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Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

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39<br />

im Unterboden stauwassergeprägt (Pseudogley-Braunerde)<br />

<strong>und</strong> liegen daher meist in wechseltrockenen Rasenschmielen-Varianten<br />

vor. Wie bei den Eichenwäldern sind<br />

auch die Buchenwälder häufig als Altbestände ausgebildet,<br />

dabei sind landschaftlich sehr reizvolle Waldbilder zu<br />

bew<strong>und</strong>ern.<br />

Die Bachauen <strong>und</strong> kleineren Bach- <strong>und</strong> Quellrinnen<br />

im Gebiet werden von Erlen- <strong>und</strong> Eschenwäldern oder<br />

deren Initialstadien eingenommen. Auf den besonders<br />

eutrophen Standorten im unmittelbaren Überflutungsbereich<br />

des Silzbaches wächst in schmalen Streifen der<br />

Hainmieren-Bacherlenwald, ein Ausdruck der sandigen,<br />

eutrophierten, basenreichen <strong>und</strong> zum Teil etwas<br />

wechselfeuchten braunen Auenböden. Der größte Teil<br />

der relativ breiten, sehr gering geneigten Bachaue wird<br />

vom Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald eingenommen,<br />

unabhängig vom Vorkommen der nur stellenweise beigemischten<br />

Esche. Wir finden hier meist dauerfeuchte,<br />

sehr humusreiche bis anmoorige, eutrophe <strong>und</strong> ebenfalls<br />

ausgesprochen basenreiche Auenböden mit nur geringen<br />

Gr<strong>und</strong>wasserschwankungen. In den nassen Mulden gibt<br />

es mit der Rispenseggen-Ausbildung kleinflächig Übergänge<br />

zum Erlenbruchwald (auch mit Vorkommen der<br />

Walzensegge <strong>und</strong> des Sumpflappenfarns), der im Gebiet<br />

aber nirgendwo typisch ausgebildet ist. Die kleineren<br />

Bach- <strong>und</strong> Quellrinnen im Gebiet, die meist ein zwar<br />

geringes, aber doch nennenswertes Gefälle besitzen, sind<br />

typisch <strong>für</strong> den Winkelseggen-Erlen-Eschenwald, dessen<br />

Standorte deutlich sickerfeucht bis sickernass <strong>und</strong> meist<br />

nur mesotroph sind.<br />

Neben den oben genannten naturnahen Waldgesellschaften<br />

gibt es im Gebiet auch stark forstlich überformte<br />

Waldtypen, sie nehmen aber keine großen Flächen ein.<br />

Zu nennen sind: Drahtschmielen-Fichtenforst, Brombeer-<br />

Kiefernforst, Brombeer-Lärchenforst, Roteichenforst <strong>und</strong><br />

größerflächige, artenarme, mittelalte Hainbuchenbestände.<br />

Die Sturmwurfereignisse des Jahres 1990 haben zur<br />

starken Ausbreitung der vorher nur kleinflächig vorhandenen<br />

Waldverlichtungsgesellschaften geführt, mit der<br />

typischen Sukzessionsabfolge ausgehend von Fingerhut-<br />

Weidenröschen-Schlagfluren oder Knöterich-Pionierfluren<br />

über Rotstraußgras-Landreitgras-Schlagfluren<br />

oder Bergweidenröschen-Ruprechtskraut-Waldinnensäume<br />

hin zu Himbeer-Brombeer-Gestrüpp oder Salweiden-Birken-Vorwald.<br />

Auch ohne Sturmwurfereignisse<br />

werden insbesondere infolge Schwarzwildumbruch <strong>und</strong><br />

forstlich-maschineller Arbeiten kurzlebige Vegetationsstadien<br />

gefördert. Auf trockenen bis wechselfeuchten<br />

Standorten findet sich im Gebiet regelmäßig die Weidenröschen-Fingerhut-Schlagflur,<br />

auf deutlich wassergeprägten<br />

Standorten treten dagegen immer wieder<br />

Flatterbinsen- <strong>und</strong> Knöterichfluren, so vor allem die<br />

Wasserpfeffer-Pionierflur auf.<br />

Nach ein bis drei Jahren weitgehend ungestörter Sukzession<br />

entwickeln sich auf offenen, mehr oder weniger<br />

besonnten Flächen im Regelfall dichte, grasdominierte<br />

Rotstraußgras-Landreitgras-Schlagfluren, die zunehmend<br />

von Himbeer-Brombeer-Gestrüppen <strong>und</strong> Vorwaldgehölzen<br />

überzogen bzw. zurückgedrängt werden. Die genannten<br />

Vegetationstypen, so vor allem die Landreitgrasfluren,<br />

die Himbeergestrüppe <strong>und</strong> die Brombeergestrüppe, können<br />

lange Zeit ohne nennens werte Vegetationsdynamik<br />

nebeneinander existieren (siehe Kap. 4.3.6). Schließlich<br />

werden aber auch sie langsam von den sich ausbreitenden<br />

Salweiden-Birken -Vorwald ge hölzen über wachsen<br />

<strong>und</strong> langfristig zunehmend stärker beschattet. Wegen der<br />

großflächig sauren Standorte tritt dort meist die Sandbirke<br />

stark hervor, während Salweide <strong>und</strong> Zitterpappel<br />

nur geringfügig beigemischt sind. Aufgr<strong>und</strong> der verbreitet<br />

stauwassergeprägten Böden im Gebiet sind regelmäßig<br />

Feuchtezeiger in meist geringer Menge beigemischt, so<br />

vor allem Flatterbinse, Grauweide (bildet auch kleine<br />

Gebüschkomplexe), Faulbaum <strong>und</strong> Schwarzerle.<br />

Die typischen krautigen Vegetationstypen der halb-<br />

Sturmwurfflächen einige Jahre nach der Räumung mit aufwachsender Sukzessionsvegetation. Waldaspekte um die<br />

Weiserfläche 10 <strong>und</strong> die Weiserfläche 11.

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