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Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

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79<br />

gelegt werden. Im Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald<br />

(Weiserfläche 3) war das Kronendach vor allem in den<br />

Jahren 1996 <strong>und</strong> 1997 stärker gelichtet, jedoch gelang es<br />

der Eiche, die Lücken bis 2000 wieder zu schließen. Im<br />

Jahr 2000 hatte die Eiche im Kronendach schließlich eine<br />

stärkere Beschattung als 1992 erreicht (vgl. Tab. 26). Der<br />

Eichenjungwuchs verblieb in seiner Individuenzahl <strong>und</strong><br />

Höhenentwicklung auch im Zaun nahezu unverändert.<br />

Dagegen hat die Hainbuche unter Ausschluss des Wildverbisses<br />

ihre Konkurrenzstärke im Halbschatten des<br />

Kronendachses genutzt <strong>und</strong> ist individuenreich – ohne<br />

Begleitung der Eiche – in die Strauch- <strong>und</strong> zweite Baumschicht<br />

eingewachsen . 1996 lag die maximale Wuchshöhe<br />

der Stieleiche im Zaun bei 40 cm, die der Hainbuche bei<br />

190 cm. Im Jahre 2000 erreichte die Wuchshöhe der Stieleiche<br />

im Zaun 60 cm, die der Hainbuche zwischenzeitlich<br />

320 cm.<br />

Andersartig verlief die<br />

Entwicklung im Honiggras-<br />

Eichenmischwald (Weiserfläche<br />

6). Hier verblieb der<br />

Bestand in seiner zeitlichen<br />

Entwicklung über neun Jahre<br />

licht, wobei die Zaunfläche<br />

durch Kronenbruch <strong>und</strong><br />

Absterbeprozesse, vor allem<br />

ab 1998 eine um 20% höhere<br />

Besonnung erreichte als die<br />

ungezäunte Parzelle.<br />

Während die Eiche außerhalb<br />

des Zaunes – auch infolge<br />

des Wildverbisses – keine nennenswerte Höherentwicklung<br />

erreichen konnte <strong>und</strong> vielmehr in ihrer Individuenzahl<br />

rückläufig war, wuchs im Zaun die Eiche gemeinsam<br />

mit der Hainbuche in die Höhe. 1996 lag die maximale<br />

Wuchshöhe der Stieleiche im Zaun bei 110 cm, die der<br />

Hainbuche bei 340 cm. Im Jahre 2000 erreichte die Wuchshöhe<br />

der Stieleiche im Zaun 170 cm, die der Hainbuche<br />

550 cm.<br />

Führt man die Ergebnisse unter verschiedenen<br />

Beschattungsverhältnissen zusammen, so lässt sich<br />

erkennen, dass die Eichenverjüngung in Wuchshöhe <strong>und</strong><br />

Anzahl vor allem auch ein Ergebnis des Lichtgenusses ist,<br />

wie die Zaunfläche 3 zeigt. Schalenwildverbiss kann die<br />

Wuchshöhenentwicklung dabei erheblich beeinträchtigen,<br />

wie die Zaunfläche 6 zeigt.<br />

Tabelle 25: Entwicklung der Deckungsgrade in der Baumschicht<br />

– Frühjahrs- <strong>und</strong> Spätsommeraufnahme − <strong>und</strong> damit auch der<br />

Lichtzahlen am Boden auf der ungezäunten <strong>und</strong> gezäunten<br />

Weiserparzelle in Weiserfläche 6 in der Waldgesellschaft des<br />

Honiggras-Eichenmischwaldes (Holco-Quercetum)<br />

A-Parzelle<br />

ungezäunt<br />

B-Parzelle<br />

gezäunt<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

60% 60% 5% 4555% 5560% 50% 6570% 70% 65%<br />

50% 50% 3545% 3540% 4050% 3540% 45% 4045% 45%<br />

Tabelle 26: Entwicklung der Deckungsgrade in der Baumschicht<br />

– Frühjahrs- <strong>und</strong> Spätsommeraufnahme – <strong>und</strong> damit auch der<br />

Lichtzahlen am Boden auf der ungezäunten <strong>und</strong> gezäunten<br />

Weiserparzelle in Weiserfläche 3 in der Waldgesellschaft des<br />

Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (Stellario-Carpinetum<br />

luzuletosum)<br />

A-Parzelle<br />

ungezäunt<br />

B-Parzelle<br />

gezäunt<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

55% 55% 3555% 45% 4060% 2055<br />

%<br />

60 % 65 % 6570%<br />

5055% 50% 4050% 40% 3545% 1545% 50% 60% 65%<br />

Eichenverjüngung im Stammumfeld von Altbäumen<br />

Das flächige Auszählen von Eichenkeimlingen im Stammumfeld von zwei 180-jährigen Eichen innerhalb eines Eichen-<br />

Hainbuchenwaldes in Abt. 622 A (in Nähe der Weiserfläche 1) im Mai 1999 erbrachte folgendes Ergebnis:<br />

• 2.220 Eichenkeimlinge radial fünf Meter um eine licht stehende Stieleiche nahe einer kleinen Waldblöße mit Brombeersträuchern<br />

<strong>und</strong> jungen Hainbuchen<br />

• 620 Eichenkeimlinge radial fünf Meter um eine dunkel stehende, etwa gleichaltrige Stieleiche.<br />

Bereits in der ersten Augustwoche 1999 war die Mehrzahl der Keimlinge unter beiden Mutterbäumen vorwiegend<br />

wegen Lichtmangels abgestorben. Die Keimblätter hingen abgetrocknet am Stämmchen bzw. waren abgefallen, die<br />

Stämmchen selbst waren in der Mehrzahl ebenfalls abgetrocknet.

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