Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
162<br />
Tabelle 75: Anzahl junger Eichen auf den Transekten T 1 bis<br />
T 7 in den Waldgesellschaften des Erlen-Eschenwaldes <strong>und</strong> des<br />
bodensauren Eichen-Hainbuchenwaldes im Juni 2000. Ein Transekt<br />
umfasst eine Fläche von 100 m²<br />
Transekte T 1 T 2 T 3 T 4 T 5 T 6 T 7<br />
Anzahl junger Eichen 0 5 1 3 5 209 6<br />
Lichtschächte mit Eichen- <strong>und</strong> Hainbuchenverjüngung im Honiggras-Eichenmischwald.<br />
<strong>und</strong> Trockenschäden auf einigen Flächen nach wie vor<br />
bedeutend waren <strong>und</strong> der Verbiss außer halb der eingezäunten<br />
Flächen hoch ist.<br />
Durch die hochsommerlichen Hitze- <strong>und</strong> Trockenperioden,<br />
die insbesondere in den Jahren 1992 bis 1994<br />
<strong>und</strong> später in trockenwarmen August perioden 1997 <strong>und</strong><br />
1998 auftraten, war vor allem der Eichenjungwuchs<br />
deutlich erkennbar beeinträchtigt. Während Rotbuchen<strong>und</strong><br />
Hainbuchen-Jungwuchs davon nur wenig betroffen<br />
waren, zeigte der Eichenjungwuchs wiederholt erhebliche<br />
Trockenschäden mit Absterben des Terminaltriebes oder<br />
der ganzen Pflanze. Auch wenn zahlreiche Einzelpflanzen<br />
in nachfolgenden günstigeren Witterungsperioden seitlich<br />
wieder neu austrieben, war doch über Jahre hinweg allein<br />
aus diesem Gr<strong>und</strong>e kaum ein nennenswertes Höhenwachstum<br />
zu verzeichnen.<br />
Derartige Trockenschäden sind insbesondere über<br />
ausgeprägten Pseudogleyen anzutreffen. Die dort meist<br />
nur wenig mächtige, sandige Deckschicht trocknet nach<br />
mehreren Wochen hoher Temperaturen <strong>und</strong> fehlendem<br />
Niederschlag aus, während die unterlagernde Rotliegend-Tonschicht<br />
<strong>für</strong> das Wurzelwerk kaum bzw. nur sehr<br />
langsam zu durchdringen ist. Diese speziellen naturraumtypischen<br />
Standortverhältnisse<br />
mit ausgeprägten Wechseln zwischen<br />
Vernässung <strong>und</strong> der hier<br />
vor allem wirkenden Austrocknung<br />
des Oberbodens machen<br />
vor allem dem Eichenjungwuchs<br />
zu schaffen, betreffen in<br />
geringerem Ausmaß aber auch<br />
zahlreiche weitere Pflanzenarten,<br />
so z.B. in auffälliger Weise<br />
das Weiche Honiggras.<br />
Der am meisten begrenzende<br />
Faktor <strong>für</strong> die Eiche ist jedoch<br />
das Licht. Dass die Lichtzufuhr<br />
<strong>für</strong> den Eichenjungwuchs<br />
unabhängig vom Wildverbiss<br />
der entscheidend limitierende<br />
Faktor ist, zeigen anschaulich<br />
die Ergebnisse der Probekreis-<br />
Aufnahmen im Umfeld der<br />
Waldweiserfläche 6 in Lichtlücken<br />
des Honiggras-Eichenmischwaldes:<br />
Besonders lichte<br />
Partien zeigten dort die zahlenstärkste<br />
Eichenverjüngung mit<br />
den größten Wuchshöhen (395<br />
junge Eichen/100 m² mit Höhen<br />
bis 70 cm). Die sich hier gleichzeitig<br />
<strong>und</strong> stellenweise kräftig<br />
verjüngende Hainbuche überwächst<br />
die Eiche in wenigen<br />
Jahren, wird durch den Verbiss<br />
jedoch in ihrem Höhenwachstum verlangsamt <strong>und</strong> bietet<br />
gleichzeitig Verbissschutz <strong>für</strong> die Eiche. In den stärker<br />
überschatteten Waldpartien des Eichenwaldes wächst die<br />
Eichenverjüngung in um 7080% niedrigeren Stückzahlen.<br />
In welchem Ausmaß das Licht die Vitalität bzw. das<br />
Vorkommen der Eiche an sich beeinflusst, zeigen darüber<br />
hinaus die Ergebnisse auf Waldweiserfläche 8. Im artenreichen<br />
Waldziest-Eichen-Hainbuchenwald der Wald-<br />
Weiserparzelle 8 A (ungezäunte Vergleichsfläche) ist der<br />
Eichen jungwuchs, obwohl seit Jahren nicht mehr verbissen,<br />
nur in wenigen Exemplaren vertreten <strong>und</strong> zeigt keinen<br />
Höhenzu wachs. Bei einem Deckungsgrad von 65% in der<br />
Baumschicht <strong>und</strong> 20% in der zweiten Baumschicht ist die<br />
geringe Vitalität der jungen Eichen dort in erster Linie auf<br />
die unzureichende Lichtzufuhr zurückzuführen. Auf der<br />
gezäunten Vergleichparzelle 8 B ist die Bodenbeschattung<br />
so stark (Deckungsgrad von 70% in der Baumschicht <strong>und</strong><br />
75% in der zweiten Baumschicht), dass die Eichenverjüngung<br />
meist noch im Jahr des Aufkeimens wieder abstirbt.<br />
So war in Parzelle 8 B im Jahr 2000 ein Totalausfall der<br />
Eichenverjüngung im Zaun zu beobachten.<br />
Das hohe Lichtbedürfnis der Eichenjungpflanzen