen Flexibilität von rund 30 Flugverkehrsleiter-<br />
Innen, die auf den vorgesehenen Einführungstermin mit<br />
ihren Familien von Zürich nach Genf gezogen und nun<br />
gezwungen waren, zwischen der West- und Ostschweiz zu<br />
pendeln, konnten die Kapazitätseinschränkungen auf einem<br />
vertretbaren Mass gehalten werden. Dennoch sank die<br />
Performance der Upper Sektoren für die Ostschweiz<br />
gegenüber dem Vorjahr.<br />
Konstante Verbesserung dank Verkehrssteuerung<br />
Verkehrssteuerungsmassnahmen und Kapazitätsmanagement<br />
waren ausschlaggebend daran beteiligt, dass die Leistung im<br />
Bereich An- und Abflüge auf dem gleich hohen Niveau wie<br />
im Vorjahr gehalten werden konnte. Angesichts der Komplexität,<br />
die im Raum Zürich durch die deutsche Verordnung<br />
verursacht wird, stellt die Aufhebung von operationellen<br />
Einschränkungen – wie sie gleichzeitige Starts von Piste 28<br />
und Landungen von Piste 34 betrafen – einen Schritt zur<br />
Normalität dar. Die erfolgreiche Einführung des Instrumentenlandesystems<br />
auf Piste 28 im Herbst leistet zudem einen<br />
wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit. Die enge<br />
Zusammenarbeit bei der prätaktischen Verkehrsplanung<br />
zwischen skyguide und der Verkehrssteuerungszentrale des<br />
internationalen Flughafens Genf sowie mit den Regionalflughäfen<br />
wirkte sich ebenfalls positiv auf die Verspätungssituation<br />
aus.<br />
Zusammenarbeit mit der Luftwaffe durchwegs positiv<br />
Der im Sommer 2005 unterzeichnete Leistungsvertrag und<br />
dessen Ergänzungen von <strong>2006</strong> bilden die Grundlage für das<br />
gute Einvernehmen mit der Luftwaffe. Die vertraglich festgelegten<br />
Strukturen erleichtern die Zusammenarbeit, was die<br />
Erreichung aller gesteckten Ziele beweist. Im Bereich der<br />
Einsatzzentrale, auf den Luftwaffenbasen und bei der permanenten<br />
Luftraumüberwachung erfolgt die Arbeit in bester<br />
Partnerschaft. Die Zusammenführung von verschiedenen<br />
operationellen Einheiten der Luftwaffe und der skyguide im<br />
gemeinsamen Neubau in Wangen bei Dübendorf wird die<br />
Kooperation in Zukunft weiter erleichtern.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 27
Einsatzzentrale (Air Defence and Direction Center – ADDC)<br />
Die Schwerpunkte für die Tätigkeiten in der militärischen<br />
Einsatzzentrale bildeten die Luftraumüberwachungsaufgaben<br />
mit F-5 und F/A-18 Kampfflugzeugen anlässlich der<br />
olympischen Winterspiele in Turin, wobei die Zusammenarbeit<br />
mit Italien eine positive Erfahrung darstellt. Der Einsatz<br />
während des Weltwirtschaftsforums WEF in Davos beschäftigte<br />
neben den Jägerleitern, die die Lufthoheit überwachten,<br />
wieder verschiedene FlugverkehrsleiterInnen, die den<br />
Flugverkehr auf der Luftwaffenbasis Davos-Stilli kontrollierten.<br />
Auch in der militärischen Flugsicherung wird die<br />
internationale Kooperation immer wichtiger. <strong>2006</strong> arbeitete<br />
skyguide eng mit Frankreich und Italien zusammen und<br />
testete Verfahren und Abläufe, die bei staatsübergreifenden<br />
Einsätzen zum Tragen kommen. Die JägerleiterInnen der<br />
skyguide beteiligten sich <strong>2006</strong> aktiv an den Trainingsmissionen<br />
der Luftwaffe in Sardinien (Italien) und Oerland<br />
(Norwegen). Dabei konnten sie erneut ihre ausgezeichneten<br />
Leistungen und die internationale Interoperabilität unter<br />
Beweis stellen. Die Schweizer JägerleiterInnen verfügen<br />
international über einen hohen Standard und geniessen im<br />
Ausland und in der Schweiz einen ausgezeichneten Ruf.<br />
Regionalflugplätze<br />
Am 1. April übernahm skyguide das Flugsicherungspersonal<br />
des Regionalflugplatzes Buochs (Kanton Nidwalden), auf<br />
dem hauptsächlich zivile Flugzeuge verkehren, der aber auch<br />
der Luftwaffe als eine »sleeping base« dient. Nach administrativer<br />
Vorarbeit gliederte skyguide auf den 1. Januar 2007 auch<br />
die Flugplätze Grenchen und St.Gallen Altenrhein ein und<br />
zählt somit heute 14 Standorte in der Schweiz. Die FlugverkehrsleiterInnen<br />
von Bern Belp und Grenchen setzen<br />
sich <strong>2006</strong> neben ihrer üblichen Tätigkeit für die Schweizer<br />
Segelflug- bzw. Kunstflugmeisterschaften ein. Im Rahmen der<br />
Infrastrukturplanung der Luftwaffe wurde der Kontrollturm<br />
in Locarno komplett erneuert. Damit steht den FlugverkehrsleiterInnen<br />
eine moderne und zeitgemässe Infrastruktur<br />
zur Verfügung.<br />
Aeronautical Information Management<br />
Aeronautical Information Service (AIS), die traditionellen<br />
Flugberatungsdienstleistungen und Aeronautical Information<br />
Management (AIM), d.i. Data Management, Flugsicherungspublikationen<br />
wie AIP, eAIP, NOTAM, Karten und digitale<br />
Daten, sind Bereiche innerhalb der Operations, die von<br />
unterschiedlicher Dynamik geprägt werden und sich unterschiedlich<br />
entwickeln.<br />
AIS: AMIE Selfbriefing eingeführt<br />
Die wichtigsten Nutzer von AIS Dienstleistungen sind heute<br />
VFR-Piloten und kleinere Unternehmen der kommerziellen<br />
Business Fliegerei. Die kommerzielle Luftfahrt in Europa<br />
beansprucht AIS Dienstleistungen immer seltener. Airlines<br />
bevorzugen heute Briefinglösungen, die von wenigen, global<br />
operierenden Systemhäusern angeboten werden. Da ein<br />
direkter Kundenkontakt kaum mehr erwünscht ist, entwickelt<br />
AIS elektronische und web-basierte Briefinglösungen.<br />
Basierend auf den Kundenbedürfnissen zentralisiert skyguide<br />
ihre AIS-Dienstleistungen an einem Standort in Wangen bei<br />
Dübendorf und steigert zugleich die Servicequalität. Die<br />
neuen AMIE Selfbriefing Terminals, die <strong>2006</strong> an allen<br />
Flugplätzen und Flugfeldern in der Schweiz die alten<br />
Terminals ablösen, verfügen über eine integrierte Expertbriefinglösung,<br />
die durch das neue AIM Service Center<br />
(Call Center und CRM Technologie) gestützt ist.<br />
Data Management im Aufbau<br />
Das digitale Datenmanagement ist eine Schlüsselkompetenz.<br />
Der Aufbau der digitalen Datenkette für das Aeronautical<br />
Information Management ist in vollem Gang und bedeutet<br />
eine tief greifende Veränderung. Skyguide verfügt heute über<br />
eine zentrale Datenbank für Aeronautical Information, die<br />
durch ein Workflow-Management Tool die lückenlose<br />
Nachvollziehbarkeit aller Arbeitsschritte gewährleistet.<br />
Die Anbindung erster ATM Systeme schreitet voran, womit<br />
Redundanzen und Fehler durch Medienbrüche beseitigt<br />
werden können. Durch den gezielten Aufbau von Kompetenzen<br />
und der technologischen Basisinfrastruktur hat sich<br />
skyguide eine gute Ausgangslage geschaffen, um die Digitalisierung<br />
erfolgreich zu meistern und sich in Europa eine<br />
führende Position zu sichern.<br />
28<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Simone Rossier<br />
Expertin Rechtsdienst, Genf<br />
»Die Arbeit bei skyguide bietet die Möglichkeit,<br />
in einem Tätigkeitsbereich aktiv zu sein, der sich<br />
in konstantem Wandel befindet. Das Milieu der<br />
Luftfahrt, das traditionell männlich dominiert<br />
ist, wird nur langsam weiblicher. Die Frauen<br />
bringen jedoch ein Gleichgewicht, von dem das<br />
ganze Unternehmen profitiert.«<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 29
Wirtschaftlichkeit für die Kunden<br />
Eine effiziente Leistungserbringung und eine strenge Kostenkontrolle stehen im Zentrum<br />
der Anstrengungen, die skyguide für eine angemessene Tarifpolitik in Absprache mit den<br />
Kunden erbringt.<br />
13,8 % tiefere Gebühren<br />
Dank systematischer Rationalisierungsmassnahmen, der<br />
Übernahme verschiedener Kosten durch den Bund und einer<br />
positiven Wirtschaftslage hat skyguide ihre Gebühren für die<br />
Streckenflugsicherung (SFS) im Januar <strong>2006</strong> um 13,8%<br />
gesenkt. Die Gebühren für die Anflugsicherung (AFS) blieben<br />
gegenüber dem Vorjahr unverändert und lagen weiterhin auf<br />
dem tiefsten Stand seit 2003.<br />
Skyguide konsultiert ihre Kunden<br />
Zur Festlegung der Flugsicherungsgebühren führt skyguide<br />
mit ihren Kunden regelmässige Tarifkonsultationen durch.<br />
Die Prinzipien der Benutzerbefragung sind in verschiedenen<br />
Dokumenten 1 geregelt. Daneben führt skyguide informelle<br />
Gespräche mit ihren Partnern – BAZL, MeteoSchweiz und<br />
Luftraumbenutzer –, um ihren Standpunkt zur Entwicklung<br />
des Unternehmens darzulegen und auf die Forderungen und<br />
Erwartungen einzugehen. Zur Festlegung der Anflugtarife sind<br />
nur im Fall von geplanten Tarifänderungen, oder wenn die<br />
Berechnungsweise geändert wird, Verhandlungen vorgesehen,<br />
was <strong>2006</strong> nicht zutraf. Die Abgeltung der militärischen Flugsicherungskosten<br />
wird jährlich im Rahmen des Leistungsvertrags<br />
zwischen skyguide und der Luftwaffe geregelt.<br />
Strukturbereinigung im Finanzierungssystem<br />
Skyguide sucht nicht nur intern nach Sparmöglichkeiten.<br />
Seit Jahren setzt sie sich dafür ein, dass das Finanzierungssystem<br />
der Flugsicherung in der Schweiz bereinigt wird.<br />
Unterstützung erhält sie dabei vom BAZL, das Ende <strong>2006</strong><br />
dem Parlament ein Dossier vorlegte, das u.a. Lösungselemente<br />
für verschiedene unbefriedigend geregelte Aspekte<br />
der Finanzierung der Flugsicherung enthält:<br />
– Mineralölsteuer<br />
Ein Teil der Bundeseinnahmen aus der Verbrauchssteuer<br />
auf Flugbenzin soll für die Deckung von Service Public<br />
Leistungen der Flugsicherung verwendet werden;<br />
– Regionalflughäfen<br />
Die Nutzniesser der Infrastruktur von Regionalflughäfen<br />
sollen einen Teil der Kosten tragen, die durch dort<br />
erbrachte Dienstleistungen anfallen, und damit<br />
mithelfen, die Kostenunterdeckung im Bereich Regionalflughäfen<br />
zu reduzieren;<br />
– Abgeltung für Leistungen im delegierten Luftraum<br />
Noch immer wird ein beträchtlicher Teil der Dienstleistungen,<br />
die skyguide in den an sie delegierten<br />
Lufträumen im Ausland erbringt, nicht abgegolten.<br />
Dies soll korrigiert werden.<br />
Kosten steigen weiter<br />
Ende <strong>2006</strong> weist die Betriebsrechnung eine Kostenunterdeckung<br />
auf, die 2007 durch eine Gebührenerhöhung<br />
aufgefangen werden muss, denn die Ausgaben der skyguide<br />
konnten trotz erhöhtem Verkehrsaufkommen nicht<br />
vollkommen gedeckt werden. Verschiedene Faktoren erklären<br />
diesen Tatbestand. Skyguide hatte erwartet, dass sich die<br />
Zunahme nach Flugsicherungsdienstleistungen proportional<br />
zur Nachfrage nach Flugreisen entwickeln würde. Eine<br />
erhöhte Flugzeugauslastung generierte jedoch nicht die<br />
budgetierten Mehreinnahmen. Besonders schwer wog jedoch<br />
die verschobene Einführung des Kontrollzentrums für den<br />
oberen Luftraum UAC-CH. Einerseits führte diese zu einer<br />
Kapazitätseinbusse und damit zu reduzierten Einnahmen;<br />
andererseits verursachte sie ausserordentliche Ausgaben.<br />
Die Abschreibung von über CHF 3 Mio. für investierte<br />
Arbeitsstunden und Entwicklungen sind nur ein Teil davon.<br />
Neue Investitionen im Bereich Sicherheit und Aufwendungen<br />
im Zusammenhang mit der SES Zertifizierung verursachten<br />
zusätzliche Kosten in Höhe von CHF 14 Mio. Die Mehrheit<br />
dieser Kosten wird auch in Zukunft anfallen, da das Sicherheitsmanagement<br />
weiter ausgebaut wird.<br />
Effizienzsteigerung durch Business Reengineering<br />
Der Fünfjahresfinanzplan weist darauf hin, dass sich die<br />
Kosten der skyguide schneller entwickeln werden als der<br />
Verkehr. Zudem zwingt die verstärkte Kooperation in Europa<br />
alle Flugsicherungen, ihre Kostenstrukturen zu durchleuchten.<br />
Es stellte sich daher die Frage, inwiefern das Unternehmen<br />
seine gegenwärtigen Strukturen und Prozesse anpassen müsse.<br />
Damit skyguide konkurrenzfähige Tarife anbieten kann, haben<br />
Verwaltungsrat und Direktion beschlossen, ab 2007 ein so<br />
genanntes »Business Process Reengineering« durchzuführen.<br />
Im Rahmen dieser Effizienzsteigerungsmassnahme wird die<br />
gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmens optimiert.<br />
Ziel ist es, so früh und nachhaltig als möglich die Effizienz aller<br />
Prozesse und Strukturen zu steigern, ohne jedoch die<br />
Sicherheit zu beeinträchtigen.<br />
1. Sektion 3, Artikel 12, Absatz 2 der Verordnung über den Flugsicherungsdienst;<br />
Artikel 1.9 des Eurocontrol Dokuments »Principes d'établissement de l’assiette<br />
des redevances pour services de navigation aérienne et principes de calcul des<br />
taux unitaires«; Leistungsvertrag zwischen skyguide und Luftwaffe.<br />
30<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Technologie und Innovation<br />
Eine moderne und einwandfrei funktionierende technische Infrastruktur bildet das Rückgrat<br />
der Flugsicherung. Auf ihre Entwicklung legte skyguide auch <strong>2006</strong> grosses Gewicht.<br />
Massive technische Investitionen<br />
Wie in den vorangehenden Jahren wurde auch im<br />
Berichtsjahr <strong>2006</strong> grosses Gewicht auf die Entwicklung der<br />
technischen Infrastruktur gelegt. So wurden insgesamt<br />
68 Mio. CHF in die Erneuerung und Erweiterung der Ausrüstungen<br />
und 10 Mio. CHF in den Ausbau der Gebäude<br />
und der Gebäudeinfrastruktur investiert. Dies entspricht<br />
etwa 20% des gesamten skyguide-Umsatzes.<br />
Communication<br />
Neue Flugfunkanlage auf dem Albis<br />
Der technische Dienst installierte auf dem Albis bei Zürich<br />
eine neue Flugfunkempfangsanlage und nahm sie erfolgreich<br />
in Betrieb. Der Einbezug der neuen Station ins Flugfunksystem<br />
ermöglicht es, den Flugfunkverkehr über mehrere<br />
parallel verfügbare Systeme abzuwickeln.<br />
Ausbau der Kommunikationssysteme<br />
Im Bereich der Netzwerke und der Boden-Boden-Kommunikation<br />
trieb skyguide den Ausbau konsequent weiter. So<br />
führte skyguide neue Telefonverbindungen auf der Basis des<br />
flugsicherungsspezifischen Protokolls ATS-QSIG (das eine<br />
wirtschaftliche Nutzung von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen<br />
erlaubt) und neue Techniken im Bereich der lokalen und der<br />
Weitbereichs-Netzwerke (LAN und WAN) ein. Skyguide hat<br />
alle militärischen Flugplätze in ihr internes Kommunikationsnetz<br />
eingebunden und mit allen standardmässigen<br />
Kommunikationsmitteln ausgerüstet.<br />
Navigation<br />
ILS 28 in Betrieb genommen<br />
Auf dem Flughafen Zürich Kloten hat skyguide das neue<br />
Instrumentenlandesystem für die Piste 28 in Betrieb<br />
genommen. Erstmals kam dabei für den Gleitweg-Sender<br />
eine so genannte »End-Fire Antenna« zum Einsatz. Dank<br />
ihrer sehr geringen Bauhöhe ragt sie nicht in die Hinderniszone<br />
und kann so auch bei sehr engen Platzverhältnissen,<br />
wie dies in Zürich Kloten der Fall ist, eingesetzt werden.<br />
DME auf dem Weissfluh-Gipfel<br />
Zukünftige Navigationsverfahren, die auf Triangulationsbasis<br />
funktionieren, benötigen zusätzliche bodengestützte<br />
Einrichtungen. Zum Einsatz kommen so genannte DME<br />
(Distanzmessgerät), die heute schon Teil der bisherigen<br />
Navigationssysteme wie VOR (VHF Omni-Directional<br />
Range) und ILS (Instrumentenlandesystem) sind. Mit der<br />
Inbetriebnahme des DME auf dem Weissfluh-Gipfel in<br />
Graubünden wurde das Ausbauprogramm erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
VOR Passeiry ersetzt<br />
Da die konventionellen Navigationsanlagen nach heutiger<br />
Planung noch während längerer Zeit in Betrieb gehalten<br />
werden müssen, ersetzt skyguide ihre Anlagen in einem<br />
kontinuierlichen Programm. <strong>2006</strong> wurde die Anlage VOR<br />
in Passeiry bei Genf ersetzt.<br />
Programme für die satellitengestützte Navigation<br />
Skyguide hat sich auch aktiv an der Überprüfung der<br />
Betriebstauglichkeit des satellitengestützten Navigationssystems<br />
EGNOS beteiligt. Mit Mess- und Testprogrammen<br />
hat sie einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung und<br />
Freigabe des europäischen Systems geliefert.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 31
Surveillance (Ortung)<br />
Mode S nach Plan<br />
Das Programm zur Umrüstung aller Radaranlagen auf<br />
Mode S (»S« = selektive Abfrage der einzelnen Flugzeuge<br />
durch die Radaranlage) und die gleichzeitig durchgeführte<br />
Renovation der Infrastruktur läuft nach Plan. <strong>2006</strong> begann<br />
der Umbau der Anlage auf der Lägern bei Zürich. Skyguide<br />
installierte eine temporäre Radaranlage, mit der sie während<br />
des mehrere Monate dauernden Umbaus dem Flugsicherungsbetrieb<br />
die Radarluftlage liefert. Die Mode S Radaranlagen<br />
werden gegenüber den herkömmlichen Systemen<br />
zusätzliche Abfragedaten liefern. Um diese verarbeiten und<br />
nutzen zu können, muss die Radardatenverarbeitung<br />
entsprechend ausgebaut werden. In einer ersten Phase des<br />
Programms zur Einführung von Mode S werden die vom<br />
Flugzeug gelieferten Daten validiert; ab 2007 werden sie auch<br />
dem Betrieb zur Verfügung stehen.<br />
Kooperation für Multi-Lateration<br />
In Zusammenarbeit mit der deutschen (DFS) und der österreichischen<br />
Flugsicherung (Austro Control) werden im<br />
Rahmen eines gemeinsamen Projekts die theoretischen und<br />
praktischen Möglichkeiten der Ortung mittels Multi-<br />
Lateration geprüft. Anstelle einer zentralen Radaranlage wird<br />
ein System geprüft, das die Position eines Flugzeugs mit Hilfe<br />
von mehreren, im Gelände verteilten Empfängern ermittelt,<br />
die ein vom Flugzeug ausgesendetes Signal registrieren.<br />
Datenverarbeitungs- und Anzeigesysteme<br />
Stripless Kontrollsystem<br />
Im Bereich der Datenverarbeitungs- und Anzeigesysteme ist<br />
<strong>2006</strong> das Jahr des »stripless«. Das im Rahmen des Programms<br />
UAC-CH von skyguide und ihrer Tochterfirma skysoft-atm<br />
entwickelte Kontrollsystem für den oberen Luftraum in Genf,<br />
das Ende Dezember 2005 in Betrieb genommen wurde, ist<br />
vollständig digitalisiert. Stripless bedeutet, dass das System<br />
ohne die Kontrollstreifen aus Papier auskommt. Die völlig<br />
neuartige Benutzeroberfläche ermöglicht den FlugverkehrsleiterInnen<br />
den automatischen und unmittelbaren Austausch<br />
aller relevanten Fluginformationen zwischen den Arbeitspositionen<br />
und liefert ihnen neue Werkzeuge zur Früherkennung<br />
von Konflikten. (Konflikt heisst in der Fachsprache<br />
der Flugsicherung eine Verkehrssituation, die das Eingreifen<br />
der FlugverkehrsleiterInnen notwendig macht.) Mit der<br />
