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2006 - SkyGuide

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Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Zu den Bildern<br />

Die Bilder, die im November und Dezember <strong>2006</strong><br />

im Flugsicherungszentrum in Genf, im Kontrollturm<br />

am Flughafen Zürich Kloten sowie im<br />

Flugsicherungszentrum in Wangen bei<br />

Dübendorf entstanden, zeigen 9 von 227 Frauen,<br />

die in den verschiedensten Berufen bei skyguide<br />

tätig sind.<br />

Die Aufnahmen stammen von Nelly Rodriguez,<br />

Preisträgerin in der Kategorie Werbefotografie<br />

»The Selection vfg 2005«.


Inhalt<br />

Skyguide in Kürze 3<br />

Übersicht Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />

Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten 6<br />

Vorwort des CEO 7<br />

Meilensteine <strong>2006</strong> 9<br />

Leistungskennzahlen 12<br />

Nachhaltige Unternehmensführung<br />

Auftrag und Strategie<br />

Nachhaltigkeit und Leistungsauftrag 20<br />

Strategie im internationalen Kontext 22<br />

Umsetzung in der Praxis<br />

Sicherheit an erster Stelle 25<br />

Zuverlässiger Betrieb 27<br />

Wirtschaftlichkeit für die Kunden 30<br />

Technologie und Innovation 31<br />

Mitarbeiterkompetenz und Sozialpolitik 35<br />

Umwelt und Lärmschutz 40<br />

Corporate Governance<br />

Verwaltungsrat 42<br />

Geschäftsleitung 43<br />

Unternehmensführung 45<br />

Finanzen<br />

Statutarische Jahresrechnung<br />

Erfolgsrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre 52<br />

Bilanzen per 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 53<br />

Anhang zur statutarischen Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong> 54<br />

Vorschlag des Verwaltungsrats 58<br />

Bericht der Revisionsstelle 59<br />

Konsolidierte Jahresrechnung<br />

Konsolidierte Erfolgsrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre 60<br />

Konsolidierte Bilanzen per 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 61<br />

Konsolidierte Mittelflussrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre 62<br />

Konsolidierter Nachweis der Eigenkapitalveränderungen<br />

für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre 64<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong> 66<br />

Bericht des Konzernprüfers 83<br />

Flugsicherungsrechnung <strong>2006</strong> 84<br />

Abkürzungsverzeichnis 86<br />

Informationen und Impressum 88<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 1


Skyguide in Kürze<br />

Mandat und Serviceleistungen<br />

Die Schweizerische Aktiengesellschaft für zivile und<br />

militärische Flugsicherung skyguide koordiniert und leitet<br />

den Flugverkehr im europäischen transalpinen Luftraum.<br />

Das Unternehmen ist spezialisiert auf Flugsicherung in<br />

komplexen, intensiv genutzten Lufträumen. Es erbringt im<br />

öffentlichen Interesse qualitativ hochwertige Dienstleistungen<br />

für zivile und militärische Kunden im schweizerischen sowie<br />

im ausländischen Luftraum, wo die Flugsicherungsdienste an<br />

skyguide delegiert sind.<br />

Unternehmenswerte<br />

Hohe ethische Prinzipien, ein alle Bereiche durchdringendes<br />

Sicherheitsdenken, ein uneingeschränktes professionelles<br />

Verantwortungsbewusstsein und grosses Engagement<br />

zeichnen die Unternehmenskultur der skyguide aus. Diese<br />

Werte werden täglich gelebt und fördern die Entwicklung<br />

aller Mitarbeitenden:<br />

– Safety<br />

Sicherheit bestimmt unser Handeln und unsere<br />

Dienstleistungen.<br />

– Professionalism<br />

Jede und jeder verinnerlicht die Standards und ethischen<br />

Grundsätze, die unserer Arbeit eigen sind.<br />

– Dedication<br />

Anforderungen und Erwartungen unserer Kunden<br />

erfüllen wir mit Engagement.<br />

Vision<br />

Die höchsten Standards sind der Massstab in der Flugsicherung.<br />

Das Ziel von skyguide ist es, durch Optimierung der<br />

Leistungen und durch laufende Verbesserung der Sicherheit<br />

diese Vision zu erreichen. Jede unternehmerische Aktivität ist<br />

darauf ausgerichtet.<br />

Standorte und Verantwortungsbereich<br />

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Genf ist auf den Landesflughäfen<br />

Genf und Zürich sowie den Regionalflughäfen Bern<br />

Belp, Buochs, Grenchen, Lugano Agno, St.Gallen Altenrhein<br />

und auf den vorwiegend militärisch, bzw. zivil-militärisch<br />

genutzten Flugplätzen Alpnach, Dübendorf, Emmen,<br />

Locarno, Meiringen, Payerne und Sitten tätig. 2008 wird das<br />

Flugsicherungspersonal des Regionalflugplatzes Les Eplatures<br />

übernommen. Die Anzahl der von skyguide kontrollierten<br />

zivilen Flugkilometer verteilt sich zu knapp 55% auf den<br />

Schweizer Luftraum und zu etwa 45% auf den zugewiesenen<br />

ausländischen Luftraum.<br />

Standorte skyguide<br />

Genf Cointrin<br />

• Militärische Standorte<br />

• Zivile Standorte<br />

Grenchen<br />

Emmen<br />

Alpnach<br />

Payerne Bern Belp<br />

Sion<br />

Zürich Kloten<br />

Buochs<br />

Meiringen<br />

Locarno<br />

St.Gallen Altenrhein<br />

Dübendorf<br />

Lugano Agno<br />

Geschichte<br />

Skyguide geht auf das 1922 gegründete Telegrafieunternehmen<br />

Marconi Radio AG zurück. Dieses wurde 1928 in<br />

Radio Schweiz AG umfirmiert. 1931 übertrug ihr das Eidgenössische<br />

Luftamt die Verantwortung für die Flugsicherung<br />

in der Schweiz. Im Zuge einer verstärkten Ausrichtung auf<br />

das heutige Kerngeschäft wurden 1988 die flugsicherungsspezifischen<br />

Sparten ausgegliedert und in der Swisscontrol,<br />

Schweizerische AG für Flugsicherung, zusammengefasst.<br />

1996 erlangte die Swisscontrol die finanzielle Selbständigkeit.<br />

2001 erteilte der Bund dem Unternehmen zusätzlich das<br />

Mandat für die militärische Flugsicherung. Zum ersten Mal<br />

in der Geschichte der europäischen Luftfahrt wurden die<br />

zivile und militärische Flugsicherung durch ein einziges<br />

Unternehmen erbracht. Um diese strategische Neuausrichtung<br />

zu markieren und das Integrationsbestreben zu stärken,<br />

nahm die Firma den Namen skyguide an.<br />

Zivil-militärische Integration<br />

Wird ein Luftraum über seine Kapazität genutzt, treten<br />

Verspätungen im Linienflugverkehr auf und Luftraumbeschränkungen<br />

werden erlassen, worunter besonders die<br />

Leichtaviatik zu leiden hat. Zudem können Militärflugübungen<br />

nicht mehr mit grösseren Verbänden durchgeführt<br />

werden. Die zivil-militärische integrierte Flugsicherung, die<br />

seit 2001 in der Schweiz Realität ist, erhöht die Flexibilität der<br />

Luftraumnutzung zum Vorteil aller.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 3


Übersicht Geschäftsjahr <strong>2006</strong>


Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />

Nachhaltiger Service Public<br />

Skyguide besitzt einen Leistungsauftrag, der das Ziel klar<br />

vorgibt. Sie will für alle Nutzer ihrer Dienstleistungen einen<br />

nachhaltigen Service Public anbieten. Das bedeutet für uns,<br />

dass unsere Performance stimmen muss: der Flugverkehr<br />

muss sicher, wirtschaftlich und flüssig erfolgen. Wir sind aber<br />

auch einer verantwortlichen und vorausschauenden Sozialpolitik<br />

als Grundlage für die weitere erfolgreiche Unternehmensentwicklung<br />

verpflichtet, denn das »Produkt« Sicherheit<br />

setzt ein Arbeitsklima voraus, das von Vertrauen, Respekt und<br />

Wertschätzung geprägt ist. Weiter verstehen wir Nachhaltigkeit<br />

als die Aufforderung, unsere Zukunft in Europa aktiv<br />

mitzugestalten, indem wir uns den veränderten Rahmenbedingungen<br />

anpassen. Dazu ist es notwendig, dass wir die<br />

Regeln der Finanzierung der Flugsicherung mit allen unseren<br />

Partnern und dem Gesetzgeber klären, um in Zukunft das<br />

Schweizer Kompetenzzentrum für alle Aspekte der Flugsicherung<br />

zu bleiben. Vor diesem Hintergrund erscheint das<br />

Jahr <strong>2006</strong> als ein Jahr der Grundlagenarbeit, in dem wir<br />

Weichen innerhalb des Unternehmens neu gestellt und<br />

unsere Ausrichtung in Europa geklärt haben.<br />

Organisatorische Änderungen<br />

Nur dank der festen Verankerung der Strategie im<br />

Unternehmen ist es möglich, einen breit angelegten Organisationswandel<br />

ohne Einschränkungen für den Geschäftsablauf<br />

durchzuführen. <strong>2006</strong> befanden sich fast alle Abteilungen<br />

des Unternehmens im Umbau. Im Juni <strong>2006</strong> ernannten wir<br />

Urs Ryf zum Leiter des Flugsicherungsbetriebs. Der<br />

Führungswechsel in den Operations wurde von verschiedenen<br />

Zuständigkeitsverschiebungen in den Abteilungen<br />

Finances, Human Resources, Technics und im Bereich Safetymanagement<br />

begleitet. Ende des Jahres trat Alain Rossier, der<br />

von Mitarbeitenden und Verwaltungsrat für seine Kompetenz<br />

und Integrität geschätzt wurde, von seiner Funktion als CEO<br />

zurück. Unter seiner Leitung hat das Unternehmen die<br />

Doppelstrategie der Leistungssteigerung und der europäischen<br />

Konsolidierung bisweilen unter schwierigsten<br />

Bedingungen konsequent verfolgt.<br />

Wir prägen Europa mit<br />

Das Jahr steht aber vor allem im Zeichen des Projektes des<br />

einheitlichen europäischen Luftraums Single European Sky.<br />

Mit der Übergabe des Zertifikats im Dezember hat uns das<br />

Bundesamt für Zivilluftfahrt den planmässigen Abschluss der<br />

aufwändigen Arbeiten bestätigt. <strong>2006</strong> konnten wir auch die<br />

Studie abschliessen, die wir mit Frankreich zusammen<br />

führten und die eine gemeinsame Bewirtschaftung eines<br />

funktionalen Luftraumblocks (Functional Airspace Block<br />

oder FAB) zum Inhalt hat. Der Bundesrat hat diese Initiative<br />

bekräftigt und die betrieblichen sowie wirtschaftlichen<br />

Vorteile, die den Luftraumbenutzern erwachsen werden,<br />

erkannt. Damit nicht genug, beteiligt sich skyguide doch<br />

seit Herbst <strong>2006</strong> an einem noch grösseren Projekt namens<br />

»FAB Europe Central«. Dieses umfasst sieben Flugsicherungen<br />

aus sechs Nationen und prüft, wie die Lufträume von<br />

Deutschland, Belgien, der Niederlande, Luxemburg,<br />

Frankreich und der Schweiz zusammengeschlossen werden<br />

könnten und welche Vorteile den Nutzern daraus erwachsen<br />

würden. Die politischen Instanzen erwarten die Studie als<br />

Grundlage für die zukünftige Entwicklung des europäischen<br />

Luftverkehrsmanagements.<br />

Motivierte und engagierte Mitarbeitende<br />

Die Flugsicherung ist ein «Service-Business» und die<br />

Grundlage dafür sind motivierte und engagierte Mitarbeitende.<br />

Die tägliche sichere Führung des Luftverkehrs ist nur<br />

dank dem Einsatz unserer MitarbeiterInnen auf allen Stufen<br />

und Spezialgebieten möglich. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung<br />

drücken ihnen dafür den besten Dank aus.<br />

Guy Emmenegger<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

6<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Vorwort des CEO<br />

Unvermindertes Verkehrswachstum<br />

Mit durchschnittlich fast 3200 kontrollierten Flügen pro Tag<br />

verzeichnete skyguide die höchsten je gemessenen Werte in<br />

ihrem Einflussgebiet. Dank guter Wirtschaftslage steigt die<br />

Nachfrage nach Flügen trotz hoher Rohölpreise weiter.<br />

Unsere primäre Aufgabe ist es, diesen Verkehr sicher durch<br />

unseren Luftraum zu leiten. Flugsicherung beschränkt sich<br />

jedoch nicht auf die operationelle Leistung, die wir jeden Tag<br />

erbringen, sondern wir stehen in einem Spannungsfeld<br />

zwischen steigender Nachfrage der Kunden, immer breiter<br />

abgestützten internationalen Normen, die unsere Arbeit<br />

reglementieren, und grossen technischen Herausforderungen,<br />

die auf Grund zunehmender Automatisierung gemeistert<br />

werden wollen. Zugleich wollen wir unsere europäische<br />

Zukunft planen. Da ist es wichtig, seine Priorität zu kennen<br />

und die heisst Sicherheit.<br />

Skyguide mit SES Zertifizierung<br />

Zu unserer Genugtuung ist unser Sicherheitsmanagement,<br />

das wir seit Jahren konstant ausbauen, Ende Dezember mit<br />

dem Single European Sky (SES) Zertifikat des Bundesamt für<br />

Zivilluftfahrt (BAZL) für eurokompatibel befunden worden.<br />

<strong>2006</strong> haben wir konsequent auf dieses Ziel hingearbeitet und<br />

somit ein wichtiges strategisches Ziel erreicht.<br />

NLR Folgebericht attestiert Fortschritte<br />

Wir haben einen grossen Schritt hin zu einem System<br />

gemacht, das mit grosser Offenheit und Transparenz jeden<br />

Vorfall untersucht. Diese Just Culture, die nicht auf dem<br />

Prinzip des Strafens, sondern der fortschreitenden Verbesserung<br />

des Systems beruht, ist nicht selbstverständlich und<br />

bedarf intensiver Aufklärung und weiterem konstantem<br />

Vertrauensaufbau. Das niederländische Nationale Luft- und<br />

Raumfahrtslaboratorium (NLR) hat Mitte <strong>2006</strong> ein Nach-<br />

Audit zum ersten Bericht zur Sicherheit in der Schweizer<br />

Luftfahrt aus dem Jahr 2003 durchgeführt, um die seit damals<br />

erreichten Fortschritte zu messen. In seinem Folgebericht hebt<br />

das NLR den Unterbestand bei den FlugverkehrsleiterInnen<br />

hervor und fordert skyguide auf, mehr operationelles Personal<br />

zu rekrutieren und auszubilden. Dagegen attestiert der Bericht,<br />

dass wir mit unserem Safety Management und dem Berichtswesen<br />

sowohl bei den Prozessen als auch bei der personellen<br />

Kompetenz grosse Fortschritte gemacht haben.<br />

Verschobene Einführung von UAC-CH<br />

Die verschobene Einführung des für März <strong>2006</strong> angekündigten<br />

Kontrollzentrums für den oberen Luftraum (Upper<br />

Area Control Center Switzerland oder UAC-CH) verlangte uns<br />

einiges an Flexibilität ab. Gegen Ende des Projektes zeigte sich,<br />

dass die bisherigen Qualitätssicherungsprozesse den neuen<br />

europäischen Anforderungen nicht mehr genügen. Das BAZL<br />

entschied sich daher, die Einführung zu verschieben. Obwohl<br />

der obere Luftraum in der Schweiz virtuell schon seit 2002<br />

besteht, führte dies bei den Mitarbeitenden und unseren<br />

Kunden zu Verunsicherung.<br />

Bald 15 Standorte<br />

Im Frühjahr <strong>2006</strong> hat skyguide das Flugsicherungspersonal<br />

des Flugplatzes Buochs in der Zentralschweiz fest übernommen.<br />

Anfang 2007 folgte das Personal von Grenchen und<br />

St.Gallen Altenrhein. Bis 2008 soll auch noch Les Eplatures<br />

integriert werden. Die Übernahme bekräftigt unser<br />

Engagement für die sichere Abwicklung des Luftverkehrs im<br />

gesamten, von skyguide kontrollierten Luftraum und die<br />

Harmonisierung der Abläufe.<br />

Konstante Verbesserung der technischen Infrastruktur<br />

Erfolgreich verliefen weiter eine grosse Anzahl Unternehmensprojekte<br />

wie die Inbetriebnahme des neuen Instrumentenlandesystems<br />

auf der Piste 28 in Zürich oder das im<br />

Kontrollzentrum Genf eingeführte Kontrollsystem. Dieses hat<br />

sich nach einjährigem Betrieb als solide und sehr benutzerfreundlich<br />

erwiesen. Die damit erzielte Erhöhung der<br />

Produktivität kompensierte einen Teil der Kapazitätseinbusse<br />

wegen des UAC-CH Abbruchs. Die Modernisierung des<br />

Pilotenbriefing Systems an allen Flugplätzen und Flugfeldern<br />

in der Schweiz, stellt einen weiteren Erfolg dar. AMIE Selfbriefing<br />

heisst das in Zusammenarbeit mit der österreichischen<br />

Flugsicherung Austro Control entwickelte System, dessen<br />

Technologie weitere Kooperationspartner anziehen dürfte.<br />

Integration nun auch bei Luftfahrtdaten<br />

Die gute Zusammenarbeit mit der Luftwaffe, z.B. während<br />

dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos und in der<br />

flexiblen Bewirtschaftung des Luftraums, kommt allen<br />

Nutzern des Luftraums zugute. Sie verdient auch deshalb<br />

erwähnt zu werden, weil es noch immer kein europäisches<br />

Land gibt, in dem die Integration so weit fortgeschritten ist<br />

wie in der Schweiz.<br />

Beruf FlugverkehrsleiterIn eidgenössisch anerkannt<br />

<strong>2006</strong> erhielt der Beruf FlugverkehrsleiterIn vom Bund die<br />

eidgenössische Anerkennung. Wir sind zuversichtlich, dass<br />

dies und unsere Bestrebungen, dem Skyguide Training Center<br />

den Status einer höheren Fachschule zu verleihen, einen<br />

positiven Einfluss auf die Ausbildungssituation im operationellen<br />

Bereich haben wird. Denn trotz der Attraktivität des<br />

Berufs leiden wir noch immer an Personalmangel.<br />

Ich danke dem Verwaltungsrat und allen Kolleginnen und<br />

Kollegen für das Vertrauen, das sie mir als interimistischem<br />

CEO entgegenbringen. Ich freue mich, die in uns gestellten<br />

Erwartungen auch in Zukunft voll zu erfüllen.<br />

Francis Schubert<br />

CEO a.i.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 7


Susanne Büecheler<br />

Leiterin Reception und Back Office Zürich<br />

»Wenn man das Ziel von Kritik ist, übersieht<br />

man leicht die vielen kleinen Erfolge. Daraus<br />

positive Energie zu schöpfen liegt mir sehr am<br />

Herzen. Als Frau stelle ich in der skyguide<br />

immer wieder fest, dass Gentlemen nicht<br />

ausgestorben sind!«<br />

8<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Meilensteine <strong>2006</strong><br />

Januar<br />

AMIE Selfbriefing<br />

Als Ersatz der bewährten AMIE (AIS MET Information<br />

Environment) Terminals für die Flugvorbereitung wurden<br />

62 über die ganze Schweiz verteilte Flugplätze und Flugfelder<br />

mit den neuen AMIE Selfbriefing-Terminals ausgerüstet.<br />

Das in Kooperation mit Austro Control und den Partnern<br />

MeteoSchweiz, Swisscom und Thales TS realisierte System<br />

bietet den PilotInnen eine verbesserte und effizientere<br />

Dienstleistung.<br />

März<br />

Einführung des Kontrollzentrums UAC-CH wird verschoben<br />

Die letzte Etappe des Programms Upper Area Control Center<br />

Switzerland (UAC-CH) konnte wegen Nichtgenehmigung<br />

durch das BAZL nicht eingeführt werden. Nachdem sieben<br />

von acht Etappen des UAC-CH erfolgreich realisiert werden<br />

konnten, sollte mit der achten die Zusammenlegung der<br />

Upper-Sektoren von Zürich (East) und Genf (West) in einem<br />

einzigen, vom Genfer Zentrum aus kontrollierten Luftraum<br />

erfolgen. Nach eingehender Prüfung der verschiedenen<br />

anstehenden Projekte beschliesst die Geschäftsleitung, das<br />

UAC-CH nicht vor 2010 einzuführen.<br />

April<br />

Buochs als zwölfter Standort<br />

Mit der Übernahme der Flugsicherungsdienste auf dem<br />

Nidwaldner Flugplatz Buochs erhält skyguide einen zwölften,<br />

permanent betriebenen Standort.<br />

Mai<br />

Stärkung und Ausbau im Bereich Safety<br />

Mit der Trennung der bisherigen Abteilung Safety- und<br />

Quality-Management erfährt der Bereich Sicherheit eine<br />

Stärkung. Die Leitung der neuen Abteilung Safety<br />

Management übernimmt Jürg Schmid, vormaliger Head of<br />

Flight Safety der Swiss International Airlines. Die Abteilung<br />

»Corporate Management Systems« unter der Leitung von<br />

Martin Probst umfasst das Quality-, Information-, Securityund<br />

Enterprise Risk Management.<br />

Juni<br />

Wechsel in der Leitung des Flugsicherungsbetriebs<br />

Nach 35 Jahren bei skyguide und 4 Jahren in der Leitung<br />

des Flugsicherungsbetriebs übergibt Carlo Bernasconi seine<br />

Funktion an Urs Ryf, den früheren Projektleiter der zivilmilitärischen<br />

Integration und der Abteilung Operations<br />

Project and Planning Support.<br />

Neue Organisation des Bereichs HR eingeführt<br />

Nach der Neudefinition der Dienste des Bereichs Human<br />

Resources tritt die neue Organisation in Kraft. Mit der funktionellen<br />

und integrierenden Weiterentwicklung sollen die<br />

HR Tätigkeiten abteilungs- und standortübergreifend<br />

harmonisiert und besser koordiniert werden.<br />

FAB Frankreich-Schweiz: positive Vorzeichen<br />

Die 2004 begonnene Machbarkeitsstudie für die Schaffung<br />

eines französisch-schweizerischen funktionalen Luftraumblocks<br />

(Functional Airspace Block, FAB) ist abgeschlossen.<br />

Die mit der französischen »Direction des Services de la<br />

Navigation Aérienne« (DSNA) erarbeitete Studie zeigt<br />

objektiv und eindeutig den Nutzen der engeren Zusammenarbeit<br />

in einem gemeinsamen FAB.<br />

Aufbau eines unternehmensweiten »Security Managements«<br />

Das »Security Management« oder Betriebssicherheitssystem<br />

der skyguide erstreckt sich auf die Gebiete der Sicherheit der<br />

operationellen Daten, der Sicherheit des Personals sowie der<br />

Sicherheit der Gebäude und Anlagen.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 9


August<br />

Nächste Schritte im Transfer Kloten-Dübendorf<br />

Mit den fortlaufenden Arbeiten der technischen Basisinstallationen<br />

und dem Transfer des Skyguide Training Centers<br />

(STC) von Kloten nach Dübendorf ist ein weiterer Teil dieses<br />

grossen Projekts abgeschlossen.<br />

Bereich Technik und Projektsteuerung neu organisiert<br />

Die optimale Entwicklung und der Unterhalt der technischen<br />

Infrastruktur für die Flugverkehrsleitung sind die Kernaufgaben<br />

des Bereichs Technik. Um diese Aufgaben zu stärken,<br />

soll der Aufbau eines neuen Multiprojekt-Managements, das<br />

die Gesamtsteuerung der Projekte und der Ressourcen über<br />

alle Departemente hinweg regelt, aufgebaut werden. Weiter<br />

soll die schweizweite Angleichung des System-Managements<br />

(SYMA) vorangetrieben werden. Die Geschäftsleitung legte<br />

die Rahmenbedingungen und das Mandat fest.<br />

Immobilien- und Hausdienste neu angegliedert<br />

Aufgrund der Neugestaltung des technischen Bereichs<br />

werden die Immobilien- und Hausdienste dem Bereich<br />

Finanzen unterstellt.<br />

September<br />

Erfolg des TACO Bern als Wegbereiter<br />

Das Flugdatenverarbeitungssystem TACO (Tower/Approach<br />

Communication) ist grundlegend erneuert und in Bern<br />

erfolgreich in Betrieb genommen worden. Die Weiterentwicklung<br />

besteht unter anderem in einem verbesserten<br />

operationellen Workflow, Koordinierungsfunktionen<br />

zwischen einzelnen Sektoren sowie der Einbindung von<br />

VFR-Verkehr.<br />

Oktober<br />

Aeronautical Information Management (AIM) mit neuem Service Centre<br />

Das Service Centre bietet einen harmonisierten Kundendienst<br />

für sämtliche AIM-Dienstleistungen in der Schweiz.<br />

Flight Crews, Privatpiloten usw. können das AIM Service<br />

Center der skyguide an einer einzigen Kontaktstelle über die<br />

von ihnen bevorzugten Kommunikationsmittel erreichen,<br />

und dies 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr.<br />

Zürcher Ostanflug neu mit ILS<br />

Die Verwendung der Piste 28 für den Ostanflug auf dem<br />

Flughafen Zürich ist seit der Anwendung der Deutschen<br />

Verordnung (DVO) stark gestiegen. Mit dem Bau des neuen<br />

Instrumentenlandesystems (ILS) verbessert sich die<br />

Sicherheit gegenüber dem vorherigen Anflugverfahren und<br />

bietet eine verbesserte technische Nutzung für die Flugzeuge.<br />

November<br />

Annäherung an den FAB Europe Central<br />

Bisher umfasste das Projekt FAB Europe Central die fünf<br />

zivilen Flugsicherungsunternehmen (DFS, LVNL, Belgocontrol,<br />

LAA und Eurocontrol-MUAC) der Benelux-Staaten<br />

sowie Deutschlands. Die Projektleitung (High Level Policy<br />

Group), die sämtliche Regulatoren und Anbieter dieses FAB<br />

Projektes umfasst, bestätigt den Beschluss, die Schweiz und<br />

Frankreich als gleichwertige Partner eines möglichen<br />

künftigen FAB Europe Central einzubeziehen.<br />

Dezember<br />

CEO Alain Rossier tritt zurück<br />

Nach sechs Jahren an der Spitze des Unternehmens verlässt<br />

CEO Alain Rossier die skyguide. Unter seiner Führung<br />

konnte skyguide trotz zeitweise schwierigen Umständen die<br />

Basis für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens legen.<br />

Skyguide für SES zertifiziert<br />

Das BAZL erteilt skyguide das Zertifikat für die Teilnahme<br />

am Single European Sky. Skyguide hat in den vergangenen<br />

Jahren und Monaten beharrlich auf dieses Ziel hingearbeitet.<br />

Mit der Zertifizierung hat skyguide ein wichtiges strategisches<br />

Ziel erreicht.<br />

10<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Susann Büeler<br />

Fighter Controllerin, Militärische Einsatzzentrale<br />

»In meiner Unit zählen die Qualifikation und der<br />

Einsatz. Das Geschlecht spielt keine Rolle.<br />

FlugverkehrsleiterIn ist ein Job, für den Frauen<br />

und Männer gleich geeignet sind.«<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 11


Leistungskennzahlen<br />

Mit durchschnittlich fast 3200 kontrollierten Flügen pro Tag verzeichnet skyguide <strong>2006</strong> ein<br />

neues Rekordjahr. Trotz leichtem Anstieg der Verspätungen gegenüber dem Vorjahr ist der<br />

Leistungsausweis positiv.<br />

IFR Flüge<br />

Wie bereits in den beiden Vorjahren setzte sich der deutliche<br />

Aufwärtstrend beim Flugverkehrsaufkommen auch <strong>2006</strong> fort.<br />

Das Verkehrswachstum ist mit einem totalen Plus von 2,6 %<br />

bei den IFR Flügen und einem markanten Zuwachs von 3,7%<br />

bei den Überflügen gegenüber 2005 fast unverändert gross.<br />

Der Anstieg ist durch die gute Weltwirtschaftslage bedingt,<br />

wobei die hohen Kerosinpreise dem Wachstum im<br />

Flugverkehr erstaunlich wenig anhaben konnten.<br />

Vergleich<br />

<strong>2006</strong> 2005 05 / 06<br />

IFR Flüge 1 162 078 1 132 922 +2,6 %<br />

davon Überflüge 729 990 704 013 +3,7 %<br />

Flugbewegungen<br />

<strong>2006</strong> führte skyguide eine neue Zählart für Flugbewegungen<br />

ein, wobei nur die IFR Flüge berücksichtigt werden. Die<br />

untenstehende Tabelle entspricht den realen Grössenverhältnissen<br />

der verschiedenen skyguide Standorte und Zentren.<br />

Ein Flug generiert in der Regel Flugbewegungen bei<br />

mehreren Verkehrsleitstellen.<br />

Vergleich<br />

<strong>2006</strong> 2005 05 / 06<br />

Bezirksleitstelle<br />

Genf 640 855 620 432 +3,3 %<br />

Zürich 768 927 750 005 +2,5 %<br />

Total<br />

Bezirksleitstellen 1 409 782 1 370 437 + 2,9 %<br />

An- und Abflugkontrolle<br />

Bern Belp 13 695 12 901 + 6,2 %<br />

Donaueschingen 1 513 1 304 + 16,0 %<br />

Friedrichshafen 17 566 15 507 + 13,3 %<br />

Genf 158 667 151 990 +4,4 %<br />

Grenchen 3 854 4 110 – 6,2 %<br />

Les Eplatures 1 223 1 160 + 5,4 %<br />

Lugano Agno 10 524 11 035 – 4,6 %<br />

Sitten 3 648 3 427 + 6,4 %<br />

St.Gallen Altenrhein 8 476 7 689 + 10,2 %<br />

Zürich 249 160 255 091 –2,3 %<br />

Total<br />

An- und Abflugkontrolle 468 326 464 214 +0,9 %<br />

Es fällt auf, dass bei den An- und Abflügen nur ein geringer<br />

Zuwachs zu verzeichnen ist. Dies liegt vor allem am<br />

Rückgang der Flugbewegungen am Flughafen Zürich.<br />

Militärische Flugbewegungen<br />

Der militärische Flugverkehr nahm gegenüber dem Vorjahr<br />

leicht ab.<br />

Vergleich<br />

<strong>2006</strong> 2005 05 / 06<br />

Militärische<br />

Flugbewegungen 83 648 84 950 –1,5%<br />

12<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Luftfahrtinformationsdienst (AIS):<br />

