Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
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70<br />
Erheblicher Wildverbiss an der von Hainbuchen<br />
dominierten Strauchschicht in einem Eichenmischwald im<br />
Umfeld der Weiserfläche 6.<br />
Entwicklung des<br />
Leittriebverbisses an den<br />
Hauptbaumarten Rotbuche<br />
(diese Seite), Hainbuche <strong>und</strong><br />
Eiche (folgende Seite) im<br />
Wald in den Jahren 1992–<br />
2000. Winterverbiss <strong>und</strong><br />
Sommerverbiss sind getrennt<br />
dargestellt.<br />
LT-Verbiss<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
1996 stieg der Leittriebverbiss allmählich wieder an<br />
<strong>und</strong> schwankte in den Folgejahren von 1996 bis 2000 um ±<br />
20% Winterverbiss (Frühsommer-Aufnahme) <strong>und</strong> ± 27%<br />
Sommerverbiss (Spätsommer-Aufnahme).<br />
Besonders auffällig verlief der Rückgang des Leittriebverbisses<br />
bei der Rotbuche: Lag der Winterverbiss<br />
1992–1994 noch bei durchschnittlich 33%, hatte sich bereits<br />
der Leittriebverbiss im Sommer von 42% im August 1992<br />
auf 25% im August 1993 <strong>und</strong> 17% im August 1994 reduziert.<br />
Schließlich fiel auch der Leittriebverbiss im Winter 1994/95<br />
auf 2%. Winter- wie Sommerverbiss bewegten sich in den 6<br />
Folgejahren auf dem sehr niedrigen Niveau von 1% bis 7%.<br />
Die Hainbuche ist in Kranichstein – betrachtet man die<br />
Weiserflächen – die am stärksten verbissene Baumart. Der<br />
Leittriebverbiss hatte im Winter 1992/93 ein Maximum von<br />
86% erreicht, <strong>und</strong> auch der<br />
Sommerverbiss lag in den Jahren<br />
1992 <strong>und</strong> 1993 bei durchschnittlich<br />
86%. Bereits im Winter<br />
100%<br />
1993/94 verzeichnete die Hainbuche<br />
nun einen erheblichen<br />
Rückgang im Leittriebverbiss<br />
80%<br />
auf 18%. Der Sommerverbiss<br />
reduzierte sich auf 16%.<br />
Während sich der Winter-<br />
60%<br />
verbiss im Folgewinter 1994/95 auf nunmehr 8% reduzierte,<br />
stieg der Sommerverbiss 1995 bereits wieder auf<br />
35% an. Die Phase verminderter Verbissintensitäten<br />
zeigte ihren Schwerpunkt 1994 <strong>und</strong> hatte ungefähr 18<br />
Monate angedauert. Schließlich erhöhte sich im Winter<br />
1995/96 auch wieder der Winterverbiss auf 41% <strong>und</strong> pendelte<br />
in den fünf Folgejahren um mittlere 35%. Ähnlich<br />
verhielt es sich mit dem Sommerverbiss, der in den Jahren<br />
1996–2000 um mittlere 47% oszillierte.<br />
Auch die junge Eiche unterlag in den Jahren 1992<br />
<strong>und</strong> 1993 hohen Verbissintensitäten. Der Winterverbiss<br />
erreichte durchschnittlich 47%, der Sommerverbiss 44%.<br />
Und auch hier fiel der Leittriebverbiss im Winter 1993/94<br />
auf äußerst geringe 2% ab. Der Sommerverbiss 1994 lag<br />
bei weniger als 1% <strong>und</strong> verharrte auf dem verschwindend<br />
geringen Niveau von durchschnittlich 2% in den fünf<br />
Folgejahren 1995 bis 1999. Im Winter 1999/2000 stieg der<br />
Leittriebverbiss schließlich auf 11% leicht an <strong>und</strong> auch<br />
der Sommerverbiss hatte sich auf 19% erhöht.<br />
Während im Wald der Gehölzverbiss ab dem Jahr 1994<br />
deutlich abfiel, war gleichzeitig auf den im Winter 1990<br />
nach Sturmwurf entstandenen Waldblößen ein erheblicher<br />
Wildverbiss zu beobachten. 1996 wurden zu dieser<br />
Dokumentation drei Weiserflächen (Weiserflächen 10–<br />
12) auf den nunmehr fünf Jahre alten Sturmwurfflächen<br />
eingerichtet (vgl. Karte 1 Kap. 3).<br />
Hier zeigte sich in der Entwicklung der folgenden<br />
fünf Jahre bis zum Jahr 2000 ein anhaltend hoher<br />
Gehölzverbiss von durchschnittlich 42% sowohl im<br />
Sommer wie im Winter. Besonders stark wurde die<br />
mit Heisterhöhen von 100 bis 140 cm gepflanzte Eiche<br />
verbissen. Im Sommer 1996 betrug der Leittriebverbiss<br />
der Eiche 95%! In den Folgejahren 1997–1999 lag der<br />
Eichen-Sommerverbiss bei 45%, der Winterverbiss<br />
erreichte 55%. Im Winter 1999/2000 erreichte der<br />
Gehölzverbiss Buche<br />
Sommerverbiss<br />
Winterverbiss<br />
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000