Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
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gewicht!) <strong>und</strong> zwei reifen Keilern, die jeweils aufgebrochen 48 kg wogen. Die Frischlingsgeburten im Frühjahr 2005<br />
konzentrierten sich um die letzte Märzwoche <strong>und</strong> die ersten beiden Aprilwochen. Zahlreich konnten Frischlinge im<br />
April beobachtet werden. Ab Mai wurden schließlich keine Frischlinge mehr beobachtet. Der niederschlagsreiche <strong>und</strong><br />
kühle Mai lässt nun <strong>für</strong> das Jahr 2005 eine hohe Frischlingssterblichkeit in Kranichstein vermuten. Die Auswertungen<br />
der Bewegungsjagd im November 2005 wird dazu Fakten liefern.<br />
4.3 Wildeinfluss im Wald<br />
4.3.1 Wildverbiss<br />
Anzahl an Gehölzjungpflanzen in den<br />
Weiserflächen<br />
* Da bei den Jungpflanzen eine sichere Unterscheidung zwischen<br />
Quercus robur <strong>und</strong> Quercus petraea nicht immer zweifelsfrei möglich<br />
ist, wurde hier allgemein der Name Quercus robur verwendet; der<br />
Anteil von Quercus petraea dürfte im Bereich der Dauerbeobachtungsflächen<br />
gering sein. Nicht wenige Eichenexemplare zeigen aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer Morphologie Übergangsmerkmale zwischen den beiden<br />
Eichenarten, wobei die Merkmale des Stieleichentypus im Gebiet<br />
Die Ergiebigkeit der Baummast, die Lichtdurchlässigkeit<br />
des Altbestandes, der Witterungsverlauf während der<br />
Vegetationsperiode <strong>und</strong> schließlich die Intensität des<br />
Wildverbisses beeinflussen die Dynamik der Gehölzverjüngung<br />
<strong>und</strong> ihrer Entwicklung.<br />
In Kranichstein sind Rotbuche, Eiche (in den Weiserflächen<br />
fast durchweg Stieleiche * ) <strong>und</strong> Hainbuche die<br />
vorherrschenden Baumarten in der Baumschicht <strong>und</strong> in<br />
der Gehölzverjüngung des Waldbestandes. Weitere Baumarten<br />
sind – standörtlich bedingt – im Wildschutzgebiet<br />
<strong>und</strong> auch in den Waldweiserflächen nur sehr geringfügig<br />
beigemischt. Mit der Einrichtung der Waldweiserflächen<br />
im Jahr 1991 lag bis zum Jahr 2000 nun eine neunjährige<br />
Entwicklungsreihe vor, in der die Dynamik der Gehölzverjüngung<br />
beobachtet werden konnte.<br />
Die Abbildung unten zeigt die dynamische Entwicklung<br />
der Junggehölzzahlen der Hauptbaumarten Rotbuche,<br />
Eiche <strong>und</strong> Hainbuche auf den nicht gezäunten<br />
Parzellen der neun Weiserflächen des Waldes in der Entwicklung<br />
von 1991 bis 2000.<br />
Die Gesamtanzahl der Jungpflanzen (vorwiegend<br />
Keimlinge <strong>und</strong> bis dreijährige Gehölze) hatte sich im<br />
Spät som mer 1994 von ca. 1.300 Exemplaren (1992) auf<br />
fast das Doppelte (ca. 2.400 Exemplare) erhöht. Dies war<br />
insbesondere auf die zahlreichen Eichen keim linge nach<br />
Eichenmast (Weiserfläche 4: ca. 700 Exemplare) <strong>und</strong> die<br />
häufiger sind bzw. stärker hervortreten. Möglicherweise handelt es<br />
sich dabei um Bastarde. Es ist jedoch auch denkbar, dass Stiel- <strong>und</strong><br />
Traubeneiche generell besser als Unterarten bzw. Ökotypen anzusehen<br />
sind, die sich aufgr<strong>und</strong> bestimmter Umweltverhältnisse herausbilden<br />
(vgl. Roloff & Gr<strong>und</strong>mann 2004).<br />
2500<br />
2000<br />
Anzahl Pflanzen<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Frühling 1992<br />
Herbst 1992<br />
Frühling 1993<br />
Herbst 1993<br />
Frühling 1994<br />
Herbst 1994<br />
Frühling 1995<br />
Herbst 1995<br />
Frühling 1996<br />
Herbst 1996<br />
Frühling 1997<br />
Herbst 1997<br />
Frühling 1998<br />
Herbst 1998<br />
Frühling 1999<br />
Herbst 1999<br />
Frühling 2000<br />
Herbst 2000<br />
Dynamischer Verlauf der Junggehölzzahlen von Eiche, Hainbuche <strong>und</strong> Buche einschließlich der Keimlinge in den<br />
Waldweiserflächen (nichtgezäunte Vergleichsflächen) von 1992–2000.