Verarbeitete Meldungen<br />

Der Luftfahrtinformationsdienst AIS (Aeronautical<br />

Information Service) ist eine zentrale Informations- und<br />

Beratungsstelle hauptsächlich für Flugbesatzungen. Sie<br />

kümmert sich um die Beschaffung, Auswertung und Verarbeitung<br />

der für einen Flug notwendigen Daten wie Flugpläne,<br />

Luftraumeinschränkungen, Wetter, NOTAM usw.<br />

IFR Flüge ganz skyguide<br />

IFR Flüge/Tag<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

Quelle CFMU<br />

Im Luftfahrtinformationsdienst wurden im Berichtsjahr<br />

505 148 NOTAM-Meldungen (437 583 NOTAM und<br />

67 565 SNOWTAM/Pistenzustandsberichte) verarbeitet.<br />

Dies entspricht einer Zunahme von +13%. Der NOTAM<br />

Austausch erfolgt mit rund 150 internationalen NOTAM<br />

Stellen, die für 175 Länder zuständig sind.<br />

Das internationale NOTAM-Office (NOF) Schweiz veröffentlichte<br />

im Berichtsjahr 1679 NOTAM. Die veröffentlichten<br />

Pistenzustandsberichte (SNOWTAM) von schweizerischen<br />

Flugplätzen sanken gegenüber dem Vorjahr klimabedingt<br />

auf 315.<br />

Der Koordinationsdienst für Schiessen und Flugsicherung<br />

(KOSIF) publizierte <strong>2006</strong> total 1188 Zonen, was gegenüber<br />

dem Vorjahr einem Rückgang von etwa 7% entspricht. Im<br />

Gegensatz dazu erhöhte sich die Anzahl der zwischen der<br />

Truppe und der Flugverkehrsleitung koordinierten Schiessen<br />

von 357 auf 396. Die auf der skyguide Internetseite publizierten<br />

KOSIF Karten wurden <strong>2006</strong> durchschnittlich über<br />

100 Mal täglich abgerufen.<br />

ARO Switzerland verbreitete <strong>2006</strong> total 92 875 Flugpläne<br />

über das Fernmeldenetz AFTN. Zusätzlich wurden<br />

85 549 dazugehörende Meldungen den Flugsicherungsdiensten<br />

zur Verfügung gestellt. Dies entspricht einer geringen<br />

Abnahme gegenüber 2005.<br />

<strong>2006</strong> verarbeitete AERMAC, die schweizerische AFTN/CIDIN<br />

Zentrale, 90 810 035 Meldungen (+6%). AFTN übermittelte<br />

67 644 633 Meldungen (+4%), CIDIN 23 165 402 (+13%).<br />

Die neue von skyguide entwickelte LOG COM Software, die an<br />

AERMAC angebunden ist, verbessert die Kundendatenbank<br />

und erleichtert den Benutzern der Zentrale den Zugang zu den<br />

Systeminformationen. Mit der Versendung der ATIS Meldungen<br />

von Genf aus nach Bern und Lugano im Februar <strong>2006</strong><br />

begann die Zentralisierung. Diese wird mit der Migration<br />

nach Zürich und einer vollständigen Automatisierung abgeschlossen<br />

werden.<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

01.01.<br />

1998<br />

01.01.<br />

1999<br />

01.01.<br />

2000<br />

01.01.<br />

2001<br />

01.01.<br />

2002<br />

01.01.<br />

2003<br />

01.01.<br />

2004<br />

Flüge nach Instrumentenflugregeln IFR aller skyguide Zentren<br />

Januar 1998 bis Dezember <strong>2006</strong><br />

01.01.<br />

2005<br />

01.01.<br />

<strong>2006</strong><br />

Verkehrsentwicklung 1998-<strong>2006</strong><br />

Die obenstehende Grafik zeigt die saisonale Entwicklung der<br />

von skyguide täglich kontrollierten Flüge nach Instrumentenflugregeln<br />

zwischen 1998 und <strong>2006</strong>. Jeder Punkt bezeichnet<br />

dabei die Anzahl der an einem Tag kontrollierten IFR Flüge.<br />

Von 1998 bis zur ersten Hälfte des Jahres 2001 erkennt man<br />

eine konstante Verkehrszunahme. Ein deutlicher Einbruch ist<br />

im Jahre 2002 ersichtlich. Saisonbedingte Schwankungen des<br />

Luftverkehrs zeigen sich mit besonders geringem Verkehrsaufkommen<br />

während der Feiertage am Jahresende. Die<br />

Monate Juni und Juli weisen üblicherweise das höchste<br />

Verkehrsaufkommen während eines Jahres auf, im August<br />

kommt es zu einem leichten Rückgang.<br />

Die Höhe des täglichen Verkehrsaufkommens wird zusätzlich<br />

zu den beschriebenen saisonalen Effekten durch verschiedene<br />

Ereignisse beeinflusst. Hierzu zählen etwa Arbeitskonflikte in<br />

Nachbarländern oder die Inbetriebnahme neuer operationeller<br />

Systeme und der damit aus Sicherheitsgründen<br />

verbundenen Kapazitätssenkungen.<br />

Mit durchschnittlich fast 3 200 IFR Flügen pro Tag erreichte<br />

der Luftverkehr in der Schweiz im Jahr <strong>2006</strong> ein neues<br />

Rekordhoch.<br />

01.01.<br />

2007<br />

Militärische Meldungen<br />

Im militärischen Bereich hat skyguide für die Luftwaffe<br />

12 NOMIL (Mitteilungen für die militärische Luftfahrt) der<br />

Kategorie A (kurzfristige oder vorübergehende Änderungen<br />

bei Anlagen auf Flugplätzen oder Verfahren), 3 NOMIL der<br />

Kategorie B (Änderungen von Vorschriften mit rechtlichem<br />

Charakter) und 53 NOMIL der Kategorie C (vorübergehende<br />

technische Informationen für die Piloten) verarbeitet.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 13


Verspätungsstatistiken (Air Traffic Flow Management)<br />

Eine wichtige Kenngrösse zur Leistungsbewertung von<br />

Flugsicherungsanbietern sind die durch die Flugsicherung<br />

verursachten ATFM (Air Traffic Flow Management) Abflugverspätungen.<br />

Solche Verspätungen können immer dann<br />

entstehen, wenn die europäische Flusssteuerungszentrale<br />

(CFMU) anhand der eingereichten Flugpläne eine Kapazitätsüberschreitung<br />

in einem Sektor prognostiziert. Die<br />

Kapazität eines Sektors entspricht einer definierten Anzahl<br />

Flugzeuge, die während einer bestimmten Zeit in einem<br />

Sektor kontrolliert werden kann. Wird eine Überschreitung<br />

der Sektorkapazität vorhergesehen, teilt die CFMU einzelnen<br />

Flügen so genannte Zeitfenster (Slots) für den Start zu.<br />

Durchschnittliche ATFM Verspätung pro Flug Airport/En-Route<br />

(Luftraum der skyguide)<br />

Verspätung (in Minuten)<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

• Airport<br />

• En-Route<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />

0,43<br />

3,50<br />

0,32<br />

2,59<br />

0,25<br />

1,12<br />

0,51<br />

0,89<br />

0,65<br />

0,70<br />

0,51<br />

0,84<br />

0,29<br />

1,13<br />

Quelle CFMU<br />

Dynamisches Kapazitätsmanagement<br />

Seit dem Jahr 2000 hat skyguide die von ihr verursachten<br />

ATFM Abflugverspätungen deutlich reduziert. Trotz des stark<br />

gestiegenen Verkehrsaufkommens konnte die durchschnittliche<br />

Verspätung pro Flug gegenüber dem Vorjahr nahezu<br />

konstant gehalten werden. Im En-Route Bereich (Überflug)<br />

haben die Verspätungen gegenüber 2005 zugenommen, was<br />

auf die abgebrochene Einführung des Kontrollzentrums<br />

für den oberen Luftraum (UAC-CH) und der damit<br />

verbundenen Kapazitätsprobleme im von Zürich aus<br />

kontrollierten oberen Luftraum zurückzuführen ist. Ein<br />

grosser Teil dieser Verspätungen konnte allerdings durch die<br />

Einführung des neuen Kontrollsystems in Genf auf gesamtschweizerischer<br />

Ebene kompensiert werden. Gleichzeitig ist<br />

anzumerken, dass die ATFM Verspätungen die wegen Anflugrestriktionen<br />

an den Flughäfen Genf und Zürich entstanden,<br />

gegenüber 2005 deutlich zurückgegangen sind. Diese<br />

Tatsache ist vor allem der Optimierung und Dynamisierung<br />

des Kapazitätsmanagements am Flughafen Zürich einerseits<br />

sowie dem deutlich verbesserten Management der Charter<br />

Saison am Flughafen Genf andererseits zu verdanken.<br />

14<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Verspätete Flüge pro Tag im Durchschnitt (Luftraum der skyguide)<br />

Quelle CFMU<br />

Verspätete Flüge pro Tag im Durchschnitt (Europa)<br />

Quelle CFMU<br />

800<br />

5000<br />

Anzahl Flüge<br />

700<br />

600<br />

500<br />

Anzahl Flüge<br />

4000<br />

3000<br />

400<br />

300<br />

2000<br />

200<br />

100<br />

1000<br />

0<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />

Veränderung (in %) −17,2 −20,9 −45,6 −7,7 −4,8 +4,5 +2,5<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> lag die Anzahl der verspäteten Flüge im Luftraum der skyguide<br />

auf dem gleichen Niveau wie 2003 mit durchschnittlich 268 pro Tag. Dies<br />

entspricht einem Anteil von etwa 8 % des täglichen Verkehrsaufkommens.<br />

Europaweit erfuhren <strong>2006</strong> täglich etwa 10 % aller Flüge eine ATFM Verspätung.<br />

Veränderung (in %)<br />

−9,3 −11,0 −33,2 −13,3 +2,4 +11,9 +2,8<br />

Durchschnittliche ATFM Verspätung pro verspäteten Flug<br />

(Luftraum der skyguide)<br />

Quelle CFMU<br />

Durchschnittliche ATFM Verspätung pro verspäteten Flug (Europa)<br />

Quelle CFMU<br />

25<br />

25<br />

Verspätung (in Minuten)<br />

20<br />

15<br />

10<br />

Verspätung (in Minuten)<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

5<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

<strong>2006</strong><br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

<strong>2006</strong><br />

Veränderung (in %) −18,2 −7,9 −16,3 +10,5 +6,2 −5,3<br />

+0,8<br />

Veränderung (in %) −19,1 −2,3 −2,4 −5,1 −1,6 +5,4<br />

+0,1<br />

Wenn sich Verspätungen aufgrund von Flusssteuerungsmassnahmen nicht<br />

vermeiden lassen, ist es wichtig, dass der Einfluss auf die betroffenen Flüge<br />

möglichst gering ausfällt. Mit 15,4 Minuten liegt dieser Wert für skyguide<br />

sehr nahe beim Wert des Vorjahres.<br />

Ein verspäteter Flug in Europa erfuhr <strong>2006</strong> im Durchschnitt eine Verspätung<br />

von knapp 19 Minuten.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 15


Flugsicherungsbetrieb<br />

Skyguide hat sich im Bereich der Verspätungen klare und<br />

anspruchsvolle Leistungsziele gesetzt, sowohl für den Bereich<br />

En-Route als auch für die Flughäfen. Die vorgängig gezeigten<br />

Verspätungsstatistiken unterscheiden nicht nach den<br />

jeweiligen Ursachen einer allfälligen Verspätung, sondern nur<br />

nach dem Entstehungsort. Um eine korrekte Aussage über die<br />

Leistungsfähigkeit einer Flugsicherungsunternehmung<br />

machen zu können, muss man die Verspätungsgründe im<br />

Einzelnen untersuchen.<br />

Durchschnittliche Flughafen ATFM Abflugverspätungen pro Flug (CH) Quelle CFMU<br />

Minuten<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

ATFM Abflugverspätungen können viele Ursachen haben,<br />

von denen skyguide nur für einen Teil verantwortlich<br />

zeichnet. Die Liste der möglichen Ursachen ist europaweit<br />

vereinheitlicht und beinhaltet folgende Ursachen:<br />

0,0<br />

• Anteil skyguide<br />

• Externe Ursachen<br />

2005 <strong>2006</strong><br />

0,18<br />

0,33<br />

0,12<br />

0,17<br />

Verspätungsgründe skyguide Externe Faktoren<br />

– Unfall / Vorfall – Enteisung<br />

– ATC Kapazität – Infrastruktur (nicht ATC)<br />

– Arbeitskonflikte (ATC) – Flughafenkapazität<br />

– ATC Strecken – Militärische Aktivität<br />

– ATC Personalmangel – Arbeitskonflikte (nicht ATC)<br />

– ATC Infrastruktur – Aussergewöhnliche<br />

Ereignisse<br />

– Umweltprobleme<br />

– Wetter<br />

Was den En-Route Bereich anbelangt, so hat skyguide <strong>2006</strong> ihr<br />

Ziel von weniger als einer Minute Verspätung pro Flug knapp<br />

erreicht, und zwar mit 0,95 Minuten. Etwa 75% der gesamten<br />

von skyguide zu verantworteten En-route ATFM Verspätungen<br />

wurden im Bereich Zürich verursacht und sind als direkte Folge<br />

der abgebrochenen Einführung des Kontrollzentrums für<br />

den oberen Luftraum UAC-CH in Genf anzusehen.<br />

Bei den Flughäfen Zürich und Genf ergibt sich folgendes<br />

Bild: In Zürich konnten die von skyguide verursachten<br />

Verspätungen <strong>2006</strong> um 25,8% reduziert werden, in Genf<br />

sogar um 45,1%.<br />

Flughafen Zürich<br />

Gesamt ATFM davon davon<br />

Verspätungs- aufgrund durch skyguide Anteil<br />

minuten externer Faktoren verursacht skyguide<br />

2005 431 013 285 110 145 903 34 %<br />

<strong>2006</strong> 248 709 140 444 108 265 44 %<br />

Veränderung – 42,3 % – 50,7 % –25,8 %<br />

Flughafen Genf<br />

Gesamt ATFM davon davon<br />

Verspätungs- aufgrund durch skyguide Anteil<br />

minuten externer Faktoren verursacht skyguide<br />

2005 148 310 89 387 58 293 40 %<br />

<strong>2006</strong> 87 026 54 648 32 378 37 %<br />

Veränderung – 41,3 % – 38,9 % –45,1 %<br />

16<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Verfügbarkeit der Flugsicherungs- und<br />

Instrumentenlandesysteme (ILS)<br />

Eine weitere Kennzahl, mit der die Leistung von skyguide<br />

gemessen wird, ist die Verfügbarkeit der technischen Flugsicherungssysteme.<br />

Die Zielvorgabe lautet, dass die kumulierte<br />

Dauer der Systemstörungen mit betrieblichen Konsequenzen<br />

maximal 48 Stunden pro Jahr beträgt. <strong>2006</strong> lag dieser Wert<br />

leicht darunter. Die Verfügbarkeit der Instrumentenlandesysteme<br />

ILS (Cat III) in Genf und Zürich betrug 100%.<br />

Finanzielle Leistungskennzahlen<br />

Die finanzielle Leistung der skyguide wird anhand von drei<br />

Kennzahlen ermittelt:<br />

1. finanzielle Kosteneffizienz<br />

2. Gesamtkosten der Flugsicherungsdienstleistungen<br />

3. europäischer Vergleich der Strecken- und Anfluggebühren.<br />

1. Finanzielle Kosteneffizienz<br />

Eurocontrol ermittelt im jährlichen »ATM Cost-<br />

Effectiveness (ACE) Benchmarking Report« die<br />

finanzielle Kosteneffizienz der europäischen Flugsicherungsunternehmen.<br />

Gemäss Leistungsvorgabe des<br />

Eigners muss skyguide im europäischen Durchschnitt<br />

liegen. Dies trifft für 2005 zu.<br />

Kosteneffizienz skyguide: EUR 408 (Durchschnitt<br />

Europa: EUR 411).<br />

(Quelle: Eurocontrol ATM Cost-Effectiveness Benchmarking 2005, 1st draft.<br />

Dieser Bericht erscheint üblicherweise 18 Monate nach Ende des Kalenderjahrs.)<br />

2. Gesamtkosten der Flugsicherungsdienstleistungen<br />

Eine weitere finanzielle Zielvorgabe betrifft die Gesamtkosten<br />

der Flugsicherungsdienstleistungen. Diese<br />

umfasst die Kosten der skyguide für den zivilen<br />

Flugverkehr plus die Kosten der von ihr verursachten<br />

ATFM Verspätungen. Letztere werden durch die International<br />

Air Transport Association IATA erhoben. Die<br />

Zielvorgabe lautet, dass skyguide unterhalb des Durchschnitts<br />

der fünf Vorjahre liegen soll. 2005 betrugen die<br />

Gesamtkosten EUR 259,9 Mio. Vergleichszahlen für die<br />

ausschlaggebende Fünfjahresperiode werden erst 2008<br />

vorhanden sein. Bezogen auf die verfügbaren Vorjahreszahlen<br />

(2002-2005) lag skyguide oberhalb des Durchschnitts<br />

von EUR 244,2 Mio.<br />

(Quelle: Eurocontrol ATM Cost-Effectiveness Benchmarking 2005, 1st draft.)<br />

3. Europäischer Vergleich der Streckenund<br />

Anfluggebühren<br />

Die dritte finanzielle Zielvorgabe betrifft die von<br />

skyguide erhobenen Strecken- und Anfluggebühren.<br />

Diese sollen nach Anpassung für Dienstleistungen, die<br />

skyguide im delegierten Luftraum erbringt, und anderen<br />

nicht abgegoltenen Leistungen dem europäischen<br />

Durchschnitt entsprechen. Aussagen über die Erreichung<br />

dieser Zielvorgabe sind nur partiell möglich, da es auf<br />

Ebene Eurocontrol bisher keine verbindliche Basis für<br />

den Vergleich von Anfluggebühren gibt. Im europäischen<br />

Vergleich der Streckenfluggebühren lag skyguide <strong>2006</strong><br />

unter dem Durchschnitt (skyguide: EUR 52,7; Europa:<br />

EUR 55,9).<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 17


Nachhaltige Unternehmensführung


Auftrag und Strategie<br />

Nachhaltigkeit und Leistungsauftrag<br />

Sicherheit, Kapazität und marktgerechte Kosten des Luftverkehrs sind Grundbedingungen für<br />

die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Schweiz und die allgemeine Mobilität.<br />

Service Public Auftrag<br />

Das vom Bund und der nationalen Regulierungsbehörde,<br />

dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), erteilte gesetzliche<br />

Mandat umfasst den Auftrag, im schweizerischen und im<br />

angrenzenden Luftraum, dessen Flugsicherung an skyguide<br />

delegiert ist, eine sichere, flüssige und wirtschaftliche Abwicklung<br />

des Flugverkehrs zu gewährleisten. Zu den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Aufgaben der skyguide gehören die zivile<br />

und militärische Flugsicherung, der Fluginformationsdienst,<br />

der Fernmeldedienst und der technische Dienst für<br />

Installation, Betrieb und Wartung der Flugsicherungssysteme.<br />

Skyguide ist ihrem Service Public Auftrag voll verpflichtet.<br />

Nachhaltiges Selbstverständnis<br />

In ihrem Verständnis von Nachhaltigkeit kommen leistungsbezogenes<br />

und unternehmerisches Handeln zusammen.<br />

Skyguide definiert ihre Leistung als ein dynamisches Gleichgewicht<br />

zwischen Sicherheit, Kapazität und Kosten. Nur<br />

wenn diese drei Leistungsgrössen harmonieren, kann man<br />

von Nachhaltigkeit sprechen. Zugleich verpflichtet sich<br />

skyguide zu einer progressiven Sozialpolitik. Sie schafft hoch<br />

spezialisierte Arbeitsplätze in einem technologisch<br />

anspruchsvollen Bereich und ermöglicht damit, zukunftsträchtige<br />

Kompetenzen in der Schweiz weiter zu entwickeln.<br />

Ihre Sozialpolitik beruht auf dem gegenseitigen Respekt und<br />

der Wertschätzung des Individuums und dessen Stellung im<br />

Verhältnis zum Unternehmen. Der Einsatz der Mitarbeitenden<br />

und die Kreativität sind nur dann möglich, wenn ein<br />

allgemeines Vertrauensverhältnis besteht.<br />

Wahrung der Lufthoheit<br />

In der Schweiz wird die Flugsicherung seit 2001 von einem<br />

einzigen Unternehmen durchgeführt – eine Pionierleistung<br />

in der europäischen Luftfahrt. Dank der Integration der<br />

zivilen und militärischen Flugsicherung kann skyguide den<br />

Luftraum zum Vorteil aller Benützer flexibler und effizienter<br />

verwalten. Für die Wahrung der Lufthoheit sind die Dienstleistungen,<br />

die skyguide für die Luftwaffe erbringt,<br />

unerlässlich.<br />

Klare Positionierung in der Schweiz und in Europa<br />

Skyguide ist eine nicht gewinnorientierte privatrechtliche<br />

Aktiengesellschaft im Besitz des Bundes. Der Wille, das<br />

Unternehmen in einem sich schnell wandelnden europäischen<br />

Umfeld sich entwickeln zu sehen, ist strategisch<br />

verankert. Deshalb setzt sich skyguide national für die<br />

Klärung des Finanzierungssystems der Flugsicherung ein und<br />

international durch Kooperationen und internationaler<br />

Projekttätigkeit für die Gestaltung des einheitlichen europäischen<br />

Luftraums. Nur so kann sichergestellt werden, dass<br />

das Unternehmen auch in Zukunft von der Schweiz aus den<br />

hoheitlichen Luftraum sicher und effizient kontrolliert.<br />

20<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Der Luftraum von skyguide<br />

Der von skyguide verwaltete Luftraum reicht in Richtung<br />

Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland über die<br />

nationalen Grenzen hinaus. 45% der kontrollierten Flüge<br />

finden in den zugewiesenen Lufträumen statt. Im Gegenzug<br />

wird ein Teil des südlichen Schweizer Luftraums von der<br />

italienischen Flugsicherung kontrolliert. Der EuroAirport<br />

Basel-Mülhausen wird von der französischen Flugsicherung<br />

betreut. Die spezielle Lage der Schweiz im internationalen<br />

Luftstrassennetz macht den Schweizer Luftraum zu einem<br />

der dichtesten und komplexesten Europas. Die zahlreichen<br />

Interkontinentalflughäfen um die Schweiz herum verursachen<br />

einen aufwändigen Kreuzungsverkehr von Steig,<br />

Sink-und Transitflügen in einem äusserst engen Luftraum.<br />

Der Schweizer Luftraum enthält nicht nur zwei der verkehrsreichsten<br />

Kreuzungspunkten in Europa, sondern auch grosse<br />

Sektoren, die zu bestimmten Zeiten der Militärfliegerei<br />

vorbehalten sind.<br />

Prozentuale Verteilung nach Verkehrstypen<br />

An-/Abflugverkehr für<br />

inländische Flughäfen 40 %<br />

An-/Abflug aus und nach<br />

TMA Nachbarländern 30 %<br />

Transitverkehr 30 %<br />

Aufwändiger Luftverkehr<br />

Der durch skyguide kontrollierte Flugverkehr kann in drei<br />

Kategorien unterteilt werden:<br />

– Verkehr von und zu verschiedenen Schweizer Flughäfen;<br />

– Verkehr von und zu Flughäfen, die sich in Terminalzonen<br />

(TMA) von Nachbarländern befinden. Zu den<br />

wichtigsten darunter gehören TMA Mailand,<br />

TMA Stuttgart, TMA München, TMA Frankfurt,<br />

TMA Lyon, TMA Nice und TMA Marseille;<br />

– Transitverkehr.<br />

Jeder IFR-Flug durchquert mehrere Kontrollsektoren. Die<br />

Komplexität der Flugsicherung hängt unter anderem von der<br />

Anzahl durchquerter Sektoren ab. Besonders anspruchsvoll<br />

ist der Verkehr von und zu Flughäfen, die sich in Terminalzonen<br />

angrenzender Länder befinden. Denn ein dort<br />

startendes Flugzeug erreicht den von skyguide kontrollierten<br />

Luftraum auf geringer Höhe und wird auf seine gewünschte<br />

Reisehöhe gebracht. In umgekehrter Richtung gilt dasselbe<br />

natürlich auch für Landungen. Es werden mit relativ hohem<br />

Koordinationsaufwand verschiedene Sektoren durchquert.<br />

Mehr als 70% aller Flüge, die von skyguide betreut werden,<br />

sind Sink- und Steigflüge.<br />

Luftraum skyguide<br />

Blau gefärbt: zivile Flugzonen Schweiz; blau umrandet: delegierte zivile<br />

Flugzonen. Gelb: Militärische Flugzonen. Schraffiert: gemischte Flugzonen.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 21


Strategie im internationalen Kontext<br />

Skyguide besitzt eine klare Strategie, die aus dem Leistungsauftrag hervorgeht: Die konstante<br />

Verbesserung ihrer Dienstleistung ist die Grundlage für ihre Rolle in Europa.<br />

Bewertung der Unternehmensziele<br />

Mit ihrer Strategie verfolgt skyguide das Ziel, ihre Fähigkeiten<br />

zu erhalten und sie im sich wandelnden Umfeld weiter<br />

auszubauen. Die Unternehmensstrategie stützt sich auf zwei<br />

Schwerpunkte: den Ausbau der Kerntätigkeiten im europäischen<br />

Umfeld und die Steigerung der Unternehmensperformance.<br />

Die jährliche Bewertung erlaubt eine Messung des<br />

Fortschritts im Hinblick auf die Umsetzung der Unternehmensstrategie.<br />

<strong>2006</strong> konnten konkrete Erfolge in beiden<br />

strategischen Stossrichtungen erzielt werden.<br />

Kerntätigkeiten<br />

Die Weiterentwicklung der Kerntätigkeiten stützt sich primär<br />

auf<br />

– die Umsetzung des Programms zur Harmonisierung der<br />

nationalen Flugsicherungssysteme unter der Schirmherrschaft<br />

von Eurocontrol sowie auf<br />

– das Vorhaben der Europäischen Kommission, den<br />

Luftraum in Europa zu vereinheitlichen (Single<br />

European Sky).<br />

Performance<br />

Unter Performance versteht skyguide ein optimiertes<br />

Verhältnis zwischen Sicherheit, Kapazität und Kosteneffizienz.<br />

Skyguide betrachtet die Performance als ausschlaggebendes<br />

Kriterium, um im künftigen europäischen Umfeld zu<br />

bestehen. Mit ihrer fortwährenden Verbesserung schafft<br />

skyguide dazu die günstige Ausgangslage. Skyguide will in<br />

allen Bereichen, in denen die Firma eine entscheidende Rolle<br />

spielen soll, eine überdurchschnittliche Leistung<br />

ausweisen können.<br />

Umsetzungsmassnahmen<br />

Die Priorität Leistung ist wiederum mit zwei Umsetzungsmassnahmen<br />

verbunden: Skyguide muss<br />

– ihren Wettbewerbsvorteil ausbauen, indem die flugsicherungsbezogenen<br />

Verspätungen auf einem für die Fluggesellschaften<br />

akzeptablen Niveau gehalten und gleichzeitig<br />

die Kosten unter Beachtung aller Sicherheitsnormen auf<br />

dem heutigen Stand stabilisiert werden<br />

– die bisher unternommenen Schritte zur Verringerung<br />

bestimmter Unternehmensrisiken insbesondere im<br />

Zusammenhang mit der Kundschaft, den Dienstleistungen<br />

oder der geografischen Beschränktheit des<br />

Marktes weiterführen.<br />

Single European Sky<br />

Mit der formellen Verabschiedung der europäischen Verordnungen<br />

über den einheitlichen europäischen Luftraum im<br />

März 2004 ist die unter dem Titel Single European Sky (SES)<br />

gestartete Initiative in die Umsetzungsphase getreten. Das<br />

Programm unter der Leitung der Europäischen Kommission<br />

hat zum Ziel, die Leistungsfähigkeit der Flugsicherung zu<br />

steigern. Dabei geht es hauptsächlich darum, den europäischen<br />

Luftraum zu »defragmentieren« und in funktionale<br />

Luftraumblöcke (Functional Airspace Blocks oder FAB)<br />

einzuteilen. Diese werden nicht mehr nach politischen<br />

Gesichtspunkten, sondern hinsichtlich der Erfüllung der<br />

betrieblichen Anforderungen und auf Grund von technischen<br />

Möglichkeiten festgelegt. Dabei strebt die Europäische<br />

Kommission auch die enge Zusammenarbeit der zivilen und<br />

militärischen Flugsicherung an. Die europäischen Instanzen<br />

haben Ende Dezember 2005 einheitliche Anforderungen an<br />

die Flugsicherungsunternehmen gerichtet. Diese Anforderungen<br />

umfassen verschiedene Kriterien wie Sicherheit,<br />

finanzielle Solidität, Organisation, mittelfristige Planung,<br />

Versicherungsschutz usw. Die Flugsicherungsunternehmen<br />

müssen diese Kriterien erfüllen, um die Zertifizierung zu<br />

erhalten, dank der sie sich um ein Mandat im einheitlichen<br />

europäischen Luftraum bewerben können.<br />

Pionierrolle der skyguide<br />

Skyguide will im Single European Sky eine aktive Rolle<br />

spielen. Deshalb arbeitet sie eng mit den wichtigsten europäischen<br />

Gremien zusammen und gestaltet die neue<br />

Organisation der europäischen Flugsicherung mit vollem<br />

Engagement mit. Das Programm Single European Sky wurde<br />

von skyguide von Anfang an unterstützt und nimmt eine<br />

zentrale Stellung in der Unternehmensstrategie ein. Der<br />

unter der Verantwortung von skyguide stehende Luftraum<br />

(mit 45% des Verkehrs im delegierten ausländischen Luftraum,<br />

gemessen an den kontrollierten Kilometern) entspricht<br />

bereits weitgehend, wenn auch im kleinen Massstab, dem<br />

Geist des einheitlichen europäischen Luftraums. Skyguide<br />

sieht das europäische Vorhaben als einzigartige Chance zur<br />

Sicherung der langfristigen Entwicklung. Sie unterstützt<br />

dabei eine mit den benachbarten Partnern zu vereinbarende<br />

Form der Zusammenarbeit. Skyguide hat einen bedeutenden<br />

Beitrag zur Entwicklung des institutionellen und ordnungspolitischen<br />

Rahmens für den SES geleistet.<br />

22<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Internationale Kooperationen<br />

