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Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

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172<br />

Wildverbiss an der Sibirischen Schwertlilie zum Zeitpunkt<br />

der Blüte auf der Rottwiese. Trotz starkem Verbiss<br />

bleiben einige Blüten unversehrt (Aufnahme: Juni 1996).<br />

Fruchtreife der Sibirischen Schwertlilie. Trotz Wildverbiss<br />

war in allen Jahren die generative Vermehrung gesichert<br />

(Aufnahme: August 1997).<br />

Tabelle 77: Anzahl an Iris sibirica-<br />

Blütenständen* in der Weiserfläche Wi 1 auf<br />

der Rottwiese in den Jahren 1994–2000<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Blütenstände<br />

der Schwertlilie<br />

in der<br />

Zaun-Parzelle<br />

Blütenstände<br />

der Schwertlilie<br />

in der<br />

Vergleich-<br />

Parzelle<br />

60 3 63 5 35 5 3<br />

63 116 94 45 49 45 43<br />

*<br />

Ein Blütenstand von Iris sibirica besitzt drei bis max. fünf Blüten<br />

bzw. Fruchtknoten.<br />

Durch die Bernsteinschnecke befressene Stengel, Blüten<br />

<strong>und</strong> Fruchtknoten der Sibirischen Schwertlilie.<br />

1999 nur einer von vier Pflanzenhorsten Blütenstände aus. Außerhalb des Zaunes bildeten alle acht Pflanzenhorste<br />

jedes Jahr Blütenstände, jedoch in unterschiedlicher Anzahl. Der Verbiss variierte außerhalb des Zaunes zwischen<br />

13–100% aller Blütenstände <strong>und</strong> lag im Sieben-Jahres-Mittel bei 70%. Bemerkenswerterweise war auch im Zaun (!)<br />

in mehreren Jahren ein Verbiss von 60–90% der Blütenstände zu beobachten. Bereits mit Beginn der Blütenbildung<br />

bis zum Zeitpunkt der Fruchtknotenreife wurden die Stengel der Schwertlilie vor allem von Bernsteinschnecken<br />

der Art Succinea putris befressen. Die angefressenen Blütenstände knickten unter dem Gewicht der Blüte bzw. des<br />

Fruchtknotens ein <strong>und</strong> brachen schließlich ab. In diesem Zustand war der durchgeraspelte Stengel von einem ausgefransten<br />

Schalen wildabbiss nicht mehr zu unterscheiden. Geringfügig von Schnecken angefressene Blütenstände<br />

vertrockneten, da die Saftflussbahn unterbrochen wurde, sodass eine Fruchtreife nicht erfolgten konnte. In einigen<br />

Jahren, unter anderem in 1994 <strong>und</strong> 1996, verhinderten Glanzschnecken bei 60–90% der Blütenstände ein Ausreifen der<br />

Frucht innerhalb wie außerhalb des Zaunes. Weder Wildverbiss noch Schneckenfraß haben jedoch in den letzten zehn<br />

Jahren die Vorkommen der Schwertlilie beeinträchtigt, die Art hat sich sogar deutlich ausgebreitet. Wesentlich <strong>für</strong> ihre<br />

Populationsentwicklung sind Wasserregime, Nährstoffhaushalt, Mahd <strong>und</strong> Düngeverzicht (vgl. Kap. 5.7 „Pflege- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsziele der Wiesen“).

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