Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
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4 Ergebnisse<br />
4.1 Standörtlich-ökologische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen im Unter suchungsgebiet<br />
<strong>und</strong> Naturraum<br />
4.1.1 Lage, Geologie, Boden <strong>und</strong> Klima<br />
Das unweit von Darmstadt nordöstlich liegende Wildschutzgebiet<br />
Kranichstein befindet sich im südwestlichen<br />
Teil des Naturraumes „Messeler<br />
Hü gelland“, der – naturräumlich schon<br />
zum Rhein-Main-Tiefland gehörend<br />
– auch als hügelige nördliche Fortsetzung<br />
des Odenwaldes aufgefasst werden kann<br />
(Klausing 1988). Der südliche Teil des<br />
Messeler Hü gellandes ist waldreich <strong>und</strong><br />
siedlungsarm, die zahlreichen Waldwiesen<br />
sind fast die ein zigen Wald lücken.<br />
Das Wildschutzgebiet liegt in der kollinen<br />
Höhenstufe bei etwa 150−180 m<br />
ü. NN <strong>und</strong> hat eine Größe von 513 ha<br />
(vgl. Karte 2). Davon sind 86% Waldflächen<br />
<strong>und</strong> 10% Waldwiesen. Am Ostrand<br />
des Gebietes verläuft die einzige etwas<br />
breitere, ganzjährig gr<strong>und</strong>wassergeprägte<br />
Aue des Silzbaches. Im übrigen Gebiet<br />
gibt es jedoch zahlreiche kleinere Bach<strong>und</strong><br />
Quellrinnen, die abschnittsweise<br />
auch als Entwässerungsgräben ausgebaut<br />
sind <strong>und</strong> in ihren Oberläufen <strong>und</strong> Quellbereichen<br />
im Sommer oberflächlich austrocknen<br />
können. Aber auch dort herrscht<br />
meist ganzjähriger Gr<strong>und</strong>wassereinfluss<br />
vor, handelt es sich doch oft um mehr<br />
oder weniger quellige Flächen mit geringem<br />
Gefälle.<br />
Der Naturraum wird geologisch aus<br />
einem Rücken des Rotliegenden (Unter-<br />
Perm) aufgebaut, dessen Sedi mente vor<br />
ca. 290250 Mil lionen Jahren abgelagert<br />
wurden. Die Abla ge run gen stammen weitgehend<br />
aus dem Schutt der damals umliegenden<br />
Ge birge <strong>und</strong> sind in der Folge<br />
zu Arkosen (feldspatreiche Sandsteine),<br />
Konglomeraten (geröllhaltige Gesteine)<br />
<strong>und</strong> Schiefertonen verfestigt worden. Vereinzelt<br />
sind wäh rend limnischer Zeitspannen<br />
auch Plattenkalke vor allem in die<br />
Ar koseschich ten eingelagert worden,<br />
die im Gebiet aber nicht oberflächlich<br />
anstehen. Die Rotliegendsedimente sind<br />
vielfach von einer wechselnd mächtigen (meist aber<br />
geringer als 50 cm dicken) Flugsandschicht bedeckt, die<br />
stellenweise auch Laacher Bimstufflagen enthält. Die<br />
Sedimente des Rotliegenden wurden im Unter-Perm vor<br />
ca. 280 Millionen Jahren mehrfach von Extrusio nen eines<br />
basischen Vulkanis mus durchbrochen. Das hierbei im<br />
Untersuchungsgebiet meist decken förmig aus geflossene,<br />
bla senreiche Magma hat ba saltischen Chemismus (SiO2-<br />
arm, reich an Basen wie Calcium <strong>und</strong> Magnesium) <strong>und</strong><br />
Karte 2: Das Wildschutzgebiet Kranichstein liegt direkt am Stadtrand von<br />
Darmstadt.<br />
Karte 3: Geologie <strong>und</strong> Boden im Wildschutzgebiet Kranichstein.