Skyguide ist überzeugt, dass die Fähigkeit zur internationalen<br />

Zusammenarbeit der Prüfstein für den Erfolg oder das<br />

Scheitern des SES Programms darstellt. Ihre konstante und<br />

erfolgreiche Kooperation über die Landesgrenzen hinweg<br />

zeigt, dass skyguide bereits heute für Europa bereit ist.<br />

FAB Machbarkeitsstudie mit Frankreich abgeschlossen<br />

Das Programm für einen einheitlichen europäischen Luftraum<br />

sieht vor, dass dieser nach grösseren, dem Verkehrsfluss<br />

entsprechenden Lufträumen (FAB) organisiert wird. Damit<br />

kann der Luftverkehr viel effizienter abgewickelt werden,<br />

da Landesgrenzen keine operationellen Hindernisse mehr<br />

darstellen. Die Europäische Kommission hat entschieden,<br />

den Staaten selbst die Initiative zur Bildung von Zusammenschlüssen<br />

zu überlassen. Skyguide und die französische<br />

Flugsicherung DSNA haben eine Machbarkeitsstudie für<br />

einen gemeinsam zu bewirtschaftenden FAB durchgeführt.<br />

Die Studie weist den Vorteil eines solchen FABs eindeutig<br />

nach und formuliert konkrete Vorschläge, die den<br />

zuständigen nationalen Autoritäten vorgelegt wurden.<br />

Am 6. September <strong>2006</strong> entschied der Bundesrat, mit<br />

Frankreich Verhandlungen aufzunehmen. Die Direktoren<br />

der zwei nationalen Regulatoren haben mit Unterstützung<br />

der betreffenden Luftwaffen eine Absichtserklärung unterzeichnet,<br />

die den ersten institutionellen Schritt für die<br />

Festlegung eines gemeinsamen Luftraums darstellen.<br />

Teilnahme am FAB Europe Central<br />

In Koordination mit den Arbeiten am FAB zwischen Frankreich<br />

und der Schweiz nimmt skyguide seit November <strong>2006</strong><br />

mit den Flugsicherungdienstleistern Frankreichs, der Beneluxländer,<br />

Deutschlands und von Eurocontrol-Maastricht an<br />

einer Machbarkeitsstudie für einen gemeinsamen FAB<br />

Europe Central teil. Mit diesen sechs Ländern deckt der FAB<br />

Europe Central geografisch die gesamte »Core Area« Europas<br />

ab und stellt ein strategisch wichtiges Projekt dar, an dem sich<br />

die Schweiz nun direkt beteiligt. Die Resultate der Machbarkeitsstudie<br />

FAB Europe Central sollen Ende 2008 vorliegen.<br />

Europäische Normen eingeführt<br />

Das SES Programm sieht vor, dass ein nationaler Regulator<br />

nur zertifizierte Anbieter mit dem Betrieb eines Functional<br />

Airspace Block beauftragen darf. Ende 2005 erstellte<br />

skyguide zusammen mit dem BAZL einen Handlungsplan,<br />

der zur Zertifizierung führen sollte. <strong>2006</strong> widmete sich<br />

skyguide mit grosser Energie der Umsetzung der Europäischen<br />

Sicherheitsnormen ESARR (Eurocontrol Safety<br />

Regulatory Requirements). Schon im Mai konnte skyguide<br />

die Basisdokumentation für den Zertifizierungsprozess<br />

überreichen. Nach einer ersten Phase, in der die Dokumentation<br />

grundlegend geprüft wurde, führte das BAZL sowohl<br />

an den Haupt- als auch den Nebenstandorten der skyguide<br />

zahlreiche Audits durch. Zwischen September und Dezember<br />

konnte skyguide sämtliche noch offenen Punkte beheben.<br />

Mit der im Dezember erfolgten SES Zertifizierung ist<br />

skyguide eine der ersten Flugsicherungen, die die für den<br />

Single European Sky notwendige Lizenz erhalten hat.<br />

2007 werden die Arbeiten im Rahmen des SES fortgesetzt,<br />

und 12 Audits sind bereits geplant. Mit der Zertifizierung<br />

bestätigt das BAZL, dass die Grundlagen und Prozesse der<br />

skyguide den europäischen Ansprüchen gerecht werden. In<br />

den kommenden Monaten geht es darum, diese Veränderungen<br />

zu schulen und aktiv zu fördern.<br />

Vertragliche Regelungen existierender Delegationen<br />

Skyguide hat ihre Bemühungen um eine vertragliche<br />

Regelung der existierenden Luftraumdelegationen im<br />

benachbarten Ausland weitergeführt und Verhandlungen mit<br />

der deutschen (DFS), österreichischen (Austro Control) und<br />

italienischen Flugsicherung (ENAV) geführt. Die Regeln des<br />

Single European Sky bilden die vertragliche Basis für die<br />

Verhandlungen. Sie erlauben es, unter Vorbehalt einer<br />

Genehmigung der entsprechenden Regulatoren, dass die<br />

Flugsicherungsunternehmen untereinander die Bedingungen<br />

für grenzüberschreitende Kontrolldienste aushandeln.<br />

Skyguide und die DFS arbeiteten verschiedene Studien aus,<br />

die die grenzüberschreitende Flugsicherung regeln. Basierend<br />

darauf haben die deutschen und Schweizer Luftfahrtbehörden<br />

entschieden, dass skyguide die Flugsicherung im<br />

Süddeutschen Raum weiterführt. Die Modalitäten dieser<br />

Delegation und deren Finanzierung konnten bisher jedoch<br />

nicht terminiert werden.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 23


Esther Frey<br />

Yvonne Cooper Isakowski<br />

Aeronautical Information Management<br />

Genf und Zürich<br />

»Auf Nummer sicher gehen: Indem wir das<br />

Genderbewusstsein pflegen, fördern wir auch<br />

die skyguide.«<br />

24<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Umsetzung in der Praxis<br />

Sicherheit an erster Stelle<br />

Die Sicherheit steht im Zentrum der Dienstleistungen von skyguide. Alle internen Prozesse und<br />

externen Interaktionen sind darauf fokussiert, dass skyguide ihre Verantwortung für einen<br />

sicheren Flugverkehr vollumfänglich wahrnehmen kann.<br />

Drei Säulen System<br />

In den vergangenen Jahren hat skyguide einen leistungsfähigen<br />

Managementbereich aufgebaut, der sich mit Aspekten<br />

der Sicherheit und ihrer Reglementierung befasst. Das Safety<br />

Management System hat die Aufgabe, Risiken im ATM<br />

System aufzudecken und zu mitigieren. Es gliedert sich in die<br />

drei Bereiche Systems Safety Management, Safety Auditing<br />

und Occurrence Investigation. Das Systems Safety<br />

Management beschäftigt sich mit potentiellen Sicherheitseinflüssen<br />

bei der Einführung von neuen Systemen oder bei<br />

Änderungen am bestehenden ATM System. Der Bereich<br />

Safety Auditing stellt sicher, dass latente Risiken im System<br />

frühzeitig erkannt und behoben werden. Die Occurrence<br />

Investigation analysiert alle bekannten Vorfälle und sorgt<br />

dafür, dass daraus die notwendigen Lehren gezogen werden.<br />

Verstärkung der Sicherheit<br />

Das institutionelle Sicherheitsmanagement wird durch einen<br />

Kompetenzpool unterstützt, der sich mit der operationellen<br />

Verfahrenssicherheit befasst. Die innerhalb von Arbeitsgruppen<br />

aktiven Experten garantieren die Einbindung des<br />

betrieblichen Fachwissens. Eine weitere Verstärkung im<br />

Jahr 2007 ist vorgesehen.<br />

Sicherheitsexperten für die Operations<br />

Das operationelle Sicherheitsmanagement tritt dann auf<br />

den Plan, wenn Sicherheitsaspekte innerhalb des Air Traffic<br />

Management und Luftverteidigungsprozesses (ATM/AD)<br />

betroffen sind. Eine der wichtigsten Aufgaben liegt heute in<br />

der Ausbildung. Skyguide hat ihr Handbuch des Sicherheitsmanagements<br />

weiterentwickelt. Insbesondere im Bereich<br />

Safety Assessment wurden Safety Experten firmenweit<br />

ausgebildet. Damit hat skyguide einen wichtigen Schritt<br />

auf dem Weg zu einem modernen Safety Management<br />

System erreicht.<br />

Sicherheitsentwicklung<br />

Die Operations Safety Group tagte <strong>2006</strong> wiederholt.<br />

Innerhalb dieser Arbeitsgruppe werden Fragen und Probleme<br />

thematisiert, die zu spezifischen Sicherheitsmassnahmen<br />

führen. Die Gruppe verfolgt auch aktiv, welche Initiativen im<br />

Bereich Sicherheit von anderen Flugsicherungsunternehmen<br />

durchgeführt werden und was skyguide daraus lernen kann.<br />

Die internationalen Kontakte, die die Gruppe aufrechterhält,<br />

sind auch im Hinblick auf die Rolle, die skyguide im Single<br />

European Sky spielen möchte, von Bedeutung. Im Weiteren<br />

wurden die Linien Safety Managers in die Gruppe integriert<br />

mit dem Ziel, eine firmenweite Sicherheitsphilosophie<br />

zu verankern.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 25


Kein Zwischenfall ohne Untersuchung<br />

Bereits 2003 führte skyguide einen Prozess ein, der die Untersuchung<br />

aller operationellen Zwischenfälle beschreibt. Dieser<br />

Prozess wurde weiter ausgearbeitet mit dem Ergebnis, dass<br />

seit 2005 SpezialistInnen im Safety Management tätig sind,<br />

die sich eingehend mit der Analyse von Dysfunktionen<br />

auseinandersetzen. Skyguide bemüht sich aktiv darum, die<br />

Ursachen von Prozessabweichungen zu erforschen und zu<br />

analysieren. Nur so können Lehren gezogen und die Anzahl<br />

der Vorfälle reduziert werden. Im Jahr <strong>2006</strong> hat skyguide erste<br />

Schritte unternommen, um die Meldung von technischen<br />

Vorfällen auch im Rahmen des Safety Management Systems<br />

zu erfassen.<br />

Vertraulichkeit garantiert<br />

Um den Flugsicherungsbetrieb zu verbessern, müssen<br />

bestehende Schwachstellen erkannt werden. Skyguide<br />

ermutigt deshalb ihre Mitarbeitenden, jeden auch noch so<br />

unscheinbaren Zwischenfall aus ihrem Verantwortungsbereich<br />

zu melden. Dazu hat skyguide ihre Occurrence<br />

Reporting Policy aktualisiert. Auf eine vertrauliche<br />

Behandlung der Meldungen von Vorfällen sollen sich<br />

neuerdings alle MitarbeiterInnen der Firma verlassen<br />

können. Skyguide begrüsst daher auch die Einführung eines<br />

Meldesystems für besondere Vorkommnisse im Rahmen des<br />

bilateralen Luftverkehrsabkommens Schweiz-EU und hilft bei<br />

der Umsetzung dieser Bestimmung aktiv mit. Skyguide hat<br />

sich in der Konsultationsphase, die zu diesem Gesetz führte,<br />

sehr stark dafür eingesetzt.<br />

Single European Sky Zertifikat<br />

Für die im Dezember <strong>2006</strong> erfolgte SES Zertifizierung durch<br />

das BAZL unternahm skyguide beträchtliche Anstrengungen<br />

im Bereich Safety Management. Das BAZL stellte in einer<br />

Reihe von Audits die Erfüllung der gestellten Anforderungen<br />

in den Bereichen Systeme und Prozesse für ein Safety<br />

Management und System zur Meldung und Untersuchung<br />

von Vorfällen sowie technische und operative Kompetenz<br />

fest. Einzelne Punkte sollen bis Sommer 2007 bereinigt<br />

werden. Skyguide begrüsst jede Massnahme, die dazu<br />

beiträgt, ihr Safety Management System weiter zu verbessern.<br />

Skyguide verfolgt das Ziel, die Standards nicht nur zu<br />

erfüllen, sondern zu übertreffen.<br />

Erhebung von Zwischenfällen durch das BFU<br />

Zwischenfälle werden durch das Büro für Flugunfalluntersuchungen<br />

(BFU) untersucht. 2005 analysierte das BFU 2<br />

Zwischenfälle mit Beteiligung der Flugsicherung der Risikoklasse<br />

A und 4 Zwischenfälle der Risikogruppe B. 1<br />

Projektbezogene Sicherheitsmassnahmen<br />

Für alle Projekte werden umfassende Safety Assessments in<br />

enger Zusammenarbeit mit dem BAZL durchgeführt. Im<br />

Rahmen des Projektes RAMSES (Risk Assessment and<br />

Mitigation for Single European Sky) wird der Prozess dieser<br />

Safety Assessments weiter vertieft. Damit sollen potenzielle<br />

Risiken des Flugsicherungsbetriebes identifiziert und<br />

gegebenenfalls bearbeitet werden.<br />

1. Die Erhebungen für <strong>2006</strong> werden im Sommer 2007 verfügbar sein.<br />

26<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Zuverlässiger Betrieb<br />

Die Gewährleistung der Sicherheit im Flugverkehr erreicht skyguide mit höchsten Anforderungen<br />

an den Flugsicherungsbetrieb, für den die Abteilung Operations verantwortlich zeichnet.<br />

Neue Rekordwerte im Flugsicherungsbetrieb<br />

Noch nie kontrollierte skyguide so viele Flugzeuge wie <strong>2006</strong>.<br />

Um das anhaltende Verkehrswachstum zu bewältigen, muss<br />

skyguide ihre Ressourcen einwandfrei planen. Die vor<br />

mehreren Jahren begonnene Harmonisierung der Abläufe in<br />

der Initiative »One Operation«, wirkte sich dabei positiv aus.<br />

Die Eingliederung von Safety- und Quality-Experten sowie<br />

die enge Zusammenarbeit mit Ausbildungs- und Verfahrensspezialisten<br />

trugen ebenfalls zum Erfolg bei.<br />

Flexibilität nach UAC-CH Verschiebung<br />

Die Verschiebung der für März geplanten Einführung des<br />

Upper Area Control Centers Switzerland (UAC-CH) nach<br />

Beanstandungen durch das BAZL stellte die operationelle<br />

Einsatzplanung jedoch vor grosse Herausforderungen. Nur<br />

dank der grossen Flexibilität von rund 30 Flugverkehrsleiter-<br />

Innen, die auf den vorgesehenen Einführungstermin mit<br />

ihren Familien von Zürich nach Genf gezogen und nun<br />

gezwungen waren, zwischen der West- und Ostschweiz zu<br />

pendeln, konnten die Kapazitätseinschränkungen auf einem<br />

vertretbaren Mass gehalten werden. Dennoch sank die<br />

Performance der Upper Sektoren für die Ostschweiz<br />

gegenüber dem Vorjahr.<br />

Konstante Verbesserung dank Verkehrssteuerung<br />

Verkehrssteuerungsmassnahmen und Kapazitätsmanagement<br />

waren ausschlaggebend daran beteiligt, dass die Leistung im<br />

Bereich An- und Abflüge auf dem gleich hohen Niveau wie<br />

im Vorjahr gehalten werden konnte. Angesichts der Komplexität,<br />

die im Raum Zürich durch die deutsche Verordnung<br />

verursacht wird, stellt die Aufhebung von operationellen<br />

Einschränkungen – wie sie gleichzeitige Starts von Piste 28<br />

und Landungen von Piste 34 betrafen – einen Schritt zur<br />

Normalität dar. Die erfolgreiche Einführung des Instrumentenlandesystems<br />

auf Piste 28 im Herbst leistet zudem einen<br />

wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit. Die enge<br />

Zusammenarbeit bei der prätaktischen Verkehrsplanung<br />

zwischen skyguide und der Verkehrssteuerungszentrale des<br />

internationalen Flughafens Genf sowie mit den Regionalflughäfen<br />

wirkte sich ebenfalls positiv auf die Verspätungssituation<br />

aus.<br />

Zusammenarbeit mit der Luftwaffe durchwegs positiv<br />

Der im Sommer 2005 unterzeichnete Leistungsvertrag und<br />

dessen Ergänzungen von <strong>2006</strong> bilden die Grundlage für das<br />

gute Einvernehmen mit der Luftwaffe. Die vertraglich festgelegten<br />

Strukturen erleichtern die Zusammenarbeit, was die<br />

Erreichung aller gesteckten Ziele beweist. Im Bereich der<br />

Einsatzzentrale, auf den Luftwaffenbasen und bei der permanenten<br />

Luftraumüberwachung erfolgt die Arbeit in bester<br />

Partnerschaft. Die Zusammenführung von verschiedenen<br />

operationellen Einheiten der Luftwaffe und der skyguide im<br />

gemeinsamen Neubau in Wangen bei Dübendorf wird die<br />

Kooperation in Zukunft weiter erleichtern.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 27


Einsatzzentrale (Air Defence and Direction Center – ADDC)<br />

Die Schwerpunkte für die Tätigkeiten in der militärischen<br />

Einsatzzentrale bildeten die Luftraumüberwachungsaufgaben<br />

mit F-5 und F/A-18 Kampfflugzeugen anlässlich der<br />

olympischen Winterspiele in Turin, wobei die Zusammenarbeit<br />

mit Italien eine positive Erfahrung darstellt. Der Einsatz<br />

während des Weltwirtschaftsforums WEF in Davos beschäftigte<br />

neben den Jägerleitern, die die Lufthoheit überwachten,<br />

wieder verschiedene FlugverkehrsleiterInnen, die den<br />

Flugverkehr auf der Luftwaffenbasis Davos-Stilli kontrollierten.<br />

Auch in der militärischen Flugsicherung wird die<br />

internationale Kooperation immer wichtiger. <strong>2006</strong> arbeitete<br />

skyguide eng mit Frankreich und Italien zusammen und<br />

testete Verfahren und Abläufe, die bei staatsübergreifenden<br />

Einsätzen zum Tragen kommen. Die JägerleiterInnen der<br />

skyguide beteiligten sich <strong>2006</strong> aktiv an den Trainingsmissionen<br />

der Luftwaffe in Sardinien (Italien) und Oerland<br />

(Norwegen). Dabei konnten sie erneut ihre ausgezeichneten<br />

Leistungen und die internationale Interoperabilität unter<br />

Beweis stellen. Die Schweizer JägerleiterInnen verfügen<br />

international über einen hohen Standard und geniessen im<br />

Ausland und in der Schweiz einen ausgezeichneten Ruf.<br />

Regionalflugplätze<br />

Am 1. April übernahm skyguide das Flugsicherungspersonal<br />

des Regionalflugplatzes Buochs (Kanton Nidwalden), auf<br />

dem hauptsächlich zivile Flugzeuge verkehren, der aber auch<br />

der Luftwaffe als eine »sleeping base« dient. Nach administrativer<br />

Vorarbeit gliederte skyguide auf den 1. Januar 2007 auch<br />

die Flugplätze Grenchen und St.Gallen Altenrhein ein und<br />

zählt somit heute 14 Standorte in der Schweiz. Die FlugverkehrsleiterInnen<br />

von Bern Belp und Grenchen setzen<br />

sich <strong>2006</strong> neben ihrer üblichen Tätigkeit für die Schweizer<br />

Segelflug- bzw. Kunstflugmeisterschaften ein. Im Rahmen der<br />

Infrastrukturplanung der Luftwaffe wurde der Kontrollturm<br />

in Locarno komplett erneuert. Damit steht den FlugverkehrsleiterInnen<br />

eine moderne und zeitgemässe Infrastruktur<br />

zur Verfügung.<br />

Aeronautical Information Management<br />

Aeronautical Information Service (AIS), die traditionellen<br />

Flugberatungsdienstleistungen und Aeronautical Information<br />

Management (AIM), d.i. Data Management, Flugsicherungspublikationen<br />

wie AIP, eAIP, NOTAM, Karten und digitale<br />

Daten, sind Bereiche innerhalb der Operations, die von<br />

unterschiedlicher Dynamik geprägt werden und sich unterschiedlich<br />

entwickeln.<br />

AIS: AMIE Selfbriefing eingeführt<br />

Die wichtigsten Nutzer von AIS Dienstleistungen sind heute<br />

VFR-Piloten und kleinere Unternehmen der kommerziellen<br />

Business Fliegerei. Die kommerzielle Luftfahrt in Europa<br />

beansprucht AIS Dienstleistungen immer seltener. Airlines<br />

bevorzugen heute Briefinglösungen, die von wenigen, global<br />

operierenden Systemhäusern angeboten werden. Da ein<br />

direkter Kundenkontakt kaum mehr erwünscht ist, entwickelt<br />

AIS elektronische und web-basierte Briefinglösungen.<br />

Basierend auf den Kundenbedürfnissen zentralisiert skyguide<br />

ihre AIS-Dienstleistungen an einem Standort in Wangen bei<br />

Dübendorf und steigert zugleich die Servicequalität. Die<br />

neuen AMIE Selfbriefing Terminals, die <strong>2006</strong> an allen<br />

Flugplätzen und Flugfeldern in der Schweiz die alten<br />

Terminals ablösen, verfügen über eine integrierte Expertbriefinglösung,<br />

die durch das neue AIM Service Center<br />

(Call Center und CRM Technologie) gestützt ist.<br />

Data Management im Aufbau<br />

Das digitale Datenmanagement ist eine Schlüsselkompetenz.<br />

Der Aufbau der digitalen Datenkette für das Aeronautical<br />

Information Management ist in vollem Gang und bedeutet<br />

eine tief greifende Veränderung. Skyguide verfügt heute über<br />

eine zentrale Datenbank für Aeronautical Information, die<br />

durch ein Workflow-Management Tool die lückenlose<br />

Nachvollziehbarkeit aller Arbeitsschritte gewährleistet.<br />

Die Anbindung erster ATM Systeme schreitet voran, womit<br />

Redundanzen und Fehler durch Medienbrüche beseitigt<br />

werden können. Durch den gezielten Aufbau von Kompetenzen<br />

und der technologischen Basisinfrastruktur hat sich<br />

skyguide eine gute Ausgangslage geschaffen, um die Digitalisierung<br />

erfolgreich zu meistern und sich in Europa eine<br />

führende Position zu sichern.<br />

28<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Simone Rossier<br />

Expertin Rechtsdienst, Genf<br />

»Die Arbeit bei skyguide bietet die Möglichkeit,<br />

in einem Tätigkeitsbereich aktiv zu sein, der sich<br />

in konstantem Wandel befindet. Das Milieu der<br />

Luftfahrt, das traditionell männlich dominiert<br />

ist, wird nur langsam weiblicher. Die Frauen<br />

bringen jedoch ein Gleichgewicht, von dem das<br />

ganze Unternehmen profitiert.«<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 29


Wirtschaftlichkeit für die Kunden<br />

Eine effiziente Leistungserbringung und eine strenge Kostenkontrolle stehen im Zentrum<br />

der Anstrengungen, die skyguide für eine angemessene Tarifpolitik in Absprache mit den<br />

Kunden erbringt.<br />

13,8 % tiefere Gebühren<br />

Dank systematischer Rationalisierungsmassnahmen, der<br />

Übernahme verschiedener Kosten durch den Bund und einer<br />

positiven Wirtschaftslage hat skyguide ihre Gebühren für die<br />

Streckenflugsicherung (SFS) im Januar <strong>2006</strong> um 13,8%<br />

gesenkt. Die Gebühren für die Anflugsicherung (AFS) blieben<br />

gegenüber dem Vorjahr unverändert und lagen weiterhin auf<br />

dem tiefsten Stand seit 2003.<br />

Skyguide konsultiert ihre Kunden<br />

Zur Festlegung der Flugsicherungsgebühren führt skyguide<br />

mit ihren Kunden regelmässige Tarifkonsultationen durch.<br />

Die Prinzipien der Benutzerbefragung sind in verschiedenen<br />

Dokumenten 1 geregelt. Daneben führt skyguide informelle<br />

Gespräche mit ihren Partnern – BAZL, MeteoSchweiz und<br />

Luftraumbenutzer –, um ihren Standpunkt zur Entwicklung<br />

des Unternehmens darzulegen und auf die Forderungen und<br />

Erwartungen einzugehen. Zur Festlegung der Anflugtarife sind<br />

nur im Fall von geplanten Tarifänderungen, oder wenn die<br />

Berechnungsweise geändert wird, Verhandlungen vorgesehen,<br />

was <strong>2006</strong> nicht zutraf. Die Abgeltung der militärischen Flugsicherungskosten<br />

wird jährlich im Rahmen des Leistungsvertrags<br />

zwischen skyguide und der Luftwaffe geregelt.<br />

Strukturbereinigung im Finanzierungssystem<br />

Skyguide sucht nicht nur intern nach Sparmöglichkeiten.<br />

Seit Jahren setzt sie sich dafür ein, dass das Finanzierungssystem<br />

der Flugsicherung in der Schweiz bereinigt wird.<br />

Unterstützung erhält sie dabei vom BAZL, das Ende <strong>2006</strong><br />

dem Parlament ein Dossier vorlegte, das u.a. Lösungselemente<br />

für verschiedene unbefriedigend geregelte Aspekte<br />

der Finanzierung der Flugsicherung enthält:<br />

– Mineralölsteuer<br />

Ein Teil der Bundeseinnahmen aus der Verbrauchssteuer<br />

auf Flugbenzin soll für die Deckung von Service Public<br />

Leistungen der Flugsicherung verwendet werden;<br />

– Regionalflughäfen<br />

Die Nutzniesser der Infrastruktur von Regionalflughäfen<br />

sollen einen Teil der Kosten tragen, die durch dort<br />

erbrachte Dienstleistungen anfallen, und damit<br />

mithelfen, die Kostenunterdeckung im Bereich Regionalflughäfen<br />

zu reduzieren;<br />

– Abgeltung für Leistungen im delegierten Luftraum<br />

Noch immer wird ein beträchtlicher Teil der Dienstleistungen,<br />

die skyguide in den an sie delegierten<br />

Lufträumen im Ausland erbringt, nicht abgegolten.<br />

Dies soll korrigiert werden.<br />

Kosten steigen weiter<br />

Ende <strong>2006</strong> weist die Betriebsrechnung eine Kostenunterdeckung<br />

auf, die 2007 durch eine Gebührenerhöhung<br />

aufgefangen werden muss, denn die Ausgaben der skyguide<br />

konnten trotz erhöhtem Verkehrsaufkommen nicht<br />

vollkommen gedeckt werden. Verschiedene Faktoren erklären<br />

diesen Tatbestand. Skyguide hatte erwartet, dass sich die<br />

Zunahme nach Flugsicherungsdienstleistungen proportional<br />

zur Nachfrage nach Flugreisen entwickeln würde. Eine<br />

erhöhte Flugzeugauslastung generierte jedoch nicht die<br />

budgetierten Mehreinnahmen. Besonders schwer wog jedoch<br />

die verschobene Einführung des Kontrollzentrums für den<br />

oberen Luftraum UAC-CH. Einerseits führte diese zu einer<br />

Kapazitätseinbusse und damit zu reduzierten Einnahmen;<br />

andererseits verursachte sie ausserordentliche Ausgaben.<br />

Die Abschreibung von über CHF 3 Mio. für investierte<br />

Arbeitsstunden und Entwicklungen sind nur ein Teil davon.<br />

Neue Investitionen im Bereich Sicherheit und Aufwendungen<br />

im Zusammenhang mit der SES Zertifizierung verursachten<br />

zusätzliche Kosten in Höhe von CHF 14 Mio. Die Mehrheit<br />

dieser Kosten wird auch in Zukunft anfallen, da das Sicherheitsmanagement<br />

weiter ausgebaut wird.<br />

Effizienzsteigerung durch Business Reengineering<br />

Der Fünfjahresfinanzplan weist darauf hin, dass sich die<br />

Kosten der skyguide schneller entwickeln werden als der<br />

Verkehr. Zudem zwingt die verstärkte Kooperation in Europa<br />

alle Flugsicherungen, ihre Kostenstrukturen zu durchleuchten.<br />

Es stellte sich daher die Frage, inwiefern das Unternehmen<br />

seine gegenwärtigen Strukturen und Prozesse anpassen müsse.<br />

Damit skyguide konkurrenzfähige Tarife anbieten kann, haben<br />

Verwaltungsrat und Direktion beschlossen, ab 2007 ein so<br />

genanntes »Business Process Reengineering« durchzuführen.<br />

Im Rahmen dieser Effizienzsteigerungsmassnahme wird die<br />

gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmens optimiert.<br />

Ziel ist es, so früh und nachhaltig als möglich die Effizienz aller<br />

Prozesse und Strukturen zu steigern, ohne jedoch die<br />

Sicherheit zu beeinträchtigen.<br />

1. Sektion 3, Artikel 12, Absatz 2 der Verordnung über den Flugsicherungsdienst;<br />

Artikel 1.9 des Eurocontrol Dokuments »Principes d'établissement de l’assiette<br />

des redevances pour services de navigation aérienne et principes de calcul des<br />

taux unitaires«; Leistungsvertrag zwischen skyguide und Luftwaffe.<br />

30<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Technologie und Innovation<br />

Eine moderne und einwandfrei funktionierende technische Infrastruktur bildet das Rückgrat<br />

der Flugsicherung. Auf ihre Entwicklung legte skyguide auch <strong>2006</strong> grosses Gewicht.<br />

Massive technische Investitionen<br />

Wie in den vorangehenden Jahren wurde auch im<br />

Berichtsjahr <strong>2006</strong> grosses Gewicht auf die Entwicklung der<br />

technischen Infrastruktur gelegt. So wurden insgesamt<br />

68 Mio. CHF in die Erneuerung und Erweiterung der Ausrüstungen<br />

und 10 Mio. CHF in den Ausbau der Gebäude<br />

und der Gebäudeinfrastruktur investiert. Dies entspricht<br />

etwa 20% des gesamten skyguide-Umsatzes.<br />

Communication<br />

Neue Flugfunkanlage auf dem Albis<br />

Der technische Dienst installierte auf dem Albis bei Zürich<br />

eine neue Flugfunkempfangsanlage und nahm sie erfolgreich<br />

in Betrieb. Der Einbezug der neuen Station ins Flugfunksystem<br />

ermöglicht es, den Flugfunkverkehr über mehrere<br />

parallel verfügbare Systeme abzuwickeln.<br />

Ausbau der Kommunikationssysteme<br />

Im Bereich der Netzwerke und der Boden-Boden-Kommunikation<br />

trieb skyguide den Ausbau konsequent weiter. So<br />

führte skyguide neue Telefonverbindungen auf der Basis des<br />

flugsicherungsspezifischen Protokolls ATS-QSIG (das eine<br />

wirtschaftliche Nutzung von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen<br />

erlaubt) und neue Techniken im Bereich der lokalen und der<br />

Weitbereichs-Netzwerke (LAN und WAN) ein. Skyguide hat<br />

alle militärischen Flugplätze in ihr internes Kommunikationsnetz<br />

eingebunden und mit allen standardmässigen<br />

Kommunikationsmitteln ausgerüstet.<br />

Navigation<br />

ILS 28 in Betrieb genommen<br />

Auf dem Flughafen Zürich Kloten hat skyguide das neue<br />

Instrumentenlandesystem für die Piste 28 in Betrieb<br />

genommen. Erstmals kam dabei für den Gleitweg-Sender<br />

eine so genannte »End-Fire Antenna« zum Einsatz. Dank<br />

ihrer sehr geringen Bauhöhe ragt sie nicht in die Hinderniszone<br />

und kann so auch bei sehr engen Platzverhältnissen,<br />

wie dies in Zürich Kloten der Fall ist, eingesetzt werden.<br />

DME auf dem Weissfluh-Gipfel<br />

Zukünftige Navigationsverfahren, die auf Triangulationsbasis<br />

funktionieren, benötigen zusätzliche bodengestützte<br />

Einrichtungen. Zum Einsatz kommen so genannte DME<br />

(Distanzmessgerät), die heute schon Teil der bisherigen<br />

Navigationssysteme wie VOR (VHF Omni-Directional<br />

Range) und ILS (Instrumentenlandesystem) sind. Mit der<br />

Inbetriebnahme des DME auf dem Weissfluh-Gipfel in<br />

Graubünden wurde das Ausbauprogramm erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