Einführung dieses Systems findet eine neuartige Arbeitsweise<br />
Eingang in den Kontrollraum, wie sie die Flugsicherung von<br />
morgen mit ihren interaktiven Kontrollfunktionen (z.B.<br />
Datalink) anwenden wird.<br />
AMIE Selfbriefing ersetzt alte Terminals<br />
Piloten benötigen für die Vorbereitung ihres Flugs zuverlässige<br />
Informationen über Wetter, belegte Lufträume,<br />
besondere Situationen usw. Gleichzeitig haben sie die Pflicht,<br />
vor dem Abflug einen detaillierten Flugplan zu hinterlegen.<br />
Für Flüge nach Sichtflugregeln erfolgt das Pilotenbriefing in<br />
der Regel auf dem entsprechenden Flugplatz oder Flugfeld.<br />
Skyguide hat <strong>2006</strong> die vor über zehn Jahren eingeführten<br />
AMIE Terminals auf den regionalen Flugplätzen durch eine<br />
neue Generation von Selfbriefing Terminals ersetzt. In<br />
Kooperation mit Austro Control ist geplant, diesen Dienst zu<br />
erweitern, so dass in naher Zukunft das Pilotenbriefing über<br />
das Internet von zu Hause aus erfolgen kann.<br />
Call Centre in Wangen bei Dübendorf<br />
Die Betreuung der kommerziellen Luftfahrt in Sachen Fluginformationen<br />
erfolgt seit <strong>2006</strong> zentral von einem neu<br />
errichteten Call Centre in Dübendorf. Die bisherigen ARO<br />
(ATS/AIS Reporting Offices) in Zürich Kloten, Genf und<br />
Lugano wurden geschlossen.<br />
32<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Flugplanverarbeitung der nächsten Generation<br />
Ein zentrales Element des planerischen Teils der Flugsicherung<br />
ist die zeitgerechte, weltweit koordinierte Verarbeitung<br />
und Verteilung der Flugpläne. Sie bestimmt letztlich die<br />
Effizienz und die Kapazität der Flugsicherung. Skyguide ist<br />
seit <strong>2006</strong> Vollmitglied des Konsortiums »Coflight«, einer<br />
Organisation der französischen, italienischen und neu auch<br />
der schweizerischen Flugsicherung. »Coflight« verfolgt das<br />
Ziel, die Entwicklung eines zukunftsweisenden Flugplanverarbeitungssystems<br />
voranzutreiben. Zwischenzeitlich müssen<br />
aber die bestehenden Systeme weiter unterhalten und<br />
ausgebaut werden. Wichtige Entscheide dazu wurden <strong>2006</strong><br />
getroffen. Die Ablösung des Systems in Zürich ist in<br />
Vorbereitung und wird 2007 durchgeführt.<br />
Sprach- und Datenaufzeichnung<br />
Der technische Dienst hat die für die Auswertung von<br />
Vorfällen wichtigen Aufzeichnungssysteme für Sprache und<br />
Daten ausgebaut, modernisiert oder wo nötig ersetzt. Im<br />
Weiteren hat er – gemäss einer neuen ICAO Empfehlung –<br />
Arbeitsplatz-Sprachaufzeichnungssysteme in den Betriebsräumen<br />
von Genf und Zürich so weit vorbereitet, dass die<br />
Systeme bei Vorliegen der Rechtsgrundlagen sofort in Betrieb<br />
genommen werden können.<br />
Neubau in Wangen bei Dübendorf<br />
Der gemeinsam mit der Schweizer Luftwaffe erstellte Neubau<br />
des Flugsicherungszentrums in Wangen bei Dübendorf ist<br />
abgeschlossen. Die Schlussabrechnung ist erstellt und liegt im<br />
Budget. Bereits haben über 150 Personen von skyguide und<br />
über 25 Personen der Luftwaffe ihren Arbeitsplatz bezogen.<br />
Die nötige Infrastruktur für die Betriebseinheit AIM (Aeronautical<br />
Information Management) sowie für die Ausbildung<br />
der FlugverkehrsleiterInnen ist vollendet. Mit dem erfolgten<br />
Umzug des Skyguide Training Centers nach Dübendorf<br />
konnte das bisherige »Flugsicherungsgebäude« in Zürich<br />
Kloten geräumt und verkauft werden.<br />
Die Installation der Flugsicherungseinrichtungen ist weit<br />
fortgeschritten. Bei der Festlegung des Inbetriebnahmetermins<br />
für das neue Kontrollzentrum sind die entsprechenden<br />
Vorgaben und Ausführungsbestimmungen zum Betriebsschutz<br />
(= Security) und zur Sicherheit (= Safety) zu berücksichtigen.<br />
Simulatoren<br />
Skyguide legt grossen Wert auf den Ausbau der Ausbildungsund<br />
Trainingseinrichtungen für den Flugsicherungsbetrieb.<br />
Mit dem Ziel, diese Anlagen so weit wie möglich und sinnvoll<br />
den betrieblich genutzten Anlagen anzugleichen, wurden die<br />
Simulatoren in Genf und in Dübendorf wesentlich ausgebaut.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 33
Sabine Servage<br />
Adjunktin des Leiters Buchhaltung und<br />
Tresorerie, Genf<br />
»Die Frauen haben bisher im Unternehmen noch<br />
nicht den Platz, der ihnen gebührt. Der Frauenanteil<br />
liegt sogar unterhalb des Schweizer<br />
Durchschnitts. Doch nicht in allen Abteilungen<br />
ist das so: in der Buchhaltung stieg die Quote in<br />
vier Jahren von 32 % auf 59 %.«<br />
34<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Mitarbeiterkompetenz und Sozialpolitik<br />
Skyguide hat einen öffentlichen Auftrag und ist daher sowohl gegenüber den staatlichen<br />
Instanzen, als auch gegenüber ihren Kunden einer optimalen Leistung verpflichtet. Die Forderung<br />
in Bezug auf die Sozialpolitik der skyguide lautet: »Arbeitsfriede für einen optimalen Service.«<br />
Chancengleichheit<br />
Bei der Rekrutierung und in der Karriereentwicklung ihrer<br />
Mitarbeitenden orientiert sich skyguide am Grundsatz, dass<br />
Geschlecht, Herkunft, körperliche Beeinträchtigung, sexuelle<br />
Orientierung, Religion, Nationalität oder Alter keine Beurteilungskriterien<br />
sind. Skyguide betrachtet einzig die objektiven<br />
Fähigkeiten, die mit einer Stelle verbunden sind. Diversität<br />
versteht skyguide als eine Chance für das Unternehmen, da<br />
sie den Ideenaustausch stimuliert und für eine dynamische<br />
Grundeinstellung sorgt. Deshalb gilt bei skyguide strikte<br />
Gleichberechtigung und der Respekt der Würde jeder und<br />
jedes Einzelnen.<br />
Arbeitsfriede<br />
Ein Unternehmen, das öffentliche Dienstleistungen erbringt,<br />
steht in besonderem Masse im wirtschafts- und sozialpolitischen<br />
Rampenlicht. Eine funktionierende und im Alltag<br />
gelebte Sozialpartnerschaft ist deshalb in der Flugsicherung<br />
der Schweiz, wie auch in anderen Ländern, überaus wichtig.<br />
Die Ziele des Bundesrates halten zudem explizit fest, dass<br />
skyguide eine fortschrittliche Sozialpolitik betreiben soll.<br />
Dialog als Kultur<br />
Um langfristig bestehen zu können, ist ein Unternehmen des<br />
Dienstleistungssektors auf innovative, produktive und vor<br />
allem motivierte Mitarbeitende angewiesen. Ziel der Sozialpartnerschaft<br />
ist es daher, ein gutes Arbeitsklima zu schaffen,<br />
das den Einzelnen individuelle Entfaltungsmöglichkeit und<br />
dem Kollektiv Chancen auf einem sich öffnenden Markt<br />
bringt. Skyguide sucht und pflegt deshalb den Dialog mit den<br />
verschiedenen Sozialpartnern und ist bestrebt, ihre Arbeitsbedingungen<br />
fortlaufend zu verbessern.<br />
Betriebsärzte<br />
Skyguide nimmt das physische und psychische Wohlergehen<br />
ihrer Mitarbeitenden ernst. Deshalb bietet sie allen Mitarbeitenden<br />
die Dienstleistung eines Betriebsarztes an. Dieser hat<br />
unter anderem den Auftrag, die Mitarbeitenden bei medizinischen,<br />
psychologischen und sozialen Problemen, falls<br />
zweckmässig unter Beizug externer PsychologInnen und<br />
Sozialberatungsstellen, zu beraten.<br />
Gesundheitskommission<br />
Die Gesundheitskommission der skyguide bearbeitet<br />
gesundheitsrelevante Fragen und übernimmt die Aufgabe<br />
eines beratenden Organs der Geschäftsleitung. Sie schlägt<br />
Massnahmen zur Gesundheitspflege und Entwicklung der<br />
Mitarbeitenden vor und bereitet diese bis zur Entscheidungsreife<br />
vor. Sie kann auch mit der Umsetzung der Massnahmen<br />
beauftragt werden und erhält dafür die nötigen Mittel<br />
und Kompetenzen. Die Gesundheitskommission ist eine<br />
paritätische Kommission und setzt sich aus VertreterInnen<br />
des Unternehmens und des Personals sowie der<br />
Betriebsärzte zusammen.<br />
Mutterschaftsversicherung<br />
Skyguide bietet werdenden Müttern die Möglichkeit, zwei<br />
Monate vor der Geburt bei vollem Lohn einen freiwilligen<br />
Schwangerschaftsurlaub zu beziehen. Dieser verkürzt den<br />
viermonatigen Mutterschaftsurlaub nach der Geburt nicht.<br />
Die Hälfte des Mutterschaftsurlaubs kann vom Vater bezogen<br />
werden, sofern auch er bei skyguide angestellt ist und die<br />
Bestimmungen des Arbeitsgesetzes eingehalten werden.<br />
Grundsätzlich ist jede Mutter nach der Geburt berechtigt,<br />
einen maximal einjährigen unbezahlten Urlaub zu beziehen.<br />
Sozialpartner<br />
Bei den Sozialpartnern der skyguide handelt es sich um nicht<br />
weniger als sechs Gewerkschaften:<br />
– vier Personalverbände der FlugverkehrsleiterInnen;<br />
– zwei nationale Gewerkschaften, die die Gruppe des<br />
administrativen, operationellen und technischen<br />
Personals, d.h. alle Mitarbeitenden ohne Fluglotsenlizenz,<br />
vertreten.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 35
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Personalbestand am 1. Januar 2007 (auf Vollzeit gerundet)<br />
Einsatzzentrale<br />
und Regionalflugplätze<br />
Nach Bereichen Genf Zürich (mit Bern und Lugano) Total<br />
Direktion* 19,1 14,2 33,3<br />
Operations 286,5 336,9 130,4 753,8<br />
Technics 143,4 132,5 1,0 276,9<br />
Corporate Secretariat 10,5 10,5<br />
Finances, Controlling & Procurement 45,8 29,7 75,5<br />
Human Resources 24,1 9,6 33,7<br />
Total 529,4 522,9 131,4 1 183,7<br />
Auszubildende 58,0 71,0 12,0 141,0<br />
Temporäre 33,2<br />
* Inkl. Safetymanagement, Corporate Management Systems und Corporate Communication.<br />
Veränderung des Personalbestandes (auf Vollzeit gerundet)<br />
Frauen Männer Total Verhältnis<br />
2003 258,4 870,1 1 128,5 1:3,4<br />
2004 260,2 899,5 1 159,7 1 : 3,4<br />
2005 266,1 924,4 1 190,5 1:3,5<br />
<strong>2006</strong> 264,0 919,7 1 183,7 1 : 3,5<br />
Die Anzahl der skyguide Mitarbeitenden hat <strong>2006</strong> gegenüber<br />
2005 um 0,6% abgenommen. Die unterschiedlichen Bestände<br />
in einigen Abteilungen gegenüber 2005 erklären sich mit<br />
einer Umstrukturierung, in deren Verlauf die Einheiten<br />
Gebäudetechnik und Unterhalt von der Abteilung Technics<br />
in die Abteilung Finances, Controlling & Procurement verlagert<br />
wurde. Die Abgänge im Flugsicherungsbetrieb Zürich<br />
gehen auf Abgänge bei den Controller Assistants zurück,<br />
deren Aufgaben schrittweise automatisiert werden und einiger<br />
Flugverkehrsleitender, die entweder aus dem Unternehmen<br />
ausschieden oder nach Genf transferiert wurden.<br />
Teilzeitarbeit<br />
Im Bewusstsein, dass Teilzeitarbeit für eine grössere Ausgeglichenheit<br />
zwischen Berufs- und Privatleben sorgen kann,<br />
unterstützt skyguide seit Jahren individuelle Wünsche nach<br />
einem reduzierten Arbeitspensum. Für Flugverkehrsleitende<br />
gilt eine Sonderregelung; da ein Arbeitsverhältnis<br />
unter 90 Arbeitstagen im Jahr (60%) gemäss BAZL zum<br />
Verlust der Fluglotsenlizenz führt, darf dieser Beschäftigungsgrad<br />
nicht unterschritten werden.<br />
Beschäftigungsgrad / Teilzeitarbeit (nach Personen)<br />
<strong>2006</strong> <strong>2006</strong> 2005 2005 2004 2004 2003 2003<br />
Beschäftigungsgrad F M F M F M F M<br />
>90% 227 1 003 193 964 194 945 195 916<br />
50-90 % 99 27 100 30 95 24 88 19<br />
< 50 % 6 2 9 1 9 2 10 2<br />
36<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Lohnsystem<br />
Um sicherzustellen, dass das Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt<br />
die Mitarbeitenden mit den besten Kompetenzen<br />
findet, und um eine hohe Mitarbeiterbindung zu erreichen,<br />
betreibt skyguide eine attraktive, kohärente und gerechte<br />
Lohnpolitik. Diese beruht auf der analytischen Funktionsbewertung,<br />
der Festlegung des Lohnniveaus im Verhältnis zum<br />
nationalen und internationalen Markt, einer individuellen<br />
oder gruppierten Leistungskomponente, der Voraussetzung,<br />
dass Erfahrung und individuelle Verantwortung eine<br />
Entwicklung innerhalb der definierten Fachlaufbahnen<br />
ermöglichen, der Anerkennung der Unternehmensleistung<br />
sowie attraktiven, modernen und wettbewerbsfähigen<br />
Sozialleistungen und der autonom verwalteten Vorsorgestiftung<br />
Skycare.<br />
<strong>2006</strong> betrugen die Personalkosten CHF 215,9 Mio. (inklusive<br />
Sozialabgaben). Angestellte, die unter den GAV AOT fallen<br />
(alle Mitarbeitenden ohne Fluglotsenlizenz oder Kadervertrag),<br />
erhielten einen durchschnittlichen Nominallohn von<br />
CHF 107 700 und Angestellte mit GAV FVL (Flugverkehrsleitende)<br />
einen durchschnittlichen Nominallohn von<br />
CHF 140 830.<br />
Seit 1998 umfasst der GAV AOT eine variable, leistungsabhängige<br />
Lohnkomponente. Diese wird am Anfang des Jahres<br />
für das Vorjahr im persönlichen Mitarbeitergespräch festgelegt.<br />
Sie betrug 2005 durchschnittlich CHF 3 963.<br />
Auch für Kaderangestellte besteht ein System mit leistungsabhängiger<br />
Lohnkomponente. Der durchschnittliche<br />
Nominallohn für Kaderangestellte betrug <strong>2006</strong> CHF 165 617.<br />
Die durchschnittliche leistungsabhängige Lohnkomponente<br />
betrug CHF 21 964. Die Leistung bezieht sich auf die Erreichung<br />
der Unternehmens-, Bereichs- und Abteilungsziele.<br />
Förderung der MitarbeiterInnen<br />
Skyguide legt grosses Gewicht auf die Entwicklung ihrer<br />
Mitarbeitenden in der operationellen, technischen und<br />
allgemeinen Ausbildung. <strong>2006</strong> hat skyguide verschiedene<br />
Entwicklungsprogramme durchgeführt. Ein Schwerpunkt<br />
stellt dabei die Stärkung der Führungskompetenzen und die<br />
Förderung von Talenten dar. Die ersten Tage, die eine neue<br />
Mitarbeiterin oder ein neuer Mitarbeiter im Unternehmen<br />
verbringt, sind für die Integration und Motivation ausschlaggebend.<br />
Das Einführungsprogramm für neue Mitarbeitende<br />
ist <strong>2006</strong> grundsätzlich überarbeitet worden und besteht aus<br />
einem Informationsmodul über das Unternehmen und einer<br />
Sensibilisierung für das starke Sicherheits- und Qualitätsbewusstsein<br />
der skyguide. Eine Einführung in den operativen<br />
Bereich mit Vorträgen über die wichtigsten Aspekte der<br />
Flugsicherung gehört für alle nicht-operationellen Mitarbeitenden<br />
ebenfalls zum Welcome-Programm.<br />
Management Training<br />
Unter das Management Training fallen Ausbildungen wie<br />
das Basis Management Programm für angehende Führungskräfte,<br />
das Programm »Talents« oder der »Supervisors<br />
Managment Course« für leitende Mitarbeitende aus den<br />
zivilen und militärischen Operationen aller Standorte, der die<br />
ESARR 5 Anforderungen von Eurocontrol erfüllt. Besonderes<br />
Gewicht legte skyguide auf Kurse im Projektmanagement.<br />
Zum ersten Mal organisierte sie Anlässe, an denen ProjektleiterInnen<br />
den Austausch von Best Practice aktiv betreiben.<br />
Individual Responsibility and Ethical Awareness<br />
Programm (IREAP)<br />
Das Programme IREAP, das seit 2003 unternehmensweit<br />
alle Mitarbeitenden durch verschiedene Aktionen und<br />
Massnahmen für die Sicherheitsethik sensibilisiert, wurde<br />
auch <strong>2006</strong> weitergeführt. In rund 70 Veranstaltungen an allen<br />
Standorten übten sich die Mitarbeitenden aller Stufen und<br />
Abteilungen im gegenseitigen Austausch. Bei den allen<br />
Mitarbeitenden offen stehenden Gesprächen achteten die<br />
Moderatoren darauf, die Quantität und Qualität des<br />
Feedbacks zu verbessern sowie Kritik angemessen und<br />
konstruktiv vorzubringen.<br />
Sprachkurse nach Eurocontrol Standard<br />
In mehrsprachigen Unternehmen sind Sprachkurse<br />
traditionell wichtig. Daneben erheben die internationalen<br />
Regulationsbehörden wie Eurocontrol oder ICAO spezifische<br />
Anforderungen an die Sprachfähigkeiten von Mitarbeiter-<br />
Innen, die sicherheitsrelevante Aufgaben der Flugsicherung<br />
erfüllen. Darunter fallen FlugverkehrsleiterInnen und<br />
FlugsicherungstechnikerInnen. Der von skyguide erteilte<br />
Sprachunterricht entspricht seit Jahren den internationalen<br />
Anforderungen.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 37
Unterstützung individueller Ausbildungswünsche<br />
Zahlreiche Mitarbeitende besuchen teils mehrjährige externe<br />
Ausbildungen an Hochschulen und Universitäten. Skyguide<br />
unterstützt wenn immer möglich auch individuelle Ausbildungswünsche<br />
ihrer Mitarbeitenden mit im In- und Ausland<br />
erteilten Kursen (Kommunikation, Rhetorik, Konfliktmanagement,<br />
Selbstaffirmation usw.).<br />
Umzug des Skyguide Training Centers<br />
Die operationelle Aus- und Weiterbildung bildet einen<br />
Schwerpunkt des Ausbildungsprogramms der skyguide.<br />
Mit dem Umzug des Skyguide Training Centers in den<br />
Neubau in Wangen bei Dübendorf verfügt skyguide heute<br />
über eines der modernsten Ausbildungszentren Europas.<br />
Die neue Simulationsanlage ist zukunftsweisend und erhöht<br />
die Ausbildungskapazität.<br />
180 Personen in der FlugverkehrsleiterInnen-Ausbildung<br />
Ende <strong>2006</strong> befanden sich 180 Personen in der FlugverkehrsleiterInnen-Ausbildung.<br />
Dank erster Umsetzungen des<br />
Programms »Training for Success«, das eine langfristige<br />
Erhöhung der Abschlussquote in der Flugverkehrsleiter-<br />
Innen-Ausbildung anstrebt, konnte die Erfolgsquote bereits<br />
um 10% gesteigert werden. Weitere Verbesserungen sollen<br />
mit der Einführung eines neuen Auswahlverfahrens erfolgen.<br />
Die neuen Selektionstests ermöglichen eine vereinfachte<br />
Erkennung des Persönlichkeitprofils und sind auch bezüglich<br />
der berufsspezifischen Sprachfähigkeiten präziser.<br />
18 lizenzierte FlugverkehrsleiterInnen, 13 ExpertInnen<br />
<strong>2006</strong> konnten 18 FlugverkehrsleiterInnen die 3,5 jährige<br />
Ausbildung mit der Lizenzierung erfolgreich abschliessen.<br />
Sie arbeiten seither selbständig in den zugewiesenen Einheiten.<br />
Aus dem gleichen Kurs sind 13 AbsolventInnen als<br />
ExpertInnen dem Betrieb übergeben worden.<br />
Offizielle Berufsanerkennung<br />
Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT)<br />
hat im Herbst <strong>2006</strong> den von skyguide erarbeiteten Rahmenlehrplan<br />
für die FlugverkehrsleiterInnen-Ausbildung offiziell<br />
genehmigt. Damit wird der Beruf FlugverkehrsleiterIn<br />
staatlich anerkannt.<br />
Ausbildungsaufwand <strong>2006</strong><br />
in Stunden<br />
Personalentwicklung 33 347<br />
Aus- und Weiterbildung Bereich Technics 9 022<br />
Aus- und Weiterbildung Bereich Operations 31 070<br />
Total skyguide 73 439<br />
Durchschnittliche Ausbildungsstunden<br />
pro Mitarbeitende <strong>2006</strong><br />
Ausbildung Lehrlinge und FlugverkehrsleiterInnen<br />
60 Stunden<br />
