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Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

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183<br />

August geschnitten. Dies entspricht der traditionellen<br />

Heunutzung <strong>und</strong> sollte auch in diesem Sinne fortgeführt<br />

werden. Einige Wiesen, vornehmlich die kleineren Waldwiesen,<br />

werden den Landwirten je nach witterungsabhängigem<br />

Nutzungsinteresse über kurzfristige Pflegeverträge<br />

vermittelt. Grabenränder <strong>und</strong> Waldsäume werden vielfach<br />

bei der Mahd ausgespart <strong>und</strong> nur alle paar Jahre einmal<br />

gemäht. Nur in Ausnahmefällen <strong>und</strong> auf kleiner Fläche<br />

finden Mäh- <strong>und</strong> Mulchmaßnahmen außerhalb der Nutzung<br />

statt. Es handelt sich um besonders nasse <strong>und</strong>/oder<br />

bodensaure Standorte, auf denen eine regelmäßige landwirtschaftliche<br />

Nutzung schwierig zu organisieren ist. In<br />

jedem Falle ist es ein wesentliches <strong>und</strong> langfristiges Ziel,<br />

einen möglichst großen Anteil der Waldwiesen in der<br />

Grünlandnutzung <strong>und</strong> -pflege zu halten <strong>und</strong> das Brachfallen<br />

nur auf kleinen Flächen zuzulassen.<br />

Die extensive Grünlandnutzung <strong>und</strong> -pflege ist<br />

naturschutz fachlich das vorrangige Ziel der Wiesenbewirtschaftung.<br />

Wildökologisch ist die Zielsetzung der<br />

Ausmagerung des Grünlandes bedeutsam, weil wildschadensmindernd:<br />

Der Wiesenumbruch durch Wildschweine<br />

im Wildschutzgebiet zeigt seit Jahren seine Schwerpunkte<br />

Tabelle 81: Zielarten im Pflegeplan der<br />

Waldwiesen im Wildschutzgebiet<br />

Davallsegge<br />

Flohsegge<br />

Sumpfherzblatt<br />

Breitblättriges Wollgras<br />

Schuppenfrüchtige Gelbsegge<br />

Saumsegge<br />

Carex davalliana<br />

Carex pulicaris<br />

Parnassia palustris<br />

Eriophorum latifolium<br />

Carex lepidocarpa<br />

Carex hostiana<br />

in den nährstoffreichen, früher gedüngten Wiesenflächen.<br />

Infolge Ausmagerung durch Düngeverzicht sind die<br />

intensiv durch Schwarzwild gebrochenen Flächen auf den<br />

Wiesen seit r<strong>und</strong> 15 Jahren stetig kleiner geworden, wie<br />

Wiesenbegehungen <strong>und</strong> Umbruchkartierungen im Zeitraum<br />

1985–2005 zeigen konnten.<br />

Magere Wiesenflächen werden bei weitem nicht so intensiv<br />

<strong>und</strong> großflächig durch Wildschweine umgebrochen wie<br />

die intensiver genutzten <strong>und</strong> vor allem gedüngten Wiesen,<br />

wie auch weitere vegetationsk<strong>und</strong>lich-wildökologische<br />

Erhebungen auf Waldwiesen im Rheingau-Taunus (Goebel<br />

et al. 1997; Goebel & Simon 1998b) <strong>und</strong> der Untermain-<br />

Tabelle 82: Die Wiesen im Wildschutzgebiet<br />

Kranichstein<br />

Wiese<br />

Flächengröße [ha]<br />

Rottwiese 13,4<br />

Kernwiese 10,9<br />

Hengstriedwiese 6,9<br />

Kühruhwiese 6,5<br />

Kuhhirtswiese 2,1<br />

Spittalwiese 2,0<br />

Stadtförsterwiese 1,7<br />

Höllwiese 1,8<br />

Wannemacherwiese 1,0<br />

Ganswiese 0,9<br />

Hammenhanswiese 0,7<br />

Schwarzwiese 0,6<br />

Rotsuhlwiese 0,3<br />

Sumpfstendelwurz<br />

Lungenenzian<br />

Sumpflöwenzahn<br />

Kleines Helmkraut<br />

Öhrchen-Habichtskraut<br />

Waldläusekraut<br />

Haarstrang-Wasserfenchel<br />

Sibirische Schwertlilie<br />

Natternzunge<br />

Färberscharte<br />

Knollenkratzdistel<br />

Filzsegge<br />

Prachtnelke<br />

Knotenbinse<br />

Röhrenwasserfenchel<br />

Schwarzschopfsegge<br />

Breitblättriges Knabenkraut<br />

Epipactis palustris<br />

Gentiana pneumonanthe<br />

Taraxacum palustre agg.<br />

Scutellaria minor<br />

Hieracium lactucella<br />

Pedicularis silvatica<br />

Oenanthe peucedanifolia<br />

Iris sibirica<br />

Ophioglossum vulgatum<br />

Serratula tinctoria<br />

Cirsium tuberosum<br />

Carex tomentosa<br />

Dianthus superbus<br />

Juncus subnodulosus<br />

Oenanthe fistulosa<br />

Carex appropinquata<br />

Dactylorhiza majalis<br />

Die Kernwiese im Herbst.

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