VOR Passeiry ersetzt<br />

Da die konventionellen Navigationsanlagen nach heutiger<br />

Planung noch während längerer Zeit in Betrieb gehalten<br />

werden müssen, ersetzt skyguide ihre Anlagen in einem<br />

kontinuierlichen Programm. <strong>2006</strong> wurde die Anlage VOR<br />

in Passeiry bei Genf ersetzt.<br />

Programme für die satellitengestützte Navigation<br />

Skyguide hat sich auch aktiv an der Überprüfung der<br />

Betriebstauglichkeit des satellitengestützten Navigationssystems<br />

EGNOS beteiligt. Mit Mess- und Testprogrammen<br />

hat sie einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung und<br />

Freigabe des europäischen Systems geliefert.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 31


Surveillance (Ortung)<br />

Mode S nach Plan<br />

Das Programm zur Umrüstung aller Radaranlagen auf<br />

Mode S (»S« = selektive Abfrage der einzelnen Flugzeuge<br />

durch die Radaranlage) und die gleichzeitig durchgeführte<br />

Renovation der Infrastruktur läuft nach Plan. <strong>2006</strong> begann<br />

der Umbau der Anlage auf der Lägern bei Zürich. Skyguide<br />

installierte eine temporäre Radaranlage, mit der sie während<br />

des mehrere Monate dauernden Umbaus dem Flugsicherungsbetrieb<br />

die Radarluftlage liefert. Die Mode S Radaranlagen<br />

werden gegenüber den herkömmlichen Systemen<br />

zusätzliche Abfragedaten liefern. Um diese verarbeiten und<br />

nutzen zu können, muss die Radardatenverarbeitung<br />

entsprechend ausgebaut werden. In einer ersten Phase des<br />

Programms zur Einführung von Mode S werden die vom<br />

Flugzeug gelieferten Daten validiert; ab 2007 werden sie auch<br />

dem Betrieb zur Verfügung stehen.<br />

Kooperation für Multi-Lateration<br />

In Zusammenarbeit mit der deutschen (DFS) und der österreichischen<br />

Flugsicherung (Austro Control) werden im<br />

Rahmen eines gemeinsamen Projekts die theoretischen und<br />

praktischen Möglichkeiten der Ortung mittels Multi-<br />

Lateration geprüft. Anstelle einer zentralen Radaranlage wird<br />

ein System geprüft, das die Position eines Flugzeugs mit Hilfe<br />

von mehreren, im Gelände verteilten Empfängern ermittelt,<br />

die ein vom Flugzeug ausgesendetes Signal registrieren.<br />

Datenverarbeitungs- und Anzeigesysteme<br />

Stripless Kontrollsystem<br />

Im Bereich der Datenverarbeitungs- und Anzeigesysteme ist<br />

<strong>2006</strong> das Jahr des »stripless«. Das im Rahmen des Programms<br />

UAC-CH von skyguide und ihrer Tochterfirma skysoft-atm<br />

entwickelte Kontrollsystem für den oberen Luftraum in Genf,<br />

das Ende Dezember 2005 in Betrieb genommen wurde, ist<br />

vollständig digitalisiert. Stripless bedeutet, dass das System<br />

ohne die Kontrollstreifen aus Papier auskommt. Die völlig<br />

neuartige Benutzeroberfläche ermöglicht den FlugverkehrsleiterInnen<br />

den automatischen und unmittelbaren Austausch<br />

aller relevanten Fluginformationen zwischen den Arbeitspositionen<br />

und liefert ihnen neue Werkzeuge zur Früherkennung<br />

von Konflikten. (Konflikt heisst in der Fachsprache<br />

der Flugsicherung eine Verkehrssituation, die das Eingreifen<br />

der FlugverkehrsleiterInnen notwendig macht.) Mit der<br />

Einführung dieses Systems findet eine neuartige Arbeitsweise<br />

Eingang in den Kontrollraum, wie sie die Flugsicherung von<br />

morgen mit ihren interaktiven Kontrollfunktionen (z.B.<br />

Datalink) anwenden wird.<br />

AMIE Selfbriefing ersetzt alte Terminals<br />

Piloten benötigen für die Vorbereitung ihres Flugs zuverlässige<br />

Informationen über Wetter, belegte Lufträume,<br />

besondere Situationen usw. Gleichzeitig haben sie die Pflicht,<br />

vor dem Abflug einen detaillierten Flugplan zu hinterlegen.<br />

Für Flüge nach Sichtflugregeln erfolgt das Pilotenbriefing in<br />

der Regel auf dem entsprechenden Flugplatz oder Flugfeld.<br />

Skyguide hat <strong>2006</strong> die vor über zehn Jahren eingeführten<br />

AMIE Terminals auf den regionalen Flugplätzen durch eine<br />

neue Generation von Selfbriefing Terminals ersetzt. In<br />

Kooperation mit Austro Control ist geplant, diesen Dienst zu<br />

erweitern, so dass in naher Zukunft das Pilotenbriefing über<br />

das Internet von zu Hause aus erfolgen kann.<br />

Call Centre in Wangen bei Dübendorf<br />

Die Betreuung der kommerziellen Luftfahrt in Sachen Fluginformationen<br />

erfolgt seit <strong>2006</strong> zentral von einem neu<br />

errichteten Call Centre in Dübendorf. Die bisherigen ARO<br />

(ATS/AIS Reporting Offices) in Zürich Kloten, Genf und<br />

Lugano wurden geschlossen.<br />

32<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Flugplanverarbeitung der nächsten Generation<br />

Ein zentrales Element des planerischen Teils der Flugsicherung<br />

ist die zeitgerechte, weltweit koordinierte Verarbeitung<br />

und Verteilung der Flugpläne. Sie bestimmt letztlich die<br />

Effizienz und die Kapazität der Flugsicherung. Skyguide ist<br />

seit <strong>2006</strong> Vollmitglied des Konsortiums »Coflight«, einer<br />

Organisation der französischen, italienischen und neu auch<br />

der schweizerischen Flugsicherung. »Coflight« verfolgt das<br />

Ziel, die Entwicklung eines zukunftsweisenden Flugplanverarbeitungssystems<br />

voranzutreiben. Zwischenzeitlich müssen<br />

aber die bestehenden Systeme weiter unterhalten und<br />

ausgebaut werden. Wichtige Entscheide dazu wurden <strong>2006</strong><br />

getroffen. Die Ablösung des Systems in Zürich ist in<br />

Vorbereitung und wird 2007 durchgeführt.<br />

Sprach- und Datenaufzeichnung<br />

Der technische Dienst hat die für die Auswertung von<br />

Vorfällen wichtigen Aufzeichnungssysteme für Sprache und<br />

Daten ausgebaut, modernisiert oder wo nötig ersetzt. Im<br />

Weiteren hat er – gemäss einer neuen ICAO Empfehlung –<br />

Arbeitsplatz-Sprachaufzeichnungssysteme in den Betriebsräumen<br />

von Genf und Zürich so weit vorbereitet, dass die<br />

Systeme bei Vorliegen der Rechtsgrundlagen sofort in Betrieb<br />

genommen werden können.<br />

Neubau in Wangen bei Dübendorf<br />

Der gemeinsam mit der Schweizer Luftwaffe erstellte Neubau<br />

des Flugsicherungszentrums in Wangen bei Dübendorf ist<br />

abgeschlossen. Die Schlussabrechnung ist erstellt und liegt im<br />

Budget. Bereits haben über 150 Personen von skyguide und<br />

über 25 Personen der Luftwaffe ihren Arbeitsplatz bezogen.<br />

Die nötige Infrastruktur für die Betriebseinheit AIM (Aeronautical<br />

Information Management) sowie für die Ausbildung<br />

der FlugverkehrsleiterInnen ist vollendet. Mit dem erfolgten<br />

Umzug des Skyguide Training Centers nach Dübendorf<br />

konnte das bisherige »Flugsicherungsgebäude« in Zürich<br />

Kloten geräumt und verkauft werden.<br />

Die Installation der Flugsicherungseinrichtungen ist weit<br />

fortgeschritten. Bei der Festlegung des Inbetriebnahmetermins<br />

für das neue Kontrollzentrum sind die entsprechenden<br />

Vorgaben und Ausführungsbestimmungen zum Betriebsschutz<br />

(= Security) und zur Sicherheit (= Safety) zu berücksichtigen.<br />

Simulatoren<br />

Skyguide legt grossen Wert auf den Ausbau der Ausbildungsund<br />

Trainingseinrichtungen für den Flugsicherungsbetrieb.<br />

Mit dem Ziel, diese Anlagen so weit wie möglich und sinnvoll<br />

den betrieblich genutzten Anlagen anzugleichen, wurden die<br />

Simulatoren in Genf und in Dübendorf wesentlich ausgebaut.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 33


Sabine Servage<br />

Adjunktin des Leiters Buchhaltung und<br />

Tresorerie, Genf<br />

»Die Frauen haben bisher im Unternehmen noch<br />

nicht den Platz, der ihnen gebührt. Der Frauenanteil<br />

liegt sogar unterhalb des Schweizer<br />

Durchschnitts. Doch nicht in allen Abteilungen<br />

ist das so: in der Buchhaltung stieg die Quote in<br />

vier Jahren von 32 % auf 59 %.«<br />

34<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Mitarbeiterkompetenz und Sozialpolitik<br />

Skyguide hat einen öffentlichen Auftrag und ist daher sowohl gegenüber den staatlichen<br />

Instanzen, als auch gegenüber ihren Kunden einer optimalen Leistung verpflichtet. Die Forderung<br />

in Bezug auf die Sozialpolitik der skyguide lautet: »Arbeitsfriede für einen optimalen Service.«<br />

Chancengleichheit<br />

Bei der Rekrutierung und in der Karriereentwicklung ihrer<br />

Mitarbeitenden orientiert sich skyguide am Grundsatz, dass<br />

Geschlecht, Herkunft, körperliche Beeinträchtigung, sexuelle<br />

Orientierung, Religion, Nationalität oder Alter keine Beurteilungskriterien<br />

sind. Skyguide betrachtet einzig die objektiven<br />

Fähigkeiten, die mit einer Stelle verbunden sind. Diversität<br />

versteht skyguide als eine Chance für das Unternehmen, da<br />

sie den Ideenaustausch stimuliert und für eine dynamische<br />

Grundeinstellung sorgt. Deshalb gilt bei skyguide strikte<br />

Gleichberechtigung und der Respekt der Würde jeder und<br />

jedes Einzelnen.<br />

Arbeitsfriede<br />

Ein Unternehmen, das öffentliche Dienstleistungen erbringt,<br />

steht in besonderem Masse im wirtschafts- und sozialpolitischen<br />

Rampenlicht. Eine funktionierende und im Alltag<br />

gelebte Sozialpartnerschaft ist deshalb in der Flugsicherung<br />

der Schweiz, wie auch in anderen Ländern, überaus wichtig.<br />

Die Ziele des Bundesrates halten zudem explizit fest, dass<br />

skyguide eine fortschrittliche Sozialpolitik betreiben soll.<br />

Dialog als Kultur<br />

Um langfristig bestehen zu können, ist ein Unternehmen des<br />

Dienstleistungssektors auf innovative, produktive und vor<br />

allem motivierte Mitarbeitende angewiesen. Ziel der Sozialpartnerschaft<br />

ist es daher, ein gutes Arbeitsklima zu schaffen,<br />

das den Einzelnen individuelle Entfaltungsmöglichkeit und<br />

dem Kollektiv Chancen auf einem sich öffnenden Markt<br />

bringt. Skyguide sucht und pflegt deshalb den Dialog mit den<br />

verschiedenen Sozialpartnern und ist bestrebt, ihre Arbeitsbedingungen<br />

fortlaufend zu verbessern.<br />

Betriebsärzte<br />

Skyguide nimmt das physische und psychische Wohlergehen<br />

ihrer Mitarbeitenden ernst. Deshalb bietet sie allen Mitarbeitenden<br />

die Dienstleistung eines Betriebsarztes an. Dieser hat<br />

unter anderem den Auftrag, die Mitarbeitenden bei medizinischen,<br />

psychologischen und sozialen Problemen, falls<br />

zweckmässig unter Beizug externer PsychologInnen und<br />

Sozialberatungsstellen, zu beraten.<br />

Gesundheitskommission<br />

Die Gesundheitskommission der skyguide bearbeitet<br />

gesundheitsrelevante Fragen und übernimmt die Aufgabe<br />

eines beratenden Organs der Geschäftsleitung. Sie schlägt<br />

Massnahmen zur Gesundheitspflege und Entwicklung der<br />

Mitarbeitenden vor und bereitet diese bis zur Entscheidungsreife<br />

vor. Sie kann auch mit der Umsetzung der Massnahmen<br />

beauftragt werden und erhält dafür die nötigen Mittel<br />

und Kompetenzen. Die Gesundheitskommission ist eine<br />

paritätische Kommission und setzt sich aus VertreterInnen<br />

des Unternehmens und des Personals sowie der<br />

Betriebsärzte zusammen.<br />

Mutterschaftsversicherung<br />

Skyguide bietet werdenden Müttern die Möglichkeit, zwei<br />

Monate vor der Geburt bei vollem Lohn einen freiwilligen<br />

Schwangerschaftsurlaub zu beziehen. Dieser verkürzt den<br />

viermonatigen Mutterschaftsurlaub nach der Geburt nicht.<br />

Die Hälfte des Mutterschaftsurlaubs kann vom Vater bezogen<br />

werden, sofern auch er bei skyguide angestellt ist und die<br />

Bestimmungen des Arbeitsgesetzes eingehalten werden.<br />

Grundsätzlich ist jede Mutter nach der Geburt berechtigt,<br />

einen maximal einjährigen unbezahlten Urlaub zu beziehen.<br />

Sozialpartner<br />

Bei den Sozialpartnern der skyguide handelt es sich um nicht<br />

weniger als sechs Gewerkschaften:<br />

– vier Personalverbände der FlugverkehrsleiterInnen;<br />

– zwei nationale Gewerkschaften, die die Gruppe des<br />

administrativen, operationellen und technischen<br />

Personals, d.h. alle Mitarbeitenden ohne Fluglotsenlizenz,<br />

vertreten.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 35


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Personalbestand am 1. Januar 2007 (auf Vollzeit gerundet)<br />

Einsatzzentrale<br />

und Regionalflugplätze<br />

Nach Bereichen Genf Zürich (mit Bern und Lugano) Total<br />

Direktion* 19,1 14,2 33,3<br />

Operations 286,5 336,9 130,4 753,8<br />

Technics 143,4 132,5 1,0 276,9<br />

Corporate Secretariat 10,5 10,5<br />

Finances, Controlling & Procurement 45,8 29,7 75,5<br />

Human Resources 24,1 9,6 33,7<br />

Total 529,4 522,9 131,4 1 183,7<br />

Auszubildende 58,0 71,0 12,0 141,0<br />

Temporäre 33,2<br />

* Inkl. Safetymanagement, Corporate Management Systems und Corporate Communication.<br />

Veränderung des Personalbestandes (auf Vollzeit gerundet)<br />

Frauen Männer Total Verhältnis<br />

2003 258,4 870,1 1 128,5 1:3,4<br />

2004 260,2 899,5 1 159,7 1 : 3,4<br />

2005 266,1 924,4 1 190,5 1:3,5<br />

<strong>2006</strong> 264,0 919,7 1 183,7 1 : 3,5<br />

Die Anzahl der skyguide Mitarbeitenden hat <strong>2006</strong> gegenüber<br />

2005 um 0,6% abgenommen. Die unterschiedlichen Bestände<br />

in einigen Abteilungen gegenüber 2005 erklären sich mit<br />

einer Umstrukturierung, in deren Verlauf die Einheiten<br />

Gebäudetechnik und Unterhalt von der Abteilung Technics<br />

in die Abteilung Finances, Controlling & Procurement verlagert<br />

wurde. Die Abgänge im Flugsicherungsbetrieb Zürich<br />

gehen auf Abgänge bei den Controller Assistants zurück,<br />

deren Aufgaben schrittweise automatisiert werden und einiger<br />

Flugverkehrsleitender, die entweder aus dem Unternehmen<br />

ausschieden oder nach Genf transferiert wurden.<br />

Teilzeitarbeit<br />

Im Bewusstsein, dass Teilzeitarbeit für eine grössere Ausgeglichenheit<br />

zwischen Berufs- und Privatleben sorgen kann,<br />

unterstützt skyguide seit Jahren individuelle Wünsche nach<br />

einem reduzierten Arbeitspensum. Für Flugverkehrsleitende<br />

gilt eine Sonderregelung; da ein Arbeitsverhältnis<br />

unter 90 Arbeitstagen im Jahr (60%) gemäss BAZL zum<br />

Verlust der Fluglotsenlizenz führt, darf dieser Beschäftigungsgrad<br />

nicht unterschritten werden.<br />

Beschäftigungsgrad / Teilzeitarbeit (nach Personen)<br />

<strong>2006</strong> <strong>2006</strong> 2005 2005 2004 2004 2003 2003<br />

Beschäftigungsgrad F M F M F M F M<br />

>90% 227 1 003 193 964 194 945 195 916<br />

50-90 % 99 27 100 30 95 24 88 19<br />

< 50 % 6 2 9 1 9 2 10 2<br />

36<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Lohnsystem<br />

Um sicherzustellen, dass das Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt<br />

die Mitarbeitenden mit den besten Kompetenzen<br />

findet, und um eine hohe Mitarbeiterbindung zu erreichen,<br />

betreibt skyguide eine attraktive, kohärente und gerechte<br />

Lohnpolitik. Diese beruht auf der analytischen Funktionsbewertung,<br />

der Festlegung des Lohnniveaus im Verhältnis zum<br />

nationalen und internationalen Markt, einer individuellen<br />

oder gruppierten Leistungskomponente, der Voraussetzung,<br />

dass Erfahrung und individuelle Verantwortung eine<br />

Entwicklung innerhalb der definierten Fachlaufbahnen<br />

ermöglichen, der Anerkennung der Unternehmensleistung<br />

sowie attraktiven, modernen und wettbewerbsfähigen<br />

Sozialleistungen und der autonom verwalteten Vorsorgestiftung<br />

Skycare.<br />

<strong>2006</strong> betrugen die Personalkosten CHF 215,9 Mio. (inklusive<br />

Sozialabgaben). Angestellte, die unter den GAV AOT fallen<br />

(alle Mitarbeitenden ohne Fluglotsenlizenz oder Kadervertrag),<br />

erhielten einen durchschnittlichen Nominallohn von<br />

CHF 107 700 und Angestellte mit GAV FVL (Flugverkehrsleitende)<br />

einen durchschnittlichen Nominallohn von<br />

CHF 140 830.<br />

Seit 1998 umfasst der GAV AOT eine variable, leistungsabhängige<br />

Lohnkomponente. Diese wird am Anfang des Jahres<br />

für das Vorjahr im persönlichen Mitarbeitergespräch festgelegt.<br />

Sie betrug 2005 durchschnittlich CHF 3 963.<br />

Auch für Kaderangestellte besteht ein System mit leistungsabhängiger<br />

Lohnkomponente. Der durchschnittliche<br />

Nominallohn für Kaderangestellte betrug <strong>2006</strong> CHF 165 617.<br />

Die durchschnittliche leistungsabhängige Lohnkomponente<br />

betrug CHF 21 964. Die Leistung bezieht sich auf die Erreichung<br />

der Unternehmens-, Bereichs- und Abteilungsziele.<br />

Förderung der MitarbeiterInnen<br />

Skyguide legt grosses Gewicht auf die Entwicklung ihrer<br />

Mitarbeitenden in der operationellen, technischen und<br />

allgemeinen Ausbildung. <strong>2006</strong> hat skyguide verschiedene<br />

Entwicklungsprogramme durchgeführt. Ein Schwerpunkt<br />

stellt dabei die Stärkung der Führungskompetenzen und die<br />

Förderung von Talenten dar. Die ersten Tage, die eine neue<br />

Mitarbeiterin oder ein neuer Mitarbeiter im Unternehmen<br />

verbringt, sind für die Integration und Motivation ausschlaggebend.<br />

Das Einführungsprogramm für neue Mitarbeitende<br />

ist <strong>2006</strong> grundsätzlich überarbeitet worden und besteht aus<br />

einem Informationsmodul über das Unternehmen und einer<br />

Sensibilisierung für das starke Sicherheits- und Qualitätsbewusstsein<br />

der skyguide. Eine Einführung in den operativen<br />

Bereich mit Vorträgen über die wichtigsten Aspekte der<br />

Flugsicherung gehört für alle nicht-operationellen Mitarbeitenden<br />

ebenfalls zum Welcome-Programm.<br />

Management Training<br />

Unter das Management Training fallen Ausbildungen wie<br />

das Basis Management Programm für angehende Führungskräfte,<br />

das Programm »Talents« oder der »Supervisors<br />

Managment Course« für leitende Mitarbeitende aus den<br />

zivilen und militärischen Operationen aller Standorte, der die<br />

ESARR 5 Anforderungen von Eurocontrol erfüllt. Besonderes<br />

Gewicht legte skyguide auf Kurse im Projektmanagement.<br />

Zum ersten Mal organisierte sie Anlässe, an denen ProjektleiterInnen<br />

den Austausch von Best Practice aktiv betreiben.<br />

Individual Responsibility and Ethical Awareness<br />

Programm (IREAP)<br />

Das Programme IREAP, das seit 2003 unternehmensweit<br />

alle Mitarbeitenden durch verschiedene Aktionen und<br />

Massnahmen für die Sicherheitsethik sensibilisiert, wurde<br />

auch <strong>2006</strong> weitergeführt. In rund 70 Veranstaltungen an allen<br />

Standorten übten sich die Mitarbeitenden aller Stufen und<br />

Abteilungen im gegenseitigen Austausch. Bei den allen<br />

Mitarbeitenden offen stehenden Gesprächen achteten die<br />

Moderatoren darauf, die Quantität und Qualität des<br />

Feedbacks zu verbessern sowie Kritik angemessen und<br />

konstruktiv vorzubringen.<br />

Sprachkurse nach Eurocontrol Standard<br />

In mehrsprachigen Unternehmen sind Sprachkurse<br />

traditionell wichtig. Daneben erheben die internationalen<br />

Regulationsbehörden wie Eurocontrol oder ICAO spezifische<br />

Anforderungen an die Sprachfähigkeiten von Mitarbeiter-<br />

Innen, die sicherheitsrelevante Aufgaben der Flugsicherung<br />

erfüllen. Darunter fallen FlugverkehrsleiterInnen und<br />

FlugsicherungstechnikerInnen. Der von skyguide erteilte<br />

Sprachunterricht entspricht seit Jahren den internationalen<br />

Anforderungen.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 37


Unterstützung individueller Ausbildungswünsche<br />

Zahlreiche Mitarbeitende besuchen teils mehrjährige externe<br />

Ausbildungen an Hochschulen und Universitäten. Skyguide<br />

unterstützt wenn immer möglich auch individuelle Ausbildungswünsche<br />

ihrer Mitarbeitenden mit im In- und Ausland<br />

erteilten Kursen (Kommunikation, Rhetorik, Konfliktmanagement,<br />

Selbstaffirmation usw.).<br />

Umzug des Skyguide Training Centers<br />

Die operationelle Aus- und Weiterbildung bildet einen<br />

Schwerpunkt des Ausbildungsprogramms der skyguide.<br />

Mit dem Umzug des Skyguide Training Centers in den<br />

Neubau in Wangen bei Dübendorf verfügt skyguide heute<br />

über eines der modernsten Ausbildungszentren Europas.<br />

Die neue Simulationsanlage ist zukunftsweisend und erhöht<br />

die Ausbildungskapazität.<br />

180 Personen in der FlugverkehrsleiterInnen-Ausbildung<br />

Ende <strong>2006</strong> befanden sich 180 Personen in der FlugverkehrsleiterInnen-Ausbildung.<br />

Dank erster Umsetzungen des<br />

Programms »Training for Success«, das eine langfristige<br />

Erhöhung der Abschlussquote in der Flugverkehrsleiter-<br />

Innen-Ausbildung anstrebt, konnte die Erfolgsquote bereits<br />

um 10% gesteigert werden. Weitere Verbesserungen sollen<br />

mit der Einführung eines neuen Auswahlverfahrens erfolgen.<br />

Die neuen Selektionstests ermöglichen eine vereinfachte<br />

Erkennung des Persönlichkeitprofils und sind auch bezüglich<br />

der berufsspezifischen Sprachfähigkeiten präziser.<br />

18 lizenzierte FlugverkehrsleiterInnen, 13 ExpertInnen<br />

<strong>2006</strong> konnten 18 FlugverkehrsleiterInnen die 3,5 jährige<br />

Ausbildung mit der Lizenzierung erfolgreich abschliessen.<br />

Sie arbeiten seither selbständig in den zugewiesenen Einheiten.<br />

Aus dem gleichen Kurs sind 13 AbsolventInnen als<br />

ExpertInnen dem Betrieb übergeben worden.<br />

Offizielle Berufsanerkennung<br />

Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT)<br />

hat im Herbst <strong>2006</strong> den von skyguide erarbeiteten Rahmenlehrplan<br />

für die FlugverkehrsleiterInnen-Ausbildung offiziell<br />

genehmigt. Damit wird der Beruf FlugverkehrsleiterIn<br />

staatlich anerkannt.<br />

Ausbildungsaufwand <strong>2006</strong><br />

in Stunden<br />

Personalentwicklung 33 347<br />

Aus- und Weiterbildung Bereich Technics 9 022<br />

Aus- und Weiterbildung Bereich Operations 31 070<br />

Total skyguide 73 439<br />

Durchschnittliche Ausbildungsstunden<br />

pro Mitarbeitende <strong>2006</strong><br />

Ausbildung Lehrlinge und FlugverkehrsleiterInnen<br />

60 Stunden<br />

a) Kaufmännische Lehre* F M Total<br />

2003 4 2 6<br />

2004 4 1 5<br />

2005 2 3 5<br />

<strong>2006</strong> 2 3 5<br />

b) Ausbildung<br />

FlugverkehrsleiterInnen** F M Total<br />

2003 40 127 167<br />

2004 28 115 143<br />

2005 27 108 135<br />

<strong>2006</strong> 26 108 134<br />

* Total der kaufmännischen Lehrlinge.<br />

* * Die Dauer der FlugverkehrsleiterInnen-Ausbildung beträgt 3,5 Jahre.<br />

Pro Jahr beginnen zwischen 40 und 45 Frauen und Männer mit der<br />

Ausbildung.<br />

Krankheitsbedingte Abwesenheit<br />

Krankheits- oder unfallbedingte Fehltage im Durchschnitt<br />

(Absenzen unter 3 Tage nicht inbegriffen)<br />

2003 4,00<br />

2004 5,88<br />

2005 5,18<br />

<strong>2006</strong> 5,11<br />

Durchschnittliche Dienstjahre (bis Ende <strong>2006</strong>)<br />

Gesamte<br />

in Jahren F M Belegschaft<br />

12,76 11,73 11,86<br />

38<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Sophie Billaud<br />

Flugverkehrsleiterin Bezirksleitstelle, Genf<br />

»Mein Beruf hat nichts speziell Weibliches oder<br />

Männliches an sich. Diskriminierung zwischen<br />

Mann und Frau gibt es bei uns keine. Wenn es<br />

Spannungen gibt, dann auf anderen Ebenen.«<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 39


Umwelt und Lärmschutz<br />

Skyguide bemüht sich, die Umweltbeeinträchtigung des Flugverkehrs möglichst gering zu halten.<br />

Effiziente Flugabwicklung spart Treibstoff<br />

Die Flugsicherung ist bestrebt, immer unter Berücksichtigung<br />

der Sicherheit, ein Flugzeug so schnell und kostengünstig<br />

wie möglich an sein Ziel zu leiten. Je effizienter ein Flug<br />

abgewickelt wird und je weniger Verspätungen entstehen,<br />

desto geringer ist der Treibstoffverbrauch. Skyguide<br />

verbesserte in den vergangenen Jahren ihre Leistung,<br />

gemessen an den Indikatoren Kapazität und Pünktlichkeit.<br />

Triebwerke erst kurz vor Start anlassen<br />

Im Unterschied zur Praxis in anderen Ländern erteilen die<br />

FlugverkehrsleiterInnen der skyguide im Tower den<br />

PilotInnen die Erlaubnis zum Anlassen ihrer Triebwerke erst<br />

unmittelbar vor dem Start. Anstatt ein Flugzeug längere Zeit<br />

mit laufenden Triebwerken auf der Startbahn warten zu<br />

lassen, planen die Flugverkehrsleitenden den Start einer<br />

Maschine genau ein. Damit helfen sie den Fluggesellschaften,<br />

zusätzlich Treibstoff einzusparen.<br />

Reduzierter Energieverbrauch der Kontrollzentren<br />

Die Produktion von Dienstleistungen der Flugsicherung ist<br />

per se nicht energieintensiv. Entsprechend klein sind die<br />

Emissionen. Dennoch ist skyguide bemüht, mit<br />

konsequenten Sparmassnahmen den Energieverbrauch<br />

niedrig zu halten. Davon zeugen die Bestrebungen am<br />

Standort Genf sowie das fortschrittliche Energiekonzept des<br />

neuen Flugsicherungszentrums in Wangen bei Dübendorf.<br />

Der Energieverbrauch am Standort Genf wurde in den<br />

vergangenen Jahren um 20% reduziert. Er wird gesamtschweizerisch<br />

laufend überwacht und auf tiefem Niveau<br />

gehalten. Das Energiekonzept des neuen Flugsicherungszentrums<br />

in Wangen bei Dübendorf berücksichtigt die in Genf<br />

gemachten Erfahrungen: Dank Abwärmerückgewinnung,<br />

Free Cooling und Kältemaschinen neuester Technologie liegt<br />

der Energieverbrauch deutlich unterhalb des Minergiestandards.<br />

Gegenüber konventionellen Konzepten entfällt auch<br />

jeglicher Schadstoffausstoss.<br />

Energieverbrauch <strong>2006</strong><br />

(technische Apparate und Büros)<br />

Wangen b.<br />

Region Genf Region Zürich Dübendorf<br />

Heizöl (l) 139 000 Nicht bekannt 112 200<br />

Elektrische Energie (GWh) 7,1 4,9 3,1<br />

Wasser (m 3 ) 14 000 Nicht bekannt 4 400<br />

40<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Einflussmöglichkeit auf Fluglärm<br />