a) Kaufmännische Lehre* F M Total<br />
2003 4 2 6<br />
2004 4 1 5<br />
2005 2 3 5<br />
<strong>2006</strong> 2 3 5<br />
b) Ausbildung<br />
FlugverkehrsleiterInnen** F M Total<br />
2003 40 127 167<br />
2004 28 115 143<br />
2005 27 108 135<br />
<strong>2006</strong> 26 108 134<br />
* Total der kaufmännischen Lehrlinge.<br />
* * Die Dauer der FlugverkehrsleiterInnen-Ausbildung beträgt 3,5 Jahre.<br />
Pro Jahr beginnen zwischen 40 und 45 Frauen und Männer mit der<br />
Ausbildung.<br />
Krankheitsbedingte Abwesenheit<br />
Krankheits- oder unfallbedingte Fehltage im Durchschnitt<br />
(Absenzen unter 3 Tage nicht inbegriffen)<br />
2003 4,00<br />
2004 5,88<br />
2005 5,18<br />
<strong>2006</strong> 5,11<br />
Durchschnittliche Dienstjahre (bis Ende <strong>2006</strong>)<br />
Gesamte<br />
in Jahren F M Belegschaft<br />
12,76 11,73 11,86<br />
38<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Sophie Billaud<br />
Flugverkehrsleiterin Bezirksleitstelle, Genf<br />
»Mein Beruf hat nichts speziell Weibliches oder<br />
Männliches an sich. Diskriminierung zwischen<br />
Mann und Frau gibt es bei uns keine. Wenn es<br />
Spannungen gibt, dann auf anderen Ebenen.«<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 39
Umwelt und Lärmschutz<br />
Skyguide bemüht sich, die Umweltbeeinträchtigung des Flugverkehrs möglichst gering zu halten.<br />
Effiziente Flugabwicklung spart Treibstoff<br />
Die Flugsicherung ist bestrebt, immer unter Berücksichtigung<br />
der Sicherheit, ein Flugzeug so schnell und kostengünstig<br />
wie möglich an sein Ziel zu leiten. Je effizienter ein Flug<br />
abgewickelt wird und je weniger Verspätungen entstehen,<br />
desto geringer ist der Treibstoffverbrauch. Skyguide<br />
verbesserte in den vergangenen Jahren ihre Leistung,<br />
gemessen an den Indikatoren Kapazität und Pünktlichkeit.<br />
Triebwerke erst kurz vor Start anlassen<br />
Im Unterschied zur Praxis in anderen Ländern erteilen die<br />
FlugverkehrsleiterInnen der skyguide im Tower den<br />
PilotInnen die Erlaubnis zum Anlassen ihrer Triebwerke erst<br />
unmittelbar vor dem Start. Anstatt ein Flugzeug längere Zeit<br />
mit laufenden Triebwerken auf der Startbahn warten zu<br />
lassen, planen die Flugverkehrsleitenden den Start einer<br />
Maschine genau ein. Damit helfen sie den Fluggesellschaften,<br />
zusätzlich Treibstoff einzusparen.<br />
Reduzierter Energieverbrauch der Kontrollzentren<br />
Die Produktion von Dienstleistungen der Flugsicherung ist<br />
per se nicht energieintensiv. Entsprechend klein sind die<br />
Emissionen. Dennoch ist skyguide bemüht, mit<br />
konsequenten Sparmassnahmen den Energieverbrauch<br />
niedrig zu halten. Davon zeugen die Bestrebungen am<br />
Standort Genf sowie das fortschrittliche Energiekonzept des<br />
neuen Flugsicherungszentrums in Wangen bei Dübendorf.<br />
Der Energieverbrauch am Standort Genf wurde in den<br />
vergangenen Jahren um 20% reduziert. Er wird gesamtschweizerisch<br />
laufend überwacht und auf tiefem Niveau<br />
gehalten. Das Energiekonzept des neuen Flugsicherungszentrums<br />
in Wangen bei Dübendorf berücksichtigt die in Genf<br />
gemachten Erfahrungen: Dank Abwärmerückgewinnung,<br />
Free Cooling und Kältemaschinen neuester Technologie liegt<br />
der Energieverbrauch deutlich unterhalb des Minergiestandards.<br />
Gegenüber konventionellen Konzepten entfällt auch<br />
jeglicher Schadstoffausstoss.<br />
Energieverbrauch <strong>2006</strong><br />
(technische Apparate und Büros)<br />
Wangen b.<br />
Region Genf Region Zürich Dübendorf<br />
Heizöl (l) 139 000 Nicht bekannt 112 200<br />
Elektrische Energie (GWh) 7,1 4,9 3,1<br />
Wasser (m 3 ) 14 000 Nicht bekannt 4 400<br />
40<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Einflussmöglichkeit auf Fluglärm<br />
Die Verantwortung gegenüber Natur und Umwelt im<br />
Luftverkehr nimmt der Bund durch Start-, Lande- und<br />
Überflugbeschränkungen in genau bezeichneten Gebieten<br />
wahr. Prüft er das Betriebsreglement eines Flughafens,<br />
überprüft er auch den Einfluss des Verkehrs auf Umwelt und<br />
Mensch. Skyguide arbeitet als Expertin im Auftragsverhältnis<br />
An- und Abflugreglemente von Flughäfen aus. Sie hat indes<br />
keinerlei Entscheidungsbefugnis, wenn es um die Bewilligung<br />
von An- und Abflugschneisen geht.<br />
Dennoch betreffen zahlreiche Anfragen, die beim skyguide<br />
Kundendienst eingehen, den Lärm. Einen Grossteil dieser<br />
Anfragen verweist skyguide direkt an die zuständigen und<br />
kompetenten Ansprechpartner am jeweiligen Flughafen.<br />
Treibstoff-Schnellablass<br />
Mit vollen Tanks können Flugzeuge nicht landen. Wenn ein<br />
schweres Langstreckenflugzeug kurz nach dem Start aus<br />
Sicherheitsgründen gezwungen ist, umzukehren und zu<br />
landen, muss es einen so genannten Treibstoff-Schnellablass<br />
oder Fuel Dump durchführen. Skyguide hilft den betroffenen<br />
Flugbesatzungen bei dieser Sicherheitsmassnahme, die nach<br />
internationalen Vorschriften durchzuführen ist.<br />
Elektromagnetische Strahlung<br />
Um den Menschen vor schädlicher elektromagnetischer<br />
Strahlung zu schützen hat der Bundesrat am 23. Dezember<br />
1999 die Verordnung über nicht-ionisierende Strahlung<br />
(NISV) erlassen. Diese definiert Strahlungsgrenzwerte, die<br />
nach heutigem Stand des Wissens unbedenklich sind. Auch<br />
diverse Anlagen der skyguide sind dieser Verordnung unterstellt.<br />
Skyguide betreibt für die Flugsicherung eine Vielzahl<br />
von elektronischen Installationen wie Radar-, Funk- und<br />
Navigationsanlagen, deren Funktion auf der Aussendung und<br />
dem Empfang elektromagnetischer Strahlung beruht. Die<br />
Strahlung dieser Anlagen wird berechnet, gemessen und<br />
periodisch überprüft. Skyguide hält die Grenzwerte<br />
der NISV streng ein, da sie überzeugt ist, dass sowohl die<br />
Bevölkerung wie auch die skyguide Mitarbeitenden in ihrer<br />
täglichen Arbeit ein Anrecht auf höchsten Schutz haben.<br />
Treibstoff-Schnellablass darf nur oberhalb einer gewissen<br />
Mindesthöhe und bei einer bestimmten Geschwindigkeit<br />
erfolgen. Beim Austritt des Kerosins zerstäubt der Treibstoff<br />
in winzige Tröpfchen. Diese Aerosole sinken sehr langsam ab<br />
und verdampfen dabei vollständig. Nur 0,1% des abgelassenen<br />
Treibstoffs erreichen den Boden, wo er mikrobiologisch<br />
rasch abgebaut wird.<br />
Trotz zunehmendem Flugverkehr hat sich die Zahl der<br />
Treibstoff-Schnellablässe in den letzten Jahren nicht<br />
wesentlich erhöht. <strong>2006</strong> waren im von skyguide kontrollierten<br />
Luftraum 4 Fälle zu verzeichnen. Skyguide informiert<br />
jeweils die entsprechenden Behörden und auch die Öffentlichkeit,<br />
wenn sie einem Piloten in ihrem Luftraum die<br />
Erlaubnis zum Treibstoffschnellablass gegeben hat.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 41
Corporate Governance<br />
Verwaltungsrat<br />
Guy Emmenegger<br />
Seit 2004<br />
Geboren 1945. Guy Emmenegger ist Fürsprecher und<br />
Mitinhaber einer Anwaltskanzlei. Er wurde 2004 zum<br />
Präsidenten des Verwaltungsrats der skyguide gewählt.<br />
Er ist Vorsitzender der Ausschüsse »Compensation« und<br />
»Public Affairs«.<br />
Urs Althaus<br />
Seit 2003<br />
Geboren 1946. Urs Althaus ist promovierter Elektroingenieur<br />
ETHZ und der RWTH Aachen. Er ist Inhaber der AMS<br />
Management Services GmbH und Leiter des Bereichs KTI<br />
Start-up innerhalb der Förderagentur für Innovation KTI.<br />
Im Juni 2003 wurde er in den Verwaltungsrat der skyguide<br />
gewählt. Er ist Vorsitzender des Ausschusses »Projekte«.<br />
Markus Gygax<br />
Seit 2003<br />
Geboren 1950. Divisionär Markus Gygax ist Chef des Einsatzstabs<br />
und Stellvertretender Kommandant der Luftwaffe. Er<br />
wurde im Juni 2003 zum Vizepräsidenten des Verwaltungsrats<br />
der skyguide gewählt, wo er Mitglied des Ausschusses<br />
»Projekte« ist.<br />
Pierre Moreillon<br />
Seit 2000<br />
Geboren 1955. Pierre Moreillon ist promovierter Jurist und<br />
Mitinhaber einer Anwaltskanzlei. Im Juni 2000 wurde er in<br />
den Verwaltungsrat der skyguide gewählt. Er ist Mitglied der<br />
Ausschüsse »Finanzen und Audit«, »Compensation« und<br />
»Public Affairs«.<br />
Peter Saurer<br />
Seit 2002<br />
Geboren 1945. Peter Saurer war bis zu seiner Pensionierung<br />
<strong>2006</strong> stellvertretender Direktor der eidgenössischen Finanzverwaltung.<br />
Er wurde 2002 in den Verwaltungsrat der<br />
skyguide gewählt. Der promovierte Volkswirtschaftler ist<br />
Vorsitzender des Ausschusses »Finanzen und Audit«.<br />
Urs M. Sieber<br />
Seit 2003<br />
Geboren 1948. Urs M. Sieber ist Leiter Ground Handling<br />
Switzerland & Germany von Swissport International Ltd.<br />
Er wurde im Juni 2003 in den Verwaltungsrat der skyguide<br />
gewählt. Er ist Mitglied der Ausschüsse »Finanzen und<br />
Audit«, »Compensation« und »Public Affairs«.<br />
Reto Hunger<br />
Seit 2003<br />
Geboren 1952. Reto Hunger trat 1973 in die Radio Schweiz<br />
AG ein. Er ist seit 1994 Dienstleiter TWR/APP Zürich. Er<br />
wurde im Juni 2003 als Personalvertreter in den Verwaltungsrat<br />
der skyguide gewählt und ist Mitglied des<br />
Ausschusses »Projekte«.<br />
42<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Geschäftsleitung<br />
Philippe Chappuis<br />
Urs Ryf<br />
Frédéric Sudan<br />
Marc Bohren<br />
Francis Schubert<br />
Francis Schubert<br />
CEO ad interim und Corporate Secretariat<br />
Geboren 1961. Francis Schubert ist Flugverkehrsleiter und<br />
promovierter Jurist. Er ist seit 1982 im Unternehmen tätig<br />
und seit 2001 Mitglied der Geschäftsleitung. Zudem hat er<br />
einen Lehrauftrag für Luftrecht am Institute for Air and<br />
Space Law der McGill University in Montreal sowie an der<br />
John Molson Business School der Concordia University<br />
Montreal inne und ist Präsident der Schweizerischen<br />
Vereinigung für Luft- und Raumrecht.<br />
Marc Bohren<br />
Finances, Controlling & Procurement<br />
Geboren 1956. Marc Bohren führt neben dem Master CPCG<br />
verschiedene amerikanische Titel für Handel und Börse.<br />
Nach längerer Tätigkeit im Bankensektor in der Schweiz und<br />
den USA wurde er CFO eines internationalen Nahrungsmittel-<br />
und Ernährungskonzerns. Er stiess 1999 zum<br />
Unternehmen und ist seit 2000 Mitglied der Geschäftsleitung.<br />
Philippe Chappuis<br />
Technics, Stellvertretender CEO<br />
Geboren 1957. Philippe Chappuis ist promovierter Ingenieur<br />
ETHZ. Er war als Berater für technische Projekte und in<br />
Führungsfunktionen bei Swissair tätig. Seit 1996 ist er als<br />
Leiter der Abteilung Technics Mitglied der Geschäftsleitung.<br />
Urs Ryf<br />
Operations<br />
Geboren 1966. Urs Ryf ist diplomierter Betriebswirtschaftler<br />
der Universität Bern und Executive MBA der Concordia-<br />
Universität Montreal. Er begann seine berufliche Karriere als<br />
Berufsmilitärpilot bei der Schweizer Luftwaffe. 2000 trat er in<br />
die skyguide ein, wo er die Integration der zivilen und militärischen<br />
Flugsicherung leitete. Seit <strong>2006</strong> ist er Mitglied der<br />
Geschäftsleitung und steht der Abteilung Operations vor.<br />
Frédéric Sudan<br />
Human Resources<br />
Geboren 1967. Frédéric Sudan ist diplomierter Wirtschaftswissenschaftler<br />
der Universität Freiburg und verfügt über ein<br />
Diplom der Hotelfachschule Lausanne. Er trat 2005 bei<br />
skyguide als Leiter des Personalwesens und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung ein.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 43
Valerie Jost<br />
Dienstleiterin Tower / Approach Zürich<br />
» ›Hart in der Sache – weich gegenüber dem<br />
Menschen.‹ Das bringt meine Tätigkeit auf<br />
den Punkt.«<br />
44<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Unternehmensführung<br />
Rechtsform<br />
Skyguide ist eine privatrechtliche Aktiengesellschaft und übt<br />
ein vom Bund erteiltes gesetzliches Mandat aus. Dieses<br />
umfasst den Auftrag, eine sichere, effiziente und wirtschaftliche<br />
Abwicklung des Flugverkehrs zu gewährleisten. Das<br />
Mandat, definiert unter dem Luftfahrtgesetz Art. 40 und der<br />
Verordnung über den Flugsicherungsdienst Art. 2, umfasst<br />
die zivile und militärische Flugsicherung, den Luftfahrtinformationsdienst,<br />
den Fernmeldedienst und den technischen<br />
Dienst für Installation, Betrieb und Wartung der Flugsicherungssysteme.<br />
Als nicht gewinnstrebiges Unternehmen zahlt<br />
skyguide prinzipiell keine Dividende aus. Gewinne werden<br />
den Kunden in Form von Tarifsenkungen weitergegeben.<br />
Konzernstruktur und Aktionariat<br />
Zum Konsolidierungskreis der skyguide gehören deren<br />
Tochtergesellschaften skysoft-atm SA, Meyrin (gegründet<br />
am 25. Januar 2001, Beteiligung 76%), swisscontrol SA<br />
(gegründet am 20. April 2001, Beteiligung 100%) und<br />
skynav SA, Awans, Belgien (gegründet am 3. Januar 2001,<br />
Beteiligung 100%). Dabei handelt es sich um nicht kotierte,<br />
privatrechtliche Gesellschaften.<br />
Gemäss Statuten müssen sich mindestens 51% des Aktienkapitals<br />
der skyguide im Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />
befinden.<br />
Kapitalstruktur<br />
Am 6. Februar 2004 wurde das Aktienkapital von skyguide<br />
um CHF 50 Mio. auf CHF 100 Mio. erhöht. Hauptzeichner<br />
dieser Kapitalerhöhung (99,975%) ist die Schweizerische<br />
Eidgenossenschaft. Die Kapitalliberierung erfolgte durch<br />
Umwandlung von kurzfristigen Darlehen der Schweizerischen<br />
Eidgenossenschaft (zum 31. Dezember 2003 als »kurzfristige<br />
Finanzverbindlichkeiten« auf der Passivseite der<br />
Bilanz verbucht) in Höhe von CHF 49 987 500 in Aktienkapital.<br />
Der Saldo des Darlehens, CHF 12 500, wurde dem Bund<br />
zum gleichen Zeitpunkt zurückbezahlt. Nach dieser Kapitalerhöhung<br />
hält die Eidgenossenschaft nun 99,91375% des<br />
Gesellschaftskapitals (31. Dezember 2003: 99,8525%).<br />
Das Aktienkapital beträgt CHF 100 000 000 und ist in<br />
10 000 000 vollliberierte Namenaktien im Wert von je<br />
CHF 10 aufgeteilt. Die Kapitalstruktur ist unverändert<br />
geblieben. Es wurden keine Vorzugsaktien ausgegeben.<br />
Generalversammlung<br />
Die Generalversammlung ist das oberste Unternehmensorgan<br />
und hat die folgenden unübertragbaren Befugnisse:<br />
Festsetzung und Änderung der Statuten; Wahl und<br />
Abberufung des Verwaltungsrats, dessen Präsidenten sowie<br />
der Revisionsstelle; Abnahme des Jahresberichts und der<br />
Jahresrechnung; Entlastung des Verwaltungsrats und der<br />
Geschäftsleitung; Beschlussfassung über weitere Gegenstände,<br />
die durch Gesetz oder die Statuten der Generalversammlung<br />
vorbehalten sind oder ihr vom Verwaltungsrat vorgelegt<br />
werden; Auflösung des Unternehmens. Die Generalversammlung<br />
ist beschlussfähig, wenn mindestens zwei drittel<br />
sämtlicher Aktien vertreten sind.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 45
Verwaltungsrat<br />
Der Verwaltungsrat besteht aus höchstens sieben Mitgliedern,<br />
die von der Generalversammlung jeweils für eine Dauer von<br />
drei Jahren gewählt werden. Die Wiederwahl ist zulässig.<br />
Verwaltungsräte, die das 65. Lebensjahr oder das 12. Amtsjahr<br />
vollendet haben, scheiden aus dem Verwaltungsrat aus. Die<br />
Mehrheit der Mitglieder des Verwaltungsrats müssen<br />
Schweizer BürgerInnen mit Wohnsitz in der Schweiz sein.<br />
Der Verwaltungsrat entscheidet über alle Angelegenheiten,<br />
die nicht der Generalversammlung oder einem anderen<br />
Unternehmensorgan vorbehalten sind. Der Verwaltungsrat<br />
hat die oberste Leitung des Unternehmens.<br />
Gemäss Organisationsreglement kann der Verwaltungsrat<br />
einzelne Angelegenheiten durch Ausschüsse bearbeiten<br />
lassen. Vier Ausschüsse sind gegenwärtig tätig:<br />
– Der Verwaltungsratsausschuss »Projekte« ist unter<br />
anderem beauftragt, die Projektarbeit in den Bereichen<br />
Technics und Operations zu begleiten und zu unterstützen<br />
sowie Empfehlungen zur Entscheidungsfindung<br />
des Verwaltungsrates in diesen Bereichen auszuarbeiten.<br />
– Der Verwaltungsratsausschuss »Finanzen und Audit« ist<br />
beauftragt, die Geschäfte des Verwaltungsrats in diesen<br />
Bereichen vorzubereiten (Business Development Plan,<br />
Budget, Jahresrechnung, Finanzierungsfragen, externe<br />
Revision, Analyse des internen Kontrollsystems).<br />
– Der »Compensation«-Ausschuss legt in eigener<br />
Kompetenz alle Vergütungen an die Mitglieder des<br />
Verwaltungsrats und an den Vorsitzenden der Geschäftsleitung<br />
fest. Er nimmt Stellung zu den Vorschlägen für<br />
die Vergütungen der Mitglieder der Geschäftsleitung und<br />
legt diese dem gesamten Verwaltungsrat zur Entscheidung<br />
vor.<br />
– Der »Public Affairs«-Ausschuss verfolgt das regulatorische<br />
und politische Umfeld und regt Massnahmen im<br />
Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Information an.<br />
Geschäftsleitung<br />
Die Geschäftsleitung der skyguide bilden der/die Vorsitzende<br />
der Geschäftsleitung (CEO) und die BereichsleiterInnen<br />
Technics, Operations, Human Resources, Finances, Controlling<br />
& Procurement sowie Corporate Secretariat. Der/die Vorsitzende<br />
der Geschäftsleitung kann weitere Kaderangehörige zur<br />
Bildung einer erweiterten Geschäftsleitung hinzuziehen. Die<br />
Geschäftsleitung ist unter der Leitung ihres/ihrer Vorsitzenden<br />
im Rahmen ihres Aufgaben- und Kompetenzbereichs für<br />
die Führung des Unternehmens verantwortlich.<br />
Der / die Vorsitzende der Geschäftsleitung<br />
Der/die Vorsitzende der Geschäftsleitung (CEO) ist für die<br />
Führung der Unternehmung und damit für die Erarbeitung<br />
und das Erreichen der unternehmerischen Ziele verantwortlich,<br />
die vom Eigner und vom Verwaltungsrat vorgegeben<br />
werden. Er/sie vertritt die Unternehmung unter anderem<br />
gegenüber Behörden, Öffentlichkeit, Kunden, Aktionären,<br />
Lieferanten und Verbänden.<br />
Entschädigungspolitik<br />
Der »Compensation«-Ausschuss des Verwaltungsrats<br />
erarbeitet die Vergütung aller Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
und des/der Vorsitzenden der Geschäftsleitung und legt sie<br />
dem Verwaltungsrat zum Entscheid vor. Die Entschädigungen<br />
des Verwaltungsrats und der Mitglieder der<br />
Geschäftsleitung werden nach der am 1. Februar 2004 in<br />
Kraft getretenen Kaderlohnverordnung dargestellt. Die<br />
Entschädigung für Verwaltungsratspräsidenten und CEO<br />
werden vom Eigner genehmigt.<br />
Der Gesamtbetrag der Festentschädigung und Sitzungsgelder<br />
aller Mitglieder des Verwaltungsrats, inklusive Verwaltungsratspräsident,<br />
