Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
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13% erhöht. Die An zahl der Rotbuchenjungpflanzen<br />
in Parzelle 4 A schwankte in den Jahren 1992 bis 2000<br />
zwischen 105 <strong>und</strong> 190 jungen Rotbuchen im jeweiligen<br />
Spätsommer. 1999 keimten im Frühjahr 155 Rotbuchenkeimlinge<br />
auf 100 m² auf, sodass im Mai einschließlich der<br />
Keimlinge 267 junge Rotbuchen auf Parzelle 4 A gezählt<br />
wurden; die Zahl reduzierte sich bis zum September 1999<br />
auf 164 Exemplare. Im Oktober 2000 waren schließlich<br />
insgesamt nur noch 130 junge Rotbuchen am Leben.<br />
Die Schwankungen resultierten erkennbar vor allem aus<br />
vereinzelten Bodenum brüchen durch Wildschweine, wie<br />
z.B. 1995, oder dem Wühlen im Laub nach Bucheckern,<br />
insbesondere 1999, bei dem zahlreiche Keimlinge (<strong>und</strong><br />
bis zu fünfjährige Rotbuchen) entwurzelt wurden <strong>und</strong><br />
vertrockneten.<br />
Noch stärkere Schwankungen waren beim<br />
Ei chenjungwuchs zu beobachten. Nach einer stärkeren<br />
Fruktifikation der Eiche in 1993 wurden im September<br />
1994 712 junge Eichen auf 100 m² gezählt, davon waren bis<br />
1997 nur noch 15 Exemplare am Leben. Im Mai 1999 zeigten<br />
sich nach einer erneuten Eichelmast 86 junge Eichen.<br />
Im Oktober 2000 wurden noch lediglich acht Ex emplare<br />
gezählt. Ursache des Rückgangs ist vor allem die sehr<br />
schattige Bestandssituation.<br />
Die starke Beschattung beeinflusste gleichermaßen die<br />
junge Hainbuche. Im Frühjahr 1997 keimten 163 Hainbuchenpflanzen<br />
in der vorher fast hainbuchenfreien Parzelle.<br />
Im Spätsommer 1998 waren lediglich noch 17 Exemplare<br />
am Leben. Bis zum Oktober 2000 hatte sich die Zahl<br />
auf zwei Exemplare reduziert.<br />
Der Leittriebverbiss der Rotbuche lag im Winter 1991/<br />
92 bei 14%, zudem zeigte sich an 11% der Rotbuchen<br />
Seitentriebverbiss. Im Winter 1992/93 lag der Leittriebverbiss<br />
bei 17%, der des Seitentriebes bei 15%. Im Winter<br />
1993/94 stieg der Leittriebverbiss auf 24%. Im Winter<br />
1994/95 war ebenso wie im Sommer 1995 schließlich an<br />
keiner Buche mehr Leittriebverbiss festzustellen. In den<br />
Folgejahren von 1996 bis 2000 wurden lediglich noch einzelne<br />
Rotbuchen verbissen (Winter- wie Sommerverbiss<br />
± 2% Leittriebverbiss). Der Seitentriebverbiss ging<br />
bereits 1995 auf Null zurück. Der Leittriebverbiss im<br />
Sommer hatte bis dahin in keinem Jahr 10% überschritten.<br />
Der Leittriebverbiss der Eiche war mit 68% im Winter<br />
1991/92 <strong>und</strong> 50% im Winter 1992/93 erheblich. Der Sommerverbiss<br />
lag auf vergleichbarer Höhe. Seit 1994 war an<br />
der Eiche kein Verbiss mehr zu beobachten.<br />
Die auf Parzelle 4 A nur spär lich wachsenden Kräuter<br />
<strong>und</strong> Gräser zeigten so gut wie keinen Schalenwildverbiss.<br />
Gravierend dagegen wirkte über einige Jahre der Verbiss<br />
durch Feldhasen auf den Höhenzuwachs der jungen Gehölze.<br />
Auf keiner anderen Weiserfläche war der Einfluss von<br />
Feldhasen (<strong>und</strong> ggf. auch Mäusen) so deutlich erkennbar wie<br />
in diesem schattigen <strong>und</strong> daher insgesamt sehr nahrungsarmen<br />
Bestand des Hainsimsen-Buchenwaldes. In den Jahren<br />
Unter den schattigen Bestandsverhältnissen in<br />
Weiserfläche 4 im Hainsimsen-Buchenwald wurde der<br />
spärliche Buchenjungwuchs in seinem Höhenwachstum<br />
durch Hasenverbiss über einige Jahre erheblich<br />
verzögert.<br />
1994 bis 1996 wurden bis zu 50% der jungen Rotbuchen<br />
durch den Hasen – vor allem im Winter <strong>und</strong> Frühsommer<br />
– verbissen. Im Mai 1996 waren 66 von 133 jungen Rotbuchen<br />
mit Wuchshöhen bis 60 cm erheblich durch Hasenverbiss<br />
beeinträchtigt. 59 der 66 verbissenen Rotbuchen<br />
zeigten sehr stark zurückgebissene Leittriebe bei gleichzeitig<br />
mehrfach verbissenen Seitentrieben. Im Frühjahr 1997<br />
umfasste der auf Hasen zurückzuführende Leittriebverbiss<br />
an Rotbuchen 20%. In den Jahren 1998 bis 2000 verursachte<br />
der Hasenverbiss weiterhin Leittriebverluste an 515% des<br />
Rotbuchenjungwuchses. Nach dem Verbiss war häufig das<br />
Vertrocknen des verletzten Terminaltriebes zu beobachten,<br />
sodass die Pflanzen infolge der Verletzung nicht selten ein<br />
Drittel ihrer Wuchshöhe verloren.<br />
Der Raupenfraß war in der durch Rotbuchen dominierten<br />
Weiserfläche gering. Dagegen war der Raupenfraß<br />
an jungen Eichen <strong>und</strong> Hainbuchen vor allem im<br />
Frühjahr 1997 mäßig bis stark.<br />
Die eingezäunte Vergleichsparzelle 4 B zeigt eindrucksvoll,<br />
dass die Rotbu chenverjüngung bzw. die Entwicklung<br />
der Rotbuchenjungpflanzen auch ohne Wildverbiss<br />
– unter der Schattenwirkung des Kronendaches nur<br />
langsam verläuft. Seit 1992 nahm der Deckungsgrad des<br />
Rotbuchen jungwuchses in der Kraut- <strong>und</strong> Strauchschicht<br />
von 13% auf 42% zu <strong>und</strong> wuchs von 150 cm maximaler<br />
Wuchshöhe in 1992 auf 330 cm Höhe im Jahr 2000 auf.<br />
Die Hainbu che spielte in der Verjüngung nur eine<br />
nachrangige Rolle, zumal regelmäßiger Raupenfraß auch<br />
hier die Pflanzen schwächte. Ein Exemplar hatte im Oktober<br />
2000 die Wuchshöhe von 80 cm erreicht.<br />
Die Eiche war auch im Zaun im Oktober 2000 mit nur<br />
elf Keimlingen vertreten; höherwüchsige Eichen fehlten<br />
(vgl. Tab. 30).