Die Verantwortung gegenüber Natur und Umwelt im<br />

Luftverkehr nimmt der Bund durch Start-, Lande- und<br />

Überflugbeschränkungen in genau bezeichneten Gebieten<br />

wahr. Prüft er das Betriebsreglement eines Flughafens,<br />

überprüft er auch den Einfluss des Verkehrs auf Umwelt und<br />

Mensch. Skyguide arbeitet als Expertin im Auftragsverhältnis<br />

An- und Abflugreglemente von Flughäfen aus. Sie hat indes<br />

keinerlei Entscheidungsbefugnis, wenn es um die Bewilligung<br />

von An- und Abflugschneisen geht.<br />

Dennoch betreffen zahlreiche Anfragen, die beim skyguide<br />

Kundendienst eingehen, den Lärm. Einen Grossteil dieser<br />

Anfragen verweist skyguide direkt an die zuständigen und<br />

kompetenten Ansprechpartner am jeweiligen Flughafen.<br />

Treibstoff-Schnellablass<br />

Mit vollen Tanks können Flugzeuge nicht landen. Wenn ein<br />

schweres Langstreckenflugzeug kurz nach dem Start aus<br />

Sicherheitsgründen gezwungen ist, umzukehren und zu<br />

landen, muss es einen so genannten Treibstoff-Schnellablass<br />

oder Fuel Dump durchführen. Skyguide hilft den betroffenen<br />

Flugbesatzungen bei dieser Sicherheitsmassnahme, die nach<br />

internationalen Vorschriften durchzuführen ist.<br />

Elektromagnetische Strahlung<br />

Um den Menschen vor schädlicher elektromagnetischer<br />

Strahlung zu schützen hat der Bundesrat am 23. Dezember<br />

1999 die Verordnung über nicht-ionisierende Strahlung<br />

(NISV) erlassen. Diese definiert Strahlungsgrenzwerte, die<br />

nach heutigem Stand des Wissens unbedenklich sind. Auch<br />

diverse Anlagen der skyguide sind dieser Verordnung unterstellt.<br />

Skyguide betreibt für die Flugsicherung eine Vielzahl<br />

von elektronischen Installationen wie Radar-, Funk- und<br />

Navigationsanlagen, deren Funktion auf der Aussendung und<br />

dem Empfang elektromagnetischer Strahlung beruht. Die<br />

Strahlung dieser Anlagen wird berechnet, gemessen und<br />

periodisch überprüft. Skyguide hält die Grenzwerte<br />

der NISV streng ein, da sie überzeugt ist, dass sowohl die<br />

Bevölkerung wie auch die skyguide Mitarbeitenden in ihrer<br />

täglichen Arbeit ein Anrecht auf höchsten Schutz haben.<br />

Treibstoff-Schnellablass darf nur oberhalb einer gewissen<br />

Mindesthöhe und bei einer bestimmten Geschwindigkeit<br />

erfolgen. Beim Austritt des Kerosins zerstäubt der Treibstoff<br />

in winzige Tröpfchen. Diese Aerosole sinken sehr langsam ab<br />

und verdampfen dabei vollständig. Nur 0,1% des abgelassenen<br />

Treibstoffs erreichen den Boden, wo er mikrobiologisch<br />

rasch abgebaut wird.<br />

Trotz zunehmendem Flugverkehr hat sich die Zahl der<br />

Treibstoff-Schnellablässe in den letzten Jahren nicht<br />

wesentlich erhöht. <strong>2006</strong> waren im von skyguide kontrollierten<br />

Luftraum 4 Fälle zu verzeichnen. Skyguide informiert<br />

jeweils die entsprechenden Behörden und auch die Öffentlichkeit,<br />

wenn sie einem Piloten in ihrem Luftraum die<br />

Erlaubnis zum Treibstoffschnellablass gegeben hat.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 41


Corporate Governance<br />

Verwaltungsrat<br />

Guy Emmenegger<br />

Seit 2004<br />

Geboren 1945. Guy Emmenegger ist Fürsprecher und<br />

Mitinhaber einer Anwaltskanzlei. Er wurde 2004 zum<br />

Präsidenten des Verwaltungsrats der skyguide gewählt.<br />

Er ist Vorsitzender der Ausschüsse »Compensation« und<br />

»Public Affairs«.<br />

Urs Althaus<br />

Seit 2003<br />

Geboren 1946. Urs Althaus ist promovierter Elektroingenieur<br />

ETHZ und der RWTH Aachen. Er ist Inhaber der AMS<br />

Management Services GmbH und Leiter des Bereichs KTI<br />

Start-up innerhalb der Förderagentur für Innovation KTI.<br />

Im Juni 2003 wurde er in den Verwaltungsrat der skyguide<br />

gewählt. Er ist Vorsitzender des Ausschusses »Projekte«.<br />

Markus Gygax<br />

Seit 2003<br />

Geboren 1950. Divisionär Markus Gygax ist Chef des Einsatzstabs<br />

und Stellvertretender Kommandant der Luftwaffe. Er<br />

wurde im Juni 2003 zum Vizepräsidenten des Verwaltungsrats<br />

der skyguide gewählt, wo er Mitglied des Ausschusses<br />

»Projekte« ist.<br />

Pierre Moreillon<br />

Seit 2000<br />

Geboren 1955. Pierre Moreillon ist promovierter Jurist und<br />

Mitinhaber einer Anwaltskanzlei. Im Juni 2000 wurde er in<br />

den Verwaltungsrat der skyguide gewählt. Er ist Mitglied der<br />

Ausschüsse »Finanzen und Audit«, »Compensation« und<br />

»Public Affairs«.<br />

Peter Saurer<br />

Seit 2002<br />

Geboren 1945. Peter Saurer war bis zu seiner Pensionierung<br />

<strong>2006</strong> stellvertretender Direktor der eidgenössischen Finanzverwaltung.<br />

Er wurde 2002 in den Verwaltungsrat der<br />

skyguide gewählt. Der promovierte Volkswirtschaftler ist<br />

Vorsitzender des Ausschusses »Finanzen und Audit«.<br />

Urs M. Sieber<br />

Seit 2003<br />

Geboren 1948. Urs M. Sieber ist Leiter Ground Handling<br />

Switzerland & Germany von Swissport International Ltd.<br />

Er wurde im Juni 2003 in den Verwaltungsrat der skyguide<br />

gewählt. Er ist Mitglied der Ausschüsse »Finanzen und<br />

Audit«, »Compensation« und »Public Affairs«.<br />

Reto Hunger<br />

Seit 2003<br />

Geboren 1952. Reto Hunger trat 1973 in die Radio Schweiz<br />

AG ein. Er ist seit 1994 Dienstleiter TWR/APP Zürich. Er<br />

wurde im Juni 2003 als Personalvertreter in den Verwaltungsrat<br />

der skyguide gewählt und ist Mitglied des<br />

Ausschusses »Projekte«.<br />

42<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Geschäftsleitung<br />

Philippe Chappuis<br />

Urs Ryf<br />

Frédéric Sudan<br />

Marc Bohren<br />

Francis Schubert<br />

Francis Schubert<br />

CEO ad interim und Corporate Secretariat<br />

Geboren 1961. Francis Schubert ist Flugverkehrsleiter und<br />

promovierter Jurist. Er ist seit 1982 im Unternehmen tätig<br />

und seit 2001 Mitglied der Geschäftsleitung. Zudem hat er<br />

einen Lehrauftrag für Luftrecht am Institute for Air and<br />

Space Law der McGill University in Montreal sowie an der<br />

John Molson Business School der Concordia University<br />

Montreal inne und ist Präsident der Schweizerischen<br />

Vereinigung für Luft- und Raumrecht.<br />

Marc Bohren<br />

Finances, Controlling & Procurement<br />

Geboren 1956. Marc Bohren führt neben dem Master CPCG<br />

verschiedene amerikanische Titel für Handel und Börse.<br />

Nach längerer Tätigkeit im Bankensektor in der Schweiz und<br />

den USA wurde er CFO eines internationalen Nahrungsmittel-<br />

und Ernährungskonzerns. Er stiess 1999 zum<br />

Unternehmen und ist seit 2000 Mitglied der Geschäftsleitung.<br />

Philippe Chappuis<br />

Technics, Stellvertretender CEO<br />

Geboren 1957. Philippe Chappuis ist promovierter Ingenieur<br />

ETHZ. Er war als Berater für technische Projekte und in<br />

Führungsfunktionen bei Swissair tätig. Seit 1996 ist er als<br />

Leiter der Abteilung Technics Mitglied der Geschäftsleitung.<br />

Urs Ryf<br />

Operations<br />

Geboren 1966. Urs Ryf ist diplomierter Betriebswirtschaftler<br />

der Universität Bern und Executive MBA der Concordia-<br />

Universität Montreal. Er begann seine berufliche Karriere als<br />

Berufsmilitärpilot bei der Schweizer Luftwaffe. 2000 trat er in<br />

die skyguide ein, wo er die Integration der zivilen und militärischen<br />

Flugsicherung leitete. Seit <strong>2006</strong> ist er Mitglied der<br />

Geschäftsleitung und steht der Abteilung Operations vor.<br />

Frédéric Sudan<br />

Human Resources<br />

Geboren 1967. Frédéric Sudan ist diplomierter Wirtschaftswissenschaftler<br />

der Universität Freiburg und verfügt über ein<br />

Diplom der Hotelfachschule Lausanne. Er trat 2005 bei<br />

skyguide als Leiter des Personalwesens und Mitglied der<br />

Geschäftsleitung ein.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 43


Valerie Jost<br />

Dienstleiterin Tower / Approach Zürich<br />

» ›Hart in der Sache – weich gegenüber dem<br />

Menschen.‹ Das bringt meine Tätigkeit auf<br />

den Punkt.«<br />

44<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Unternehmensführung<br />

Rechtsform<br />

Skyguide ist eine privatrechtliche Aktiengesellschaft und übt<br />

ein vom Bund erteiltes gesetzliches Mandat aus. Dieses<br />

umfasst den Auftrag, eine sichere, effiziente und wirtschaftliche<br />

Abwicklung des Flugverkehrs zu gewährleisten. Das<br />

Mandat, definiert unter dem Luftfahrtgesetz Art. 40 und der<br />

Verordnung über den Flugsicherungsdienst Art. 2, umfasst<br />

die zivile und militärische Flugsicherung, den Luftfahrtinformationsdienst,<br />

den Fernmeldedienst und den technischen<br />

Dienst für Installation, Betrieb und Wartung der Flugsicherungssysteme.<br />

Als nicht gewinnstrebiges Unternehmen zahlt<br />

skyguide prinzipiell keine Dividende aus. Gewinne werden<br />

den Kunden in Form von Tarifsenkungen weitergegeben.<br />

Konzernstruktur und Aktionariat<br />

Zum Konsolidierungskreis der skyguide gehören deren<br />

Tochtergesellschaften skysoft-atm SA, Meyrin (gegründet<br />

am 25. Januar 2001, Beteiligung 76%), swisscontrol SA<br />

(gegründet am 20. April 2001, Beteiligung 100%) und<br />

skynav SA, Awans, Belgien (gegründet am 3. Januar 2001,<br />

Beteiligung 100%). Dabei handelt es sich um nicht kotierte,<br />

privatrechtliche Gesellschaften.<br />

Gemäss Statuten müssen sich mindestens 51% des Aktienkapitals<br />

der skyguide im Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

befinden.<br />

Kapitalstruktur<br />

Am 6. Februar 2004 wurde das Aktienkapital von skyguide<br />

um CHF 50 Mio. auf CHF 100 Mio. erhöht. Hauptzeichner<br />

dieser Kapitalerhöhung (99,975%) ist die Schweizerische<br />

Eidgenossenschaft. Die Kapitalliberierung erfolgte durch<br />

Umwandlung von kurzfristigen Darlehen der Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft (zum 31. Dezember 2003 als »kurzfristige<br />

Finanzverbindlichkeiten« auf der Passivseite der<br />

Bilanz verbucht) in Höhe von CHF 49 987 500 in Aktienkapital.<br />

Der Saldo des Darlehens, CHF 12 500, wurde dem Bund<br />

zum gleichen Zeitpunkt zurückbezahlt. Nach dieser Kapitalerhöhung<br />

hält die Eidgenossenschaft nun 99,91375% des<br />

Gesellschaftskapitals (31. Dezember 2003: 99,8525%).<br />

Das Aktienkapital beträgt CHF 100 000 000 und ist in<br />

10 000 000 vollliberierte Namenaktien im Wert von je<br />

CHF 10 aufgeteilt. Die Kapitalstruktur ist unverändert<br />

geblieben. Es wurden keine Vorzugsaktien ausgegeben.<br />

Generalversammlung<br />

Die Generalversammlung ist das oberste Unternehmensorgan<br />

und hat die folgenden unübertragbaren Befugnisse:<br />

Festsetzung und Änderung der Statuten; Wahl und<br />

Abberufung des Verwaltungsrats, dessen Präsidenten sowie<br />

der Revisionsstelle; Abnahme des Jahresberichts und der<br />

Jahresrechnung; Entlastung des Verwaltungsrats und der<br />

Geschäftsleitung; Beschlussfassung über weitere Gegenstände,<br />

die durch Gesetz oder die Statuten der Generalversammlung<br />

vorbehalten sind oder ihr vom Verwaltungsrat vorgelegt<br />

werden; Auflösung des Unternehmens. Die Generalversammlung<br />

ist beschlussfähig, wenn mindestens zwei drittel<br />

sämtlicher Aktien vertreten sind.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 45


Verwaltungsrat<br />

Der Verwaltungsrat besteht aus höchstens sieben Mitgliedern,<br />

die von der Generalversammlung jeweils für eine Dauer von<br />

drei Jahren gewählt werden. Die Wiederwahl ist zulässig.<br />

Verwaltungsräte, die das 65. Lebensjahr oder das 12. Amtsjahr<br />

vollendet haben, scheiden aus dem Verwaltungsrat aus. Die<br />

Mehrheit der Mitglieder des Verwaltungsrats müssen<br />

Schweizer BürgerInnen mit Wohnsitz in der Schweiz sein.<br />

Der Verwaltungsrat entscheidet über alle Angelegenheiten,<br />

die nicht der Generalversammlung oder einem anderen<br />

Unternehmensorgan vorbehalten sind. Der Verwaltungsrat<br />

hat die oberste Leitung des Unternehmens.<br />

Gemäss Organisationsreglement kann der Verwaltungsrat<br />

einzelne Angelegenheiten durch Ausschüsse bearbeiten<br />

lassen. Vier Ausschüsse sind gegenwärtig tätig:<br />

– Der Verwaltungsratsausschuss »Projekte« ist unter<br />

anderem beauftragt, die Projektarbeit in den Bereichen<br />

Technics und Operations zu begleiten und zu unterstützen<br />

sowie Empfehlungen zur Entscheidungsfindung<br />

des Verwaltungsrates in diesen Bereichen auszuarbeiten.<br />

– Der Verwaltungsratsausschuss »Finanzen und Audit« ist<br />

beauftragt, die Geschäfte des Verwaltungsrats in diesen<br />

Bereichen vorzubereiten (Business Development Plan,<br />

Budget, Jahresrechnung, Finanzierungsfragen, externe<br />

Revision, Analyse des internen Kontrollsystems).<br />

– Der »Compensation«-Ausschuss legt in eigener<br />

Kompetenz alle Vergütungen an die Mitglieder des<br />

Verwaltungsrats und an den Vorsitzenden der Geschäftsleitung<br />

fest. Er nimmt Stellung zu den Vorschlägen für<br />

die Vergütungen der Mitglieder der Geschäftsleitung und<br />

legt diese dem gesamten Verwaltungsrat zur Entscheidung<br />

vor.<br />

– Der »Public Affairs«-Ausschuss verfolgt das regulatorische<br />

und politische Umfeld und regt Massnahmen im<br />

Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Information an.<br />

Geschäftsleitung<br />

Die Geschäftsleitung der skyguide bilden der/die Vorsitzende<br />

der Geschäftsleitung (CEO) und die BereichsleiterInnen<br />

Technics, Operations, Human Resources, Finances, Controlling<br />

& Procurement sowie Corporate Secretariat. Der/die Vorsitzende<br />

der Geschäftsleitung kann weitere Kaderangehörige zur<br />

Bildung einer erweiterten Geschäftsleitung hinzuziehen. Die<br />

Geschäftsleitung ist unter der Leitung ihres/ihrer Vorsitzenden<br />

im Rahmen ihres Aufgaben- und Kompetenzbereichs für<br />

die Führung des Unternehmens verantwortlich.<br />

Der / die Vorsitzende der Geschäftsleitung<br />

Der/die Vorsitzende der Geschäftsleitung (CEO) ist für die<br />

Führung der Unternehmung und damit für die Erarbeitung<br />

und das Erreichen der unternehmerischen Ziele verantwortlich,<br />

die vom Eigner und vom Verwaltungsrat vorgegeben<br />

werden. Er/sie vertritt die Unternehmung unter anderem<br />

gegenüber Behörden, Öffentlichkeit, Kunden, Aktionären,<br />

Lieferanten und Verbänden.<br />

Entschädigungspolitik<br />

Der »Compensation«-Ausschuss des Verwaltungsrats<br />

erarbeitet die Vergütung aller Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

und des/der Vorsitzenden der Geschäftsleitung und legt sie<br />

dem Verwaltungsrat zum Entscheid vor. Die Entschädigungen<br />

des Verwaltungsrats und der Mitglieder der<br />

Geschäftsleitung werden nach der am 1. Februar 2004 in<br />

Kraft getretenen Kaderlohnverordnung dargestellt. Die<br />

Entschädigung für Verwaltungsratspräsidenten und CEO<br />

werden vom Eigner genehmigt.<br />

Der Gesamtbetrag der Festentschädigung und Sitzungsgelder<br />

aller Mitglieder des Verwaltungsrats, inklusive Verwaltungsratspräsident,<br />

betrug <strong>2006</strong> CHF 371 500. Die höchste Festentschädigung<br />

des Verwaltungsrats betrug CHF 116 000.<br />

Der Gesamtbetrag der Entschädigung aller Mitglieder der<br />

Geschäftsleitung, inklusive Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />

betrug CHF 1 553 840 zuzüglich Leistungsanteile und andere<br />

Entschädigungen von CHF 383 275 (in der Folge des Abgangs<br />

eines Mitglieds der Geschäftsleitung und des Eintritts eines<br />

neuen Mitglieds betrifft dieser Betrag nur fünf von sechs<br />

Mitgliedern). Die höchste fixe Entschädigung betrug<br />

CHF 350 000 zuzüglich Leistungsanteile und andere Entschädigungen<br />

von CHF 96 000.<br />

46<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Kostenkontrolle<br />

Die Kostenkontrolle ist ein anhaltender Prozess, der alle Mitarbeitenden<br />

mit Budgetverantwortung betrifft. Zur Erleichterung<br />

dieser Aufgabe besitzen diese einen direkten Zugang<br />

zum Management Information System, das über verschiedene<br />

Berichte mit allen Buchhaltungs- und Budgetinformationen<br />

in Echtzeit verfügt. Diese Berichte werden von der Dienststelle<br />

Controlling erarbeitet und aktualisiert.<br />

Finanz- und Strategiekontrolle, Reporting<br />

Die Dienststelle Controlling ist für die Finanzkontrolle<br />

zuständig. Sie überwacht in Zusammenarbeit mit ihren<br />

Ansprechpartnern in den Abteilungen die Einhaltung des<br />

Fünfjahresfinanzplans als Teil des Business Development<br />

Plans, das Jahresbudget und das Executive Information<br />

System (EIS), das in einer vierteljährlichen Revision des<br />

Budgets besteht. Die Entscheidungsgrundlage für die<br />

Festlegung der Flugsicherungsgebühren ist das Jahresbudget.<br />

Die Balanced Scorecard (BSC) dient der Kontrolle der strategischen<br />

Vorgaben auf allen hierarchischen Unternehmensstufen.<br />

Mit der Corporate Management Review (CMR) prüft<br />

skyguide Prozesse und Resultate und leitet nach Bedarf<br />

Korrekturmassnahmen ein.<br />

Unternehmensweites Risikomanagement<br />

Skyguide besitzt seit einigen Jahren ein fortschrittliches<br />

System für das Sicherheitsmanagement im operationellen<br />

Bereich. Zur Gewährleistung des nachhaltigen Unternehmenserfolgs<br />

hat skyguide <strong>2006</strong> einen unternehmensweiten<br />

Risk Management Prozess eingeführt und sich zu einer<br />

ganzheitlichen und systematischen Risikobewältigung<br />

verpflichtet. Das Enterprise Risk Management (ERM) leistet<br />

dabei als ein Instrument der Corporate Governance einen<br />

Beitrag zur Risikotransparenz und unterstützt das<br />

Management in der Entscheidungsfindung. Mit einem<br />

stufengerechten Risk Assessment werden konkrete Risikoszenarien<br />

nach Eintretenswahrscheinlichkeit und Auswirkung<br />

bewertet und priorisiert. Durch die Aggregation und<br />

Konsolidierung der Risiken wird ein Risikoprofil erstellt. Die<br />

Risikoeigner legen Strategien und Massnahmen zur Risikobewältigung<br />

fest und setzen diese zusammen mit der Linie um.<br />

Mit einem adäquaten Monitoring wird die Risikosituation<br />

und Massnahmenumsetzung halbjährlich überprüft. Ein<br />

jährlicher Risikobericht zu Händen des Verwaltungsrats zeigt<br />

die aktuelle Risikosituation und Veränderung der Risikopositionen<br />

auf.<br />

Gegenwärtig hat die Geschäftsleitung, unterstützt durch<br />

Stabsstellen, ein Risk Assessment top down durchgeführt,<br />

wobei 71 Risikoszenarien bewertet und in einem<br />

umfassenden Risikoregister aufgenommen wurden. Davon<br />

sind 21 als Schlüsselrisiken bestimmt worden. In einer<br />

späteren Phase sollen diese Risiken bottom up in den<br />

Abteilungen oder Prozessen identifiziert, bewertet und in<br />

Risikoprofilen dargestellt werden. Bestehende oder im<br />

Aufbau befindliche operationelle Risikomanagementsysteme<br />

(etwa in den Bereichen Security, Safety, Finanzen oder<br />

Projekte) bleiben weiter bestehen und werden entsprechend<br />

den spezifischen Bedürfnissen weiterentwickelt. Die Durchlässigkeit<br />

zum ERM wird dabei sichergestellt.<br />

Formal basiert des ERM System auf einem vom Verwaltungsrat<br />

verabschiedeten Risk Policy Statement, einer Risk<br />

Policy Directive, die Organisation, Risikotoleranz, Risikoakzeptanz<br />

sowie Elemente des Risk Prozesses beschreibt,<br />

und einem entsprechenden Handbuch.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 47


Prozessverbesserung, Quality Management System<br />

Die Erfüllung des Leistungsauftrages erfordert ein Managementsystem,<br />

das alle Anforderungen und Bedürfnisse der<br />

Kunden, der Vorgaben der Aufsichtsbehörde sowie weiterer<br />

Anspruchsgruppen berücksichtigt. Das skyguide Quality<br />

Management System ist umfassend und basiert auf dem<br />

skyguide Process Model, das alle Geschäftsprozesse abbildet.<br />

Alle Prozesse sind so ausgerichtet, dass skyguide ihre Verantwortung<br />

für einen sicheren, wirtschaftlichen und flüssigen<br />

Flugverkehr vollumfänglich wahrnehmen kann. Dabei wird<br />

das ganze Unternehmen mit den Beziehungen zu seinem<br />

Umfeld einbezogen. Ständige Verbesserung ist ein wichtiger<br />

Eckpfeiler zur Erreichung der Unternehmensziele. Eine<br />

jährlich stattfindende Corporate Management Review (CMR)<br />

bewertet die Wirksamkeit des Managementsystems auf<br />

Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit. Bei Bedarf<br />

werden Korrekturmassnahmen eingeleitet.<br />

Externe Revision<br />

PricewaterhouseCoopers AG ist seit 1996 Revisionsstelle der<br />

skyguide und seit 2001 Konzernprüferin. Die leitende<br />

Revisorin, Corinne Pointet, ist seit 2005 für das Revisionsmandat<br />

verantwortlich.<br />

Revisionshonorar und zusätzliche Honorare<br />

PricewaterhouseCoopers AG stellte skyguide im<br />

Geschäftsjahr <strong>2006</strong> rund CHF 155 000 in Rechnung für<br />

Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Prüfung der<br />

statutarischen Jahresrechnung und der konsolidierten<br />

Jahresrechnung. Der Gesamtbetrag der Honorare betrug<br />

CHF 702 000.<br />

PricewaterhouseCoopers AG hat am 9. März <strong>2006</strong> mit dem<br />

Verwaltungsratsausschuss »Finanzen und Audit« getagt.<br />

Im Herbst 2005 erfolgte die Zertifizierung des QMS nach<br />

ISO 9001:2000 für das gesamte Unternehmen. Das Luftfahrtinformationsmanagement<br />

(AIM) als Teil des Unternehmens<br />

ist seit Längerem zertifiziert und behält auf weiteres sein<br />

Zertifikat. Die aus dem Zertifizierungsaudit gemachten<br />

Auflagen wurden in einem ausserordentlichen Audit im<br />

Februar <strong>2006</strong> überprüft und sind erfüllt worden. Vorgeschlagene<br />

Verbesserungen sind weitgehend umgesetzt<br />

worden. Das alljährlich stattfindende Aufrechterhaltungsaudit<br />

hat im Herbst <strong>2006</strong> stattgefunden. Die Auditoren haben<br />

keine Abweichungen zur Norm 9001:2000 festgestellt und<br />

konnten Fortschritte im Reifegrad des Quality Management<br />

Systems attestieren.<br />

Massnahmen zu Prozessverbesserungen wurden bereits<br />

seit 1991 aufgrund der Resultate von regelmässigen TriNET<br />

Audits im Flugsicherungsbereich verwirklicht. Diese in<br />

Kooperation mit der deutschen und österreichischen Flugsicherung<br />

durchgeführten Audits wurden 2003 auch auf den<br />

Bereich Technik ausgeweitet. Heute werden interne Audits<br />

in allen Bereichen durchgeführt und dies vermehrt<br />

prozessorientiert.<br />

48<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Barbara Brunner<br />

Daily Operations Manager, Bezirksleitstelle,<br />

Genf<br />

»Es hat sich einiges getan in der Flugsicherung,<br />

seit ich als erste Frau in Genf am Radar meine<br />

Arbeit begann. Als Dienstleiterin bin ich heute<br />

für die Bezirksleitstelle Genf verantwortlich. Ein<br />

fantastischer Beruf. Noch sind wir Frauen in der<br />

Minderheit. Ich wünsche mir, dass sich auch das<br />

bald ändern wird.«<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 49


Finanzen


Statutarische Jahresrechnung<br />

Erfolgsrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Flugsicherungserträge 329 497 351 203<br />

Übrige Betriebserträge 7 144 2 561<br />

Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen 4 464 103<br />

Total Betriebserträge 341 105 353 867<br />

Total Personalkosten 215 936 205 881<br />

Eurocontrol-Kosten 0 2 324<br />

Meteo-Aufwand 18 795 17 252<br />

Übrige eingekaufte FS-Dienstleistungen 4 267 4 013<br />

Mietleitungen 2 076 1 939<br />

Materialaufwand, Unterhalt, Wartung 12 516 10 571<br />

Liegenschaftsaufwand 12 572 15 134<br />

Energie 2 668 2 414<br />

Verwaltungsaufwand 15 386 12 086<br />

Delkredere (2005: Auflösung) 220 – 456<br />

Ausserplanmässige Abschreibungen 3 929 4 873<br />

Abschreibungen 50 013 31 276<br />

Total übriger Betriebsaufwand 122 442 101 426<br />

Total Betriebsaufwand 338 378 307 307<br />

Betriebsergebnis 2 727 46 560<br />

Finanzertrag 5 009 4 360<br />

Finanzaufwand 8 080 7 708<br />

Finanzergebnis – 3 071 –3 348<br />

Bruttoergebnis – 344 43 212<br />

Kostenüberschuss SFS-Rechnung n–1 0 – 19 000<br />

Kostenüberschuss AFS-Rechnung n – 1 0 – 10 497<br />

Ertragsüberschuss SFS-Rechnung n – 2 6 923 11 012<br />

Ertragsüberschuss AFS-Rechnung n – 1 3 303 0<br />

Auflösung Gebührenabgrenzungen 10 226 –18 485<br />

Ertragsüberschuss SFS-Rechnung n + 1 bis n + 6 0 – 6 926<br />

Kostenüberschuss SFS-Rechnung n + 2 8 534 0<br />

Ertragsüberschuss AFS-Rechnung n+1 0 – 3 303<br />

Kostenüberschuss AFS-Rechnung n + 1 380 0<br />

Bildung Gebührenabgrenzungen 8 914 –10 229<br />

Nettoergebnis 18 796 14 498<br />

52<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Bilanzen per 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005<br />

in KCHF 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Aktiven<br />

Umlaufvermögen<br />

Flüssige Mittel 125 465 130 234<br />

Forderungen gegenüber den Konzerngesellschaften 212 18<br />

Forderungen und Vorschüsse 37 359 36 132<br />

Derivative Finanzinstrumente 2 004 0<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 18 217 22 988<br />

Total Umlaufvermögen 183 257 189 372<br />

Anlagevermögen<br />

Langfristige Finanzanlagen 15 000 15 000<br />

Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte 8 554 1 442<br />

Sachanlagen 391 842 396 388<br />

Beteiligungen an den Konzerngesellschaften 1 606 1 476<br />

Wertschriften 266 165<br />

Immaterielle Anlagen 72 653 49 744<br />

Total Anlagevermögen 489 921 464 215<br />

Total Aktiven 673 178 653 587<br />

Passiven<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6 243 10 140<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 62 500 0<br />

Derivative Finanzinstrumente 8 286 2 453<br />

Verbindlichkeiten gegenüber den Konzerngesellschaften 90 52<br />

Erhaltene Vorschüsse und übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 5 940 7 798<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten 92 707 87 593<br />

Kurzfristige Rückstellungen 5 414 8 146<br />

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 181 180 116 182<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Langfristige Rückstellungen 628 725<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 198 543 260 752<br />

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 44 497 46 394<br />

Total langfristige Verbindlichkeiten 243 668 307 871<br />

Total Fremdkapital 424 848 424 053<br />

Eigenkapital<br />

Aktienkapital 100 000 100 000<br />

Allgemeine Reserven 14 225 13 500<br />

Übrige Reserven 115 125 101 299<br />

Gewinnvortrag 184 237<br />

Jahresergebnis 18 796 14 498<br />

Total Eigenkapital 248 330 229 534<br />

Total Passiven 673 178 653 587<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 53


Anhang zur statutarischen Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

Skyguide, die Schweizerische Aktiengesellschaft für zivile und<br />

militärische Flugsicherung (nachfolgend skyguide), ist im<br />

Rahmen des von der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

erteilten Mandats tätig. Dieses Mandat untersteht dem<br />

Bundesgesetz über die Luftfahrt (LFG) und den entsprechenden<br />

Verordnungen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz an der<br />

Route de Pré-Bois 15-17, Meyrin (Schweiz).<br />

Grundlage für die Erstellung der Rechnung<br />

Die Jahresrechnung wird gemäss dem Schweizer Obligationenrecht<br />

erstellt. Die angewandten Buchführungsgrundsätze<br />

entsprechen den Prinzipien für den Abschluss der Jahresrechnung<br />

per 31. Dezember <strong>2006</strong>.<br />

Forderungen und Vorschüsse<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Gebührenforderungen bei Inkassostellen 29 644 26 884<br />

