04.11.2013 Aufrufe

Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

144<br />

Tabelle 69: Zusätzliches Nahrungsangebot im Winter im<br />

Wildschutzgebiet Kranichstein durch die Baumkronentriebe<br />

gefällter Rotbuchen <strong>und</strong> Eichen. Es sind nur die im Rahmen der<br />

Endnutzung gefällten Stämme berücksichtigt<br />

Zeitraum (jeweils<br />

Spätherbst/Winter<br />

Anzahl<br />

Rotbuchen<br />

Rotbuche<br />

(Frischgewicht)<br />

Anzahl<br />

Eichen<br />

Eiche<br />

(Frischgewicht)<br />

Gesamt<br />

(Frischgewicht)<br />

1995/96 10 150 kg 20 600 kg 750 kg<br />

1996/97 320 4.800 kg 350 10.500 kg 15.300 kg<br />

1997/98 240 3.600 kg 530 15.900 kg 19.500 kg<br />

1998/99 70 1.050 kg 170 5.100 kg 6.150 kg<br />

1999/00 260 3.900 kg 270 8.100 kg 12.000 kg<br />

6.00015.000 kg seit 1996. Im<br />

Durchschnitt betrug die durch<br />

Holzeinschlag in den Jahren<br />

19962000 zusätzliche Triebäsung<br />

13.000 kg. Dabei sind nur<br />

die größeren Baumkronen aus<br />

der Endnutzung berücksichtigt.<br />

Die kleineren Kronen der zahlreich<br />

gefällten jüngeren Bäume<br />

aus Vornutzung <strong>und</strong> Läuterung<br />

erhöhen die Gesamtmengen an<br />

Triebäsung zusätzlich.<br />

nur kleinflächigen Hiebsmaßnahmen fanden vor allem<br />

zwischen Oktober <strong>und</strong> November 1995 statt <strong>und</strong> erstreckten<br />

sich in Einzelfällen bis in den Februar 1996. Die<br />

Stammzahlen gefällter Bäume in der Endnutzung (große<br />

Altbaumkronen) betrugen dabei ungefähr 30 Stämme.<br />

Im Winterhalbjahr 1996/97 konzentrierten sich die<br />

umfangreichen Hiebsmaßnahmen mit Durchforstungen<br />

<strong>und</strong> vor allem auch Endnutzungen von Eiche <strong>und</strong> Rotbuche<br />

