Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
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im Unterboden stauwassergeprägt (Pseudogley-Braunerde)<br />
<strong>und</strong> liegen daher meist in wechseltrockenen Rasenschmielen-Varianten<br />
vor. Wie bei den Eichenwäldern sind<br />
auch die Buchenwälder häufig als Altbestände ausgebildet,<br />
dabei sind landschaftlich sehr reizvolle Waldbilder zu<br />
bew<strong>und</strong>ern.<br />
Die Bachauen <strong>und</strong> kleineren Bach- <strong>und</strong> Quellrinnen<br />
im Gebiet werden von Erlen- <strong>und</strong> Eschenwäldern oder<br />
deren Initialstadien eingenommen. Auf den besonders<br />
eutrophen Standorten im unmittelbaren Überflutungsbereich<br />
des Silzbaches wächst in schmalen Streifen der<br />
Hainmieren-Bacherlenwald, ein Ausdruck der sandigen,<br />
eutrophierten, basenreichen <strong>und</strong> zum Teil etwas<br />
wechselfeuchten braunen Auenböden. Der größte Teil<br />
der relativ breiten, sehr gering geneigten Bachaue wird<br />
vom Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald eingenommen,<br />
unabhängig vom Vorkommen der nur stellenweise beigemischten<br />
Esche. Wir finden hier meist dauerfeuchte,<br />
sehr humusreiche bis anmoorige, eutrophe <strong>und</strong> ebenfalls<br />
ausgesprochen basenreiche Auenböden mit nur geringen<br />
Gr<strong>und</strong>wasserschwankungen. In den nassen Mulden gibt<br />
es mit der Rispenseggen-Ausbildung kleinflächig Übergänge<br />
zum Erlenbruchwald (auch mit Vorkommen der<br />
Walzensegge <strong>und</strong> des Sumpflappenfarns), der im Gebiet<br />
aber nirgendwo typisch ausgebildet ist. Die kleineren<br />
Bach- <strong>und</strong> Quellrinnen im Gebiet, die meist ein zwar<br />
geringes, aber doch nennenswertes Gefälle besitzen, sind<br />
typisch <strong>für</strong> den Winkelseggen-Erlen-Eschenwald, dessen<br />
Standorte deutlich sickerfeucht bis sickernass <strong>und</strong> meist<br />
nur mesotroph sind.<br />
Neben den oben genannten naturnahen Waldgesellschaften<br />
gibt es im Gebiet auch stark forstlich überformte<br />
Waldtypen, sie nehmen aber keine großen Flächen ein.<br />
Zu nennen sind: Drahtschmielen-Fichtenforst, Brombeer-<br />
Kiefernforst, Brombeer-Lärchenforst, Roteichenforst <strong>und</strong><br />
größerflächige, artenarme, mittelalte Hainbuchenbestände.<br />
Die Sturmwurfereignisse des Jahres 1990 haben zur<br />
starken Ausbreitung der vorher nur kleinflächig vorhandenen<br />
Waldverlichtungsgesellschaften geführt, mit der<br />
typischen Sukzessionsabfolge ausgehend von Fingerhut-<br />
Weidenröschen-Schlagfluren oder Knöterich-Pionierfluren<br />
über Rotstraußgras-Landreitgras-Schlagfluren<br />
oder Bergweidenröschen-Ruprechtskraut-Waldinnensäume<br />
hin zu Himbeer-Brombeer-Gestrüpp oder Salweiden-Birken-Vorwald.<br />
Auch ohne Sturmwurfereignisse<br />
werden insbesondere infolge Schwarzwildumbruch <strong>und</strong><br />
forstlich-maschineller Arbeiten kurzlebige Vegetationsstadien<br />
gefördert. Auf trockenen bis wechselfeuchten<br />
Standorten findet sich im Gebiet regelmäßig die Weidenröschen-Fingerhut-Schlagflur,<br />
auf deutlich wassergeprägten<br />
Standorten treten dagegen immer wieder<br />
Flatterbinsen- <strong>und</strong> Knöterichfluren, so vor allem die<br />
Wasserpfeffer-Pionierflur auf.<br />
Nach ein bis drei Jahren weitgehend ungestörter Sukzession<br />
entwickeln sich auf offenen, mehr oder weniger<br />
besonnten Flächen im Regelfall dichte, grasdominierte<br />
Rotstraußgras-Landreitgras-Schlagfluren, die zunehmend<br />
von Himbeer-Brombeer-Gestrüppen <strong>und</strong> Vorwaldgehölzen<br />
überzogen bzw. zurückgedrängt werden. Die genannten<br />
Vegetationstypen, so vor allem die Landreitgrasfluren,<br />
die Himbeergestrüppe <strong>und</strong> die Brombeergestrüppe, können<br />
lange Zeit ohne nennens werte Vegetationsdynamik<br />
nebeneinander existieren (siehe Kap. 4.3.6). Schließlich<br />
werden aber auch sie langsam von den sich ausbreitenden<br />
Salweiden-Birken -Vorwald ge hölzen über wachsen<br />
<strong>und</strong> langfristig zunehmend stärker beschattet. Wegen der<br />
großflächig sauren Standorte tritt dort meist die Sandbirke<br />
stark hervor, während Salweide <strong>und</strong> Zitterpappel<br />
nur geringfügig beigemischt sind. Aufgr<strong>und</strong> der verbreitet<br />
stauwassergeprägten Böden im Gebiet sind regelmäßig<br />
Feuchtezeiger in meist geringer Menge beigemischt, so<br />
vor allem Flatterbinse, Grauweide (bildet auch kleine<br />
Gebüschkomplexe), Faulbaum <strong>und</strong> Schwarzerle.<br />
Die typischen krautigen Vegetationstypen der halb-<br />
Sturmwurfflächen einige Jahre nach der Räumung mit aufwachsender Sukzessionsvegetation. Waldaspekte um die<br />
Weiserfläche 10 <strong>und</strong> die Weiserfläche 11.