Übrige Forderungen 7 228 8 126<br />

Vorauszahlungen zugunsten<br />

der Pensionskasse 1 416 1 938<br />

Andere Forderungen im Zusammenhang<br />

mit den Personalkosten 1 970 2 379<br />

Ausstehende MWST 1 873 2 634<br />

Delkredere – 4 772 – 5 829<br />

Total Forderungen und Vorschüsse 37 359 36 132<br />

Eventualverpflichtungen<br />

a) Bürgschaften<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Oberzolldirektion: Sicherheit<br />

für provisorische Verzollungen 160 160<br />

Industrie-und Handelskammer<br />

von Zürich und Genf (<strong>2006</strong>): Carnets ATA 63 33<br />

Total 223 193<br />

Diese Kautionen wurden bei der Berner Kantonalbank<br />

hinterlegt.<br />

b) Garantieverpflichtungen<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Mietgarantien zu Gunsten<br />

der MitarbeiterInnen 65 97<br />

Total 65 97<br />

Diese Garantien wurden bei der Berner und Genfer<br />

Kantonalbank hinterlegt.<br />

c) Übrige Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />

Skyguide hat für <strong>2006</strong> eine Rückstellung über KCHF 555<br />

im Zusammenhang mit den nicht von den Rechtsschutzversicherungen<br />

übernommenen Anwaltskosten getätigt<br />

(im Rahmen der Strafuntersuchung zum tragischen Unfall<br />

vom 1. Juli 2002 über Überlingen einvernommenes Nicht-<br />

FVL-Personal). Im Zusammenhang mit diesem Unfall<br />

wurden keine weiteren Rückstellungen getätigt. Dieser<br />

Entscheid stützt sich auf die zum Zeitpunkt des Unfalls<br />

geltende Deckung der Rechtsschutz- und Haftpflichtversicherung<br />

(CHF 500 Mio.). Diese Versicherungen werden jährlich<br />

erneuert, und die Deckung wird der Marktentwicklung<br />

angepasst (Haftpflichtdeckung am 31. Dezember <strong>2006</strong>:<br />

CHF 1,5 Mrd.).<br />

54<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


d) Swissair<br />

Die Swissair Schweizerische Luftverkehr Aktiengesellschaft<br />

(nachstehend Swissair) bezahlte am 4. Oktober 2001 den<br />

Betrag von 21 832 492 Franken an die Unique (Flughafen<br />

Zürich AG) für die Flughafengebühren für den Monat<br />

Juli 2001. Dieser Betrag umfasste auch die skyguide geschuldeten<br />

Flugsicherungsgebühren in Höhe von 3 243 938 Franken.<br />

Am 2. Oktober 2001 stellte die Swissair den Flugbetrieb ein,<br />

weil die Liquidität für eine Weiterführung fehlte. Im<br />

Anschluss daran stellte die Swissair ein Begehren um Nachlassstundung,<br />

welchem am 5. Oktober 2001 stattgegeben<br />

wurde. Mit Datum vom 23. Mai 2005 hat der Liquidator der<br />

Swissair Schweizerische Luftverkehr AG in Nachlassliquidation<br />

die erwähnte Zahlung angefochten und zurückgefordert.<br />

Der Liquidator argumentiert, dass mit dieser Zahlung Unique<br />

(Flughafen Zürich AG) gegenüber anderen Gläubigern<br />

begünstigt worden sei. Unique (Flughafen Zürich AG) sowie<br />

skyguide beurteilen diese Zahlung aus heutiger Sicht als<br />

rechtmässig. Am 17. November 2005 wurde von der Swissair<br />

vertreten durch den Liquidator, beim Handelsgericht, fristgerecht<br />

Klage eingereicht. Ein Entscheid des Handelsgerichtes<br />

wird im Verlauf des Jahres 2007 erwartet.<br />

Anleihensobligation<br />

Emissionsdatum 19. Oktober 2004<br />

Rückzahlungsdatum 19. Oktober 2011<br />

Betrag in CHF 200 000 000<br />

Zinssatz 2,625 %<br />

SWX-Kotierung Valorennummer 1 957 462<br />

SWX-Kotierung ISIN-Nummer<br />

CH0019574620<br />

Sonderbestimmungen im Zusammenhang<br />

mit den Darlehensverträgen<br />

Gewisse Finanzverbindlichkeiten sind mit Sonderbedingungen<br />

verbunden, deren Nichteinhaltung zur sofortigen<br />

Kündigung gewisser Darlehen führen könnte.<br />

Es handelt sich um folgende Bedingungen:<br />

– direkte Beteiligung des Bundes am Kapital des Darlehensnehmers<br />

von mindestens 51%;<br />

– Haftpflichtdeckung von mindestens 500 Mio.<br />

Schweizer Franken;<br />

– Eigenkapital (Aktienkapital, Reserven und Gewinnvortrag)<br />

von 30% der statutarischen Bilanzsumme<br />

von skyguide SA.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 55


Weitere nicht bilanzierte Verpflichtungen<br />

Operating Leasingverträge<br />

Die Fälligkeiten der Operating<br />

Leasingverträge betragen:<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Im ersten Jahr 474 335<br />

Im zweiten bis und mit im fünften Jahr 519 580<br />

Nach dem fünften Jahr 7 60<br />

Total 1 000 975<br />

Brandversicherungswert der Sachanlagen<br />

in MCHF 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Brandversicherungswerte<br />

der Sachanlagen 648,19 541,38<br />

Total 648,19 541,38<br />

Die Tabelle oben zeigt die Verpflichtungen von skyguide in<br />

Bezug auf die Operating-Leasing-Verträge. Sie betreffen nur<br />

die Miete von Fotokopiergeräten sowie von Servern und<br />

Programmen für die Verwaltungsinformatik. Die Verpflichtungen<br />

werden auf der Grundlage der geltenden Verträge für<br />

die vereinbarte Vertragslaufzeit berechnet.<br />

Tochtergesellschaften von skyguide<br />

<strong>2006</strong> <strong>2006</strong> <strong>2006</strong> 2005 2005 2005<br />

Durch<br />

Durch<br />

skyguide<br />

skyguide<br />

liberiertes<br />

liberiertes<br />

Beteiligung Stimmanteil Aktienkapital Beteiligung Stimmanteil Aktienkapital<br />

Name der Gesellschaften Tätigkeit Land in % in % (KCHF) in % in % (KCHF)<br />

skysoft-atm SA Softwareentwicklung Schweiz 76 94 324 70 70 70<br />

skynav SA Holding Belgien 100 100 96 100 100 96<br />

swisscontrol SA Inaktiv Schweiz 100 100 50 100 100 50<br />

470 216<br />

Der Gesamtbetrag von KCHF 470 in der Bilanz<br />

beinhaltet KCHF 50 nicht liberiertes Kapital zugunsten<br />

von swisscontrol SA.<br />

Am 17. Mai und 9. Oktober <strong>2006</strong> erhöhte skyguide ihre<br />

Beteiligung an skysoft-atm SA auf 76% (KCHF 324).<br />

56<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Aktienkapital<br />

Die Schweizerische Eidgenossenschaft hält 99,91375% des<br />

Gesellschaftskapitals.<br />

Das Aktienkapital beträgt CHF 100 000 000 und ist in<br />

10 000 000 vollliberierte Namensaktien im Wert von je<br />

CHF 10 aufgeteilt. Die Kapitalstruktur ist 2004, 2005 und<br />

<strong>2006</strong> unverändert geblieben. Es wurden keine Vorzugsaktien<br />

ausgegeben.<br />

Gemäss dem Bundesgesetz über die Luftfahrt gehört die<br />

Kapitalmehrheit der Schweizerischen Eidgenossenschaft.<br />

Laut Statuten der Gesellschaft muss diese Beteiligung<br />

mindestens 51% betragen.<br />

<strong>2006</strong> und 2005 wurden keine Dividenden ausbezahlt.<br />

Auflösung und Bildung von Gebührenabgrenzungen<br />

Die Übernahmen und Überträge von Über- und Unterdeckungen<br />

sind eine Besonderheit der Branche und durch die<br />

»Grundsätze zur Festlegung der Gebührengrundlage für<br />

Streckenflugsicherungsdienstleistungen und Grundsätze zur<br />

Berechnung der Einheitstarife« von Eurocontrol sowie die<br />

Flugsicherungsverordnung geregelt.<br />

Am 8. Oktober 2004 beschloss der erweiterte Eurocontrol-<br />

Ausschuss, dass die Über- oder Unterdeckung bei der<br />

Streckenflugsicherung auf das übernächste Jahr oder einen<br />

Zeitraum von maximal sechs Jahren (Jahre n+1 bis n+6)<br />

übertragen wird.<br />

Eine Unterdeckung entspricht einem negativen Jahresergebnis<br />

der Flugsicherungsrechnung. Der Betrag der Unterdeckung<br />

wird in der Anflugsicherung bei der Berechnung der<br />

Tarife des Folgejahres (Jahr n+1) und in der Überflugsicherung<br />

über einen Zeitraum von maximal sechs Jahren (Jahr<br />

n+1 bis n+6) wieder berücksichtigt. Diese Zahlen erscheinen<br />

als Erhöhung in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im<br />

Konto »aktive Rechnungsabgrenzungsposten« für den im<br />

Folgejahr wiederzuerlangenden Teil und im Konto<br />

»Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte« für die<br />

nachfolgenden Jahre.<br />

Eine Überdeckung entspricht einem positiven Jahresergebnis<br />

der Flugsicherungsrechnung. Der Betrag der Überdeckung<br />

wird in der Anflugsicherung bei der Berechnung der Tarife<br />

des Folgejahres (Jahr n+1) und in der Überflugsicherung<br />

über einen Zeitraum von maximal sechs Jahren (Jahr n+1 bis<br />

n+6) wieder berücksichtigt. Die Überdeckung bei den<br />

militärischen Flugsicherungsdienstleistungen wird im<br />

Folgejahr (n+1) zurückerstattet. Diese Zahlen erscheinen als<br />

Abzug in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Konto<br />

»passive Rechnungsabgrenzungsposten« für den im Folgejahr<br />

geschuldeten Teil und im Konto »Übrige langfristige Verbindlichkeiten«<br />

für die nachfolgenden Jahre.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 57


Vorschlag des Verwaltungsrats<br />

Vorschlag des Verwaltungsrats zur Verwendung des Bilanzgewinns <strong>2006</strong><br />

Antrag des<br />

Beschluss der<br />

Verwaltungsrats<br />

Generalversammlung<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Zuweisung an die allgemeine Reserve 900 725<br />

Zuweisung an die übrigen Reserven 17 100 14 010<br />

Vortrag auf neue Rechnung 796 0<br />

Total 18 796 14 735<br />

58<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Bericht der Revisionsstelle<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 59


Konsolidierte Jahresrechnung<br />

Konsolidierte Erfolgsrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005<br />

abgeschlossenen Geschäftsjahre<br />

in KCHF Erläuterung <strong>2006</strong> 2005<br />

Flugsicherungserträge 329 497 351 203<br />

Übrige Betriebserträge 10 701 4 950<br />

Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen 4 464 103<br />

Total Betriebserträge 1 344 662 356 256<br />

Total Personalkosten 2 218 310 208 544<br />

Eurocontrol-Kosten 0 2 324<br />

Meteo-Aufwand 18 795 17 252<br />

Übrige eingekaufte FS-Dienstleistungen 4 267 4 013<br />

Mietleitungen 2 076 1 939<br />

Materialaufwand, Unterhalt, Wartung 12 455 10 391<br />

Liegenschaftsaufwand 12 572 15 133<br />

Energie 2 668 2 414<br />

Verwaltungsaufwand 16 092 12 294<br />

Delkredere (2005: Auflösung) 3 969 – 455<br />

Ausserplanmässige Abschreibungen 4 3 815 4 873<br />

Abschreibungen 49 845 31 196<br />

Total übriger Betriebsaufwand 123 554 101 374<br />

Total Betriebsaufwand 341 864 309 918<br />

Betriebsergebnis 2 798 46 338<br />

Finanzertrag 5 5 066 4 366<br />

Finanzaufwand 6 8 088 7 716<br />

Finanzergebnis – 3 022 –3 350<br />

Ergebnis vor Steuern – 224 42 988<br />

Steuern 7 98 100<br />

Ergebnis nach Steuern – 322 42 888<br />

Minderheitsanteile 13 200<br />

Ergebnis nach Minderheitsanteilen – 335 42 688<br />

Kostenüberschuss SFS-Rechnung n – 1 0 – 19 000<br />

Kostenüberschuss AFS-Rechnung n–1 0 –10 497<br />

Ertragsüberschuss SFS-Rechnung n – 2 6 923 11 012<br />

Ertragsüberschuss AFS-Rechnung n – 1 3 303 0<br />

Auflösung Gebührenabgrenzungen 8 10 226 – 18 485<br />

Ertragsüberschuss AFS-Rechnung n + 1 0 –3 303<br />

Ertragsüberschuss SFS-Rechnung n + 1 bis n + 6 0 – 6 926<br />

Kostenüberschuss AFS-Rechnung n + 1 380 0<br />

Kostenüberschuss SFS-Rechnung n + 2 8 534 0<br />

Bildung Gebührenabgrenzungen 9 8 914 – 10 229<br />

Nettoergebnis 18 805 13 974<br />

60<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Konsolidierte Bilanzen per 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005<br />

in KCHF Erläuterung 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Aktiven<br />

Umlaufvermögen<br />

Flüssige Mittel 10 127 886 133 031<br />

Forderungen und Vorschüsse 11 37 438 36 762<br />

Derivative Finanzinstrumente 17 2 004 0<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 12 18 392 23 033<br />

Total Umlaufvermögen 185 720 192 826<br />

Anlagevermögen<br />

Langfristige Finanzanlagen 13 951 14 464<br />

Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte 13 8 554 1 442<br />

Sachanlagen 14 390 260 393 938<br />

Wertschriften 436 335<br />

Immaterielle Anlagen 15 71 249 49 570<br />

Total Anlagevermögen 484 450 459 749<br />

Total Aktiven 670 170 652 575<br />

Passiven<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6 290 10 532<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 16 62 500 0<br />

Derivative Finanzinstrumente 17 8 356 2 482<br />

Erhaltene Vorschüsse und übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 18 6 025 7 851<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten 19 93 375 88 735<br />

Kurzfristige Rückstellungen 20 5 511 8 226<br />

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 182 057 117 826<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Langfristige Rückstellungen 21 628 725<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 16 198 543 260 752<br />

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 22 44 497 46 394<br />

Total langfristige Verbindlichkeiten 243 668 307 871<br />

Total Fremdkapital 425 725 425 697<br />

Eigenkapital<br />

Aktienkapital 23 100 000 100 000<br />

Allgemeine Reserven 14 245 13 520<br />

Übrige Reserven 112 461 99 171<br />

Fair Value Reserve – 1 171 – 565<br />

Kumulierte Umrechnungsdifferenzen 6 2<br />

Gewinnvortrag 11 245<br />

Jahresergebnis 18 805 13 974<br />

Total Eigenkapital exkl. Minderheitsanteile 244 357 226 347<br />

Minderheitsanteile 88 531<br />

Total Eigenkapital 244 445 226 878<br />

Total Passiven 670 170 652 575<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 61


Konsolidierte Mittelflussrechnungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong> und 2005<br />

abgeschlossenen Geschäftsjahre<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Betriebsaktivitäten<br />

Nettoergebnis 18 805 13 974<br />

Abschreibungen 49 845 31 196<br />

Ausserplanmässige Abschreibungen 3 815 4 873<br />

Zinsertrag – 1 494 –1 129<br />

Zinsaufwand und Aufwand aus Zinsdeckungsinstrumenten 7 452 7 679<br />

Steuern 98 100<br />

Minderheitsanteile 13 200<br />

Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen – 4 464 – 102<br />

Langfristige Rückstellungen – 97 0<br />

Negativer Fair Value der Zins- und / oder Währungsdeckungsgeschäfte – 606 – 574<br />

Kursgewinn auf zum Verkauf verfügbaren Wertschriften –101 – 62<br />

Veränderung der Forderungen und Vorschüsse – 676 4 224<br />

Veränderung der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten – 2 424 39 852<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 4 242 – 7 171<br />

Veränderung der erhaltenen Vorschüsse und übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten – 1 826 2 083<br />

Veränderung der passiven Rechnungsabgrenzungsposten 3 507 – 9 298<br />

Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen – 2 715 3 418<br />

Veränderung der aktiven derivativen Finanzinstrumente – 2 004 1<br />

Veränderung der passiven derivativen Finanzinstrumente 6 387 – 1 242<br />

Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit 69 273 88 022<br />

Bezahlte Steuern – 16 – 140<br />

Bezahlte Zinsen – 6 401 –6 995<br />

Erhaltene Zinsen 1 478 1 129<br />

Netto Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit 64 334 82 016<br />

› › ›<br />

62<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


› › ›<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Investitionstätigkeiten<br />

Verminderung / (Erhöhung) der langfristigen Finanzanlagen 0 – 15 000<br />

Investitionen in Sachanlagen, netto – 67 916 – 50 210<br />

Verfauf von Sachanlagen 11 147 102<br />

Investitionen in immaterielle Anlagen, netto – 10 552 – 61 058<br />

Anschaffungen eigener Aktien der Gesellschaften der Gruppe – 556 0<br />

Netto Mittelfluss aus Investitionstätigkeit – 67 877 – 126 166<br />

Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeiten<br />

Langfristige vorausbezahlte Erträge und erhaltene Vorschüsse –1 897 14 702<br />

Erhöhung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten 291 222<br />

Netto Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit –1 606 14 924<br />

Fremdwährungsumrechnungsdifferenz 4 0<br />

Veränderung der flüssigen Mittel – 5 145 – 29 226<br />

Flüssige Mittel per 1. Januar 133 031 162 257<br />

Flüssige Mittel per 31. Dezember 127 886 133 031<br />

Veränderung der flüssigen Mittel – 5 145 – 29 226<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 63


Konsolidierter Nachweis der Eigenkapitalveränderungen für die am 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

und 2005 abgeschlossenen Geschäftsjahre<br />

Aktien- Allgemeine Übrige Fair Value<br />

in KCHF kapital Reserven Reserven Reserve<br />

Eigenkapital per 1. Januar 2005 100 000 12 920 89 410 9<br />

Anpassung der Cashflow-Absicherung an den Fair Value<br />

– umklassiert und im Nettoergebnis erfasst –29<br />

– umklassiert und von den Sachanlagen abgezogen –9<br />

Transfer an die Reserven 600 9 553<br />

Neubewertung der zum Verkauf verfügbaren Wertschriften<br />

– umklassiert und im Nettoergebnis erfasst – 536<br />

Veränderung des Konsolidierungskreises 208<br />

Jahresergebnis<br />

Eigenkapital per 31. Dezember 2005 100 000 13 520 99 171 – 565<br />

Anpassung der Cashflow-Absicherung an den Fair Value<br />

– umklassiert und im Nettoergebnis erfasst –40<br />

Umrechnungsdifferenzen Fremdwährungen<br />

Transfer an die Reserven 725 13 483<br />

Neubewertung der Zinsdeckungsinstrumente<br />

– nicht realisierte Gewinne (und Verluste) – 566<br />

Kauf von eigenen Aktien in den konsolidierten Gesellschaften – 649<br />

Veränderung des Konsolidierungskreises 456<br />

Jahresergebnis<br />

Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2006</strong> 100 000 14 245 112 461 -1 171<br />

64<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Kumulierte<br />

Total ohne<br />

Umrechnungs- Gewinn- Jahres- Minderheits- Minderheitsdifferenzen<br />

vortrag gewinn beteiligungen beteiligungen Total<br />

2 7 10 391 212 739 540 213 279<br />

– 29 –29<br />

–9 –9<br />

238 – 10 391 0 0<br />

– 536 – 536<br />

208 – 209 –1<br />

13 974 13 974 200 14 174<br />

2 245 13 974 226 347 531 226 878<br />

– 40 – 40<br />

4 4 4<br />

– 234 – 13 974 0 0<br />

– 566 – 566<br />

– 649 – 649<br />

456 – 456 0<br />

18 805 18 805 13 18 818<br />

6 11 18 805 244 357 88 244 445<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 65


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

Allgemeine Informationen<br />

Skyguide, Schweizerische Aktiengesellschaft für zivile und<br />

militärische Flugsicherung (nachstehend skyguide), ist im<br />

Rahmen des von der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

erteilten Mandats tätig. Dieses Mandat untersteht dem<br />

Bundesgesetz über die Luftfahrt (LFG) und den entsprechenden<br />

Verordnungen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz an der<br />

Route de Pré-Bois 15-17, Meyrin (Schweiz).<br />

Beziehungen zur Eidgenossenschaft<br />

Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist der Hauptaktionär<br />

von skyguide. Gemäss dem Bundesgesetz über die Luftfahrt<br />

gehört die Kapitalmehrheit der Schweizerischen Eidgenossenschaft.<br />

Laut Statuten der Gesellschaft muss diese Beteiligung<br />

mindestens 51% betragen. Eine Verringerung der Beteiligung<br />

der Eidgenossenschaft bedürfte einer Gesetzesänderung<br />

durch die Eidgenössischen Räte. Ein solcher Beschluss könnte<br />

unter gewissen Umständen dem Referendum unterstehen. Als<br />

Mehrheitsaktionär verfügt die Eidgenossenschaft über die<br />

Macht, alle Entscheidungen der Generalversammlung der<br />

Gesellschaft einschliesslich der Wahl der Verwaltungsratsmitglieder<br />

zu kontrollieren.<br />

Geschäftsbeziehungen mit der Eidgenossenschaft<br />

Skyguide unterhält verschiedene Geschäftsbeziehungen mit<br />

der Eidgenossenschaft oder anderen, sich in deren Mehrheitsbesitz<br />

befindlichen Gesellschaften. Diese Geschäfte umfassen<br />

unter anderem: Zahlung der befreiten Flüge durch die Eidgenossenschaft<br />

und Vorschüsse des Bundes für den Bau des<br />

neuen Gebäudekomplexes in Wangen bei Dübendorf. Diese<br />

Transaktionen werden zu den üblichen Marktbedingungen<br />

durchgeführt.<br />

Grundlage für die Erstellung<br />

der konsolidierten Jahresrechnung<br />

Die konsolidierte Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung<br />

mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung<br />

Swiss GAAP-FER und gemäss den spezifischen, in der<br />

Branche geltenden Regeln erstellt.<br />

In Übereinstimmung mit den für diese Industrie spezifischen<br />

Regeln wendet skyguide die »Grundsätze zur Festlegung der<br />

Gebührengrundlage für Überflugsicherungsdienstleistungen<br />

und Grundsätze zur Berechnung der Einheitstarife« von<br />

Eurocontrol sowie die Flugsicherungsverordnung an. Die<br />

Behandlung der Unter- und Überdeckungen ergibt sich aus<br />

diesen Dokumenten.<br />

Die Konzernrechnung wurde nach dem Grundsatz der<br />

historischen Kosten erstellt, mit Ausnahme der zum Fair<br />

Value bewerteten Posten »derivative Finanzinstrumente« und<br />

der »zum Verkauf verfügbaren Finanzinstrumente«. Die<br />

Buchführung folgt dem Konzept der Periodenabgrenzung.<br />

Alle in den Konsolidierungskreis einbezogenen Gesellschaften<br />

schliessen ihre Rechnung zum 31. Dezember ab.<br />

Damit die beiden Geschäftsjahre miteinander verglichen<br />

werden können, wurden bestimmte Elemente aus dem<br />

Jahr 2005 umgegliedert (Änderung der Rubrik), damit sie<br />

der Präsentation von <strong>2006</strong> entsprechen.<br />

Konsolidierungskreis und -methode<br />

Die konsolidierte Jahresrechnung umfasst die Rechnung von<br />

skyguide sowie die in den Konsolidierungskreis einbezogenen<br />

Tochtergesellschaften.<br />

Änderung des Konsolidierungskreises<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> erhöhte skyguide ihre Beteiligung an<br />

skysoft-atm SA durch den Kauf bestehender Aktien um 6%.<br />

Unter Berücksichtigung des Kaufs eigener Aktien durch die<br />

skysoft-atm SA erhöhte sich die Stimmrechtsbeteiligung<br />

um 24,39%.<br />

66<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Tochtergesellschaften von skyguide<br />

<strong>2006</strong> <strong>2006</strong> <strong>2006</strong> 2005 2005 2005<br />

Durch<br />

Durch<br />

skyguide<br />

skyguide<br />

liberiertes<br />

liberiertes<br />

Beteiligung Stimmanteil Aktienkapital Beteiligung Stimmanteil Aktienkapital<br />

Name der Gesellschaften Tätigkeit Land in % in % (KCHF) in % in % (KCHF)<br />

skysoft-atm SA Softwareentwicklung Schweiz 76 94 324 70 70 70<br />

skynav SA Holding Belgien 100 100 96 100 100 96<br />

swisscontrol SA Inaktiv Schweiz 100 100 50 100 100 50<br />

470 216<br />

Skyguide konsolidiert diejenigen Gesellschaften gemäss der<br />

Methode der Vollkonsolidierung, an denen sie zu über 50%<br />

beteiligt ist oder direkt oder indirekt die ausschliessliche<br />

Kontrolle ausübt.<br />

Die Aktiven und Passiven dieser Gesellschaften sowie die<br />

Aufwände und Erträge werden vollständig in die konsolidierte<br />

Jahresrechnung übernommen. Die etwaigen Anteile der<br />

Minderheitsaktionäre am Eigenkapital und am Jahresergebnis<br />

erscheinen in der konsolidierten Bilanz und der konsolidierten<br />

Erfolgsrechnung gesondert. Der Anteil der Minderheitsaktionäre<br />

wird separat im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Die konzerninternen Forderungen, Schulden, Erträge,<br />

Aufwände und Gewinne werden bei der Konsolidierung<br />

eliminiert.<br />

Am 17. Mai <strong>2006</strong> und am 9. Oktober <strong>2006</strong> erhöhte skyguide<br />

ihre Beteiligung an skysoft-atm SA auf 76% (KCHF 324).<br />

Umrechnung in Schweizer Franken<br />

Die konsolidierte Jahresrechnung wird in Schweizer Franken<br />

(CHF) erstellt und in Tausend Schweizer Franken (KCHF)<br />

dargestellt. Die Tochtergesellschaften des Konzerns reichen<br />

ihre Finanzabschlüsse in Lokalwährung ein. Die Umrechnung<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung der ausländischen Tochtergesellschaft<br />

(skynav SA) erfolgt zum Durchschnittskurs<br />

des Jahres, während die Bilanz zum Kurs am Bilanzstichtag<br />

gemäss den von der eidgenössischen Steuerverwaltung<br />

veröffentlichten Sätzen umgewandelt wird.<br />

Die Umrechnungsdifferenzen, die bei der Umrechnung der<br />

Bilanzposten entstehen, werden im Eigenkapital verbucht.<br />

Die Umrechnungsdifferenz zwischen dem Ergebnis zum<br />

Durchschnittskurs und dem Bilanzergebnis wird im Eigenkapital<br />

verbucht.<br />

Kapitalkonsolidierung<br />

Der Buchwert der Beteiligungen wird durch die Verrechnung<br />

mit dem Anteil des zum Zeitpunkt des Erwerbs oder der<br />

Gründung der Tochtergesellschaften bewerteten Eigenkapitals<br />

eliminiert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der<br />

angelsächsischen Methode (purchase method).<br />

Genehmigung der Konzernrechnung<br />

Die konsolidierte Jahresrechnung wurde vom Verwaltungsrat<br />

an seiner Sitzung vom 4. April 2007 freigegeben und muss<br />

noch von der Generalversammlung am 9. Mai 2007<br />

genehmigt werden.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 67


Buchführungsgrundsätze<br />

Die Buchführungsgrundsätze von skysoft-atm SA und<br />

swisscontrol SA folgen den Buchführungsgrundsätzen von<br />

skyguide. Skynav SA untersteht den belgischen Regeln. Jene<br />

Jahresrechnung wird an die Buchführungsgrundsätze von<br />

skyguide angepasst.<br />

Die wichtigsten bei der Erstellung der Konzernrechnung<br />

von skyguide verwendeten Buchführungsgrundsätze werden<br />

nachfolgend erläutert:<br />

Fremdwährungen<br />

Berichtswährung<br />

Die Bestandteile der Jahresrechnung von skyguide werden in<br />

der Währung angegeben, die am besten der wirtschaftlichen<br />

Realität der Transaktion entspricht. Die Jahresrechnung wird<br />

in Schweizer Franken (CHF), der Berichtswährung von<br />

skyguide, präsentiert.<br />

Fremdwährungstransaktionen<br />

Die Transaktionen in Fremdwährungen werden zum<br />

Schlusskurs des Vormonats in die Berichtswährung<br />

umgerechnet. Die aus der Abwicklung dieser Transaktionen<br />

sowie aus der Neubewertung der am Stichtag in Fremdwährungen<br />

erfassten Bilanzpositionen resultierenden<br />

Wechselkursgewinne und/oder -verluste werden in der<br />

Erfolgsrechnung erfasst, ausser wenn diese Transaktionen als<br />

»Cashflow Hedge« bezeichnet werden. In diesem Fall wird<br />

die Wechselkursdifferenz im Eigenkapital verbucht.<br />

Flüssige Mittel<br />

Diese Position umfasst die Kontokorrentguthaben sowie<br />

gegebenenfalls die kurzfristigen Anlagen. Diese Transaktionen<br />

werden zu den Anschaffungskosten verbucht. Diese<br />

Positionen werden zum Schlusskurs des Abschlussmonats in<br />

die Berichtswährung umgerechnet.<br />

Forderungen<br />

Die Forderungen werden gemäss dem ursprünglich in<br />

Rechnung gestellten Betrag verbucht. Rückstellungen für<br />

Verluste aus Forderungen erfolgen gestützt auf eine<br />

Überprüfung der offenen Posten am Ende des Zeitraums,<br />

wenn die entsprechenden Beträge mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

uneinbringlich sind. Eine endgültig uneinbringliche<br />

Forderung wird gelöscht.<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Diese Position umfasst den im Voraus bezahlten, im<br />

folgenden Geschäftsjahr zu verbuchenden Aufwand sowie<br />

die einzunehmenden Erträge.<br />

Wertschriften<br />

Die Wertschriften werden als zum Verkauf verfügbar<br />

betrachtet und im Anlagevermögen ausgewiesen. Sie werden<br />

zu ihrem Marktwert am Stichtag bewertet. Die Neubewertungen<br />

sowie die Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von<br />

Wertpapieren werden als Finanzertrag bzw. Finanzaufwand<br />

verbucht.<br />

Sachanlagen<br />

Die Sachanlagen werden zu den Anschaffungskosten<br />

abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Die<br />

Abschreibungen werden linear und aufgrund der folgenden<br />

Nutzungsdauer pro Sachanlagenkategorie berechnet:<br />

Abschreibungsdauer<br />

Art der Sachanlagen<br />

(Jahre)<br />

Gebäude 7 bis 33<br />

Grundstücke<br />

Keine Abschreibung<br />

Anlagen im Bau<br />

Keine Abschreibung<br />

Gebäudeinfrastruktur 4 bis 20<br />

Fahrzeuge 4 bis 5<br />

Flugsicherungsanlagen 3 bis 40<br />

Mobiliar 1 bis 8<br />

EDV-Material (ohne Flugsicherungsanlagen) 3 bis 5<br />

Messgeräte und Werkzeuge 8<br />

Instruktions- und Simulationsanlagen 1 bis 8<br />

Die Nettoverluste aus der Ausserbetriebsetzung von<br />

Sachanlagen sind in der Erfolgsrechnung als »ausserplanmässige<br />

Abschreibungen« verbucht.<br />

Die Zinsen auf Darlehen zur Finanzierung des Erwerbs von<br />

Sachanlagen sind in der Erfolgsrechnung unter »Finanzaufwand«<br />

verbucht.<br />

Die Kosten für Reparaturen und Wartung sind in der Erfolgsrechung<br />

unter »Materialaufwand, Unterhalt und Wartung«<br />

verbucht. Bei grösseren Renovierungsarbeiten werden die<br />

Kosten aktiviert und über die Lebensdauer der ersetzten Teile<br />

abgeschrieben, jedoch maximal über die Restlaufzeit des<br />

zugrunde liegenden Aktivums.<br />

Die spezifisch einer Sachanlage zuzuordnenden Wechselkursgewinne<br />

und -verluste aus Deckungsgeschäften werden in der<br />

entsprechenden Sachanlageposition verbucht.<br />

Die Forschungskosten für laufende Projekte werden nicht als<br />

Sachanlagen, sondern zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als<br />

