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Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

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Hellfarbener Schaufler in der Brunft.<br />

Alttiere mit einer orangefarbenen Ohrmarke markiert.<br />

Die kleinen Marken konnten jedoch nur auf geringe<br />

Entfernung <strong>und</strong> nur bei günstigem Licht erkannt werden.<br />

Eine Unterscheidung dieser Alttiere anhand ihrer<br />

Ohrmarken war also nicht möglich. Dahingegen ist die<br />

Fleckzeichnung auf der Hinterhand des Damwildes individuell<br />

verschieden, sodass prägnant gefleckte Tiere über<br />

ihre Fellzeichnung – zumindest bei gutem Licht – erkannt<br />

werden konnten. Zur eindeutigen <strong>und</strong> schnellen Zuordnung<br />

der weiblichen Tiere wurden Fleckzeichnungsskizzen<br />

angefertigt. Die Hirsche waren problemlos durch ihre<br />

unterschiedliche Geweihmorphologie voneinander zu<br />

unterscheiden.<br />

Mit dem Erkennen einzelner Individuen war die<br />

Einordnung <strong>und</strong> Interpretation von inner- <strong>und</strong> zwischenartlichem<br />

Verhalten in einem besonderen Maß möglich.<br />

Das 1991 geborene weiße Wildkalb setzte im Juni 2004 als<br />

13-jähriges Alttier Zwillingskälber. 1997 wurde ein Alttier<br />

erlegt, das eine Ohrmarke trug <strong>und</strong> als Schmaltier 1981 im<br />

Wildschutzgebiet eingebürgert worden war. Das Tier war<br />

damit nachweislich 17 Jahre alt. Nach der Zahnabnutzung<br />

schien das Tier deutlich jünger zu sein. Diese Tatsache<br />

zeigt, dass regelmäßig gesetzte „Eichmarken“, z.B. durch<br />

das Markieren von Kälbern, <strong>für</strong> die Altersschätzung am<br />

Unterkiefer sehr hilfreich sein können.<br />

Überlappende Nutzung der selben<br />

Lebensräume<br />

Skizzen der Fleckenzeichnung auf der rechten <strong>und</strong><br />

linken Hinterhand von zwei Alttieren sowie eines 1991<br />

geborenen Kalbes.<br />

kalb ohne weiße Fleckung geboren, auch dieses Tier wurde<br />

erlegt. Bis einschließlich 2005 wurden ausschließlich wildfarbene<br />

Kälber geboren.<br />

Neben dem 1991 geborenen weißen Wildkalb waren<br />

1991 drei zu diesem Zeitpunkt mindestens elfjährige<br />

In der Ökologie werden Arten, die sehr ähnliche Ansprüche<br />

an denselben Lebensraum haben, als sympatrisch<br />

lebend bezeichnet. Rothirsch <strong>und</strong> Damhirsch sind zwei<br />

solche sympatrisch lebenden Arten.<br />

In Kranichstein stellte sich im Verlauf der Untersuchungen<br />

die Frage, ob Rothirsch <strong>und</strong> Damhirsch bei<br />

begrenztem Ressourcenangebot (Äsung, Einstände) in<br />

Konkurrenz zueinander treten bzw. Verdrängungseffekte<br />

zwischen beiden Hirscharten auftreten.<br />

Am Beispiel der Hengstriedwiese, einer aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Größe von sieben Hektar, ihres Artenreichtums <strong>und</strong><br />

Vielgestaltigkeit an Pflanzengemeinschaften besonders<br />

attraktiven Waldwiese <strong>und</strong> Äsungsfläche, soll die Konkurrenzsituation<br />

zwischen Rotwild <strong>und</strong> Damwild näher<br />

betrachtet werden.<br />

Zur Ermittlung einer möglichen Verdrängung zwischen<br />

Rothirsch <strong>und</strong> Damhirsch findet der interspezifische<br />

Assoziationskoeffizient nach Cole (1949), zit. nach Lorenz<br />

(1984), Anwendung. In eine Vierfeldertafel werden die<br />

nominalen Beobachtungsdaten beider Hirscharten nach<br />

dem „Vorhanden-nicht vorhanden-Typ“ eingetragen. Das<br />

Ergebnis soll zeigen, ob Rothirsch <strong>und</strong> Damhirsch anziehend,<br />

abstoßend oder neutral aufeinander wirken.

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