betrug <strong>2006</strong> CHF 371 500. Die höchste Festentschädigung<br />
des Verwaltungsrats betrug CHF 116 000.<br />
Der Gesamtbetrag der Entschädigung aller Mitglieder der<br />
Geschäftsleitung, inklusive Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />
betrug CHF 1 553 840 zuzüglich Leistungsanteile und andere<br />
Entschädigungen von CHF 383 275 (in der Folge des Abgangs<br />
eines Mitglieds der Geschäftsleitung und des Eintritts eines<br />
neuen Mitglieds betrifft dieser Betrag nur fünf von sechs<br />
Mitgliedern). Die höchste fixe Entschädigung betrug<br />
CHF 350 000 zuzüglich Leistungsanteile und andere Entschädigungen<br />
von CHF 96 000.<br />
46<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Kostenkontrolle<br />
Die Kostenkontrolle ist ein anhaltender Prozess, der alle Mitarbeitenden<br />
mit Budgetverantwortung betrifft. Zur Erleichterung<br />
dieser Aufgabe besitzen diese einen direkten Zugang<br />
zum Management Information System, das über verschiedene<br />
Berichte mit allen Buchhaltungs- und Budgetinformationen<br />
in Echtzeit verfügt. Diese Berichte werden von der Dienststelle<br />
Controlling erarbeitet und aktualisiert.<br />
Finanz- und Strategiekontrolle, Reporting<br />
Die Dienststelle Controlling ist für die Finanzkontrolle<br />
zuständig. Sie überwacht in Zusammenarbeit mit ihren<br />
Ansprechpartnern in den Abteilungen die Einhaltung des<br />
Fünfjahresfinanzplans als Teil des Business Development<br />
Plans, das Jahresbudget und das Executive Information<br />
System (EIS), das in einer vierteljährlichen Revision des<br />
Budgets besteht. Die Entscheidungsgrundlage für die<br />
Festlegung der Flugsicherungsgebühren ist das Jahresbudget.<br />
Die Balanced Scorecard (BSC) dient der Kontrolle der strategischen<br />
Vorgaben auf allen hierarchischen Unternehmensstufen.<br />
Mit der Corporate Management Review (CMR) prüft<br />
skyguide Prozesse und Resultate und leitet nach Bedarf<br />
Korrekturmassnahmen ein.<br />
Unternehmensweites Risikomanagement<br />
Skyguide besitzt seit einigen Jahren ein fortschrittliches<br />
System für das Sicherheitsmanagement im operationellen<br />
Bereich. Zur Gewährleistung des nachhaltigen Unternehmenserfolgs<br />
hat skyguide <strong>2006</strong> einen unternehmensweiten<br />
Risk Management Prozess eingeführt und sich zu einer<br />
ganzheitlichen und systematischen Risikobewältigung<br />
verpflichtet. Das Enterprise Risk Management (ERM) leistet<br />
dabei als ein Instrument der Corporate Governance einen<br />
Beitrag zur Risikotransparenz und unterstützt das<br />
Management in der Entscheidungsfindung. Mit einem<br />
stufengerechten Risk Assessment werden konkrete Risikoszenarien<br />
nach Eintretenswahrscheinlichkeit und Auswirkung<br />
bewertet und priorisiert. Durch die Aggregation und<br />
Konsolidierung der Risiken wird ein Risikoprofil erstellt. Die<br />
Risikoeigner legen Strategien und Massnahmen zur Risikobewältigung<br />
fest und setzen diese zusammen mit der Linie um.<br />
Mit einem adäquaten Monitoring wird die Risikosituation<br />
und Massnahmenumsetzung halbjährlich überprüft. Ein<br />
jährlicher Risikobericht zu Händen des Verwaltungsrats zeigt<br />
die aktuelle Risikosituation und Veränderung der Risikopositionen<br />
auf.<br />
Gegenwärtig hat die Geschäftsleitung, unterstützt durch<br />
Stabsstellen, ein Risk Assessment top down durchgeführt,<br />
wobei 71 Risikoszenarien bewertet und in einem<br />
umfassenden Risikoregister aufgenommen wurden. Davon<br />
sind 21 als Schlüsselrisiken bestimmt worden. In einer<br />
späteren Phase sollen diese Risiken bottom up in den<br />
Abteilungen oder Prozessen identifiziert, bewertet und in<br />
Risikoprofilen dargestellt werden. Bestehende oder im<br />
Aufbau befindliche operationelle Risikomanagementsysteme<br />
(etwa in den Bereichen Security, Safety, Finanzen oder<br />
Projekte) bleiben weiter bestehen und werden entsprechend<br />
den spezifischen Bedürfnissen weiterentwickelt. Die Durchlässigkeit<br />
zum ERM wird dabei sichergestellt.<br />
Formal basiert des ERM System auf einem vom Verwaltungsrat<br />
verabschiedeten Risk Policy Statement, einer Risk<br />
Policy Directive, die Organisation, Risikotoleranz, Risikoakzeptanz<br />
sowie Elemente des Risk Prozesses beschreibt,<br />
und einem entsprechenden Handbuch.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 47
Prozessverbesserung, Quality Management System<br />
Die Erfüllung des Leistungsauftrages erfordert ein Managementsystem,<br />
das alle Anforderungen und Bedürfnisse der<br />
Kunden, der Vorgaben der Aufsichtsbehörde sowie weiterer<br />
Anspruchsgruppen berücksichtigt. Das skyguide Quality<br />
Management System ist umfassend und basiert auf dem<br />
skyguide Process Model, das alle Geschäftsprozesse abbildet.<br />
Alle Prozesse sind so ausgerichtet, dass skyguide ihre Verantwortung<br />
für einen sicheren, wirtschaftlichen und flüssigen<br />
Flugverkehr vollumfänglich wahrnehmen kann. Dabei wird<br />
das ganze Unternehmen mit den Beziehungen zu seinem<br />
Umfeld einbezogen. Ständige Verbesserung ist ein wichtiger<br />
Eckpfeiler zur Erreichung der Unternehmensziele. Eine<br />
jährlich stattfindende Corporate Management Review (CMR)<br />
bewertet die Wirksamkeit des Managementsystems auf<br />
Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit. Bei Bedarf<br />
werden Korrekturmassnahmen eingeleitet.<br />
Externe Revision<br />
PricewaterhouseCoopers AG ist seit 1996 Revisionsstelle der<br />
skyguide und seit 2001 Konzernprüferin. Die leitende<br />
Revisorin, Corinne Pointet, ist seit 2005 für das Revisionsmandat<br />
verantwortlich.<br />
Revisionshonorar und zusätzliche Honorare<br />
PricewaterhouseCoopers AG stellte skyguide im<br />
Geschäftsjahr <strong>2006</strong> rund CHF 155 000 in Rechnung für<br />
Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Prüfung der<br />
statutarischen Jahresrechnung und der konsolidierten<br />
Jahresrechnung. Der Gesamtbetrag der Honorare betrug<br />
CHF 702 000.<br />
PricewaterhouseCoopers AG hat am 9. März <strong>2006</strong> mit dem<br />
Verwaltungsratsausschuss »Finanzen und Audit« getagt.<br />
Im Herbst 2005 erfolgte die Zertifizierung des QMS nach<br />
ISO 9001:2000 für das gesamte Unternehmen. Das Luftfahrtinformationsmanagement<br />
(AIM) als Teil des Unternehmens<br />
ist seit Längerem zertifiziert und behält auf weiteres sein<br />
Zertifikat. Die aus dem Zertifizierungsaudit gemachten<br />
Auflagen wurden in einem ausserordentlichen Audit im<br />
Februar <strong>2006</strong> überprüft und sind erfüllt worden. Vorgeschlagene<br />
Verbesserungen sind weitgehend umgesetzt<br />
worden. Das alljährlich stattfindende Aufrechterhaltungsaudit<br />
hat im Herbst <strong>2006</strong> stattgefunden. Die Auditoren haben<br />
keine Abweichungen zur Norm 9001:2000 festgestellt und<br />
konnten Fortschritte im Reifegrad des Quality Management<br />
Systems attestieren.<br />
Massnahmen zu Prozessverbesserungen wurden bereits<br />
seit 1991 aufgrund der Resultate von regelmässigen TriNET<br />
Audits im Flugsicherungsbereich verwirklicht. Diese in<br />
Kooperation mit der deutschen und österreichischen Flugsicherung<br />
durchgeführten Audits wurden 2003 auch auf den<br />
Bereich Technik ausgeweitet. Heute werden interne Audits<br />
in allen Bereichen durchgeführt und dies vermehrt<br />
prozessorientiert.<br />
48<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Barbara Brunner<br />
Daily Operations Manager, Bezirksleitstelle,<br />
Genf<br />
»Es hat sich einiges getan in der Flugsicherung,<br />
seit ich als erste Frau in Genf am Radar meine<br />
Arbeit begann. Als Dienstleiterin bin ich heute<br />
für die Bezirksleitstelle Genf verantwortlich. Ein<br />
fantastischer Beruf. Noch sind wir Frauen in der<br />
Minderheit. Ich wünsche mir, dass sich auch das<br />
bald ändern wird.«<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 49
Finanzen
Statutarische Jahresrechnung<br />
Erfolgsrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Flugsicherungserträge 329 497 351 203<br />
Übrige Betriebserträge 7 144 2 561<br />
Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen 4 464 103<br />
Total Betriebserträge 341 105 353 867<br />
Total Personalkosten 215 936 205 881<br />
Eurocontrol-Kosten 0 2 324<br />
Meteo-Aufwand 18 795 17 252<br />
Übrige eingekaufte FS-Dienstleistungen 4 267 4 013<br />
Mietleitungen 2 076 1 939<br />
Materialaufwand, Unterhalt, Wartung 12 516 10 571<br />
Liegenschaftsaufwand 12 572 15 134<br />
Energie 2 668 2 414<br />
Verwaltungsaufwand 15 386 12 086<br />
Delkredere (2005: Auflösung) 220 – 456<br />
Ausserplanmässige Abschreibungen 3 929 4 873<br />
Abschreibungen 50 013 31 276<br />
Total übriger Betriebsaufwand 122 442 101 426<br />
Total Betriebsaufwand 338 378 307 307<br />
Betriebsergebnis 2 727 46 560<br />
Finanzertrag 5 009 4 360<br />
Finanzaufwand 8 080 7 708<br />
Finanzergebnis – 3 071 –3 348<br />
Bruttoergebnis – 344 43 212<br />
Kostenüberschuss SFS-Rechnung n–1 0 – 19 000<br />
Kostenüberschuss AFS-Rechnung n – 1 0 – 10 497<br />
Ertragsüberschuss SFS-Rechnung n – 2 6 923 11 012<br />
Ertragsüberschuss AFS-Rechnung n – 1 3 303 0<br />
Auflösung Gebührenabgrenzungen 10 226 –18 485<br />
Ertragsüberschuss SFS-Rechnung n + 1 bis n + 6 0 – 6 926<br />
Kostenüberschuss SFS-Rechnung n + 2 8 534 0<br />
Ertragsüberschuss AFS-Rechnung n+1 0 – 3 303<br />
Kostenüberschuss AFS-Rechnung n + 1 380 0<br />
Bildung Gebührenabgrenzungen 8 914 –10 229<br />
Nettoergebnis 18 796 14 498<br />
52<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Bilanzen per 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005<br />
in KCHF 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />
Aktiven<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel 125 465 130 234<br />
Forderungen gegenüber den Konzerngesellschaften 212 18<br />
Forderungen und Vorschüsse 37 359 36 132<br />
Derivative Finanzinstrumente 2 004 0<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 18 217 22 988<br />
Total Umlaufvermögen 183 257 189 372<br />
Anlagevermögen<br />
Langfristige Finanzanlagen 15 000 15 000<br />
Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte 8 554 1 442<br />
Sachanlagen 391 842 396 388<br />
Beteiligungen an den Konzerngesellschaften 1 606 1 476<br />
Wertschriften 266 165<br />
Immaterielle Anlagen 72 653 49 744<br />
Total Anlagevermögen 489 921 464 215<br />
Total Aktiven 673 178 653 587<br />
Passiven<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6 243 10 140<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 62 500 0<br />
Derivative Finanzinstrumente 8 286 2 453<br />
Verbindlichkeiten gegenüber den Konzerngesellschaften 90 52<br />
Erhaltene Vorschüsse und übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 5 940 7 798<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 92 707 87 593<br />
Kurzfristige Rückstellungen 5 414 8 146<br />
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 181 180 116 182<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Langfristige Rückstellungen 628 725<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 198 543 260 752<br />
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 44 497 46 394<br />
Total langfristige Verbindlichkeiten 243 668 307 871<br />
Total Fremdkapital 424 848 424 053<br />
Eigenkapital<br />
Aktienkapital 100 000 100 000<br />
Allgemeine Reserven 14 225 13 500<br />
Übrige Reserven 115 125 101 299<br />
Gewinnvortrag 184 237<br />
Jahresergebnis 18 796 14 498<br />
Total Eigenkapital 248 330 229 534<br />
Total Passiven 673 178 653 587<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 53
Anhang zur statutarischen Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
Skyguide, die Schweizerische Aktiengesellschaft für zivile und<br />
militärische Flugsicherung (nachfolgend skyguide), ist im<br />
Rahmen des von der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />
erteilten Mandats tätig. Dieses Mandat untersteht dem<br />
Bundesgesetz über die Luftfahrt (LFG) und den entsprechenden<br />
Verordnungen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz an der<br />
Route de Pré-Bois 15-17, Meyrin (Schweiz).<br />
Grundlage für die Erstellung der Rechnung<br />
Die Jahresrechnung wird gemäss dem Schweizer Obligationenrecht<br />
erstellt. Die angewandten Buchführungsgrundsätze<br />
entsprechen den Prinzipien für den Abschluss der Jahresrechnung<br />
per 31. Dezember <strong>2006</strong>.<br />
Forderungen und Vorschüsse<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Gebührenforderungen bei Inkassostellen 29 644 26 884<br />
Übrige Forderungen 7 228 8 126<br />
Vorauszahlungen zugunsten<br />
der Pensionskasse 1 416 1 938<br />
Andere Forderungen im Zusammenhang<br />
mit den Personalkosten 1 970 2 379<br />
Ausstehende MWST 1 873 2 634<br />
Delkredere – 4 772 – 5 829<br />
Total Forderungen und Vorschüsse 37 359 36 132<br />
Eventualverpflichtungen<br />
a) Bürgschaften<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Oberzolldirektion: Sicherheit<br />
für provisorische Verzollungen 160 160<br />
Industrie-und Handelskammer<br />
von Zürich und Genf (<strong>2006</strong>): Carnets ATA 63 33<br />
Total 223 193<br />
Diese Kautionen wurden bei der Berner Kantonalbank<br />
hinterlegt.<br />
b) Garantieverpflichtungen<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Mietgarantien zu Gunsten<br />
der MitarbeiterInnen 65 97<br />
Total 65 97<br />
Diese Garantien wurden bei der Berner und Genfer<br />
Kantonalbank hinterlegt.<br />
c) Übrige Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />
Skyguide hat für <strong>2006</strong> eine Rückstellung über KCHF 555<br />
im Zusammenhang mit den nicht von den Rechtsschutzversicherungen<br />
übernommenen Anwaltskosten getätigt<br />
(im Rahmen der Strafuntersuchung zum tragischen Unfall<br />
vom 1. Juli 2002 über Überlingen einvernommenes Nicht-<br />
FVL-Personal). Im Zusammenhang mit diesem Unfall<br />
wurden keine weiteren Rückstellungen getätigt. Dieser<br />
Entscheid stützt sich auf die zum Zeitpunkt des Unfalls<br />
geltende Deckung der Rechtsschutz- und Haftpflichtversicherung<br />
(CHF 500 Mio.). Diese Versicherungen werden jährlich<br />
erneuert, und die Deckung wird der Marktentwicklung<br />
angepasst (Haftpflichtdeckung am 31. Dezember <strong>2006</strong>:<br />
CHF 1,5 Mrd.).<br />
54<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
d) Swissair<br />
Die Swissair Schweizerische Luftverkehr Aktiengesellschaft<br />
(nachstehend Swissair) bezahlte am 4. Oktober 2001 den<br />
Betrag von 21 832 492 Franken an die Unique (Flughafen<br />
Zürich AG) für die Flughafengebühren für den Monat<br />
Juli 2001. Dieser Betrag umfasste auch die skyguide geschuldeten<br />
Flugsicherungsgebühren in Höhe von 3 243 938 Franken.<br />
Am 2. Oktober 2001 stellte die Swissair den Flugbetrieb ein,<br />
weil die Liquidität für eine Weiterführung fehlte. Im<br />
Anschluss daran stellte die Swissair ein Begehren um Nachlassstundung,<br />
welchem am 5. Oktober 2001 stattgegeben<br />
wurde. Mit Datum vom 23. Mai 2005 hat der Liquidator der<br />
Swissair Schweizerische Luftverkehr AG in Nachlassliquidation<br />
die erwähnte Zahlung angefochten und zurückgefordert.<br />
Der Liquidator argumentiert, dass mit dieser Zahlung Unique<br />
(Flughafen Zürich AG) gegenüber anderen Gläubigern<br />
begünstigt worden sei. Unique (Flughafen Zürich AG) sowie<br />
skyguide beurteilen diese Zahlung aus heutiger Sicht als<br />
rechtmässig. Am 17. November 2005 wurde von der Swissair<br />
vertreten durch den Liquidator, beim Handelsgericht, fristgerecht<br />
Klage eingereicht. Ein Entscheid des Handelsgerichtes<br />
wird im Verlauf des Jahres 2007 erwartet.<br />
Anleihensobligation<br />
Emissionsdatum 19. Oktober 2004<br />
Rückzahlungsdatum 19. Oktober 2011<br />
Betrag in CHF 200 000 000<br />
Zinssatz 2,625 %<br />
SWX-Kotierung Valorennummer 1 957 462<br />
SWX-Kotierung ISIN-Nummer<br />
CH0019574620<br />
Sonderbestimmungen im Zusammenhang<br />
mit den Darlehensverträgen<br />
Gewisse Finanzverbindlichkeiten sind mit Sonderbedingungen<br />
verbunden, deren Nichteinhaltung zur sofortigen<br />
Kündigung gewisser Darlehen führen könnte.<br />
Es handelt sich um folgende Bedingungen:<br />
– direkte Beteiligung des Bundes am Kapital des Darlehensnehmers<br />
von mindestens 51%;<br />
– Haftpflichtdeckung von mindestens 500 Mio.<br />
Schweizer Franken;<br />
– Eigenkapital (Aktienkapital, Reserven und Gewinnvortrag)<br />
von 30% der statutarischen Bilanzsumme<br />
von skyguide SA.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 55
Weitere nicht bilanzierte Verpflichtungen<br />
Operating Leasingverträge<br />
Die Fälligkeiten der Operating<br />
Leasingverträge betragen:<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Im ersten Jahr 474 335<br />
Im zweiten bis und mit im fünften Jahr 519 580<br />
Nach dem fünften Jahr 7 60<br />
Total 1 000 975<br />
Brandversicherungswert der Sachanlagen<br />
in MCHF 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />
Brandversicherungswerte<br />
der Sachanlagen 648,19 541,38<br />
Total 648,19 541,38<br />
Die Tabelle oben zeigt die Verpflichtungen von skyguide in<br />
Bezug auf die Operating-Leasing-Verträge. Sie betreffen nur<br />
die Miete von Fotokopiergeräten sowie von Servern und<br />
Programmen für die Verwaltungsinformatik. Die Verpflichtungen<br />
werden auf der Grundlage der geltenden Verträge für<br />
die vereinbarte Vertragslaufzeit berechnet.<br />
Tochtergesellschaften von skyguide<br />
<strong>2006</strong> <strong>2006</strong> <strong>2006</strong> 2005 2005 2005<br />
Durch<br />
Durch<br />
skyguide<br />
skyguide<br />
liberiertes<br />
liberiertes<br />
Beteiligung Stimmanteil Aktienkapital Beteiligung Stimmanteil Aktienkapital<br />
Name der Gesellschaften Tätigkeit Land in % in % (KCHF) in % in % (KCHF)<br />
skysoft-atm SA Softwareentwicklung Schweiz 76 94 324 70 70 70<br />
skynav SA Holding Belgien 100 100 96 100 100 96<br />
swisscontrol SA Inaktiv Schweiz 100 100 50 100 100 50<br />
470 216<br />
Der Gesamtbetrag von KCHF 470 in der Bilanz<br />
beinhaltet KCHF 50 nicht liberiertes Kapital zugunsten<br />
von swisscontrol SA.<br />
Am 17. Mai und 9. Oktober <strong>2006</strong> erhöhte skyguide ihre<br />
Beteiligung an skysoft-atm SA auf 76% (KCHF 324).<br />
56<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Aktienkapital<br />
Die Schweizerische Eidgenossenschaft hält 99,91375% des<br />
Gesellschaftskapitals.<br />
Das Aktienkapital beträgt CHF 100 000 000 und ist in<br />
10 000 000 vollliberierte Namensaktien im Wert von je<br />
CHF 10 aufgeteilt. Die Kapitalstruktur ist 2004, 2005 und<br />