Aufwand verbucht.<br />

68<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Immaterielle Anlagen<br />

Die immateriellen Anlagen werden zu den Anschaffungskosten<br />

abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet.<br />

Die Abschreibungen erfolgen linear und gestützt auf eine<br />

allgemeine Nutzungsdauer von drei bis acht Jahren.<br />

Die vom Unternehmen geschaffenen immateriellen Anlagen<br />

(vor allem Flugsicherungssoftware) werden seit dem<br />

Geschäftsjahr 2005 aktiviert und sind in der Rubrik<br />

»Software« enthalten.<br />

Die vom Unternehmen erworbenen immateriellen Anlagen<br />

sind in dieser Rubrik zu ihrem Anschaffungswert abzüglich<br />

Abschreibung enthalten. Der Wert der vor dem Geschäftsjahr<br />

2005 erworbenen Software wurde neu berechnet und ist<br />

in dieser Rubrik enthalten.<br />

Goodwill<br />

Der Abschreibungszeitraum für den Goodwill wird bei<br />

der Anschaffung festgelegt. Die aktuelle Abschreibungsdauer<br />

beträgt fünf Jahre.<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

Alle Darlehen werden zum Zeitpunkt des Mittelzuflusses<br />

zum erhaltenen Nettowert verbucht.<br />

Die Anleihensobligation wird anfänglich zum Nettowert<br />

und anschliessend zu den fortgeführten Anschaffungskosten<br />

verbucht.<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Diese Position umfasst den im laufenden Jahr zu verbuchenden,<br />

jedoch erst im folgenden Geschäftsjahr zu<br />

bezahlenden Aufwand sowie die kurz- und langfristigen,<br />

im Voraus eingenommenen Erträge.<br />

Rückstellungen<br />

Eine Rückstellung wird dann gebildet, wenn das<br />

Unternehmen aus einem Ereignis der Vergangenheit eine<br />

gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung besitzt,<br />

wenn ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem<br />

Nutzen (flüssige Mittel) zur Erfüllung dieser Verpflichtung<br />

wahrscheinlich ist (d.h. mehr dafür als dagegen spricht) und<br />

eine verlässliche Schätzung dieser Verpflichtung möglich ist.<br />

Auflösung und Bildung von Gebührenabgrenzungen<br />

Die Übernahmen und Überträge von Über- und Unterdeckungen<br />

sind eine Besonderheit der Flugsicherungsbranche<br />

und durch die »Grundsätze zur Festlegung der Gebührengrundlage<br />

für Streckenflugsicherungsdienstleistungen und<br />

Grundsätze zur Berechnung der Einheitstarife« von<br />

Eurocontrol sowie die Flugsicherungsverordnung geregelt.<br />

Am 8. Oktober 2004 beschloss der erweiterte Eurocontrol-<br />

Ausschuss, dass die Über- oder Unterdeckung bei der<br />

Streckenflugsicherung entweder auf das übernächste Jahr<br />

(Jahr n+2) oder über einen Zeitraum von maximal sechs<br />

Jahren (Jahre n+1 bis n+6) verteilt wird.<br />

Eine Unterdeckung entspricht einem negativen Jahresergebnis<br />

der Flugsicherungsrechnung. Der Betrag der Unterdeckung<br />

wird in der Anflugsicherung bei der Berechnung der<br />

Tarife des Folgejahres (Jahr n+1) und in der Überflugsicherung<br />

über einen Zeitraum von maximal sechs Jahren<br />

(Jahr n+1 bis n+6) wieder berücksichtigt. Diese Zahlen<br />

erscheinen als Erhöhung in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

sowie im Konto »aktive Rechnungsabgrenzungsposten«<br />

für den im Folgejahr wiederzuerlangenden Teil und im Konto<br />

»Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte« für die<br />

nachfolgenden Jahre.<br />

Eine Überdeckung entspricht einem positiven Jahresergebnis<br />

der Flugsicherungsrechnung. Der Betrag der Überdeckung<br />

wird in der Anflugsicherung bei der Berechnung der Tarife<br />

des Folgejahres (Jahr n+1) und in der Überflugsicherung<br />

über einen Zeitraum von maximal sechs Jahren (Jahr n+1<br />

bis n+6) wieder berücksichtigt. Die Überdeckung bei den<br />

militärischen Flugsicherungsdienstleistungen wird im<br />

Folgejahr (n+1) zurückerstattet. Diese Zahlen erscheinen als<br />

Abzug in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Konto<br />

»passive Rechnungsabgrenzungsposten« für den im Folgejahr<br />

geschuldeten Teil und im Konto »Übrige langfristige Verbindlichkeiten«<br />

für die nachfolgenden Jahre.<br />

Erträge<br />

Die Erträge werden dann verbucht, wenn die Dienstleistung<br />

erbracht wurde. Die Beträge werden in der Erfolgsrechnung<br />

exklusive Steuern erfasst.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 69


Finanzinstrumente und Derivate<br />

Skyguide nutzt derivative Finanzprodukte zur Absicherung<br />

bestimmter Wechselkurs-, Zins- und Kreditrisiken im<br />

Rahmen der ordentlichen Geschäftstätigkeit. Diese<br />

Instrumente werden auf der Grundlage des Transaktionsdatums<br />

(»trade date«) verbucht.<br />

Die derivativen Finanzinstrumente bestehen aus Devisenterminkontrakten,<br />

Devisenoptionen, gekreuzten Devisen-Swaps<br />

sowie Zins-Swaps und -Swaptions, CDS (credit default swap)<br />

und CDO (collaterized debt obligation).<br />

Die Fair-Value-Absicherung umfasst die Derivate zur<br />

Abdeckung des Wechselkurs- und/oder Zins- und/oder<br />

Kreditrisikos. Der Gewinn oder Verlust aus der Neubewertung<br />

dieser Instrumente zur Fair-Value-Absicherung wird entweder<br />

in der Erfolgsrechnung oder im Eigenkapital verbucht.<br />

Die Cashflow-Absicherung beinhaltet die derivativen Finanzinstrumente<br />

zur Deckung der Risiken im Zusammenhang<br />

mit den Liquiditätsflüssen aus zukünftigen Transaktionen<br />

(Wechselkurse und/oder Zinsen) und der Risiken in Bezug<br />

auf den Kauf von Anlagen in Fremdwährungen. Der aus der<br />

Neubewertung der Cashflow-Absicherungsinstrumente zum<br />

Fair Value stammende, nicht realisierte Gewinn oder Verlust<br />

wird im Eigenkapital verbucht, sofern die Risikoabsicherung<br />

effizient ist. Diese Überprüfung erfolgt regelmässig und<br />

mindestens einmal pro Quartal. Wird das Instrument als<br />

unwirksam betrachtet, wird der kumulierte Gewinn oder<br />

Verlust aus der Neubewertung zum Fair Value unverzüglich<br />

in der Erfolgsrechnung verbucht. Wenn die von einem Absicherungsinstrument<br />

betroffene Position ein Anlagevermögen<br />

ist, werden die vorher im Eigenkapital aufgeführten<br />

kumulierten Gewinne und Verluste dieses Absicherungsinstruments<br />

in den Kosten für den Erwerb des Anlagepostens<br />

verbucht. Wenn die abgesicherte Position ein Finanzierungsinstrument<br />

ist, werden die entsprechenden kumulierten<br />

Gewinne und Verluste des Absicherungsinstruments als Teil<br />

des Darlehens verbucht.<br />

Vorsorgeplan<br />

Der Konzern trägt die Kosten der beruflichen Vorsorge<br />

sämtlicher Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebenen<br />

aufgrund der gesetzlichen Vorschriften. Alle Vorsorgepläne<br />

unterstehen gemäss den Statuten von skyguide dem<br />

Schweizer Recht. Die Vorsorgeverbindlichkeiten sowie das zu<br />

ihrer Deckung dienende Vermögen werden von einer<br />

juristisch unabhängigen Vorsorgeeinrichtung verwaltet. Die<br />

Organisation, Verwaltung und Finanzierung der Vorsorgepläne<br />

richten sich nach dem Gesetz (BVG), der Stiftungsurkunde<br />

sowie den geltenden Vorsorgereglementen.<br />

Geschäfte mit nahe stehenden Personen<br />

Gemäss der Norm Swiss GAAP-FER 15 gelten die Geschäfte<br />

mit der Eidgenossenschaft, einschliesslich der Departemente<br />

und anderer Gesellschaften, bei denen der Bund Mehrheitsaktionär<br />

ist, nicht als Geschäfte mit nahe stehenden Personen.<br />

70<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Risikomanagement<br />

Wechselkursrisiko<br />

Der Schweizer Franken ist die Berichtswährung des<br />

Konzerns. Skyguide erhält einen erheblichen Teil ihrer<br />

Erträge in Euro. Die Ausgaben werden mehrheitlich in<br />

Schweizer Franken und Euro getätigt. Verschiedene Verträge<br />

über den Kauf von Anlagevermögen lauten auf Britische<br />

Pfund und US-Dollar. Die Wechselkursschwankungen<br />

gegenüber dem Schweizer Franken können sich somit stark<br />

auf die Unternehmensergebnisse auswirken. Zur Verringerung<br />

dieses Risikos tätigt das Unternehmen unter Beachtung<br />

der vom Verwaltungsrat genehmigten Regeln bestimmte<br />

Deckungsgeschäfte (Optionen, Devisentermingeschäfte,<br />

Swaps etc.) auf dem Devisenmarkt.<br />

Das Hauptziel dieses Risikomanagements ist:<br />

a) das Vermeiden von erheblichen Wechselkursverlusten bei<br />

Positionen gegenüber der Berichtswährung und<br />

b) die Beschränkung der Ertragsschwankungen im Zusammenhang<br />

mit den Kursfluktuationen der Fremdwährungen.<br />

Zinsrisiko<br />

Skyguide zielt vor allem auf einen Schutz vor einem<br />

erheblichen Anstieg des Nettozinsaufwandes aufgrund der<br />

Marktzinsschwankungen ab. Wegen der Position als Nettokreditnehmer<br />

erfolgt das Zinsrisikomanagement vor allem in<br />

Bezug auf das Verhältnis zwischen dem festverzinslichen und<br />

dem variabel verzinslichen Teil der Nettoschulden. Um die<br />

negativen Auswirkungen des Nettozinsaufwandes im Zusammenhang<br />

mit einem möglichen Marktzinsanstieg zu<br />

begrenzen, behält skyguide einen festverzinslichen Anteil der<br />

Nettoschulden von mindestens 50% bei.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Skyguide trägt dieses Risiko beim Ausfall von Forderungen<br />

oder bei einem Refinanzierungsproblem. Die Liquiditätslage<br />

des Konzerns wird proaktiv überwacht, um sicherzustellen,<br />

dass skyguide ihren Verpflichtungen jederzeit<br />

nachkommen kann.<br />

Kreditrisiko<br />

Die Gesellschaft ist dem Kreditrisiko hauptsächlich<br />

gegenüber den Fluggesellschaften als Kunden von skyguide<br />

ausgesetzt.<br />

Abhängigkeit von der nationalen Fluggesellschaft:<br />

Am 22. März 2005 gaben Swiss und Lufthansa den Abschluss<br />

einer Vereinbarung über die Übernahme und Integration von<br />

Swiss in die Lufthansa-Gruppe bekannt. Swiss und Lufthansa<br />

machen 29% der von skyguide insgesamt eingenommenen<br />

Gebühren aus (2005: 27%).<br />

Die 15 grössten Kunden machen 62% der eingenommenen<br />

Gebühren aus (2005: fast 60%).<br />

Ein Geschäftsrückgang dieser Kunden würde sich negativ<br />

auf den Ertrag des Unternehmens auswirken. Aufgrund des<br />

Prinzips der vollständigen Kostendeckung (Übertrag der<br />

Über- und Unterdeckungen) ist skyguide diesem Risiko<br />

jedoch nur vorübergehend ausgesetzt.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 71


Erläuterungen zur konsolidierten<br />

Jahresrechnung per 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

1. Betriebserträge<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Streckenflugsicherungs-Ertrag (SFS) 202 665 218 246<br />

Gebührenbefreite Streckenflugsicherung 3 952 4 033<br />

Anflugsicherungs-Ertrag (AFS) 88 826 89 123<br />

Entschädigung der Luftwaffe 29 762 30 568<br />

Übrige Flugsicherungsertrage 4 292 9 233<br />

Total Flugsicherungserträge 329 497 351 203<br />

Übrige Betriebserträge 10 701 4 950<br />

Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen 4 464 103<br />

Total übrige Betriebserträge 15 165 5 053<br />

Total Betriebserträge 344 662 356 256<br />

Die Position »Übriger Flugsicherungsertrag« umfasst die<br />

Einnahmen aus Verträgen für Wartung und Unterhalt,<br />

Instruktion, Ausbildung und technischer Beratung.<br />

Die Position »Übrige Betriebserträge« umfasst die Erträge aus<br />

der Gebäudevermietung sowie anderen Leistungen.<br />

2. Personalkosten<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Löhne und Zulagen 177 389 177 072<br />

Vergütungen und Abfindungen 10 973 7 793<br />

Sozialversicherungen 41 317 45 434<br />

Übrige Personalkosten (brutto) 15 370 13 587<br />

Kapitalisierte interne Stunden<br />

(siehe Erläuterung 15) – 26 739 – 35 342<br />

Total Personalkosten 218 310 208 544<br />

Die Sozialversicherungen umfassen die Arbeitgeberbeiträge<br />

an die berufliche Vorsorge gemäss nachfolgender Tabelle:<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Beiträge des Arbeitgebers 27 063 31 800<br />

Die Beiträge des Arbeitgebers für <strong>2006</strong> beinhalten einen<br />

Betrag von KCHF 3 524, der aus den Arbeitgeberbeitragsreserven<br />

bezahlt wurde (siehe Anmerkung 27).<br />

Die durchschnittliche Anzahl Personaleinheiten einschliesslich<br />

der Auszubildenden betrug 1 352 im Jahr <strong>2006</strong><br />

gegenüber 1 335 im Jahr 2005.<br />

3. Nettodelkredere<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Delkredere (SFS) 322 116<br />

Delkredere (AFS) – 126 – 1 681<br />

Delkredere (übrige) 773 1 110<br />

Total Delkredere, netto (2005: Auflösung) 969 – 455<br />

4. Ausserplanmässige Abschreibungen<br />

<strong>2006</strong> wurden ausserplanmässige Abschreibungen im Betrag<br />

von KCHF 3 939 verbucht (2005: KCHF 4 873).<br />

Die ausserplanmässigen Abschreibungen des Geschäftsjahres<br />

<strong>2006</strong> von KCHF 3 343 ergaben sich vor allem aus dem Stopp<br />

des Programms UAC (Upper Aera Control Centre).<br />

Die übrigen ausserplanmässigen Abschreibungen resultierten<br />

aus im Aufbau befindlichen Vermögenswerten, bei denen eine<br />

Neubeurteilung zeigte, dass sie nicht mehr den Aktivierungskriterien<br />

gemäss den Normen Swiss GAAP-FER entsprachen,<br />

sowie aus der vorzeitigen Ausserbetriebnahme von Anlagen.<br />

5. Finanzertrag<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Zinsertrag 1 494 1 129<br />

Devisentransaktionsverluste<br />

und -gewinne – Nettogewinn 548 381<br />

Erträge auf Devisendeckungsinstrumenten 161 769<br />

Ertrag QTE Lease (siehe Erläuterung 19) 2 134 2 025<br />

Ertrag CDO (siehe Erläuterung 19) 628 0<br />

Übriger Finanzertrag 101 62<br />

Total Finanzertrag 5 066 4 366<br />

6. Finanzaufwand<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Zinsaufwand 7 452 7 411<br />

Devisentransaktionsverluste<br />

und -gewinne – Nettoverlust 30 33<br />

Aufwand auf Devisendeckungsinstrumenten 121 0<br />

Aufwand auf Zinsdeckungsinstrumenten 0 268<br />

Aufwand CDS (siehe Erläuterung 19) 478 0<br />

Übriger Finanzaufwand 7 4<br />

Total Finanzaufwand 8 088 7 716<br />

72<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


7. Steuern<br />

Skyguide ist gemäss Artikel 40, Absatz 3 des Bundesgesetzes<br />

über die Luftfahrt vom 21. Dezember 1948 von sämtlichen<br />

Steuern des Bundes, der Kantone und Gemeinden befreit.<br />

Die anderen Gesellschaften sind in ihrem jeweiligen Land<br />

steuerpflichtig.<br />

8. Auflösung Gebührenabgrenzungen<br />

Diese Position stellt den Übertrag der Aufwandunter- oder<br />

Überdeckung des Vorjahres (Jahr n–1) bei den Anflugtätigkeiten<br />

und des Vorvorjahres (Jahr n–2) bei den Streckenflugtätigkeiten<br />

dar.<br />

9. Bildung Gebührenabgrenzungen<br />

Diese Position umfasst den Übertrag der Aufwandsunterund/oder<br />

-überdeckung der Streckenflug- und Anflugtätigkeiten<br />

des Jahres n auf die Folgejahre. Der kumulierte<br />

Aufwandüberschuss des laufenden Jahres (Jahr n) bei den<br />

Anflugtätigkeiten wird auf die Luftraumbenützer des<br />

Folgejahres (Jahr n+1) überwälzt. Der 2004 entstandene<br />

Aufwand im Zusammenhang mit der Einstellung des<br />

ATMAS-Programms wird auf zwei Jahre (2005 und <strong>2006</strong>)<br />

verteilt. Der Ertragsüberschuss des laufenden Jahres (Jahr n)<br />

bei den Überflugtätigkeiten wird über sechs Jahre (Jahr n+1<br />

bis n+6) an die Luftraumbenützer weitergegeben. Der<br />

Ertragsüberschuss bei der militärischen Flugsicherung wird<br />

im Folgejahr (Jahr n+1) zurückerstattet.<br />

10. Flüssige Mittel<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Flüssige Mittel 13 567 63 031<br />

Kurzfristige Finanzanlagen 114 319 70 000<br />

Total Flüssige Mittel 127 886 133 031<br />

Durchschnittlicher Zinssatz<br />

der kurzfristigen Anlagen 1.28 % 0.71 %<br />

Durchschnittliche Dauer<br />

der kurzfristigen Anlagen (Tage) 32 39<br />

11. Forderungen und Vorschüsse<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Gebührenforderungen bei Inkassostellen 29 644 26 885<br />

Übrige Forderungen 8 069 8 753<br />

Vorauszahlungen zugunsten<br />

der Pensionskasse 1 416 1 938<br />

Andere Forderungen im Zusammenhang<br />

mit den Personalkosten 1 970 2 379<br />

Ausstehende MWST 1 876 2 636<br />

Delkredere –5 537 – 5 829<br />

Total Forderungen und Vorschüsse 37 438 36 762<br />

12. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Einzunehmende Erträge:<br />

Unterdeckung AFS 380 0<br />

Einzunehmende Erträge: übrige 14 132 19 090<br />

Vorausbezahlter Aufwand 3 880 3 943<br />

Total aktive<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 18 392 23 033<br />

13. Vorschüsse und andere langfristige Vermögenswerte<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Vorauszahlungen zugunsten<br />

der Pensionskasse 0 1 422<br />

Einzunehmende Erträge:<br />

Unterdeckung SFS n +2 8 534 0<br />

Übrige 20 20<br />

Total Vorschüsse und andere<br />

langfristige Vermögenswerte 8 554 1 442<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 73


14. Sachanlagen<br />

Total<br />

Grundstücke<br />

in KCHF Gebäude Grundstücke und Gebäude<br />

Anschaffungswerte<br />

Stand per 1. Januar 2005 129 545 2 227 131 772<br />

Zugänge 3 615 0 3 615<br />

Umbuchungen 2 898 0 2 898<br />

Abgänge 0 0 0<br />

Stand per 31. Dezember 2005 136 058 2 227 138 285<br />

Abschreibungen<br />

Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar 2005 – 39 447 0 – 39 447<br />

Abschreibungen – 7 608 0 – 7 608<br />

Ausserplanmässige Abschreibungen 0 0 0<br />

Wiedereingliederung kumulierter Abschreibungen 0 0 0<br />

Kumulierte Abschreibungen der Umbuchungen – 229 0 – 229<br />

Kumulierte Abschreibungen der Abgänge 0 0 0<br />

Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember 2005 – 47 284 0 – 47 284<br />

Buchwert per 31. Dezember 2005 88 774 2 227 91 001<br />

Anschaffungswerte<br />

Stand per 1. Januar <strong>2006</strong> 136 058 2 227 138 285<br />

Zugänge 4 502 0 4 502<br />

Umbuchungen 90 473 0 90 473<br />

Abgänge 10 117 0 10 117<br />

Stand per 31. Dezember <strong>2006</strong> 220 916 2 227 223 143<br />

Abschreibungen<br />

Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar <strong>2006</strong> – 47 284 0 – 47 284<br />

Abschreibungen – 10 372 0 – 10 372<br />

Ausserplanmässige Abschreibungen –43 0 –43<br />

Kumulierte Abschreibungen der Umbuchungen 43 0 43<br />

Kumulierte Abschreibungen der Abgänge 3 504 0 3 504<br />

Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember <strong>2006</strong> – 54 152 0 – 54 152<br />

Buchwert per 31. Dezember <strong>2006</strong> 166 764 2 227 168 991<br />

74<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Total<br />

Ausbildungs- Sachanlagen<br />

und<br />

ohne<br />

Anlagen Infrastruktur FS-Anlagen EDV-Material Simulations- Grundstücke<br />

im Bau Gebäude Fahrzeuge (FS-A) Mobiliar (ohne FS-A) Messgeräte anlagen und Gebäude Total<br />

189 209 29 776 1 806 189 261 13 940 15 916 10 355 15 323 465 586 597 358<br />

29 611 157 273 13 762 906 1 007 492 387 46 595 50 210<br />

– 1 603 – 119 – 152 – 24 276 – 1 493 – 1 840 – 932 –11 141 –41 556 – 38 658<br />

4 040 0 32 1 666 1 771 3 072 1 600 414 12 595 12 595<br />

213 177 29 814 1 895 177 081 11 582 12 011 8 315 4 155 458 030 596 315<br />

0 – 15 110 – 1 174 – 131 450 – 11 787 – 8 800 – 8 748 – 12 571 – 189 640 – 229 087<br />

0 – 2 891 – 248 – 12 411 – 840 –3 233 – 328 – 207 – 20 158 – 27 766<br />

– 4 040 0 0 0 0 – 97 0 0 – 4 137 – 4 137<br />

4 040 0 0 24 853 0 0 0 0 28 893 28 893<br />

0 28 185 10 202 1 807 157 416 9 243 22 038 21 809<br />

0 0 0 679 1 771 3 447 1 600 414 7 911 7 911<br />

0 – 17 973 – 1 237 – 108 127 – 9 049 – 8 526 – 7 060 –3 121 – 155 093 – 202 377<br />

213 177 11 841 658 68 954 2 533 3 485 1 255 1 034 302 937 393 938<br />

213 177 29 814 1 895 177 081 11 582 12 011 8 315 4 155 458 030 596 315<br />

47 638 74 288 11 199 2 437 938 398 442 63 414 67 916<br />

– 164 087 0 212 33 074 5 927 – 2 053 77 10 568 – 116 282 – 25 809<br />

3 486 3 053 81 14 365 338 407 4 2 038 23 772 33 889<br />

93 242 26 835 2 314 206 989 19 608 10 489 8 786 13 127 381 390 604 533<br />

0 – 17 973 – 1 237 – 108 127 – 9 049 – 8 526 – 7 060 –3 121 – 155 093 – 202 377<br />

0 – 2 600 – 265 – 18 437 – 1 264 – 1 719 –285 – 451 – 25 021 – 35 393<br />

– 3 486 0 0 – 81 0 –60 0 –41 –3 668 – 3 711<br />

3 486 0 – 112 8 366 – 1 602 1 849 – 2 –8 322 3 663 3 706<br />

0 2 941 81 14 285 338 351 5 1 997 19 998 23 502<br />

0 – 17 632 – 1 533 – 103 994 – 11 577 – 8 105 – 7 342 – 9 938 – 160 121 – 214 273<br />

93 242 9 203 781 102 995 8 031 2 384 1 444 3 189 221 269 390 260<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 75


15. Immaterielle Anlagen<br />

Total<br />

immaterielle<br />

in KCHF Software Goodwill Übrige Anlagen<br />

Anschaffungswerte<br />

Stand per 1. Januar 2005 45 0 7 52<br />

Zugänge 59 827 1 231 0 61 058<br />

Umbuchungen 12 447 0 0 12 447<br />

Abgänge 6 741 0 0 6 741<br />

Stand per 31. Dezember 2005 65 578 1 231 7 66 816<br />

Abschreibungen<br />

Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar 2005 – 7 0 – 7 –14<br />

Abschreibungen – 3 246 – 184 0 – 3 430<br />

Ausserplanmässige Abschreibungen –736 0 0 – 736<br />

Wiedereingliederung kumulierter Abschreibungen 701 0 0 701<br />

Kumulierte Abschreibungen der Umbuchungen – 20 319 0 0 – 20 319<br />

Kumulierte Abschreibungen der Abgänge 6 552 0 0 6 552<br />

Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember 2005 – 17 055 – 184 – 7 –17 246<br />

Buchwert per 31. Dezember 2005 48 523 1 047 0 49 570<br />

Anschaffungswerte<br />

Stand per 1. Januar <strong>2006</strong> 65 578 1 231 7 66 816<br />

Zugänge 10 552 0 0 10 552<br />

Umbuchungen 25 809 0 0 25 809<br />

Abgänge 371 125 0 496<br />

Stand per 31. Dezember <strong>2006</strong> 101 568 1 106 7 102 681<br />

Abschreibungen<br />

Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar <strong>2006</strong> – 17 055 – 184 – 7 – 17 246<br />

Abschreibungen –14 264 – 188 0 – 14 452<br />

Ausserplanmässige Abschreibungen –104 0 0 – 104<br />

Kumulierte Abschreibungen der Umbuchungen 98 0 0 98<br />

Kumulierte Abschreibungen der Abgänge 272 0 0 272<br />

Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember <strong>2006</strong> – 31 053 – 372 – 7 –31 432<br />

Buchwert per 31. Dezember <strong>2006</strong> 70 515 734 0 71 249<br />

Die vom Unternehmen geschaffenen immateriellen<br />

Anlagen (vor allem Flugsicherungssoftware) werden seit<br />

dem Geschäftsjahr 2005 aktiviert und sind in der Rubrik<br />

»Software« enthalten.<br />

Der Wert der vor dem Geschäftsjahr 2005 erworbenen Software<br />

wurde neu berechnet und ist in dieser Rubrik enthalten.<br />

Der Betrag der festen Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Lieferanten für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen<br />

Anlagen belief sich am 31. Dezember <strong>2006</strong> auf<br />

KCHF 8 340 (31. Dezember 2005: KCHF 18 801).<br />

76<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


16. Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

Darlehen von Bankinstituten 62 500 0<br />

Total<br />

kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 62 500 0<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

Anleihensobligation 198 543 198 252<br />

Darlehen von Bankinstituten 0 62 500<br />

Total<br />

langfristige Finanzverbindlichkeiten 198 543 260 752<br />

Die langfristigen<br />

Finanzverbindlichkeiten sind innerhalb<br />

folgender Fristen rückzahlbar: <strong>2006</strong> 2005<br />

Im zweiten Jahr 0 22 500<br />

Im dritten bis fünften Jahr 198 543 40 000<br />

Nach dem fünften Jahr 0 198 252<br />

198 543 260 752<br />

in % <strong>2006</strong> 2005<br />

Gewichteter durchschnittlicher Zinssatz 2,7985 2,8063<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Zinssatzstruktur der Finanzverbindlichkeiten<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

mit festem Zinssatz 261 043 260 752<br />

Anleihensobligation<br />

Emissionsdatum 19. Oktober 2004<br />

Rückzahlungsdatum 19. Oktober 2011<br />

Betrag in CHF 200 000 000<br />

Zinssatz 2,625 %<br />

SWX-Kotierung Valorennummer 1 957 462<br />

SWX-Kotierung ISIN-Nummer<br />

CH0019574620<br />

Der Emissionskurs lag bei 100,75%.<br />

Vor der Ausgabe der Anleihensobligation wurde ein Zinsswap<br />

zur Absicherung eines Maximalzinssatzes abgeschlossen.<br />

Dieses Instrument war mit Kosten von KCHF 1 451 verbunden.<br />

Da es letztendlich nicht ausgeübt wurde, werden die<br />

Gesamtkosten von KCHF 1 451 über die Laufzeit der Obligation<br />

abgeschrieben.<br />

Sonderbestimmungen im Zusammenhang<br />

mit den Darlehensverträgen<br />

Gewisse Finanzverbindlichkeiten sind mit Sonderbedingungen<br />

verbunden, deren Nichteinhaltung zur sofortigen<br />

Kündigung gewisser Darlehen führen könnte.<br />

Es handelt sich um folgende Bedingungen:<br />

– direkte Beteiligung des Bundes am Kapital des<br />

Darlehensnehmers von mindestens 51%;<br />

– Haftpflichtdeckung von mindestens 500 Mio. Schweizer<br />

Franken;<br />

– Eigenkapital (Aktienkapital, Reserven und Gewinnvortrag)<br />

von 30% der statutarischen Bilanzsumme<br />

von skyguide SA.<br />

Der aktuelle Wert der Finanzverbindlichkeiten weicht nicht<br />

erheblich von ihrem Buchwert ab.<br />

Im Zusammenhang mit den Finanzverbindlichkeiten wurden<br />

keinerlei Bürgschaften oder Pfandrechte an Vermögenswerten<br />

ausgegeben.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 77


17. Derivative Finanzinstrumente<br />

Vertragswerte – netto Positiver Fair Value Negativer Fair Value<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005<br />

