Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
181<br />
Im Bereich der stark bodensauren, stark stauwassergeprägten<br />
Pfeifengras-Torfmoos-Eichenmischwälder ist<br />
die Entnahme bzw. Nutzung des aufwachsenden Unterstandes<br />
– vor allem Buche – auch aus ökologischer Sicht<br />
wichtig: Die Begleitflora dieses im Gebiet recht seltenen<br />
Tabelle 80: Leit- <strong>und</strong> Zielarten der Fauna in<br />
den alten Laubwäldern im Wildschutzgebiet<br />
Kranichstein (vgl. Hohmann et al. 2002;<br />
Rausch & Petrak 2011)<br />
Tierart<br />
Rote<br />
Liste<br />
Hessen<br />
Myotis II <strong>und</strong> IV 2<br />
bechsteinii<br />
Myotis myotis II <strong>und</strong> IV 2<br />
Plecotus<br />
auritus<br />
Myotis<br />
nattereri<br />
Nyctalus<br />
noctula<br />
Nyctalus<br />
leisleri<br />
Dryocopus<br />
martius<br />
IV 2<br />
IV 2<br />
IV 3<br />
IV 2<br />
Grauspecht Picus canus 1<br />
Mittelspecht Dendrocopos<br />
1 V!<br />
medius<br />
Kleinspecht Dendrocopos<br />
3<br />
minor<br />
Waldschnepfe Scolopax<br />
3<br />
rusticola<br />
Hohltaube Columba<br />
V<br />
oenas<br />
Springfrosch Rana IV 1<br />
dalmatina<br />
Laubfrosch Hyala arborea IV 1<br />
1<br />
Kammmolch<br />
Hirschkäfer<br />
Waldtyps (Pfeifengras, Braunsegge, H<strong>und</strong>sstraußgras,<br />
Schönes Johanniskraut, Wachtelweizen, Sumpf-Torfmoos<br />
u.a.) verträgt keine stärkere Beschattung, wie sie<br />
ein höherer Buchen-Bestockungsanteil nach sich ziehen<br />
würde. Die genannten Maßnahmen zur Durchforstung<br />
<strong>und</strong> Nutzung von Buchen <strong>und</strong> Hainbuchen <strong>und</strong> damit zur<br />
Lichtstellung des Eichenbestandes dienen vor allem auch<br />
der Sicherung einer ausreichenden Eichenverjüngung<br />
<strong>und</strong> zur Erhaltung eines möglichst hohen Baumartenanteils<br />
von Stiel- <strong>und</strong> Traubeneiche in den nächsten Baumgenerationen<br />
im Gebiet (vgl. Jedicke & Hakes 2005).<br />
Darüber hinaus sollten möglichst viele der an Baumhöhlen<br />
<strong>und</strong> Totholz reichen Altbestände als Prozessschutzflächen<br />
oder Altholzinseln ohne forstliche Nutzung<br />
ausgewiesen werden (vgl. auch Hohmann et al. 2002;<br />
Rausch & Petrak 2011). Insbesondere im Rahmen von<br />
Kompensationsmaßnahmen zu Eingriffen in Natur <strong>und</strong><br />
Landschaft bietet sich dies zukünftig an (<strong>und</strong> ist bereits<br />
im Rahmen des Bebauungsplanes zur Erweiterung<br />
der GSI in Darmstadt mit einigen Waldbeständen im<br />
Wildschutzgebiet in den Jahren 2006/2007 vorgesehen).<br />
Derartige Abkommen im Sinne eines Nutzungsverzichts<br />
sind essentiell zur Erhaltung der Lebensräume <strong>für</strong> waldbewohnende<br />
Fledermäuse, höhlenbrütende Vogelarten<br />
sowie Eichenheldbockkäfer <strong>und</strong> Hirschkäfer. Gerade<br />
in diesen Artengruppen sind viele Arten vertreten, die<br />
prioritären Schutz gemäss der FFH-Richtlinie genießen<br />
(Details siehe unter Rausch & Petrak 2011).<br />
Die zukünftige forstliche Bewirtschaftung berücksichtigt<br />
die bisher erfolgreich geführte Vorgehensweise der<br />
Förderung einer alters- <strong>und</strong> höhenstrukturierten Naturverjüngung,<br />
die im späteren Stangenholzstadium weniger<br />
schälgefährdet ist. Negativbeispiele sind dagegen die aus<br />
den Buchenwuchsgebieten der Mittelgebirge bekannten<br />
einheitlich aufwachsenden <strong>und</strong> großflächigen Dickungs-<br />
Schutzstatus<br />
FFH-<br />
Richtlinie<br />
Vogelschutzrichtlinie<br />
Bechsteinfledermaus<br />
Großes<br />
Mausohr<br />
Braunes<br />
Langohr<br />
Fransenfledermaus<br />
Großer<br />
Abendsegler<br />
Kleiner<br />
Abendsegler<br />
Schwarzspecht<br />
Eichenheldbock<br />
Großer<br />
Goldkäfer<br />
Triturus<br />
cristatus<br />
Lucanus<br />
cervus<br />
Cerambyx<br />
cerdo<br />
Protaetia<br />
aeruginosa<br />
II <strong>und</strong> IV 2<br />
II <strong>und</strong> IV RLD 2<br />
II <strong>und</strong> IV RLD 1<br />
RLD 1<br />
Schutzstatuten nach:<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU vom 27.10.1997<br />
Europäische Vogelschutzrichtlinie vom 25.09.1979, geändert am<br />
09.07.1997<br />
Vögel der Roten Liste Hessen (Horrmann et al. 1997)<br />
Säugetiere der Roten Liste Hessen (Kock & Kugelschafter 1996)<br />
Amphibien der Roten Liste Hessen (Joger 1996)<br />
Holzkäfer der Roten Liste Deutschland (Geiser 1998)<br />
Alter Eichenmischwald in der Pfeifengrasausbildung im<br />
Wildschutzgebiet.