<strong>2006</strong> unverändert geblieben. Es wurden keine Vorzugsaktien<br />
ausgegeben.<br />
Gemäss dem Bundesgesetz über die Luftfahrt gehört die<br />
Kapitalmehrheit der Schweizerischen Eidgenossenschaft.<br />
Laut Statuten der Gesellschaft muss diese Beteiligung<br />
mindestens 51% betragen.<br />
<strong>2006</strong> und 2005 wurden keine Dividenden ausbezahlt.<br />
Auflösung und Bildung von Gebührenabgrenzungen<br />
Die Übernahmen und Überträge von Über- und Unterdeckungen<br />
sind eine Besonderheit der Branche und durch die<br />
»Grundsätze zur Festlegung der Gebührengrundlage für<br />
Streckenflugsicherungsdienstleistungen und Grundsätze zur<br />
Berechnung der Einheitstarife« von Eurocontrol sowie die<br />
Flugsicherungsverordnung geregelt.<br />
Am 8. Oktober 2004 beschloss der erweiterte Eurocontrol-<br />
Ausschuss, dass die Über- oder Unterdeckung bei der<br />
Streckenflugsicherung auf das übernächste Jahr oder einen<br />
Zeitraum von maximal sechs Jahren (Jahre n+1 bis n+6)<br />
übertragen wird.<br />
Eine Unterdeckung entspricht einem negativen Jahresergebnis<br />
der Flugsicherungsrechnung. Der Betrag der Unterdeckung<br />
wird in der Anflugsicherung bei der Berechnung der<br />
Tarife des Folgejahres (Jahr n+1) und in der Überflugsicherung<br />
über einen Zeitraum von maximal sechs Jahren (Jahr<br />
n+1 bis n+6) wieder berücksichtigt. Diese Zahlen erscheinen<br />
als Erhöhung in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im<br />
Konto »aktive Rechnungsabgrenzungsposten« für den im<br />
Folgejahr wiederzuerlangenden Teil und im Konto<br />
»Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte« für die<br />
nachfolgenden Jahre.<br />
Eine Überdeckung entspricht einem positiven Jahresergebnis<br />
der Flugsicherungsrechnung. Der Betrag der Überdeckung<br />
wird in der Anflugsicherung bei der Berechnung der Tarife<br />
des Folgejahres (Jahr n+1) und in der Überflugsicherung<br />
über einen Zeitraum von maximal sechs Jahren (Jahr n+1 bis<br />
n+6) wieder berücksichtigt. Die Überdeckung bei den<br />
militärischen Flugsicherungsdienstleistungen wird im<br />
Folgejahr (n+1) zurückerstattet. Diese Zahlen erscheinen als<br />
Abzug in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Konto<br />
»passive Rechnungsabgrenzungsposten« für den im Folgejahr<br />
geschuldeten Teil und im Konto »Übrige langfristige Verbindlichkeiten«<br />
für die nachfolgenden Jahre.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 57
Vorschlag des Verwaltungsrats<br />
Vorschlag des Verwaltungsrats zur Verwendung des Bilanzgewinns <strong>2006</strong><br />
Antrag des<br />
Beschluss der<br />
Verwaltungsrats<br />
Generalversammlung<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Zuweisung an die allgemeine Reserve 900 725<br />
Zuweisung an die übrigen Reserven 17 100 14 010<br />
Vortrag auf neue Rechnung 796 0<br />
Total 18 796 14 735<br />
58<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Bericht der Revisionsstelle<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 59
Konsolidierte Jahresrechnung<br />
Konsolidierte Erfolgsrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005<br />
abgeschlossenen Geschäftsjahre<br />
in KCHF Erläuterung <strong>2006</strong> 2005<br />
Flugsicherungserträge 329 497 351 203<br />
Übrige Betriebserträge 10 701 4 950<br />
Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen 4 464 103<br />
Total Betriebserträge 1 344 662 356 256<br />
Total Personalkosten 2 218 310 208 544<br />
Eurocontrol-Kosten 0 2 324<br />
Meteo-Aufwand 18 795 17 252<br />
Übrige eingekaufte FS-Dienstleistungen 4 267 4 013<br />
Mietleitungen 2 076 1 939<br />
Materialaufwand, Unterhalt, Wartung 12 455 10 391<br />
Liegenschaftsaufwand 12 572 15 133<br />
Energie 2 668 2 414<br />
Verwaltungsaufwand 16 092 12 294<br />
Delkredere (2005: Auflösung) 3 969 – 455<br />
Ausserplanmässige Abschreibungen 4 3 815 4 873<br />
Abschreibungen 49 845 31 196<br />
Total übriger Betriebsaufwand 123 554 101 374<br />
Total Betriebsaufwand 341 864 309 918<br />
Betriebsergebnis 2 798 46 338<br />
Finanzertrag 5 5 066 4 366<br />
Finanzaufwand 6 8 088 7 716<br />
Finanzergebnis – 3 022 –3 350<br />
Ergebnis vor Steuern – 224 42 988<br />
Steuern 7 98 100<br />
Ergebnis nach Steuern – 322 42 888<br />
Minderheitsanteile 13 200<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen – 335 42 688<br />
Kostenüberschuss SFS-Rechnung n – 1 0 – 19 000<br />
Kostenüberschuss AFS-Rechnung n–1 0 –10 497<br />
Ertragsüberschuss SFS-Rechnung n – 2 6 923 11 012<br />
Ertragsüberschuss AFS-Rechnung n – 1 3 303 0<br />
Auflösung Gebührenabgrenzungen 8 10 226 – 18 485<br />
Ertragsüberschuss AFS-Rechnung n + 1 0 –3 303<br />
Ertragsüberschuss SFS-Rechnung n + 1 bis n + 6 0 – 6 926<br />
Kostenüberschuss AFS-Rechnung n + 1 380 0<br />
Kostenüberschuss SFS-Rechnung n + 2 8 534 0<br />
Bildung Gebührenabgrenzungen 9 8 914 – 10 229<br />
Nettoergebnis 18 805 13 974<br />
60<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Konsolidierte Bilanzen per 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005<br />
in KCHF Erläuterung 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />
Aktiven<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel 10 127 886 133 031<br />
Forderungen und Vorschüsse 11 37 438 36 762<br />
Derivative Finanzinstrumente 17 2 004 0<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 12 18 392 23 033<br />
Total Umlaufvermögen 185 720 192 826<br />
Anlagevermögen<br />
Langfristige Finanzanlagen 13 951 14 464<br />
Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte 13 8 554 1 442<br />
Sachanlagen 14 390 260 393 938<br />
Wertschriften 436 335<br />
Immaterielle Anlagen 15 71 249 49 570<br />
Total Anlagevermögen 484 450 459 749<br />
Total Aktiven 670 170 652 575<br />
Passiven<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6 290 10 532<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 16 62 500 0<br />
Derivative Finanzinstrumente 17 8 356 2 482<br />
Erhaltene Vorschüsse und übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 18 6 025 7 851<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 19 93 375 88 735<br />
Kurzfristige Rückstellungen 20 5 511 8 226<br />
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 182 057 117 826<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Langfristige Rückstellungen 21 628 725<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 16 198 543 260 752<br />
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 22 44 497 46 394<br />
Total langfristige Verbindlichkeiten 243 668 307 871<br />
Total Fremdkapital 425 725 425 697<br />
Eigenkapital<br />
Aktienkapital 23 100 000 100 000<br />
Allgemeine Reserven 14 245 13 520<br />
Übrige Reserven 112 461 99 171<br />
Fair Value Reserve – 1 171 – 565<br />
Kumulierte Umrechnungsdifferenzen 6 2<br />
Gewinnvortrag 11 245<br />
Jahresergebnis 18 805 13 974<br />
Total Eigenkapital exkl. Minderheitsanteile 244 357 226 347<br />
Minderheitsanteile 88 531<br />
Total Eigenkapital 244 445 226 878<br />
Total Passiven 670 170 652 575<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 61
Konsolidierte Mittelflussrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005<br />
abgeschlossenen Geschäftsjahre<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Betriebsaktivitäten<br />
Nettoergebnis 18 805 13 974<br />
Abschreibungen 49 845 31 196<br />
Ausserplanmässige Abschreibungen 3 815 4 873<br />
Zinsertrag – 1 494 –1 129<br />
Zinsaufwand und Aufwand aus Zinsdeckungsinstrumenten 7 452 7 679<br />
Steuern 98 100<br />
Minderheitsanteile 13 200<br />
Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen – 4 464 – 102<br />
Langfristige Rückstellungen – 97 0<br />
Negativer Fair Value der Zins- und / oder Währungsdeckungsgeschäfte – 606 – 574<br />
Kursgewinn auf zum Verkauf verfügbaren Wertschriften –101 – 62<br />
Veränderung der Forderungen und Vorschüsse – 676 4 224<br />
Veränderung der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten – 2 424 39 852<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 4 242 – 7 171<br />
Veränderung der erhaltenen Vorschüsse und übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten – 1 826 2 083<br />
Veränderung der passiven Rechnungsabgrenzungsposten 3 507 – 9 298<br />
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen – 2 715 3 418<br />
Veränderung der aktiven derivativen Finanzinstrumente – 2 004 1<br />
Veränderung der passiven derivativen Finanzinstrumente 6 387 – 1 242<br />
Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit 69 273 88 022<br />
Bezahlte Steuern – 16 – 140<br />
Bezahlte Zinsen – 6 401 –6 995<br />
Erhaltene Zinsen 1 478 1 129<br />
Netto Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit 64 334 82 016<br />
› › ›<br />
62<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
› › ›<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Investitionstätigkeiten<br />
Verminderung / (Erhöhung) der langfristigen Finanzanlagen 0 – 15 000<br />
Investitionen in Sachanlagen, netto – 67 916 – 50 210<br />
Verfauf von Sachanlagen 11 147 102<br />
Investitionen in immaterielle Anlagen, netto – 10 552 – 61 058<br />
Anschaffungen eigener Aktien der Gesellschaften der Gruppe – 556 0<br />
Netto Mittelfluss aus Investitionstätigkeit – 67 877 – 126 166<br />
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeiten<br />
Langfristige vorausbezahlte Erträge und erhaltene Vorschüsse –1 897 14 702<br />
Erhöhung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten 291 222<br />
Netto Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit –1 606 14 924<br />
Fremdwährungsumrechnungsdifferenz 4 0<br />
Veränderung der flüssigen Mittel – 5 145 – 29 226<br />
Flüssige Mittel per 1. Januar 133 031 162 257<br />
Flüssige Mittel per 31. Dezember 127 886 133 031<br />
Veränderung der flüssigen Mittel – 5 145 – 29 226<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 63
Konsolidierter Nachweis der Eigenkapitalveränderungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre<br />
Aktien- Allgemeine Übrige Fair Value<br />
in KCHF kapital Reserven Reserven Reserve<br />
Eigenkapital per 1. Januar 2005 100 000 12 920 89 410 9<br />
Anpassung der Cashflow-Absicherung an den Fair Value<br />
– umklassiert und im Nettoergebnis erfasst –29<br />
– umklassiert und von den Sachanlagen abgezogen –9<br />
Transfer an die Reserven 600 9 553<br />
Neubewertung der zum Verkauf verfügbaren Wertschriften<br />
– umklassiert und im Nettoergebnis erfasst – 536<br />
Veränderung des Konsolidierungskreises 208<br />
Jahresergebnis<br />
Eigenkapital per 31. Dezember 2005 100 000 13 520 99 171 – 565<br />
Anpassung der Cashflow-Absicherung an den Fair Value<br />
– umklassiert und im Nettoergebnis erfasst –40<br />
Umrechnungsdifferenzen Fremdwährungen<br />
Transfer an die Reserven 725 13 483<br />
Neubewertung der Zinsdeckungsinstrumente<br />
– nicht realisierte Gewinne (und Verluste) – 566<br />
Kauf von eigenen Aktien in den konsolidierten Gesellschaften – 649<br />
Veränderung des Konsolidierungskreises 456<br />
Jahresergebnis<br />
Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2006</strong> 100 000 14 245 112 461 -1 171<br />
64<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Kumulierte<br />
Total ohne<br />
Umrechnungs- Gewinn- Jahres- Minderheits- Minderheitsdifferenzen<br />
vortrag gewinn beteiligungen beteiligungen Total<br />
2 7 10 391 212 739 540 213 279<br />
– 29 –29<br />
–9 –9<br />
238 – 10 391 0 0<br />
– 536 – 536<br />
208 – 209 –1<br />
13 974 13 974 200 14 174<br />
2 245 13 974 226 347 531 226 878<br />
– 40 – 40<br />
4 4 4<br />
– 234 – 13 974 0 0<br />
– 566 – 566<br />
– 649 – 649<br />
456 – 456 0<br />
18 805 18 805 13 18 818<br />
6 11 18 805 244 357 88 244 445<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 65
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
Allgemeine Informationen<br />
Skyguide, Schweizerische Aktiengesellschaft für zivile und<br />
militärische Flugsicherung (nachstehend skyguide), ist im<br />
Rahmen des von der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />
erteilten Mandats tätig. Dieses Mandat untersteht dem<br />
Bundesgesetz über die Luftfahrt (LFG) und den entsprechenden<br />
Verordnungen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz an der<br />
Route de Pré-Bois 15-17, Meyrin (Schweiz).<br />
Beziehungen zur Eidgenossenschaft<br />
Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist der Hauptaktionär<br />
von skyguide. Gemäss dem Bundesgesetz über die Luftfahrt<br />
gehört die Kapitalmehrheit der Schweizerischen Eidgenossenschaft.<br />
Laut Statuten der Gesellschaft muss diese Beteiligung<br />
mindestens 51% betragen. Eine Verringerung der Beteiligung<br />
der Eidgenossenschaft bedürfte einer Gesetzesänderung<br />
durch die Eidgenössischen Räte. Ein solcher Beschluss könnte<br />
unter gewissen Umständen dem Referendum unterstehen. Als<br />
Mehrheitsaktionär verfügt die Eidgenossenschaft über die<br />
Macht, alle Entscheidungen der Generalversammlung der<br />
Gesellschaft einschliesslich der Wahl der Verwaltungsratsmitglieder<br />
zu kontrollieren.<br />
Geschäftsbeziehungen mit der Eidgenossenschaft<br />
Skyguide unterhält verschiedene Geschäftsbeziehungen mit<br />
der Eidgenossenschaft oder anderen, sich in deren Mehrheitsbesitz<br />
befindlichen Gesellschaften. Diese Geschäfte umfassen<br />
unter anderem: Zahlung der befreiten Flüge durch die Eidgenossenschaft<br />
und Vorschüsse des Bundes für den Bau des<br />
neuen Gebäudekomplexes in Wangen bei Dübendorf. Diese<br />
Transaktionen werden zu den üblichen Marktbedingungen<br />
durchgeführt.<br />
Grundlage für die Erstellung<br />
der konsolidierten Jahresrechnung<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung<br />
mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung<br />
Swiss GAAP-FER und gemäss den spezifischen, in der<br />
Branche geltenden Regeln erstellt.<br />
In Übereinstimmung mit den für diese Industrie spezifischen<br />
Regeln wendet skyguide die »Grundsätze zur Festlegung der<br />
Gebührengrundlage für Überflugsicherungsdienstleistungen<br />
und Grundsätze zur Berechnung der Einheitstarife« von<br />
Eurocontrol sowie die Flugsicherungsverordnung an. Die<br />
Behandlung der Unter- und Überdeckungen ergibt sich aus<br />
diesen Dokumenten.<br />
Die Konzernrechnung wurde nach dem Grundsatz der<br />
historischen Kosten erstellt, mit Ausnahme der zum Fair<br />
Value bewerteten Posten »derivative Finanzinstrumente« und<br />
der »zum Verkauf verfügbaren Finanzinstrumente«. Die<br />
Buchführung folgt dem Konzept der Periodenabgrenzung.<br />
Alle in den Konsolidierungskreis einbezogenen Gesellschaften<br />
schliessen ihre Rechnung zum 31. Dezember ab.<br />
Damit die beiden Geschäftsjahre miteinander verglichen<br />
werden können, wurden bestimmte Elemente aus dem<br />
Jahr 2005 umgegliedert (Änderung der Rubrik), damit sie<br />
der Präsentation von <strong>2006</strong> entsprechen.<br />
Konsolidierungskreis und -methode<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung umfasst die Rechnung von<br />
skyguide sowie die in den Konsolidierungskreis einbezogenen<br />
Tochtergesellschaften.<br />
Änderung des Konsolidierungskreises<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> erhöhte skyguide ihre Beteiligung an<br />
skysoft-atm SA durch den Kauf bestehender Aktien um 6%.<br />
Unter Berücksichtigung des Kaufs eigener Aktien durch die<br />
skysoft-atm SA erhöhte sich die Stimmrechtsbeteiligung<br />
um 24,39%.<br />
66<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Tochtergesellschaften von skyguide<br />
<strong>2006</strong> <strong>2006</strong> <strong>2006</strong> 2005 2005 2005<br />
Durch<br />
Durch<br />
skyguide<br />
skyguide<br />
liberiertes<br />
liberiertes<br />
Beteiligung Stimmanteil Aktienkapital Beteiligung Stimmanteil Aktienkapital<br />
Name der Gesellschaften Tätigkeit Land in % in % (KCHF) in % in % (KCHF)<br />
skysoft-atm SA Softwareentwicklung Schweiz 76 94 324 70 70 70<br />
skynav SA Holding Belgien 100 100 96 100 100 96<br />
swisscontrol SA Inaktiv Schweiz 100 100 50 100 100 50<br />
470 216<br />
Skyguide konsolidiert diejenigen Gesellschaften gemäss der<br />
Methode der Vollkonsolidierung, an denen sie zu über 50%<br />
beteiligt ist oder direkt oder indirekt die ausschliessliche<br />
Kontrolle ausübt.<br />
Die Aktiven und Passiven dieser Gesellschaften sowie die<br />
Aufwände und Erträge werden vollständig in die konsolidierte<br />
Jahresrechnung übernommen. Die etwaigen Anteile der<br />
Minderheitsaktionäre am Eigenkapital und am Jahresergebnis<br />
erscheinen in der konsolidierten Bilanz und der konsolidierten<br />
Erfolgsrechnung gesondert. Der Anteil der Minderheitsaktionäre<br />
wird separat im Eigenkapital ausgewiesen.<br />
Die konzerninternen Forderungen, Schulden, Erträge,<br />
Aufwände und Gewinne werden bei der Konsolidierung<br />
eliminiert.<br />
Am 17. Mai <strong>2006</strong> und am 9. Oktober <strong>2006</strong> erhöhte skyguide<br />
ihre Beteiligung an skysoft-atm SA auf 76% (KCHF 324).<br />
Umrechnung in Schweizer Franken<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung wird in Schweizer Franken<br />
(CHF) erstellt und in Tausend Schweizer Franken (KCHF)<br />
dargestellt. Die Tochtergesellschaften des Konzerns reichen<br />
ihre Finanzabschlüsse in Lokalwährung ein. Die Umrechnung<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung der ausländischen Tochtergesellschaft<br />
(skynav SA) erfolgt zum Durchschnittskurs<br />
des Jahres, während die Bilanz zum Kurs am Bilanzstichtag<br />
gemäss den von der eidgenössischen Steuerverwaltung<br />
veröffentlichten Sätzen umgewandelt wird.<br />
Die Umrechnungsdifferenzen, die bei der Umrechnung der<br />
Bilanzposten entstehen, werden im Eigenkapital verbucht.<br />
Die Umrechnungsdifferenz zwischen dem Ergebnis zum<br />
Durchschnittskurs und dem Bilanzergebnis wird im Eigenkapital<br />
verbucht.<br />
Kapitalkonsolidierung<br />
Der Buchwert der Beteiligungen wird durch die Verrechnung<br />
mit dem Anteil des zum Zeitpunkt des Erwerbs oder der<br />
Gründung der Tochtergesellschaften bewerteten Eigenkapitals<br />
eliminiert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der<br />
angelsächsischen Methode (purchase method).<br />
Genehmigung der Konzernrechnung<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung wurde vom Verwaltungsrat<br />
an seiner Sitzung vom 4. April 2007 freigegeben und muss<br />
noch von der Generalversammlung am 9. Mai 2007<br />
genehmigt werden.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 67
Buchführungsgrundsätze<br />
Die Buchführungsgrundsätze von skysoft-atm SA und<br />
