Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
72<br />
(vgl. Kap. 3.1 <strong>und</strong> 3.2) repräsentieren die verschiedenen<br />
Waldgesellschaften in ihrer räumlichen Verteilung <strong>und</strong><br />
Ausprägung unter Wildeinfluss im Wildschutzgebiet.<br />
Gehölz- <strong>und</strong> Verbissaufnahmen auf den Waldweiserflächen<br />
<strong>und</strong> den Gehölztransekten ergeben einen zusammenfassenden<br />
Überblick über die Verjüngungsfreudigkeit<br />
der verschiedenen Baumarten, ihre standortbedingte<br />
Häufigkeit <strong>und</strong> Verbissintensität. Daraus abgeleitet zeigt<br />
sich die Äsungsbeliebtheit der Junggehölze (vgl. Tab. 20).<br />
Eine Einschränkung erfährt die Auswertung insofern, als<br />
verschiedene Baumarten standortbedingt nur kleinflächig<br />
auftreten <strong>und</strong> dadurch in den Aufnahmen nur mit geringen<br />
Gehölzzahlen vertreten sind.<br />
Die Flatterulme ist mit 61% Leittriebverbiss (bei<br />
immerhin 54 Exemplaren auf den Transekten) die am<br />
häufigsten verbissene <strong>und</strong> gleichermaßen beliebteste<br />
Äsungspflanze unter den Baumarten. Es folgt die<br />
Schwarzerle mit 57% Leittriebverbiss (bei allerdings nur<br />
21 Exemplaren auf den Transekten). Der Leittriebverbiss<br />
der Hainbuche umfasst 42% (43% in den Weiserflächen<br />
<strong>und</strong> 39% in den Transekten bei jeweils sehr zahlreichen<br />
Exemplaren). Esche, Winterlinde, Eiche <strong>und</strong> Bergahorn<br />
zeigen mit 15%, 11%, 6% <strong>und</strong><br />
3% deutlich geringere Verbissgrade.<br />
Die nachrangige Beliebtheit<br />
der Rotbuche zeigt sich<br />
sehr deutlich durch den äußerst<br />
geringen Leittriebverbiss von<br />
nur 2% bei sehr hohen Zahlen<br />
an Rotbuchenjungpflanzen.<br />
Betrachtet man den Leittriebverbiss<br />
getrennt nach den<br />
Wuchshöhengruppen 1040 cm<br />
<strong>und</strong> 50180 cm auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
der Ergebnisse der Gehölztransekte,<br />
so wird die Selektivität<br />
im Verbiss besonders<br />
deutlich:<br />
Erheblicher Wildverbiss in den Sukzessionsstadien der Sturmwurfflächen von<br />
1990. Aspekte aus der Umgebung der Sturmwurfweiserflächen 12 <strong>und</strong> 11.<br />
Der Leittriebverbiss liegt bei<br />
den höherwüchsigen Exemplaren<br />
(50180 cm) deutlich höher<br />
als der durchschnittliche Leittriebverbiss<br />
aller Exemplare<br />
(10–180 cm), mit Spitzenwerten<br />
von 100% beim Bergahorn<br />
jedoch nur 2 Exemplare) <strong>und</strong><br />
von 70% bei Flatterulme <strong>und</strong><br />
Hainbuche. Bei der Schwarzerle<br />
werden immerhin 64% <strong>und</strong> bei<br />
der Esche nunmehr hohe 48%<br />
Leittriebverbiss erreicht. Auch<br />
Winterlinde (25%) <strong>und</strong> Rotbuche<br />
(11%) zeigen in Wuchshöhen<br />
ab 50 cm eine größere<br />
Beliebtheit beim Schalenwild.<br />
Insbesondere bei Esche <strong>und</strong><br />
Bergahorn, die sich vornehmlich<br />
auf den Auenstandorten verjüngen,<br />
werden Jungpflanzen meist<br />
erst ab 30 cm Wuchshöhe verbissen,<br />
während die besonders<br />
zahlreichen 1020 cm großen<br />
Keimlinge <strong>und</strong> Jungpflanzen<br />
nur selten aufgenommen werden<br />
(Tab. 21).