Fair Value-Absicherung<br />

Deviseninstrumente<br />

Devisenterminkontrakte 19 316 15 546 0 0 160 78<br />

Devisenoptionen 12 876 12 437 0 0 125 66<br />

Zins-Währungsswap 3 219 3 109 0 0 5 4<br />

Total Deviseninstrumente 35 411 31 092 0 0 290 148<br />

Zinsinstrumente<br />

Zins-Swaps 25 000 45 000 0 0 806 2 252<br />

Zins-Swaptions 20 000 5 000 3 0 0 53<br />

Total Zinsinstrumente 45 000 50 000 3 0 806 2 305<br />

Kreditinstrumente<br />

CDS (credit default swap – siehe Erläuterung 19) 117 620 0 2 001 0 0 0<br />

Synthetic CDO (synthetic collaterized debt obligation<br />

– siehe Erläuterung 19) 117 620 0 0 0 7 190 0<br />

Total Kreditinstrumente 235 240 0 2 001 0 7 190 0<br />

Cashflow-Absicherung<br />

Zinsinstrumente<br />

Zins-Swaps 0 0 0 0 70 29<br />

Total Zinsinstrumente 0 0 0 0 70 29<br />

Total in den Aktiven und Passiven erfasster Fair Value<br />

der derivativen Instrumente 315 651 81 092 2 004 0 8 356 2 482<br />

Die Fälligkeiten der Absicherungen der derivativen Finanzinstrumente betragen:<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Im ersten Jahr 70 411 51 092<br />

Im zweiten Jahr 5 000 20 000<br />

Im dritten bis und mit im fünften Jahr 5 000 10 000<br />

Nach dem fünften Jahr 235 240 0<br />

Total 315 651 81 092<br />

78<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


18. Erhaltene Vorschüsse und übrige kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Andere Verbindlichkeiten im<br />

Zusammenhang mit den Personalkosten 1 284 2 722<br />

Zu zahlende Mehrwertsteuer 4 223 4 692<br />

Andere Verbindlichkeiten 518 437<br />

Total erhaltene Vorschüsse und<br />

übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 6 025 7 851<br />

19. Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Vorausbezahlte Erträge: Überdeckung AFS 0 3 303<br />

Vorausbezahlte Erträge: Überdeckung SFS 6 926 6 923<br />

Vorausbezahlte Erträge:<br />

Überdeckung Militär 4 182 0<br />

Vorausbezahlte Erträge:<br />

QTE Lease Honorar 20 250 22 275<br />

Vorausbezahlte Erträge: übrige 50 429 36 883<br />

Aufgelaufene Kosten 11 588 19 351<br />

Total passive<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 93 375 88 735<br />

2001 und 2002 schloss skyguide mit einem ausländischen<br />

Investor zwei Verträge über einen »cross-border financial tax<br />

lease« ab und erhielt in diesem Zusammenhang Nettohonorare<br />

von CHF 30,9 Mio. Skyguide kompensierte die zugrunde<br />

liegende Schuld durch eine unwiderrufliche Anlage eines<br />

entsprechenden Betrags an Finanzaktiven bei zwei erstrangigen<br />

Finanzinstituten. Folglich wurden die Schuld und die<br />

entsprechenden Finanzaktiven aus der Bilanz herausgenommen.<br />

Skyguide ist im Rahmen dieses Vertrags zu keiner<br />

besonderen Leistung, ausser der im Rahmen des laufenden<br />

Geschäfts geltenden verpflichtet. Skyguide trägt die gesamten<br />

Risiken, behält sämtliche Gewinne im Zusammenhang mit<br />

dem Eigentum an den zugrunde liegenden Aktiven und<br />

geniesst im Wesentlichen die gleichen Nutzungsrechte wie<br />

vor dem Abschluss des Vertrags.<br />

Sämtliche Honorare aus diesen beiden Verträgen werden<br />

über deren Laufzeit (15 Jahre bis 2016) verteilt. Folglich<br />

erfasste skyguide im laufenden Geschäftsjahr einen entsprechenden<br />

Finanzertrag von CHF 2 Mio.<br />

Bestimmte Beträge sind nur im Fall einer Verletzung von<br />

Vertragsbestimmungen durch skyguide fällig.<br />

Während des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> hat skyguide beschlossen,<br />

das Kreditrisiko der unwiderruflichen Anlage von Finanzaktiven<br />

bei den zwei obenerwähnten Finanzinstituten<br />

zu reduzieren.<br />

Aus diesem Grund hat skyguide ein Kreditderivat abgeschlossen,<br />

genauer ein CDS (»credit default swap«), das<br />

bis 2016 läuft. Durch den Kauf dieses Instrumentes schützt<br />

sich skyguide vor der eventuellen Unfähigkeit eines der<br />

beiden oder der beiden Finanzinstitute, ihren Verpflichtungen<br />

nachzukommen. Die Kosten dieses Instrumentes<br />

waren von KCHF 2 589.<br />

Um diese Operation zu finanzieren hat skyguide ein zweites<br />

Kreditderivat abgeschlossen, und zwar ein synthetisches<br />

Portfolio von CDO (»collaterised debt obligation«). Dieses<br />

Portfolio beinhaltet verschiedene Debitorenpositionen, von<br />

denen keine mehr als 2% des gesamten Portfolios ausmachen<br />

kann. Es wird von einem erstklassigen Manager dynamisch<br />

verwaltet und von Standard & Poors überwacht. Durch den<br />

Kauf dieses Instrumentes hat sich skyguide verpflichtet, eine<br />

eventuelle Unfähigkeit eines Debitors, seinen Verpflichtungen<br />

nachzukommen, abzudecken, wenn der vorbestimmte<br />

Freibetrag erreicht wird. Die dafür erhaltene Prämie war<br />

von KCHF 8 202.<br />

Beide Instrumente werden zum Bilanzstichtag neu zu ihrem<br />

jeweiligen Marktwert bewertet; der Neubewertungsbetrag<br />

wird in der Erfolgsrechung erfasst.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 79


20. Kurzfristige Rückstellungen<br />

Total<br />

Rechts- Personal- kurzfristige<br />

in KCHF streitigkeiten bezogen Übrige Rückstellungen<br />

Per 1. Januar 2005 153 4 119 536 4 808<br />

Bildungen 1 828 2 322 220 4 370<br />

Verwendungen 0 463 310 773<br />

Auflösungen 0 62 117 179<br />

Per 31. Dezember 2005 1 981 5 916 329 8 226<br />

Per 1. Januar <strong>2006</strong> 1 981 5 916 329 8 226<br />

Bildungen 555 696 331 1 582<br />

Verwendungen 163 403 80 646<br />

Auflösungen 1 818 1 833 0 3 651<br />

Per 31. Dezember <strong>2006</strong> 555 4 376 580 5 511<br />

2005 umfassten die personalbezogenen Rückstellungen eine<br />

Restrukturierungsrückstellung in Höhe von KCHF 2 036.<br />

Während des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> wurde der nicht benötigte<br />

Teil dieser Rückstellung aufgelöst. Der Restrukturierungsplan<br />

musste aufgrund der Entwicklung gewisser Projekte und<br />

dem Ersatz gewisser Mitarbeitenden im Unternehmen<br />

angepasst werden.<br />

21. Langfristige Rückstellungen<br />

Total<br />

Standortin- langfristige<br />

in KCHF<br />

standstellung Rückstellungen<br />

Per 1. Januar 2005 725 725<br />

Bildungen 0 0<br />

Verwendungen 0 0<br />

Auflösungen 0 0<br />

Per 31. Dezember 2005 725 725<br />

Per 1. Januar <strong>2006</strong> 725 725<br />

Bildungen 0 0<br />

Verwendungen 97 97<br />

Auflösungen 0 0<br />

Per 31. Dezember <strong>2006</strong> 628 628<br />

22. Übrige langfristige Verbindlichkeiten<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Überdeckung SFS (n + 2) 0 6 926<br />

Vorauszahlung der Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft (Gebäudekomplex<br />

Wangen bei Dübendorf),<br />

in Aktienkapital wandelbar 36 178 28 978<br />

Andere 8 319 10 490<br />

Total übrige<br />

langfristige Verbindlichkeiten 44 497 46 394<br />

Die Rückstellung für die Standortinstandstellung entspricht<br />

den von skyguide eingegangenen Verpflichtungen zur Wiederherstellung<br />

des ursprünglichen Zustandes bestimmter, zurzeit<br />

gemieteter Räumlichkeiten, wenn skyguide diese verlässt.<br />

80<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


23. Aktienkapital<br />

Die Schweizerische Eidgenossenschaft hält 99,91375%<br />

des Gesellschaftskapitals.<br />

Das Aktienkapital beträgt CHF 100 000 000 und ist in<br />

10 000 000 vollliberierte Namenaktien im Wert von je<br />

CHF 10 aufgeteilt. Die Kapitalstruktur ist <strong>2006</strong> und 2005<br />

unverändert geblieben. Es wurden keine Vorzugsaktien<br />

ausgegeben.<br />

<strong>2006</strong> und 2005 wurden keine Dividenden ausbezahlt.<br />

24. Eventualverpflichtungen<br />

a) Bürgschaften<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Oberzolldirektion: Sicherheit<br />

für provisorische Verzollungen 160 160<br />

Industrie-und Handelskammer<br />

von Zürich und Genf (<strong>2006</strong>): Carnets ATA 63 33<br />

Total 223 193<br />

Diese Kautionen wurden bei der Berner Kantonalbank<br />

hinterlegt.<br />

b) Garantieverpflichtungen<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Mietgarantien zu Gunsten<br />

der MitarbeiterInnen 65 94<br />

Hinterlegte Garantien<br />

auf enthaltenen Vorauszahlungen 0 542<br />

Total 65 636<br />

Diese Garantien wurden bei der Berner und Genfer<br />

Kantonalbank sowie bei der Crédit Suisse in Genf hinterlegt.<br />

c) Übrige Verpflichtungen und Rückstellungen<br />

Skyguide hat eine Rückstellung über KCHF 555 im Zusammenhang<br />

mit den nicht von den Rechtsschutzversicherungen<br />

übernommenen Anwaltskosten getätigt (im Rahmen der<br />

Strafuntersuchung zum tragischen Unfall vom 1. Juli 2002<br />

über Überlingen einvernommenes Nicht-FVL-Personal). Im<br />

Zusammenhang mit diesem Unfall wurden keine weiteren<br />

Rückstellungen getätigt. Dieser Entscheid stützt sich auf die<br />

zum Zeitpunkt des Unfalls geltende Deckung der Rechtsschutz-<br />

und Haftpflichtversicherung (CHF 500 Mio.). Diese<br />

Versicherungen werden jährlich erneuert, und die Deckung<br />

wird der Marktentwicklung angepasst (Haftpflichtdeckung<br />

am 31. Dezember <strong>2006</strong>: CHF 1,5 Mrd.).<br />

d) Swissair<br />

Die Swissair Schweizerische Luftverkehr Aktiengesellschaft<br />

(nachstehend Swissair) bezahlte am 4. Oktober 2001<br />

den Betrag von 21 832 492 Franken an die Unique<br />

(Flughafen Zürich AG) für die Flughafengebühren für den<br />

Monat Juli 2001. Dieser Betrag umfasste auch die skyguide<br />

geschuldeten Flugsicherungsgebühren in Höhe von<br />

3 243 938 Franken. Am 2. Oktober 2001 stellte die Swissair<br />

den Flugbetrieb ein, weil die Liquidität für eine Weiterführung<br />

fehlte. Im Anschluss daran stellte die Swissair ein Begehren um<br />

Nachlassstundung, welchem am 5. Oktober 2001 stattgegeben<br />

wurde. Mit Datum vom 23. Mai 2005 hat der Liquidator der<br />

Swissair Schweizerische Luftverkehr AG in Nachlassliquidation<br />

die erwähnte Zahlung angefochten und zurückgefordert. Der<br />

Liquidator argumentiert, dass mit dieser Zahlung Unique<br />

(Flughafen Zürich AG) gegenüber anderen Gläubigern<br />

begünstigt worden sei. Unique (Flughafen Zürich AG) sowie<br />

skyguide beurteilen diese Zahlung aus heutiger Sicht als<br />

rechtmässig. Am 17. November 2005 wurde von der Swissair<br />

vertreten durch den Liquidator fristgerecht beim Handelsgericht<br />

Klage eingereicht. Ein Entscheid des Handelsgerichtes<br />

wird im Verlauf des Jahres 2007 erwartet.<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 81


25. Brandversicherungswerte der Sachanlagen<br />

in MCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Brandversicherungswerte<br />

der Sachanlagen 648,19 541,38<br />

Total 648,19 541,38<br />

26. Weitere nicht bilanzierte Verpflichtungen<br />

Operating Leasingverträge<br />

Die Fälligkeiten der Operating<br />

Leasingverträge betragen:<br />

in KCHF <strong>2006</strong> 2005<br />

Im ersten Jahr 474 335<br />

Im zweiten bis und mit im fünften Jahr 519 580<br />

Nach dem fünften Jahr 7 60<br />

Total 1 000 975<br />

Die Tabelle oben zeigt die Verpflichtungen von skyguide in<br />

Bezug auf die Operating-Leasing-Verträge. Sie betreffen nur<br />

die Miete von Fotokopiergeräten sowie von Servern und<br />

Programmen für die Verwaltungsinformatik. Die Verpflichtungen<br />

werden auf der Grundlage der geltenden Verträge für<br />

die vereinbarte Vertragslaufzeit berechnet.<br />

27. Vorsorgeeinrichtungen<br />

Die Vermögens- und Finanzlage von skycare, der Pensionskasse<br />

von skyguide, präsentiert sich gemäss der Jahresrechnung<br />

wie folgt:<br />

in KCHF 01.01.<strong>2006</strong> 01.01.2005<br />

Vermögen zum Marktwert (Aktiven) 961 942 861 370<br />

Vorsorgeverbindlichkeiten (Passiven) 943 833 854 321<br />

Deckungsüberschuss 18 109 7 049<br />

Deckungsgrad in % 106,0 101,1<br />

Die Kasse für das Flugsicherungspersonal (Flugverkehrsleiter)<br />

übernahm am 1. Januar 2003 die gesamte berufliche<br />

Vorsorge für die aktiven Mitarbeiter und die Rentner. Am<br />

gleichen Datum wurde sie restrukturiert und in »skycare«<br />

umbenannt. Vorher waren die Angestellten bei zwei leistungsorientierten<br />

Pensionskassen versichert.<br />

Die berufliche Vorsorge gilt grundsätzlich für alle Angestellten,<br />

die der obligatorischen Versicherung gemäss BVG<br />

unterstehen und über einen unbefristeten oder mehr als drei<br />

Monate dauernden Arbeitsvertrag oder einen Ausbildungsoder<br />

Lehrlingsvertrag verfügen.<br />

Die Vorsorgestiftung dient der beruflichen Vorsorge im<br />

Rahmen des BVG und seiner Ausführungsverordnungen. Die<br />

im Zusammenhang mit der Stiftung eingerichtete Vorsorgekasse<br />

skycare bezweckt den Schutz der Angestellten von<br />

skyguide und gegebenenfalls der mit ihr wirtschaftlich oder<br />

finanziell verbundenen Unternehmen sowie der Familienmitglieder<br />

und Hinterbliebenen gegen die wirtschaftlichen<br />

Folgen von Alter, Tod, Invalidität und beruflich bedingter<br />

Frühpensionierung.<br />

Die Verbindlichkeiten werden jährlich auf der Jahresrechnung<br />

von skycare basiert.<br />

in KCHF 01.01.<strong>2006</strong> 01.01.2005<br />

Beitragsreserven Arbeitgeber 10 994 1 938<br />

Skyguide hat zugunsten der Pensionskasse skycare eine<br />

bedingte Verzichtserklärung bezüglich der Arbeitgeberbeitragsreserve<br />

abgegeben.<br />

2003 erhielt die Vorsorgeeinrichtung zur Deckung der<br />

fünfjährigen Übergangsphase von 2003 bis 2007 eine Nettovorschusszahlung<br />

von CHF 11 380 735.<br />

28. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Im Jahr 2007 wird der Verwaltungsrat entweder eine<br />

Kapitalerhöhung um CHF 40 Millionen vorschlagen, dies<br />

durch Umwandlung von im Zusammenhang mit dem neuen<br />

Gebäude in Wangen bei Dübendorf gewährten Vorschüssen<br />

der Schweizerischen Eidgenossenschaft, oder eine Erhöhung<br />

des genehmigten Kapitals im gleichen Umfang.<br />

82<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Bericht des Konzernprüfers<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 83


Flugsicherungsrechnung <strong>2006</strong><br />

Grundsätze<br />

Skyguide bietet ihren Kunden Flugsicherungsdienste in zwei<br />

Leistungsbereichen an:<br />

– Anflugsicherung auf schweizerischen Flugplätzen mit<br />

Instrumentenflugverkehr (ohne Basel-Mülhausen);<br />

– Streckenflugsicherung für den Überflug des schweizerischen<br />

Luftraumes.<br />

Die erbrachten Dienstleistungen werden den Benutzern in<br />

Form von Gebühren verrechnet.<br />

Berechnung der Strecken- und Anflugsicherungsgebühren<br />

Berechnungsgrundlage der Gebührensätze sind das erwartete<br />

Luftverkehrsaufkommen der jeweiligen Dienstleistung sowie<br />

die geplanten Kosten, die sich für <strong>2006</strong> wie folgt zusammensetzen:<br />

Personalkosten 60%, Betriebskosten 20%,<br />

Abschreibungen 14% und Zinsen 6%. Die Betriebskosten<br />

umfassen insbesondere den Beitrag an die Betriebskosten<br />

von MeteoSchweiz.<br />

Die Gebühren müssen sämtliche Kosten decken. Die Kostenoder<br />

Ertragsüberschüsse eines Jahres werden den Benutzern<br />

in Form von höheren beziehungsweise niedrigeren Gebühren<br />

weitergegeben. Für die Anfluggebühren erfolgt dieser<br />

Übertrag im Folgejahr, für die Streckenfluggebühren<br />

zwei Jahre später oder über einen Zeitraum von maximal<br />

sechs Jahren.<br />

Die Anflug- und die Streckenfluggebühren werden nach<br />

unterschiedlichen Methoden berechnet:<br />

Die Anfluggebühren werden nach dem Höchstabfluggewicht<br />

und einem für das jeweilige Jahr festgelegten Anflugeinheitstarif<br />

berechnet. Zurzeit ist das Inkasso dieser Gebühren von<br />

skyguide an die Flughäfen delegiert.<br />

Die Streckenfluggebühren werden aufgrund der geflogenen<br />

Kilometer und des Höchstabfluggewichts berechnet. Diese<br />

beiden Grössen bestimmen die Anzahl Dienstleistungseinheiten<br />

(DE), die mit dem für das betreffende Jahr festgelegten<br />

Streckenflugeinheitstarif multipliziert wird. Das Inkasso<br />

erfolgt durch den Gebührendienst der Europäischen Organisation<br />

für Flugsicherung Eurocontrol im Auftrag von skyguide.<br />

Entwicklung des kumulierten Kostendeckungsgrades<br />

Bei den Streckenfluggebühren ist die Kostendeckung <strong>2006</strong><br />

nicht erreicht und ein Aufwandüberschuss von<br />

CHF 8 534 234 zu verzeichnen.<br />

Dieses Ergebnis ist hauptsächlich auf den Mangel an<br />

internen, gemäss IAS 16 aktivierten Stunden, das starke<br />

Wachstum des Postens Amortisationen und den vermehrten<br />

Einsatz externer Experten zur Unterstützung des SES-Zertifizierungsprojekts<br />

zurückzuführen.<br />

Die Erträge entsprechen dem Budget.<br />

Der Kostendeckungsgrad nach Berücksichtigung der<br />

Übertragungen der Vorjahre liegt bei 95,0%.<br />

Bei den Anflügen ist <strong>2006</strong> ebenfalls eine Kostenunterdeckung<br />

von CHF –379 935 zu verzeichnen.<br />

Die Kosten nach der Übernahme der Deckung 2005<br />

(CHF 3 303 213) liegen leicht über dem Budget.<br />

Bei den Erträgen wurde das schwächer als erwartet<br />

ausgefallene Verkehrswachstum durch das gestiegene Gewicht<br />

der eingesetzten Flugzeuge kompensiert, so dass die<br />

Gebühreneinnahmen dem Budget entsprachen.<br />

Der Kostendeckungsgrad nach Berücksichtigung der Übertragungen<br />

der Vorjahre liegt bei 99,6%.<br />

Der genaue Betrag der Über- bzw. Unterdeckung <strong>2006</strong> wird<br />

in die Flugsicherungsrechnung 2007 übernommen.<br />

Ertrag aus der militärischen Flugsicherung<br />

Im Gegensatz zu den über Gebühren finanzierten Anflugund<br />

Streckenflugerträgen werden die Kosten der militärischen<br />

Flugsicherung vollumfänglich durch eine von der<br />

Luftwaffe vierteljährlich an skyguide gezahlte Pauschalentschädigung<br />

gedeckt. Diese wird auf der Grundlage eines<br />

Jahresbudgets festgelegt.<br />

Am Ende des Geschäftsjahres wird eine Abrechnung erstellt,<br />

und ein eventueller positiver oder negativer Saldo wird auf<br />

das laufende Jahr übertragen, um im folgenden Jahr<br />

ausgeglichen zu werden. <strong>2006</strong> ergab sich ein Saldo von<br />

CHF 4 182 242 zugunsten der Luftwaffe. Fast die Hälfte<br />

dieses Betrags ist auf eine Anfang Jahr eingeführte Änderung<br />

bei der Fakturierung der Skyguide-Dienstleistungen in den<br />

Sektoren Delta und AFRA zurückzuführen.<br />

Entwicklung Streckenflug- und Anfluggebühren 1995-<strong>2006</strong><br />

Quelle skyguide<br />

120 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

101 %<br />

93 %<br />

97 %<br />

87 %<br />

93 %<br />

85 %<br />

93 %<br />

85 %<br />

94 %<br />

86 %<br />

94 %<br />

93 %<br />

90 %<br />

105 %<br />

108 %<br />

105 %<br />

112 %<br />

87 %<br />

106 %<br />

80 %<br />

105 %<br />

110 %<br />

100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />

• Einheitstarif SFS (CHF)<br />

• Durchschnittliche AFS Gebühr (CHF) = Gebühren/Anzahl Anflüge<br />

84<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


Teilrechnung<br />

Teilrechnung<br />

Streckenflug Anflug Teilrechnung<br />

in CHF SFS AFS MIL<br />

Streckenfluggebühren SFS 209 823 875<br />

Delkredere 126 010 – 321 586<br />

Anfluggebühren AFS 91 315 672<br />

Milit. Entschädigung 29 761 572<br />

Ertrag skyguide 209 949 885 90 994 086 29 761 572<br />

./. Ertrag delegierter Luftraum Frankreich – 55 528 120<br />

Ertrag Luftraum Schweiz 154 421 765 90 994 086 29 761 572<br />

Personalkosten 131 416 782 56 944 716 22 396 837<br />

Betriebskosten 44 698 070 19 190 100 6 603 511<br />

Abschreibungen 35 237 053 13 244 054 513 826<br />

Zinsen 14 054 958 5 298 364 247 398<br />

Kosten skyguide 225 406 862 94 677 234 29 761 572<br />

./. Kosten delegierter Luftraum Frankreich – 55 528 120<br />

Kosten Luftraum Schweiz 169 878 742 94 677 234 29 761 572<br />

Unternehmensergebnis ohne Überschüsse – 15 456 977 – 3 683 148 0<br />

Kostendeckung kumuliert<br />

Ertrag Luftraum Schweiz <strong>2006</strong> 154 421 765 90 994 086 29 761 572<br />

+ Ertragsüberschuss SFS 2004 (n – 2) 6 922 743<br />

+ Ertragsüberschuss AFS 2005 (n – 1) 3 303 213<br />

Kosten Luftraum Schweiz <strong>2006</strong> 169 878 742 94 677 234 29 761 572<br />

+ Kostenüberschuss SFS 2004 (n – 2)<br />

+ Kostenüberschuss AFS 2005 (n – 1)<br />

Über / Unterdeckung kumuliert – 8 534 234 – 379 935 0<br />

Kostendeckungsgrad kumuliert 95,0 % 99,6 % 100,0 %<br />

Ertragstruktur FS-Rechnung <strong>2006</strong><br />

Kostenstruktur FS-Rechnung <strong>2006</strong><br />

Zinsen 6 %<br />

MIL 9 %<br />

Abschreibungen 14 %<br />

AFS 28 %<br />

Betrieb 20 %<br />

SFS 63 %<br />

Personal 60 %<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 85


Abkürzungsverzeichnis<br />

ACC<br />

Area Control Center<br />

AD<br />

Air Defence<br />

AFS<br />

Anflugsicherung<br />

AFTN<br />

Aeronautical Fixed Telecommunication Network<br />

AHV<br />

Alters- und Hinterbliebenenversicherung<br />

AIG<br />

Aéroport International de Genève<br />

AIM<br />

Aeronautical Information Management<br />

AIP<br />

Aeronautical Information Publication<br />

AIS<br />

Aeronautical Information Service<br />

ALV<br />

Arbeitslosenversicherung<br />

AMIE<br />

AIS/MET Information Environment<br />

AOT<br />

Administratives, operationelles und<br />

technisches Personal<br />

APP<br />

Approach<br />

ARO<br />

ATS/AIS Reporting Office<br />

ATC<br />

Air Traffic Control<br />

ATCO<br />

Air Traffic Controller (FlugverkehrsleiterIn)<br />

ATFM<br />

Air Traffic Flow Management<br />

ATFCM<br />

Air Traffic Flow and Capacity Management<br />

ATM<br />

Air Traffic Management<br />

ATMAS<br />

Air Traffic Management System<br />

ATS<br />

Air Traffic Services<br />

BAZL<br />

Bundesamt für Zivilluftfahrt<br />

BFU<br />

Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung<br />

(Deutschland)/Büro für Flugunfalluntersuchungen<br />

(Schweiz)<br />

BSC<br />

Balanced Scorecard<br />

CANSO<br />

Civil Air Navigation Services Organisation<br />

CFMU<br />

Central Flow Management Unit<br />

CIDIN<br />

Common ICAO Data Interchange Network<br />

CIR<br />

Common IFR-Room<br />

CIRP<br />

Critical Incident Reporting Programme<br />

CISM<br />

Critical Incident Stress Management<br />

CMR<br />

Corporate Management Review<br />

CNS<br />

Communication, Navigation, Surveillance<br />

CPCG<br />

Centre de perfectionnement des cadres, Genf<br />

CRM<br />

Customer Relationship Management<br />

DFS<br />

Deutsche Flugsicherung<br />

DME<br />

Distance Measuring Equipment:<br />

Entfernungsmessgerät<br />

DMEAN<br />

Dynamic Management of the European Airspace<br />

Network<br />

DSNA<br />

Direction des Services de la Navigation Aérienne<br />

(Französische Flugsicherung)<br />

DVO<br />

Durchführungsverordnung zur Deutschen<br />

Luftverkehrsordnung<br />

EGNOS<br />

European Geostationary Navigation Overlay Service<br />

EIS<br />

Executive Information System<br />

ENAV<br />

Società Nazionale per l’Assistenza al Volo<br />

(Italienische Flugsicherung)<br />

ERM<br />

Enterprise Risk Management:<br />

Risikobeweltigungssystem<br />

ESARR<br />

Eurocontrol Safety Regulatory Requirements<br />

ETHZ<br />

Eidg. Technische Hochschule Zürich<br />

Eurocontrol<br />

Europäische Organisation für Flugsicherung<br />

86<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


FAB<br />

Functional Airspace Block<br />

FS<br />

Flugsicherung<br />

FVL<br />

FlugverkehrsleiterIn<br />

GAV<br />

Gesamtarbeitsvertrag<br />

GPS<br />

Global Positioning System<br />

IAS<br />

International Accounting Standards<br />

IATA<br />

International Air Transport Association<br />

ICAO<br />

International Civil Aviation Organisation<br />

IFPS<br />

Integrated Initial Flightplan Processing<br />

IFR<br />

Instrument Flight Rules<br />

IFRS<br />

International Financial Reporting Standards<br />

ILS<br />

Instrument Landing System<br />

INFONET<br />

Information Network<br />

IREAP<br />

Individual Responsibility and Ethical Awareness<br />

Programme<br />

IV<br />

Invalidenversicherung<br />

KOSIF<br />

Koordinationsstelle für Schiessen und Flugsicherung<br />

LAN<br />

Local Area Network<br />

NISV<br />

Verordnung über nicht-ionisierende Strahlung<br />

NLR<br />

Nationales Luft- und Raumfahrtslaboratorium<br />

Niederlande<br />

NOF<br />

NOTAM Office<br />

NOTAM<br />

Notice to Airmen<br />

OIR<br />

Operational Internal Report<br />

OPAL<br />

OPS Performance Data Warehouse<br />

RAMSES<br />

Risk Assessment and Mitigation for Single<br />

European Sky<br />

RWTH<br />

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule<br />

SES<br />

Single European Sky, Einheitlicher<br />

europäischer Luftraum<br />

SESAME<br />

Vorläuferprogramm von SESAR<br />

SESAR<br />

Single European Sky Aviation Research:<br />

Modernisierungsprogramm der europäischen<br />

Luftfahrtsinfrastruktur<br />

SFS<br />

Streckenflugsicherung<br />

SIR<br />

Safety Improvement Reporting<br />

SNOWTAM<br />

NOTAM für Pistenzustand von Flughäfen im Winter<br />

TMA<br />

Terminal Manœuvering Area<br />

TriNET<br />

Partnerschaftliche Flugsicherheitsaudit-Organisation<br />

von Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

TWR<br />

Tower<br />

UAC-CH<br />

Upper Area Control Center Switzerland<br />

(Kontrollzentrum für den oberen Luftraum)<br />

VFR<br />

Visual Flight Rules<br />

VOR<br />

Very High Frequency Omnidirectional Radio Range<br />

VFSD<br />

Verordnung über den Flugsicherungsdienst<br />

WAN<br />

Wide Area Network<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong> 87


Informationen und Impressum<br />

Kontaktadresse<br />

Media Relations<br />

Patrick Herr<br />

Telefon +41 22 417 40 08<br />

Fax +41 22 417 45 86<br />

E-Mail: presse@skyguide.ch<br />

Corporate Communication<br />

Rosemarie Rotzetter<br />

Telefon +41 22 417 40 11<br />

Fax +41 22 417 45 86<br />

E-Mail: info@skyguide.ch<br />

Der verbindliche Originalbericht<br />

erscheint in Deutsch.<br />

Übersetzungen sind in Französisch<br />

und Englisch erhältlich.<br />

© 2007<br />

skyguide, swiss air navigation services ltd<br />

Redaktion und Projektleitung<br />

Raimund Fridrich<br />

Corporate Communication<br />

Consultant Berichterstattung zur Nachhaltigkeit<br />

sustainserv, Zürich und Boston<br />

Übersetzung<br />

Jean-François Cuennet, Palma de Mallorca<br />

Paul Day, Zürich<br />

Markus Mettler, Genf<br />

Konzept und Gestaltung<br />

Valérie Giroud, Lausanne<br />

Fotografien<br />

Nelly Rodriguez © skyguide<br />

www.strates.ch<br />

Lithografie<br />

Datatype Lausanne SA<br />

Druck<br />

Imprimeries Réunies Lausanne s.a.<br />

88<br />

skyguide Geschäftsbericht <strong>2006</strong>


skyguide<br />

swiss air navigation services ltd<br />

p.o. box 796<br />

CH-1215 geneva 15<br />

tel + 41 22 417 41 11<br />

fax + 41 22 417 45 47<br />

www.skyguide.ch

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