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Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

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4.3.2 Weitere Einflussfaktoren auf den<br />

Gehölzjungwuchs<br />

Trocknis: Die Trockenschäden des Eichenjungwuchses<br />

in den Eichenmischwäldern waren nach trockener<br />

Sommerwitterung erheblich, insbesondere in den Jahren<br />

19921994. Demgegenüber waren Trockenschäden in den<br />

Jahren 19951999 deutlich zurückgegangen, was vor allem<br />

auf die feuch teren Sommer dieser Jahre zurückzuführen<br />

ist (im Detail siehe nachfolgendes Kapitel). Dies gilt<br />

zumindest <strong>für</strong> den Früh sommer zwi schen Juni <strong>und</strong> Mitte<br />

Juli. Dabei hatten die trocken-warmen August wochen<br />

1997 <strong>und</strong> 1998 wie derholten, allerdings nur kurzzeitigen<br />

Trockenstress <strong>für</strong> die Pflanzen gebracht.<br />

Raupenfraß: Auf der Mehrzahl der Weiserparzel len war<br />

vor allem im Früh jahr wiederholt starker Raupenfraß an<br />

Eichenjungpflanzen zu beobachten. Zudem waren die<br />

Eichenkronen in den Eichenwäldern der Weiserflächen<br />

1, 3, 6 <strong>und</strong> 8 besonders im Frühjahr 1996 <strong>und</strong> 1997 durch<br />

starken Raupenfraß erheblich aufge lichtet.<br />

Auch das Blattwerk der Hain buche war auf einigen<br />

Weiserflächen stark von Raupenfraß betroffen, vor allem<br />

beim Jungwuchs.<br />

Im Frühjahr 1997 war der Raupenfraß so gravierend<br />

wie in keinem der Jahre zuvor. Flächenhaft waren Hainbuche<br />

<strong>und</strong> Eiche im Jungwuchs fast völlig kahlgefressen.<br />

In der Strauchschicht starben Hainbuchen bis zu 300 cm<br />

Wuchshöhen infolge der starken Blattfrassverluste ab.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Vitalitätsminderung zeigte die Hainbuche<br />

1998 auf nahezu allen Weiserflächen keine bis geringe<br />

Höhenzuwächse in der Strauchschicht.<br />

1998 wie auch 1999 war schließlich nur noch ein geringer<br />

bis mäßiger Raupenfraß an Eichen <strong>und</strong> Hainbuchen<br />

zu beobachten, während im Sommer 2000 erneut stärkerer<br />

Raupenfraß in den Eichen-Waldweiserflächen 3, 6 <strong>und</strong><br />

8 bestätigt wurde.<br />

Mehltau: Infolge der feuchten Frühsommermonate 1997,<br />

1998 <strong>und</strong> 2000 war vor allem der Eichenjung wuchs mehr<br />

oder weniger stark von Mehltau befallen <strong>und</strong> dadurch in<br />

seiner Vitalität geschmälert.<br />

Der Aufwuchs der jungen Eichen war also gleichzeitig<br />

<strong>und</strong> wieder holt durch verschiedene nachteilig wirkende<br />

Faktoren beeinträchtigt. Einige Pflanzen starben ab, die<br />

Mehrzahl litt in ihrer Vitalität merklich. So war bei vielen<br />

jungen Eichen regelmäßig wiederkehrend ein Zurücktrocknen<br />

des Leittriebes zu beobachten. Viele junge<br />

Eichen bildeten im Folgejahr zwar einen Adventivtrieb,<br />

der Wuchshöhenzuwachs verringerte sich dadurch jedoch<br />

erheblich.<br />

Spätfrost: Die Hainbuche wurde durch Spätfröste im<br />

Frühjahr 1997 geschädigt, was aber bei dieser Baumart<br />

kaum zu ei ner erkennbaren Vitalitätsminderung führte.<br />

Käferfraß: Das Blattwerk der Schwarzerlenbestände der<br />

Weiserflächen 7 <strong>und</strong> 9 in der Silzbachaue wurde 1996<br />

stark <strong>und</strong> 1997 mäßig stark durch Erlenblattkäfer zerfressen.<br />

Darüber hinaus wurde in vielen Jahren geringer,<br />

besonders im Jahr 2000 jedoch auch stärkerer Blattfraß<br />

durch Bernstein schnecken beobachtet. Durch den nachlassenden<br />

Käferfraß ab 1998 nahm die Bodenbeschattung<br />

in den Erlenwäldern zu.<br />

Detaillierte Angaben zu den Auswirkungen der verschiedenen<br />

Einflussfaktoren finden sich im folgenden Kapitel<br />

4.3.5, das sich mit der Bestandssituation <strong>und</strong> -entwicklung<br />

der Vegetation <strong>und</strong> insbesondere des Gehölzjungwuchses<br />

in den unterschiedlichen Waldgesellschaften befasst.<br />

4.3.3 Schälen der Rinde<br />

Schälfähige, wüchsige Buchen-Naturverjüngung.<br />

Pflanzungen im Dickungs- <strong>und</strong> Stangenholzstadium<br />

sind im Wildschutzgebiet die Ausnahme. In der Regel<br />

sind es Naturverjüngungen, die in mehr oder weniger<br />

mosaikartiger Struktur als Dickungs- <strong>und</strong> Stangenholzstadien<br />

in Altholzbeständen bestehen oder aber größere<br />

Stangenholzbestände darstellen. Heute wird diese zweite<br />

Baumschicht von der Rotbuche dominiert, in vielen Waldbeständen<br />

ist die Hainbuche beigemischt. Auf den nährstoffreicheren<br />

Standorten wachsen zudem Esche, Berg-

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