swisscontrol SA folgen den Buchführungsgrundsätzen von<br />
skyguide. Skynav SA untersteht den belgischen Regeln. Jene<br />
Jahresrechnung wird an die Buchführungsgrundsätze von<br />
skyguide angepasst.<br />
Die wichtigsten bei der Erstellung der Konzernrechnung<br />
von skyguide verwendeten Buchführungsgrundsätze werden<br />
nachfolgend erläutert:<br />
Fremdwährungen<br />
Berichtswährung<br />
Die Bestandteile der Jahresrechnung von skyguide werden in<br />
der Währung angegeben, die am besten der wirtschaftlichen<br />
Realität der Transaktion entspricht. Die Jahresrechnung wird<br />
in Schweizer Franken (CHF), der Berichtswährung von<br />
skyguide, präsentiert.<br />
Fremdwährungstransaktionen<br />
Die Transaktionen in Fremdwährungen werden zum<br />
Schlusskurs des Vormonats in die Berichtswährung<br />
umgerechnet. Die aus der Abwicklung dieser Transaktionen<br />
sowie aus der Neubewertung der am Stichtag in Fremdwährungen<br />
erfassten Bilanzpositionen resultierenden<br />
Wechselkursgewinne und/oder -verluste werden in der<br />
Erfolgsrechnung erfasst, ausser wenn diese Transaktionen als<br />
»Cashflow Hedge« bezeichnet werden. In diesem Fall wird<br />
die Wechselkursdifferenz im Eigenkapital verbucht.<br />
Flüssige Mittel<br />
Diese Position umfasst die Kontokorrentguthaben sowie<br />
gegebenenfalls die kurzfristigen Anlagen. Diese Transaktionen<br />
werden zu den Anschaffungskosten verbucht. Diese<br />
Positionen werden zum Schlusskurs des Abschlussmonats in<br />
die Berichtswährung umgerechnet.<br />
Forderungen<br />
Die Forderungen werden gemäss dem ursprünglich in<br />
Rechnung gestellten Betrag verbucht. Rückstellungen für<br />
Verluste aus Forderungen erfolgen gestützt auf eine<br />
Überprüfung der offenen Posten am Ende des Zeitraums,<br />
wenn die entsprechenden Beträge mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
uneinbringlich sind. Eine endgültig uneinbringliche<br />
Forderung wird gelöscht.<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Diese Position umfasst den im Voraus bezahlten, im<br />
folgenden Geschäftsjahr zu verbuchenden Aufwand sowie<br />
die einzunehmenden Erträge.<br />
Wertschriften<br />
Die Wertschriften werden als zum Verkauf verfügbar<br />
betrachtet und im Anlagevermögen ausgewiesen. Sie werden<br />
zu ihrem Marktwert am Stichtag bewertet. Die Neubewertungen<br />
sowie die Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von<br />
Wertpapieren werden als Finanzertrag bzw. Finanzaufwand<br />
verbucht.<br />
Sachanlagen<br />
Die Sachanlagen werden zu den Anschaffungskosten<br />
abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Die<br />
Abschreibungen werden linear und aufgrund der folgenden<br />
Nutzungsdauer pro Sachanlagenkategorie berechnet:<br />
Abschreibungsdauer<br />
Art der Sachanlagen<br />
(Jahre)<br />
Gebäude 7 bis 33<br />
Grundstücke<br />
Keine Abschreibung<br />
Anlagen im Bau<br />
Keine Abschreibung<br />
Gebäudeinfrastruktur 4 bis 20<br />
Fahrzeuge 4 bis 5<br />
Flugsicherungsanlagen 3 bis 40<br />
Mobiliar 1 bis 8<br />
EDV-Material (ohne Flugsicherungsanlagen) 3 bis 5<br />
Messgeräte und Werkzeuge 8<br />
Instruktions- und Simulationsanlagen 1 bis 8<br />
Die Nettoverluste aus der Ausserbetriebsetzung von<br />
Sachanlagen sind in der Erfolgsrechnung als »ausserplanmässige<br />
Abschreibungen« verbucht.<br />
Die Zinsen auf Darlehen zur Finanzierung des Erwerbs von<br />
Sachanlagen sind in der Erfolgsrechnung unter »Finanzaufwand«<br />
verbucht.<br />
Die Kosten für Reparaturen und Wartung sind in der Erfolgsrechung<br />
unter »Materialaufwand, Unterhalt und Wartung«<br />
verbucht. Bei grösseren Renovierungsarbeiten werden die<br />
Kosten aktiviert und über die Lebensdauer der ersetzten Teile<br />
abgeschrieben, jedoch maximal über die Restlaufzeit des<br />
zugrunde liegenden Aktivums.<br />
Die spezifisch einer Sachanlage zuzuordnenden Wechselkursgewinne<br />
und -verluste aus Deckungsgeschäften werden in der<br />
entsprechenden Sachanlageposition verbucht.<br />
Die Forschungskosten für laufende Projekte werden nicht als<br />
Sachanlagen, sondern zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als<br />
Aufwand verbucht.<br />
68<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Immaterielle Anlagen<br />
Die immateriellen Anlagen werden zu den Anschaffungskosten<br />
abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet.<br />
Die Abschreibungen erfolgen linear und gestützt auf eine<br />
allgemeine Nutzungsdauer von drei bis acht Jahren.<br />
Die vom Unternehmen geschaffenen immateriellen Anlagen<br />
(vor allem Flugsicherungssoftware) werden seit dem<br />
Geschäftsjahr 2005 aktiviert und sind in der Rubrik<br />
»Software« enthalten.<br />
Die vom Unternehmen erworbenen immateriellen Anlagen<br />
sind in dieser Rubrik zu ihrem Anschaffungswert abzüglich<br />
Abschreibung enthalten. Der Wert der vor dem Geschäftsjahr<br />
2005 erworbenen Software wurde neu berechnet und ist<br />
in dieser Rubrik enthalten.<br />
Goodwill<br />
Der Abschreibungszeitraum für den Goodwill wird bei<br />
der Anschaffung festgelegt. Die aktuelle Abschreibungsdauer<br />
beträgt fünf Jahre.<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
Alle Darlehen werden zum Zeitpunkt des Mittelzuflusses<br />
zum erhaltenen Nettowert verbucht.<br />
Die Anleihensobligation wird anfänglich zum Nettowert<br />
und anschliessend zu den fortgeführten Anschaffungskosten<br />
verbucht.<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Diese Position umfasst den im laufenden Jahr zu verbuchenden,<br />
jedoch erst im folgenden Geschäftsjahr zu<br />
bezahlenden Aufwand sowie die kurz- und langfristigen,<br />
im Voraus eingenommenen Erträge.<br />
Rückstellungen<br />
Eine Rückstellung wird dann gebildet, wenn das<br />
Unternehmen aus einem Ereignis der Vergangenheit eine<br />
gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung besitzt,<br />
wenn ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem<br />
Nutzen (flüssige Mittel) zur Erfüllung dieser Verpflichtung<br />
wahrscheinlich ist (d.h. mehr dafür als dagegen spricht) und<br />
eine verlässliche Schätzung dieser Verpflichtung möglich ist.<br />
Auflösung und Bildung von Gebührenabgrenzungen<br />
Die Übernahmen und Überträge von Über- und Unterdeckungen<br />
sind eine Besonderheit der Flugsicherungsbranche<br />
und durch die »Grundsätze zur Festlegung der Gebührengrundlage<br />
für Streckenflugsicherungsdienstleistungen und<br />
Grundsätze zur Berechnung der Einheitstarife« von<br />
Eurocontrol sowie die Flugsicherungsverordnung geregelt.<br />
Am 8. Oktober 2004 beschloss der erweiterte Eurocontrol-<br />
Ausschuss, dass die Über- oder Unterdeckung bei der<br />
Streckenflugsicherung entweder auf das übernächste Jahr<br />
(Jahr n+2) oder über einen Zeitraum von maximal sechs<br />
Jahren (Jahre n+1 bis n+6) verteilt wird.<br />
Eine Unterdeckung entspricht einem negativen Jahresergebnis<br />
der Flugsicherungsrechnung. Der Betrag der Unterdeckung<br />
wird in der Anflugsicherung bei der Berechnung der<br />
Tarife des Folgejahres (Jahr n+1) und in der Überflugsicherung<br />
über einen Zeitraum von maximal sechs Jahren<br />
(Jahr n+1 bis n+6) wieder berücksichtigt. Diese Zahlen<br />
erscheinen als Erhöhung in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
sowie im Konto »aktive Rechnungsabgrenzungsposten«<br />
für den im Folgejahr wiederzuerlangenden Teil und im Konto<br />
»Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte« für die<br />
nachfolgenden Jahre.<br />
Eine Überdeckung entspricht einem positiven Jahresergebnis<br />
der Flugsicherungsrechnung. Der Betrag der Überdeckung<br />
wird in der Anflugsicherung bei der Berechnung der Tarife<br />
des Folgejahres (Jahr n+1) und in der Überflugsicherung<br />
über einen Zeitraum von maximal sechs Jahren (Jahr n+1<br />
bis n+6) wieder berücksichtigt. Die Überdeckung bei den<br />
militärischen Flugsicherungsdienstleistungen wird im<br />
Folgejahr (n+1) zurückerstattet. Diese Zahlen erscheinen als<br />
Abzug in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Konto<br />
»passive Rechnungsabgrenzungsposten« für den im Folgejahr<br />
geschuldeten Teil und im Konto »Übrige langfristige Verbindlichkeiten«<br />
für die nachfolgenden Jahre.<br />
Erträge<br />
Die Erträge werden dann verbucht, wenn die Dienstleistung<br />
erbracht wurde. Die Beträge werden in der Erfolgsrechnung<br />
exklusive Steuern erfasst.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 69
Finanzinstrumente und Derivate<br />
Skyguide nutzt derivative Finanzprodukte zur Absicherung<br />
bestimmter Wechselkurs-, Zins- und Kreditrisiken im<br />
Rahmen der ordentlichen Geschäftstätigkeit. Diese<br />
Instrumente werden auf der Grundlage des Transaktionsdatums<br />
(»trade date«) verbucht.<br />
Die derivativen Finanzinstrumente bestehen aus Devisenterminkontrakten,<br />
Devisenoptionen, gekreuzten Devisen-Swaps<br />
sowie Zins-Swaps und -Swaptions, CDS (credit default swap)<br />
und CDO (collaterized debt obligation).<br />
Die Fair-Value-Absicherung umfasst die Derivate zur<br />
Abdeckung des Wechselkurs- und/oder Zins- und/oder<br />
Kreditrisikos. Der Gewinn oder Verlust aus der Neubewertung<br />
dieser Instrumente zur Fair-Value-Absicherung wird entweder<br />
in der Erfolgsrechnung oder im Eigenkapital verbucht.<br />
Die Cashflow-Absicherung beinhaltet die derivativen Finanzinstrumente<br />
zur Deckung der Risiken im Zusammenhang<br />
mit den Liquiditätsflüssen aus zukünftigen Transaktionen<br />
(Wechselkurse und/oder Zinsen) und der Risiken in Bezug<br />
auf den Kauf von Anlagen in Fremdwährungen. Der aus der<br />
Neubewertung der Cashflow-Absicherungsinstrumente zum<br />
Fair Value stammende, nicht realisierte Gewinn oder Verlust<br />
wird im Eigenkapital verbucht, sofern die Risikoabsicherung<br />
effizient ist. Diese Überprüfung erfolgt regelmässig und<br />
mindestens einmal pro Quartal. Wird das Instrument als<br />
unwirksam betrachtet, wird der kumulierte Gewinn oder<br />
Verlust aus der Neubewertung zum Fair Value unverzüglich<br />
in der Erfolgsrechnung verbucht. Wenn die von einem Absicherungsinstrument<br />
betroffene Position ein Anlagevermögen<br />
ist, werden die vorher im Eigenkapital aufgeführten<br />
kumulierten Gewinne und Verluste dieses Absicherungsinstruments<br />
in den Kosten für den Erwerb des Anlagepostens<br />
verbucht. Wenn die abgesicherte Position ein Finanzierungsinstrument<br />
ist, werden die entsprechenden kumulierten<br />
Gewinne und Verluste des Absicherungsinstruments als Teil<br />
des Darlehens verbucht.<br />
Vorsorgeplan<br />
Der Konzern trägt die Kosten der beruflichen Vorsorge<br />
sämtlicher Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebenen<br />
aufgrund der gesetzlichen Vorschriften. Alle Vorsorgepläne<br />
unterstehen gemäss den Statuten von skyguide dem<br />
Schweizer Recht. Die Vorsorgeverbindlichkeiten sowie das zu<br />
ihrer Deckung dienende Vermögen werden von einer<br />
juristisch unabhängigen Vorsorgeeinrichtung verwaltet. Die<br />
Organisation, Verwaltung und Finanzierung der Vorsorgepläne<br />
richten sich nach dem Gesetz (BVG), der Stiftungsurkunde<br />
sowie den geltenden Vorsorgereglementen.<br />
Geschäfte mit nahe stehenden Personen<br />
Gemäss der Norm Swiss GAAP-FER 15 gelten die Geschäfte<br />
mit der Eidgenossenschaft, einschliesslich der Departemente<br />
und anderer Gesellschaften, bei denen der Bund Mehrheitsaktionär<br />
ist, nicht als Geschäfte mit nahe stehenden Personen.<br />
70<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Risikomanagement<br />
Wechselkursrisiko<br />
Der Schweizer Franken ist die Berichtswährung des<br />
Konzerns. Skyguide erhält einen erheblichen Teil ihrer<br />
Erträge in Euro. Die Ausgaben werden mehrheitlich in<br />
Schweizer Franken und Euro getätigt. Verschiedene Verträge<br />
über den Kauf von Anlagevermögen lauten auf Britische<br />
Pfund und US-Dollar. Die Wechselkursschwankungen<br />
gegenüber dem Schweizer Franken können sich somit stark<br />
auf die Unternehmensergebnisse auswirken. Zur Verringerung<br />
dieses Risikos tätigt das Unternehmen unter Beachtung<br />
der vom Verwaltungsrat genehmigten Regeln bestimmte<br />
Deckungsgeschäfte (Optionen, Devisentermingeschäfte,<br />
Swaps etc.) auf dem Devisenmarkt.<br />
Das Hauptziel dieses Risikomanagements ist:<br />
a) das Vermeiden von erheblichen Wechselkursverlusten bei<br />
Positionen gegenüber der Berichtswährung und<br />
b) die Beschränkung der Ertragsschwankungen im Zusammenhang<br />
mit den Kursfluktuationen der Fremdwährungen.<br />
Zinsrisiko<br />
Skyguide zielt vor allem auf einen Schutz vor einem<br />
erheblichen Anstieg des Nettozinsaufwandes aufgrund der<br />
Marktzinsschwankungen ab. Wegen der Position als Nettokreditnehmer<br />
erfolgt das Zinsrisikomanagement vor allem in<br />
Bezug auf das Verhältnis zwischen dem festverzinslichen und<br />
dem variabel verzinslichen Teil der Nettoschulden. Um die<br />
negativen Auswirkungen des Nettozinsaufwandes im Zusammenhang<br />
mit einem möglichen Marktzinsanstieg zu<br />
begrenzen, behält skyguide einen festverzinslichen Anteil der<br />
Nettoschulden von mindestens 50% bei.<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Skyguide trägt dieses Risiko beim Ausfall von Forderungen<br />
oder bei einem Refinanzierungsproblem. Die Liquiditätslage<br />
des Konzerns wird proaktiv überwacht, um sicherzustellen,<br />
dass skyguide ihren Verpflichtungen jederzeit<br />
nachkommen kann.<br />
Kreditrisiko<br />
Die Gesellschaft ist dem Kreditrisiko hauptsächlich<br />
gegenüber den Fluggesellschaften als Kunden von skyguide<br />
ausgesetzt.<br />
Abhängigkeit von der nationalen Fluggesellschaft:<br />
Am 22. März 2005 gaben Swiss und Lufthansa den Abschluss<br />
einer Vereinbarung über die Übernahme und Integration von<br />
Swiss in die Lufthansa-Gruppe bekannt. Swiss und Lufthansa<br />
machen 29% der von skyguide insgesamt eingenommenen<br />
Gebühren aus (2005: 27%).<br />
Die 15 grössten Kunden machen 62% der eingenommenen<br />
Gebühren aus (2005: fast 60%).<br />
Ein Geschäftsrückgang dieser Kunden würde sich negativ<br />
auf den Ertrag des Unternehmens auswirken. Aufgrund des<br />
Prinzips der vollständigen Kostendeckung (Übertrag der<br />
Über- und Unterdeckungen) ist skyguide diesem Risiko<br />
jedoch nur vorübergehend ausgesetzt.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 71
Erläuterungen zur konsolidierten<br />
Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
1. Betriebserträge<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Streckenflugsicherungs-Ertrag (SFS) 202 665 218 246<br />
Gebührenbefreite Streckenflugsicherung 3 952 4 033<br />
Anflugsicherungs-Ertrag (AFS) 88 826 89 123<br />
Entschädigung der Luftwaffe 29 762 30 568<br />
Übrige Flugsicherungsertrage 4 292 9 233<br />
Total Flugsicherungserträge 329 497 351 203<br />
Übrige Betriebserträge 10 701 4 950<br />
Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen 4 464 103<br />
Total übrige Betriebserträge 15 165 5 053<br />
Total Betriebserträge 344 662 356 256<br />
Die Position »Übriger Flugsicherungsertrag« umfasst die<br />
Einnahmen aus Verträgen für Wartung und Unterhalt,<br />
Instruktion, Ausbildung und technischer Beratung.<br />
Die Position »Übrige Betriebserträge« umfasst die Erträge aus<br />
der Gebäudevermietung sowie anderen Leistungen.<br />
2. Personalkosten<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Löhne und Zulagen 177 389 177 072<br />
Vergütungen und Abfindungen 10 973 7 793<br />
Sozialversicherungen 41 317 45 434<br />
Übrige Personalkosten (brutto) 15 370 13 587<br />
Kapitalisierte interne Stunden<br />
(siehe Erläuterung 15) – 26 739 – 35 342<br />
Total Personalkosten 218 310 208 544<br />
Die Sozialversicherungen umfassen die Arbeitgeberbeiträge<br />
an die berufliche Vorsorge gemäss nachfolgender Tabelle:<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Beiträge des Arbeitgebers 27 063 31 800<br />
Die Beiträge des Arbeitgebers für <strong>2006</strong> beinhalten einen<br />
Betrag von KCHF 3 524, der aus den Arbeitgeberbeitragsreserven<br />
bezahlt wurde (siehe Anmerkung 27).<br />
Die durchschnittliche Anzahl Personaleinheiten einschliesslich<br />
der Auszubildenden betrug 1 352 im Jahr <strong>2006</strong><br />
gegenüber 1 335 im Jahr 2005.<br />
3. Nettodelkredere<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Delkredere (SFS) 322 116<br />
Delkredere (AFS) – 126 – 1 681<br />
Delkredere (übrige) 773 1 110<br />
Total Delkredere, netto (2005: Auflösung) 969 – 455<br />
4. Ausserplanmässige Abschreibungen<br />
<strong>2006</strong> wurden ausserplanmässige Abschreibungen im Betrag<br />
von KCHF 3 939 verbucht (2005: KCHF 4 873).<br />
Die ausserplanmässigen Abschreibungen des Geschäftsjahres<br />
<strong>2006</strong> von KCHF 3 343 ergaben sich vor allem aus dem Stopp<br />
des Programms UAC (Upper Aera Control Centre).<br />
Die übrigen ausserplanmässigen Abschreibungen resultierten<br />
aus im Aufbau befindlichen Vermögenswerten, bei denen eine<br />
Neubeurteilung zeigte, dass sie nicht mehr den Aktivierungskriterien<br />
gemäss den Normen Swiss GAAP-FER entsprachen,<br />
sowie aus der vorzeitigen Ausserbetriebnahme von Anlagen.<br />
5. Finanzertrag<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Zinsertrag 1 494 1 129<br />
Devisentransaktionsverluste<br />
und -gewinne – Nettogewinn 548 381<br />
Erträge auf Devisendeckungsinstrumenten 161 769<br />
Ertrag QTE Lease (siehe Erläuterung 19) 2 134 2 025<br />
Ertrag CDO (siehe Erläuterung 19) 628 0<br />
Übriger Finanzertrag 101 62<br />
Total Finanzertrag 5 066 4 366<br />
6. Finanzaufwand<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Zinsaufwand 7 452 7 411<br />
Devisentransaktionsverluste<br />
und -gewinne – Nettoverlust 30 33<br />
Aufwand auf Devisendeckungsinstrumenten 121 0<br />
Aufwand auf Zinsdeckungsinstrumenten 0 268<br />
Aufwand CDS (siehe Erläuterung 19) 478 0<br />
Übriger Finanzaufwand 7 4<br />
Total Finanzaufwand 8 088 7 716<br />
72<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
7. Steuern<br />
Skyguide ist gemäss Artikel 40, Absatz 3 des Bundesgesetzes<br />
über die Luftfahrt vom 21. Dezember 1948 von sämtlichen<br />
Steuern des Bundes, der Kantone und Gemeinden befreit.<br />
Die anderen Gesellschaften sind in ihrem jeweiligen Land<br />
steuerpflichtig.<br />
8. Auflösung Gebührenabgrenzungen<br />
Diese Position stellt den Übertrag der Aufwandunter- oder<br />
Überdeckung des Vorjahres (Jahr n–1) bei den Anflugtätigkeiten<br />
und des Vorvorjahres (Jahr n–2) bei den Streckenflugtätigkeiten<br />
dar.<br />