auf den Osten des Gebietes (Abt. 601–603, 627,<br />

645–646), während im übrigen Gebiet keine Fällungen<br />

stattfanden. Insgesamt wurden in der Endnutzung ca. 350<br />

Eichen <strong>und</strong> 320 Rotbuchen gefällt.<br />

Im Winterhalbjahr 1997/98 hatte der Holzeinschlag<br />

seinen Schwerpunkt im Nordosten des Gebietes (Abt.<br />

644–646, 648-649), darüber hinaus kleinflächig auch im<br />

Zentrum (Abt. 628) <strong>und</strong> im Westen (Abt. 631–633, 641).<br />

Sammelhiebe absterbender Bäume erfolgten in Abt. 623<br />

(Rotbuche) <strong>und</strong> in Abt. 602 (Eiche). Es handelte sich<br />

dabei vorwiegend um die Endnutzung alter Eichen <strong>und</strong><br />

Rotbuchen. Insgesamt wurden ca. 530 Eichen <strong>und</strong> 240<br />

Rotbuchen gefällt.<br />

Im Winterhalbjahr 1998/99 konzentrierte sich der<br />

Holzeinschlag im Südwesten (Abt. 622–624) auf Vor- <strong>und</strong><br />

Endnutzung von Eiche <strong>und</strong> Rotbuche. Insgesamt wurden<br />

ca. 170 Eichen <strong>und</strong> 70 Rotbuchen gefällt. Desweiteren<br />

erfolgten kleinere, verstreute Holzeinschläge, meist im<br />

Rahmen von Läuterungen.<br />

Im Winterhalbjahr 1999/2000 gab es wiederum großflächigen<br />

Holzeinschlag in zahlreichen Abteilungen über das<br />

gesamte Gebiet verstreut, wobei insbesondere die Endnutzung<br />

von alten Rotbuchenbeständen (im Süden auch<br />

von alten Eichen) im Vordergr<strong>und</strong> stand. Daneben erfolgten<br />

auch zahlreiche Läuterungsmaßnahmen in jüngeren<br />

Beständen sowie Vornutzung von Rotbuche <strong>und</strong> Eiche.<br />

Insgesamt wurden in der Endnutzung ca. 260 Eichen <strong>und</strong><br />

270 Rotbuchen gefällt.<br />

Legt man die in Abt. 627 beispielhaft ermittelten<br />

Frischgewichtsmengen von Triebspitzen aus den Baumkronen<br />

von Eiche <strong>und</strong> Rotbuche zugr<strong>und</strong>e, so errechnet<br />

sich daraus ein zusätzliches Nahrungsangebot an Trieb<strong>und</strong><br />

Knospenäsung in jedem Winterhalbjahr von ca.<br />

4.6 Äsung nach Baummasten<br />

Nach einer Teilmast im November 2000 wurden im<br />

Wildschutzgebiet in einem schwarzwilddicht gezäunten,<br />

buchenreichen 160200-jährigen Eichen-Hainbuchenwald<br />

(Abt. 603) auf einer Fläche von 0,48 ha exemplarisch<br />

auf 23 Quadranten mit jeweils einem Quadratmeter<br />

Flächengröße alle am Boden liegenden Eicheln <strong>und</strong><br />

Bucheckern aufgelesen. Das Ergebnis zeigte naturgemäß,<br />

dass die Anzahl an Baumfrüchten auf den einzelnen Quadratmeter-Stichproben<br />

entsprechend ihrer Lage (unter<br />

einer Rotbuchen- oder Eichenkrone oder jenseits eines<br />

Kronentraufs) räumlich sehr verschieden ist: Die Mengen<br />

reichten von 3150 Eicheln je m² <strong>und</strong> 20100 Bucheckern<br />

je m².<br />

Insgesamt wurden auf den 23 Probequadranten 4,6<br />

kg Baumfrüchte (4,4 kg Eicheln <strong>und</strong> 0,2 kg Bucheckern)<br />

gesammelt. Auf die Fläche hochgerechnet, ergibt sich daraus<br />

ein Frischgewicht von 90 kg Bucheckern <strong>und</strong> 1.910 kg<br />

Eicheln je Hektar.<br />

Darüber hinaus interessierten die von Baum zu Baum<br />

sehr unterschiedlichen Mengen an Früchten. Deshalb<br />

wurden innerhalb des oben genannten Eichen-Hainbuchenwaldes<br />

exemplarisch an vier Eichen in einem Radius<br />

von fünf Metern um den Stammfuß alle am Boden liegenden<br />

Eicheln aufgelesen <strong>und</strong> gewogen. Unter zwei Eichen<br />

aus dem Bestandsinneren wurden Eichelmengen von<br />

6,4 kg <strong>und</strong> 7,6 kg aufgelesen, unter zwei im Kronenraum<br />

freistehenden Eichen wurden Eichelmengen von 32 kg<br />

<strong>und</strong> 40,4 kg aufgelesen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der anhaltend hohen Niederschläge im Oktober<br />

<strong>und</strong> November 2000 waren ca. 40% der am Boden liegenden<br />

Eicheln von Pilzen befallen <strong>und</strong> als Nahrung bzw.<br />

Samen nicht mehr nutzbar. Dabei fiel auf, dass gerade die<br />

besonders großen Eicheln durch Pilz hyphen zermürbt<br />

waren. Während ca. 90% der unversehrten Eicheln Ende<br />

November bereits keimten bzw. mit der Keimwurzel im<br />

Boden verankert waren, war noch keine der Bucheckern<br />

gekeimt.<br />

Insgesamt zeigt die exemplarische Beprobung dieses<br />

Altholzbestandes die dem Schalenwild eingangs des

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!