Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
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schattigen bzw. schattenexponierten Waldinnensäume<br />
sind ebenfalls in das oben skizzierte Vegetationsmosaik<br />
eingelagert. Sie finden sich kleinflächig <strong>und</strong> oft nur fragmentarisch<br />
im Bereich der sturmwurfbedingten Waldverlichtungen,<br />
typisch <strong>und</strong> zusammenhängend ausgebildet<br />
häufiger entlang der Weg- <strong>und</strong> Waldränder. Weit ver breitet<br />
ist im Gebiet der Bergweidenröschen-Ruprechtskraut-<br />
Waldinnensaum, kleinflächig findet sich auch der Knoblauchsrauken-Kälberkropf-Waldinnensaum<br />
sowie in etwas<br />
lichtreicheren Säumen auch die Brennnessel-Giersch-Staudenflur.<br />
Auf feuchten Standorten wachsen stattdessen der<br />
Waldziest-Springkrautsaum bzw. in offenerem, lichtreicherem<br />
Gelände die Brennnessel-Wasserdost-Staudenflur.<br />
Ausgesprochen sonnexponierte Waldsäume trockenerer<br />
Standorte hingegen werden von wärmeliebenden, säureertragenden<br />
Pflanzengesellschaften besiedelt, im Gebiet<br />
meist der Honiggras-Salbeigamander-Saum sowie selten<br />
auch der Salbeigamander-Flockenblumen-Saum.<br />
Die Wiesenvegetation des Wildschutzgebietes Kranichstein<br />
hat im Vergleich zu allen anderen Wiesengebieten<br />
im Rhein-Main-Tiefland eine unerreichte Vielfalt<br />
zu bieten (Goebel 1995). Dies überrascht nicht angesichts<br />
des jahrh<strong>und</strong>ertelangen Entwicklungs zeitraumes,<br />
der durchgehend extensiven Grün land nutzung <strong>und</strong> der<br />
außerordentlichen Stand ort vielfalt. Es finden sich im<br />
Gebiet aktuell 20 Pflanzengesellschaften des Grün landes<br />
mit zahlreichen bestandsbedrohten Pflanzen arten. Während<br />
die kleineren Wiesenflächen das typische Vegetationsinventar<br />
der subatlantischen Tiefland-Waldwiesen<br />
beherbergen, ist auf den drei größeren Wiesen insgesamt<br />
fast alles anzutreffen, was naturräumlich in heutiger Zeit<br />
möglich ist.<br />
Auf den meist nur recht kleinflächig vertretenen<br />
trockeneren, flugsandgeprägten Standorten wachsen<br />
magere Glatthaferwiesen <strong>und</strong> Borstgrasrasen (meist<br />
Festuco-Genistelletum sagittalis), die mit zunehmender<br />
Sträucherreiche Waldinnensäume mit einem hohen Äsungsangebot entlang der Waldwege. Im Bild sind die<br />
Kernschneise <strong>und</strong> die Spitalwiesenschneise.<br />
Waldwiesen im Wildschutzgebiet: Höllwiese <strong>und</strong> Hengstriedwiese.