9. Bildung Gebührenabgrenzungen<br />
Diese Position umfasst den Übertrag der Aufwandsunterund/oder<br />
-überdeckung der Streckenflug- und Anflugtätigkeiten<br />
des Jahres n auf die Folgejahre. Der kumulierte<br />
Aufwandüberschuss des laufenden Jahres (Jahr n) bei den<br />
Anflugtätigkeiten wird auf die Luftraumbenützer des<br />
Folgejahres (Jahr n+1) überwälzt. Der 2004 entstandene<br />
Aufwand im Zusammenhang mit der Einstellung des<br />
ATMAS-Programms wird auf zwei Jahre (2005 und <strong>2006</strong>)<br />
verteilt. Der Ertragsüberschuss des laufenden Jahres (Jahr n)<br />
bei den Überflugtätigkeiten wird über sechs Jahre (Jahr n+1<br />
bis n+6) an die Luftraumbenützer weitergegeben. Der<br />
Ertragsüberschuss bei der militärischen Flugsicherung wird<br />
im Folgejahr (Jahr n+1) zurückerstattet.<br />
10. Flüssige Mittel<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Flüssige Mittel 13 567 63 031<br />
Kurzfristige Finanzanlagen 114 319 70 000<br />
Total Flüssige Mittel 127 886 133 031<br />
Durchschnittlicher Zinssatz<br />
der kurzfristigen Anlagen 1.28 % 0.71 %<br />
Durchschnittliche Dauer<br />
der kurzfristigen Anlagen (Tage) 32 39<br />
11. Forderungen und Vorschüsse<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Gebührenforderungen bei Inkassostellen 29 644 26 885<br />
Übrige Forderungen 8 069 8 753<br />
Vorauszahlungen zugunsten<br />
der Pensionskasse 1 416 1 938<br />
Andere Forderungen im Zusammenhang<br />
mit den Personalkosten 1 970 2 379<br />
Ausstehende MWST 1 876 2 636<br />
Delkredere –5 537 – 5 829<br />
Total Forderungen und Vorschüsse 37 438 36 762<br />
12. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Einzunehmende Erträge:<br />
Unterdeckung AFS 380 0<br />
Einzunehmende Erträge: übrige 14 132 19 090<br />
Vorausbezahlter Aufwand 3 880 3 943<br />
Total aktive<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 18 392 23 033<br />
13. Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Vorauszahlungen zugunsten<br />
der Pensionskasse 0 1 422<br />
Einzunehmende Erträge:<br />
Unterdeckung SFS n +2 8 534 0<br />
Übrige 20 20<br />
Total Vorschüsse und andere<br />
langfristige Vermögenswerte 8 554 1 442<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 73
14. Sachanlagen<br />
Total<br />
Grundstücke<br />
in KCHF Gebäude Grundstücke und Gebäude<br />
Anschaffungswerte<br />
Stand per 1. Januar 2005 129 545 2 227 131 772<br />
Zugänge 3 615 0 3 615<br />
Umbuchungen 2 898 0 2 898<br />
Abgänge 0 0 0<br />
Stand per 31. Dezember 2005 136 058 2 227 138 285<br />
Abschreibungen<br />
Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar 2005 – 39 447 0 – 39 447<br />
Abschreibungen – 7 608 0 – 7 608<br />
Ausserplanmässige Abschreibungen 0 0 0<br />
Wiedereingliederung kumulierter Abschreibungen 0 0 0<br />
Kumulierte Abschreibungen der Umbuchungen – 229 0 – 229<br />
Kumulierte Abschreibungen der Abgänge 0 0 0<br />
Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember 2005 – 47 284 0 – 47 284<br />
Buchwert per 31. Dezember 2005 88 774 2 227 91 001<br />
Anschaffungswerte<br />
Stand per 1. Januar <strong>2006</strong> 136 058 2 227 138 285<br />
Zugänge 4 502 0 4 502<br />
Umbuchungen 90 473 0 90 473<br />
Abgänge 10 117 0 10 117<br />
Stand per 31. Dezember <strong>2006</strong> 220 916 2 227 223 143<br />
Abschreibungen<br />
Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar <strong>2006</strong> – 47 284 0 – 47 284<br />
Abschreibungen – 10 372 0 – 10 372<br />
Ausserplanmässige Abschreibungen –43 0 –43<br />
Kumulierte Abschreibungen der Umbuchungen 43 0 43<br />
Kumulierte Abschreibungen der Abgänge 3 504 0 3 504<br />
Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember <strong>2006</strong> – 54 152 0 – 54 152<br />
Buchwert per 31. Dezember <strong>2006</strong> 166 764 2 227 168 991<br />
74<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Total<br />
Ausbildungs- Sachanlagen<br />
und<br />
ohne<br />
Anlagen Infrastruktur FS-Anlagen EDV-Material Simulations- Grundstücke<br />
im Bau Gebäude Fahrzeuge (FS-A) Mobiliar (ohne FS-A) Messgeräte anlagen und Gebäude Total<br />
189 209 29 776 1 806 189 261 13 940 15 916 10 355 15 323 465 586 597 358<br />
29 611 157 273 13 762 906 1 007 492 387 46 595 50 210<br />
– 1 603 – 119 – 152 – 24 276 – 1 493 – 1 840 – 932 –11 141 –41 556 – 38 658<br />
4 040 0 32 1 666 1 771 3 072 1 600 414 12 595 12 595<br />
213 177 29 814 1 895 177 081 11 582 12 011 8 315 4 155 458 030 596 315<br />
0 – 15 110 – 1 174 – 131 450 – 11 787 – 8 800 – 8 748 – 12 571 – 189 640 – 229 087<br />
0 – 2 891 – 248 – 12 411 – 840 –3 233 – 328 – 207 – 20 158 – 27 766<br />
– 4 040 0 0 0 0 – 97 0 0 – 4 137 – 4 137<br />
4 040 0 0 24 853 0 0 0 0 28 893 28 893<br />
0 28 185 10 202 1 807 157 416 9 243 22 038 21 809<br />
0 0 0 679 1 771 3 447 1 600 414 7 911 7 911<br />
0 – 17 973 – 1 237 – 108 127 – 9 049 – 8 526 – 7 060 –3 121 – 155 093 – 202 377<br />
213 177 11 841 658 68 954 2 533 3 485 1 255 1 034 302 937 393 938<br />
213 177 29 814 1 895 177 081 11 582 12 011 8 315 4 155 458 030 596 315<br />
47 638 74 288 11 199 2 437 938 398 442 63 414 67 916<br />
– 164 087 0 212 33 074 5 927 – 2 053 77 10 568 – 116 282 – 25 809<br />
3 486 3 053 81 14 365 338 407 4 2 038 23 772 33 889<br />
93 242 26 835 2 314 206 989 19 608 10 489 8 786 13 127 381 390 604 533<br />
0 – 17 973 – 1 237 – 108 127 – 9 049 – 8 526 – 7 060 –3 121 – 155 093 – 202 377<br />
0 – 2 600 – 265 – 18 437 – 1 264 – 1 719 –285 – 451 – 25 021 – 35 393<br />
– 3 486 0 0 – 81 0 –60 0 –41 –3 668 – 3 711<br />
3 486 0 – 112 8 366 – 1 602 1 849 – 2 –8 322 3 663 3 706<br />
0 2 941 81 14 285 338 351 5 1 997 19 998 23 502<br />
0 – 17 632 – 1 533 – 103 994 – 11 577 – 8 105 – 7 342 – 9 938 – 160 121 – 214 273<br />
93 242 9 203 781 102 995 8 031 2 384 1 444 3 189 221 269 390 260<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 75
15. Immaterielle Anlagen<br />
Total<br />
immaterielle<br />
in KCHF Software Goodwill Übrige Anlagen<br />
Anschaffungswerte<br />
Stand per 1. Januar 2005 45 0 7 52<br />
Zugänge 59 827 1 231 0 61 058<br />
Umbuchungen 12 447 0 0 12 447<br />
Abgänge 6 741 0 0 6 741<br />
Stand per 31. Dezember 2005 65 578 1 231 7 66 816<br />
Abschreibungen<br />
Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar 2005 – 7 0 – 7 –14<br />
Abschreibungen – 3 246 – 184 0 – 3 430<br />
Ausserplanmässige Abschreibungen –736 0 0 – 736<br />
Wiedereingliederung kumulierter Abschreibungen 701 0 0 701<br />
Kumulierte Abschreibungen der Umbuchungen – 20 319 0 0 – 20 319<br />
Kumulierte Abschreibungen der Abgänge 6 552 0 0 6 552<br />
Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember 2005 – 17 055 – 184 – 7 –17 246<br />
Buchwert per 31. Dezember 2005 48 523 1 047 0 49 570<br />
Anschaffungswerte<br />
Stand per 1. Januar <strong>2006</strong> 65 578 1 231 7 66 816<br />
Zugänge 10 552 0 0 10 552<br />
Umbuchungen 25 809 0 0 25 809<br />
Abgänge 371 125 0 496<br />
Stand per 31. Dezember <strong>2006</strong> 101 568 1 106 7 102 681<br />
Abschreibungen<br />
Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar <strong>2006</strong> – 17 055 – 184 – 7 – 17 246<br />
Abschreibungen –14 264 – 188 0 – 14 452<br />
Ausserplanmässige Abschreibungen –104 0 0 – 104<br />
Kumulierte Abschreibungen der Umbuchungen 98 0 0 98<br />
Kumulierte Abschreibungen der Abgänge 272 0 0 272<br />
Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember <strong>2006</strong> – 31 053 – 372 – 7 –31 432<br />
Buchwert per 31. Dezember <strong>2006</strong> 70 515 734 0 71 249<br />
Die vom Unternehmen geschaffenen immateriellen<br />
Anlagen (vor allem Flugsicherungssoftware) werden seit<br />
dem Geschäftsjahr 2005 aktiviert und sind in der Rubrik<br />
»Software« enthalten.<br />
Der Wert der vor dem Geschäftsjahr 2005 erworbenen Software<br />
wurde neu berechnet und ist in dieser Rubrik enthalten.<br />
Der Betrag der festen Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Lieferanten für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen<br />
Anlagen belief sich am 31. Dezember <strong>2006</strong> auf<br />
KCHF 8 340 (31. Dezember 2005: KCHF 18 801).<br />
76<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
16. Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
Darlehen von Bankinstituten 62 500 0<br />
Total<br />
kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 62 500 0<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
Anleihensobligation 198 543 198 252<br />
Darlehen von Bankinstituten 0 62 500<br />
Total<br />
langfristige Finanzverbindlichkeiten 198 543 260 752<br />
Die langfristigen<br />
Finanzverbindlichkeiten sind innerhalb<br />
folgender Fristen rückzahlbar: <strong>2006</strong> 2005<br />
Im zweiten Jahr 0 22 500<br />
Im dritten bis fünften Jahr 198 543 40 000<br />
Nach dem fünften Jahr 0 198 252<br />
198 543 260 752<br />
in % <strong>2006</strong> 2005<br />
Gewichteter durchschnittlicher Zinssatz 2,7985 2,8063<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Zinssatzstruktur der Finanzverbindlichkeiten<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
mit festem Zinssatz 261 043 260 752<br />
Anleihensobligation<br />
Emissionsdatum 19. Oktober 2004<br />
Rückzahlungsdatum 19. Oktober 2011<br />
Betrag in CHF 200 000 000<br />
Zinssatz 2,625 %<br />
SWX-Kotierung Valorennummer 1 957 462<br />
SWX-Kotierung ISIN-Nummer<br />
CH0019574620<br />
Der Emissionskurs lag bei 100,75%.<br />
Vor der Ausgabe der Anleihensobligation wurde ein Zinsswap<br />
zur Absicherung eines Maximalzinssatzes abgeschlossen.<br />
Dieses Instrument war mit Kosten von KCHF 1 451 verbunden.<br />
Da es letztendlich nicht ausgeübt wurde, werden die<br />
Gesamtkosten von KCHF 1 451 über die Laufzeit der Obligation<br />
abgeschrieben.<br />
Sonderbestimmungen im Zusammenhang<br />
mit den Darlehensverträgen<br />
Gewisse Finanzverbindlichkeiten sind mit Sonderbedingungen<br />
verbunden, deren Nichteinhaltung zur sofortigen<br />
Kündigung gewisser Darlehen führen könnte.<br />
Es handelt sich um folgende Bedingungen:<br />
– direkte Beteiligung des Bundes am Kapital des<br />
Darlehensnehmers von mindestens 51%;<br />
– Haftpflichtdeckung von mindestens 500 Mio. Schweizer<br />
Franken;<br />
– Eigenkapital (Aktienkapital, Reserven und Gewinnvortrag)<br />
von 30% der statutarischen Bilanzsumme<br />
von skyguide SA.<br />
Der aktuelle Wert der Finanzverbindlichkeiten weicht nicht<br />
erheblich von ihrem Buchwert ab.<br />
Im Zusammenhang mit den Finanzverbindlichkeiten wurden<br />
keinerlei Bürgschaften oder Pfandrechte an Vermögenswerten<br />
ausgegeben.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 77
17. Derivative Finanzinstrumente<br />
Vertragswerte – netto Positiver Fair Value Negativer Fair Value<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005<br />
Fair Value-Absicherung<br />
Deviseninstrumente<br />
Devisenterminkontrakte 19 316 15 546 0 0 160 78<br />
Devisenoptionen 12 876 12 437 0 0 125 66<br />
Zins-Währungsswap 3 219 3 109 0 0 5 4<br />
Total Deviseninstrumente 35 411 31 092 0 0 290 148<br />
Zinsinstrumente<br />
Zins-Swaps 25 000 45 000 0 0 806 2 252<br />
Zins-Swaptions 20 000 5 000 3 0 0 53<br />
Total Zinsinstrumente 45 000 50 000 3 0 806 2 305<br />
Kreditinstrumente<br />
CDS (credit default swap – siehe Erläuterung 19) 117 620 0 2 001 0 0 0<br />
Synthetic CDO (synthetic collaterized debt obligation<br />
– siehe Erläuterung 19) 117 620 0 0 0 7 190 0<br />
Total Kreditinstrumente 235 240 0 2 001 0 7 190 0<br />
Cashflow-Absicherung<br />
Zinsinstrumente<br />
Zins-Swaps 0 0 0 0 70 29<br />
Total Zinsinstrumente 0 0 0 0 70 29<br />
Total in den Aktiven und Passiven erfasster Fair Value<br />
der derivativen Instrumente 315 651 81 092 2 004 0 8 356 2 482<br />
Die Fälligkeiten der Absicherungen der derivativen Finanzinstrumente betragen:<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Im ersten Jahr 70 411 51 092<br />
Im zweiten Jahr 5 000 20 000<br />
Im dritten bis und mit im fünften Jahr 5 000 10 000<br />
Nach dem fünften Jahr 235 240 0<br />
Total 315 651 81 092<br />
78<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
18. Erhaltene Vorschüsse und übrige kurzfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Andere Verbindlichkeiten im<br />
Zusammenhang mit den Personalkosten 1 284 2 722<br />
Zu zahlende Mehrwertsteuer 4 223 4 692<br />
Andere Verbindlichkeiten 518 437<br />
Total erhaltene Vorschüsse und<br />
übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 6 025 7 851<br />
19. Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Vorausbezahlte Erträge: Überdeckung AFS 0 3 303<br />
Vorausbezahlte Erträge: Überdeckung SFS 6 926 6 923<br />
Vorausbezahlte Erträge:<br />
Überdeckung Militär 4 182 0<br />
Vorausbezahlte Erträge:<br />
QTE Lease Honorar 20 250 22 275<br />
Vorausbezahlte Erträge: übrige 50 429 36 883<br />
Aufgelaufene Kosten 11 588 19 351<br />
Total passive<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 93 375 88 735<br />
2001 und 2002 schloss skyguide mit einem ausländischen<br />
Investor zwei Verträge über einen »cross-border financial tax<br />
lease« ab und erhielt in diesem Zusammenhang Nettohonorare<br />
von CHF 30,9 Mio. Skyguide kompensierte die zugrunde<br />
liegende Schuld durch eine unwiderrufliche Anlage eines<br />
entsprechenden Betrags an Finanzaktiven bei zwei erstrangigen<br />
Finanzinstituten. Folglich wurden die Schuld und die<br />
entsprechenden Finanzaktiven aus der Bilanz herausgenommen.<br />
Skyguide ist im Rahmen dieses Vertrags zu keiner<br />
besonderen Leistung, ausser der im Rahmen des laufenden<br />
Geschäfts geltenden verpflichtet. Skyguide trägt die gesamten<br />
Risiken, behält sämtliche Gewinne im Zusammenhang mit<br />
dem Eigentum an den zugrunde liegenden Aktiven und<br />
geniesst im Wesentlichen die gleichen Nutzungsrechte wie<br />
vor dem Abschluss des Vertrags.<br />
Sämtliche Honorare aus diesen beiden Verträgen werden<br />
über deren Laufzeit (15 Jahre bis 2016) verteilt. Folglich<br />
erfasste skyguide im laufenden Geschäftsjahr einen entsprechenden<br />
Finanzertrag von CHF 2 Mio.<br />
Bestimmte Beträge sind nur im Fall einer Verletzung von<br />
Vertragsbestimmungen durch skyguide fällig.<br />
Während des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> hat skyguide beschlossen,<br />
das Kreditrisiko der unwiderruflichen Anlage von Finanzaktiven<br />
bei den zwei obenerwähnten Finanzinstituten<br />
zu reduzieren.<br />
Aus diesem Grund hat skyguide ein Kreditderivat abgeschlossen,<br />
genauer ein CDS (»credit default swap«), das<br />
bis 2016 läuft. Durch den Kauf dieses Instrumentes schützt<br />
sich skyguide vor der eventuellen Unfähigkeit eines der<br />
beiden oder der beiden Finanzinstitute, ihren Verpflichtungen<br />
nachzukommen. Die Kosten dieses Instrumentes<br />
waren von KCHF 2 589.<br />
Um diese Operation zu finanzieren hat skyguide ein zweites<br />
Kreditderivat abgeschlossen, und zwar ein synthetisches<br />
Portfolio von CDO (»collaterised debt obligation«). Dieses<br />
Portfolio beinhaltet verschiedene Debitorenpositionen, von<br />
denen keine mehr als 2% des gesamten Portfolios ausmachen<br />
kann. Es wird von einem erstklassigen Manager dynamisch<br />
verwaltet und von Standard & Poors überwacht. Durch den<br />
Kauf dieses Instrumentes hat sich skyguide verpflichtet, eine<br />
eventuelle Unfähigkeit eines Debitors, seinen Verpflichtungen<br />
nachzukommen, abzudecken, wenn der vorbestimmte<br />
Freibetrag erreicht wird. Die dafür erhaltene Prämie war<br />
von KCHF 8 202.<br />
Beide Instrumente werden zum Bilanzstichtag neu zu ihrem<br />
jeweiligen Marktwert bewertet; der Neubewertungsbetrag<br />
wird in der Erfolgsrechung erfasst.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 79
20. Kurzfristige Rückstellungen<br />
Total<br />
Rechts- Personal- kurzfristige<br />
in KCHF streitigkeiten bezogen Übrige Rückstellungen<br />
Per 1. Januar 2005 153 4 119 536 4 808<br />
Bildungen 1 828 2 322 220 4 370<br />
Verwendungen 0 463 310 773<br />
Auflösungen 0 62 117 179<br />
Per 31. Dezember 2005 1 981 5 916 329 8 226<br />
Per 1. Januar <strong>2006</strong> 1 981 5 916 329 8 226<br />
Bildungen 555 696 331 1 582<br />
Verwendungen 163 403 80 646<br />
Auflösungen 1 818 1 833 0 3 651<br />
Per 31. Dezember <strong>2006</strong> 555 4 376 580 5 511<br />
2005 umfassten die personalbezogenen Rückstellungen eine<br />
Restrukturierungsrückstellung in Höhe von KCHF 2 036.<br />
Während des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> wurde der nicht benötigte<br />
Teil dieser Rückstellung aufgelöst. Der Restrukturierungsplan<br />
musste aufgrund der Entwicklung gewisser Projekte und<br />
dem Ersatz gewisser Mitarbeitenden im Unternehmen<br />
angepasst werden.<br />
21. Langfristige Rückstellungen<br />
Total<br />
Standortin- langfristige<br />
in KCHF<br />
standstellung Rückstellungen<br />
Per 1. Januar 2005 725 725<br />
Bildungen 0 0<br />
Verwendungen 0 0<br />
Auflösungen 0 0<br />
Per 31. Dezember 2005 725 725<br />
Per 1. Januar <strong>2006</strong> 725 725<br />
Bildungen 0 0<br />
Verwendungen 97 97<br />
Auflösungen 0 0<br />
Per 31. Dezember <strong>2006</strong> 628 628<br />
22. Übrige langfristige Verbindlichkeiten<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Überdeckung SFS (n + 2) 0 6 926<br />
Vorauszahlung der Schweizerischen<br />
Eidgenossenschaft (Gebäudekomplex<br />
Wangen bei Dübendorf),<br />
in Aktienkapital wandelbar 36 178 28 978<br />
Andere 8 319 10 490<br />
Total übrige<br />
langfristige Verbindlichkeiten 44 497 46 394<br />
Die Rückstellung für die Standortinstandstellung entspricht<br />
den von skyguide eingegangenen Verpflichtungen zur Wiederherstellung<br />
des ursprünglichen Zustandes bestimmter, zurzeit<br />
gemieteter Räumlichkeiten, wenn skyguide diese verlässt.<br />
80<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
23. Aktienkapital<br />
Die Schweizerische Eidgenossenschaft hält 99,91375%<br />
des Gesellschaftskapitals.<br />
Das Aktienkapital beträgt CHF 100 000 000 und ist in<br />
10 000 000 vollliberierte Namenaktien im Wert von je<br />
CHF 10 aufgeteilt. Die Kapitalstruktur ist <strong>2006</strong> und 2005<br />
unverändert geblieben. Es wurden keine Vorzugsaktien<br />
ausgegeben.<br />
<strong>2006</strong> und 2005 wurden keine Dividenden ausbezahlt.<br />
24. Eventualverpflichtungen<br />
a) Bürgschaften<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Oberzolldirektion: Sicherheit<br />
für provisorische Verzollungen 160 160<br />
Industrie-und Handelskammer<br />
von Zürich und Genf (<strong>2006</strong>): Carnets ATA 63 33<br />
Total 223 193<br />
Diese Kautionen wurden bei der Berner Kantonalbank<br />
hinterlegt.<br />
b) Garantieverpflichtungen<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Mietgarantien zu Gunsten<br />
der MitarbeiterInnen 65 94<br />
Hinterlegte Garantien<br />
auf enthaltenen Vorauszahlungen 0 542<br />
Total 65 636<br />
Diese Garantien wurden bei der Berner und Genfer<br />
Kantonalbank sowie bei der Crédit Suisse in Genf hinterlegt.<br />
c) Übrige Verpflichtungen und Rückstellungen<br />
Skyguide hat eine Rückstellung über KCHF 555 im Zusammenhang<br />
mit den nicht von den Rechtsschutzversicherungen<br />
übernommenen Anwaltskosten getätigt (im Rahmen der<br />
Strafuntersuchung zum tragischen Unfall vom 1. Juli 2002<br />
über Überlingen einvernommenes Nicht-FVL-Personal). Im<br />
Zusammenhang mit diesem Unfall wurden keine weiteren<br />
Rückstellungen getätigt. Dieser Entscheid stützt sich auf die<br />
zum Zeitpunkt des Unfalls geltende Deckung der Rechtsschutz-<br />
und Haftpflichtversicherung (CHF 500 Mio.). Diese<br />
Versicherungen werden jährlich erneuert, und die Deckung<br />
wird der Marktentwicklung angepasst (Haftpflichtdeckung<br />
am 31. Dezember <strong>2006</strong>: CHF 1,5 Mrd.).<br />
d) Swissair<br />
Die Swissair Schweizerische Luftverkehr Aktiengesellschaft<br />
(nachstehend Swissair) bezahlte am 4. Oktober 2001<br />
den Betrag von 21 832 492 Franken an die Unique<br />
(Flughafen Zürich AG) für die Flughafengebühren für den<br />
Monat Juli 2001. Dieser Betrag umfasste auch die skyguide<br />
geschuldeten Flugsicherungsgebühren in Höhe von<br />
3 243 938 Franken. Am 2. Oktober 2001 stellte die Swissair<br />
den Flugbetrieb ein, weil die Liquidität für eine Weiterführung<br />
fehlte. Im Anschluss daran stellte die Swissair ein Begehren um<br />
Nachlassstundung, welchem am 5. Oktober 2001 stattgegeben<br />
wurde. Mit Datum vom 23. Mai 2005 hat der Liquidator der<br />
Swissair Schweizerische Luftverkehr AG in Nachlassliquidation<br />
die erwähnte Zahlung angefochten und zurückgefordert. Der<br />
Liquidator argumentiert, dass mit dieser Zahlung Unique<br />
(Flughafen Zürich AG) gegenüber anderen Gläubigern<br />
begünstigt worden sei. Unique (Flughafen Zürich AG) sowie<br />
skyguide beurteilen diese Zahlung aus heutiger Sicht als<br />
rechtmässig. Am 17. November 2005 wurde von der Swissair<br />
vertreten durch den Liquidator fristgerecht beim Handelsgericht<br />
Klage eingereicht. Ein Entscheid des Handelsgerichtes<br />
wird im Verlauf des Jahres 2007 erwartet.<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 81
25. Brandversicherungswerte der Sachanlagen<br />
in MCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Brandversicherungswerte<br />
der Sachanlagen 648,19 541,38<br />
Total 648,19 541,38<br />
26. Weitere nicht bilanzierte Verpflichtungen<br />
Operating Leasingverträge<br />
Die Fälligkeiten der Operating<br />
Leasingverträge betragen:<br />
in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />
Im ersten Jahr 474 335<br />
Im zweiten bis und mit im fünften Jahr 519 580<br />
Nach dem fünften Jahr 7 60<br />
Total 1 000 975<br />
Die Tabelle oben zeigt die Verpflichtungen von skyguide in<br />
Bezug auf die Operating-Leasing-Verträge. Sie betreffen nur<br />
die Miete von Fotokopiergeräten sowie von Servern und<br />
Programmen für die Verwaltungsinformatik. Die Verpflichtungen<br />
werden auf der Grundlage der geltenden Verträge für<br />
die vereinbarte Vertragslaufzeit berechnet.<br />
27. Vorsorgeeinrichtungen<br />
Die Vermögens- und Finanzlage von skycare, der Pensionskasse<br />
von skyguide, präsentiert sich gemäss der Jahresrechnung<br />
wie folgt:<br />
in KCHF 01.01.<strong>2006</strong> 01.01.2005<br />
Vermögen zum Marktwert (Aktiven) 961 942 861 370<br />
Vorsorgeverbindlichkeiten (Passiven) 943 833 854 321<br />
Deckungsüberschuss 18 109 7 049<br />
Deckungsgrad in % 106,0 101,1<br />
Die Kasse für das Flugsicherungspersonal (Flugverkehrsleiter)<br />
übernahm am 1. Januar 2003 die gesamte berufliche<br />
Vorsorge für die aktiven Mitarbeiter und die Rentner. Am<br />
gleichen Datum wurde sie restrukturiert und in »skycare«<br />
umbenannt. Vorher waren die Angestellten bei zwei leistungsorientierten<br />
Pensionskassen versichert.<br />
Die berufliche Vorsorge gilt grundsätzlich für alle Angestellten,<br />
die der obligatorischen Versicherung gemäss BVG<br />
unterstehen und über einen unbefristeten oder mehr als drei<br />
Monate dauernden Arbeitsvertrag oder einen Ausbildungsoder<br />
Lehrlingsvertrag verfügen.<br />
Die Vorsorgestiftung dient der beruflichen Vorsorge im<br />
Rahmen des BVG und seiner Ausführungsverordnungen. Die<br />
im Zusammenhang mit der Stiftung eingerichtete Vorsorgekasse<br />
skycare bezweckt den Schutz der Angestellten von<br />
skyguide und gegebenenfalls der mit ihr wirtschaftlich oder<br />
finanziell verbundenen Unternehmen sowie der Familienmitglieder<br />
und Hinterbliebenen gegen die wirtschaftlichen<br />
Folgen von Alter, Tod, Invalidität und beruflich bedingter<br />
Frühpensionierung.<br />
Die Verbindlichkeiten werden jährlich auf der Jahresrechnung<br />
von skycare basiert.<br />
in KCHF 01.01.<strong>2006</strong> 01.01.2005<br />
Beitragsreserven Arbeitgeber 10 994 1 938<br />
Skyguide hat zugunsten der Pensionskasse skycare eine<br />
bedingte Verzichtserklärung bezüglich der Arbeitgeberbeitragsreserve<br />
abgegeben.<br />
2003 erhielt die Vorsorgeeinrichtung zur Deckung der<br />
fünfjährigen Übergangsphase von 2003 bis 2007 eine Nettovorschusszahlung<br />
von CHF 11 380 735.<br />
28. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Im Jahr 2007 wird der Verwaltungsrat entweder eine<br />
Kapitalerhöhung um CHF 40 Millionen vorschlagen, dies<br />
durch Umwandlung von im Zusammenhang mit dem neuen<br />
Gebäude in Wangen bei Dübendorf gewährten Vorschüssen<br />
der Schweizerischen Eidgenossenschaft, oder eine Erhöhung<br />
des genehmigten Kapitals im gleichen Umfang.<br />
82<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Bericht des Konzernprüfers<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 83
Flugsicherungsrechnung <strong>2006</strong><br />
Grundsätze<br />
Skyguide bietet ihren Kunden Flugsicherungsdienste in zwei<br />
Leistungsbereichen an:<br />
– Anflugsicherung auf schweizerischen Flugplätzen mit<br />
Instrumentenflugverkehr (ohne Basel-Mülhausen);<br />
– Streckenflugsicherung für den Überflug des schweizerischen<br />
Luftraumes.<br />
Die erbrachten Dienstleistungen werden den Benutzern in<br />
Form von Gebühren verrechnet.<br />
Berechnung der Strecken- und Anflugsicherungsgebühren<br />
Berechnungsgrundlage der Gebührensätze sind das erwartete<br />
Luftverkehrsaufkommen der jeweiligen Dienstleistung sowie<br />
die geplanten Kosten, die sich für <strong>2006</strong> wie folgt zusammensetzen:<br />
Personalkosten 60%, Betriebskosten 20%,<br />
Abschreibungen 14% und Zinsen 6%. Die Betriebskosten<br />
umfassen insbesondere den Beitrag an die Betriebskosten<br />
von MeteoSchweiz.<br />
Die Gebühren müssen sämtliche Kosten decken. Die Kostenoder<br />
Ertragsüberschüsse eines Jahres werden den Benutzern<br />
in Form von höheren beziehungsweise niedrigeren Gebühren<br />
weitergegeben. Für die Anfluggebühren erfolgt dieser<br />
Übertrag im Folgejahr, für die Streckenfluggebühren<br />
zwei Jahre später oder über einen Zeitraum von maximal<br />
sechs Jahren.<br />
Die Anflug- und die Streckenfluggebühren werden nach<br />
unterschiedlichen Methoden berechnet:<br />
Die Anfluggebühren werden nach dem Höchstabfluggewicht<br />
und einem für das jeweilige Jahr festgelegten Anflugeinheitstarif<br />
berechnet. Zurzeit ist das Inkasso dieser Gebühren von<br />
skyguide an die Flughäfen delegiert.<br />
Die Streckenfluggebühren werden aufgrund der geflogenen<br />
Kilometer und des Höchstabfluggewichts berechnet. Diese<br />
beiden Grössen bestimmen die Anzahl Dienstleistungseinheiten<br />
(DE), die mit dem für das betreffende Jahr festgelegten<br />
Streckenflugeinheitstarif multipliziert wird. Das Inkasso<br />
erfolgt durch den Gebührendienst der Europäischen Organisation<br />
für Flugsicherung Eurocontrol im Auftrag von skyguide.<br />
Entwicklung des kumulierten Kostendeckungsgrades<br />
Bei den Streckenfluggebühren ist die Kostendeckung <strong>2006</strong><br />
nicht erreicht und ein Aufwandüberschuss von<br />
CHF 8 534 234 zu verzeichnen.<br />
Dieses Ergebnis ist hauptsächlich auf den Mangel an<br />
internen, gemäss IAS 16 aktivierten Stunden, das starke<br />
Wachstum des Postens Amortisationen und den vermehrten<br />
Einsatz externer Experten zur Unterstützung des SES-Zertifizierungsprojekts<br />
zurückzuführen.<br />
Die Erträge entsprechen dem Budget.<br />
Der Kostendeckungsgrad nach Berücksichtigung der<br />
Übertragungen der Vorjahre liegt bei 95,0%.<br />
Bei den Anflügen ist <strong>2006</strong> ebenfalls eine Kostenunterdeckung<br />
von CHF –379 935 zu verzeichnen.<br />
Die Kosten nach der Übernahme der Deckung 2005<br />
(CHF 3 303 213) liegen leicht über dem Budget.<br />
Bei den Erträgen wurde das schwächer als erwartet<br />
ausgefallene Verkehrswachstum durch das gestiegene Gewicht<br />
der eingesetzten Flugzeuge kompensiert, so dass die<br />
Gebühreneinnahmen dem Budget entsprachen.<br />
Der Kostendeckungsgrad nach Berücksichtigung der Übertragungen<br />
der Vorjahre liegt bei 99,6%.<br />
Der genaue Betrag der Über- bzw. Unterdeckung <strong>2006</strong> wird<br />
in die Flugsicherungsrechnung 2007 übernommen.<br />
Ertrag aus der militärischen Flugsicherung<br />
Im Gegensatz zu den über Gebühren finanzierten Anflugund<br />
Streckenflugerträgen werden die Kosten der militärischen<br />
Flugsicherung vollumfänglich durch eine von der<br />
Luftwaffe vierteljährlich an skyguide gezahlte Pauschalentschädigung<br />
gedeckt. Diese wird auf der Grundlage eines<br />
Jahresbudgets festgelegt.<br />
Am Ende des Geschäftsjahres wird eine Abrechnung erstellt,<br />
und ein eventueller positiver oder negativer Saldo wird auf<br />
das laufende Jahr übertragen, um im folgenden Jahr<br />
ausgeglichen zu werden. <strong>2006</strong> ergab sich ein Saldo von<br />
CHF 4 182 242 zugunsten der Luftwaffe. Fast die Hälfte<br />
dieses Betrags ist auf eine Anfang Jahr eingeführte Änderung<br />
bei der Fakturierung der Skyguide-Dienstleistungen in den<br />
Sektoren Delta und AFRA zurückzuführen.<br />
Entwicklung Streckenflug- und Anfluggebühren 1995-<strong>2006</strong><br />
Quelle skyguide<br />
120 %<br />
100 %<br />
100 %<br />
100 %<br />
101 %<br />
93 %<br />
97 %<br />
87 %<br />
93 %<br />
85 %<br />
93 %<br />
85 %<br />
94 %<br />
86 %<br />
94 %<br />
93 %<br />
90 %<br />
105 %<br />
108 %<br />
105 %<br />
112 %<br />
87 %<br />
106 %<br />
80 %<br />
105 %<br />
110 %<br />
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />
• Einheitstarif SFS (CHF)<br />
• Durchschnittliche AFS Gebühr (CHF) = Gebühren/Anzahl Anflüge<br />
84<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
Teilrechnung<br />
Teilrechnung<br />
Streckenflug Anflug Teilrechnung<br />
in CHF SFS AFS MIL<br />
Streckenfluggebühren SFS 209 823 875<br />
Delkredere 126 010 – 321 586<br />
Anfluggebühren AFS 91 315 672<br />
Milit. Entschädigung 29 761 572<br />
Ertrag skyguide 209 949 885 90 994 086 29 761 572<br />
./. Ertrag delegierter Luftraum Frankreich – 55 528 120<br />
Ertrag Luftraum Schweiz 154 421 765 90 994 086 29 761 572<br />
Personalkosten 131 416 782 56 944 716 22 396 837<br />
Betriebskosten 44 698 070 19 190 100 6 603 511<br />
Abschreibungen 35 237 053 13 244 054 513 826<br />
Zinsen 14 054 958 5 298 364 247 398<br />
Kosten skyguide 225 406 862 94 677 234 29 761 572<br />
./. Kosten delegierter Luftraum Frankreich – 55 528 120<br />
Kosten Luftraum Schweiz 169 878 742 94 677 234 29 761 572<br />
Unternehmensergebnis ohne Überschüsse – 15 456 977 – 3 683 148 0<br />
Kostendeckung kumuliert<br />
Ertrag Luftraum Schweiz <strong>2006</strong> 154 421 765 90 994 086 29 761 572<br />
+ Ertragsüberschuss SFS 2004 (n – 2) 6 922 743<br />
+ Ertragsüberschuss AFS 2005 (n – 1) 3 303 213<br />
Kosten Luftraum Schweiz <strong>2006</strong> 169 878 742 94 677 234 29 761 572<br />
+ Kostenüberschuss SFS 2004 (n – 2)<br />
+ Kostenüberschuss AFS 2005 (n – 1)<br />
Über / Unterdeckung kumuliert – 8 534 234 – 379 935 0<br />
Kostendeckungsgrad kumuliert 95,0 % 99,6 % 100,0 %<br />
Ertragstruktur FS-Rechnung <strong>2006</strong><br />
Kostenstruktur FS-Rechnung <strong>2006</strong><br />
Zinsen 6 %<br />
MIL 9 %<br />
Abschreibungen 14 %<br />
AFS 28 %<br />
Betrieb 20 %<br />
SFS 63 %<br />
Personal 60 %<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 85
Abkürzungsverzeichnis<br />
ACC<br />
Area Control Center<br />
AD<br />
Air Defence<br />
AFS<br />
Anflugsicherung<br />
AFTN<br />
Aeronautical Fixed Telecommunication Network<br />
AHV<br />
Alters- und Hinterbliebenenversicherung<br />
AIG<br />
Aéroport International de Genève<br />
AIM<br />
Aeronautical Information Management<br />
AIP<br />
Aeronautical Information Publication<br />
AIS<br />
Aeronautical Information Service<br />
ALV<br />
Arbeitslosenversicherung<br />
AMIE<br />
AIS/MET Information Environment<br />
AOT<br />
Administratives, operationelles und<br />
technisches Personal<br />
APP<br />
Approach<br />
ARO<br />
ATS/AIS Reporting Office<br />
ATC<br />
Air Traffic Control<br />
ATCO<br />
Air Traffic Controller (FlugverkehrsleiterIn)<br />
ATFM<br />
Air Traffic Flow Management<br />
ATFCM<br />
Air Traffic Flow and Capacity Management<br />
ATM<br />
Air Traffic Management<br />
ATMAS<br />
Air Traffic Management System<br />
ATS<br />
Air Traffic Services<br />
BAZL<br />
Bundesamt für Zivilluftfahrt<br />
BFU<br />
Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung<br />
(Deutschland)/Büro für Flugunfalluntersuchungen<br />
(Schweiz)<br />
BSC<br />
Balanced Scorecard<br />
CANSO<br />
Civil Air Navigation Services Organisation<br />
CFMU<br />
Central Flow Management Unit<br />
CIDIN<br />
Common ICAO Data Interchange Network<br />
CIR<br />
Common IFR-Room<br />
CIRP<br />
Critical Incident Reporting Programme<br />
CISM<br />
Critical Incident Stress Management<br />
CMR<br />
Corporate Management Review<br />
CNS<br />
Communication, Navigation, Surveillance<br />
CPCG<br />
Centre de perfectionnement des cadres, Genf<br />
CRM<br />
Customer Relationship Management<br />
DFS<br />
Deutsche Flugsicherung<br />
DME<br />
Distance Measuring Equipment:<br />
Entfernungsmessgerät<br />
DMEAN<br />
Dynamic Management of the European Airspace<br />
Network<br />
DSNA<br />
Direction des Services de la Navigation Aérienne<br />
(Französische Flugsicherung)<br />
DVO<br />
Durchführungsverordnung zur Deutschen<br />
Luftverkehrsordnung<br />
EGNOS<br />
European Geostationary Navigation Overlay Service<br />
EIS<br />
Executive Information System<br />
ENAV<br />
Società Nazionale per l’Assistenza al Volo<br />
(Italienische Flugsicherung)<br />
ERM<br />
Enterprise Risk Management:<br />
Risikobeweltigungssystem<br />
ESARR<br />
Eurocontrol Safety Regulatory Requirements<br />
ETHZ<br />
Eidg. Technische Hochschule Zürich<br />
Eurocontrol<br />
Europäische Organisation für Flugsicherung<br />
86<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
FAB<br />
Functional Airspace Block<br />
FS<br />
Flugsicherung<br />
FVL<br />
FlugverkehrsleiterIn<br />
GAV<br />
Gesamtarbeitsvertrag<br />
GPS<br />
Global Positioning System<br />
IAS<br />
International Accounting Standards<br />
IATA<br />
International Air Transport Association<br />
ICAO<br />
International Civil Aviation Organisation<br />
IFPS<br />
Integrated Initial Flightplan Processing<br />
IFR<br />
Instrument Flight Rules<br />
IFRS<br />
International Financial Reporting Standards<br />
ILS<br />
Instrument Landing System<br />
INFONET<br />
Information Network<br />
IREAP<br />
Individual Responsibility and Ethical Awareness<br />
Programme<br />
IV<br />
Invalidenversicherung<br />
KOSIF<br />
Koordinationsstelle für Schiessen und Flugsicherung<br />
LAN<br />
Local Area Network<br />
NISV<br />
Verordnung über nicht-ionisierende Strahlung<br />
NLR<br />
Nationales Luft- und Raumfahrtslaboratorium<br />
Niederlande<br />
NOF<br />
NOTAM Office<br />
NOTAM<br />
Notice to Airmen<br />
OIR<br />
Operational Internal Report<br />
OPAL<br />
OPS Performance Data Warehouse<br />
RAMSES<br />
Risk Assessment and Mitigation for Single<br />
European Sky<br />
RWTH<br />
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule<br />
SES<br />
Single European Sky, Einheitlicher<br />
europäischer Luftraum<br />
SESAME<br />
Vorläuferprogramm von SESAR<br />
SESAR<br />
Single European Sky Aviation Research:<br />
Modernisierungsprogramm der europäischen<br />
Luftfahrtsinfrastruktur<br />
SFS<br />
Streckenflugsicherung<br />
SIR<br />
Safety Improvement Reporting<br />
SNOWTAM<br />
NOTAM für Pistenzustand von Flughäfen im Winter<br />
TMA<br />
Terminal Manœuvering Area<br />
TriNET<br />
Partnerschaftliche Flugsicherheitsaudit-Organisation<br />
von Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
TWR<br />
Tower<br />
UAC-CH<br />
Upper Area Control Center Switzerland<br />
(Kontrollzentrum für den oberen Luftraum)<br />
VFR<br />
Visual Flight Rules<br />
VOR<br />
Very High Frequency Omnidirectional Radio Range<br />
VFSD<br />
Verordnung über den Flugsicherungsdienst<br />
WAN<br />
Wide Area Network<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 87
Informationen und Impressum<br />
Kontaktadresse<br />
Media Relations<br />
Patrick Herr<br />
Telefon +41 22 417 40 08<br />
Fax +41 22 417 45 86<br />
E-Mail: presse@skyguide.ch<br />
Corporate Communication<br />
Rosemarie Rotzetter<br />
Telefon +41 22 417 40 11<br />
Fax +41 22 417 45 86<br />
E-Mail: info@skyguide.ch<br />
Der verbindliche Originalbericht<br />
erscheint in Deutsch.<br />
Übersetzungen sind in Französisch<br />
und Englisch erhältlich.<br />
© 2007<br />
skyguide, swiss air navigation services ltd<br />
Redaktion und Projektleitung<br />
Raimund Fridrich<br />
Corporate Communication<br />
Consultant Berichterstattung zur Nachhaltigkeit<br />
sustainserv, Zürich und Boston<br />
Übersetzung<br />
Jean-François Cuennet, Palma de Mallorca<br />
Paul Day, Zürich<br />
Markus Mettler, Genf<br />
Konzept und Gestaltung<br />
Valérie Giroud, Lausanne<br />
Fotografien<br />
Nelly Rodriguez © skyguide<br />
www.strates.ch<br />
Lithografie<br />
Datatype Lausanne SA<br />
Druck<br />
Imprimeries Réunies Lausanne s.a.<br />
88<br />
skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>
skyguide<br />
swiss air navigation services ltd<br />
p.o. box 796<br />
CH-1215 geneva 15<br />
tel + 41 22 417 41 11<br />
fax + 41 22 417 45 47<br />
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